Eigentlich kochen wir sonntags immer selber zu Hause einige Gänge, es war auch schon alles eingekauft und die Rezepte vorbereitet.
Da hatten wir spontan die Idee zum „Zöppkesmarkt“ zu fahren (Radio-Bericht am Samstagnachmittag). Wir mögen dieses Volksfest in der Innenstadt schon immer; aber haben es einige Jahre ausgelassen.
Schnell noch im Interent die möglichen „Futterstellen“ angesehen und eingeschätzt (Umkreissuche Mühlenplatz) und die eigenen Lebensmittel für Montag „versorgt“.
Die Kritiken von den „Solingen-Kennern“ gaben nicht viel Spielraum in der Innenstadt: drei Adressen haben wir aufgeschrieben und dort angerufen. Alle hatten heute durchgehend geöffnet. Eine Reservierung hielten alle Besitzer für nicht nötig.
Und dann ging es los nach Solingen (Auto in die Tiefgarage) und rein in den Markt.
An den ganzen Ständen mit Essen und Trinken gehen wir heute vorbei; wir schauen uns aber die Bücherstände und die echten Trödlerstände gerne an und erstehen auch einige Schnäppchen (Krimis, Kochbücher, Küchenutensilien).
Der Tag schloss mit einem Kino-Besuch (Monsieur Claude und seine Töchter - Qu'est-ce qu'on a fait au Bon Dieu?, Frankreich 2014 – übrigens ein feiner Film – von mir ****).
Die Wahl fürs Essen fiel dann auf „La Capannina“ – unsere Erwartung: solide italienische Kost. Und die Hoffnungen wurden nicht ganz enttäuscht.
Ambiente
Die Straße an der das Lokal liegt, wirkt etwas triste; sie befindet sich am Rande der Zone des Marktes. Das Haus wirkt etwas düster durch das dunkle Holz. Die Außengastronomie ist nur wenig besucht, obwohl die Sonne scheint. Wir speisen jedoch meist lieber im Inneren. Drinnen sind noch einige Plätze frei und der Herr an der Theke überlässt uns die Platzwahl. Wir setzen uns an einen Vierertisch am Fenster. Auch im Gastraum ist viel braunes Holz verarbeitet worden; die Wände sind in einem Farbton zwischen altrosa, braun und rot gestrichen – irgendwie soll es eine mediterrane Stimmung erzeugen. Der blanke Tisch ist für zwei Personen eingedeckt (Messer, Gabel, Papierserviette) und hat noch auf einem Papierdeckchen ein Teelicht, Pfeffer- und Salzstreuer stehen. „La Capannina“ heißt übersetzt „der Schuppen“. Und dann ist die Einrichtung auch stimmig.
Auch die dezente italienische Musik mit leisem Gesang passte gut zum Ambiente.
Auf der Speisekarte steht eine Internetadresse, die ich jedoch nicht öffnen konnte.
Sauberkeit
Das Lokal wirkt nicht unsauber, aber auch nicht besonders gepflegt; das mag an den dunklen Farben liegen. Der Sanitärbereich liegt im Keller (Treppen, schmale Gänge). Die Anlage wirkt auf uns düster (die Kloschüsseln sind in dunkelbraun gehalten) und Wände an Stellen mit kaputten Fliesen sichtbar repariert. Der Raum ist aber nicht eng und der Platz in den einzelnen Bereichen ist großzügig gehalten. Auch Seife und Papierhandtücher stehen am Waschbecken ordentlich bereit.
