Geschrieben am 11.01.2020 2020-01-11| Aktualisiert am
11.01.2020
Besucht am 04.12.2019Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 40 EUR
Auf der Suche nach einem Restaurant für unser drittes und letztes Abendessen in Regensburg, standen wir vor dem Wirtshaus Hackerbräu und studierten die Speisekarte im Aushang. Gutbürgerliche, deftige Hausmannskost, aber so richtig begeistert waren wir nicht, denn das hatten wir ja am gestrigen Abend im Dicken Mann. Und da geriet das „Bolero“ in unser Blickfeld. Spanisch? Mexikanisch? Also, quer über die Straße und mal gucken …
Der Chef des Hauses, Claudio Alexe, kam gerade heraus, wir kamen ins Gespräch und er führte uns in das erst ab 18.00 Uhr geöffnete Restaurant, weil wir gerne schon mal einen Blick in das Restaurant und auf die Speisekarte werfen wollten. Das tat er gerne.
Links vom Eingang steht die Bedientheke, deren Kühlteil Kleinigkeiten enthält, sie war aber noch nicht aufgefüllt.
Der Gastraum auf der rechten Seite überrascht mit seinem Ambiente ungemein! Nichts erinnert an ein spanisches Restaurant, nirgendwo ein Torero oder eine Flamenco-Tänzerin, die Wände ohne jegliche Bilder.
Eine lange Tischreihe mit Zweiertischen vor jeder Wand, durchlaufende gepolsterte Holzbänke entlang der Wände. Die großen Spiegel an der Stirnseite verlängern optisch den Raum. Unterbrochen wird diese „Länge“ durch die im Quadrat angeordneten Lichtleisten an den Backsteinwänden, die unter mehreren Schichten bei der Kernsanierung dieser Räumlichkeiten im Original wieder herausgearbeitet wurden. Die ausgefallenen Lampen über den Tischen strahlen in leicht orangefarbenem Ton, was auf dem Foto leider nicht herauskommt. Das Einrichtungskonzept stamme von seiner Frau, erzählte er stolz. Gelungen!
Ein Blick in die Speisekarte zeigte, dass einige meiner Lieblings-Tapas wie Gambas al ajillo, Boquerones en vinagre, Albondigas und die Pimientos de Padrones, nicht enthalten waren. Der Chefe zeigte uns Bilder von einer Reihe Tapas, die richtig gut aussahen. Bekannte Zutaten, neu und anders arrangiert. Das reizte ungemein, und so reservierten wir einen Tisch für 18.00 Uhr.
Ganz pünktlich waren wir da, nahmen an unserem reservierten Tisch Platz und bekamen sofort die Speisekarte überreicht. Ein recht umfangreiches Tapas-Angebot wartete auf uns, allerdings keine weiteren Spezialitäten wie Paella, Fleisch- und Fischgerichte.
Ich erwähne jetzt nicht mehr meine Getränkewahl zum Preis von 4,10 €!
Wir entschieden uns zunächst für fünf verschiedene Tapas.
Tortilla Boleros (3,90 €)
Hausgemachte Tortilla mit Salsa Brava
Die in Ei gestockten Kartoffeln waren gut gewürzt und saftig und in Kombination mit der pikant-würzigen Salsa Brava ausgesprochen wohlschmeckend.
Ensalada de mariscos (6,80 €)
Meeresfrüchtesalat
Von der guten Mischung aus Babyoktopus, Miesmuscheln, Garnelen und Calamari in kleinen Stücken war nicht eines wie Gummi, zu trocken oder zu fest. Gebettet auf einer dünnen Schicht von Avocado-Mousse, getoppt von dünnen Parmesan-Crackern und blanchiertem Rucola, der alle Tapas zierte.
Pincho con vieiras (5,80 €)
Mit Avocado-Mousse und gebratene Jakobsmuscheln
Leicht knusprig angebraten und mit Knoblauch und Rosmarin aromatisiert. Das leicht süßliche Fleisch der Jacobsmuschelnuss war butterzart und ließ sich einfach mit der Gabel teilen. Die zart-nussige Avocado-Mousse, auf einer dunklen Baguette-Scheibe angerichtet, war sehr gut abgeschmeckt und zusammen mit der hochwertigen Balsamico-Creme harmonierten die Aromen wunderbar miteinander.
