Geschrieben am 01.10.2023 2023-10-01| Aktualisiert am
01.10.2023
Besucht am 06.04.2023Besuchszeit: Abendessen 4 Personen
Rechnungsbetrag: 55 EUR
Lieber die Taube in der Hand – als den Spatz auf dem Dach! Diese leicht abgewandelte Redewendung passt exakt auf die im Clubhaus des FC Bavaria Wörth ansässige, von unserer Wohnung keine 500 Meter entfernte Osteria, die nach ihrem Inhaber Romano Critelli benannt ist. Die Taube soll dabei sinnbildlich für die recht üppigen Portionen stehen, die man hier in aller Regel serviert bekommt. Der Spatz darf bei entsprechendem (Spatzen-)Hunger ruhig auf seinem Dach sitzen bleiben.
Meine letzte Einschätzung der kulinarischen Lage bei unserem „Nachbarschaftsitaliener“ datiert aus dem Jahr 2021. In den vergangenen zwei Jahren besuchten wir die beliebte Clubhaus-Osteria immer mal wieder. Besonders dann, wenn wir das Auto stehen lassen wollten und wir spontan Lust auf eine kalkulierbare italienische Küche bei freundlichen Gastgebern hatten. Besonders wenn Motivation und Zeit für Selbstgekochtes gegen Null gehen, ist ein verlässliches Restaurant in fußläufiger Reichweite oft Gold wert.
Anfang April gastierten die Schwiegereltern aus Bremen bei uns in Wörth. Da die beiden auch gerne beim Italiener einkehren, reservierte ich einen Tisch für vier Personen plus Kinderstuhl. Die Osteria Romano öffnet ihre Pforten bereits um 17 Uhr. Für uns optimal, da wir wegen der Kleinen lieber etwas früher dran sind. Ihr Schlafrhythmus ist uns da wichtiger als spätes Tafeln.
Wie immer wurden wir von Servicechef Luca freundlich in Empfang genommen und zu unserem Tisch gebracht. Luca, der seine Ausschanktheke stets gut im Griff hat, versorgte uns rasch mit den Speisen- und Getränkekarten, die zwar keine kulinarischen Überraschungen listen, aber ein wohlsortiertes Standardrepertoire an bewährten Nudelgerichten und nicht minder erprobten Pizzen bereithalten. Auch Fleischesser kommen bei Romano mit Parmigiana, Rumpsteak und Scaloppina al Vino blanco auf ihre Kosten kommen – soviel sei verraten.
Das Fassbier kommt aus der Umgebung, nämlich von der namhaften Karlsruher Brauerei Hoepfner, aus deren Gär- und Lagertanks nun wahrlich keine schlechten Gerstensäfte fließen. Die dafür aufgerufenen Preise sind keineswegs überzogen. Mit 2,80 Euro für ein frisch gezapftes Pils in der 0,3-Liter-Version ist man vergleichsweise günstig dabei.
Mein Schwiegervater, der stets darauf bedacht ist, einer drohenden Unterhopfung flüssig entgegenzuwirken, sprach dem feinwürzigen Hoepfner-Pils an jenem Abend genauso gerne zu wie ich. Zwei kleine und ein großer „Hopfentee“ (0,4l für 3,50 Euro) waren die logische Folge. Außerdem delektierte sich meine Gattin an einer großen Johannisbeerschorle (0,4l für 3,50 Euro), von der sie auch das Töchterchen kosten ließ.
Auf Vorspeisen verzichteten wir an diesem Abend, wohlwissend dass die Bewältigung der üppigen Hauptgerichte für unseren Hunger völlig ausreichen würde. Erfahrungswerte, die uns vor drohender Übersättigung schützten. Was wurde also gegessen?
Die Bremer Verwandtschaft entschied sich für Rundgebackenes aus dem Pizzaofen. Die „Reinsortigste“ ihrer Zunft, die Pizza Margherita (8 Euro), ging an meine Schwiegermutter, während sich ihr Mann die mit Peperoni, Kapern, Knoblauch und Sardellen veredelte „Napolitano“ (10,50 Euro) gönnte.
Meine Frau blieb auch diesmal ihren Gnocchi „Sardi“ (12,50 Euro) treu. Ihre Lieblingsnocken werden im „Romano“ von einem aromatischen Sugo aus Kirschtomaten, Knoblauch, Zwiebeln, Spinat und Salsiccia begleitet. Mich als Freund der Meeresfrüchte – bei Sternzeichen Wassermann auch kein Wunder – gelüstete es nach den Spaghetti „Marinara“ (12 Euro).
