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Gimmeldinger Winzer
Besucht am 28.07.2016Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 48 EUR
Der Grund, warum es mich öfter nach Gimmeldingen verschlägt, liegt etwas oberhalb des hübschen Neustadter-Weinörtchens. Der stillgelegte Steinbruch dort eignet sich hervorragend zum Klettern. Und so kommt es zwei bis dreimal im Jahr vor, dass wir nach getaner „Arbeit“ unserem zweitliebsten Hobby gleich vor Ort frönen. Eine schöne Auswahl an tollen Lokalen kann das im Mittelalter aus dem kleinen Dörfchen Lobloch hervorgegangene Gimmeldingen vorweisen. Nicht nur zur Zeit der Mandelblüte geht es hier touristisch zu. Viele Gäste schätzen die nahegelegenen Wanderziele am Haardtrand und im Pfälzerwald und finden hier den passenden Ort zur Einkehr.
Helga und Stefan Braun sorgen seit nunmehr sechs Jahren dafür, dass sich die Besucher des „Gimmeldinger Winzers“ bestens aufgehoben fühlen. Beide können sie auf eine fundierte gastronomische Ausbildung zurückgreifen. So verbrachte beispielsweise Küchenchef Stefan Braun sieben Jahre in Klaus Sängers Gourmettempel „Sängers Restaurant“ in Bad Homburg.
Schon einige Zeit habe ich mir vorgenommen, das urgemütliche Ambiente des „Winzers“ selbst in Augenschein zu nehmen. An einem bewölkten Donnerstagabend Ende Juli war es dann soweit. Nachdem die letzte Route an den Sandsteinwänden des Gimmeldinger Steinbruchs geklettert war, liefen wir den Waldweg hinab ins Tal. Nach dringend notwendigem Kleiderwechsel (bloß raus den Kletterklamotten!), steuerten wir das im Ortskern gelegene Restaurant an. Das offene Hoftor und das Licht im Inneren der Gaststube signalisierten Betriebsbereitschaft. Im Innenhof waren schon drei Tische belegt, aber noch jede Menge Platz. Servicechefin Helga Braun begrüßte uns freundlich und bot uns die freie Platzwahl an.
Kaum hielten wir die Speisenkarten in den Händen, fing es ein wenig zu tröpfeln an. Um die rustikal gemütliche Gaststube wissend, traten wir gleich die Flucht ins heimelige Innere des „Winzers“ an. Eine wahrhaft richtige Entscheidung. Nicht wegen dem Wetter. Das beruhigte sich schnell und einige der „Stubenhocker“ zog es dann wieder nach draußen. Uns störte das nicht, denn wir hatten unseren Platz in der Nähe des zentral gelegenen Kachelofens gefunden. Eine Gesellschaft älterer Semester saß in sicherer Entfernung am runden Tisch einer Sitznische. Am anderen Ende des Raumes hatten sich ebenfalls Wetterflüchtlinge platziert.
Der Gastraum strahlte eine Ruhe und Gemütlichkeit aus, der man sich nur schwer entziehen konnte. Aber das muss man ja auch nicht. Die dunklen Balken an der Decke, die teilweise mit Holz vertäfelten Wände, das urige Mobiliar (die Holzstühle hatten hier statt dem üblichen Herzchen ein Weinglas in der Rückenlehne!) und der dämpfende Filzboden mögen zwar auf den ein oder anderen neuzeitlichen Vinothekengänger etwas antiquiert wirken, verströmen aber hier in äußerst stimmiger Art und Weise ein gediegen zünftiges Flair, das den eigentlichen Reiz dieses Gasthauses ausmacht. Auf den weiß eingedeckten Tischen wurde auf dekorativen Schnickschnack verzichtet, was wohl daran lag, dass man sich an diesem Sommerabend eher auf den Freiluftbetrieb im Innenhof konzentrierte. Lediglich ein Windlicht, ein Salzstreuer, eine Pfeffermühle sowie das sich auf einem Teller befindliche Servietten-Besteck-Konsortium zierten unseren Essensplatz. Uns hat das nicht gestört, denn was nützt einem all die Staffage, wenn später das Essen nichts ist.