Higado de pollo (3,90 €)
Pikante Hühnerleberspieße im Speckmantel
Ich bin nicht unbedingt ein Freund von Hühnerleber, auf Wunsch meiner Freundin wurde sie mit ausgewählt. Aber das war wirklich keine schlechte Wahl! Auf den Punkt gegart, pikant gewürzt, aber nicht zu scharf, umwickelt mit einer scharf angebratenen Speckscheibe, alles passte!
Patatas bravas (3,50 €)
Hausgemachte Kartoffelecken mit würziger Bravas-Sugo und Aioli
Reichlich Kartoffelecken mit würziger Salsa Brava, die scharf genug war, der Aioli hatte etwas mehr Knoblauch gut getan.
Crema Catalana (4,50 €)
Diese berühmte spanische Nachspeise mit Zuckerkruste enttäuschte uns. Geschmacklich gut, war sie von der Konsistenz her einfach zu fest. Beim Chef angemerkt, sagte dieser, das sei an den Geschmack seiner Gäste angepasst. Inneres Kopfschütteln!
Zum Abschluss hätte ich gerne einen „Carajillo“ genossen und bestellte ihn bei der jungen Service-Dame, die mich allerdings ganz verwundert anschaute, weil sie damit nichts anfangen konnte. Sie rief den Chef an den Tisch, der genauso verwundert war, das habe er noch nie gehört. Ich erklärte ihm, dass wirklich jeder Spanier diesen Espresso mit heißem Brandy kenne und zu allen Tageszeiten trinke, oft sogar nach dem Frühstück. Er sei trotz seines spanisch klingenden Namens kein Spanier, sondern Rumäne, klärte er uns auf. Er wolle sich aber mit dem Carajillo beschäftigen. Gut so!
Fazit:
Das Ambiente hat uns beeindruckt, das Essen bis auf die Crema Catalana ebenfalls, wir haben uns wohl gefühlt!
Auf der Suche nach einem Restaurant für unser drittes und letztes Abendessen in Regensburg, standen wir vor dem Wirtshaus Hackerbräu und studierten die Speisekarte im Aushang. Gutbürgerliche, deftige Hausmannskost, aber so richtig begeistert waren wir nicht, denn das hatten wir ja am gestrigen Abend im Dicken Mann. Und da geriet das „Bolero“ in unser Blickfeld. Spanisch? Mexikanisch? Also, quer über die Straße und mal gucken …
Der Chef des Hauses, Claudio Alexe, kam gerade heraus, wir kamen ins Gespräch und er... mehr lesen
4.0 stars -
"Empfehlenswerter „Spanier“ in außergewöhnlichem Ambiente!" LavandulaAuf der Suche nach einem Restaurant für unser drittes und letztes Abendessen in Regensburg, standen wir vor dem Wirtshaus Hackerbräu und studierten die Speisekarte im Aushang. Gutbürgerliche, deftige Hausmannskost, aber so richtig begeistert waren wir nicht, denn das hatten wir ja am gestrigen Abend im Dicken Mann. Und da geriet das „Bolero“ in unser Blickfeld. Spanisch? Mexikanisch? Also, quer über die Straße und mal gucken …
Der Chef des Hauses, Claudio Alexe, kam gerade heraus, wir kamen ins Gespräch und er
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Der Chef des Hauses, Claudio Alexe, kam gerade heraus, wir kamen ins Gespräch und er führte uns in das erst ab 18.00 Uhr geöffnete Restaurant, weil wir gerne schon mal einen Blick in das Restaurant und auf die Speisekarte werfen wollten. Das tat er gerne.
Links vom Eingang steht die Bedientheke, deren Kühlteil Kleinigkeiten enthält, sie war aber noch nicht aufgefüllt.
Der Gastraum auf der rechten Seite überrascht mit seinem Ambiente ungemein! Nichts erinnert an ein spanisches Restaurant, nirgendwo ein Torero oder eine Flamenco-Tänzerin, die Wände ohne jegliche Bilder.
Eine lange Tischreihe mit Zweiertischen vor jeder Wand, durchlaufende gepolsterte Holzbänke entlang der Wände. Die großen Spiegel an der Stirnseite verlängern optisch den Raum. Unterbrochen wird diese „Länge“ durch die im Quadrat angeordneten Lichtleisten an den Backsteinwänden, die unter mehreren Schichten bei der Kernsanierung dieser Räumlichkeiten im Original wieder herausgearbeitet wurden. Die ausgefallenen Lampen über den Tischen strahlen in leicht orangefarbenem Ton, was auf dem Foto leider nicht herauskommt. Das Einrichtungskonzept stamme von seiner Frau, erzählte er stolz. Gelungen!
