Besucht am 29.08.2018Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 24 EUR
Ich hatte diesen Gasthof im Vorwege im Internet ausgesucht, wobei die äußerst positive Bewertung der Kollegin Lavandula natürlich eine Rolle spielte.
Beim Eintritt bemerkten wir einige Personen am Tresen des Gastraums, die sich in ziemlicher Lautstärke über Fußball unterhielten. Wir nahmen an dem reservierten Tisch Platz, schon fast durch die ganze Länge des Gastraums vom Tresen getrennt, und erhielten von einer jungen Bedienung auch schnell die Speisekarten. Das Programm umfasst deutsche bürgerliche Küche, die Karte ist auszugsweise auf der Homepage des Hauses einsehbar:
Schon nach recht kurzer Zeit hatten wir uns zusagende Gerichte gefunden und versuchten, uns darüber noch zu unterhalten. Dabei konnten wir aber ob der lautstarken Unterhaltung am Tresen kaum unsere eigenen Worte verstehen, das immer wieder eingestreute schallende Gelächter tat in den Ohren weh.
Gastraum
Bei der Bestellaufnahme fragten wir daher nach einem anderen Platz im Haus, den die Bedienung uns aber nicht anbieten konnte. Schließlich entschieden wir uns für einen Tisch im Außenbereich und wechselten dorthin.
Nach der Bestätigung seitens der Bedienung, dass die Spätzle selbst gemacht seien, bestellte Madame „Kalbsgeschnetzeltes Züricher Art mit Spätzle, dazu gemischter Salat“ (12,90 €), ich entschied mich für die „Teuteberg-Pfanne, Schnitzel mit Röstzwiebeln, Speck und Spiegelei, dazu Bratkartoffeln und gemischter Salatteller“ (11,80 €). Als ersten Gang wählten wir einhellig eine Pfifferlingssuppe (3,80 €).
Speisekarte
Dazu bestellte Madame ein Mineralwasser ohne Kohlensäure (0,25l für 1,50 €), ich ein alkoholfreies Hefeweißbier (0,5l für 3,30 €). Die Getränke wurden nach kurzer Zeit von der jungen Bedienung serviert, das Hefeweißbier war gut eingeschenkt und erwies sich als gut gekühlt. Das Mineralwasser wurde in einer schon geöffneten Flasche serviert, dazu ein Glas daneben gestellt. Madame schenkte sich ein und nahm einen ersten Schluck, stellte dann fest: „Das Wasser ist warm!“ Nach einem prüfenden Griff an die Flasche schätzte ich die Temperatur auf etwa 20 °C, Madame bestimmte es auf handwarm.
Inzwischen brachte dann die Bedienung die beiden Suppentassen mit der Pfifferlingssuppe. Madame konfrontierte sie mit dem warmen Mineralwasser. „Bei uns wird Wasser ohne Kohlensäure und Medium nicht gekühlt,“ war die Antwort. Das konnten wir nun gar nicht glauben, doch die Bedienung wiederholte es und sagte dann, sie würde die Chefin informieren.
Pfifferlingssuppe
Inzwischen löffelten wir die Suppe, die sehr heiß war, reichlich Pfiiferlingsstücke enthielt und sehr kräftig gewürzt war.
Kurz darauf kam die Chefin des Hauses an den Tisch und wiederholte, dass Mineralwasser ohne Kohlensäure gar nicht gekühlt werden dürfe, sie sei Restaurantfachfrau und dies sei eine Frage in ihrer Prüfung vor 40 Jahren gewesen.
Madame antwortete, sie könne sich das nicht vorstellen, dass dies angesichts der aktuellen Außentemperaturen von über 25 °C korrekt sei, sie wolle jedenfalls so warmes Wasser nicht haben. Da aber natürlich aufgrund der Politik des Hauses auch keine andere Flasche gekühlt war, wich sie dann auf Wasser mit Kohlensäure(Classic) aus, das dann kurz darauf, mit ebenfalls bereits geöffneter Flasche gebracht wurde.
