Geschrieben am 26.06.2021 2021-06-26| Aktualisiert am
26.06.2021
Besucht am 22.06.2021Besuchszeit: Mittagessen
Es war mal wieder Wandertag. Diesmal die Traumschleife Mittelalterpfad in Herrstein im Hunsrück. Ein traumhaft schönes Städtchen, sehr zu empfehlen nicht nur für Freunde von Fachwerkhäusern. Und wenn man schon mal in so einem geschichtsträchtigen Ort ist, muss man nach erfolgreich abgeschlossener Wanderung das über die Grenzen hinaus bekannte Café Zehntscheune besuchen.
Wer mich kennt, der weiß, dass uns der Durst nicht gerade dort hin verschlagen hat. Unterwegs ergaben sich schon ein paar Schluckimpfungen. Mann will ja gewappnet sein. In erster Linie sollte der Hunger in der Zehntscheune gestillt werden, was dort wahrhaftig kein Problem darstellen sollte
Schon am Morgen hatten wir beim Durchmarsch durch die schöne Altstadt in der Scheune reserviert, und peilten 14:30 zur Einkehr an. Zwar relativ früh, aber man bietet dort durchgehend warme Küche an. Es hatte schon angefangen zu nieseln, als wir etwas verspätet eintrafen. Uns unterwegs schon begegnete Wanderer saßen noch dort oder verließen die Lokalität schon wieder. Guter Hoffnung nahmen wir nach einer freundlichen Begrüßung durch die junge Servicekraft im Außenbereich auf rustikalen Bänken an den Tischen Platz. Überspannt von einem Sonnenschirm.
Die Karten kamen zügig, die ersten Getränke wurden schnell notiert und ebenso schnell serviert. Für den ersten Durst gönnte ich mir ein alkoholfreies Kirner Weizen (0,5 / 3,60€). Dann bestellten wir unser Essen aus der rustikalen wie regionalen Karte. Recht deftig für so manchen Städter, doch irgendwas findet hier jeder. Sogar an Vegetarier, Senioren und Kinder wird gedacht. Dazu ein reichhaltiges Tagesangebot an selbst gebackenen Kuchen und Torten.
Der Schirm allerdings erwies sich als zu klein, um den stärker werdenden Regen abzuhalten. Zuerst verteilten wir uns auf andere Tische, aber es half nix. Was tun? Wir hatten keine negativen Corona Tests dabei. Doch zum Glück wurde uns von der Juniorchefin für 3€ je Stück ein solcher zum selbst durchführen angeboten. Was ein Glück.
Kurze Zeit später saßen wir mit im alten Dachboden der schönen Scheune. Dazu muss man zwar eine Treppe nach oben, aber die paar Höhenmeter sollten uns heute auch nicht mehr schaden.
Als ich oben ankam hatte unser hungrigster Kollege schon seine Vorspeise vor sich. Ich wartete ja noch artig die 15 Minuten auf das Testergebnis. Wir saßen jedenfalls an einem gemütlichen runden und urigen Tisch in der hintersten Ecke. Zwei weitere Tische waren oben besetzt. Wie gut die Stube unten besucht war, kann ich nicht sagen. Außer den alten, aber sauberen Toiletten habe ich nichts anderes gesehen.
Auf jeden Fall kamen auch bald die restlichen Hauptspeisen. In den legendären Portionsgrößen. Die Hälfte von uns traute sich an die Zehntscheunen Hausplatte, bestückt mit Saumagen, Kartoffelwurst & Leberklos mit Sauerkraut und Brot für 16,50€ die bescheidene Portion. Sah unspektakulär aus, aber es war richtig lecker, darf ich den Aussagen meiner Mitesser glauben. Ein Kollege wagte gar das Kunststück sich Oma’s gefüllte Klöße einzuverleiben. 14€ für zwei gefüllte Klöße, einer so groß wie ein mittelgroßer Hokkaido Kürbis. Dazu wird Specksoße und Apfelmus serviert. Und da zwei Abrisskugeln nicht reichen, wurde extra Soße nachbestellt, denn dort kann man besser die drei Scheiben leckerstes, hausgebackenes Roggenmischbrot reintunken, die der hungrige Kerl noch dazu aß. Keine Ahnung wo das alles Platz fand.
