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GastroGuide-User: Jenome
Jenome hat Restaurant Milan in 23769 Fehmarn bewertet.
vor 3 Monaten
"Das große GG-Treffen auf Deutschlands Sonneninsel"
Verifiziert

Geschrieben am 11.02.2024
Besucht am 06.02.2024 Besuchszeit: Abendessen 5 Personen Rechnungsbetrag: 140 EUR
Seit vielen Jahren sind wir Stammgast auf Deutschlands Sonneninsel Fehmarn und besuchen dort Opi Hartwig im Westteil der Insel. Seit über 4 Jahren hat nun auch unser GG-Wastel mit seiner Lucie den Lebensmittelpunkt auf diese wunderschöne Insel verlegt, verbrachte er doch viele Jahre hier im Urlaub und kennt die Insel wie seine Westentasche. Was allerdings bisher noch nie klappte war ein gemeinsames GG-Treffen zwischen Familie Wastel und Familie Jenome. Das sollte sich nun aber schleunigst ändern, denn immerhin hat unser Wastel schon stolze 98 Lebensjahre auf dem Buckel. So waren wir seit langer Zeit im privaten, regen Austausch für ein Treffen, aber unsere Besuche auf der Insel waren meist zu kurz und terminlich vollgestopft, sodass es leider nie klappte. Nun im Februar verbrachten wir unseren Winterurlaub nicht wie gewohnt an der Nordsee in Cuxhaven, sondern bei Opi Hartwig. Da sollte doch genügend Zeit sein sich einmal zu treffen.

Gesagt, getan, wir verabredeten uns für den Dienstagabend, die Restaurantauswahl überließ ich Wastel, weiß er doch am besten in welches Restaurant er am besten kommt. Seine Wahl fiel auf das Jugoslawische Restaurant „Milan“ auf dem Burger Marktplatz

Restaurant Milan

Familie Jenome hatte da nix dagegen, gibt es in unserer Ecke hier leider keine Balkanküche mehr, und so reservierte ich für uns telefonisch einen Tisch. Opi Hartwig war natürlich auch eingeladen, aber der weigerte sich mit Händen und Füßen mitzukommen. Das deckt sich leider mit Wastels Aussage, dass es sehr schwer ist mit der Inselbevölkerung warm zu werden. Egal, wir freuten uns auf den Abend, auch wenn da auf beiden Seiten leichtes Bauchgrummeln herrschte, denn keiner wusste was ihn erwartete.

Wir holten also Wastel und Lucie zu Hause ab, und machten uns die wenigen hundert Meter auf ins Milan. Wastel düste mit seinem elektrischen Rollstuhl vornweg, wir mit strammen Schritt hinterher. Am Milan angekommen staunten wir erst mal nicht schlecht welche Lokalität der Herr hier ausgesucht hatte, denn das Lokal liegt im ersten Stock, und nur eine breite, aber steile Treppe führt da hinauf. Das elektrische Gefährt ließen wir unten am Eingang zurück, und in alter Bergmannsmanier stürmte der alte Knabe die Treppe hinauf. Holla, die Waldfee. 

Oben angekommen

Oben im Lokal wurden wir gleich sehr freundlich von einer sehr jungen Dame begrüßt, man schien sich doch schon etwas besser zu kennen. Uns wurde ein Platz am Fenster zugewiesen, allerdings hätte es auch irgendeine Nische sein können, denn wir hatten genügend zu erzählen und uns erst einmal richtig kennen zu lernen. Dabei ist das Milan modern und gemütlich eingerichtet. Große dunkle Tische, breite, mit rotem Stoff bezogene Bänke, ja hier war es gemütlich.

Restaurant Gastraum

Die junge Dame, es hätte die Tochter des Inhabers Milan sein können, aber wie uns Wastel erklärte, war es die Ehefrau, überreichte uns die Speisekarte und zog von dannen. Derweil quatschten wir, ohne auch nur einen Blick in die Karte zu werfen, und als sie nach wenigen Minuten wieder am Tisch war, mussten wir erst einmal fix zumindest nach den Getränken schauen. 

Speisekarte

Hier war uns schnell bewusst was es sein sollte.

