Geschrieben am 14.08.2025 2025-08-14| Aktualisiert am
17.08.2025
Besucht am 06.08.2025Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 240 EUR
Ich war traurig, dass gebe ich zu, als Gina Duesmann und Lars Keiling die Schließung ihres mit einem Stern versehenen Restaurant Friedrich in Osnabrück verkündeten. Auch die Ankündigung eines Neustarts mit überarbeitetem Konzept konnte mich da nicht allzu sehr trösten. Bedeutet das doch heutzutage in den allermeisten Fällen eine Reduzierung des Anspruchs auf das Niveau der immer anspruchsloseren Gäste in diesen Zeiten. Auf der Strecke bleiben Menschen wie ich, die nicht bereit sind, in einem Restaurant mit weniger Anspruch zu essen als zu Hause.
Aber ich war ja neugierig was die beiden denn da ab Mitte Juli neu eröffnet hatten und hatte schon in meinem Bericht zum Furittsu vermeldet, dass ich mich dort umsehen würde. An jenem Abend hatte ich vor der Einkehr zum Sushi Essen noch kurz bei Frau Duesmann Hallo gesagt und spontan gleich einen Tisch für den 6. August für meine Frau und mich reserviert.
So standen wir also am Mittwochabend vor der Tür eines unserer liebsten Restaurants und warteten gespannt in was es sich denn würde verwandelt haben. L99 heißt es nun, angelehnt an die Adresse. Und voll war es, selbst an diesem Mittwochabend. Tout Osnabrück wollte sehen, was sich denn neues entwickelt hatte. Gina berichtete von sehr guten Buchungszahlen in den ersten Tagen. Hoffentlich entwickelt sich aus der ersten Neugier ein stetiges Interesse. Das Konzept des L99 erinnert an die Henne Weinbar in Köln, casual Bar Konzept kombiniert mit einer Tapas Küche auf Sterne Level. Irgendwie muss man Lars ja bei Laune halten.
Das Innere ist grundlegend umgestaltet, der Sternestuben Charme ist einem etwas legereren Ambiente gewichen. Im Gastraum beherrschen zwei Automaten mit Wein zum selber zapfen ( Coravin System ) das Ambiente. Dort kann man sich mit Hilfe einer Chipkarte selber bedienen.
Oben für den gehobenen Anspruch, unten für die Wein-Novizen und Preisbewussteren. Das Angebot steht zum Teil auf der HP.
Zum meiner Erleichterung ist die anspruchsvolle Weinkarte des Friedrich auch im neuen Restaurant Teil des Angebots. Irgendwie muss man Gina ja bei Laune halten. Wir starteten also mit einem Aperitif und sichteten das Angebot.
Dazu ein erster Teller zum teilen. Sauerteig Ciabatta mit aufgeschlagener Butter und Schabzigerklee.
Naschend vertieften wir uns in Champagner und Sekt und die Karte. Für uns beide, was sonst, wer uns kennt, roher Fisch.
Forelle Ike Jime, mit Shisoblatt, Furikake und Umeboshi war natürlich eine japanische Ansage des Sternekochs! Und meine Frau und ich stellten voller Freude fest, dass Lars nicht daran denkt, seine Ansprüche auch bei Tapas zurück zu schrauben. Das hätte er so auch in einem Sternemenü servieren können. Genau ausgetüfteltes Verhältnis zwischen entspannt gestorbenen Fisch, Kräuerblatt, Gewürzmischung und Salzpflaume! So durfte es weitergehen. wir orderten Curry und vegetarisch im zweiten Durchlauf.
und
Und die Küche zeigte auch bei diesen beiden Gängen ihre Herkunft. Großartige Tiefe im Curry, Lars servierte ein Fischcurry der Oberklasse mit Edelfischen, Garnelen und einem Dumpling, in dem sich auch was aus dem Meer befand. Meine Frau erfreute sich an Blumenkohl orientalisch mit Hühnerei und Mandel und ich weiß nicht, welches Gericht ich besser fand in diesem Gang, das Sharing Konzept kommt einem hier wirklich entgegen. Ein herzhafter Gang sollte es noch sein.