Ich begnügte mich mit einem Kloß dieser Sorte, dem aber zusätzlich ein Leberkloß zur Seite gelegt wurde. Nennt sich Herrsteiner Duett und kostet 10,50€ die Portion.
Das war für mich mehr als ausreichend. Der Leberkloß, nur zur besseren Einordnung, hatte die Größe eines normalen Tennisballes. Mittlerweile ließ ich ein zweites Weizenbier kommen. Denn der Koch meinte es gut mit dem Einsatz von frischem, schwarzem Pfeffer. Das war schon hart an der Grenze. Für mich stellte es weniger ein Problem dar, aber ich kenne einige Personen, die hätten so ihre Problemchen damit. Wie dem auch sei. So gesehen war das Essen schon richtig gut. Der Leberkloß nicht zu kompakt, hatte noch eine gewisse Fluffigkeit und schmeckte tadellos, dazu auch nicht zu dominant im Lebergeschmack. Der Gefüllte von der Oma kann man nicht besser machen. Innen würziges Hack und auch etwas gröberes Fleisch, sehr schmackhaft und von der Menge her vergleichbar mit der Größe des Leberkloß. Die Kartoffelmaße drumherum, aus rohen und gekochten Kartoffeln, war einfach perfekt. Wie erwähnt, geht nicht besser. Die Kunst ist eigentlich dieses Monstrum gescheit gar zu bekommen ohne dass es zerfällt. Vor allem, wie groß müssen die Töpfe hier sein?
Die Specksoße machte ihrem Namen nicht wirklich die Ehre. Pfefferrahm traf es besser. Ein paar kleine Speckwürfelchen hatten sich zwar schon darin verirrt, doch Muskat schmeckte man doch mehr heraus. Es passte am Ende aber alles zusammen, selbst das Apfelmus, von dem ich mal behaupte, dass es zugekauft war, harmonierte sehr gut zu dem deftigen Gericht. Welch ein Glück, dass es an diesem Tag nur noch 17° draußen hatte. Bei 30° im Schatten wäre ich wohl auf die geräucherte Forelle umgestiegen. So passte es aber und mir ist dieses grundsolide, aber perfekt gemachte Soul Food meiner Heimatküche gute 4* wert.
Wir waren alle kugelrund und satt. Ein paar kapitulierten ob der Riesen Portionen, was aber nicht verwundert. Ist aber einfach schade, wenn dann beispielweise ungefähr die Hälfte der Kartoffelwurst zurückgehen muss, da die allein schon ein Grundgewicht von sicherlich 300 – 400 Gramm hatte. Auch wenn es wohl ein paar Wenige gibt, die das verputzen. Apropos putzen. Unserer, und die anderen Tische auch, waren mit einer transparenten Plastiktischdecke überzogen, die Standard Tischdecken ließ man der Optik wegen drunter. Allerdings lässt es sich so deutlich besser sauber halten. Ist zwar nicht wirklich schön aber zweckdienlich.
Gezahlt hat dann jeder für sich, als Beleg gab es einen typischen Wirtshausbeleg auf dem Brauereizettel. Reichlich Trinkgeld war aber gewiss. Denn der Service war wie man ihn sich in so einer Lokalität wünscht. Aber vor allem herzlich und fix. Keine Frage, dass ich hier, wenn es sich ergibt, wieder einkehren werde. Allein um mich noch mal genauer mit dem schönen Städtchen zu befassen. Denn dafür hatte ich zu wenig Zeit an diesem Tag.
Es war mal wieder Wandertag. Diesmal die Traumschleife Mittelalterpfad in Herrstein im Hunsrück. Ein traumhaft schönes Städtchen, sehr zu empfehlen nicht nur für Freunde von Fachwerkhäusern. Und wenn man schon mal in so einem geschichtsträchtigen Ort ist, muss man nach erfolgreich abgeschlossener Wanderung das über die Grenzen hinaus bekannte Café Zehntscheune besuchen.
Wer mich kennt, der weiß, dass uns der Durst nicht gerade dort hin verschlagen hat. Unterwegs ergaben sich schon ein paar Schluckimpfungen. Mann will ja gewappnet sein. In... mehr lesen
5.0 stars -
"Her mit den dicken Klößen!" NoluxEs war mal wieder Wandertag. Diesmal die Traumschleife Mittelalterpfad in Herrstein im Hunsrück. Ein traumhaft schönes Städtchen, sehr zu empfehlen nicht nur für Freunde von Fachwerkhäusern. Und wenn man schon mal in so einem geschichtsträchtigen Ort ist, muss man nach erfolgreich abgeschlossener Wanderung das über die Grenzen hinaus bekannte Café Zehntscheune besuchen.