Service
Im Gastraum arbeitet ein gepflegter Herr im Service: freundlich, höflich – aber ein bisschen kurz angebunden, ohne große Begeisterung. Den Kücheneingang können wir sehen und können dort drei Mitarbeiter ausmachen. Wir erhalten die Karte, die Kerze wird entzündet und werden dann in Ruhe gelassen. In der Karte stehen die erwarteten Gerichte. Nun geben wir unsere Bestellung auf: Das Vitello tonnato möchten wir uns teilen (kein Problem – wir bekommen auch zwei kleine Teller), Pasta mit Steinpilzen (er weist auf eine Tagesvariante hin), Pizza Quattro Formaggi (wird gerne gemacht – auch wenn es nicht in der Karte zu finden ist), Wasser und einen Wein. Unsere Wünsche werden bereitwillig aufgenommen. Die Servicekraft berät noch kurz bei der Weinwahl (rot oder weiß?) und bringt einen Pinot Grigio (allerdings verrät er die Rebsorte erst auf Nachfrage). Der elegante Herr fragt auch stets nach dem Essen, ob es uns geschmeckt hat, scheint aber auf ein Gespräch darüber keine Lust zuhaben; denn er entfernt sich nach dem gesprochenen Satz schnell, ohne auf eine Antwort zu warten. Nach dem Hauptgang bietet er Kaffee an – wir möchten aber auch noch die Nachspeisen probieren und bestellen sie zusätzlich dazu. Unsere Nachfrage zum Espresso ergibt eine Auskunft zum Kikko-Hersteller (wohl eine Firma aus dem Bereich Genua - vielleicht handelt es sich aber auch um die Maschine).
Aus der Küche bringt teilweise ein weiterer gepflegter Herr im besten Alter die Speisen zu uns. Am Ende erledigt er auch die Abrechnung und verabschiedet uns per Handschlag und wünscht uns einen guten Tag. Er wirkt wesentlich motivierter und sympathischer als der Kollege im Gastraum.
Die verkosteten Speisen
Vitello tonnato (9,50€)
Der Teller war gut angerichtet. Überraschend war für uns die Garnitur mit Radieschen, eingelegten Gürkchen und Gurkenscheiben am Rand.
Die Soße war gut abgeschmeckt, das Fleisch war zart und die Pizzabrötchen waren warm, lecker, aber etwas krümmelig bzw. bröselig im Abbruch.
Mit dieser Speise waren wir sehr zufrieden und können sie empfehlen.
Tagliatelle ai funghi porcini (10,50€)
Die Steinpilznudeln hinterließen einen weniger guten Eindruck. Die Pasta war über den Punkt gegart und ging in etwas in Richtung „matschig, klumpig“. Die Soße war uns zu sahnig und wenig gewürzt; außerdem passte nicht das Verhältnis Soße Nudeln: es war zu viel davon. Das Gericht enthielt reichlich Pilze, sie bestanden aus schönen großen Stücken und waren das beste an der Speise.
Pizza Quattro Formaggi (10,00€)
Die Pizza war das Beste überhaupt. Der Boden war knusprig am Rand, der Teig lecker. Die Käsesorten waren aromatisch und von sehr guter Qualität. Die Verschmelzung der Zutaten war perfekt für mich. Es machte Spaß die Pizza Bissen für Bissen zu verspeisen und sich am Geschmack zu erfreuen. Das macht neugierig auf die anderen Pizze.
Panna cotta (5,00€)
Das war für uns eindeutig der Tiefpunkt. Die Konsistenz der Nachspeise war gummiartig, beim Anstich erinnerte sie uns an Flummi-Bälle. Einen Geschmack nach Vanille konnten wir nicht finden. Es fehlte jede Cremigkeit bzw. Fluffigkeit. Die Garnitur mit Waldbeeren war auch recht neutral und belanglos im Mund. Die frische Sahne konnte da auch nichts mehr retten.
Tiramisu (5,00€)
Und dann der Kuchen: wunderbar. Leicht und locker. Dezent mit Schokolade und Kakao versehen. Es schmeckte einfach klasse. Wir kennen hier Beispiele, wo der Kuchen im Alkohol ertränkt war oder unter der Schicht von Kakao fast erdrückt wurde. Diesen Nachtisch könnte ich jederzeit wieder bestellen.
