Geschrieben am 18.01.2021 2021-01-18| Aktualisiert am
18.01.2021
Besucht am 22.08.2020Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 388 EUR
„Lust auf ein weiteres einzigartiges Event?“
Wer kann diese rhetorische Frage schon verneinen, erst recht, wenn sie von der engagierten Direktorin Cornelia Meyer (hat das Haus inzwischen verlassen) des LIBERTY-Hotels gestellt wurde und das Private Dining zur Premiere im Juni in der Tat ein außergewöhnlich schöner Abend gewesen war. So buchten wir gern wieder das 4-Gang-Menü mit Weinen und Musik und blieben natürlich auch über Nacht in der Seestadt (und wurden mit einem Upgrade in „unsere“ Suite über dem Alten Hafen belohnt).
Mit uns hatten sich noch drei weitere Paare angemeldet, von denen eines noch kurzfristig absagen musste, so dass die Einhaltung von Mindestabständen an diesem Abend überhaupt kein Problem war. Schade für die junge Mannschaft des ****plus-Hauses, die sich mit viel Herzblut und Professionalität um unsere kleine Gesellschaft kümmerte; da blieb kein Wunsch unerfüllt. Auch musikalisch, denn Ben Boles aus Lüneburg war wieder bestens aufgelegt und begleitete uns mit viel Sinn für die Stimmungen durch den Abend und in die Nacht.
Ursprünglich sollte es ein Dinner unter freiem Himmel auf der großen Terrasse werden, aber wie so oft an der Küste zeigte sich gerade im August das Wetter launisch. Macht nichts, der Ausblick war trotzdem schön
und die exklusiv geöffnete Cocktailbar hatte für unsere Gemeinschaft auch ihren eigenen, privaten Reiz. Die charmante Barkeeperin freute sich jedenfalls über unsere Bestellungen.
Das Amuse zuvor war noch im Erdgeschoss serviert wurden. Phillip Probst, der junge Chef begrüßte uns zusammen mit der kleinen Crew sehr sympathisch und eloquent in seinem Reich. Auf dem Pass wurde in der aufgeschnittenen Eier-Schale eine Linsencreme mit Hollandaise-Schaum und geriebenem Onsen-Ei serviert, die ich mir natürlich prompt aufs Hemd kleckerte.
Der Blick meiner Frau ließ noch ein paar Takte erwarten, aber nachdem wir zwecks Kontaktminimierung und Kalorienreduktion die Treppe ins Dachgeschoss genommen hatten, fehlte wohl die Puste... Der erste Cocktail des Abends tat sein Übriges Continental Sour
und nach dem Blick von der Terrasse ließen wir uns auch das frische Brot schmecken.
Hier „kann“ man Corona: Salzflocken und Butter standen vorbildlich abgedeckt schon auf dem Tisch
eine Bemerkung dazu ließ erkennen, dass die erste Kritik durchaus wahrgenommen worden war. Unser musikalischer Begleiter bestätigte dies mit sehr freundlichen Worten - Merci!
Die erste Flasche Wein war schnell entkorkt und die Auswahl des Hauses überraschte zunächst
Gewürztraminer zur Jakobsmuschel war bisher in meiner beschränkten Pairing-Welt noch nicht vorgekommen.
Passte aber vorzüglich, denn das norwegische Exemplar hatte nicht nur seine typisch nussige, sondern auch eine klar süße Note. Die Begleiter gaben Frische und Würzigkeit: Apfel, Blumenkohl und Meeres-Dreizack.
Dass Phillip Probst bewusst und sinnvoll Zutaten der Region einbaut, war uns schon beim ersten Besuch sehr positiv aufgefallen.
Auch der folgende Fisch musste nicht auf einen Salzwiesen-Bewohner verzichten, in diesem Fall Portulak, der im Zusammenspiel mit Kohlrabi und Beurre Blanc die auf den Punkt saftig gegarte, schneeweiße Schnitte einer Gelbschwanzmakrele aus dänischer Aquakultur zwar ähnlich, aber etwas opulenter begleitete.