Wer mich kennt, der weiß, dass uns der Durst nicht gerade dort hin verschlagen hat. Unterwegs ergaben sich schon ein paar Schluckimpfungen. Mann will ja gewappnet sein. In
Das historische Herrstein an der Deutschen Edelsteinstraße liegt uns sehr am Herzen. Mein Mann wurde hier geboren, sein Kinderzimmer tauchte sogar in Edgar Reitz Kinofilm „Die andere Heimat“ auf. Da sitzt man im Kino und der Ehemann sagt plötzlich: „Da hinten in der Ecke stand mein Kinderbett“. Dies zeigt jedenfalls: Der Ort ist schon einen Ausflug wert, sonst wäre dort nicht ein Teil des Filmes gedreht worden.
Kritikerfreund Saarschmecker hat in seiner vorangegangen Kritik schon Einiges über das schöne Örtchen zusammengefasst. Beliebt ist es insbesondere bei Wanderern (Mittelalterpfad und Saar-Hunsrück-Steig), der Nationalpark Hunsrück-Hochwald ebenfalls eine Bereicherung.
Parken kann man nicht vor der Scheune. Es gibt im Ort einige öffentliche Parkplätze und der Spaziergang durch den Ort mit seinen schönen restaurierten Fachwerkhäusern lohnt sich ohnehin.
Die Zehntscheune im Ortskern ist für uns immer einen Besuch wert, wenn man einen Platz bekommt. Reservieren ist kein Fehler. Hier ist immer was los und die Zehntscheune ist durchgehend geöffnet. Im Winter geht es deutlich beschaulicher zu, da gönnt sich das Team eine Ruhepause und es ist nur von freitags – sonntags geöffnet.
Glück für uns. Hungrig kamen wir von einem Ausflug in den Hunsrück um 15.30 Uhr in Herrstein an. Beste Kaffeezeit und die Zehntscheune ist bekannt für ihre hausgemachten Kuchen und Torten. Da das Mittagessen ausgefallen war, gelüstete es uns allerdings deutlich nach üppiger Grundversorgung.
Service:
Der Serviceeinsatz ist hier sicherlich gut zu kalkulieren, denn es ist immer was los. Es ist auch durchaus üblich, sich an einen Tisch dazu zu setzen wenn es eng wird.
Die Mädels begrüßten uns gewohnt freundlich. Unten waren schon alle Tische besetzt, aber auf der Empore war noch Platz. Eine Gesellschaft hatte gerade den Tisch verlassen und war zum fröhlichen Beisammensein ins Kaminzimmer umgezogen. Hier prasselte das Feuer.
Platz genommen, Karten wurden gereicht, Getränke aufgenommen. Serviert wurde nach angenehmer Wartezeit. Der Hund am Nebentisch bekommt unaufgefordert seinen Wassernapf.
Die Damen im Service sind immer nett, aufmerksam und unkompliziert. Sicherlich keine geschulten Kräfte, das ist hier aber nicht nötig. Es passt alles zum rustikalen Haus.
Speisen und Getränke:
Die trockene Weißweinschorle für uns zu je € 2,20, gut gekühlt im 0,2 Glas.
Die Speisekarte beibt der deftigen Hunsrücker Kost treu, dennoch findet jeder was. Die Speisen erlauben eine gut durchdachte Bevorratung. So sind die wesentlichen Bestandteile der Beilagen: Hausgebackenes Brot (sehr fein, kann bei ausreichender Verfügbarkeit auch als Laib gekauft werden), Kartoffelklöße und Sauerkraut.
Kuchen und Torten sucht man sich selbst nach Tagesangebot in der Kühlvitrine aus. Hier steckt die ganze Leidenschaft der Chefin Krista Schneider drin. So hat sich Frau Schneider auch ihr eigenes Kapitel im Buch „Weiberwirtschaften in Rheinland-Pfalz“ erarbeitet.
Im Sommer und auf Vorbestellung wird selbstverständlich auch der Original Idar-Obersteiner Schwenkbraten angeboten, gebraten über dem Buchenfeuer.