Wenig später brachte die Chefin selbst unsere Essen und wünschte „Guten Appetit!“ Der Teller mit dem Züricher Geschnetzelten war komplett mit Spätzle bedeckt, die auch wirklich selbstgemacht aussahen, darauf dann das Geschnetzelte ohne Champignons mit einem Klecks süßer Sahne in der Mitte – die Siebziger Jahre lassen grüßen.
Kalbsgeschnetzeltes Züricher Art
Ich bekam einen leeren Teller und eine Eisenpfanne auf Holzbrett, darin Bratkartoffeln, Röstzwiebeln und ein Schnitzel, das von einem Spiegelei bedeckt war. Im zweiten Gang brachte die Chefin die zwei zugehörigen Salatteller, reich gefüllt mit Weißkraut- und Möhrenraspel, Blattsalaten und zwei Vierteleiern. In der Mitte thronte ein Klecks Joghurtdressing.
Teuteberg-Pfanne
Ich füllte mir aus der Pfanne auf den Teller und wollte gerade anfangen zu essen, als Madame, die schon den ersten Bissen in den Mund genommen hatte, ausrief: „Das ist völlig versalzen!“
Sie bat mich, zu probieren, und auch für meinen Geschmack war die Sauce sehr salzig. Sie schob den Teller zur Seite und beschäftigte sich fortan nur noch mit dem Salat.
Ich hatte mit meinem Essen keine Probleme, das Schnitzel war in Ordnung, der Speck war kross gebraten, und auch an den Röstzwiebeln und den Bratkartoffeln gab es nichts auszusetzen.
Kurz darauf kam die junge Bedienung an unseren Tisch und fragte, ob alles in Ordnung sei. Madame wies auf das versalzene Essen hin und sagte, dass sie es direkt wieder mitnehmen könne, sie werde es nicht weiter essen. Die Bedienung nahm den Teller entgegen und verschwand im Haus.
Wie kaum anders zu erwarten kam kurz darauf die Chefin an unseren Tisch und erklärte in schnippischem Ton, sie habe wegen des Mineralwassers im Internet nachgesehen, es solle mit 14 °C serviert werden und das sei ganz genau die Temperatur im Keller des Hauses.
Außerdem habe sie das Essen probiert, es sei lediglich etwas kräftig gewürzt. Aber ob das Haus für Madame etwas anderes bereiten könne, „obwohl das Haus sie wohl heute nicht mehr zufrieden stellen könne“. Madame lehnte ab.
Nachdem ich mein Essen verzehrt hatte, bat ich um die Rechnung und bezahlte. Dabei wünschte die Chefin uns noch einen angenehmeren Abend.
Im Nachgang haben wir im Internet gefunden, dass Mineralwasser ohne Kohlensäure mit 10 – 14°C serviert werden soll, und diese Temperatur wurde von dem anfänglich servierten Wasser jedenfalls deutlich überschritten. Außerdem muss Mineralwasser in geschlossener Flasche an den Tisch gebracht werden, und diesbezüglich wurde in diesem Haus zweimal ganz klar gegen diese Regel verstoßen.
Unerträglich fanden wir jedenfalls die Attitüde der Chefin, die mit ihrer rechthaberischen Art ihre Gäste in mehrfacher Hinsicht belehren und ihre Beschwerden abbügeln wollte. Das Wort „Entschuldigung“ scheint in ihrem Wortschatz wohl nicht vorzukommen, dieses Haus wird uns jedenfalls nicht wiedersehen.
Ich hatte diesen Gasthof im Vorwege im Internet ausgesucht, wobei die äußerst positive Bewertung der Kollegin Lavandula natürlich eine Rolle spielte.