Die ordentlich belegten Hefebackerzeugnisse werden hier schon „vorgeachtelt“ serviert. Das spart das leidige Säbeln und wer die Stücke noch kleiner mag, kann ja trotzdem zum Messer greifen. Der Herr Schwiegerpapa saß jedenfalls zufrieden vor seiner heißen „Napolitano“, die mit ihrer markigen Sardellen- und Kapernwürze das zweite Pils des Abends förmlich heraufbeschwor. Die Napolitano - eine Deftscheibe par excellence
Mit zusätzlichen Peperoni ausgestattet, war diese Brachialscheibe nun wahrlich nichts für den sanften Gaumen. Doch der Capitano am Tisch blendete sämtliche Nachdurstgedanken aus und genoss seinen saftig-krossen Rundling italienischer Provenienz in vollen Zügen. Die Napolitano für den Capitano
Recht hatte er, der Schwiegersohn lud schließlich ein.
Auch Schwiegermutti lobte ihre Margherita, die mir am Rand ein wenig zu hell vorkam. Egal, die eingebackenen Luftblasen machten das locker wieder wett. Generell gibt es an den Pizzaböden in der Wörther Osteria wenig auszusetzen. Ihre knusprige Textur gilt hier nicht als Ausnahme, sondern als veritable „Randerscheinung“. Die Margherita der Schwiegermutti
Zum Zentrum hin wird der Untergrund jedoch immer weicher und süffiger. Die gehaltvolle Tomaten-Mozzarella-Landschaft gründet da auf einem nicht allzu dicken Fundament, was beim stückweisen Verzehr mit der Hand – übrigens die einzige Art eine Pizza mit Würde zu essen – zu Verlusten am Belag führen kann. Als ich mir vor ein paar Wochen eine mit Gorgonzola, Champignons und Peperoni-Salami belegte Pizza Pugliese (10,50 Euro) im Rahmen einer familiären Zusammenkunft einverleibte, hieß es öfter mal: „Pilz über Bord, Sir!“ Pizza Pugliese mit Champignons, Gorgonzola und Peperoniwurst
Meine Spaghetti mit Meeresfrüchten wurden auf einem ovalen Teller serviert. Die keine Minute zu lange im Salzwasser gekochten Nudeln entpuppten sich bei genauerer Betrachtung als Linguine, die mir jedoch genauso recht waren wie ihre „fadenscheinige“ Hartweizengrießverwandten, die auch Italo-Western aus den 60ern bezeichnen. Die Linguine Marinara
Eine ordentliche Portion Frutti-di-Mare-Pasta duftete mir da ausreichend knobliert und tomatisiert entgegen. Der Chef auf dem Porzellan war ganz klar der gut abgeschmeckte Tomatensugo, dem man sein langes Köcheln anmerkte. Meine Meerespasta
Eine noch im Panzer steckende Garnele lag keck obenauf. Muscheln und Tintenfischstücke versteckten sich unter dem von reichlich Tomatensauce gesegneten Pastahügel. Das weiße Fleisch vom Kopffüßer hatte leider eine leicht gummiartige Konsistenz. Auch das restliche Meeresgezücht habe ich schon deutlich geschmacksintensiver erlebt. Gerade das feine, süßlich-jodige Aroma bleibt bei tiefgefrorener Ware leider auf der Strecke. Bei dem günstigen Preis meines Pastatellers war mir das natürlich von vornherein klar.
Klar ist auch, dass man einen solchen Teller in einem Hafen-Restaurant am Mittelmeer mit frischeren – und deshalb schmackhafteren – Produkten serviert bekommt. Aber für einen „Italiener um die Ecke“ war diese Meerespasta eine anständige Vertreterin ihrer Art. Da wurden Preis und Leistung auch keinesfalls zum Verhängnis.
