Geschrieben am 15.07.2023 2023-07-15| Aktualisiert am
15.07.2023
Besucht am 17.06.20231 Personen
Rechnungsbetrag: 45 EUR
Allgemein
Das Thema des Abends lautete „Urlaubs- & Sommerweine“. Das ist ein weites Feld. Im Urlaub probiert man vor Ort auch einmal Getränke, die zu Hause nicht zum Standard gehören. Sie können daher das eigene Spektrum erweitern.
Und Sommerweine sollen leicht und fruchtig sein: Weine die Trinkreife haben und aus dem letzten oder vorletzten Jahr stammen. Am besten aus dem Stahltank und ohne Holz. Es sind meistens Weiß- oder Rosé-Weine und eher keine Roten.
Ambiente
Klaus Rüsing hatte wegen des heißen Wetters die schöne Tafel in den schattigen Garten verlegt. Die Tische waren mit Blumen dekoriert und die Gläser standen schon bereit. Es war eine angenehme Atmosphäre.
So konnten die Spiele beginnen.
Getränke
Zuerst wurde uns (wir waren wohl 16 Gäste) ein erfrischender Cocktail kredenzt. Ein Port-Tonic (Niepoort Dry White und Thomas Henry Tonic) mit Eis und Zitrone vom Baum aus dem eigenen Garten. Es war also ein Gruß aus Portugal.
Dann folgte „Domaine de Malartic - Blanc Sec IGP Cotes de Gascogne 2021“. Eine Cuvee aus 55 % Colombard, 45 % Sauvignon. Bei einer Blindverkostung wurde er sogar einstimmig auf den ersten Platz von 12 Weißweinen aus der Gascogne gesetzt. Das eindeutige Ergebnis überraschte auch die Teilnehmer.
Laut Klaus Rüsing kann der Geschmack an ein Split-Eis von Langnese erinnern. Mir gefielen die fruchtigen Noten ebenfalls.
„Friedrich Fendel VDP Roter Riesling Rüdesheim Trocken 2021“. Der Name der Rebsorte ist etwas irreführend; denn es ist ein Weißwein, aber die Schale ist dicker und rötlich - also etwas anders als beim bekannten Riesling. Es ist eine historische Sorte, die neuerdings wieder mehr Beachtung findet. Noch wird sie „nur“ als Gutswein geführt. Die Erfahrungen reichen wohl noch nicht für höhere Stufen in der Verarbeitung.
Nun folgte ein Wein aus Spanien: De Locos (etwa der Verrückte). „Bodegas Vegamar De Locos 2022 Rueda Verdejo“.
Dieser Wein zeigte für mich noch recht herbe Noten – aber durchaus interessant. Birne, grüner Apfel, Zitronenschale und Grapefruit kann man bemerken.
Auch in Italien gibt es Experimente bzw. neue Wege: „MASI FRESCO DI MASI organic non filtrato VERONA“.
Fresco di Masi ist eine neue Linie handgefertigter Bio-Weine mit niedrigem Alkoholgehalt. „So einfach wie früher, aber so gut, wie man es heute erwartet“, nennt der Winzer seinen Wein.
Fresco di Masi Bianco wird aus Trauben (Chardonnay, Pinot Grigio und Garganega ) gewonnen, die in den kühlsten Stunden geerntet und sofort vinifiziert werden. So sollen die feinen Noten frischer Früchte von Ananas bis hin zu Zitrusfrüchten und dem Duft wilder Blumen erhalten bleiben.
Mir hat dieser Wein durchaus gefallen. Auch wenn vielleicht etwas viel „Wind gemacht wird mit den Aussagen „vegan“, die Flasche ist aus durchsichtigem Glas und leichter als übliche Flaschen.
Das Weingut ist sonst für seinen kräftigen Amarone-Weine bekannt. Mit der Weinreihe „Fresco di Masi“ sollen Weine mit "grünem Anstrich", die jung getrunken werden können, auf den Markt.
Und weil es in Italien einige typische Likör gibt, kam auch noch ein Gläschen Zitronenlikör auf den Tisch: Bottega Limoncino Likör 30%
Er wird ausschließlich aus sizilianischen Zitronen der Sorte Femminello Siracusano hergestellt. Nach dem Pflücken werden sie von Hand geschält. Die Zitronenschalen werden dann in Alkohol und Grappa eingelegt.