Die geräucherte Forelle hatte ich bei vergangenen Besuchen, auch die vegetarische Kartoffelsuppe. Alles gut, wobei ich Kritikerfreund Saarschmecker zustimme: Die Kartoffelsuppe würde mir in einer groberen Variante besser gefallen, sie ist sehr feinsämig, geschmacklich sehr gut.
Mein Mann entschied sich für die Seniorenportion der absoluten Spezialität:
Oma´s gefüllter Kartoffelkloß mit Speckrahmsoße und Apfelmus zu € 6,00.
Die Rentnerportion aus gutem Grund: Die „normale“ Portion besteht aus 2 Klößen, Durchmesser ca. 18 cm. Dies schafft kaum ein Gast. Sonderwunsch „ohne Speck“ war kein Problem.
Und ich? Dies wird meine erste Kritik mit Schweinefleisch denn hier bin ich schwach geworden. In der Zehntscheune gibt es den besten Saumagen im ganzen Umkreis! Ich könnte natürlich auch behaupten, ich hätte mich für die GastroGuide-Freunde geopfert. Damit ihr mal was anderes als Vegetarisches, Fisch und Wild von mir zu Lesen bekommt :-)
Spätestens seit Altkanzlers Helmut Kohls Vorliebe für dieses Gericht ist es sicherlich bundesweit bekannt.
Auf der Karte heißt es: Hunsrücker Saumagen mit Sauerkraut und Brot zu € 8,00. Ich dachte im Moment nicht daran, dass das Brot hier hausgemacht und hervorragend ist und fragte, ob ich als Beilage Kartoffelklöße haben könne. Auch kein Problem, statt € 8,00 wurden dann € 9,00 abgerechnet, sehr fair (beim Italiener kostet extra Knoblauch schon zwischen € 0,50 - € 1,00).
Unsere Speisen wurden dampfend heiß auf der Empore serviert. Portionen zum Knüppelsattwerden!
Der große Kloß mit würziger Fleischfüllung. Aus der Sahnesoße war der Speck heraus gesiebt worden (so auch vom Service angeboten). Überraschenderweise schmeckte die Sahnesoße auch nicht speckig, schön. Ein tolles regionales Gericht, das Apfelmus passt sehr gut dazu.
Der Saumagen vom heimischen Metzger überzeugte mich (nach jahrelanger Abstinenz) wieder absolut. Meist wird der Saumagen im Darm angeboten, hier füllt die Metzgerei Leysser speziell für die Zehntscheune einen Schweinemagen. Die herzhafte Füllung aus Brät, Fleischstücken, Kartoffeln, Kartotten und Gewürzen ist absolut stimmig. 2 Scheiben (auf dem Foto schlecht zu erkennen) kurz und kräftig angebraten, das reichliche Sauerkraut fein und mild und zum Glück ohne Kümmel, 2 seidige Klöße… eine Riesenportion und sooo lecker! Das Abendessen ist ausgefallen.
Seit Jahren erleben wir hier gleichbleibende gute Qualität.
Ambiente:
Die ehemalige Scheune und Stallung (erbaut ca. 1525) wurde stilvoll restauriert. Das Mauerwerk und Gebälk offen. Inzwischen wurde sogar noch eine kleine Empore (sozusagen das 2. Stockwerk) mit ca. 10 Sitzplätzen erweitert. Im Dachstuhl hängen die Spinnenweben in ca. 6 m Höhe, lächelnd empfinde ich dies hier als authentisch. Wen es stört, der sollte dann lieber hippe Großstadtläden besuchen.
Tische und Bestuhlung sind rustikal, ab und zu wackelt auch mal was. Die Tische sind sauber eingedeckt. Die Bestecke werden in Servietten gewickelt gereicht. Geblümte Leinentischdecken und Kerzen ergänzen das perfekte Scheunen-Rustikal-Flair. Hier kann man gemütlich beisammen sein.
Die Toiletten sind einfach und nicht neu, aber immer sauber.
Wenn es die Witterung erlaubt, stehen massive Holzbänke und Tische vor der Scheune für die Gäste bereit.
Gegenüber der Zehntscheune befindet sich das Landhaus der Zehntscheune mit Gästezimmern. Diese sind gepflegt und mit alten Holzmöbeln hergerichtet und man kann günstig übernachten.