und
Einerseits Hähnchen mit Zitronengras, gebackenem Reis und Karotte, was die Geschmacksnerven wieder Richtung Orient schickte und andrerseits Zicklein Praline und geschmort, klassische europäische Küche, serviert mit Bohnen-Tomaten-Cassoulet und Speck Gnocchi, irgendwo muss Frankreich ja dabei sein. Zum Abschluss noch Käse aus einer Hofkäserei aus Tecklenburg, nicht weit von Osnabrück.
Tolle Käse, lokal erzeugt, bis auf den Munster, den mag ich einfach nicht, auch nicht aus Ziegenmilch. Der Teller nannte sich Ziegenkäse-Eskalation und nahm das wirklich ernst! Wir waren sehr satt und sehr glücklich mit dem Essen. Wein gab es auch, da überlässt man sich als Wein-Liebhaber der Chefin und die wird sicher perfekt fündig in der Weinkarte (siehe HP).
Auch wenn noch etwas jung, ein feines Burgund Feeling kam auf! Auch hier waren wir restlos glücklich!
Tja, was soll man sagen? Erstens, ich habe Gina Duesmann selten so entspannt und glücklich gesehen wie an diesem Abend. Das neue Konzept kommt ihrem Weinverstand natürlich sehr entgegen. Zweitens, Lars Keiling kocht zwar kein Sternemenü mehr, aber wenn man sich aus den Tapas was entsprechendes zusammen stellt, werden bei dem Niveau die aller wenigsten Gastronomien in meiner weiteren Umgebung mithalten können und der Genuss ist sowieso auf Sterneniveau. Drittens bin ich persönlich froh, dass ich weiterhin einen Genuss-Anlaufpunkt in Osnabrück habe!
Ich war traurig, dass gebe ich zu, als Gina Duesmann und Lars Keiling die Schließung ihres mit einem Stern versehenen Restaurant Friedrich in Osnabrück verkündeten. Auch die Ankündigung eines Neustarts mit überarbeitetem Konzept konnte mich da nicht allzu sehr trösten. Bedeutet das doch heutzutage in den allermeisten Fällen eine Reduzierung des Anspruchs auf das Niveau der immer anspruchsloseren Gäste in diesen Zeiten. Auf der Strecke bleiben Menschen wie ich, die nicht bereit sind, in einem Restaurant mit weniger Anspruch zu... mehr lesen
Restaurant L99
Restaurant L99€-€€€Restaurant01604551570Lotter Straße 99, 49078 Osnabrück
4.5 stars -
"Neues Leben in alten Mauern!" Carsten1972Ich war traurig, dass gebe ich zu, als Gina Duesmann und Lars Keiling die Schließung ihres mit einem Stern versehenen Restaurant Friedrich in Osnabrück verkündeten. Auch die Ankündigung eines Neustarts mit überarbeitetem Konzept konnte mich da nicht allzu sehr trösten. Bedeutet das doch heutzutage in den allermeisten Fällen eine Reduzierung des Anspruchs auf das Niveau der immer anspruchsloseren Gäste in diesen Zeiten. Auf der Strecke bleiben Menschen wie ich, die nicht bereit sind, in einem Restaurant mit weniger Anspruch zu
Geschrieben am 31.07.2025 2025-07-31| Aktualisiert am
31.07.2025
Besucht am 30.07.2025Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 96 EUR
...so könnte man einen Abend im Furittsu zusammen fassen. Nach der Schließung des Restaurant Friedrich (Nachfolgebetrieb ist just eingetragen hier) und der Weinwelt im Fritz Daily ist das Furittsu der letzte verbliebene Vertreter des Friedrich'schen Konglomerats um die Lotter Straße 99.