Das war so stimmig, dass der bekrönende Kaviar gar nicht nötig gewesen wäre. Aber bevor ich mich schlagen lasse...
Mit dem Rehrücken aus dem heimischen Elbe-Weser-Dreieck
stiegen wir auf Rotwein um, und der weit gereiste kalifornische Merlot
konnte mit dem perfekten Fleisch noch mithalten, ohne uns Tanninverächter zu überfordern.
Wie bei allen Tellern suchte die Küche nach vielfältigen, aber harmonischen Kombinationen und fand sie mit wildem Brokkoli, gebackener Aprikose und Pfifferlingen. Sehr erfreulicher Fleischgang!
Wir durften uns noch über eine gelungene Komposition von Weinbergpfirsich, weißer Schokolade und Champagner freuen.
Auch hier fehlten Kräuter nicht. Fein, denn ich mag leicht bittere oder würzige Noten, die die Süße etwas brechen.
Ein gehaltvoller sizilianischer Dessertwein linderte den Phantomschmerz des Käse-Afficionados. Zudem hatte er den Vorteil, dass die Flasche Corona-bedingt erst auf dem Tisch und dann in unserem Schlafgemach verbleiben musste. Süße Träume garantiert!
Schon nach zwei genossenen Menüs in Bremerhaven lässt sich die Stilistik im Mulberry St deutlich einordnen: Klassische Grundlage, regionale Bezüge, Harmonien. Das ist alles passend, zugänglich, aber stets durchdacht. Andernorts vielleicht nicht innovativ, nicht puristisch genug, aber für Bremerhaven und, ich muss es leider sagen, auch für Bremen ein Riesengewinn! Hoffentlich machen das Team LIBERTY/Probst gemeinsam weiter.
Wohlumsorgt durch die Dame hinter der Bar und begleitet von einer berührenden deutschen Version von Imagine ging ein zweiter großartiger Abend über dem Alten Hafen zu Ende... Brandy Alexander
„Lust auf ein weiteres einzigartiges Event?“
Wer kann diese rhetorische Frage schon verneinen, erst recht, wenn sie von der engagierten Direktorin Cornelia Meyer (hat das Haus inzwischen verlassen) des LIBERTY-Hotels gestellt wurde und das Private Dining zur Premiere im Juni in der Tat ein außergewöhnlich schöner Abend gewesen war. So buchten wir gern wieder das 4-Gang-Menü mit Weinen und Musik und blieben natürlich auch über Nacht in der Seestadt (und wurden mit einem Upgrade in „unsere“ Suite über dem Alten Hafen... mehr lesen
Restaurant Fine Dining &Restaurant Mulberry by Phillip Probst
Restaurant Fine Dining &Restaurant Mulberry by Phillip Probst€-€€€Restaurant, Gourmet0471902240Columbusstraße 67, 27568 Bremerhaven
4.5 stars -
"Noch ein wunderbarer Abend" DerBorgfelder„Lust auf ein weiteres einzigartiges Event?“
Wer kann diese rhetorische Frage schon verneinen, erst recht, wenn sie von der engagierten Direktorin Cornelia Meyer (hat das Haus inzwischen verlassen) des LIBERTY-Hotels gestellt wurde und das Private Dining zur Premiere im Juni in der Tat ein außergewöhnlich schöner Abend gewesen war. So buchten wir gern wieder das 4-Gang-Menü mit Weinen und Musik und blieben natürlich auch über Nacht in der Seestadt (und wurden mit einem Upgrade in „unsere“ Suite über dem Alten Hafen
Geschrieben am 19.06.2020 2020-06-19| Aktualisiert am
05.07.2020
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Restaurant Fine Dining &Restaurant Mulberry by Phillip Probst
Besucht am 31.05.2020Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 358 EUR
Not macht erfinderisch! Und das vom aktuellen Guide Michelin gelobte Gourmetrestaurant am touristischen Hotspot Neuer Hafen war bei unserem Besuch am Pfingstsonntag wahrlich in Nöten. Denn die erzwungene lange Schließzeit des erst Ende 2018 eröffneten 4*plus-Hotels LIBERTY hatte nicht ausgereicht, die notwendigen Ausbesserungsarbeiten am schicken Fliesenboden rechtzeitig zur Aufhebung des lock-downs abzuschließen. Und nun?
