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Am vergangenen Freitag hatte meine Gemahlin Geburtstag; gleichzeitig ist der 06.09. auch unser Hochzeitstag. Am 06.09. wie auch am 21.03., meinem Geburtstag, fahren wir schon seit Jahren zum "Hämmerle´s Restaurant" nach Blieskastel-Webenheim, um dort mittags zu speisen. Leider war ich diesmal mit meinem Reservierungswunsch ein bisschen spät dran; Open Table tat uns kund, dass am 06.09. alles ausgebucht sei. Erst am 09.09., also gestern, seien wieder Plätze buchbar und sofort schlug Mme.Simba reservierungsmässig zu. Dass wir zum eigentlich ins Auge gefassten Termin nichts bekommen hatten, erwies sich als Glücksfall, denn in der vergangene Woche hatte ich von Dienstag bis Samstag kränkelnd im Bett gelegen; wir hätten also ohnehin absagen müssen. Und so machten wir uns also gestern zu viert (zwei Freundinnen meiner Frau wollten unbedingt mit) bei sehr wechselhaftem Wetter (Sonne ohne Regen, Sonne mit Regen bzw. Regen ohne Sonne) auf die Reise nach Blieskastel-Webenheim. Zu 12:45 Uhr hatten wir reserviert, trafen pünktlich ein und wurden nach dem üblichen Check-In am Begrüßungstresen zu unserem Tisch geleitet. In dessen Nähe waren nur noch zwei Zweier-Tische unbesetzt; dies änderte sich innerhalb der nächsten zehn Minuten und damit war im Innenbereich kein einziger Platz mehr frei! Sozusagen volle Hütte, während im Aussenbereich angesichts der Wettervorhersage gar nicht erst eingedeckt worden war.
Im Servicebereich trafen wir auf die uns bekannten "üblichen Verdächtigen", drei Damen, darunter auch Tochter Hämmerle (Frau Hämmerle hatte sich wohl eine Auszeit genommen) in lockerer Gewandung und mit teils lockeren Bemerkungen. Der einzige Service-Herr wie üblich mit schwarzer Hose, weißem Hemd, schwarzer Weste und schwarzer Fliege. Rasch kamen die Normalkarte, die Spezialkarte mit dem Tages-Menü und die Weinkarte. Ausser den Karten, den Getränken und dem Küchengruß kam diesmal allerdings nichts mehr rasch; der Abstand zwischen dem Servieren der einzelnen Speisen war im Gegensatz zu sämtlichen früheren Besuchen diesmal sehr groß, eigentlich zu groß. Wobei das Nadelöhr eindeutig die Küche war. Wie wir bei einem Gespräch am Nebentisch zwischen Service und Gästen ungewollt aufschnappten, hatte es kürzlich innerhalb der Küchencrew mehrere Veränderungen gegeben und die aktuelle Crew sei derzeit noch nicht hundertprozentig aufeinander eigespielt sondern quasi in einer "Zueinanderfindungs-Phase". Nur schade, wenn das zu Lasten der Gäste geht.
Doch nun zu Angenehmerem, nämlich zu Speis und Trank. Meine liebe Frau bestellte sich als FvD ein alkoholfreies Weizen (0,5l EUR 5,30), ich hatte zuächst ein kleines Karlsberg Urpils (EUR 3,80) und zum Essen dann zwei Glas Auxerrois (0,1l EUR 5,00) von meinem Elsässer Lieblingswinzer Armand Gilg (Mittelbergheim). Sehr bekömmlich und, das kenne ich hier nicht anders, sehr großzügig eingeschenkt. Um die Bestellungen unserer beiden Begleiterinnen vorwegzunehmen: getrunken haben sie Cremant, Mineralwasser, Rotwein und Espresso und gegessen Festtagssüppchen vom Tafelspitz, Wiener Schnitzel, Maispoularde, Mozarella-Tomatenvariation und Eis. Einzelheiten habe ich mir in diesem Zusammenhang nicht gemerkt; dass beide Damen mit der Küchenleistung bis auf die langen Wartezeiten wirklich sehr zufrieden waren, allerdings schon.