An einem Mittwochabend Ende Juli wird es dann auch in Osnabrück eng mit der Wahl eines Ortes für ein angemessen gutes Abendessen. Moana war in ihrem hochverdienten Urlaub, und ich wusste noch nicht, dass das bisherige Restaurant Friedrich als L99 unter Ägide von Gina und Lars wieder eröffnet hatte (15. Juli). Also fragte ich kurzentschlossen im Furittsu nach einem Tisch, und das klappte dann auch.
Tatsächlich war das mein erster Besuch dort. Japanische Küche in Deutschland ist schwierig umzusetzen, denn die Erwartungen der meisten Kunden in Deutschland an einen Restaurantbesuch widersprechen für gewöhnlich einer Grundvoraussetzung der japanischen Küche, nämlich Zutaten in aller höchster Güte zu verwenden. Dieser Widerspruch macht es Betreibern schwer, einigermaßen authentische japanische Küche bei uns anzubieten, zumindest, wenn man sich nicht in Düsseldorf befindet oder in Perl bei Christian Bau. Durchweg alle meine Besuche ( mit der Ausnahme des Acacia in Münster ) von Sushi-Restaurants waren eine tiefe Enttäuschung. Wenn ein solches Restaurant im AYCE Modus oder a la carte gefühlt 250 Sushi Variationen anbietet, und das Ganze dann für 30 EUR, dann muss man wissen, dass es mit der Qualität der Zutaten nicht zum besten stehen kann. Nun denn, ich war also auch hier etwas skeptisch, aber mit einem Funken Hoffnung, denn der Sushi Meister hat sein Handwerk gelernt, siehe HP und die ausgesprochen kurze, auf das wesentliche reduzierte Karte versprach zumindest einen gehobenen Anspruch an die Qualität dieser Angebote.
Der Chef steht im kleinen, frugal eingerichteten Gastraum hinter der offenen Theke mit ein paar Plätzen direkt am Tresen ( Schuhe muss man nicht ausziehen im Gastraum ). Er lässt sich gerne bei der Arbeit auf die Finger schauen und hat immer Zeit für einen kurzen Plausch. Das kleine, aber feine Angebot, siehe HP, konzentriert sich auf die Klassiker. Maki, Nigiri, Sashimi und inside out rolls werden vorwiegend mit Fisch und Meeresfrüchten angeboten. Abseits von Lachs und Thun (Schade, dass nur der magere Rücken im Angebot ist ) finden sich Aal, Jakobsmuschel, Hamachi, soft shell Krabbe und weiteres. Ich nahm zumindest neugierig auf das Abendessen an meinem Tisch Platz.
In Sushi Bars probiere ich mich durch das Angebot, bis ich satt bin, also neben einem Bier zuerst mal die Chef's Choice Platte. Sushi Meister Jun Mita hatte seinen Werdegang ja eindrucksvoll vorgestellt und nun wollte ich wissen, was er dem neuen Kunden so ans Herz zu legen gedenkt.
Klassische Auswahl an Maki ( Gurke und Thun), 5 Nigiri mit Garnele, Jakobsmuschel, Thun (magerer oberer Rücken ), Hamachi und Lachs sowie zwei inside out rolls mit Lachs, Avocado und Sesam sowie einer weiteren Roll, von der ich nicht mehr weiß, was drin war, mea culpa! Diese erste Runde esse immer pur, ohne Sojasauce und Wasabi, denn nur so kann man die Qualität der Zutaten beurteilen. Die machte dann auch Freude, auch wenn ich etwas fetteren Thun vermisste. Auch die Art und Weise wie Jun Mita die Maki und vor allen Dingen Nigiri zubereitete, verriet Freude an seinem Hand / Messerwerk! Die erste Runde hatte Freude bereitet, also orderte ich noch eine zweite Runde inside out rolls.