Beim Eintritt bemerkten wir einige Personen am Tresen des Gastraums, die sich in ziemlicher Lautstärke über Fußball unterhielten. Wir nahmen an dem reservierten Tisch Platz, schon fast durch die ganze Länge des Gastraums vom Tresen getrennt, und erhielten von einer jungen Bedienung auch schnell die Speisekarten. Das Programm umfasst deutsche bürgerliche Küche, die Karte ist auszugsweise auf der Homepage des... mehr lesen
Landgasthof im Komforthotel Teuteberg
Landgasthof im Komforthotel Teuteberg€-€€€Restaurant, Partyservice056915961Rhoder Straße 8, 34454 Bad Arolsen
1.0 stars -
"Landgasthof mit zwiespältiger Erfahrung" stekisIch hatte diesen Gasthof im Vorwege im Internet ausgesucht, wobei die äußerst positive Bewertung der Kollegin Lavandula natürlich eine Rolle spielte.
Beim Eintritt bemerkten wir einige Personen am Tresen des Gastraums, die sich in ziemlicher Lautstärke über Fußball unterhielten. Wir nahmen an dem reservierten Tisch Platz, schon fast durch die ganze Länge des Gastraums vom Tresen getrennt, und erhielten von einer jungen Bedienung auch schnell die Speisekarten. Das Programm umfasst deutsche bürgerliche Küche, die Karte ist auszugsweise auf der Homepage des
Geschrieben am 09.09.2016 2016-09-09| Aktualisiert am
09.09.2016
Besucht am 14.08.2016Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Zum ersten Mal bin ich mit einer Freundin am Sonntagmittag in Schmillinghausen, einem kleinen Ortsteil von Bad Arolsen mit rund 500 Einwohnern. Meine Freundin kennt den Gasthof von früheren Besuchen und ist immer sehr zufrieden gewesen.
Schmillinghausen liegt im Norden des Ferienlandes Waldeck in einer schönen Mittelgebirgslandschaft und ist umgeben von Wäldern und Wiesenschluchten, die zu ausgiebigen Wanderungen einladen, sagt der Flyer. Ich fühle mich allerdings nur äußerst selten zu Wanderungen in viel Landschaft eingeladen, mir liegen eher die Wanderungen durch interessante Städte.
Wohl die bekannteste Persönlichkeit aus Schmillinghausen ist die Schriftstellerin Christine Brückner, die hier geboren und nach ihrem Tod 1996 auch hier begraben wurde. Ihre Roman-Trilogie „Jauche und Levkojen“, „Nirgendwo ist Poenichen“ und „Die Quints“ ist vielen Lesern/Leserinnen meiner Generation bekannt.
Wir begeben uns aber nicht auf die Spurensuche nach Frau Brückner, sondern suchen den Landgasthof Teuteberg auf, der direkt an der Hauptstraße durch den kleinen Ort liegt, ein großer schmucker Fachwerkbau mit reichlich blühenden Geranien vor den Fenstern. Sehr einladend! Außenansicht - Eingangsbereich
Eine Servicedame mittleren Alters empfängt uns freundlich und herzlich, führt uns an den reservierten Tisch und überreicht uns die doppelseitige Mittagskarte, verbunden mit der Frage nach einem Aperitif. Heute soll es mal kein Hugo sein. Wir entscheiden uns für einen Lillet Berry, der kurz danach auch schön gekühlt mit wenigen Eisstücken vor uns steht. Erfrischend und lecker!
Zeit für einen Rundumblick! Gediegenes Landhaus-Ambiente, alles sehr sauber und gepflegt, mit unterschiedlich gepolsterten Sitzbänken und Stuhlflächen, schmiedeeiserne Abtrennungen mit Plastik-Efeu, ein heimelig anmutender Kachelofen und viel „Gedöns“ an den Wänden, nicht unbedingt jedermanns Geschmack. Gastraum
Auffällig ist der Kinderspieltisch mitten im Raum, optisch überhaupt nicht passend zum Ambiente, aber eine gute Idee, wenn Kinder vor oder nach dem Essen von Langeweile geplagt sind. Hier können sie sich dann mit Lego-Steinen austoben! Lego-Spieltisch
Die Tische sind eingedeckt mit gestärkten Stofftischdecken und Mitteldecke, wertigem Besteck und dicken Vliesservietten, Kunststoffpflanze und kombiniertem Salzstreuer und Pfeffermühle.