Zuerst bemerkte ich eine gewisse Säure, aber am Ende spürte ich starke süße Noten.
Die noch bekanntere Art heißt Limoncello (der Likör wird im Norden des Landes hergestellt).
Jetzt war Österreich an der Reihe. Die typischen Weine von hier sind unter anderem oft aus Grüner Veltliner; aber es sollte heute etwas mehr „Exotisches“ sein. So wurde „Rosé Der Elefant im Porzellanladen 2021 Strehn“ geöffnet. Der Blaufränkisch wird dabei auch im Barrique gereift. Roséweine sind oft als leichte Sommerweine bekannt. Doch dieser Wein zeigt, dass es auch anders geht. Statt eines leichten und fruchtigen Weines kommt eine ungewöhnliche Geschmackskombination zu Tage. Klaus Rüsing gab den Tipp nacheinander mit Abstand kleine Schlückchen im Mund zu bewegen. Die Eindrücke könnten sich dabei ändern und am Ende ein vollmundiger und intensiver Rosé zu spüren sein. Blutorange, Bourbonvanille und Zitrusfrüchte kommen zum Vorschein. Er passt daher gut zu einem stimmungsvollen Abendessen oder einem besonderen Anlass.
Um den Kontrast zu anderen Rosé deutlich zu machen, kam nun ein „Lemberger Rosé vom VDP Winzer Neipperg“ zum Einsatz. Die Farbe war anders - heller, die Geschmacksrichtung ging auch zu fruchtigen Noten – aber mehr Himbeere oder Kirsche. Die Säure empfand ich härter, aber nicht unangenehm. Eben einfacher und schlichter – und zum einfachen Grillabend sicher besser.
Ein Ausflug in die USA stand auch noch an. „2021 Chateau Ste. Michelle »Columbia Valley« Riesling Washington“. Die Reben haben hier sehr gute Bedingungen: Am Tage herrscht oft große Wärme, aber die Nächte sind kühl. Wasser ist auch vorhanden. Anders als in Deutschland spielt das Terroir jedoch kaum eine Rolle. Die Trauben haben viel Saft und sind maschinell zu ernten. Dieser Riesling ist eine Mischung aus dem gesamten Columbia Valley in Washington. Der Wein bietet deutlich fruchtige Aromen mit leichten mineralischen Noten. Mir hat der Wein gut gemundet, er ist eher jung zu trinken, weil dabei Frische und Fruchtigkeit gut zum Tragen kommen. Also ein perfekter Sommerwein.
Ein klassischer italienischer Wein kam danach: Ein Rotwein - 2020 Re Giorgio Langhe Rosso DOC - La Trava - Cuvée (Rot) aus den Rebsorten: Barbera, Cabernet Sauvignon, Nebbiolo
Es zeigte sich eine granatrote Farbe. Für die Nase ein fruchtiges Bouquet mit Noten von Pflaumen und Veilchen. Im Mund voll und breit, mit für mich vielleicht noch etwas eckigen Tanninen. Ich habe eine Flasche zum Nachkosten gekauft – und ich muss sagen, dass die Cuvee schon recht gut gemacht ist. Ich denke, dass er jetzt die richtige Zeit zum Verbrauch hat.
Als eine der bekanntesten Rebsorten des Piemonts liefert der Nebbiolo eben nicht nur große Weine wie Barolo und Barbaresco, sondern auch einfachere Etiketten, die keine lange Lagerung erhalten. Die Cuvée von La Trava passt in diese Richtung. Ausschließlich im Edelstahl hergestellt, bietet sie einen zwanglosen Geschmack, der sicher zu vielen Gerichten passen kann. Die Farbe des Cabernet Sauvignon, die Säure des Barbera und die Tannine des Nebbiolo werden angenehm kombiniert.
Zum Abschluss gab es noch einen Grauburgunder – schließlich ist diese Rebsorte eine der beliebtesten in Deutschland und als Sommerwein sicher zu vielen Speisen einsetzbar: „Oberkircher Winzer Grauer Burgunder 2021 Qualitätswein Baden trocken“.
Heute "neutralisierte" dieser einfache Wein den Gaumen.