„Einfach“ aus den Suiten im obersten Stockwerk die Betten entfernen. Dafür einen Esstisch vor die Tür zur Dachterrasse mit ihrem tollen Blick über Hafen, Schleuse und Außenweser stellen, edel eindecken, einen erfahrenen Musiker engagieren, der mit Gitarre und Keyboard gechillt einen Wunschhit nach dem anderen spielt und schon ist alles bereit für ein „Suite Dining“ der Extra-Klasse!
Wobei das Prädikat bereits für das Hygiene-Konzept galt: Die Gäste wurden im Viertelstundentakt aus der Lobby oder in unserem Fall nach telefonischer Vorankündigung aus dem Hotel-Zimmer nach oben begleitet. So kam man sich schon im Fahrstuhl, Treppenhaus oder auf den Fluren nicht in die Quere.
Auf dem Tisch perlte der frisch eingeschenkte Champagner in den Gläsern und in unserer Harlem-Suite war es auch vorbei mit der Maskierung - und zwar nicht nur für uns, sondern auch für die charmante und engagierte, sehr junge Dame, die sich erst einmal vorstellte und dann für den Room-Service sorgte. Dabei wurde so serviert, wie es wohl ursprünglich mal für die ganze Gastronomie angedacht war: Der Wein - auf Wunsch (kalifornischer) Chardonnay statt des im Menü vorgesehenen Grauburgunders - und beständig nachgefülltes Mineralwasser standen in Kühlern auf einer Anrichte im Zimmer bereit, wo dann auch unsere vier Gänge jeweils abgestellt wurden; die warmen Speisen natürlich unter einer Cloche. Den „letzten Meter“ zum Tisch mussten wir tatsächlich selbst überbrücken, aber wer versucht sich nicht gern im self-service (für Partner oder Partnerin), zumal dafür wieder das freundliche Lächeln des Personals zu sehen ist? In diesem, sich wirklich privat anfühlenden Rahmen war das fast wie ein Abend am heimischen Esstisch, nur mit der Abendsonne über der Nordsee, Livemusik vor der „Haustür“ und ohne Arbeit in der eigenen Küche.
Immer wieder wechselten wir mit unseren Gläsern auf die großen Terrasse, entweder an der „Reling“ stehend oder es uns in den Loungemöbeln bequem machend und den Suite-Nachbarn oder dem Musiker auf Entfernung zuprostend.
Zurück im Zimmer wartete ein ordentliches Sauerteigbrot mit krosser Kruste auf uns, dazu Salzkristalle und leider ein kulinarischer Fauxpas, denn die Butter war offenbar schon einmal geschmolzen gewesen und wieder gekühlt worden. Mit dem nächsten Umlauf unserer Service-Fee wurde der Fehler ausgebügelt; er sollte der einzige des Abends bleiben. Ups...
Phillip Probst, der als Chef im Graf Leopold in Daun einen Stern erkocht hatte, war nicht selbst in der Küche, was noch Thema werden sollte.
Sein Menü startete mit gebeizter Lachsforelle, die als Nori-Blatt-Rolle im Sushi-Style präsentiert wurde.
Unter der Alge versteckte sich der pikante Gewürz-Rub und eine Limetten Crème fraiche pufferte die leichte Schärfe perfekt ab.