Ein Blick in die Speisekarte zeigte, dass einige meiner Lieblings-Tapas wie Gambas al ajillo, Boquerones en vinagre, Albondigas und die Pimientos de Padrones, nicht enthalten waren. Der Chefe zeigte uns Bilder von einer Reihe Tapas, die richtig gut aussahen. Bekannte Zutaten, neu und anders arrangiert. Das reizte ungemein, und so reservierten wir einen Tisch für 18.00 Uhr.
Ganz pünktlich waren wir da, nahmen an unserem reservierten Tisch Platz und bekamen sofort die Speisekarte überreicht. Ein recht umfangreiches Tapas-Angebot wartete auf uns, allerdings keine weiteren Spezialitäten wie Paella, Fleisch- und Fischgerichte.
Ich erwähne jetzt nicht mehr meine Getränkewahl zum Preis von 4,10 €!
Wir entschieden uns zunächst für fünf verschiedene Tapas.
Tortilla Boleros (3,90 €)
Hausgemachte Tortilla mit Salsa Brava
Die in Ei gestockten Kartoffeln waren gut gewürzt und saftig und in Kombination mit der pikant-würzigen Salsa Brava ausgesprochen wohlschmeckend.
Ensalada de mariscos (6,80 €)
Meeresfrüchtesalat
Von der guten Mischung aus Babyoktopus, Miesmuscheln, Garnelen und Calamari in kleinen Stücken war nicht eines wie Gummi, zu trocken oder zu fest. Gebettet auf einer dünnen Schicht von Avocado-Mousse, getoppt von dünnen Parmesan-Crackern und blanchiertem Rucola, der alle Tapas zierte.
Pincho con vieiras (5,80 €)
Mit Avocado-Mousse und gebratene Jakobsmuscheln
Leicht knusprig angebraten und mit Knoblauch und Rosmarin aromatisiert. Das leicht süßliche Fleisch der Jacobsmuschelnuss war butterzart und ließ sich einfach mit der Gabel teilen. Die zart-nussige Avocado-Mousse, auf einer dunklen Baguette-Scheibe angerichtet, war sehr gut abgeschmeckt und zusammen mit der hochwertigen Balsamico-Creme harmonierten die Aromen wunderbar miteinander.
Higado de pollo (3,90 €)
Pikante Hühnerleberspieße im Speckmantel
Ich bin nicht unbedingt ein Freund von Hühnerleber, auf Wunsch meiner Freundin wurde sie mit ausgewählt. Aber das war wirklich keine schlechte Wahl! Auf den Punkt gegart, pikant gewürzt, aber nicht zu scharf, umwickelt mit einer scharf angebratenen Speckscheibe, alles passte!
Patatas bravas (3,50 €)
Hausgemachte Kartoffelecken mit würziger Bravas-Sugo und Aioli
Reichlich Kartoffelecken mit würziger Salsa Brava, die scharf genug war, der Aioli hatte etwas mehr Knoblauch gut getan.
Crema Catalana (4,50 €)
Diese berühmte spanische Nachspeise mit Zuckerkruste enttäuschte uns. Geschmacklich gut, war sie von der Konsistenz her einfach zu fest. Beim Chef angemerkt, sagte dieser, das sei an den Geschmack seiner Gäste angepasst. Inneres Kopfschütteln!
Zum Abschluss hätte ich gerne einen „Carajillo“ genossen und bestellte ihn bei der jungen Service-Dame, die mich allerdings ganz verwundert anschaute, weil sie damit nichts anfangen konnte. Sie rief den Chef an den Tisch, der genauso verwundert war, das habe er noch nie gehört. Ich erklärte ihm, dass wirklich jeder Spanier diesen Espresso mit heißem Brandy kenne und zu allen Tageszeiten trinke, oft sogar nach dem Frühstück. Er sei trotz seines spanisch klingenden Namens kein Spanier, sondern Rumäne, klärte er uns auf. Er wolle sich aber mit dem Carajillo beschäftigen. Gut so!
Fazit:
Das Ambiente hat uns beeindruckt, das Essen bis auf die Crema Catalana ebenfalls, wir haben uns wohl gefühlt!