Frau Braun wurde von einer jungen Servicekraft unterstützt. So wurden wir an diesem Abend von zwei Bedienungen tadellos umsorgt. Das gelang den beiden richtig gut. Und das obwohl die meisten Gäste (wieder) draußen Platz genommen hatten und die beiden Damen einen „Zwei-Fronten-Service“ zu stemmen hatten. Wir fühlten uns jedenfalls nicht vernachlässigt oder gar vergessen.
Schon beim Eintritt in den Innenhof wurde ich per Tafel über ein Special des Hauses informiert. Hier wurde für Lamm-Maultaschen aus eigener Produktion auf gebratenen Ochsenherztomaten (15,50 Euro) und ein Grießflammerie mit Beeren (7,90 Euro) geworben. In der Speisenkarte waren auf einem Zusatzblatt die Tagesempfehlungen gelistet. Hausgemachte Spaghetti mit Gemüse und Pfifferlingen, knusprig gebackene Münsterkäseecken und Kokos-Mousse auf Knusperboden mit frischen Beeren klangen verlockend. Dazu ein paar Vorspeisen, die auch auf elsässischen Karten zu finden wären (Weinbergschnecken, hausgemachte Quiche und Ziegenfrischkäse mit Feigenkruste), sowie die üblichen Pfalzverdächtigen in puncto Kulinarik (Flääschknepp, Saumaache, Broodwaschd unn Läwwerkneedel). Besonders lecker klangen dabei die mit Speck und Zwiebeln geschmelzten Saumagenmaultaschen auf Rahmwirsing (12,90 Euro). Bei den Hauptgerichte dominierte die deutsche Fleischküche: Argentinisches Rumpsteak, Winzersteak (vom Schweinenacken), Wiener Schnitzel und Schweinrückensteak waren vertreten. Mit frischen Mischpilzen in Kräuterrahmsauce und Serviettenknödeln sowie schwäbischen Käsespätzle nach Art der Großmutter (mit Röstzwiebeln) wird auch die Carnivoren-Opposition gefällig bedient. Mit dem Fischgericht des Tages endet „des Winzers“ Hauptspeisenangebot. Komplettiert wird die bewusst übersichtlich gehaltene Speisenkarte mit ein paar gängigen Desserts, die sozusagen den süßen Abschluss bilden.
Man sah uns den Hunger wohl an, denn in kürzester Zeit stand ein leckerer hausgemachter Kräuterdip mit knackigen Radieschen und ein paar Scheiben Brot (frisches Weiß- und Bauernbrot) auf unserem Tisch. Eine nette Geste, die man in einem gutbürgerlichen Restaurant eher selten antrifft. Ich wählte die Rahmsuppe des Tages von der Empfehlungskarte. In diesem Fall war es die saisonale Pfifferlingcrèmesuppe (4,50 Euro), die mit einem würzigen Hackfleischklößchen in der Tasse serviert wurde und einen herrlichen Pilzduft an den Tisch brachte. Von der Portion her optimal. Denn gerade zu üppig portionierte Vorspeisen-Crèmesuppen sättigen zu sehr und lassen die Lust auf die Hauptspeise unter der Sahnehaube ertrinken. Dies war hier Gott sein Dank anders. Sehr fein abgeschmeckt präsentierte sich mein Süppchen, mit dem ich hochzufrieden war.
Die Wahl meiner Begleitung fiel auf die schwäbischen Käsespätzle (8,90 Euro). Heilig’s Blechle! Und das in der Pfalz. Die hatten einen formidablen gemischten Beilagensalat, der vorweg serviert wurde, inklusive und waren schön sämig. Sie sahen aus wie selbstgemacht und hatten eine ansehnliche Haube aus in der Pfanne angebratenen Zwiebelstückchen. Der Käse dominierte nicht, sondern gab den Schwabenteigwaren die richtige Würze. Außerdem war die Portion mehr als ausreichend, sprich ich musste meiner Begleitung etwas aushelfen. Was ich in Anbetracht der leckeren Zubereitung sogar gerne tat.
