Geschrieben am 30.06.2020 2020-06-30| Aktualisiert am
30.06.2020
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Restaurant Vogelkoje
Besucht am 29.06.2020Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 224 EUR
Da ich wusste, dass es heute teurer würde, bin ich selbst gefahren
Wir hatten wieder von Hannover aus reserviert. Herr Diehm, der Chef, erwartete die Besucherströme am Stehpult. Er war um 18:00 Uhr schon wieder so in Aufruhr, dass meine Frau ihm sagen musste, dass er unseren Reservierungsnamen bereits durchgestrichen hatte. Er suchte nämlich recht verzweifelt. Es war ja auch schon zwei Minuten her, seitdem wir eingetroffen waren. Den erforderlichen Eintrag in die wieder einmal offenen und nicht DSGVO-konformen Listen erledigte ich elegant und schnell mit meinem Kugelschreiberstempel. Herr Diehm beschied uns mit einer Handbewegung, gleich ums Eck Platz zu nehmen, war aber schon wieder abgewandt Zu unserer Verwunderung stand dort ein Vierertisch. Das genervte Verscheuchen ließ dann auch nicht lange auf sich warten. Die laminierten Karten mit reduziertem Inhalt hatten wir schon vor uns, und das San Pellegrino(8,50) war eingeschenkt. Wir erledigten den Umzug aber ohne Murren. Es wäre ein Leichtes gewesen, die Tische ein wenig zu verrücken, so dass es gepasst hätte. Ich habe einmal überlegt, wie ich als ehemals recht erfolgreicher Dienstleister mit der Situation umgegangen wäre. So nicht.
Hektik war auch allen anderen Servicemitarbeitern anzumerken. Wenn man gerade die liebevolle Aufmerksamkeit eines 5-Sterne-Superior-Hotel, dem Fährhaus, erlebt hat, fällt einem das doppelt auf. Natürlich unterscheiden sich die Personalschlüssel extrem.
Der für uns zuständige Servicemann arbeitet sehr effizient. Er gehört zum Stammteam und wir kannten ihn aus dem Vorjahr. Die Vogelkoje sucht aber auf ihrer Homepage Mitarbeiter für Service und Küche.
Pflichtgemäß trug er eine recht große Schiefertafel mit den Tagesangeboten an unseren Tisch und sagte seinen Prolog auf. Wir wussten aber, was wir wollten, unterbrachen seine Annonce nicht und bestellten sofort, als er die Tafel absetzte:
Zwei Gläser Champagner, Alfred Gratien, weiß (14,50), einen halben Liter Waßmer Spätburgunder (29.-), zweimal Sommersalat(14,50) und zweimal Holsteiner Rinderfilet(48.-, einmal medium, einmal medium rare.
Das Amuse gueule wurde gebracht, drei Sorten sehr schmackhaften Brotes, diesmal kein Entenschmalz,
sondern ein dezent gewürzter Quark und der übliche Haufen Oliven und Sundried Tomato.
Als eine weiblich Servicekraft unseren Tisch passierte, wiesen wir noch einmal darauf hin, dass wir Champagner bestellt hatten. Das ging dann ganz schnell. Unser Servicemann tauschte eilig unsere eingedeckten Messer gegen Steakmesser und nahm mir alle Gabeln weg. Auf meinen Hinweis, dass wir auch einen Salat bestellt hatten, begann er zu blättern und revidierte dann sein Vorgehen.
Der Umgang mit der Pandemiebedrohung ist hier insgesamt eher lax. Immer wieder sah man beim Personal Masken ohne Nasenintegration oder ganz am Kinn. Herr Diehm, der Chef, bot in keiner Weise ein Vorbild für seine Mitarbeiter. Das Abwischen der Tische und der Karten erfolgte in der Vogelkojenhektik natürlich auch nicht so, wie es sein sollte. 30 Sekunden Wischzeit sind nun einmal notwendig für die Oberflächen.
Unser Sommersalat traf ein und entschädigte für Vieles. Solche Salate sind einfach selten zu bekommen. Es war eine enorme Vielfalt an Blättern (Rote Bete, Spinat, Rucola, Feldsalat, Frisée, Lollo, Blattsalat, Endivie. Radicchio) und wieder viele hauskandierte Walnusskerne. Auch viele Kirschtomaten und rote Grapefruit waren zu finden. Das Dressing war schmackhaft und pikant. Das Brot vom Amuse war hinreichend, auch zur Salatbegleitung. Endlich kam dann auch der Rotwein, von dem ich mir nur ca. 100 ml genehmigte. Ich ließ mir nun mein Erdinger alkoholfrei(6,50) bringen.