Knackig gegarter Spargel auf Zimmertemperatur schmeckte frisch durch Strandaster, Kerbel, Dill, marinierte Radieschen und Tomatenwürfel. Der kleine Kartoffelknusper war zwar geschmacklich neutral, steuerte aber nochmal Textur bei. Fast perfekter Auftakt, dem nur ein Tick Säure (mehr) fehlte.
Am Kräutersüppchen schieden sich zunächst die Geister.
Mir war sie zu dick geraten, meine Frau war höchst zufrieden. Geschmacklich gab es sowieso keinen Dissens: Intensiver, auch würziger Geschmack, für den u. a. der für mich neue Strand-Beifuß verantwortlich war. Als Einlage thronten auf einer Basis von Dill-Kartoffelstampf natürlich Nordsee-Krabben. Zitronenöl setzte ein paar Spitzen. Das schien etwas erwartbar, überraschte aber mit eindeutigen, nicht zu leichten Aromen,
Für den Hauptgang hatten wir bei der Anmeldung um Fisch statt des gesetzten Fleischs vom friesischen Ochsen gebeten; auch dieser Wechsel war keine Problem. Wir bekamen zwei Tranchen gebratenen Zander, durchgegart, aber saftig und mit bemerkenswert knuspriger Haut.
Das Bett von Spinat, Shitake und Schalotten war wieder tadellos und fiel nur deshalb nicht auf, weil Perlzwiebeln und Texturen von Karotte den Teller aus der gutbürgerlichen Küche katapultierten, besonders durch ein Kräuter- und Gewürz-Feuerwerk, bei dem Anis, Lavendel und Wacholder hell „strahlten“. Ein völlig nachvollziehbarer Verbinder war die leichte Kerbel-Dill-Sauce, die wir im do-it-yourself mehr oder minder künstlerisch auf den Teller brachten...
Der Abschluss machte dann (Endlich! Jubelten 50% von uns...) aus dem Suite- ein Sweet- Dining: Auch hier pirschte sich die Kochkunst von Chef Probst unauffällig mit marinierten Erdbeeren, sicherlich selbst gemachtem Bourbonvanille-Eis und Joghurt an
um dann schon mit Baiser-Bruch und einem frischen Gel der Frühlingsfrüchte zu gefallen. Die grünen Blättchen erinnerten geschmacklich an Zitronenmelisse (War das Kraut aber nicht - Petra?). Die ebenfalls deutlich säuerliche, fluffige Joghurtmousse wurde von weißer Schokolade und vor allem einem Crumble begleitet, dessen honigsüßer Popcorn-Geschmack eine ganz tief vergrabene Erinnerung ansprach. Trotzdem musste ich fragen, denn auf Frühstücks-Smacks wäre ich nicht gekommen!
Petits fours gab es nicht, was (für mich bekanntlich) kein Beinbruch war. Vielleicht lag es auch daran, dass wir zu später Stunde einen Kaffee ausschlugen.
Stattdessen fragten wir höflich nach der Küchencrew, denn für die handwerklich fehlerfreie Umsetzung an diesem Abend wollten wir uns gern direkt bedanken.
Und wie überrascht waren wir, als LIBERTY-Chefin Cornelia Meyer, die immer mal nach dem Rechten geschaut hatte, uns zwei sehr junge, ebenso stolze wie verschüchterte Menschen vorstellte! Tatsächlich hatte das 1. (i. W. erste) Lehrjahr die 12 Menüs des Abends ohne jede Unterstützung vor Ort allein gewuppt, denn die Stammcrew befand sich noch komplett in Kurzarbeit Null. Alle Achtung und ganz harter Respekt! Unsere Begeisterung gefiel den Beiden wohl genauso wie unserer Service-Dame, die auch erst zwei Ausbildungsjahre hinter sich hat!
Und während sich der Himmel hinter den mächtigen Containerbrücken rot färbte, gab es von unserer Gastgeberin noch ordentlich was auf die Ohren, denn auch Hotel-Direktorinnen können eine Vergangenheit als semi-professionelle Sängerinnen haben!
