Geschrieben am 22.07.2021 2021-07-22| Aktualisiert am
22.07.2021
Besucht am 08.06.2021Besuchszeit: Mittagessen 1 Personen
Zur Bottega Italiana im Allgemeinen und den, nun ja, wechselnden Leistungen von Küche und Service hatte ich in meinem letzten Beitrag ausführlich berichtet.
Aber nach dem netten Abend mit Freunden hielt ich es eben für eine gute Idee, auch einmal alleine zur Mittagszeit einzukehren. Ich setzte mich auf den Fußweg nach draußen unter die Markise; der leichte Nieselregen wurde stärker. Mene, Menetekel...
Während des Lockdowns bot Ehepaar Bramante von 12.00 bis 15.00 Uhr Abholservice an, den wir zwei- oder dreimal in Anspruch genommen hatten. Der Pasta-Teller für etwa 10 Euro, das Fisch- oder Fleisch-Gericht für knapp 13 oder 14 Euro. Nicht günstig, aber die Qualität stimmte und einen kleinen Corona-Aufschlag zahlten wir gern.
Nach dem exzellenten Kabeljau im Canova hätte der Fisch hier nur abfallen können. Daher wählte ich zum ersten Mal seit vielen Jahren die Mutter aller Mittagstische: gebratene Putenbrust mit Gemüse und Kartoffeln. Für den kleinen Hunger vorweg noch eine halbe Portion Pasta verdure, dazu ein alkoholfreies Pils. Vom Haus kamen eine kleine Tomaten-„Tapenade“ mit Grissini und Weißbrot.
Was soll ich sagen: Es war nicht alles schlecht.
Zum Beispiel das Bier; konnste nix gegen sagen.
Dagegen war eine der kleinen Brotscheiben knochentrocken, offenbar vom Vorabend liegen geblieben, denn ich war einer der ersten Gäste um 12.00 Uhr mittags. Seltsam, Ausrutscher oder konsequente Warenverwendung?
Die Tomatenmischung wiederum gut, nicht zu ölig, nicht zu salzig. Als Gruß durchaus geeignet.
Auch der Hauptgang hätte allein mindestens vier Sterne gerechtfertigt. Ein mittelgroßes halbes Brustfilet, nur fast ganz durchgebraten, damit saftig, schön gebräunt und am Gaumen ohne großen Effekt, Pute halt. Auch die Beilagen habe ich schon viel schlechter bekommen: Gemüse mit Geschmack und auf den Punkt gegart, sehr heiß. Ebenso die Kartoffeln, leicht knusprig außen und weich innen. Balsamico-Schwingungen außer Wertung.
Nur leider war die Laune da schon im Keller.
Im Nachgang war mir klar, dass die Küche auf ihre drei Mittagsgerichte vorbereitet war und Nullkommagarnicht auf irgend etwas anderes. Kein Problem, kann man ja freundlich sagen. (Spaghetti mit Lachs wäre das Angebot gewesen, aber zusammen mit der Pute hätte das mein Tierwohl-Gewissen komplett abstürzen lassen.) Hat aber keiner. Und mir stattdessen die schlechtesten Restaurant-Nudeln aller Zeiten serviert: Offenbar auch vom Vortag, da aber nur halb gegart. Bei dünner Pasta hätte man mit viel gutem Willen noch von „cuore“ sprechen können. Bei Penne war es einfach nur hart und mit bloßem Auge der weiße Trockenteig gut erkennbar. Statt diese Beleidigung jedes Italieners wenigstens erneut zu kochen, wurde das Zeug hörbar in die Mikrowelle gestellt und danach an den bemitleidenswerten Gast gebracht. Was fehlt? Richtig! Nach dem Erhitzen in der Mikro vernünftig durchrühren. Folge? Richtig! Teils sauheiße, teils lauwarme Pasta. Mann, Mann, Mann, wie kann man sowas bloß servieren? Ich hab das auch hier gut gegarte Gemüse in seiner leichten Tomatensauce gegessen und die Horrornudeln komplett auf dem Teller gelassen. Reaktion? Richtig! Gar keine. Ach doch, 6,50€ auf der Rechnung ohne jede Nachfrage. Penne verdure. Sieht doch eigentlich ganz gut aus…
Selten eine unbefriedigendere Mittagspause gehabt. Aber, was gehe ich auch ohne Stammgäste im Schlepptau in die Bottega? Lies doch deine eigenen Kritiken, alter Mann...
Zur Bottega Italiana im Allgemeinen und den, nun ja, wechselnden Leistungen von Küche und Service hatte ich in meinem letzten Beitrag ausführlich berichtet.