Am Sonntag ist nur zur Mittagszeit (12.00 Uhr bis 14.00 Uhr) geöffnet. Der Speiseraum ist sehr gut besetzt, wir sind nicht die einzigen, die hier genüsslich speisen wollen. Es gibt eine Auswahl an gutbürgerlichen Gerichten aus der Standardkarte, dazu eine Tagessuppe. Wert wird hier gelegt auf frische, regionale Produkte. Wir möchten etwas mit Pfifferlingen und entscheiden uns beide für Medaillons vom Schweinefilet auf frischen Rahmpfifferlingen, dazu Spätzle und Salat vom Büfett für 17,90 € pro Person.
Als Tagessuppe wird eine Rinderbrühe mit Sternchennudeln und Eierstich angekündigt, auf die wir allerdings fast zu lang warten mussten. Tagessuppe Rinderbrühe
Aber das Warten hat sich gelohnt. Ich habe schon lange nicht mehr eine solch kraftvolle, intensiv schmeckende Rinderbrühe genossen, perfekt gewürzt, der hausgemachte Eierstich von sehr guter Konsistenz, die frische Petersilie gibt den letzten Pfiff!
Das Salatbuffet sieht sehr sauber und einladend aus, alle Schüsseln stehen auf Eis und halten die Salate frisch. Salatbar
Auf dem Foto sind die unterschiedlichen Angebote gut zu sehen. Zwei verschiedene Vinaigrettes und eine leichte Jogurt-Sauce stehen zur Auswahl. Ich nehme von den Blattsalaten, ein wenig Gurke, Tomate, alles passt.
Schon wenig später werden die Medaillons mit der Pfifferling-Rahmsauce serviert, mit einem freundlichen „Lassen Sie es sich schmecken“ und wir lassen es uns schmecken. Schweinemedaillons
Die Medaillons nicht mehr leicht rosa, dennoch zart und von guter Qualität, angenehm gewürzt, bei mir brauchte es noch einen Dreh aus der Pfeffermühle, um den Geschmack abzurunden. Die Pfifferlinge sehr aromatisch, die Sauce von sehr guter Konsistenz mit genau der richtigen Menge Sahne und Würzung. Die wohl hausgemachten Spätzle (habe nicht nachgefragt) noch einmal in Butter leicht angeröstet und in Kombination mit der Sauce genau richtig. Die Geschmacksnerven freuen sich!
Ich kann gut nachvollziehen, warum dieser Landgasthof in diesem winzigen Dorf immer durchgängig gut besucht ist, ein freundlicher, kompetenter, unaufdringlicher Service, eine ansprechende gutbürgerliche Küche, das passt!
Zum ersten Mal bin ich mit einer Freundin am Sonntagmittag in Schmillinghausen, einem kleinen Ortsteil von Bad Arolsen mit rund 500 Einwohnern. Meine Freundin kennt den Gasthof von früheren Besuchen und ist immer sehr zufrieden gewesen.
Schmillinghausen liegt im Norden des Ferienlandes Waldeck in einer schönen Mittelgebirgslandschaft und ist umgeben von Wäldern und Wiesenschluchten, die zu ausgiebigen Wanderungen einladen, sagt der Flyer. Ich fühle mich allerdings nur äußerst selten zu Wanderungen in viel Landschaft eingeladen, mir liegen eher die Wanderungen durch... mehr lesen
Landgasthof im Komforthotel Teuteberg
Landgasthof im Komforthotel Teuteberg€-€€€Restaurant, Partyservice056915961Rhoder Straße 8, 34454 Bad Arolsen
4.0 stars -
"Gutbürgerlich - Gut!" LavandulaZum ersten Mal bin ich mit einer Freundin am Sonntagmittag in Schmillinghausen, einem kleinen Ortsteil von Bad Arolsen mit rund 500 Einwohnern. Meine Freundin kennt den Gasthof von früheren Besuchen und ist immer sehr zufrieden gewesen.