Es gibt so Momente, die sind einfach perfekt.
Not macht erfinderisch! Und das vom aktuellen Guide Michelin gelobte Gourmetrestaurant am touristischen Hotspot Neuer Hafen war bei unserem Besuch am Pfingstsonntag wahrlich in Nöten. Denn die erzwungene lange Schließzeit des erst Ende 2018 eröffneten 4*plus-Hotels LIBERTY hatte nicht ausgereicht, die notwendigen Ausbesserungsarbeiten am schicken Fliesenboden rechtzeitig zur Aufhebung des lock-downs abzuschließen. Und nun?
„Einfach“ aus den Suiten im obersten Stockwerk die Betten entfernen. Dafür einen Esstisch vor die Tür zur Dachterrasse mit ihrem tollen Blick über Hafen, Schleuse und Außenweser... mehr lesen
Restaurant Fine Dining &Restaurant Mulberry by Phillip Probst
Restaurant Fine Dining &Restaurant Mulberry by Phillip Probst€-€€€Restaurant, Gourmet0471902240Columbusstraße 67, 27568 Bremerhaven
4.5 stars -
"Mulberry Street? Mulberry Height!" DerBorgfelderNot macht erfinderisch! Und das vom aktuellen Guide Michelin gelobte Gourmetrestaurant am touristischen Hotspot Neuer Hafen war bei unserem Besuch am Pfingstsonntag wahrlich in Nöten. Denn die erzwungene lange Schließzeit des erst Ende 2018 eröffneten 4*plus-Hotels LIBERTY hatte nicht ausgereicht, die notwendigen Ausbesserungsarbeiten am schicken Fliesenboden rechtzeitig zur Aufhebung des lock-downs abzuschließen. Und nun?
„Einfach“ aus den Suiten im obersten Stockwerk die Betten entfernen. Dafür einen Esstisch vor die Tür zur Dachterrasse mit ihrem tollen Blick über Hafen, Schleuse und Außenweser
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Wer kann diese rhetorische Frage schon verneinen, erst recht, wenn sie von der engagierten Direktorin Cornelia Meyer (hat das Haus inzwischen verlassen) des LIBERTY-Hotels gestellt wurde und das Private Dining zur Premiere im Juni in der Tat ein außergewöhnlich schöner Abend gewesen war. So buchten wir gern wieder das 4-Gang-Menü mit Weinen und Musik und blieben natürlich auch über Nacht in der Seestadt (und wurden mit einem Upgrade in „unsere“ Suite über dem Alten Hafen belohnt).
Mit uns hatten sich noch drei weitere Paare angemeldet, von denen eines noch kurzfristig absagen musste, so dass die Einhaltung von Mindestabständen an diesem Abend überhaupt kein Problem war. Schade für die junge Mannschaft des ****plus-Hauses, die sich mit viel Herzblut und Professionalität um unsere kleine Gesellschaft kümmerte; da blieb kein Wunsch unerfüllt. Auch musikalisch, denn Ben Boles aus Lüneburg war wieder bestens aufgelegt und begleitete uns mit viel Sinn für die Stimmungen durch den Abend und in die Nacht.
Ursprünglich sollte es ein Dinner unter freiem Himmel auf der großen Terrasse werden, aber wie so oft an der Küste zeigte sich gerade im August das Wetter launisch. Macht nichts, der Ausblick war trotzdem schön
und die exklusiv geöffnete Cocktailbar hatte für unsere Gemeinschaft auch ihren eigenen, privaten Reiz. Die charmante Barkeeperin freute sich jedenfalls über unsere Bestellungen.
Das Amuse zuvor war noch im Erdgeschoss serviert wurden. Phillip Probst, der junge Chef begrüßte uns zusammen mit der kleinen Crew sehr sympathisch und eloquent in seinem Reich. Auf dem Pass wurde in der aufgeschnittenen Eier-Schale eine Linsencreme mit Hollandaise-Schaum und geriebenem Onsen-Ei serviert, die ich mir natürlich prompt aufs Hemd kleckerte.