Es war eine aufregende Reise durch verschiedene Gebiete und unterschiedliche Rebsorten; einige Weine werde ich sicher zur weiteren Verkostung einkaufen. Nur durch solche Weinseminare kann ich meine Kenntnisse erweitern und meinen Geschmack schärfen. Schließlich soll Wein Spaß machen und ein Genießer muss für Neues offen sein.
„Der wahre Gourmet ist ja vor allem sehr tolerant und immer an Neuem interessiert. Schließlich würde er sich ja selber blockieren wenn er - wie das die Scheinschmecker oft tun - immer nur die gleichen Sachen sucht.“ Jürgen Dollase
Preis-Leistungs-Verhältnis
Für diese Vielfalt ein recht günstiges Angebot.
Fazit
5 – unbedingt wieder.
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
Datum des Besuchs: 17.06.2023 – abends – angeleitete Weinprobe
Allgemein
Das Thema des Abends lautete „Urlaubs- & Sommerweine“. Das ist ein weites Feld. Im Urlaub probiert man vor Ort auch einmal Getränke, die zu Hause nicht zum Standard gehören. Sie können daher das eigene Spektrum erweitern.
Und Sommerweine sollen leicht und fruchtig sein: Weine die Trinkreife haben und aus dem letzten oder vorletzten Jahr stammen. Am besten aus dem Stahltank und ohne Holz. Es sind meistens Weiß- oder Rosé-Weine und eher keine Roten.
Ambiente
Klaus Rüsing hatte wegen des heißen Wetters die schöne... mehr lesen
5.0 stars -
"Lehrreich und lecker" kgsbusAllgemein
Das Thema des Abends lautete „Urlaubs- & Sommerweine“. Das ist ein weites Feld. Im Urlaub probiert man vor Ort auch einmal Getränke, die zu Hause nicht zum Standard gehören. Sie können daher das eigene Spektrum erweitern.
Und Sommerweine sollen leicht und fruchtig sein: Weine die Trinkreife haben und aus dem letzten oder vorletzten Jahr stammen. Am besten aus dem Stahltank und ohne Holz. Es sind meistens Weiß- oder Rosé-Weine und eher keine Roten.
Ambiente
Klaus Rüsing hatte wegen des heißen Wetters die schöne
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Wein-Lounge
Besucht am 29.10.20221 Personen
Rechnungsbetrag: 55 EUR
Allgemein
Durch Weinproben bei Händlern oder Weinbegleitungen bei Restaurantbesuchen erhalte ich neue Anregungen. Ich bin ein Weinliebhaber aber eben kein Profi oder Kenner: Ich liebe Getränke aber ich beherrsche nicht ihre Eigenheiten und mein Wissen hat Lücken.
Wenn ich vor Regalen stehe oder Listen lese, habe ich schon einige Kenntnisse und kann die Informationen grob einordnen.
Aber wenn ich Wein verkosten kann und dazu noch fachliche Hinweise erhalte, dann wird die Sache erst rund.
Am Ende entscheiden natürlich nicht Punkte von Führern oder Empfehlungen von Profis, sondern mein eigener Geschmack: Wein muss Spaß machen! (Motto Klaus Rüsing) – genauer gesagt für mich: er muss mir schmecken.
Das Thema
Rotweinweltreise in der Klaus Rüsing Weinlounge mit 9 Stationen
Die verkosteten Getränke
-1- Deutschland – 2020 Purist Spätburgunder trocken - Weingut Adeneuer VDP - Ahr
Der Wein hat 13% Alkohol. Er gilt als ein „Einstiegswein“ des Guts. Der Geschmack wurde nicht von Röstaromen eines Barriquefass geprägt, sondern seine Würzigkeit und Fruchttöne stammen hauptsächlich aus den Trauben selbst. Der Purist lagerte bis zur Abfüllung in großen Fuderfässern.
Weine von der Ahr habe ich schon einige verkostet. Über die Jahre haben mir die Produkte von „Kreuzberg“ immer wieder besonders zugesagt.
Auch Adeneuer ist sicher nicht zu verachten.
-2- Chile – Carmen - Insigne Carménère 2020 - Central Valley
Eine Cuvee aus 85% Carmenere, 13% Cabernet Sauvignon, 2% Cabernet Franc
Der Wein zeigte eine rubinrote Farbe und Aromen von roten Früchten. Zusätzlich bemerkte ich Würznoten und fand ihn angenehm ausbalanciert. Er war leicht zugänglich, da er wenig im Holz lagerte.