Ich hatte – was die Üppigkeit des Essens betraf – ja sowieso den leichteren Gang erwischt. Auf den drei angebratenen Scheiben von der Ochsenherztomate lagen ebenso viele Maultaschen, die herrlich nach Lammfleisch dufteten. Mit etwas brauner Bratensauce war das ein fruchtig herzhaftes Gericht, das wie gemacht war für einen Sommerabend wie diesen. Die Maultaschenfüllung war sehr schmackhaft gewürzt und die Tatsache, dass die „Herrgottsbscheiserle“ kurz vorher leicht in Butter angebraten wurden, verlieh ihnen einen leicht knusprigen Biss. Davon hätte ich auch etwas mehr gegessen, was aber keine Kritik an der Portion an sich sein soll. Die „Mauldäschle“ waren einfach zu köstlich.
Dazu genoss ich einen trockenen Pfälzer Grauburgunder vom Weingut Peter Stolleis, einem ortsansässigen Winzer, der solide Qualitäten liefert. Mit 4 Euro für das Viertel fühlt man sich hier nicht abgezockt. Auch die Flasche Teinacher (0,75 l für 3,90 Euro) und die große Traubensaftschorle (4 Euro) meiner Begleitung spiegelten die faire Preispolitik bei den Getränken wider.
Und da wir noch eine Weile saßen, schlich die Lust auf etwas Süßes auf kalorienreichen Sohlen an unseren Tisch. Das führte dazu, dass wir uns eine Portion Marillenknödel mit Früchten und Rahmeis (7,90 Euro) zum Abschluss teilten. Die süßen Knödel waren schön saftig und der rote Fruchtreigen ergänzte sich gut mit dem süßen Eis. Das sah ansprechend und war ein wirklich gelungenes Finale dieses Abendessens.
Zusammen mit „Netts Restaurant“, „Muglers Kutscherhaus“ und der „Weinstube Kommerzienrat“ bildet der „Gimmeldinger Winzer“ ein Genuss-Quartett, das einem in dem kleinen Weinörtchen gastronomisch vor die Qual der Wahl stellt. An diesem Abend haben wir jedenfalls die richtige Wahl getroffen und traten sehr zufrieden den Heimweg an.
Der Grund, warum es mich öfter nach Gimmeldingen verschlägt, liegt etwas oberhalb des hübschen Neustadter-Weinörtchens. Der stillgelegte Steinbruch dort eignet sich hervorragend zum Klettern. Und so kommt es zwei bis dreimal im Jahr vor, dass wir nach getaner „Arbeit“ unserem zweitliebsten Hobby gleich vor Ort frönen. Eine schöne Auswahl an tollen Lokalen kann das im Mittelalter aus dem kleinen Dörfchen Lobloch hervorgegangene Gimmeldingen vorweisen. Nicht nur zur Zeit der Mandelblüte geht es hier touristisch zu. Viele Gäste schätzen die nahegelegenen... mehr lesen
Gimmeldinger Winzer
Gimmeldinger Winzer€-€€€Restaurant0632160678Meerspinnstr. 24, 67435 Neustadt an der Weinstraße
4.0 stars -
"Ehrliche Pfalzmannskost mit Blick über den kulinarischen Tellerrand" Ehemalige UserDer Grund, warum es mich öfter nach Gimmeldingen verschlägt, liegt etwas oberhalb des hübschen Neustadter-Weinörtchens. Der stillgelegte Steinbruch dort eignet sich hervorragend zum Klettern. Und so kommt es zwei bis dreimal im Jahr vor, dass wir nach getaner „Arbeit“ unserem zweitliebsten Hobby gleich vor Ort frönen. Eine schöne Auswahl an tollen Lokalen kann das im Mittelalter aus dem kleinen Dörfchen Lobloch hervorgegangene Gimmeldingen vorweisen. Nicht nur zur Zeit der Mandelblüte geht es hier touristisch zu. Viele Gäste schätzen die nahegelegenen
Geschrieben am 28.02.2015 2015-02-28| Aktualisiert am
30.07.2016
Besucht am 11.12.20142 Personen
Rechnungsbetrag: 38 EUR
Man wird freundlich empfangen von den Pächtern des "Gimmeldinger Winzers" Familie Braun. (korrigiert)Während der Ehemann in der Küche steht, umkurvt seine Frau die Gäste in einer herrlich lockeren Art, das typisch für die Pfälzer Gastfreundschaft ist.
