Geschrieben am 10.08.2020 2020-08-10| Aktualisiert am
10.08.2020
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Caruso Pastabar
Besucht am 07.07.2020Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 140 EUR
Ohne Corona wären wir vermutlich nicht auf Caruso aufmerksam geworden. Zumindest nicht so schnell. Aber wenn sich das „maiBeck“, eines unserer Lieblingsrestaurants in Köln, für sein Take Away-Angebot mit einem anderen Restaurant zusammentut, ist unsere Aufmerksamkeit natürlich geweckt. Wenn dann noch Empfehlungen von Bekannten dazu kommen, erst recht.
„Il Paniere“ hieß das Gemeinschaftsprojekt von „maiBeck“ und „Caruso Pastabar“, für das Marcello Caruso jeweils einen Pastagang zum wöchentlich wechselnden Angebot der wohl liebevollsten Take Away Box in Köln beisteuerte. Und spätestens nach dem Genuss der so simpel erscheinenden, aber überraschend intensiven Tomatensauce war klar, dass wir hierher kommen müssen.
Gäbe es nicht den auffälligen Schriftzug über dem Eingang, könnte man das kleine Restaurant am turbulenten Barbarossaplatz fast übersehen, denn in der Tat fasst es nur wenige Tische im schmalen Raum, der aber mit den italienischen Impressionen und Weinflaschen an den weiß verputzten Wänden unmittelbar authentische südliche Atmosphäre vermittelt.
Marcello Caruso und Anna Siena betreiben ihre Pastabar seit 2013. Die Pasta ist selbstverständlich hausgemacht, einige kleinere kalte Vorspeisen und Desserts ergänzen das klug reduzierte Angebot, aus dem sich Gäste ihr Menü aus drei bis fünf Gängen (28€ - 40€) selbst zusammenstellen.
Nach etwas selbst gebackenem Brot und einem aromatischen Kichererbsen-Dip mit getrockneten Tomaten starten wir mit toskanischen Gnudi, also kleinen Ricotta-Klösschen, hier mit Spinat, die in einer erneut fruchtigen und tollen Tomatensauce baden. Dazu gedörrte Tomaten, Parmesan und etwas Crumble und schon entpuppt sich ein Gericht als vermeintlich einfach, aber auch als so gut.
Optisch reizvoll präsentiert sich die offenbar in Roter Bete gebeizte Lachsforelle mit Scheiben von der Ringelbete, fruchtigem Aprikosenchutney, säuerlicher Crème fraîche und außergewöhnlich nussig schmeckenden Pinienkernen. Das ist nicht nur schön anzuschauen, sondern in diesem Rahmen auch sehr komplex und wohlschmeckend.
Das Vitello Tonnato alla Caruso lässt eigentlich eine wie auch immer geartete Interpretation erwarten, kommt aber eigentlich nur als umgedrehte Version daher. Hier ist das Fleisch nicht von der Thunfischsauce bedeckt, sondern diese befindet sich unter den Fleischscheiben. Das erlaubt allerdings, den guten Gargrad des Kalbfleisches zu erkennen. Das ist gut, aber eben auch keine Vitello-Neuerfindung.
Ein schönes kräftiges Geschmackbild liefert der Oktopus mit gebratenem Romanasalat und Creme von Cannellini-Bohnen. Der Pulpo ist allerdings nicht mehr allzu zart, was den sehr mediterranen Charakter aber nur marginal schmälert.
Eine deutliche, fast überraschend ungewöhnliche Fenchelnote von der Salsiccia zieht sich durch den folgenden Gang. Die begleitenden Agnolotti sind mit mildem Käse gefüllt, Romana Salat, Kirschtomaten-Confit und etwas Crunch geben passende Mitspieler. Einmal mehr Italien pur auf dem Teller.
Ich liebe Fregola und entscheide mich selbstverständlich für Marcello Carusos hausgemachte, die mit würzigen Vongole und einer Sauce auf Basis einer Fischsuppe daher kommen. Für mich ist das ein Volltreffer. Sowohl die Sauce als auch die Pasta sind außergewöhnlich. Oder um es kurz zu machen: einfach nur toll.