In letzter Zeit habe ich relativ selten Weine aus Chile probiert. Früher kamen meine Favoriten aus den Häusern Santa Rita oder Montes Alpha zum Beispiel.
Ich werde daher wieder mehr auf dieses Land achten.
-3- Frankreich – Chateau Fortuneau AOP - Bordeaux Superieur – 2015 – Haut Medoc
Der Ausbau fand im Stahltank und großem Holzfass statt – ein Wein, der vom Merlot geprägt ist. Der Alkoholgehalt liegt bei 12,5 %.
Der Wein war durchaus gefällig, aber für mich auch nicht mehr.
Früher habe ich sehr lange das Gebiet bevorzugt beachtet. Wenn „Cru Bourgeois“ auf dem Etikett stand, habe ich oft gekauft und wurde selten enttäuscht. Ich habe damals auch eine Verkostung von „Grand Cru – Weinen“ mitmachen können und war begeistert; aber die Preise konnte ich mir selten leisten. Ich denke gerne an diese Zeit zurück – aber Bordeaux ist zur Zeit nicht oft auf der Liste.
-4- Italien – 2019 Tenuta Perano - Chianti Classico DOCG
Das Unternehmen Frescobaldi ist der Besitzer. Von Hand gelesen und nach vorgegebenen Kriterien ausgewählt, finden die Trauben ihren Weg in den Wein, der zum Teil für 24 Monate in Barrique-Fässern ausgebaut wurde.
Schon jetzt gut zugänglich, hat aber sicher noch Lagerpotential. - Er könnte meinem bisherigen Liebling (Riecine) durchaus Konkurrenz machen. Ich werde ihn nachprobieren und bin gespannt.
-5- Spanien – Tapas Club - Tempranillo Appassimento 2020
Am Gaumen zeigte sich mir ein Spektrum süß-würziger Aromen, die unter anderem an getrocknete Beeren, Rosinen, Waldbeeren gepaart mit etwas Kaffee und Nelken erinnern. Der Wein wird im Stahltank ausgebaut. Appassimento ist ein Verfahren, bei dem die Trauben durch Drehung angetrocknet werden und welken. Ziel ist es, einen großen Teil des Wassers der Trauben verdunsten zu lassen, um so ihre Zuckerkonzentration zu erhöhen.
Obwohl ich mehr auf trockene Weine stehe, ist der Tapas Club nun auf der Liste zum wieder verkosten.
Auf spanische Weine kam ich erst richtig durch Romana Echensperger, die damals Sommeliere im Vendome war. Sie wählte in der Getränkebegleitung mehrmals Erzeugnisse von Roda oder Magrez zum Beispiel und ich war total überzeugt davon. Damals gab es noch mittags Öffnungszeiten.
-6- Argentinien - Art Wine - DADÁ No. 1 2021 Finca Las Moras
Rebsorten Malbec und Bonarda - halbtrocken, fruchtig, weich – Ich wundere mich über mich selbst: Diesen Wein muss ich auch nachprobieren.
Weine aus der Region Mendoza und aus der Rebsorte Malbec haben mich eigentlich noch nie enttäuscht.
Auch dieser Wein war wieder prächtig. Die Machart war mir jedoch bisher nicht bekannt. Es war eine recht exzentrische Weinkomposition. Dadaismus als Kunstform hat Expertenwelt und Laien schon immer verwirrt. Schön, das dieser Art Wine gerade für die Rotweinreise ausgewählt wurde.
-7- Australien – Thorn Clarke – Shotfire – Shiraz – Barossa – 2018
Dieser Wein hatte nun wieder eine „konventinelle Machart“; aber auch ein kräftiges Kaliber. Dunkle Farbe mit roten Reflexen. Ein Shiraz mit marmeladigen Früchten vollreifer Trauben. Er wird schonend verarbeitet und anschließend zu 40% in neue amerikanische und französische Eichenfässer gefüllt, sowie in Fässer die zum zweiten und dritten Mal befühlt werden. Dort reift er dannfür 12 bis 18 Monate.
Der Wein machte auch Spaß. Ich werde ihn anschaffen.