Auf gleichem Niveau befanden sich übrigens auch die in Tomaten-Spinat-Sugo badenden Gnocchi, für die sich meine Frau entschieden hatte. An Soßenarmut litt ihre „Nockenpracht“ nun wahrlich nicht. Gnocchi Sardi
Auch mit geriebenem Parmesan ging man nicht gerade geizig um. Ein Napf voll kräftiger Aromen, die der geschmacklich unspektakulären Kartoffelpasta massiv auf die Sprünge halfen. „Uhh, Mami, schmeckt das lecker!“ hätte wohl unsere kleine Tochter gesagt… Nochmal die Gnocchi Sardi
Als wir zusammen mit meiner Schwester und ihrer Familie an einem warmen Sonntagabend im September bei Romano aufschlugen saßen wir draußen auf der Terrasse und genossen die spätsommerliche Sonne, die noch ordentlich Kraft hatte. Mein Schwager – durchaus kein Feind großer Portionen – kannte die Osteria vom Hörensagen und verdrückte ohne mit der Wimper zu zucken seine deftig-knusprige Pizza Diavolo (10,50 Euro), um mir danach noch bei meiner „Pugliese“ auszuhelfen. Pizza Diavolo
Meine Nichte lobte ihre überbackenen Tortellini „al Forno“ (10,50 Euro), die in mächtiger Tomaten-Sahne-Sauce schwammen. Tortellini Al Forno
Natürlich durfte ich probieren und musste gestehen, dass ich beim nächsten Besuch auch mal wieder zu einem Nudelgericht aus dem Ofen tendieren würde. Hätte die junge Dame nicht so reichlich vom Italia Salat (8,50 Euro) und der Bruschetta-Portion (5,50 Euro), Saftig-leckere Bruschetta
die wir uns gemeinsam vorweg teilten, bedient, hätte sie vielleicht eine faire Chance gehabt, ihre Tortellini-Portion zu schaffen. So aber ließ sie sich den Rest für den nächsten Tag einpacken, was ihr gar nicht mal unrecht war.
Noch eine kleine Anmerkung zum Italienischen Salat. Ein gutes Dressing kann einen solchen zum wahren Zungenschnalzer erheben. Zu viel der guten Tunke kann jedoch auch das genaue Gegenteil bewirken. Sei es drum, die mit reichlich Käse und Kochschinken garnierte Eisbergplatte mundete deutlich besser als es der vielfarbige Quetschflaschenmissbrauch anfänglich vermuten ließ. Das war zwar kein Fest für das mitessende Auge, konnte aber wenigstens mehr geschmackliche Wirkungstreffer landen als optische. Farbenfrohe Salatplatte nach Romano-Art
Irgendwie beruhigend, eine solche Osteria in der Nachbarschaft zu haben, wo fern jeglicher Experimente und Innovationen Altbekanntes in konstant-solider Qualität auf den Tisch kommt. Das braucht man nicht täglich, aber ein paar Mal im Jahr freut sich hier die ganze Familie. Und das ist doch auch was wert.
Lieber die Taube in der Hand – als den Spatz auf dem Dach! Diese leicht abgewandelte Redewendung passt exakt auf die im Clubhaus des FC Bavaria Wörth ansässige, von unserer Wohnung keine 500 Meter entfernte Osteria, die nach ihrem Inhaber Romano Critelli benannt ist. Die Taube soll dabei sinnbildlich für die recht üppigen Portionen stehen, die man hier in aller Regel serviert bekommt. Der Spatz darf bei entsprechendem (Spatzen-)Hunger ruhig auf seinem Dach sitzen bleiben.
Meine letzte Einschätzung der kulinarischen Lage... mehr lesen
Osteria Romano
Osteria Romano€-€€€Restaurant, Trattoria072719331923Mozartstraße 12, 76744 Wörth am Rhein
4.0 stars -
"Wo solides Backwerk auf Sättigendes von der Nudel trifft" Ehemalige UserLieber die Taube in der Hand – als den Spatz auf dem Dach! Diese leicht abgewandelte Redewendung passt exakt auf die im Clubhaus des FC Bavaria Wörth ansässige, von unserer Wohnung keine 500 Meter entfernte Osteria, die nach ihrem Inhaber Romano Critelli benannt ist. Die Taube soll dabei sinnbildlich für die recht üppigen Portionen stehen, die man hier in aller Regel serviert bekommt. Der Spatz darf bei entsprechendem (Spatzen-)Hunger ruhig auf seinem Dach sitzen bleiben.
Meine letzte Einschätzung der kulinarischen Lage
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Osteria Romano
Besucht am 12.09.2021Besuchszeit: Mittagessen 4 Personen
Rechnungsbetrag: 57 EUR
Der Umzug nach Wörth brachte uns auch in kulinarischer Hinsicht ein paar Vorteile. So existiert beispielsweise ein italienisches Restaurant keine 500 Meter von unserer neuen Bleibe entfernt. Endlich können auch wir - bei Bedarf - bei einem „Italiener um die Ecke“ einkehren.
Die Rede ist von Romano Critelli, der sein Eiscafé im Maximilian-Center (Einkaufszentrum nördlich vom Wörther Ortsbezirk Maximiliansau, Anm.) aufgegeben hat und ins Clubhaus des FC Bavaria Wörth eingezogen ist. Seine seit dem 1.Mai dieses Jahres eröffnete Osteria trägt dabei seinen wohlklingenden Vornamen.