Nach unserer Zufriedenheit wurde mehrfach von verschiedenen Servicekräften gefragt.
Zeitnah trafen unsere Hauptgerichte ein. Die Teller waren gut vorgewärmt. Wiederum fand sich eine enorme Gemüsevielfalt auf unseren Tellern (grüner Spargel, Zuckerschoten, Topinambur, Teltower Rübchen, Pastinake, grüne Bohne, Schwarzwurzel, Pfifferlinge,Kartoffelgratin). Die traumhaft gute frische Béarnaise würzte alles buttrig und harmonisch. Das Fleisch war sehr herzhaft und geschmackvoll. Die nochmals abgefragten Gargrade waren perfekt getroffen.
Als wir unsere Teller geleert hatten, waren wir uns einig, grenzwertig abgefüllt zu sein. Trotzdem wollten wir uns die imposante Fontaine rouge (Erinnerung aus dem Vorjahr) nicht entgehen lassen und bestellten deshalb eine Portion für uns beide. Ich war begeistert, als zwei Gläser auf den Tisch kamen und nahm an, dass die sehr große Portion (Erinnerung aus dem Vorjahr, siehe dort) geteilt worden sei. Erst beim Blick auf die Rechnung stellte ich fest, dass zweimal der volle Preis (13,00) berechnet worden war. Das war etwas herb für diese kleinen Ausführungen (dezent gezuckerte Erdbeeren, eine Nocke Erdbeersorbet, darüber geschüttete Mascarpone-Sahne und goldener Crunch an der Oberfläche. Was das war, weiß ich nicht. Die Knusperteile hatten sehr viel Ähnlichkeit mit Gold-Inlays vom Zahnarzt. Immerhin schmeckte das Dessert hervorragend.
Zahlen konnte ich am Tisch mit der EC-Karte. Wir erkundigten uns noch nach den Modalitäten für ein Essen von der Tageskarte und dem Außer-Haus-Verkauf. Wir beschlossen, es bei diesem einen Abendbesuch zu lassen. Wir haben es so empfunden, dass das Fährhaus beim Service in einer anderen Liga spielt, das Essen aber in der Vogelkoje eine Klasse höher anzusiedeln war, das Preis-Leistungs-Verhältnis aber schlechter ausfiel. Wir schlenderten bei leichtem Regen zum Parkplatz und stellten fest, dass die Dichte der Oberklasse-Autos sehr zugenommen hatte (Tesla 100 S, 7er, S-Klasse, G-Modelle, Porsche, Jaguar).
Da ich wusste, dass es heute teurer würde, bin ich selbst gefahren
Wir hatten wieder von Hannover aus reserviert. Herr Diehm, der Chef, erwartete die Besucherströme am Stehpult. Er war um 18:00 Uhr schon wieder so in Aufruhr, dass meine Frau ihm sagen musste, dass er unseren Reservierungsnamen bereits durchgestrichen hatte. Er suchte nämlich recht verzweifelt. Es war ja auch schon zwei Minuten her, seitdem wir eingetroffen waren. Den erforderlichen Eintrag in die wieder einmal offenen und nicht DSGVO-konformen Listen erledigte ich elegant und schnell mit meinem Kugelschreiberstempel. Herr Diehm... mehr lesen
Restaurant Vogelkoje
Restaurant Vogelkoje€-€€€Restaurant, Weinstube, Ausflugsziel0465195250Lister Straße 100, 25999 Kampen
3.5 stars -
"Zwiespältig, aber trotzdem sehr angenehm satt geworden" Ehemalige UserDa ich wusste, dass es heute teurer würde, bin ich selbst gefahren
Wir hatten wieder von Hannover aus reserviert. Herr Diehm, der Chef, erwartete die Besucherströme am Stehpult. Er war um 18:00 Uhr schon wieder so in Aufruhr, dass meine Frau ihm sagen musste, dass er unseren Reservierungsnamen bereits durchgestrichen hatte. Er suchte nämlich recht verzweifelt. Es war ja auch schon zwei Minuten her, seitdem wir eingetroffen waren. Den erforderlichen Eintrag in die wieder einmal offenen und nicht DSGVO-konformen Listen erledigte ich elegant und schnell mit meinem Kugelschreiberstempel. Herr Diehm
Besucht am 17.02.2017Besuchszeit: Mittagessen 4 Personen
Rechnungsbetrag: 75 EUR
DAS RESTAURANT
Das Restaurant befindet sich auf dem Weg von Kampen nach List. Direkt vor dem Restaurant gibt es zahlreiche kostenfreie Parkplätze. Von da sind es ungefähr 100m bis zum Restaurant. Das Restaurant hat einen Außenbereich in dem man separat Vögel beobachten kann. Direkt beim Restaurant ist ein großer, sehr hübsch angelegter Spielplatz mit einigen Sitzgelegenheiten. Das Restaurant selbst ist ein gepflegtes Gebäude, das von außen sehr gemütlich aussieht. Betritt man das Lokal, kommt man direkt zur Bar. Von dort geht es nach rechts zu den Sitzplätzen. Sitzbänke, bequeme Stühle. Gemütlich, edel würde ich den Stil beschreiben. An den Fenstern befinden sich zahlreichen Spirituosen Flaschen. Dahinter befindet sich der Blick ins Grüne. Ohne Kinder am Abend sicherlich ein echter Traum.