-8- Südafrika – Laborie 'Impossible' Red 2020
Pinotage | Shiraz 14% - 1691 flüchtete der Hugenotte Jean Taillefert aus Frankreich nach Paarl in der Coastal Region, gründete Laborie und begann Wein anzubauen.
Weine aus diesem Land haben mich oft überrascht aber auch gelegentlich enttäuscht. Merlot war meist für mich schmackhaft; aber auch einige Weine im Bordeaux-Stil fand ich großartig (zum Beispiel aus dem Hause Laibach). Mit Pinotage – der typischen Rebe aus dem Gebiet, habe ich meistens Probleme mit dem gelegentlichen„Beigeschmack“ - aber diese Cuvve hat mich überzeugt; der Wein wird auch nachprobiert.
-9- USA – 1000 Stories Zinfandel 2020 – Batch No 077 - 2020
Der Wein stammt aus dem Hause Fetzer (Marken u.a. Bonterra und 1000 Stories).
Batch 77 beginnt mit komplexen Noten von Himbeere, geschmorter Kirsche und Cassis, die über einem Faden aus geräuchertem Fleisch und Tabak geschichtet sind.
Der Wein beginnt seine Reifung wie die meisten Zinfandels: in Weinfässern. Dann geht die Tradition in die Innovation über. Der Kellermeister wählt eine Kombination aus neuen und gebrauchten Bourbonfässern aus, um den Alterungsprozess abzuschließen. Jede Charge wird individuell gefertigt und ist in ihrem endgültigen Profil einzigartig. Die Reifung in Bourbonfässern soll ihm die Eigenschaften von verkohlter Vanille und getrockneten Kräutern bringen.
Es war ein würdiger Abschluss. Die Aromatik fand ich interessant, aber ich bin mir noch nicht schlüssig, ob der Wein wirklich auf meine USA-Liste kommt.
Die Weine vom Chateau Ste Michelle (Washington), die es auch bei Klaus Rüsing gibt, schmecken mir jedenfalls recht gut und sind schon auf dem Zettel.
Fazit
5 – unbedingt wieder. Klaus Rüsing wählte aus meiner Sicht sehr ansprechende Weine und präsentierte sie in einer geglückten Reihenfolge. Seine Erläuterungen waren informativ und gleichzeitig unterhaltsam.
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
Allgemein
Durch Weinproben bei Händlern oder Weinbegleitungen bei Restaurantbesuchen erhalte ich neue Anregungen. Ich bin ein Weinliebhaber aber eben kein Profi oder Kenner: Ich liebe Getränke aber ich beherrsche nicht ihre Eigenheiten und mein Wissen hat Lücken.
Wenn ich vor Regalen stehe oder Listen lese, habe ich schon einige Kenntnisse und kann die Informationen grob einordnen.
Aber wenn ich Wein verkosten kann und dazu noch fachliche Hinweise erhalte, dann wird die Sache erst rund.
Am Ende entscheiden natürlich nicht Punkte von Führern... mehr lesen
5.0 stars -
"So sollte eine Weinprobe sein!" kgsbusAllgemein
Durch Weinproben bei Händlern oder Weinbegleitungen bei Restaurantbesuchen erhalte ich neue Anregungen. Ich bin ein Weinliebhaber aber eben kein Profi oder Kenner: Ich liebe Getränke aber ich beherrsche nicht ihre Eigenheiten und mein Wissen hat Lücken.
Wenn ich vor Regalen stehe oder Listen lese, habe ich schon einige Kenntnisse und kann die Informationen grob einordnen.
Aber wenn ich Wein verkosten kann und dazu noch fachliche Hinweise erhalte, dann wird die Sache erst rund.
Am Ende entscheiden natürlich nicht Punkte von Führern
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Das Thema des Abends lautete „Urlaubs- & Sommerweine“. Das ist ein weites Feld. Im Urlaub probiert man vor Ort auch einmal Getränke, die zu Hause nicht zum Standard gehören. Sie können daher das eigene Spektrum erweitern.
Und Sommerweine sollen leicht und fruchtig sein: Weine die Trinkreife haben und aus dem letzten oder vorletzten Jahr stammen. Am besten aus dem Stahltank und ohne Holz. Es sind meistens Weiß- oder Rosé-Weine und eher keine Roten.
Ambiente
Klaus Rüsing hatte wegen des heißen Wetters die schöne Tafel in den schattigen Garten verlegt. Die Tische waren mit Blumen dekoriert und die Gläser standen schon bereit. Es war eine angenehme Atmosphäre.