Schmillinghausen liegt im Norden des Ferienlandes Waldeck in einer schönen Mittelgebirgslandschaft und ist umgeben von Wäldern und Wiesenschluchten, die zu ausgiebigen Wanderungen einladen, sagt der Flyer. Ich fühle mich allerdings nur äußerst selten zu Wanderungen in viel Landschaft eingeladen, mir liegen eher die Wanderungen durch
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Beim Eintritt bemerkten wir einige Personen am Tresen des Gastraums, die sich in ziemlicher Lautstärke über Fußball unterhielten. Wir nahmen an dem reservierten Tisch Platz, schon fast durch die ganze Länge des Gastraums vom Tresen getrennt, und erhielten von einer jungen Bedienung auch schnell die Speisekarten. Das Programm umfasst deutsche bürgerliche Küche, die Karte ist auszugsweise auf der Homepage des Hauses einsehbar:
https://www.landgasthof-teuteberg.de/restaurant/
Schon nach recht kurzer Zeit hatten wir uns zusagende Gerichte gefunden und versuchten, uns darüber noch zu unterhalten. Dabei konnten wir aber ob der lautstarken Unterhaltung am Tresen kaum unsere eigenen Worte verstehen, das immer wieder eingestreute schallende Gelächter tat in den Ohren weh.
Gastraum
Bei der Bestellaufnahme fragten wir daher nach einem anderen Platz im Haus, den die Bedienung uns aber nicht anbieten konnte. Schließlich entschieden wir uns für einen Tisch im Außenbereich und wechselten dorthin.
Nach der Bestätigung seitens der Bedienung, dass die Spätzle selbst gemacht seien, bestellte Madame „Kalbsgeschnetzeltes Züricher Art mit Spätzle, dazu gemischter Salat“ (12,90 €), ich entschied mich für die „Teuteberg-Pfanne, Schnitzel mit Röstzwiebeln, Speck und Spiegelei, dazu Bratkartoffeln und gemischter Salatteller“ (11,80 €). Als ersten Gang wählten wir einhellig eine Pfifferlingssuppe (3,80 €).
Speisekarte
Dazu bestellte Madame ein Mineralwasser ohne Kohlensäure (0,25l für 1,50 €), ich ein alkoholfreies Hefeweißbier (0,5l für 3,30 €). Die Getränke wurden nach kurzer Zeit von der jungen Bedienung serviert, das Hefeweißbier war gut eingeschenkt und erwies sich als gut gekühlt. Das Mineralwasser wurde in einer schon geöffneten Flasche serviert, dazu ein Glas daneben gestellt. Madame schenkte sich ein und nahm einen ersten Schluck, stellte dann fest: „Das Wasser ist warm!“ Nach einem prüfenden Griff an die Flasche schätzte ich die Temperatur auf etwa 20 °C, Madame bestimmte es auf handwarm.
Inzwischen brachte dann die Bedienung die beiden Suppentassen mit der Pfifferlingssuppe. Madame konfrontierte sie mit dem warmen Mineralwasser. „Bei uns wird Wasser ohne Kohlensäure und Medium nicht gekühlt,“ war die Antwort. Das konnten wir nun gar nicht glauben, doch die Bedienung wiederholte es und sagte dann, sie würde die Chefin informieren.
Pfifferlingssuppe
Inzwischen löffelten wir die Suppe, die sehr heiß war, reichlich Pfiiferlingsstücke enthielt und sehr kräftig gewürzt war.
Kurz darauf kam die Chefin des Hauses an den Tisch und wiederholte, dass Mineralwasser ohne Kohlensäure gar nicht gekühlt werden dürfe, sie sei Restaurantfachfrau und dies sei eine Frage in ihrer Prüfung vor 40 Jahren gewesen.