Getränke
Der Pinot Grigio (4,50€) wird in einer 0,25 l Karaffe gut gekühlt serviert. Der Geschmack war typisch für die Region Friaul, sagte mir zu und passte durchaus zu den Gerichten.
Eine Flasche Pellegrino (4,50€) ist ebenfalls gut temperiert.
Der Espresso (1,90€) ist relativ scharf gebrannt und schmeckt uns zufrieden stellend.
Fazit
3 - Wenn es sich ergibt gerne wieder; dann aber nur Pizza oder den Fisch und das Fleisch ausprobieren.
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder; nach "Küchenreise")
Eigentlich kochen wir sonntags immer selber zu Hause einige Gänge, es war auch schon alles eingekauft und die Rezepte vorbereitet.
Da hatten wir spontan die Idee zum „Zöppkesmarkt“ zu fahren (Radio-Bericht am Samstagnachmittag). Wir mögen dieses Volksfest in der Innenstadt schon immer; aber haben es einige Jahre ausgelassen.
Schnell noch im Interent die möglichen „Futterstellen“ angesehen und eingeschätzt (Umkreissuche Mühlenplatz) und die eigenen Lebensmittel für Montag „versorgt“.
Die Kritiken von den „Solingen-Kennern“ gaben nicht viel Spielraum in der Innenstadt: drei Adressen haben wir... mehr lesen
la Capannina
la Capannina€-€€€Restaurant0212203427Kasinostrasse 1, 42651 Solingen
4.0 stars -
"Für Pizza eine gute Adesse - Steinofen!" kgsbusEigentlich kochen wir sonntags immer selber zu Hause einige Gänge, es war auch schon alles eingekauft und die Rezepte vorbereitet.
Da hatten wir spontan die Idee zum „Zöppkesmarkt“ zu fahren (Radio-Bericht am Samstagnachmittag). Wir mögen dieses Volksfest in der Innenstadt schon immer; aber haben es einige Jahre ausgelassen.
Schnell noch im Interent die möglichen „Futterstellen“ angesehen und eingeschätzt (Umkreissuche Mühlenplatz) und die eigenen Lebensmittel für Montag „versorgt“.
Die Kritiken von den „Solingen-Kennern“ gaben nicht viel Spielraum in der Innenstadt: drei Adressen haben wir
Nach 39 Jahren: La Capannina schließt
Ein weiteres Restaurant schließt zum 31.8.2017.
Näheres aus dem Solinger Tageblatt:
https://www.solinger-tageblatt.de/solingen/nach-jahren-capannina-schliesst-8526013.html
la Capannina
la Capannina€-€€€Restaurant0212203427Kasinostrasse 1, 42651 Solingen
stars -
"Nach 39 Jahren: La Capannina schließt" Ehemalige UserNach 39 Jahren: La Capannina schließt
Ein weiteres Restaurant schließt zum 31.8.2017.
Näheres aus dem Solinger Tageblatt:
https://www.solinger-tageblatt.de/solingen/nach-jahren-capannina-schliesst-8526013.html
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la Capannina
Das Restaurant liegt in der Innenstadt – etwas abseits der Fußgängerzone an einer Seitenstraße. Das Haus wirkt etwas düster durch das dunkle Holz. Eine Außengastronomie liegt an der Straßenseite. Auch im Gastraum ist viel braunes Holz verarbeitet worden; die Wände sind in einem Farbton zwischen altrosa, braun und rot gestrichen – irgendwie soll es eine mediterrane Stimmung erzeugen. „La Capannina“ heißt übersetzt „der Schuppen“. Und dann ist die Einrichtung auch stimmig.
Auch die dezente italienische Musik mit leisem Gesang passte gut zum Ambiente.
Die Speisekarte umfasst alle klassischen italienischen Gerichte. Wegen des tollen Steinofens sind die Pizze besonders beliebt.
Vitello tonnato
Der Teller war gut angerichtet. Überraschend war für uns die Garnitur mit Radieschen, eingelegten Gürkchen und Gurkenscheiben am Rand.