So konnten die Spiele beginnen.
Getränke
Zuerst wurde uns (wir waren wohl 16 Gäste) ein erfrischender Cocktail kredenzt. Ein Port-Tonic (Niepoort Dry White und Thomas Henry Tonic) mit Eis und Zitrone vom Baum aus dem eigenen Garten. Es war also ein Gruß aus Portugal.
Dann folgte „Domaine de Malartic - Blanc Sec IGP Cotes de Gascogne 2021“. Eine Cuvee aus 55 % Colombard, 45 % Sauvignon. Bei einer Blindverkostung wurde er sogar einstimmig auf den ersten Platz von 12 Weißweinen aus der Gascogne gesetzt. Das eindeutige Ergebnis überraschte auch die Teilnehmer.
Laut Klaus Rüsing kann der Geschmack an ein Split-Eis von Langnese erinnern. Mir gefielen die fruchtigen Noten ebenfalls.
„Friedrich Fendel VDP Roter Riesling Rüdesheim Trocken 2021“. Der Name der Rebsorte ist etwas irreführend; denn es ist ein Weißwein, aber die Schale ist dicker und rötlich - also etwas anders als beim bekannten Riesling. Es ist eine historische Sorte, die neuerdings wieder mehr Beachtung findet. Noch wird sie „nur“ als Gutswein geführt. Die Erfahrungen reichen wohl noch nicht für höhere Stufen in der Verarbeitung.
Nun folgte ein Wein aus Spanien: De Locos (etwa der Verrückte). „Bodegas Vegamar De Locos 2022 Rueda Verdejo“.
Dieser Wein zeigte für mich noch recht herbe Noten – aber durchaus interessant. Birne, grüner Apfel, Zitronenschale und Grapefruit kann man bemerken.
Auch in Italien gibt es Experimente bzw. neue Wege: „MASI FRESCO DI MASI organic non filtrato VERONA“.
Fresco di Masi ist eine neue Linie handgefertigter Bio-Weine mit niedrigem Alkoholgehalt. „So einfach wie früher, aber so gut, wie man es heute erwartet“, nennt der Winzer seinen Wein.
Fresco di Masi Bianco wird aus Trauben (Chardonnay, Pinot Grigio und Garganega ) gewonnen, die in den kühlsten Stunden geerntet und sofort vinifiziert werden. So sollen die feinen Noten frischer Früchte von Ananas bis hin zu Zitrusfrüchten und dem Duft wilder Blumen erhalten bleiben.
Mir hat dieser Wein durchaus gefallen. Auch wenn vielleicht etwas viel „Wind gemacht wird mit den Aussagen „vegan“, die Flasche ist aus durchsichtigem Glas und leichter als übliche Flaschen.
Das Weingut ist sonst für seinen kräftigen Amarone-Weine bekannt. Mit der Weinreihe „Fresco di Masi“ sollen Weine mit "grünem Anstrich", die jung getrunken werden können, auf den Markt.
Und weil es in Italien einige typische Likör gibt, kam auch noch ein Gläschen Zitronenlikör auf den Tisch: Bottega Limoncino Likör 30%
Er wird ausschließlich aus sizilianischen Zitronen der Sorte Femminello Siracusano hergestellt. Nach dem Pflücken werden sie von Hand geschält. Die Zitronenschalen werden dann in Alkohol und Grappa eingelegt.
Zuerst bemerkte ich eine gewisse Säure, aber am Ende spürte ich starke süße Noten.
Die noch bekanntere Art heißt Limoncello (der Likör wird im Norden des Landes hergestellt).
Jetzt war Österreich an der Reihe. Die typischen Weine von hier sind unter anderem oft aus Grüner Veltliner; aber es sollte heute etwas mehr „Exotisches“ sein. So wurde „Rosé Der Elefant im Porzellanladen 2021 Strehn“ geöffnet. Der Blaufränkisch wird dabei auch im Barrique gereift.