Aber nach dem netten Abend mit Freunden hielt ich es eben für eine gute Idee, auch einmal alleine zur Mittagszeit einzukehren. Ich setzte mich auf den Fußweg nach draußen unter die Markise; der leichte Nieselregen wurde stärker. Mene, Menetekel...
Während des Lockdowns bot Ehepaar Bramante von 12.00 bis 15.00 Uhr Abholservice an, den wir zwei- oder dreimal in Anspruch... mehr lesen
La Bottega italiana
La Bottega italiana€-€€€Restaurant0421321384Fedelhören 102, 28203 Bremen
3.0 stars -
"Einmal abwärts, bitte!" DerBorgfelderZur Bottega Italiana im Allgemeinen und den, nun ja, wechselnden Leistungen von Küche und Service hatte ich in meinem letzten Beitrag ausführlich berichtet.
Aber nach dem netten Abend mit Freunden hielt ich es eben für eine gute Idee, auch einmal alleine zur Mittagszeit einzukehren. Ich setzte mich auf den Fußweg nach draußen unter die Markise; der leichte Nieselregen wurde stärker. Mene, Menetekel...
Während des Lockdowns bot Ehepaar Bramante von 12.00 bis 15.00 Uhr Abholservice an, den wir zwei- oder dreimal in Anspruch
Geschrieben am 21.12.2020 2020-12-21| Aktualisiert am
22.12.2020
Es existiert eine neue Bewertung von diesem User zu
La Bottega italiana
Besucht am 29.09.2020Besuchszeit: Abendessen 4 Personen
Die Bottega hätte das Zeug für unseren Stamm-Italiener. Betrieben von Familie Bramante liegt sie nur 350 Meter von unserer Wohnung entfernt, hat eine gute Weinkarte (obgleich eher ein kleines Ristorante, denn eine Weinschänke), mindestens durchschnittliches bis gutes Essen zu nur leicht überhöhten Preisen und ein angenehmes Ambiente, das mit Trattoria-Ausstattung und künstlerischen Lichtinstallationen und Spiegeln sehr viele Gäste aus einer der interessantesten Straße der Innenstadt anzieht. Hier im kleinen Fedelhören reihen sich Kunsthandwerk, Mode- und Schmuckdesign, Antiquitäten von Trödel bis zum renommierten Auktionshaus aneinander, Münz- und Kunsthändler sind ebenso zu finden, wie maßangefertigtes Gewand und Schuhwerk. Diese etwas larmoyante Klientel bevölkert von früh bis spät die Bottega sowie das seit einigen Jahren dazu gekommene Tagescafé und wird von Rodolfo meist charmant und seiner Frau Pina meist professionell umsorgt. Aber eben auch nur diese Gäste. Hat man sich noch nicht durch jahrelangen, regelmäßigen Besuch qualifiziert, ist Desinteresse das Beste, was man erwarten darf. Da kann man auch schon mal ein halbes Stündchen auf die Ansage des Angebots warten, das am Tisch herunter gerattert wird. Natürlich ohne Preise. Diese werden nur auf der hohen, schmalen Tafel verraten, die man auf dem Weg zur Garderobe und den Toiletten entdeckt. Von dort fällt der Blick entweder auf das Kühlbuffet mit der seit Jahren unveränderten schmalen Auswahl zwar frisch hergestellter, aber sehr einfacher vegetarischer Antipasti (geheimer Preis nach Gewicht). Oder auf die hinter einem Durchgang liegende kleine offene Küche. Hier stehen noch zwei Tische und im Fernseher läuft ein italienischer Sender. Sehr pittoresk, aber in der Regel für Freunde des Hauses reserviert, ebenso wie die winzige Terrasse im Innenhof.
Bei der, nennen wir es mal kühlen Behandlung wird die Bestuhlung dann plötzlich doch recht unbequem, die Gespräche vom viel zu nah stehenden Nachbartisch ermüdend, das Essen wirkt eher nachlässig und der „authentische“ Service scheint genervt. Ein-, zweimal im Jahr kehren wir aber schon ein, der Abwechslung und der Nähe (und, wenn wir Glück haben, der langjährigen freundlichen Angestellten Izabella) wegen und kommen zwar nicht nüchtern, aber meist ernüchtert wieder heraus.
Aber neulich hatte meine beste Ehefrau von allen die glorreiche Idee, einen Besuch in Begleitung von solchen Stammgästen zu wagen - natürlich ausgesprochen sympathische Leute und nicht im Geringsten larmoyant! Was soll ich sagen? Im Windschatten der Wohlgelittenen wurde es ein höchst netter Abend mit aufmerksamer, freundlicher Bedienung! Zumal ja die Ehefrau meines Kollegen bekanntlich Mallorquinerin ist und mit der Neapolitanerin Pina eine geheimnisvolle Seelenverwandschaft zu bestehen scheint. (Was mein Freund etwas despektierlich, aber wohl eher neidisch „Latina-Connection“ nennt...)