RESERVIERUNG
Eine Reservierung telefonisch ist empfohlen. Wir waren Anfang Februar dort und das noch kurz nach der Mittagszeit. Das gesamte Restaurant war leer und wurde später auch für das Abendgeschäft eingedeckt. Im Sommer sollte es dort jedoch deutlich voller sein.
GÄSTE
Das Publikum kann ich auf Grund mangelnder Gäste nicht beurteilen. Ich würde aber vom Ambiente her auf Publikum 30-50, etwas gehobener einschätzen. Auf jeden Fall ist das Lokal kinderfreundlich.
PREISE
Die Preise sind im normalen Durchschnitt für Sylt. Wir haben für einen Kinderteller, zwei Hauptspeisen und Getränke rund 75€ bezahlt. Wir haben uns zum Beispiel das Wiener Schnitzel mit Bratkartoffeln Gurkensalat und Preiselbeeren für 23€ gegönnt.
DER SERVICE
Der Service ist zuvorkommend, freundlich und sympathisch. Und sehr kinderfreundlich. Obwohl unsere Jungs leicht wild und eben müde waren, war der Service zu Späßen aufgelegt und unglaublich liebenswert. Er geht auf Extra-Wünsche ein bzw. präsentiert sogar bessere Lösungen. Ich würde ihn als nicht aufdringlich, aber anwesend beschreiben.
TOILETTEN
Die Toiletten sind sauber und gepflegt.
SPEISEN UND GETRÄNKE
Diesmal sind wir ohne uns zu informieren in das Lokal gegangen. Nachdem wir an einen großen Tisch gebracht wurden, bekamen wir gleich die Speisekarte überreicht. Freundlich wurde uns das Tagesangebot präsentiert. Auf Grund der Kinder haben wir uns für ein Kindermenü aufgeteilt auf zwei Teller, sowie zwei Wiener Schnitzel entschieden.
Das Softgetränk wird mit einer Flasche an den Tisch gebracht. Die Wartezeit betrug ca. 5 Minuten. Für die Kleinen gab es sogar Strohhalme.
Danach vergingen ungefähr 10 Minuten bis wir gefragt wurden, ob wir gerne einen Gruß aus der Küche hätten. Serviert wurde verschiedenes Brot mit Frühlingsquark und Entenschmalz. Letzteres ist laut meinem Mann sehr zu empfehlen. Was hier fehlte, war ein kleiner separater Teller mit Brotmesser, wie ich es von anderen Restaurants in dieser Preisklasse gewohnt bin.
Kurz darauf wird der Gurkensalat geliefert. Hier kam leider ein kleines Problem auf oder zu einer Uneinigkeit am Tisch. Ich war der Ansicht, dass der Salat zur Hauptspeise gehört und dieser eben früher gebracht wurde. Mein Mann hingegen war der Ansicht, dass er eine Art Vorspeise sein sollte. So eine Uneinigkeit hatte ich bis dato noch nie bei einem Restaurant-Besuch. Aus diesem Grund habe ich mich dann für meinen Mann entschieden und ihn sofort gegessen. Der Salat ist sehr lecker, sahnig, mit Knoblauch und frischen Kräutern. Mein Mann war er zu sauer, weswegen ich seinen im Anschluss als Beilage zum Schnitzel essen durfte.
Das Hauptgericht wurde rund 8 Minuten nach dem Salat geliefert. Der Kinderteller war sehr ansprechend präsentiert und ich fand es total lieb, dass er so großzügig auf zwei Teller verteilt wurde. Unser Schnitzel war überraschend groß und nahm fast den gesamten Teller ein. Separat wurden sehr leckere Bratkartoffeln serviert. Zu dem Schnitzel wurde eine Zitrone serviert und hier kam das nächste Problem. Obwohl ich aus der Gastronomie komme, wusste ich nicht, wie ich mit dem Säckchen umzugehen hatte. Deko, auspacken mit dem Säckchen ausdrücken? Dementsprechend trockener war das Schnitzel. Das an sich perfekt paniert und gebraten war.