Geordert hatte ich die spider roll Variante, weil dort soft shell Krabbe verarbeitet war, und die ist mir bisher in einem Restaurant noch nicht untergekommen. Die Sauce erfreulicherweise keine Mayonnaise, sondern eine aufgeschäumte Sesamsauce, die tatsächlich gut passte zum herzhaften, krossen Kern mit der frittierten Krabbe, beziehungsweise deren Fleisch. Gut! Zum Abschluss sollte es was warmes sein.
Eierspeisen sind ja in der japanischen Küche gar nicht so selten. Chawanmushi, Eierstich kommt einem häufiger in der internationalen Küche unter die Gabel, und das Omelette, Tamagoyaki, können die Japaner formvollendet. Ist man im Furittsu Gast und es steht Tamagoyaki auf der Karte, dann unbedingt bei der Zubereitung dem Chef zuschauen. Jun Mita nennt sein Omelette "Umaki" und füllt es mit marinierten und gegrillten All, dann kommt Sojasauce drüber und es wird eine Umami-Bombe. Fein!
Zum Abschluss eine Nocke Eis aus schwarzem Sesam und ich komme mal zum Fazit meines ersten Besuchs im Furittsu. Gastgeber Sven Oetzel im Service und Sushi Meister Jun Mita führen hier an der Lotter Straße eine kleine, aber mit Anspruch versehene Sushi Bar. Und trotz aller meiner Skepsis, ich war sehr zufrieden mit meinem Besuch dort. Ich komme gerne wieder.
...so könnte man einen Abend im Furittsu zusammen fassen. Nach der Schließung des Restaurant Friedrich (Nachfolgebetrieb ist just eingetragen hier) und der Weinwelt im Fritz Daily ist das Furittsu der letzte verbliebene Vertreter des Friedrich'schen Konglomerats um die Lotter Straße 99.
An einem Mittwochabend Ende Juli wird es dann auch in Osnabrück eng mit der Wahl eines Ortes für ein angemessen gutes Abendessen. Moana war in ihrem hochverdienten Urlaub, und ich wusste noch nicht, dass das bisherige Restaurant Friedrich als L99... mehr lesen
Furittsu | Sushi Restaurant
Furittsu | Sushi Restaurant€-€€€Restaurant054140955695Lotter Straße 102, 49078 Osnabrück
4.0 stars -
"Auf das wesentliche reduziert....." Carsten1972...so könnte man einen Abend im Furittsu zusammen fassen. Nach der Schließung des Restaurant Friedrich (Nachfolgebetrieb ist just eingetragen hier) und der Weinwelt im Fritz Daily ist das Furittsu der letzte verbliebene Vertreter des Friedrich'schen Konglomerats um die Lotter Straße 99.
An einem Mittwochabend Ende Juli wird es dann auch in Osnabrück eng mit der Wahl eines Ortes für ein angemessen gutes Abendessen. Moana war in ihrem hochverdienten Urlaub, und ich wusste noch nicht, dass das bisherige Restaurant Friedrich als L99
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Aber ich war ja neugierig was die beiden denn da ab Mitte Juli neu eröffnet hatten und hatte schon in meinem Bericht zum Furittsu vermeldet, dass ich mich dort umsehen würde. An jenem Abend hatte ich vor der Einkehr zum Sushi Essen noch kurz bei Frau Duesmann Hallo gesagt und spontan gleich einen Tisch für den 6. August für meine Frau und mich reserviert.
So standen wir also am Mittwochabend vor der Tür eines unserer liebsten Restaurants und warteten gespannt in was es sich denn würde verwandelt haben. L99 heißt es nun, angelehnt an die Adresse. Und voll war es, selbst an diesem Mittwochabend. Tout Osnabrück wollte sehen, was sich denn neues entwickelt hatte. Gina berichtete von sehr guten Buchungszahlen in den ersten Tagen. Hoffentlich entwickelt sich aus der ersten Neugier ein stetiges Interesse. Das Konzept des L99 erinnert an die Henne Weinbar in Köln, casual Bar Konzept kombiniert mit einer Tapas Küche auf Sterne Level. Irgendwie muss man Lars ja bei Laune halten.