Der Service ist perfekt. Getränke ausschenken, servieren, Essensbestellung, Gäste begrüßen ...
Am Kachelofen stehen die Tagesempfehlungen auf einer großen Schiefertafel, wir entscheiden uns aber gegen die Tomatencremesuppe für eine Standard Suppe aus der Speisekarte: Französische Zwiebelsuppe im Ofen überbacken für jeweils 4,80. Zu trinken sollte es bei mir ein Paulaner Hefe sein (0,5 3,80), bei meiner Begleitung ein kleiner Radler.
Das Weinangebot wird dominiert von Weinen des Gimmeldinger Weinguts Herrmann Müller, zu dem das ehemalige Gebäude der Winzergenossenschaft heute gehört. Wir reservierten einen Tisch, was sich nicht als Fehler herausstellen sollte, an einem Freitag Mittag war das Lokal fast voll. Allerdings gibt es noch einen weiteren Gastraum mit ca 40 Plätzen. Die Platzabstände sind sehr sehr großzügig, durch die großen Fenster wirkt das Restaurant hell und freundlich. "Edel und fein" die ersten Worte eines älteren Herrn als unser Nachbartisch besetzt wurde.
Als Gruß aus der Küche gab es frisches knuspriges Brot mit einer selbstgemachten Tomatencreme. In dieser waren saure Gurkenstifte mit reingemischt. Sehr lecker !! Anschließend wurden die Suppen serviert: Diese waren sehr köstlich, die Suppe wurde wohl frisch angesetzt, man schmeckte noch leicht den Weißwein heraus. Gebunden mit einem etwas schärferen Gewürz. Die Zwiebeln frisch, überbacken mit Weißbrot und herrlichem Käse.
Meine Begleitung wählte die Pfälzer Flääääschknepp mit Meerrettichsauce und Salzkartoffeln (10,90). Sie war gespannt ob die Knepp es mit den Referenz Fläschknepp vom Liebstöckel und deren Sauce aufnehmen können ??
Ich entschied mich für eines der etwas höher preisigen Gerichte: Steaks vom Schweinerücken mit pfeffriger Rahmsauce, Spätzlen und Salat (14,90). Als uns die Salate serviert wurden fiel uns auf, das jedes Gericht einen anderen Beilagensalat hat. Während zu den Flääschknepp vorwiegend Grüner serviert wurde, bestand meiner aus Grünem, Rukola, Karottensalat, Rettich, Kartoffelsalat, Eiersalat etc. Jeder dieser Einzelsalate war in einer passenden Dressing-Farbe angemacht. Auch der Salat an sich war richtig mit Essig und Öl angemacht, so wie ein Beilagensalat auch sein soll und nicht einfach mit Dressing übergossen.
Die Flääschknepp waren luftig locker, aber mit groben Zwiebelstücken. Das kannten wir so noch nicht, allerdings gehören meiner Meinung da keine so großen Zwiebelstücke rein (und wenn dann ganz fein), denn Flääschnknepp sollten vorwiegend aus Flääsch bestehen :-) Die Meerrettichsauce schmeckte neutral, eigentlich schade, hier fehlte der Eigengeschmack. Eine Meerrettichsauce muss in der Nase prickeln, das war hier leider nicht der Fall. Insgesamt kommt das Gericht nicht an die Referenz Liebstöckel Flääscknepp heran.