Getränke:

·         1x 0,5ér Grevensteiner für 5,90 €
·         1x 0,33ér Tonic Water für 3,90 e
·         1x 0,2ér Weißwein Zilavka für 6,50 €

Wastel und Lucie bestellten ebenfalls je ein Grevensteiner Bier. Unsere Gespräche gingen natürlich sehr angeregt weiter, und so hatten wir noch immer nicht in der Karte nach unserem Essen geschaut, als die Getränke an unseren Tisch kamen. Aber wir sind im Urlaub, Wastel und Lucie haben auch Zeit, also nichts drängt uns. Gemeinsam mit den bestellten Getränken gab es für jeden ein kleines Fläschchen eines gelblichen, sehr süßen Schnapses aufs Haus. Den Namen weiß ich leider nicht mehr, hier müsste Wastel aushelfen.

Unsere erste Getränkeauswahl

Nun hatten wir uns aber auch mal Zeit genommen uns in der sehr reichhaltigen Karte umzuschauen, und wurden ob der Vielfalt an jugoslawischen Spezialitäten fast ein bisschen erschlagen. Ich haderte lange mit mir eine Vorsuppe zu nehmen, allerdings gab es von den beiden Fehmeranern den Hinweis das die Teller hier doch sehr voll sind, und so beließen wir es beim Hauptgericht. Es sollte werden:

Hauptgericht:

·         1x Grill-Teller „M“ (ca. 450 gr) mit Fleischspieß, Hähnchenbrust, Hacksteak und Leskovacki Ustipak mit Pommes Frites und Djuwetschreis und Salatteller für 21,20 €
·         1x Grill-Teller „L“ (ca. 550 gr) mit Fleischspieß, Hähnchenbrust, Schweinesteak, Hacksteak, Rinderleber und Cevapcici mit Pommes Frites und Djuwetschreis und Salatteller für 24,50 €

Wastel und Lucie bestellten sich je einen:

·         2x Grill-Teller „S“ (ca. 350 gr) mit Hähnchenbrust, Schweinesteak und Hacksteak mit Pommes Frites und Djuwetschreis und Salatteller für je 18,90 €

Wir hatten nun abermals 20 Minuten Zeit uns zu unterhalten, was auch rege genutzt wurde, bis schon einmal der Salatteller zu unseren hauptspeisen am Tisch erschien. Dieser war wie wir ihn aus der Balkan- bzw. griechischen Küche kennen mit frischen und schnorpsigen Weißkrautsalat, frischen Blattsalat, und Wastel entdeckte sogar noch ….. was war der rote Stängel noch mal? Das Dressing zum Salat war auch sehr gut, ein leichtes Dressing mit Öl, Kräutern und Essig. Ich vermute das wird hier selbst gemischt.

Beilagensalat

Knappe fünf Minuten später waren dann auch unsere Grillplatten am Platz, und Wastel hatte zu Recht gewarnt. Es war reichlich, sehr reichlich.

Wastel´s Grillteller "S"

Meine Frau hatte sich den Grill-Teller „M“ vorgenommen und hatte mit Fleischspieß, Hähnchenbrust, Hacksteak und Leskovacki Ustipak reichlich auf dem Teller. Fleischspieß und Hähnchenbrust waren angenehm gewürzt und butterweich, die Hähnchenbrust innen noch schön saftig, der Fleischspieß angenehm medium rare. Sehr gut. 

Grill-Teller „M“ (ca. 450 gr) mit Fleischspieß, Hähnchenbrust, Hacksteak und Leskovacki Ustipak mit Pommes Frites und Djuwetschreis

Auch das Hacksteak war nicht trocken und tot gebraten sondern medium well und somit auch noch schön saftig. Eine neue Erfahrung war das Leskovacki Ustipak, die jugoslawische Variante des deutschen Beffis. Hier allerdings mit deutlichen Knoblauchanteil und reichlich Paprikawürze. Pommes und Djuwetschreis waren gut.