Romano Critelli ist in Wörth kein Unbekannter, betrieb er doch vor seiner Eiscafé-Karriere sieben Jahre lang das Restaurant Diverso in der Ottstraße, was leider die Schließung während des Corona-Lockdowns nicht überlebte und seitdem leer steht. Mit Arben Rama, der zuletzt im Diverso als Inhaber und Küchenchef fungierte, hat er in der Küche die passende Verstärkung gefunden.
Mein Vater hatte sich an jenem Sonntag zu einem Kurzbesuch in Wörth angekündigt. Die Option auf ein Mittagessen beim Italiener mit anschließendem Spaziergang „über den Dorschberg“ – so heißt nämlich das Wohnviertel, dessen Suffix auf die vom alten Rheinverlauf geprägte Geländestufe (= Hochgestade) zurückgeht und keinesfalls auf eine größere Erhebung schließen lässt, – ließ ihn gerne zusammen mit seiner Frau aus dem nicht weit entfernten Ettlingen über den Rhein kommen.
Von außen betrachtet, wirkte das direkt neben dem Kunstrasenplatz (zu meiner aktiven Fußballzeit noch ein knüppelharter Tennenplatz!) befindliche Clubhaus ziemlich schmucklos. Zwei funktionale Quader im monotonen Baustil der 70er Jahre, möchte man meinen. Von der Optik her nicht wirklich einladend. Außenansicht aufs Clubhaus
Das Wetter war jedoch angenehm warm und so konnten wir auf der wesentlich einladender wirkenden Terrasse Platz nehmen. Dort war bereits eine kleine Familienfeier in vollem Gange. Auch drinnen hätte es sich gut aushalten lassen, denn Romano Critelli hat den Gastraum größtenteils neu möblieren lassen. Dem Hang zur klaren Linie folgend, entstand ein von dunklem Mobiliar bestimmtes, recht nüchternes Ambiente, das auch ganz gut ohne sentimentale Folkloredrapierung auskam.
Auf dem mit Bambusmatten überdachten Freisitz saßen wir ganz vergnügt im Halbschatten und blickten hinüber zu den Tennisplätzen, wo sich bei so manchem Medenrundenspieler die deutlich erkennbare Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit lautstark bemerkbar machte. Darüber konnte ich nur verständnisvoll lächeln, denn früher beim Badminton war mein Benehmen auf dem Platz keinen Deut besser. Ganz im Gegenteil…
Ich meine mich zu erinnern, unseren freundlichen Servicemann schon früher im Eiscafé des Herrn Critelli in Aktion erlebt zu haben. Wahrscheinlich hat er zusammen mit seinem Chefe „rübergemacht“. In Zeiten geringer Personaldichte ist sowas sicherlich kein Fehler.
Ein paar Empfehlungen waren mit Kreide auf diversen Schiefertafeln notiert. Siehe da, eine Tapas-Variation (Albondigas, Salsiccia, Scampis) hatte man auch außer der Reihe. Interessant. Daneben wurde für einen mit Schwein, Rind und Pute bestückten Grillteller (15 Euro) geworben. Kartoffelgratin und gegrillte Tomate inklusive.
Doch mir war an diesem Sonntagmittag irgendwie „puramente italiano“ zumute. Und da holte mich die mit jeder Menge Pizza- und Pastagerichten ausgestattete Speisenkarte mit reichlich Adressatenbezug ab. Warum man als Osteria jedoch unbedingt Schnitzel, Rumpsteak und Co. anbieten muss, wird sich mir wohl nie erschließen, aber der Betreiber wird sicherlich seine Gründe haben, welche die Zubereitung solch gutbürgerlicher Allerweltskost rechtfertigen. Oder genügend Gäste, die danach verlangen.
Ich blätterte mich durch eine hübsche Ansammlung frischer Salate, ehe ich bei den Vorspeisen meinen ersten kulinarischen Claim absteckte. Für den ersten Hunger war mir die Bruschetta (5,50 Euro) gerade Recht, nicht ahnend, dass es sich bei dieser Vorspeise in Wahrheit um ein verkapptes Hauptgericht handelte. Zu dem Preis hätte ich mir das niemals träumen lassen.
Die Frau meines Vaters hatte sich für einen Salat mit gegrilltem Lachs entschieden, der als weitere Empfehlung irgendwo geschrieben stand. Bei den vielen Schiefertafeln, die aushingen, verlor ich so langsam den Überblick. Meine Frau wählte nicht ganz überraschend die Pizza Vegetaria (8,50 Euro), die mit Spinat, Artischocken, Champignons und Oliven belegt war. Kann man so machen, wäre mir aber zu brav gewesen. Ein wenig mehr Belagwürze kann so ein Hefeerzeugnis schon vertragen.