Ich musste ebenfalls Abstriche machen bei den Steaks. Optisch sah das ganz ansprechend aus, aber beim Anschnitt des Fleisches merkte ich dass das Fleisch leider tot gebraten war. Es war sehr trocken, aber noch essbar. Die Spätzle erinnerten stark an die Bürger Spätzle aus dem Frischekühltruhe. Ich mag diese Spätzle aus dem Hause Bürger. Diese waren wunderbar in Butter geschwenkt und leicht gepfeffert. Passend zu wirklich sehr pfeffrigen Sauce inkl. Pfefferkörner. Aber auch ohne die grünen Pfefferkörner, schmeckte die Rahmsauce sehr pfeffrig. Ich verlangte noch einen kleinen Nachschlag :-) allerdings finde ich 14,90 viel zu hoch für das Gericht .. 2 kleinere Steaks und eine handvoll Spätzle, hier sollte man vielleicht nochmal die Preispolitik überdenken.
Anschließend bekamen wir noch einen Espresso frei Haus. Wir werden bestimmt wieder kommen !!
Man wird freundlich empfangen von den Pächtern des "Gimmeldinger Winzers" Familie Braun. (korrigiert)Während der Ehemann in der Küche steht, umkurvt seine Frau die Gäste in einer herrlich lockeren Art, das typisch für die Pfälzer Gastfreundschaft ist.
Der Service ist perfekt. Getränke ausschenken, servieren, Essensbestellung, Gäste begrüßen ...
Am Kachelofen stehen die Tagesempfehlungen auf einer großen Schiefertafel, wir entscheiden uns aber gegen die Tomatencremesuppe für eine Standard Suppe aus der Speisekarte: Französische Zwiebelsuppe im Ofen überbacken für jeweils 4,80. Zu trinken sollte... mehr lesen
Gimmeldinger Winzer
Gimmeldinger Winzer€-€€€Restaurant0632160678Meerspinnstr. 24, 67435 Neustadt an der Weinstraße
3.5 stars -
"Eine Weinstube mit Charakter !!" DaueresserGK0712Man wird freundlich empfangen von den Pächtern des "Gimmeldinger Winzers" Familie Braun. (korrigiert)Während der Ehemann in der Küche steht, umkurvt seine Frau die Gäste in einer herrlich lockeren Art, das typisch für die Pfälzer Gastfreundschaft ist.
Der Service ist perfekt. Getränke ausschenken, servieren, Essensbestellung, Gäste begrüßen ...
Am Kachelofen stehen die Tagesempfehlungen auf einer großen Schiefertafel, wir entscheiden uns aber gegen die Tomatencremesuppe für eine Standard Suppe aus der Speisekarte: Französische Zwiebelsuppe im Ofen überbacken für jeweils 4,80. Zu trinken sollte
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Helga und Stefan Braun sorgen seit nunmehr sechs Jahren dafür, dass sich die Besucher des „Gimmeldinger Winzers“ bestens aufgehoben fühlen. Beide können sie auf eine fundierte gastronomische Ausbildung zurückgreifen. So verbrachte beispielsweise Küchenchef Stefan Braun sieben Jahre in Klaus Sängers Gourmettempel „Sängers Restaurant“ in Bad Homburg.
Schon einige Zeit habe ich mir vorgenommen, das urgemütliche Ambiente des „Winzers“ selbst in Augenschein zu nehmen. An einem bewölkten Donnerstagabend Ende Juli war es dann soweit. Nachdem die letzte Route an den Sandsteinwänden des Gimmeldinger Steinbruchs geklettert war, liefen wir den Waldweg hinab ins Tal. Nach dringend notwendigem Kleiderwechsel (bloß raus den Kletterklamotten!), steuerten wir das im Ortskern gelegene Restaurant an. Das offene Hoftor und das Licht im Inneren der Gaststube signalisierten Betriebsbereitschaft. Im Innenhof waren schon drei Tische belegt, aber noch jede Menge Platz. Servicechefin Helga Braun begrüßte uns freundlich und bot uns die freie Platzwahl an.