Die Temperatur der Speisen war sehr gut. Durchweg heiß, was heiß sein sollte. Nichts verbrannt und die Qualität der einzelnen Produkte hochwertig.
FAZIT
Das Restaurant ist schön gestaltet und lädt direkt zum Besuch ein. Wer einen schönen Abend auf Sylt verbringen möchte, abseits der Sansibar, sollte sich das Restaurant merken.
DAS RESTAURANT
Das Restaurant befindet sich auf dem Weg von Kampen nach List. Direkt vor dem Restaurant gibt es zahlreiche kostenfreie Parkplätze. Von da sind es ungefähr 100m bis zum Restaurant. Das Restaurant hat einen Außenbereich in dem man separat Vögel beobachten kann. Direkt beim Restaurant ist ein großer, sehr hübsch angelegter Spielplatz mit einigen Sitzgelegenheiten. Das Restaurant selbst ist ein gepflegtes Gebäude, das von außen sehr gemütlich aussieht. Betritt man das Lokal, kommt man direkt zur Bar. Von dort geht... mehr lesen
Restaurant Vogelkoje
Restaurant Vogelkoje€-€€€Restaurant, Weinstube, Ausflugsziel0465195250Lister Straße 100, 25999 Kampen
4.0 stars -
"Sympathische Mitarbeiter, große Portionen" sarahhatsgetestetDAS RESTAURANT
Das Restaurant befindet sich auf dem Weg von Kampen nach List. Direkt vor dem Restaurant gibt es zahlreiche kostenfreie Parkplätze. Von da sind es ungefähr 100m bis zum Restaurant. Das Restaurant hat einen Außenbereich in dem man separat Vögel beobachten kann. Direkt beim Restaurant ist ein großer, sehr hübsch angelegter Spielplatz mit einigen Sitzgelegenheiten. Das Restaurant selbst ist ein gepflegtes Gebäude, das von außen sehr gemütlich aussieht. Betritt man das Lokal, kommt man direkt zur Bar. Von dort geht
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Wir hatten wieder von Hannover aus reserviert. Herr Diehm, der Chef, erwartete die Besucherströme am Stehpult. Er war um 18:00 Uhr schon wieder so in Aufruhr, dass meine Frau ihm sagen musste, dass er unseren Reservierungsnamen bereits durchgestrichen hatte. Er suchte nämlich recht verzweifelt. Es war ja auch schon zwei Minuten her, seitdem wir eingetroffen waren. Den erforderlichen Eintrag in die wieder einmal offenen und nicht DSGVO-konformen Listen erledigte ich elegant und schnell mit meinem Kugelschreiberstempel. Herr Diehm beschied uns mit einer Handbewegung, gleich ums Eck Platz zu nehmen, war aber schon wieder abgewandt Zu unserer Verwunderung stand dort ein Vierertisch. Das genervte Verscheuchen ließ dann auch nicht lange auf sich warten. Die laminierten Karten mit reduziertem Inhalt hatten wir schon vor uns, und das San Pellegrino(8,50) war eingeschenkt. Wir erledigten den Umzug aber ohne Murren. Es wäre ein Leichtes gewesen, die Tische ein wenig zu verrücken, so dass es gepasst hätte. Ich habe einmal überlegt, wie ich als ehemals recht erfolgreicher Dienstleister mit der Situation umgegangen wäre. So nicht.
Hektik war auch allen anderen Servicemitarbeitern anzumerken. Wenn man gerade die liebevolle Aufmerksamkeit eines 5-Sterne-Superior-Hotel, dem Fährhaus, erlebt hat, fällt einem das doppelt auf. Natürlich unterscheiden sich die Personalschlüssel extrem.
Der für uns zuständige Servicemann arbeitet sehr effizient. Er gehört zum Stammteam und wir kannten ihn aus dem Vorjahr. Die Vogelkoje sucht aber auf ihrer Homepage Mitarbeiter für Service und Küche.
Pflichtgemäß trug er eine recht große Schiefertafel mit den Tagesangeboten an unseren Tisch und sagte seinen Prolog auf. Wir wussten aber, was wir wollten, unterbrachen seine Annonce nicht und bestellten sofort, als er die Tafel absetzte:
Zwei Gläser Champagner, Alfred Gratien, weiß (14,50), einen halben Liter Waßmer Spätburgunder (29.-), zweimal Sommersalat(14,50) und zweimal Holsteiner Rinderfilet(48.-, einmal medium, einmal medium rare.