Preis-Leistung: Top! € 21,60 für 2 Personen. Wir kommen immer wieder gerne.
Das historische Herrstein an der Deutschen Edelsteinstraße liegt uns sehr am Herzen. Mein Mann wurde hier geboren, sein Kinderzimmer tauchte sogar in Edgar Reitz Kinofilm „Die andere Heimat“ auf. Da sitzt man im Kino und der Ehemann sagt plötzlich: „Da hinten in der Ecke stand mein Kinderbett“. Dies zeigt jedenfalls: Der Ort ist schon einen Ausflug wert, sonst wäre dort nicht ein Teil des Filmes gedreht worden.
Kritikerfreund Saarschmecker hat in seiner vorangegangen Kritik schon Einiges über das schöne Örtchen... mehr lesen
4.5 stars -
"(Noch) konkurrenzlos in Herrstein – und immer einen Besuch wert!" PetraIODas historische Herrstein an der Deutschen Edelsteinstraße liegt uns sehr am Herzen. Mein Mann wurde hier geboren, sein Kinderzimmer tauchte sogar in Edgar Reitz Kinofilm „Die andere Heimat“ auf. Da sitzt man im Kino und der Ehemann sagt plötzlich: „Da hinten in der Ecke stand mein Kinderbett“. Dies zeigt jedenfalls: Der Ort ist schon einen Ausflug wert, sonst wäre dort nicht ein Teil des Filmes gedreht worden.
Kritikerfreund Saarschmecker hat in seiner vorangegangen Kritik schon Einiges über das schöne Örtchen
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Wer mich kennt, der weiß, dass uns der Durst nicht gerade dort hin verschlagen hat. Unterwegs ergaben sich schon ein paar Schluckimpfungen. Mann will ja gewappnet sein. In erster Linie sollte der Hunger in der Zehntscheune gestillt werden, was dort wahrhaftig kein Problem darstellen sollte
Schon am Morgen hatten wir beim Durchmarsch durch die schöne Altstadt in der Scheune reserviert, und peilten 14:30 zur Einkehr an. Zwar relativ früh, aber man bietet dort durchgehend warme Küche an. Es hatte schon angefangen zu nieseln, als wir etwas verspätet eintrafen. Uns unterwegs schon begegnete Wanderer saßen noch dort oder verließen die Lokalität schon wieder. Guter Hoffnung nahmen wir nach einer freundlichen Begrüßung durch die junge Servicekraft im Außenbereich auf rustikalen Bänken an den Tischen Platz. Überspannt von einem Sonnenschirm.
Die Karten kamen zügig, die ersten Getränke wurden schnell notiert und ebenso schnell serviert. Für den ersten Durst gönnte ich mir ein alkoholfreies Kirner Weizen (0,5 / 3,60€). Dann bestellten wir unser Essen aus der rustikalen wie regionalen Karte. Recht deftig für so manchen Städter, doch irgendwas findet hier jeder. Sogar an Vegetarier, Senioren und Kinder wird gedacht. Dazu ein reichhaltiges Tagesangebot an selbst gebackenen Kuchen und Torten.
Der Schirm allerdings erwies sich als zu klein, um den stärker werdenden Regen abzuhalten. Zuerst verteilten wir uns auf andere Tische, aber es half nix. Was tun? Wir hatten keine negativen Corona Tests dabei. Doch zum Glück wurde uns von der Juniorchefin für 3€ je Stück ein solcher zum selbst durchführen angeboten. Was ein Glück.
Kurze Zeit später saßen wir mit im alten Dachboden der schönen Scheune. Dazu muss man zwar eine Treppe nach oben, aber die paar Höhenmeter sollten uns heute auch nicht mehr schaden.
Als ich oben ankam hatte unser hungrigster Kollege schon seine Vorspeise vor sich. Ich wartete ja noch artig die 15 Minuten auf das Testergebnis. Wir saßen jedenfalls an einem gemütlichen runden und urigen Tisch in der hintersten Ecke. Zwei weitere Tische waren oben besetzt. Wie gut die Stube unten besucht war, kann ich nicht sagen. Außer den alten, aber sauberen Toiletten habe ich nichts anderes gesehen.