Kaum hielten wir die Speisenkarten in den Händen, fing es ein wenig zu tröpfeln an. Um die rustikal gemütliche Gaststube wissend, traten wir gleich die Flucht ins heimelige Innere des „Winzers“ an. Eine wahrhaft richtige Entscheidung. Nicht wegen dem Wetter. Das beruhigte sich schnell und einige der „Stubenhocker“ zog es dann wieder nach draußen. Uns störte das nicht, denn wir hatten unseren Platz in der Nähe des zentral gelegenen Kachelofens gefunden. Eine Gesellschaft älterer Semester saß in sicherer Entfernung am runden Tisch einer Sitznische. Am anderen Ende des Raumes hatten sich ebenfalls Wetterflüchtlinge platziert.
Der Gastraum strahlte eine Ruhe und Gemütlichkeit aus, der man sich nur schwer entziehen konnte. Aber das muss man ja auch nicht. Die dunklen Balken an der Decke, die teilweise mit Holz vertäfelten Wände, das urige Mobiliar (die Holzstühle hatten hier statt dem üblichen Herzchen ein Weinglas in der Rückenlehne!) und der dämpfende Filzboden mögen zwar auf den ein oder anderen neuzeitlichen Vinothekengänger etwas antiquiert wirken, verströmen aber hier in äußerst stimmiger Art und Weise ein gediegen zünftiges Flair, das den eigentlichen Reiz dieses Gasthauses ausmacht. Auf den weiß eingedeckten Tischen wurde auf dekorativen Schnickschnack verzichtet, was wohl daran lag, dass man sich an diesem Sommerabend eher auf den Freiluftbetrieb im Innenhof konzentrierte. Lediglich ein Windlicht, ein Salzstreuer, eine Pfeffermühle sowie das sich auf einem Teller befindliche Servietten-Besteck-Konsortium zierten unseren Essensplatz. Uns hat das nicht gestört, denn was nützt einem all die Staffage, wenn später das Essen nichts ist.
Frau Braun wurde von einer jungen Servicekraft unterstützt. So wurden wir an diesem Abend von zwei Bedienungen tadellos umsorgt. Das gelang den beiden richtig gut. Und das obwohl die meisten Gäste (wieder) draußen Platz genommen hatten und die beiden Damen einen „Zwei-Fronten-Service“ zu stemmen hatten. Wir fühlten uns jedenfalls nicht vernachlässigt oder gar vergessen.
Schon beim Eintritt in den Innenhof wurde ich per Tafel über ein Special des Hauses informiert. Hier wurde für Lamm-Maultaschen aus eigener Produktion auf gebratenen Ochsenherztomaten (15,50 Euro) und ein Grießflammerie mit Beeren (7,90 Euro) geworben. In der Speisenkarte waren auf einem Zusatzblatt die Tagesempfehlungen gelistet. Hausgemachte Spaghetti mit Gemüse und Pfifferlingen, knusprig gebackene Münsterkäseecken und Kokos-Mousse auf Knusperboden mit frischen Beeren klangen verlockend. Dazu ein paar Vorspeisen, die auch auf elsässischen Karten zu finden wären (Weinbergschnecken, hausgemachte Quiche und Ziegenfrischkäse mit Feigenkruste), sowie die üblichen Pfalzverdächtigen in puncto Kulinarik (Flääschknepp, Saumaache, Broodwaschd unn Läwwerkneedel). Besonders lecker klangen dabei die mit Speck und Zwiebeln geschmelzten Saumagenmaultaschen auf Rahmwirsing (12,90 Euro). Bei den Hauptgerichte dominierte die deutsche Fleischküche: Argentinisches Rumpsteak, Winzersteak (vom Schweinenacken), Wiener Schnitzel und Schweinrückensteak waren vertreten. Mit frischen Mischpilzen in Kräuterrahmsauce und Serviettenknödeln sowie schwäbischen Käsespätzle nach Art der Großmutter (mit Röstzwiebeln) wird auch die Carnivoren-Opposition gefällig bedient. Mit dem Fischgericht des Tages endet „des Winzers“ Hauptspeisenangebot. Komplettiert wird die bewusst übersichtlich gehaltene Speisenkarte mit ein paar gängigen Desserts, die sozusagen den süßen Abschluss bilden.