Madame antwortete, sie könne sich das nicht vorstellen, dass dies angesichts der aktuellen Außentemperaturen von über 25 °C korrekt sei, sie wolle jedenfalls so warmes Wasser nicht haben. Da aber natürlich aufgrund der Politik des Hauses auch keine andere Flasche gekühlt war, wich sie dann auf Wasser mit Kohlensäure(Classic) aus, das dann kurz darauf, mit ebenfalls bereits geöffneter Flasche gebracht wurde.
Wenig später brachte die Chefin selbst unsere Essen und wünschte „Guten Appetit!“ Der Teller mit dem Züricher Geschnetzelten war komplett mit Spätzle bedeckt, die auch wirklich selbstgemacht aussahen, darauf dann das Geschnetzelte ohne Champignons mit einem Klecks süßer Sahne in der Mitte – die Siebziger Jahre lassen grüßen.
Kalbsgeschnetzeltes Züricher Art
Ich bekam einen leeren Teller und eine Eisenpfanne auf Holzbrett, darin Bratkartoffeln, Röstzwiebeln und ein Schnitzel, das von einem Spiegelei bedeckt war. Im zweiten Gang brachte die Chefin die zwei zugehörigen Salatteller, reich gefüllt mit Weißkraut- und Möhrenraspel, Blattsalaten und zwei Vierteleiern. In der Mitte thronte ein Klecks Joghurtdressing.
Teuteberg-Pfanne
Ich füllte mir aus der Pfanne auf den Teller und wollte gerade anfangen zu essen, als Madame, die schon den ersten Bissen in den Mund genommen hatte, ausrief: „Das ist völlig versalzen!“
Sie bat mich, zu probieren, und auch für meinen Geschmack war die Sauce sehr salzig. Sie schob den Teller zur Seite und beschäftigte sich fortan nur noch mit dem Salat.
Ich hatte mit meinem Essen keine Probleme, das Schnitzel war in Ordnung, der Speck war kross gebraten, und auch an den Röstzwiebeln und den Bratkartoffeln gab es nichts auszusetzen.
Kurz darauf kam die junge Bedienung an unseren Tisch und fragte, ob alles in Ordnung sei. Madame wies auf das versalzene Essen hin und sagte, dass sie es direkt wieder mitnehmen könne, sie werde es nicht weiter essen. Die Bedienung nahm den Teller entgegen und verschwand im Haus.
Wie kaum anders zu erwarten kam kurz darauf die Chefin an unseren Tisch und erklärte in schnippischem Ton, sie habe wegen des Mineralwassers im Internet nachgesehen, es solle mit 14 °C serviert werden und das sei ganz genau die Temperatur im Keller des Hauses.
Außerdem habe sie das Essen probiert, es sei lediglich etwas kräftig gewürzt. Aber ob das Haus für Madame etwas anderes bereiten könne, „obwohl das Haus sie wohl heute nicht mehr zufrieden stellen könne“. Madame lehnte ab.
Nachdem ich mein Essen verzehrt hatte, bat ich um die Rechnung und bezahlte. Dabei wünschte die Chefin uns noch einen angenehmeren Abend.
Im Nachgang haben wir im Internet gefunden, dass Mineralwasser ohne Kohlensäure mit 10 – 14°C serviert werden soll, und diese Temperatur wurde von dem anfänglich servierten Wasser jedenfalls deutlich überschritten. Außerdem muss Mineralwasser in geschlossener Flasche an den Tisch gebracht werden, und diesbezüglich wurde in diesem Haus zweimal ganz klar gegen diese Regel verstoßen.
Unerträglich fanden wir jedenfalls die Attitüde der Chefin, die mit ihrer rechthaberischen Art ihre Gäste in mehrfacher Hinsicht belehren und ihre Beschwerden abbügeln wollte. Das Wort „Entschuldigung“ scheint in ihrem Wortschatz wohl nicht vorzukommen, dieses Haus wird uns jedenfalls nicht wiedersehen.