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Parplatzblick auf das Restaurant
Nachdem wir unser Auto auf dem Restaurantparkplatz zwischen schwarzer S-Klasse und ebenso schwarzem A8 abgestellt hatten, betraten wir den Gastraum nach Handdesinfektion durch den Haupteingang und wollten uns per Luca-App als geimpft ausweisen. Der Chef, der uns empfing ist aber wohl nicht so ganz auf der Höhe der aktuellen Informationen. Die Luca-App interessiere ihn nicht, die sei nur für uns. Wir kramten also unsere gelben Impfpässe aus den Taschen, um ihn zufrieden zu stellen. Er kontrollierte sorgfältig das Datum der Zweitimpfung. Warum einfach, wenn es auch umständlich geht?
Haupteingang
Er bot uns mehrere Zweiertische im Außenbereich an. Wir wählten einen im äußeren Bereich unter einem großen Baum. Der Außenbereich ist von einem mit dichtem Efeu bewachsenen Friesenwall mit aufgesetzten Glasscheiben gegen den manchmal sicher rauen Nordseewind abgeschottet.
Platz unter dem Baum
Da saßen wir also nun und warteten. Zum Glück vollführte am Nebentisch ein putziger Chihuahua seine Kapriolen. Im Gegensatz zu seinem Besitzer, der seine Basecap während des Essens auf dem Kopf behielt, wusste er aber, wie man sich benimmt. So verging die erste Viertelstunde sehr schnell, bis der Chef uns nach unserem Aperitifwunsch fragte. Da es hier den inseltypischen Alfred Gratien gab, nahmen wir diesen. Eine junge hoch gewachsene Dame, die in der Restauranthierarchie wohl noch sehr weit unten rangiert, brachte uns die wohl temperierten Champagnergläser. Ich bestellte mir gleich noch ein Glas Nero d’Avola und eine Flasche San Pellegrino für meine Frau. Beides kam sehr zügig.
Öl/Balsamico
Nach weiteren zehn Minuten kamen vier Scheibchen eines frischen Weißbrotes und ein flacher Teller mit Öl, in das mit sehr klebriger Balsamicocreme das Wort CIAO geschrieben war.
Alfred GratienZwei Speisekarten und eine Weinkarte lagen schon auf unserem Tisch. Nun schlug die Stunde des Chefs, der uns mit italienischer Grandezza in äußerst blumigen Worten alles vorstellte, was die Küche außerhalb der Karte noch alles für unser Glück tun könnte. Ich glaube, in seinem mehrminütigen Vortrag gab es mehr als in der gedruckten Karte. Von dem Besten vom Lamm über butterzartes Nodino zu den besten Pasta Deutschlands reichten seine Ausführungen.
Als Vorspeise hatte meine Frau Vitello Tonnato gewählt, ich ein Rindercarpaccio.
Das Unglück von Nahem
Beide Portionen waren sehr überschaubar. Meine Frau war froh, dass die hervorragend gebratenen Kalbsrückenscheiben nicht in Soße ertränkt waren, ich kaute tapfer Rucola und Parmesan und versuchte, ein wenig Rindfleischgeschmeck zu erhaschen. Die Rindfleischscheiben waren so dünn, dass man hätte die Zeitung durch sie lesen können, insgesamt schätze ich den Einsatz auf 50-60 g.
Unsere Hauptgerichte waren reichlich portioniert und gut sättigend. Das Kalbskotelette war nicht so mager wie sonst, sondern in Sektionen aufgeteilt wie ein Schweinenacken. An Zartheit war es aber dadurch kaum zu übertreffen. Die Salbeibutter dazu schmeckte harmonisch (35.-)
Kalbskotelette
Kalbsleber
Meine drei Scheiben Kalbsleber waren sorgfältig pariert und mit einer sehr schönen dunklen Soßenreduktion mit glasig gebratenen Zwiebeln umgeben (29,50). Beide Hauptgerichte wurden in tiefen Tellern serviert, was wir etwas unglücklich fanden.
Die für beide Gerichte identische Gemüsebeilage (Spinat, Lauchstreifen, Blumenkohl, Broccoli) wird wohl in der Küche en masse vorbereitet und wartet unter dem Pass auf Zuteilung.
Gemüsebeilage
Da wir keinen Raum mehr für ein Dessert sahen, baten wir um die Rechnung. Sie kam recht schnell, ordentlich ausgedruckt und wurde von uns per EC-Card am Tisch beglichen. Wir gaben 15 Euro Trinkgeld in bar,
Meine Frau mit ihren unglaublichen Pfadfinderfähigkeiten hatte einen Durchgang zum Parkplatz ohne Durchquerung des Gastraumes entdeckt. So waren wir nach fünf Minuten wieder im Haus.