Die Soße war gut abgeschmeckt, das Fleisch war zart und die Pizzabrötchen waren warm, lecker, aber etwas krümmelig bzw. bröselig im Abbruch.
Mit dieser Speise waren wir sehr zufrieden und können sie empfehlen.
Tagliatelle Fungi
Die Steinpilznudeln hinterließen einen weniger guten Eindruck. Die Pasta war über den Punkt gegart und ging in etwas in Richtung „matschig, klumpig“. Die Soße war uns zu sahnig und wenig gewürzt; außerdem passte nicht das Verhältnis Soße Nudeln: es war zu viel davon. Das Gericht enthielt reichlich Pilze, sie bestanden aus schönen großen Stücken und waren das beste an der Speise.
Pizza Quattro Formaggi
Die Pizza war das Beste überhaupt. Der Boden war knusprig am Rand, der Teig lecker. Die Käsesorten waren aromatisch und von sehr guter Qualität. Es machte Spaß sie Bissen für Bissen zu verspeisen und sich am Geschmack zu erfreuen. Das macht neugierig auf die anderen Pizze.
Panna cotta
Das war für uns eindeutig der Tiefpunkt. Die Konsistenz der Nachspeise war gummiartig, beim Anstich erinnerte sie uns an Flummi-Bälle. Einen Geschmack nach Vanille konnten wir nicht finden. Es fehlte jede Cremigkeit bzw. Fluffigkeit. Die Garnitur mit Waldbeeren war auch recht neutral und belanglos im Mund. Die frische Sahne konnte da auch nichts mehr retten.
Tiramisu
Und dann der Kuchen: wunderbar. Leicht und locker. Dezent mit Schokolade und Kakao versehen. Es schmeckte einfach klasse. Wir kennen hier Beispiele, wo der Kuchen im Alkohol ertränkt war oder unter der Schicht von Kakao fast erdrückt wurde. Diesen Nachtisch könnte ich jederzeit wieder bestellen.
Fazit: Wenn es sich ergibt, esse ich gerne wieder hier – besonders Pizza.
Das Restaurant liegt in der Innenstadt – etwas abseits der Fußgängerzone an einer Seitenstraße. Das Haus wirkt etwas düster durch das dunkle Holz. Eine Außengastronomie liegt an der Straßenseite. Auch im Gastraum ist viel braunes Holz verarbeitet worden; die Wände sind in einem Farbton zwischen altrosa, braun und rot gestrichen – irgendwie soll es eine mediterrane Stimmung erzeugen. „La Capannina“ heißt übersetzt „der Schuppen“. Und dann ist die Einrichtung auch stimmig.
Auch die dezente italienische Musik mit leisem Gesang passte... mehr lesen
la Capannina
la Capannina€-€€€Restaurant0212203427Kasinostrasse 1, 42651 Solingen
4.0 stars -
"Steinofen-Pizza" kgsbusDas Restaurant liegt in der Innenstadt – etwas abseits der Fußgängerzone an einer Seitenstraße. Das Haus wirkt etwas düster durch das dunkle Holz. Eine Außengastronomie liegt an der Straßenseite. Auch im Gastraum ist viel braunes Holz verarbeitet worden; die Wände sind in einem Farbton zwischen altrosa, braun und rot gestrichen – irgendwie soll es eine mediterrane Stimmung erzeugen. „La Capannina“ heißt übersetzt „der Schuppen“. Und dann ist die Einrichtung auch stimmig.
Auch die dezente italienische Musik mit leisem Gesang passte
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Da hatten wir spontan die Idee zum „Zöppkesmarkt“ zu fahren (Radio-Bericht am Samstagnachmittag). Wir mögen dieses Volksfest in der Innenstadt schon immer; aber haben es einige Jahre ausgelassen.
Schnell noch im Interent die möglichen „Futterstellen“ angesehen und eingeschätzt (Umkreissuche Mühlenplatz) und die eigenen Lebensmittel für Montag „versorgt“.