Grill-Teller „M“ (ca. 450 gr) mit Fleischspieß, Hähnchenbrust, Hacksteak und Leskovacki Ustipak mit Pommes Frites und Djuwetschreis

Ich hatte natürlich wieder größere Augen und bestellte den Grill-Teller „L“. Nein im Ernst, klar war das erheblich mehr, aber ich wollte, wenn ich schon Balkanküche habe, unbedingt ein Cevapcici haben, und das war auf dieser Platte vorhanden. Auch ich hatte den Fleischspieß, die Hähnchenbrust und das Hacksteak, alles genauso gut wie bei meiner Frau. Zusätzlich gab es bei mir dann noch das Schweinesteak, die Rinderleber und ein Cevapcici dazu. Besonders beim Steak und der Leber fielen hier die starken Grillstreifen des Grillrostes auf. 

Grill-Teller „L“ (ca. 550 gr) mit Fleischspieß, Hähnchenbrust, Schweinesteak, Hacksteak, Rinderleber und Cevapcici mit Pommes Frites und Djuwetschreis

Während das Schweinesteak ebenfalls gut und nicht zu trocken war, musste ich leider bei der Leber feststellen das diese, wahrscheinlich durch die dünne Scheibe dann etwas zu trocken war. Aber hier muss man ebend auch sagen, das Leber auf den Punkt gebraten schon ziemlich schwierig ist. Das Cevapcici war würzig und gut durch. Zum dippen gab es ein Schälchen Knoblauchcreme, welche es auch in sich hatte. Hier hätte ich mir beim Jugoslawen allerdings auch ein Schälchen Ajvar gewünscht. Frische, scharfe Zwiebel fehlte da natürlich auch nicht. Die gelieferten Pommes waren schön kross frittiert und mild gewürzt, der Reis allerdings war der beste Djuwetschreis den ich je gegessen habe. Der Reis war schön bissfest und so gut gewürzt das ich mir hätte die Pommes ersparen können. Er schmeckte herrlich nach Paprika und Tomate und auch Knoblauch fehlte nicht darin. Lecker. Ich hatte deutlich zu tun diese Portion hier zu verdrücken und war froh auf Wastel gehört zu haben und auf die Vorsuppe verzichtete.

Grill-Teller „L“ (ca. 550 gr) mit Fleischspieß, Hähnchenbrust, Schweinesteak, Hacksteak, Rinderleber und Cevapcici mit Pommes Frites und Djuwetschreis

Wer Wastel hier kennt, weiß das es jetzt einen Verdauer geben sollte. Diesen gab es natürlich auch, und so bestellten wir eine Runde Sljivovica, die jugoslawische Variante vom allseits bekannten Sliwowitz, für je 3,50 €. Diese wurde wie schon der Apetiter zum Beginn unseres Besuches in kleinen Fläschchen serviert. Es sollte an diesem Abend nicht die letzte Runde Sljivovica bleiben, auch einen „Spezial“ vom Wirt höchstpersönlich gab es noch. Da war er dann aber, der Wastel-Bonus im Restaurant „Milan“. 



Wir hatten noch viel zu erzählen, und irgendwann waren wir doch tatsächlich die letzten Gäste im Lokal. Milan hatte sich mit Freunden in eine Ecke vom Lokal verzogen und trank sein Feierabendbierchen, wir beschlossen, den Abend nun mal zu beenden.

zu später Stunde

Wir zahlten, stiegen mit Wastel und Lucie wieder die Treppen auf den Burger Marktplatz herab, und die beiden begleiteten uns zu unserem Auto. Es war ein wunderschöner Abend, und wir hoffen das wir bei unserem nächsten Besuch auf Fehmarn wieder ein Treffen vereinbaren können. 

der Spaß war garantiert

Vielleicht kommt dann auch mal Opi Hartwig mit, denn der hatte sich dann doch merklich geärgert das wir so spät nach Hause kamen und er letztendlich doch was verpasst hat. Und vielleicht kommt es ja noch zu vielen Treffen, sodass wir dann in zwei Jahren die 100 auf Fehmarn feiern können. Wir planen mit Lucie jedenfalls schon mal.

Unser Fazit: wir ließen glatt 90,- € im Milan in Burg auf Fehmarn, Wastel zahlte um die 50 Euronen. Endlich mal wieder Balkanküche. Wir waren zufrieden, schon wegen der guten Begleitung. Danke Wastel und Lucie für den schönen Abend!

Zwei GG-Schwergewichte und die bezaubernde Lucie - Prost auf die Gastroguide Community !
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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