Meine liebe Frau hatte sich für das "3- Gang-Menü des Tages" zu EUR 54,00 entschieden; zu jedem der drei Gänge bestand die Wahlfreiheit zwischen drei Gerichten; Einzelheiten hierzu sind mir nicht mehr gegenwärtig, auch steht dieses Menü nicht auf der HP des Hauses. Sie hatte sich als Vorspeise die hausgemachte Frühlingsrolle ausgesucht, als Hauptgericht die "Edelfischvariation" (Wildlachs, Loup de Mer, Steinbeißer und Riesengarnele) sowie als Dessert den Pfirsichkuchen. Vorspeise und Dessert überzeugten sie hundertprozentig, während ihr beim Hauptgericht die Bratkartoffelbeilage nicht so richtig behagte.Ich dagegen war mit meiner Wahl absolut zufrieden; einziger Kritikpunkt waren die überlangen Wartezeiten. Ich hoffe nur, dass in diesem Zusammenhang bei unserem nächsten Besuch die Küchencrew hundertprozentig aufeinander eingespielt ist und das dann alles wieder wie gewohnt fluppt.
Als Vorspeise hatte ich "Assiette Gourmande", die Vorspeisevariationen zu EUR 24,00 und als Hauptgericht das "Original Wiener Schnitzel vom Kalb mit Preiselbeeren, Gurkensalat und Pommes Frites" für EUR 32,00; beide Gerichte sind mir von vvorausgegangenen Besuchen bekannt und in bester Erinnerung. Die Vorspeisenvariationen bestehen aus einer Fischsuppe mit Wildlachs und Loup de Mer, aus Bärlauch-Eiersalat, aus einer hausgemachte Frühlingsrolle, einem gratinierte Ziegenfrischkäse, aus einem Schälchen mit Nordseekrabben und aus einer pankopanierten Riesengarnele auf einem Linsenbett. Jede einzelne Probe ganz vorzüglich! Auch das Wiener Schnitzel wusste wie immer zu gefallen; Qualität und Zubereitung waren excellent. Ganz kleine Nöhlerei am Rande: Wenn auf der Karte steht "Original Wiener Schnitzel", dann erwarte ich auch Kapern und Sardellen! Den Gurkensalat habe ich unangetastet an meine liebe Frau abgetreten. Die Pommes Frites im belgischen Format, mit Paprika und Salz gut gewürzt und sehr knusprig, sind die absolut besten weit und breit!
Fazit: Ausser den ungewohnt lange Wartezeite so gut wie alles picobello!
P.S. Erstmals seit wir das "Hämmerle´s" besuchen haben wir es erlebt, dass der Chef Cliff Hämmerle nicht seine gewohnte Rund an den Tischen macht, um Lob, Kritik oder Anregungen entgegenzunehmen nd uf Frage zu antworten. Ich habe den Service-Herren gefragt, ob sei Chef denn krank sei; das wurde verneint. Allerdings würde er derzeit seine gewohnte Runde, nach der etliche Gäste schon gefragt hätten, nicht machen."Der Chef muss derzeit, wenn er nicht selbst mit am Herd steht, in jeder freien Minute an seinem neuen Buch arbeiten, weil ihm der Verlag wegen des vorgesehene Veröffentlichungs-Termins sehr im Nacken sitzt." Hoffen wir, dass Her Hämmerle pünktlich liefern kann.
P.S.P.S : Fast hätte ich es vergessen: Amuse Buche war eine Tomaten-Rote Bete-Gazpache und ein Mini-Flammküchelchen und die "Erfrischug zwischendurch" war das uns hinlänglich bekannte Blutorangen-Rotweinsorbet mit Minzeblatt. Gazpache für mich entbehrlich, Sorbet hochwillkommen!