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Außerdem hat sich das im Parterre eines mehrstöckigen Zweckbaus untergebrachte Lokal in den vergangenen fünf Jahren zu einem wahren Geheimtipp für Pastafreunde entwickelt. Seit der Schließung unseres Wörther Lieblingsitalieners „Oro di Barone“ kenne ich wirklich kein italienisches Restaurant in der näheren Umgebung, das solch schmackhafte Nudelgerichte auf die Teller bringt.
Neben den Leckereien aus Topf und Backofen ist es vor allem die Servicequalität, die einen hier schnell heimisch werden lässt und für entspannte Genussmomente sorgt. Allen voran, weiß der sympathische Inhaber, wie man Gäste gleichermaßen kompetent wie charmant umsorgt und dabei stets den Überblick bewahrt. Aber auch die Mannschaft rund um Salvatore Care macht mittlerweile ihre Sache richtig gut und schenkt ihren Besuchern sogar hin und wieder mal ein Lächeln.
Seit wir hier mit unserem Töchterchen aufkreuzen, hat die Freundlichkeit der Servicekräfte sogar noch deutlich zugenommen. Italiener und Bambini – eine Kombination, die im „Da Salvatore“ immer mit ganz viel Herzlichkeit einhergeht und daher richtig gut funktioniert.
Auf die nüchtern funktionale Einrichtung des lichtdurchfluteten Gastraums bin ich bei meinem letzten Bericht schon detailliert eingegangen.
Wertig funktional eingerichteter Gastraum mit grünen Momenten
Zu ergänzen wäre jedoch, dass die Terrasse mittlerweile komplett von Sonnenschirmen „beschattet“ wird.
Auch der den Freisitz umgebende Sichtschutz aus Bambus begünstigt die angenehmen Schattenverhältnisse besonders bei tiefstehender Sonne. Zusätzlich lockern ein paar stattliche Olivenbäume den geschmackvoll angelegten Außenbereich auf. Das hat alles Stil und sicherlich auch eine Stange Geld gekostet. Kein verschwendetes, wie wir an einem warmen Juniabend in familiärer Runde vor Ort feststellen konnten.
Doch der Reihe nach. Die erste Einkehr nach längerer Abstinenz ereignete sich an einem Freitagmittag Mitte Januar. Nach der Arbeit kam das präsidiale Oberhaupt unseres Schlemmerclubs spontan auf die Idee, die Woche bei einem gepflegten Lunch ausklingen zu lassen.
Innenansicht des "Da Salvatore"
Er ist ein großer Freund der salvatorischen Rundbackwaren und ein ausgebuffter Gastrofuchs zugleich, denn er ordert hier stets den großen Teigfladen – bei Salvatore wahrlich keine Kinderportion –, um sich nach der verzehrten Hälfte den Rest für zu Hause einpacken zu lassen. Wer kann es ihm bei einer Pizza von solch hoher Qualität verdenken.
Er hatte diesmal die große „Milano“ mit Schinken, Salami und frischen Champignons für um die 10 Euro auf dem Teller.
Die große Pizza "Milano"
Ihr knuspriger Boden, der zweifellos das perfekt durchgebackene Ergebnis einer langen Teigführung mit geringer Hefemenge war, machte schon optisch einen hervorragenden Eindruck. Die kurz vor dem Ausrollen in Semola-Hartweizengrieß gewendete Backmasse – daher also der Knusper – war im Inneren wunderbar weich.
Ein knusprig-saftiger Rundgenuss
Ein regelrechter Flauschfladen, auf dessen Oberfläche ein saftig-deftiger Belag aus guten Zutaten glänzte. Vielleicht wurde da mit einem Schuss Öl nachgeholfen, aber das machte die aus würziger Salami, tadellosem Kochschinken, aromatischer Tomatensauce, geschmolzenem Mozza und frischen Pilzen bestehenden Auflage nicht das Geringste. Mein Kollege war mehr als zufrieden und freute sich bereits auf die zweite „Halbzeit“ am Folgetag.
Nach intensiver „Pastafahndung“ fiel meine Wahl auf eine veritable Nudelspezialität des Hauses, die hier unter dem wenig aussagekräftigen Namen „Calabrese“ firmiert. Dahinter verbergen sich perfekt al-dente gekochte Orecchiette in einem wirklich sündhaft schmackigen Tomatensugo, der mit Salsiccia, Peperoni, roter Zwiebel, Kirschtomaten und Knoblauch verfeinert wurde.
Orecchiette "Calabrese"
Die leichte Schotenschärfe tat dem Nudelteller richtig gut. Und die Salsiccia konnte natürlich auch was. Ansonsten lebte die mit frisch geriebenem Parmesan bestreute „Öhrchenschar“ von der lange eingekochten Tomatenbasis, die allein schon jede gemeine Teigware in den kulinarischen Adelsstand erhoben hätte. Wer mit genügend Zeit kocht, kocht meistens mit Leidenschaft – und wer das tut, kocht gut! So simpel diese Weisheit, so zutreffend ist sie auf diesen Leib- und Seelenteller, den ich in vollen Zügen genoss.