Die Kritiken von den „Solingen-Kennern“ gaben nicht viel Spielraum in der Innenstadt: drei Adressen haben wir aufgeschrieben und dort angerufen. Alle hatten heute durchgehend geöffnet. Eine Reservierung hielten alle Besitzer für nicht nötig.
Und dann ging es los nach Solingen (Auto in die Tiefgarage) und rein in den Markt.
An den ganzen Ständen mit Essen und Trinken gehen wir heute vorbei; wir schauen uns aber die Bücherstände und die echten Trödlerstände gerne an und erstehen auch einige Schnäppchen (Krimis, Kochbücher, Küchenutensilien).
Der Tag schloss mit einem Kino-Besuch (Monsieur Claude und seine Töchter - Qu'est-ce qu'on a fait au Bon Dieu?, Frankreich 2014 – übrigens ein feiner Film – von mir ****).
Die Wahl fürs Essen fiel dann auf „La Capannina“ – unsere Erwartung: solide italienische Kost. Und die Hoffnungen wurden nicht ganz enttäuscht.
Ambiente
Die Straße an der das Lokal liegt, wirkt etwas triste; sie befindet sich am Rande der Zone des Marktes. Das Haus wirkt etwas düster durch das dunkle Holz. Die Außengastronomie ist nur wenig besucht, obwohl die Sonne scheint. Wir speisen jedoch meist lieber im Inneren. Drinnen sind noch einige Plätze frei und der Herr an der Theke überlässt uns die Platzwahl. Wir setzen uns an einen Vierertisch am Fenster. Auch im Gastraum ist viel braunes Holz verarbeitet worden; die Wände sind in einem Farbton zwischen altrosa, braun und rot gestrichen – irgendwie soll es eine mediterrane Stimmung erzeugen. Der blanke Tisch ist für zwei Personen eingedeckt (Messer, Gabel, Papierserviette) und hat noch auf einem Papierdeckchen ein Teelicht, Pfeffer- und Salzstreuer stehen. „La Capannina“ heißt übersetzt „der Schuppen“. Und dann ist die Einrichtung auch stimmig.
Auch die dezente italienische Musik mit leisem Gesang passte gut zum Ambiente.
Auf der Speisekarte steht eine Internetadresse, die ich jedoch nicht öffnen konnte.
Sauberkeit
Das Lokal wirkt nicht unsauber, aber auch nicht besonders gepflegt; das mag an den dunklen Farben liegen. Der Sanitärbereich liegt im Keller (Treppen, schmale Gänge). Die Anlage wirkt auf uns düster (die Kloschüsseln sind in dunkelbraun gehalten) und Wände an Stellen mit kaputten Fliesen sichtbar repariert. Der Raum ist aber nicht eng und der Platz in den einzelnen Bereichen ist großzügig gehalten. Auch Seife und Papierhandtücher stehen am Waschbecken ordentlich bereit.
Service
Im Gastraum arbeitet ein gepflegter Herr im Service: freundlich, höflich – aber ein bisschen kurz angebunden, ohne große Begeisterung. Den Kücheneingang können wir sehen und können dort drei Mitarbeiter ausmachen. Wir erhalten die Karte, die Kerze wird entzündet und werden dann in Ruhe gelassen. In der Karte stehen die erwarteten Gerichte. Nun geben wir unsere Bestellung auf: Das Vitello tonnato möchten wir uns teilen (kein Problem – wir bekommen auch zwei kleine Teller), Pasta mit Steinpilzen (er weist auf eine Tagesvariante hin), Pizza Quattro Formaggi (wird gerne gemacht – auch wenn es nicht in der Karte zu finden ist), Wasser und einen Wein. Unsere Wünsche werden bereitwillig aufgenommen. Die Servicekraft berät noch kurz bei der Weinwahl (rot oder weiß?) und bringt einen Pinot Grigio (allerdings verrät er die Rebsorte erst auf Nachfrage). Der elegante Herr fragt auch stets nach dem Essen, ob es uns geschmeckt hat, scheint aber auf ein Gespräch darüber keine Lust zuhaben; denn er entfernt sich nach dem gesprochenen Satz schnell, ohne auf eine Antwort zu warten. Nach dem Hauptgang bietet er Kaffee an – wir möchten aber auch noch die Nachspeisen probieren und bestellen sie zusätzlich dazu. Unsere Nachfrage zum Espresso ergibt eine Auskunft zum Kikko-Hersteller (wohl eine Firma aus dem Bereich Genua - vielleicht handelt es sich aber auch um die Maschine).