Roséweine sind oft als leichte Sommerweine bekannt. Doch dieser Wein zeigt, dass es auch anders geht. Statt eines leichten und fruchtigen Weines kommt eine ungewöhnliche Geschmackskombination zu Tage. Klaus Rüsing gab den Tipp nacheinander mit Abstand kleine Schlückchen im Mund zu bewegen. Die Eindrücke könnten sich dabei ändern und am Ende ein vollmundiger und intensiver Rosé zu spüren sein. Blutorange, Bourbonvanille und Zitrusfrüchte kommen zum Vorschein. Er passt daher gut zu einem stimmungsvollen Abendessen oder einem besonderen Anlass.
Um den Kontrast zu anderen Rosé deutlich zu machen, kam nun ein „Lemberger Rosé vom VDP Winzer Neipperg“ zum Einsatz. Die Farbe war anders - heller, die Geschmacksrichtung ging auch zu fruchtigen Noten – aber mehr Himbeere oder Kirsche. Die Säure empfand ich härter, aber nicht unangenehm. Eben einfacher und schlichter – und zum einfachen Grillabend sicher besser.
Ein Ausflug in die USA stand auch noch an. „2021 Chateau Ste. Michelle »Columbia Valley« Riesling Washington“. Die Reben haben hier sehr gute Bedingungen: Am Tage herrscht oft große Wärme, aber die Nächte sind kühl. Wasser ist auch vorhanden. Anders als in Deutschland spielt das Terroir jedoch kaum eine Rolle. Die Trauben haben viel Saft und sind maschinell zu ernten. Dieser Riesling ist eine Mischung aus dem gesamten Columbia Valley in Washington. Der Wein bietet deutlich fruchtige Aromen mit leichten mineralischen Noten. Mir hat der Wein gut gemundet, er ist eher jung zu trinken, weil dabei Frische und Fruchtigkeit gut zum Tragen kommen. Also ein perfekter Sommerwein.
Ein klassischer italienischer Wein kam danach: Ein Rotwein - 2020 Re Giorgio Langhe Rosso DOC - La Trava - Cuvée (Rot) aus den Rebsorten: Barbera, Cabernet Sauvignon, Nebbiolo
Es zeigte sich eine granatrote Farbe. Für die Nase ein fruchtiges Bouquet mit Noten von Pflaumen und Veilchen. Im Mund voll und breit, mit für mich vielleicht noch etwas eckigen Tanninen. Ich habe eine Flasche zum Nachkosten gekauft – und ich muss sagen, dass die Cuvee schon recht gut gemacht ist. Ich denke, dass er jetzt die richtige Zeit zum Verbrauch hat.
Als eine der bekanntesten Rebsorten des Piemonts liefert der Nebbiolo eben nicht nur große Weine wie Barolo und Barbaresco, sondern auch einfachere Etiketten, die keine lange Lagerung erhalten. Die Cuvée von La Trava passt in diese Richtung. Ausschließlich im Edelstahl hergestellt, bietet sie einen zwanglosen Geschmack, der sicher zu vielen Gerichten passen kann. Die Farbe des Cabernet Sauvignon, die Säure des Barbera und die Tannine des Nebbiolo werden angenehm kombiniert.
Zum Abschluss gab es noch einen Grauburgunder – schließlich ist diese Rebsorte eine der beliebtesten in Deutschland und als Sommerwein sicher zu vielen Speisen einsetzbar: „Oberkircher Winzer Grauer Burgunder 2021 Qualitätswein Baden trocken“.
Heute "neutralisierte" dieser einfache Wein den Gaumen.
Es war eine aufregende Reise durch verschiedene Gebiete und unterschiedliche Rebsorten; einige Weine werde ich sicher zur weiteren Verkostung einkaufen. Nur durch solche Weinseminare kann ich meine Kenntnisse erweitern und meinen Geschmack schärfen. Schließlich soll Wein Spaß machen und ein Genießer muss für Neues offen sein.
„Der wahre Gourmet ist ja vor allem sehr tolerant und immer an Neuem interessiert. Schließlich würde er sich ja selber blockieren wenn er - wie das die Scheinschmecker oft tun - immer nur die gleichen Sachen sucht.“ Jürgen Dollase
Preis-Leistungs-Verhältnis
Für diese Vielfalt ein recht günstiges Angebot.
Fazit
5 – unbedingt wieder.
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
Datum des Besuchs: 17.06.2023 – abends – angeleitete Weinprobe
Meine Genießer-Erlebnisse stehen auch bei http://kgsbus.beepworld.de/archiv.htm