Mir jedenfalls kam wesentlich Deftigeres in den Sinn. Die Pizza Bolognese (9 Euro), bei der sich zur namensgebenden Hackfleischsauce auch noch Salami und Schinken auf der Teigscheibe einfanden, wurde von mir eigenmächtig um ein paar milde Peperoni erweitert, um danach auf dem Bon in der Küche zu landen.
„Irgendwann, möglicherweise aber auch nie, werde ich dich bitten, mir eine kleine Gefälligkeit zu erweisen.“ So viel zum Thema „Extrawünsche auf der Pizza“. Dafür darf ein Don-Corleone-Zitat aus dem Film der Filme schon mal „Pate“ stehen.
Apropos (God)father: mein Vater hatte da bereits die Gnocchi Gamberetti (10,50 Euro) mit Shrimps, Zucchini und Kirschtomaten klargemacht – ganz ohne den lieben Gott um Rat zu fragen. Hoffentlich war das mal kein Fehler...
Bei meiner Bruschetta hatte man statt gerösteten Weißbrotscheiben frisch gebackenes Pizzabrot als Basis für den üppigen Belag aus Tomatenwürfeln, Parmesanbrocken und Rucolablättern verwendet. Hätte man die drei großen Stücke aneinandergelegt, wäre ein knusprig gebackener Halbkreis entstanden. Bruschetta im xxl-Format
Selten habe ich eine so reichhaltige Bruschetta-Portion vorgesetzt bekommen. Wesentlich öfter dagegen eine, die nach tomatisierter Langeweile geschmeckt hat. Das tat diese hier nun wahrlich nicht. Gut, bei der Balsamico-Kalligrafie on Top wäre vielleicht weniger mehr gewesen. Aber ansonsten erfüllte der italienische Antipasti-Klassiker alle an ihn gestellten Erwartungen. Nochmal die Bruschetta
Die Zutaten waren frisch – nichts schmeckt dröger als welker Rucola! – und man hatte weitestgehend auf die Hinzugabe von Knoblauch und roter Zwiebel verzichtet. Olivenöl, Balsamico, Pfeffer und Salz wetteiferten um die Gunst der nicht allzu fein geschnittenen Tomatenschnipsel. Großzügig darauf verteilte Parmesanstücke sorgten für ein noch volleres Mundgefühl.
Selbst wenn die Portion nur halb so groß gewesen wäre, hätte sie mir locker gereicht. Aber eine Bruschetta teilen ist ja bekanntlich Ehrensache. Zumal der Rest der „Familia“ ja instinktiv auf eine Vorspeise verzichtet hatte.
Gut, dass ich mir dadurch noch ein wenig Platz im Magen aufgespart hatte. Denn flugs dampfte mir eine zusätzlich mit Kochschinken, Salami und Peperoni belegte Bolo-Pizza von stattlichem Durchmesser entgegen. Eine Rundbackware, die wie erwartet recht gehaltvoll ausfiel. Mit dem Käse hätte man durchaus etwas sparsamer umgehen dürfen. Auch der Kochschinken hatte seine saftigsten Tage bereits hinter sich oder vielleicht nie gehabt. Pizza Bolognese (Detailansicht: Belag)
Am Boden hingegen gab es deutlich weniger auszusetzen. Er wies im Kern eine fluffig weiche Textur auf, war dennoch schön knusprig und mit ein paar eingebackenen Luftblasen gesegnet. Auch die rote Grundierung aus fruchtiger Tomaten- und würziger Hackfleischsauce erfüllte saftig ihren Zweck. Doch leider wurde sie von einem zu mächtigen Schmelzkäseteppich erschlagen. An einen Komplettverzehr des sättigenden Teigfladens war bereits nach den ersten paar Bissen nicht mehr zu denken, weshalb die restlichen drei Achtel später im Alumantel nach Hause transportiert wurden. Pizza Bolognese
Keine Ahnung, wie meine Frau es schaffte, ihre Veggie-Scheibe komplett zu verdrücken. Aber Hochschwangere sind ja bekanntlich zu so mancher Großtat fähig. Dennoch musste auch sie mit den letzten Stücken kämpfen. Pizza Vegetaria
Dass bei Romano auch die Hungrigsten der Hungrigen locker satt werden, war mir schon beim Anblick der Salatportion, an der sich meines Vaters Frau zum Hauptgang versuchte, klar geworden. Auch die stattliche Lachstranche, die man auf ihrem grünen, für meinen Geschmack völlig „übersoßten“ Frischehügel verteilt hatte, kam nicht gerade aus – Achtung Kalauer! – Kleinfischlingen (kleines Weindorf in der Südpfalz, Anm.). Lachs auf Salat
Mit der Menge an Joghurtdressing und dem mitgelieferten Pizzabrot war das eigentlich kaum zu schaffen. Bzw. Salat mit Lachs ;-)
Rein optisch hatte mein Vater mit seinen Gnocchis die kleinste Ration abbekommen. Aber auch er musste bei den in Tomatensauce schwimmenden Sättigungsnocken aus Kartoffeln und Hartweizenmehl im wahrsten Sinne des Wortes „Stärke“ beweisen. Dennoch äußerte er sich positiv über seine mit ordentlicher Garnelen-Einlage servierten Teiglinge, deren gleichmäßige Form auf zuverlässige Industrieware hindeutete. Gnocchi Gamberetti
Dass nach diesen vier Hauptgerichten keinem am Tisch der Sinn nach einem Nachtisch stand, war wenig verblüffend. Dass man hier nicht mit der EC-Karte zahlen konnte, schon eher. Egal, mein Vater beglich die Rechnung in bar. Danach wurde noch eine kleine Runde gelaufen. Die Verdauung musste nach der Brachialspeisung schließlich angekurbelt werden.