Die Abstandsregeln im Sommer haben der Bottega gut getan (natürlich nicht wirtschaftlich). Ein angenehmes Gemurmel füllte den kleinen Raum, jede Tischgesellschaft war etwas für sich, es gab kein Gedrängel mit dem Service in den engen Durchgängen. Wir hatten den Eindruck, dass alle entspannter und weniger genervt waren.
Darauf ein guter Tropfen! Franciacorta war nicht im Angebot, aber schon das erste Glas Prosecco perlte frisch im Glas; ein Anblick, den man gerne sieht. Das nächste Glas schmeckte ganz anders, seltsam. Hatte sich da jemand vergriffen oder muss ich tatsächlich mal das Trauma aufarbeiten, dass ich als Kind in einen Kessel abgestandenen Schaumwein gefallen bin?
Ein Genuss bis zum letzten Tropfen jedenfalls der empfohlene Terlaner Weißburgunder von der gleichnamigen Südtiroler Kellerei.
Für den kleinen Hunger vorab gab es übliches Weißbrot mit einer kräftigen Frischkäse-Crème von wohl getrockneten Tomaten.
Ich hatte mich zu Beginn für Riesengarnelen mit Avocado-Salat entschieden.
Letzterer konnte überzeugen. Ausgelöst, gewürfelt und wieder in der halben Schale serviert hatte das cremige Fruchtfleisch Zimmertemperatur, war würzig und zitronenfrisch abgeschmeckt, als zusätzlicher Aroma-Booster kam gebratener Thymian, der nach eigenem Gusto von den Zweiglein gezupft werden konnte. Die beiden Gambas gut entdarmt, gebraten und an den Schwänzen von der Schale befreit, waren geschmacklich gar nicht übel, aber leider trocken. Klarer Sieg für den vegetarischen Teil des Antipasto.
Auch im Primo „kämpften“ Fleischlos (Spaghetti) und Meeresfrüchte (Venus- und Miesmuscheln) um meine Gunst.
Es ging Unentschieden aus, aber mehr 3:3 als 0:0. Die Pasta al dente, die fruchtige Tomaten ließen deutlich den Einsatz von Knoblauch erkennen und beide Muschelsorten waren nicht zäh und geschmacklich präsent. Al Cartoccio war das Ganze wohl nicht (Wieder was gelernt!), aber rundum lecker.
Jetzt musste der Secondo die Entscheidung bringen.
Während Frau Gemahlin ihre Gnocchi in Tomaten-Kapern-Sauce lobte (wieder mit Kräuter-Turbo, sehr schön) und bei der anderen Dame die Wahl auf ein Pfeffersteak fiel,
bekamen die Herren der Schöpfung jeweils ein Kalbskotelett. Super-saftig gebraten, etwas Olivenöl, ein paar Salzflocken.
Fleischgenuss kann so einfach sein! Die Gemüsebeilage wie üblich (typisch?). Jedenfalls pur, hart und mit wenig Geschmack. Dafür hatte ich kein Foto - Fleisch ist mein Gemüse!
Für mich ging damit schon ein unspektakuläres Mahl mit nur wenigen Schwächen erfreulich zu Ende. Ein Fan an meiner Seite kam dagegen noch auf ihren süßen, frischen und nicht zu alkoholreichen Abschluss.
Zum Abschied hatte Frau Wirtin noch ein Tütchen selbstimportiertes italienisches Knabbergebäck parat. Für unsere Freunde und nach einem winzigen Zögern sogar für uns. Grazie, Signora.
Allseitige Zufriedenheit. Gerne wieder, am liebsten in willkommener Begleitung.