Bei den Desserts wird es mit der Bergamotte-Pannacotta, Kirschkompott und Crumble sowie einer ordentlichen Tiramisù etwas weniger aufregend, aber immer noch sehr wohlschmeckend.
Dieser Erstbesuch war in vielerlei Hinsicht bemerkenswert. Die Küche von Marcello Caruso, tatsächlich auch mit dem berühmten Tenor verwandt, verströmt so viel italienisches Flair, wie man es sich nur vorstellen kann. Alleine die farbenfrohen Teller, selbstverständlich aus der neapolitanischen Heimat, sorgen für die passende Bühne und Anna Siena leitet dazu einen so herzlichen Service, dass man sich vom ersten Moment an willkommen fühlt, als gehörte man hier schon immer zu den Stammgästen.
Die Weinkarte ist in allen Preislagen gut und mit eigenständigen, nicht alltäglichen Weinen vertreten. Darüber hinaus hat es Anna Siena geschafft, mir mit dem Limoncello ihres Vaters ein echtes Erweckungserlebnis zu bescheren. Offenbar habe ich hier bisher immer das falsche Zeug getrunken. Und ob ich danach noch mal anderes trinken werde, ist auch höchst zweifelhaft.
Aber dass die Pastabar uns wiedersehen wird, steht so fest, wie das Amen in der Kirche.
Ohne Corona wären wir vermutlich nicht auf Caruso aufmerksam geworden. Zumindest nicht so schnell. Aber wenn sich das „maiBeck“, eines unserer Lieblingsrestaurants in Köln, für sein Take Away-Angebot mit einem anderen Restaurant zusammentut, ist unsere Aufmerksamkeit natürlich geweckt. Wenn dann noch Empfehlungen von Bekannten dazu kommen, erst recht.
„Il Paniere“ hieß das Gemeinschaftsprojekt von „maiBeck“ und „Caruso Pastabar“, für das Marcello Caruso jeweils einen Pastagang zum wöchentlich wechselnden Angebot der wohl liebevollsten Take Away Box in Köln beisteuerte. Und spätestens nach... mehr lesen
4.0 stars -
"Italien auf dem Teller und ein Limoncello-Erweckungserlebnis" tischnotizenOhne Corona wären wir vermutlich nicht auf Caruso aufmerksam geworden. Zumindest nicht so schnell. Aber wenn sich das „maiBeck“, eines unserer Lieblingsrestaurants in Köln, für sein Take Away-Angebot mit einem anderen Restaurant zusammentut, ist unsere Aufmerksamkeit natürlich geweckt. Wenn dann noch Empfehlungen von Bekannten dazu kommen, erst recht.
„Il Paniere“ hieß das Gemeinschaftsprojekt von „maiBeck“ und „Caruso Pastabar“, für das Marcello Caruso jeweils einen Pastagang zum wöchentlich wechselnden Angebot der wohl liebevollsten Take Away Box in Köln beisteuerte. Und spätestens nach
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„Il Paniere“ hieß das Gemeinschaftsprojekt von „maiBeck“ und „Caruso Pastabar“, für das Marcello Caruso jeweils einen Pastagang zum wöchentlich wechselnden Angebot der wohl liebevollsten Take Away Box in Köln beisteuerte. Und spätestens nach dem Genuss der so simpel erscheinenden, aber überraschend intensiven Tomatensauce war klar, dass wir hierher kommen müssen.
Gäbe es nicht den auffälligen Schriftzug über dem Eingang, könnte man das kleine Restaurant am turbulenten Barbarossaplatz fast übersehen, denn in der Tat fasst es nur wenige Tische im schmalen Raum, der aber mit den italienischen Impressionen und Weinflaschen an den weiß verputzten Wänden unmittelbar authentische südliche Atmosphäre vermittelt.
