Allgemein
Dagmar Konnopke und Waltraud Ziervogel scheinen nach 85 Jahren Imbisskultur ihre gastronomische Linie gefunden zu haben und ihr treu zu bleiben. Ganz auf die Menüdramaturgie setzend gelingt ihnen die Herstellung eines Geschmacksensembles aus einem Guss, noch pointierter, noch präziser.
Essen
Fulminant starten wir mit Pommes rot/weiß. Kaskaden von intensiven und bewusst reduzierten Kartoffeln brillieren virtuos und geschmacksintensiv auf dem Gaumen, kross und mit einem Hauch von Trüffel versehen, schmiegen sie sich in ihren Texturen an die Creme. Spuren von Estragon wirken hier nach, die herbal, leicht und gar nicht fett wirken. Diese Anmutung verbindet sich dann wiederum mit leichten Erdbeer- und Tomatentexturen, wobei die Frische im Vordergrund steht, zusätzlich abgerundet durch Säure und belebend in Szene gesetzt durch die Temperaturabstufung.
Der Imbiss bleibt sich jedoch treu und stellt den Hauptgang Currywurst in den Mittelpunkt, so wie es dem Meisterstück gebührt. Die herrlich fleischige Maße wird beherrscht durch eine tiefblutrote Sauce in der sich gekonnt scharfe, animalisch-pfeffrige Spitzen mit süßen, nussigen Nuancen von Trüffel, Schokolade und Vanille treffen, ohne jedoch zu dominieren. Hier wird ein wundervoll eingängiges wie selbstverständliches Gericht kredenzt. Bravo! Schnörkellos und ohne auf Details zu verzichten wird hier ein Kulinarikerlebnis zelebriert, eine Hommage an Berlin, seine Bewohner und Tim Raue.
Service
Die Dramaturgie des gastronomischen Erlebnisparks beginnt mit der Menübestellung rechts und endet mit der Essensausgabe links. Die Betreiber setzen hier auf nahtloses Teamwork, getragen durch Berliner Leichtigkeit, Moderne und dem Bestreben, den besten Service der Welt zu generieren. Charme und Integrität, Ankommen und Wohlfühlen sind die verbindenden und belebenden Elemente einer ausgereiften Idee.
Und sonst?
Zeitgemäße ausdrucksstarke Küche mit hoher Suchtgefahr!
Allgemein
Dagmar Konnopke und Waltraud Ziervogel scheinen nach 85 Jahren Imbisskultur ihre gastronomische Linie gefunden zu haben und ihr treu zu bleiben. Ganz auf die Menüdramaturgie setzend gelingt ihnen die Herstellung eines Geschmacksensembles aus einem Guss, noch pointierter, noch präziser.
Essen
Fulminant starten wir mit Pommes rot/weiß. Kaskaden von intensiven und bewusst reduzierten Kartoffeln brillieren virtuos und geschmacksintensiv auf dem Gaumen, kross und mit einem Hauch von Trüffel versehen, schmiegen sie sich in ihren Texturen an die Creme. Spuren von Estragon wirken hier... mehr lesen
Konnopke´s Imbiß (geschützte Schreibweise!) gibt es momentan 3 mal in der Stadt. Hier in der Schönhauser unter dem Magistratsschirm, der U-Bahn ist der bekannteste Imbiß des Ostens der Stadt zu hause. Seit einigen Wochen ist der "historische" Kiosk allerdings verschwunden, die U-Bahn wird rekonstruiert und die Bude war im Weg. Nun wird aus einem Provisorium verkauft. Nach Beendigung der Bauarbeiten wird ein neuer Kiosk an alter Stelle errichtet. Dafür hat die Inhaberin und Tochter des
Namensgebers, Waltraud Ziervogel gekämpft wie eine Löwin.
Ein weiterer Konnopke´s Imbiß ist in der Romain-Rolland-Straße in Weißensee an der Grenze zu Heinersdorf vis-a-vis vom ehemaligen Milchhof, jetzt Kaufland. Dieser Laden hat fast Restaurantcharakter.
Der dritte Konnopke´s Imbiß ist in Weißensee in der Mahlerstraße und ist nicht mehr Teil des Ziervogel-Imperiums. Der Bruder der Frau Ziervogel hat den traditionellen Currywurstbrater an einen Fremden verkauft.