Die Bottega hätte das Zeug für unseren Stamm-Italiener. Betrieben von Familie Bramante liegt sie nur 350 Meter von unserer Wohnung entfernt, hat eine gute Weinkarte (obgleich eher ein kleines Ristorante, denn eine Weinschänke), mindestens durchschnittliches bis gutes Essen zu nur leicht überhöhten Preisen und ein angenehmes Ambiente, das mit Trattoria-Ausstattung und künstlerischen Lichtinstallationen und Spiegeln sehr viele Gäste aus einer der interessantesten Straße der Innenstadt anzieht. Hier im kleinen Fedelhören reihen sich Kunsthandwerk, Mode- und Schmuckdesign, Antiquitäten von Trödel bis... mehr lesen
La Bottega italiana
La Bottega italiana€-€€€Restaurant0421321384Fedelhören 102, 28203 Bremen
4.0 stars -
"Auf die Begleitung kommt es an!" DerBorgfelderDie Bottega hätte das Zeug für unseren Stamm-Italiener. Betrieben von Familie Bramante liegt sie nur 350 Meter von unserer Wohnung entfernt, hat eine gute Weinkarte (obgleich eher ein kleines Ristorante, denn eine Weinschänke), mindestens durchschnittliches bis gutes Essen zu nur leicht überhöhten Preisen und ein angenehmes Ambiente, das mit Trattoria-Ausstattung und künstlerischen Lichtinstallationen und Spiegeln sehr viele Gäste aus einer der interessantesten Straße der Innenstadt anzieht. Hier im kleinen Fedelhören reihen sich Kunsthandwerk, Mode- und Schmuckdesign, Antiquitäten von Trödel bis
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Während des Lockdowns bot Ehepaar Bramante von 12.00 bis 15.00 Uhr Abholservice an, den wir zwei- oder dreimal in Anspruch genommen hatten. Der Pasta-Teller für etwa 10 Euro, das Fisch- oder Fleisch-Gericht für knapp 13 oder 14 Euro. Nicht günstig, aber die Qualität stimmte und einen kleinen Corona-Aufschlag zahlten wir gern.
Nach dem exzellenten Kabeljau im Canova hätte der Fisch hier nur abfallen können. Daher wählte ich zum ersten Mal seit vielen Jahren die Mutter aller Mittagstische: gebratene Putenbrust mit Gemüse und Kartoffeln. Für den kleinen Hunger vorweg noch eine halbe Portion Pasta verdure, dazu ein alkoholfreies Pils. Vom Haus kamen eine kleine Tomaten-„Tapenade“ mit Grissini und Weißbrot.
Was soll ich sagen: Es war nicht alles schlecht.
Zum Beispiel das Bier; konnste nix gegen sagen.
Dagegen war eine der kleinen Brotscheiben knochentrocken, offenbar vom Vorabend liegen geblieben, denn ich war einer der ersten Gäste um 12.00 Uhr mittags. Seltsam, Ausrutscher oder konsequente Warenverwendung?
Die Tomatenmischung wiederum gut, nicht zu ölig, nicht zu salzig. Als Gruß durchaus geeignet.
Auch der Hauptgang hätte allein mindestens vier Sterne gerechtfertigt. Ein mittelgroßes halbes Brustfilet, nur fast ganz durchgebraten, damit saftig, schön gebräunt und am Gaumen ohne großen Effekt, Pute halt. Auch die Beilagen habe ich schon viel schlechter bekommen: Gemüse mit Geschmack und auf den Punkt gegart, sehr heiß. Ebenso die Kartoffeln, leicht knusprig außen und weich innen. Balsamico-Schwingungen außer Wertung.
Nur leider war die Laune da schon im Keller.
Im Nachgang war mir klar, dass die Küche auf ihre drei Mittagsgerichte vorbereitet war und Nullkommagarnicht auf irgend etwas anderes. Kein Problem, kann man ja freundlich sagen. (Spaghetti mit Lachs wäre das Angebot gewesen, aber zusammen mit der Pute hätte das mein Tierwohl-Gewissen komplett abstürzen lassen.) Hat aber keiner. Und mir stattdessen die schlechtesten Restaurant-Nudeln aller Zeiten serviert: Offenbar auch vom Vortag, da aber nur halb gegart. Bei dünner Pasta hätte man mit viel gutem Willen noch von „cuore“ sprechen können. Bei Penne war es einfach nur hart und mit bloßem Auge der weiße Trockenteig gut erkennbar. Statt diese Beleidigung jedes Italieners wenigstens erneut zu kochen, wurde das Zeug hörbar in die Mikrowelle gestellt und danach an den bemitleidenswerten Gast gebracht. Was fehlt? Richtig! Nach dem Erhitzen in der Mikro vernünftig durchrühren. Folge? Richtig! Teils sauheiße, teils lauwarme Pasta. Mann, Mann, Mann, wie kann man sowas bloß servieren? Ich hab das auch hier gut gegarte Gemüse in seiner leichten Tomatensauce gegessen und die Horrornudeln komplett auf dem Teller gelassen. Reaktion? Richtig! Gar keine. Ach doch, 6,50€ auf der Rechnung ohne jede Nachfrage.
Selten eine unbefriedigendere Mittagspause gehabt. Aber, was gehe ich auch ohne Stammgäste im Schlepptau in die Bottega? Lies doch deine eigenen Kritiken, alter Mann...