Auf jeden Fall kamen auch bald die restlichen Hauptspeisen. In den legendären Portionsgrößen. Die Hälfte von uns traute sich an die Zehntscheunen Hausplatte, bestückt mit Saumagen, Kartoffelwurst & Leberklos mit Sauerkraut und Brot für 16,50€ die bescheidene Portion. Sah unspektakulär aus, aber es war richtig lecker, darf ich den Aussagen meiner Mitesser glauben. Ein Kollege wagte gar das Kunststück sich Oma’s gefüllte Klöße einzuverleiben. 14€ für zwei gefüllte Klöße, einer so groß wie ein mittelgroßer Hokkaido Kürbis. Dazu wird Specksoße und Apfelmus serviert. Und da zwei Abrisskugeln nicht reichen, wurde extra Soße nachbestellt, denn dort kann man besser die drei Scheiben leckerstes, hausgebackenes Roggenmischbrot reintunken, die der hungrige Kerl noch dazu aß. Keine Ahnung wo das alles Platz fand.
Ich begnügte mich mit einem Kloß dieser Sorte, dem aber zusätzlich ein Leberkloß zur Seite gelegt wurde. Nennt sich Herrsteiner Duett und kostet 10,50€ die Portion.
Das war für mich mehr als ausreichend. Der Leberkloß, nur zur besseren Einordnung, hatte die Größe eines normalen Tennisballes. Mittlerweile ließ ich ein zweites Weizenbier kommen. Denn der Koch meinte es gut mit dem Einsatz von frischem, schwarzem Pfeffer. Das war schon hart an der Grenze. Für mich stellte es weniger ein Problem dar, aber ich kenne einige Personen, die hätten so ihre Problemchen damit. Wie dem auch sei. So gesehen war das Essen schon richtig gut. Der Leberkloß nicht zu kompakt, hatte noch eine gewisse Fluffigkeit und schmeckte tadellos, dazu auch nicht zu dominant im Lebergeschmack. Der Gefüllte von der Oma kann man nicht besser machen. Innen würziges Hack und auch etwas gröberes Fleisch, sehr schmackhaft und von der Menge her vergleichbar mit der Größe des Leberkloß. Die Kartoffelmaße drumherum, aus rohen und gekochten Kartoffeln, war einfach perfekt. Wie erwähnt, geht nicht besser. Die Kunst ist eigentlich dieses Monstrum gescheit gar zu bekommen ohne dass es zerfällt. Vor allem, wie groß müssen die Töpfe hier sein?
Die Specksoße machte ihrem Namen nicht wirklich die Ehre. Pfefferrahm traf es besser. Ein paar kleine Speckwürfelchen hatten sich zwar schon darin verirrt, doch Muskat schmeckte man doch mehr heraus. Es passte am Ende aber alles zusammen, selbst das Apfelmus, von dem ich mal behaupte, dass es zugekauft war, harmonierte sehr gut zu dem deftigen Gericht. Welch ein Glück, dass es an diesem Tag nur noch 17° draußen hatte. Bei 30° im Schatten wäre ich wohl auf die geräucherte Forelle umgestiegen. So passte es aber und mir ist dieses grundsolide, aber perfekt gemachte Soul Food meiner Heimatküche gute 4* wert.
Wir waren alle kugelrund und satt. Ein paar kapitulierten ob der Riesen Portionen, was aber nicht verwundert. Ist aber einfach schade, wenn dann beispielweise ungefähr die Hälfte der Kartoffelwurst zurückgehen muss, da die allein schon ein Grundgewicht von sicherlich 300 – 400 Gramm hatte. Auch wenn es wohl ein paar Wenige gibt, die das verputzen. Apropos putzen. Unserer, und die anderen Tische auch, waren mit einer transparenten Plastiktischdecke überzogen, die Standard Tischdecken ließ man der Optik wegen drunter. Allerdings lässt es sich so deutlich besser sauber halten. Ist zwar nicht wirklich schön aber zweckdienlich.
Gezahlt hat dann jeder für sich, als Beleg gab es einen typischen Wirtshausbeleg auf dem Brauereizettel. Reichlich Trinkgeld war aber gewiss. Denn der Service war wie man ihn sich in so einer Lokalität wünscht. Aber vor allem herzlich und fix. Keine Frage, dass ich hier, wenn es sich ergibt, wieder einkehren werde. Allein um mich noch mal genauer mit dem schönen Städtchen zu befassen. Denn dafür hatte ich zu wenig Zeit an diesem Tag.