Interessante Einzelheiten zur (Ost) Berliner Nr.1 der Wurstbuden gibt es hier:
http: konnopke-imbiss.de khist.htm
und selbst bei Wikipedia wird man fündig:
http: de.wikipedia.org wiki Konnopke’s_Imbiß
Die Wurscht an der Schönhauser hat natürlich Kultcharakter, was aber nicht unbedingt der kullinarischen Qualität geschuldet sein muss. Ich bin schon eine Weile Fan der Curry-Baude im benachbarten Bezirk Wedding. Da schmeckt es prima, die Leute sind berlinerisch nett und in der Schlange vor der Baude stehen selten Horden von Touristen. Das hat was, zumal auch der Preis stimmt.
Aber, alle Besucher der Stadt müssen unbedingt zu Konnopke´s Imbiß in die Schönhauser. Urbaner kann man nirgendwo seine Wurscht essen. Guten Appetit!
NACHTRAG am Osterdienstag 2011:
Die neue Bude wird wie die alte Bude, aber neu gebaut und ein goldener Pavillon dazu. Seit wenigen Tagen ist die neue alte Curryschmiede wieder in Betrieb, am alten Ort unter dem Magistratsschirm, der U-Bahn. Es ist irgendwie alles wie früher, die Schlange, es zieht sich, die zwei Schalterfenster, das gleiche Personal...
Meine Curry mit Schrippe für 2 Euro war nicht schlecht, die Wurst schön kross, aber die Soße macht mich nicht mehr so glücklich. Vielleicht habe ich mich schon so an die andere Qualität am Gesundbrunnen gewöhnt. Ich habe aber ein paar Bilder der neuen Bude gemacht. Für Euch Touristen ist Konnopke´s Imbiß Pflicht, Ihr müsst da unbedingt mal hin. Viel Spass und Guten Appetit
Konnopke´s Imbiß (geschützte Schreibweise!) gibt es momentan 3 mal in der Stadt. Hier in der Schönhauser unter dem Magistratsschirm, der U-Bahn ist der bekannteste Imbiß des Ostens der Stadt zu hause. Seit einigen Wochen ist der "historische" Kiosk allerdings verschwunden, die U-Bahn wird rekonstruiert und die Bude war im Weg. Nun wird aus einem Provisorium verkauft. Nach Beendigung der Bauarbeiten wird ein neuer Kiosk an alter Stelle errichtet. Dafür hat die Inhaberin und Tochter des
Namensgebers, Waltraud Ziervogel gekämpft wie eine... mehr lesen
Dagmar Konnopke und Waltraud Ziervogel scheinen nach 85 Jahren Imbisskultur ihre gastronomische Linie gefunden zu haben und ihr treu zu bleiben. Ganz auf die Menüdramaturgie setzend gelingt ihnen die Herstellung eines Geschmacksensembles aus einem Guss, noch pointierter, noch präziser.
Essen
Fulminant starten wir mit Pommes rot/weiß. Kaskaden von intensiven und bewusst reduzierten Kartoffeln brillieren virtuos und geschmacksintensiv auf dem Gaumen, kross und mit einem Hauch von Trüffel versehen, schmiegen sie sich in ihren Texturen an die Creme. Spuren von Estragon wirken hier nach, die herbal, leicht und gar nicht fett wirken. Diese Anmutung verbindet sich dann wiederum mit leichten Erdbeer- und Tomatentexturen, wobei die Frische im Vordergrund steht, zusätzlich abgerundet durch Säure und belebend in Szene gesetzt durch die Temperaturabstufung.
Der Imbiss bleibt sich jedoch treu und stellt den Hauptgang Currywurst in den Mittelpunkt, so wie es dem Meisterstück gebührt. Die herrlich fleischige Maße wird beherrscht durch eine tiefblutrote Sauce in der sich gekonnt scharfe, animalisch-pfeffrige Spitzen mit süßen, nussigen Nuancen von Trüffel, Schokolade und Vanille treffen, ohne jedoch zu dominieren. Hier wird ein wundervoll eingängiges wie selbstverständliches Gericht kredenzt. Bravo! Schnörkellos und ohne auf Details zu verzichten wird hier ein Kulinarikerlebnis zelebriert, eine Hommage an Berlin, seine Bewohner und Tim Raue.
Service
Die Dramaturgie des gastronomischen Erlebnisparks beginnt mit der Menübestellung rechts und endet mit der Essensausgabe links. Die Betreiber setzen hier auf nahtloses Teamwork, getragen durch Berliner Leichtigkeit, Moderne und dem Bestreben, den besten Service der Welt zu generieren. Charme und Integrität, Ankommen und Wohlfühlen sind die verbindenden und belebenden Elemente einer ausgereiften Idee.
Und sonst?
Zeitgemäße ausdrucksstarke Küche mit hoher Suchtgefahr!