Man sah uns den Hunger wohl an, denn in kürzester Zeit stand ein leckerer hausgemachter Kräuterdip mit knackigen Radieschen und ein paar Scheiben Brot (frisches Weiß- und Bauernbrot) auf unserem Tisch. Eine nette Geste, die man in einem gutbürgerlichen Restaurant eher selten antrifft. Ich wählte die Rahmsuppe des Tages von der Empfehlungskarte. In diesem Fall war es die saisonale Pfifferlingcrèmesuppe (4,50 Euro), die mit einem würzigen Hackfleischklößchen in der Tasse serviert wurde und einen herrlichen Pilzduft an den Tisch brachte. Von der Portion her optimal. Denn gerade zu üppig portionierte Vorspeisen-Crèmesuppen sättigen zu sehr und lassen die Lust auf die Hauptspeise unter der Sahnehaube ertrinken. Dies war hier Gott sein Dank anders. Sehr fein abgeschmeckt präsentierte sich mein Süppchen, mit dem ich hochzufrieden war.
Die Wahl meiner Begleitung fiel auf die schwäbischen Käsespätzle (8,90 Euro). Heilig’s Blechle! Und das in der Pfalz. Die hatten einen formidablen gemischten Beilagensalat, der vorweg serviert wurde, inklusive und waren schön sämig. Sie sahen aus wie selbstgemacht und hatten eine ansehnliche Haube aus in der Pfanne angebratenen Zwiebelstückchen. Der Käse dominierte nicht, sondern gab den Schwabenteigwaren die richtige Würze. Außerdem war die Portion mehr als ausreichend, sprich ich musste meiner Begleitung etwas aushelfen. Was ich in Anbetracht der leckeren Zubereitung sogar gerne tat.
Ich hatte – was die Üppigkeit des Essens betraf – ja sowieso den leichteren Gang erwischt. Auf den drei angebratenen Scheiben von der Ochsenherztomate lagen ebenso viele Maultaschen, die herrlich nach Lammfleisch dufteten. Mit etwas brauner Bratensauce war das ein fruchtig herzhaftes Gericht, das wie gemacht war für einen Sommerabend wie diesen. Die Maultaschenfüllung war sehr schmackhaft gewürzt und die Tatsache, dass die „Herrgottsbscheiserle“ kurz vorher leicht in Butter angebraten wurden, verlieh ihnen einen leicht knusprigen Biss. Davon hätte ich auch etwas mehr gegessen, was aber keine Kritik an der Portion an sich sein soll. Die „Mauldäschle“ waren einfach zu köstlich.
Dazu genoss ich einen trockenen Pfälzer Grauburgunder vom Weingut Peter Stolleis, einem ortsansässigen Winzer, der solide Qualitäten liefert. Mit 4 Euro für das Viertel fühlt man sich hier nicht abgezockt. Auch die Flasche Teinacher (0,75 l für 3,90 Euro) und die große Traubensaftschorle (4 Euro) meiner Begleitung spiegelten die faire Preispolitik bei den Getränken wider.
Und da wir noch eine Weile saßen, schlich die Lust auf etwas Süßes auf kalorienreichen Sohlen an unseren Tisch. Das führte dazu, dass wir uns eine Portion Marillenknödel mit Früchten und Rahmeis (7,90 Euro) zum Abschluss teilten. Die süßen Knödel waren schön saftig und der rote Fruchtreigen ergänzte sich gut mit dem süßen Eis. Das sah ansprechend und war ein wirklich gelungenes Finale dieses Abendessens.
Zusammen mit „Netts Restaurant“, „Muglers Kutscherhaus“ und der „Weinstube Kommerzienrat“ bildet der „Gimmeldinger Winzer“ ein Genuss-Quartett, das einem in dem kleinen Weinörtchen gastronomisch vor die Qual der Wahl stellt. An diesem Abend haben wir jedenfalls die richtige Wahl getroffen und traten sehr zufrieden den Heimweg an.