Nachtrag 1:
Den Rest meiner Pizza genoss ich übrigens am nächsten Morgen zum Frühstück. So ein kühlschrankkalter Italo-Snack kann einen schon gut gelaunt in den Tag schicken, weshalb ich mich grundsätzlich freue, wenn vom Vortag noch ein saftiger Teigfladenrest in der Aluhülle schlummert.
Nachtrag 2:
Übrigens kreuzte ich ein paar Wochen später noch einmal alleine bei der Osteria Romano auf. Da ahnte ich bereits, dass die folgende Nacht eine recht lange werden würde. So gesehen war die mit zusätzlich etwas Paprika belegte, ordinäre Pizza Milano (Salami, Schinken, Champignons) die letzte Mahlzeit vor der Geburt unserer Tochter. An diese Pizza Milano werde ich wahrscheinlich ewig denken...
Auch diesmal schaffte ich das teiggewordene Wagenrad nicht ganz (wohl auch wegen der ganzen Aufregung…). Aber das machte gar nichts, denn vom kalten Rest profitierte ich am nächsten Morgen als frisch gebackener, von dem erlebten Wunder etwas mitgenommener und rundum glücklicher Vater.
Der Umzug nach Wörth brachte uns auch in kulinarischer Hinsicht ein paar Vorteile. So existiert beispielsweise ein italienisches Restaurant keine 500 Meter von unserer neuen Bleibe entfernt. Endlich können auch wir - bei Bedarf - bei einem „Italiener um die Ecke“ einkehren.
Die Rede ist von Romano Critelli, der sein Eiscafé im Maximilian-Center (Einkaufszentrum nördlich vom Wörther Ortsbezirk Maximiliansau, Anm.) aufgegeben hat und ins Clubhaus des FC Bavaria Wörth eingezogen ist. Seine seit dem 1.Mai dieses Jahres eröffnete Osteria trägt... mehr lesen
Osteria Romano
Osteria Romano€-€€€Restaurant, Trattoria072719331923Mozartstraße 12, 76744 Wörth am Rhein
3.5 stars -
"Am Sonntagmittag beim Italiener von nebenan" Ehemalige UserDer Umzug nach Wörth brachte uns auch in kulinarischer Hinsicht ein paar Vorteile. So existiert beispielsweise ein italienisches Restaurant keine 500 Meter von unserer neuen Bleibe entfernt. Endlich können auch wir - bei Bedarf - bei einem „Italiener um die Ecke“ einkehren.
Die Rede ist von Romano Critelli, der sein Eiscafé im Maximilian-Center (Einkaufszentrum nördlich vom Wörther Ortsbezirk Maximiliansau, Anm.) aufgegeben hat und ins Clubhaus des FC Bavaria Wörth eingezogen ist. Seine seit dem 1.Mai dieses Jahres eröffnete Osteria trägt
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Meine letzte Einschätzung der kulinarischen Lage bei unserem „Nachbarschaftsitaliener“ datiert aus dem Jahr 2021. In den vergangenen zwei Jahren besuchten wir die beliebte Clubhaus-Osteria immer mal wieder. Besonders dann, wenn wir das Auto stehen lassen wollten und wir spontan Lust auf eine kalkulierbare italienische Küche bei freundlichen Gastgebern hatten. Besonders wenn Motivation und Zeit für Selbstgekochtes gegen Null gehen, ist ein verlässliches Restaurant in fußläufiger Reichweite oft Gold wert.