Aus der Küche bringt teilweise ein weiterer gepflegter Herr im besten Alter die Speisen zu uns. Am Ende erledigt er auch die Abrechnung und verabschiedet uns per Handschlag und wünscht uns einen guten Tag. Er wirkt wesentlich motivierter und sympathischer als der Kollege im Gastraum.
Die verkosteten Speisen
Vitello tonnato (9,50€)
Der Teller war gut angerichtet. Überraschend war für uns die Garnitur mit Radieschen, eingelegten Gürkchen und Gurkenscheiben am Rand.
Die Soße war gut abgeschmeckt, das Fleisch war zart und die Pizzabrötchen waren warm, lecker, aber etwas krümmelig bzw. bröselig im Abbruch.
Mit dieser Speise waren wir sehr zufrieden und können sie empfehlen.
Tagliatelle ai funghi porcini (10,50€)
Die Steinpilznudeln hinterließen einen weniger guten Eindruck. Die Pasta war über den Punkt gegart und ging in etwas in Richtung „matschig, klumpig“. Die Soße war uns zu sahnig und wenig gewürzt; außerdem passte nicht das Verhältnis Soße Nudeln: es war zu viel davon. Das Gericht enthielt reichlich Pilze, sie bestanden aus schönen großen Stücken und waren das beste an der Speise.
Pizza Quattro Formaggi (10,00€)
Die Pizza war das Beste überhaupt. Der Boden war knusprig am Rand, der Teig lecker. Die Käsesorten waren aromatisch und von sehr guter Qualität. Die Verschmelzung der Zutaten war perfekt für mich. Es machte Spaß die Pizza Bissen für Bissen zu verspeisen und sich am Geschmack zu erfreuen. Das macht neugierig auf die anderen Pizze.
Panna cotta (5,00€)
Das war für uns eindeutig der Tiefpunkt. Die Konsistenz der Nachspeise war gummiartig, beim Anstich erinnerte sie uns an Flummi-Bälle. Einen Geschmack nach Vanille konnten wir nicht finden. Es fehlte jede Cremigkeit bzw. Fluffigkeit. Die Garnitur mit Waldbeeren war auch recht neutral und belanglos im Mund. Die frische Sahne konnte da auch nichts mehr retten.
Tiramisu (5,00€)
Und dann der Kuchen: wunderbar. Leicht und locker. Dezent mit Schokolade und Kakao versehen. Es schmeckte einfach klasse. Wir kennen hier Beispiele, wo der Kuchen im Alkohol ertränkt war oder unter der Schicht von Kakao fast erdrückt wurde. Diesen Nachtisch könnte ich jederzeit wieder bestellen.
Getränke
Der Pinot Grigio (4,50€) wird in einer 0,25 l Karaffe gut gekühlt serviert. Der Geschmack war typisch für die Region Friaul, sagte mir zu und passte durchaus zu den Gerichten.
Eine Flasche Pellegrino (4,50€) ist ebenfalls gut temperiert.
Der Espresso (1,90€) ist relativ scharf gebrannt und schmeckt uns zufrieden stellend.
Fazit
3 - Wenn es sich ergibt gerne wieder; dann aber nur Pizza oder den Fisch und das Fleisch ausprobieren.
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder; nach "Küchenreise")