Das Amuse gueule wurde gebracht, drei Sorten sehr schmackhaften Brotes, diesmal kein Entenschmalz,
sondern ein dezent gewürzter Quark und der übliche Haufen Oliven und Sundried Tomato.
Als eine weiblich Servicekraft unseren Tisch passierte, wiesen wir noch einmal darauf hin, dass wir Champagner bestellt hatten. Das ging dann ganz schnell. Unser Servicemann tauschte eilig unsere eingedeckten Messer gegen Steakmesser und nahm mir alle Gabeln weg. Auf meinen Hinweis, dass wir auch einen Salat bestellt hatten, begann er zu blättern und revidierte dann sein Vorgehen.
Der Umgang mit der Pandemiebedrohung ist hier insgesamt eher lax. Immer wieder sah man beim Personal Masken ohne Nasenintegration oder ganz am Kinn. Herr Diehm, der Chef, bot in keiner Weise ein Vorbild für seine Mitarbeiter. Das Abwischen der Tische und der Karten erfolgte in der Vogelkojenhektik natürlich auch nicht so, wie es sein sollte. 30 Sekunden Wischzeit sind nun einmal notwendig für die Oberflächen.
Unser Sommersalat traf ein und entschädigte für Vieles. Solche Salate sind einfach selten zu bekommen. Es war eine enorme Vielfalt an Blättern (Rote Bete, Spinat, Rucola, Feldsalat, Frisée, Lollo, Blattsalat, Endivie. Radicchio) und wieder viele hauskandierte Walnusskerne. Auch viele Kirschtomaten und rote Grapefruit waren zu finden. Das Dressing war schmackhaft und pikant. Das Brot vom Amuse war hinreichend, auch zur Salatbegleitung. Endlich kam dann auch der Rotwein, von dem ich mir nur ca. 100 ml genehmigte. Ich ließ mir nun mein Erdinger alkoholfrei(6,50) bringen.
Nach unserer Zufriedenheit wurde mehrfach von verschiedenen Servicekräften gefragt.
Zeitnah trafen unsere Hauptgerichte ein. Die Teller waren gut vorgewärmt. Wiederum fand sich eine enorme Gemüsevielfalt auf unseren Tellern (grüner Spargel, Zuckerschoten, Topinambur, Teltower Rübchen, Pastinake, grüne Bohne, Schwarzwurzel, Pfifferlinge,Kartoffelgratin). Die traumhaft gute frische Béarnaise würzte alles buttrig und harmonisch. Das Fleisch war sehr herzhaft und geschmackvoll. Die nochmals abgefragten Gargrade waren perfekt getroffen.
Als wir unsere Teller geleert hatten, waren wir uns einig, grenzwertig abgefüllt zu sein. Trotzdem wollten wir uns die imposante Fontaine rouge (Erinnerung aus dem Vorjahr) nicht entgehen lassen und bestellten deshalb eine Portion für uns beide. Ich war begeistert, als zwei Gläser auf den Tisch kamen und nahm an, dass die sehr große Portion (Erinnerung aus dem Vorjahr, siehe dort) geteilt worden sei. Erst beim Blick auf die Rechnung stellte ich fest, dass zweimal der volle Preis (13,00) berechnet worden war. Das war etwas herb für diese kleinen Ausführungen (dezent gezuckerte Erdbeeren, eine Nocke Erdbeersorbet, darüber geschüttete Mascarpone-Sahne und goldener Crunch an der Oberfläche. Was das war, weiß ich nicht. Die Knusperteile hatten sehr viel Ähnlichkeit mit Gold-Inlays vom Zahnarzt. Immerhin schmeckte das Dessert hervorragend.
Zahlen konnte ich am Tisch mit der EC-Karte. Wir erkundigten uns noch nach den Modalitäten für ein Essen von der Tageskarte und dem Außer-Haus-Verkauf. Wir beschlossen, es bei diesem einen Abendbesuch zu lassen. Wir haben es so empfunden, dass das Fährhaus beim Service in einer anderen Liga spielt, das Essen aber in der Vogelkoje eine Klasse höher anzusiedeln war, das Preis-Leistungs-Verhältnis aber schlechter ausfiel. Wir schlenderten bei leichtem Regen zum Parkplatz und stellten fest, dass die Dichte der Oberklasse-Autos sehr zugenommen hatte (Tesla 100 S, 7er, S-Klasse, G-Modelle, Porsche, Jaguar).