Marcello Caruso und Anna Siena betreiben ihre Pastabar seit 2013. Die Pasta ist selbstverständlich hausgemacht, einige kleinere kalte Vorspeisen und Desserts ergänzen das klug reduzierte Angebot, aus dem sich Gäste ihr Menü aus drei bis fünf Gängen (28€ - 40€) selbst zusammenstellen.
Nach etwas selbst gebackenem Brot und einem aromatischen Kichererbsen-Dip mit getrockneten Tomaten starten wir mit toskanischen Gnudi, also kleinen Ricotta-Klösschen, hier mit Spinat, die in einer erneut fruchtigen und tollen Tomatensauce baden. Dazu gedörrte Tomaten, Parmesan und etwas Crumble und schon entpuppt sich ein Gericht als vermeintlich einfach, aber auch als so gut.
Optisch reizvoll präsentiert sich die offenbar in Roter Bete gebeizte Lachsforelle mit Scheiben von der Ringelbete, fruchtigem Aprikosenchutney, säuerlicher Crème fraîche und außergewöhnlich nussig schmeckenden Pinienkernen. Das ist nicht nur schön anzuschauen, sondern in diesem Rahmen auch sehr komplex und wohlschmeckend.
Das Vitello Tonnato alla Caruso lässt eigentlich eine wie auch immer geartete Interpretation erwarten, kommt aber eigentlich nur als umgedrehte Version daher. Hier ist das Fleisch nicht von der Thunfischsauce bedeckt, sondern diese befindet sich unter den Fleischscheiben. Das erlaubt allerdings, den guten Gargrad des Kalbfleisches zu erkennen. Das ist gut, aber eben auch keine Vitello-Neuerfindung.
Ein schönes kräftiges Geschmackbild liefert der Oktopus mit gebratenem Romanasalat und Creme von Cannellini-Bohnen. Der Pulpo ist allerdings nicht mehr allzu zart, was den sehr mediterranen Charakter aber nur marginal schmälert.
Eine deutliche, fast überraschend ungewöhnliche Fenchelnote von der Salsiccia zieht sich durch den folgenden Gang. Die begleitenden Agnolotti sind mit mildem Käse gefüllt, Romana Salat, Kirschtomaten-Confit und etwas Crunch geben passende Mitspieler. Einmal mehr Italien pur auf dem Teller.
Ich liebe Fregola und entscheide mich selbstverständlich für Marcello Carusos hausgemachte, die mit würzigen Vongole und einer Sauce auf Basis einer Fischsuppe daher kommen. Für mich ist das ein Volltreffer. Sowohl die Sauce als auch die Pasta sind außergewöhnlich. Oder um es kurz zu machen: einfach nur toll.
Bei den Desserts wird es mit der Bergamotte-Pannacotta, Kirschkompott und Crumble sowie einer ordentlichen Tiramisù etwas weniger aufregend, aber immer noch sehr wohlschmeckend.
Dieser Erstbesuch war in vielerlei Hinsicht bemerkenswert. Die Küche von Marcello Caruso, tatsächlich auch mit dem berühmten Tenor verwandt, verströmt so viel italienisches Flair, wie man es sich nur vorstellen kann. Alleine die farbenfrohen Teller, selbstverständlich aus der neapolitanischen Heimat, sorgen für die passende Bühne und Anna Siena leitet dazu einen so herzlichen Service, dass man sich vom ersten Moment an willkommen fühlt, als gehörte man hier schon immer zu den Stammgästen.
Die Weinkarte ist in allen Preislagen gut und mit eigenständigen, nicht alltäglichen Weinen vertreten. Darüber hinaus hat es Anna Siena geschafft, mir mit dem Limoncello ihres Vaters ein echtes Erweckungserlebnis zu bescheren. Offenbar habe ich hier bisher immer das falsche Zeug getrunken. Und ob ich danach noch mal anderes trinken werde, ist auch höchst zweifelhaft.
Aber dass die Pastabar uns wiedersehen wird, steht so fest, wie das Amen in der Kirche.
Bericht wie immer auch auf meinem Blog: http://tischnotizen.de/caruso-pastabar-koeln/