Der Blick meiner Frau ließ noch ein paar Takte erwarten, aber nachdem wir zwecks Kontaktminimierung und Kalorienreduktion die Treppe ins Dachgeschoss genommen hatten, fehlte wohl die Puste... Der erste Cocktail des Abends tat sein Übriges
und nach dem Blick von der Terrasse ließen wir uns auch das frische Brot schmecken.
Hier „kann“ man Corona: Salzflocken und Butter standen vorbildlich abgedeckt schon auf dem Tisch
eine Bemerkung dazu ließ erkennen, dass die erste Kritik durchaus wahrgenommen worden war. Unser musikalischer Begleiter bestätigte dies mit sehr freundlichen Worten - Merci!
Die erste Flasche Wein war schnell entkorkt und die Auswahl des Hauses überraschte zunächst
Gewürztraminer zur Jakobsmuschel war bisher in meiner beschränkten Pairing-Welt noch nicht vorgekommen.
Passte aber vorzüglich, denn das norwegische Exemplar hatte nicht nur seine typisch nussige, sondern auch eine klar süße Note. Die Begleiter gaben Frische und Würzigkeit: Apfel, Blumenkohl und Meeres-Dreizack.
Dass Phillip Probst bewusst und sinnvoll Zutaten der Region einbaut, war uns schon beim ersten Besuch sehr positiv aufgefallen.
Auch der folgende Fisch musste nicht auf einen Salzwiesen-Bewohner verzichten, in diesem Fall Portulak, der im Zusammenspiel mit Kohlrabi und Beurre Blanc die auf den Punkt saftig gegarte, schneeweiße Schnitte einer Gelbschwanzmakrele aus dänischer Aquakultur zwar ähnlich, aber etwas opulenter begleitete.
Das war so stimmig, dass der bekrönende Kaviar gar nicht nötig gewesen wäre. Aber bevor ich mich schlagen lasse...
Mit dem Rehrücken aus dem heimischen Elbe-Weser-Dreieck
stiegen wir auf Rotwein um, und der weit gereiste kalifornische Merlot
konnte mit dem perfekten Fleisch noch mithalten, ohne uns Tanninverächter zu überfordern.
Wie bei allen Tellern suchte die Küche nach vielfältigen, aber harmonischen Kombinationen und fand sie mit wildem Brokkoli, gebackener Aprikose und Pfifferlingen. Sehr erfreulicher Fleischgang!
Wir durften uns noch über eine gelungene Komposition von Weinbergpfirsich, weißer Schokolade und Champagner freuen.
Auch hier fehlten Kräuter nicht. Fein, denn ich mag leicht bittere oder würzige Noten, die die Süße etwas brechen.
Ein gehaltvoller sizilianischer Dessertwein linderte den Phantomschmerz des Käse-Afficionados. Zudem hatte er den Vorteil, dass die Flasche Corona-bedingt erst auf dem Tisch und dann in unserem Schlafgemach verbleiben musste. Süße Träume garantiert!
Schon nach zwei genossenen Menüs in Bremerhaven lässt sich die Stilistik im Mulberry St deutlich einordnen: Klassische Grundlage, regionale Bezüge, Harmonien. Das ist alles passend, zugänglich, aber stets durchdacht. Andernorts vielleicht nicht innovativ, nicht puristisch genug, aber für Bremerhaven und, ich muss es leider sagen, auch für Bremen ein Riesengewinn! Hoffentlich machen das Team LIBERTY/Probst gemeinsam weiter.
Wohlumsorgt durch die Dame hinter der Bar und begleitet von einer berührenden deutschen Version von Imagine ging ein zweiter großartiger Abend über dem Alten Hafen zu Ende...