Anfang April gastierten die Schwiegereltern aus Bremen bei uns in Wörth. Da die beiden auch gerne beim Italiener einkehren, reservierte ich einen Tisch für vier Personen plus Kinderstuhl. Die Osteria Romano öffnet ihre Pforten bereits um 17 Uhr. Für uns optimal, da wir wegen der Kleinen lieber etwas früher dran sind. Ihr Schlafrhythmus ist uns da wichtiger als spätes Tafeln.
Wie immer wurden wir von Servicechef Luca freundlich in Empfang genommen und zu unserem Tisch gebracht. Luca, der seine Ausschanktheke stets gut im Griff hat, versorgte uns rasch mit den Speisen- und Getränkekarten, die zwar keine kulinarischen Überraschungen listen, aber ein wohlsortiertes Standardrepertoire an bewährten Nudelgerichten und nicht minder erprobten Pizzen bereithalten. Auch Fleischesser kommen bei Romano mit Parmigiana, Rumpsteak und Scaloppina al Vino blanco auf ihre Kosten kommen – soviel sei verraten.
Das Fassbier kommt aus der Umgebung, nämlich von der namhaften Karlsruher Brauerei Hoepfner, aus deren Gär- und Lagertanks nun wahrlich keine schlechten Gerstensäfte fließen. Die dafür aufgerufenen Preise sind keineswegs überzogen. Mit 2,80 Euro für ein frisch gezapftes Pils in der 0,3-Liter-Version ist man vergleichsweise günstig dabei.
Mein Schwiegervater, der stets darauf bedacht ist, einer drohenden Unterhopfung flüssig entgegenzuwirken, sprach dem feinwürzigen Hoepfner-Pils an jenem Abend genauso gerne zu wie ich. Zwei kleine und ein großer „Hopfentee“ (0,4l für 3,50 Euro) waren die logische Folge. Außerdem delektierte sich meine Gattin an einer großen Johannisbeerschorle (0,4l für 3,50 Euro), von der sie auch das Töchterchen kosten ließ.
Auf Vorspeisen verzichteten wir an diesem Abend, wohlwissend dass die Bewältigung der üppigen Hauptgerichte für unseren Hunger völlig ausreichen würde. Erfahrungswerte, die uns vor drohender Übersättigung schützten. Was wurde also gegessen?
Die Bremer Verwandtschaft entschied sich für Rundgebackenes aus dem Pizzaofen. Die „Reinsortigste“ ihrer Zunft, die Pizza Margherita (8 Euro), ging an meine Schwiegermutter, während sich ihr Mann die mit Peperoni, Kapern, Knoblauch und Sardellen veredelte „Napolitano“ (10,50 Euro) gönnte.
Meine Frau blieb auch diesmal ihren Gnocchi „Sardi“ (12,50 Euro) treu. Ihre Lieblingsnocken werden im „Romano“ von einem aromatischen Sugo aus Kirschtomaten, Knoblauch, Zwiebeln, Spinat und Salsiccia begleitet. Mich als Freund der Meeresfrüchte – bei Sternzeichen Wassermann auch kein Wunder – gelüstete es nach den Spaghetti „Marinara“ (12 Euro).
Die ordentlich belegten Hefebackerzeugnisse werden hier schon „vorgeachtelt“ serviert. Das spart das leidige Säbeln und wer die Stücke noch kleiner mag, kann ja trotzdem zum Messer greifen. Der Herr Schwiegerpapa saß jedenfalls zufrieden vor seiner heißen „Napolitano“, die mit ihrer markigen Sardellen- und Kapernwürze das zweite Pils des Abends förmlich heraufbeschwor.
Mit zusätzlichen Peperoni ausgestattet, war diese Brachialscheibe nun wahrlich nichts für den sanften Gaumen. Doch der Capitano am Tisch blendete sämtliche Nachdurstgedanken aus und genoss seinen saftig-krossen Rundling italienischer Provenienz in vollen Zügen.
Recht hatte er, der Schwiegersohn lud schließlich ein.
Auch Schwiegermutti lobte ihre Margherita, die mir am Rand ein wenig zu hell vorkam. Egal, die eingebackenen Luftblasen machten das locker wieder wett. Generell gibt es an den Pizzaböden in der Wörther Osteria wenig auszusetzen. Ihre knusprige Textur gilt hier nicht als Ausnahme, sondern als veritable „Randerscheinung“.