Das Innere ist grundlegend umgestaltet, der Sternestuben Charme ist einem etwas legereren Ambiente gewichen. Im Gastraum beherrschen zwei Automaten mit Wein zum selber zapfen ( Coravin System ) das Ambiente. Dort kann man sich mit Hilfe einer Chipkarte selber bedienen.
Oben für den gehobenen Anspruch, unten für die Wein-Novizen und Preisbewussteren. Das Angebot steht zum Teil auf der HP.
Zum meiner Erleichterung ist die anspruchsvolle Weinkarte des Friedrich auch im neuen Restaurant Teil des Angebots. Irgendwie muss man Gina ja bei Laune halten. Wir starteten also mit einem Aperitif und sichteten das Angebot.
Dazu ein erster Teller zum teilen. Sauerteig Ciabatta mit aufgeschlagener Butter und Schabzigerklee.
Naschend vertieften wir uns in Champagner und Sekt und die Karte. Für uns beide, was sonst, wer uns kennt, roher Fisch.
Forelle Ike Jime, mit Shisoblatt, Furikake und Umeboshi war natürlich eine japanische Ansage des Sternekochs! Und meine Frau und ich stellten voller Freude fest, dass Lars nicht daran denkt, seine Ansprüche auch bei Tapas zurück zu schrauben. Das hätte er so auch in einem Sternemenü servieren können. Genau ausgetüfteltes Verhältnis zwischen entspannt gestorbenen Fisch, Kräuerblatt, Gewürzmischung und Salzpflaume! So durfte es weitergehen. wir orderten Curry und vegetarisch im zweiten Durchlauf.
und
Und die Küche zeigte auch bei diesen beiden Gängen ihre Herkunft. Großartige Tiefe im Curry, Lars servierte ein Fischcurry der Oberklasse mit Edelfischen, Garnelen und einem Dumpling, in dem sich auch was aus dem Meer befand. Meine Frau erfreute sich an Blumenkohl orientalisch mit Hühnerei und Mandel und ich weiß nicht, welches Gericht ich besser fand in diesem Gang, das Sharing Konzept kommt einem hier wirklich entgegen. Ein herzhafter Gang sollte es noch sein.
und
Einerseits Hähnchen mit Zitronengras, gebackenem Reis und Karotte, was die Geschmacksnerven wieder Richtung Orient schickte und andrerseits Zicklein Praline und geschmort, klassische europäische Küche, serviert mit Bohnen-Tomaten-Cassoulet und Speck Gnocchi, irgendwo muss Frankreich ja dabei sein. Zum Abschluss noch Käse aus einer Hofkäserei aus Tecklenburg, nicht weit von Osnabrück.
Tolle Käse, lokal erzeugt, bis auf den Munster, den mag ich einfach nicht, auch nicht aus Ziegenmilch. Der Teller nannte sich Ziegenkäse-Eskalation und nahm das wirklich ernst! Wir waren sehr satt und sehr glücklich mit dem Essen. Wein gab es auch, da überlässt man sich als Wein-Liebhaber der Chefin und die wird sicher perfekt fündig in der Weinkarte (siehe HP).
Auch wenn noch etwas jung, ein feines Burgund Feeling kam auf! Auch hier waren wir restlos glücklich!
Tja, was soll man sagen? Erstens, ich habe Gina Duesmann selten so entspannt und glücklich gesehen wie an diesem Abend. Das neue Konzept kommt ihrem Weinverstand natürlich sehr entgegen. Zweitens, Lars Keiling kocht zwar kein Sternemenü mehr, aber wenn man sich aus den Tapas was entsprechendes zusammen stellt, werden bei dem Niveau die aller wenigsten Gastronomien in meiner weiteren Umgebung mithalten können und der Genuss ist sowieso auf Sterneniveau. Drittens bin ich persönlich froh, dass ich weiterhin einen Genuss-Anlaufpunkt in Osnabrück habe!