Mir schmeckte dieses Nudelgericht so gut, dass ich meine Frau davon überzeugte, am darauffolgenden Sonntagmittag zusammen mit unserer Kleinen dort zum Lunch einzukehren. Wir hatten Glück und konnten uns per Anruf den letzten Tisch im schlauchartigen Gastraum sichern. Dass man hier ganz formidabel diniert und dies zu äußerst fairen Preisen, hat sich in Kandel mittlerweile herumgesprochen.
Aufgrund der hohen Auslastung ging es ziemlich trubelig zu, aber die Servicecrew hatte trotzdem alles im Griff und der Kinderstuhl ließ nicht lange auf sich warten. Unser Töchterchen hatte mächtig was zu gucken und die vielen Leute um uns herum störten sie nicht im Geringsten. Ganz im Gegenteil.
Zur Flasche San Pellegrino, die hier übrigens für völlig akzeptable 4,80 Euro erworben wurde, gesellten sich zwei delikate Nudelteller. Meine Frau – genau wie ich ein großer Sardinien-Fan – hatte sich für die mit Pecorino veredelte „Sardegna“-Pasta (13 Euro) entschieden. Wenig später wurden ihr dann eine stattliche Portion Penne mit gebratener Zucchini und Salsiccia in kräftiger Tomatensauce serviert. Sie war von ihrer würzig-fruchtigen Empfehlung des Hauses sichtlich begeistert.
Penne "Sardegna"
Mich gelüstete es nach meiner italienischen Lieblingspasta, den ursprünglich aus Kampanien stammenden Paccheri, die – was ihre Form betrifft – auch als gekürzte Cannelloni durchgehen würden. Seit ich diese zusammen mit Seeteufel während eines Sardinien-Urlaubs auf dem Teller hatte, bin ich bekennender Teigröhren-Aficionado.
Paccheri "Calamaretti"
Bei Salvatore waren sie in der „Calamaretti-Version“ (14,50 Euro) erhältlich. Neben den kleinen Tintenfisch-Tuben fanden sich auch Zucchini-Stücke und Kirschtomaten in dem aromatisch knoblierten Sugo, der subtil nach den weich gegarten Früchten des Meeres duftete.
Ein Genuss für Freunde großer Teigröhren
Auch diese handwerklich souverän auf die rechteckige Porzellanplatte gebrachte Meeres-Pasta war eine reichliche Portion, die von frischen Zutaten kündete.
Tolle Meeres-Pasta!
Ein zum Zunge schnalzen gelungener Teller, der mich an die Zeit am Golfo di Olbia (Sardinien) erinnerte, als wir in einem kleinen Ristorante namens „Bar Bolla“ im Küstenörtchen Pittulongu den Genüssen des Meeres erlagen. Dass wir solche Sehnsuchts- bzw. Urlaubsküche im Nachbarort einmal würden genießen können, hätten wir nie gedacht. Allein schon deshalb ist das „Da Salvatore“ ein großer kulinarischer Gewinn für uns (Neu-)Wörther.
Natürlich bestand meine Liebste noch auf ein wohlportioniertes Stück vom hausgemachten Tiramisu (5,50 Euro).
Berühmtes italienisches Schichtdessert in gut
Ich versuchte ihr beim Verzehr – so gut es eben ging – zu helfen, denn Selbstlosigkeit und Dessert-Pflicht liegen manchmal ziemlich nah beieinander.
Geteilte Kalorien sind halbe Kalorien...
Ergänzend möchte ich noch auf einen Folgebesuch im Juni dieses Jahres verweisen, der uns mehr oder minder spontan im Anschluss an eine Radtour zu Salvatore Care führte. Da hatte ich hier zum ersten Mal die Spaghetti Vongole (14 Euro) im tiefen Teller und war von dem mit Weißwein, Olivenöl und Knoblauch zubereiteten Muschelsud restlos begeistert.
Spaghetti Vongole Deluxe!
Meine Frau hatte es wieder nach „Sardegna“ (13 Euro) verschlagen, nur diesmal mit Orecchiette statt Penne, was geschmacklich natürlich keinen Unterschied machte.
Orecchiette "Sardegna"
Fürs Protokoll sei noch erwähnt, dass ich mir an jenem Sommerabend neben einer knusprig-saftigen Bruschetta-Portion
A brilliant red bruschetta...
– meine Gattin bekam natürlich auch etwas davon ab – ein ganz ausgezeichnetes, da sehr süffiges Grevensteiner Landbier (0,5l für 3,90 Euro) schmecken ließ. Für mich das absolute Spitzenprodukt aus der ansonsten eher unauffälligen Veltins-Brauerei.
Auch bei dieser vorerst letzten Einkehr in Kandels hellstem Stern am Pastahimmel entband mich meine Gattin nicht von den ehelichen Dessert-Pflichten, was standesgemäß mit einem Tiramisu zum Nachtisch endete.
Fazit:
Mit dem „Da Salvatore“ haben wir unseren Favoriten in Sachen Pasta & Pizza im näheren Umfeld gefunden. Auch für einen preiswerten Mittagsstopp eignet sich dieses Lokal bestens. Der freundliche Service und das wirklich sehr gute Preis-Genuss-Verhältnis machen das eher funktional wirkende Ambiente des Gastraumes mehr als wett. Und abends auf der hübsch angelegten Terrasse ist davon sowieso keine Rede mehr. Ein echter Familien-Italiener mit allem, was dazu gehört und eine absolute Bereicherung für die Kandeler Gastroszene.