Zum Zentrum hin wird der Untergrund jedoch immer weicher und süffiger. Die gehaltvolle Tomaten-Mozzarella-Landschaft gründet da auf einem nicht allzu dicken Fundament, was beim stückweisen Verzehr mit der Hand – übrigens die einzige Art eine Pizza mit Würde zu essen – zu Verlusten am Belag führen kann. Als ich mir vor ein paar Wochen eine mit Gorgonzola, Champignons und Peperoni-Salami belegte Pizza Pugliese (10,50 Euro) im Rahmen einer familiären Zusammenkunft einverleibte, hieß es öfter mal: „Pilz über Bord, Sir!“
Meine Spaghetti mit Meeresfrüchten wurden auf einem ovalen Teller serviert. Die keine Minute zu lange im Salzwasser gekochten Nudeln entpuppten sich bei genauerer Betrachtung als Linguine, die mir jedoch genauso recht waren wie ihre „fadenscheinige“ Hartweizengrießverwandten, die auch Italo-Western aus den 60ern bezeichnen.
Eine ordentliche Portion Frutti-di-Mare-Pasta duftete mir da ausreichend knobliert und tomatisiert entgegen. Der Chef auf dem Porzellan war ganz klar der gut abgeschmeckte Tomatensugo, dem man sein langes Köcheln anmerkte.
Eine noch im Panzer steckende Garnele lag keck obenauf. Muscheln und Tintenfischstücke versteckten sich unter dem von reichlich Tomatensauce gesegneten Pastahügel. Das weiße Fleisch vom Kopffüßer hatte leider eine leicht gummiartige Konsistenz. Auch das restliche Meeresgezücht habe ich schon deutlich geschmacksintensiver erlebt. Gerade das feine, süßlich-jodige Aroma bleibt bei tiefgefrorener Ware leider auf der Strecke. Bei dem günstigen Preis meines Pastatellers war mir das natürlich von vornherein klar.
Klar ist auch, dass man einen solchen Teller in einem Hafen-Restaurant am Mittelmeer mit frischeren – und deshalb schmackhafteren – Produkten serviert bekommt. Aber für einen „Italiener um die Ecke“ war diese Meerespasta eine anständige Vertreterin ihrer Art. Da wurden Preis und Leistung auch keinesfalls zum Verhängnis.
Auf gleichem Niveau befanden sich übrigens auch die in Tomaten-Spinat-Sugo badenden Gnocchi, für die sich meine Frau entschieden hatte. An Soßenarmut litt ihre „Nockenpracht“ nun wahrlich nicht.
Auch mit geriebenem Parmesan ging man nicht gerade geizig um. Ein Napf voll kräftiger Aromen, die der geschmacklich unspektakulären Kartoffelpasta massiv auf die Sprünge halfen. „Uhh, Mami, schmeckt das lecker!“ hätte wohl unsere kleine Tochter gesagt…
Als wir zusammen mit meiner Schwester und ihrer Familie an einem warmen Sonntagabend im September bei Romano aufschlugen saßen wir draußen auf der Terrasse und genossen die spätsommerliche Sonne, die noch ordentlich Kraft hatte. Mein Schwager – durchaus kein Feind großer Portionen – kannte die Osteria vom Hörensagen und verdrückte ohne mit der Wimper zu zucken seine deftig-knusprige Pizza Diavolo (10,50 Euro), um mir danach noch bei meiner „Pugliese“ auszuhelfen.
Meine Nichte lobte ihre überbackenen Tortellini „al Forno“ (10,50 Euro), die in mächtiger Tomaten-Sahne-Sauce schwammen.
Natürlich durfte ich probieren und musste gestehen, dass ich beim nächsten Besuch auch mal wieder zu einem Nudelgericht aus dem Ofen tendieren würde. Hätte die junge Dame nicht so reichlich vom Italia Salat (8,50 Euro) und der Bruschetta-Portion (5,50 Euro),
die wir uns gemeinsam vorweg teilten, bedient, hätte sie vielleicht eine faire Chance gehabt, ihre Tortellini-Portion zu schaffen. So aber ließ sie sich den Rest für den nächsten Tag einpacken, was ihr gar nicht mal unrecht war.
Noch eine kleine Anmerkung zum Italienischen Salat. Ein gutes Dressing kann einen solchen zum wahren Zungenschnalzer erheben. Zu viel der guten Tunke kann jedoch auch das genaue Gegenteil bewirken. Sei es drum, die mit reichlich Käse und Kochschinken garnierte Eisbergplatte mundete deutlich besser als es der vielfarbige Quetschflaschenmissbrauch anfänglich vermuten ließ. Das war zwar kein Fest für das mitessende Auge, konnte aber wenigstens mehr geschmackliche Wirkungstreffer landen als optische.
Irgendwie beruhigend, eine solche Osteria in der Nachbarschaft zu haben, wo fern jeglicher Experimente und Innovationen Altbekanntes in konstant-solider Qualität auf den Tisch kommt. Das braucht man nicht täglich, aber ein paar Mal im Jahr freut sich hier die ganze Familie. Und das ist doch auch was wert.