Wir verwenden Cookies
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
Es dauerte auch gar nicht lange, da kam die Bedienung, eine junge Dame und fragte nach, was wir gerne trinken wollen und ob wir schon wissen was wir essen wollen (die Karten liegen bereits auf den Tischen aus). Da unsere Jungs wie üblich nicht sehr entscheidungsfreudig waren, bestellten wir zunächst die Getränke - Weizen alkoholfrei (0,5l 3,80 €), Spezi groß (0,4l 3,10 €), Cola klein (0,3l 2,50 €), Cola groß (0,4l 3,10 €) – was für die Bedienung kein Problem war.
Die Speisekarte beinhaltet in erster Linie Schnitzelvariationen in ungeahnter Vielfalt, aber auch andere typische Kneipengerichten. Zusätzlich gibt es eine Wochenkarte mit 2 täglich wechselnden Tagesgerichten (1x vegetarisch, 1x mit Fleisch) sowie einem veganen Wochengericht).
Als dann die Getränke kamen, was recht schnell ging, hatten wir uns auch auf des Tagesgericht (für alle) in Form von Frikadellen mit Pommes, Zwiebelsoße und Salat (7,90 €) geeinigt.
Nach fast schon überraschend kurzer Zeit wurden auch die Beilagensalate serviert. Dabei handelte es sich um ein wenig einfallsreiches Häufchen von Salatblättern, die teilweise definitiv besser auf dem Kompost ihren Platz gefunden hätten als auf einem Teller. Dazu eine teilgeschälte Gurkenscheibe, ein Teelöffelchen Karottenspäne und ein paar Maiskörner. Das Ganze sparsam mit einem Sahnedressing überzogen. Den Blick der Kinder interpretierte ich mit „muss ich das essen?“, ich selbst versuchte ein wenig um die Gammelblätter herum zu essen, war mir aber schnell im Klaren, dass ich lieber auf die Frikadelle warten werde.
Auch die warmen Anteile desbestellten Tagesessens wurden von der Bedienung schnell an unseren Tisch gebracht. Leider fing damit erst der eigentlich unangenehme Teil unserer Einkehr an. Beim Abräumen der Salatteller stieß die junge Dame etwas unglücklich an mein Weizenglas, welches sich auch gleich aufmachte einen Weg in die Horizontale zu suchen und seinen Inhalt zum Großteil über Rucksack, Mütze, Hose und Handy zu ergießen. Letzteres war glücklicherweise nur leicht betroffen. Immerhin, es gab eine aufrichtige Entschuldigung, ein neues Bier übrigens nicht.
Die nächsten 10 Minuten verbrachte ich dann am Waschbecken im Sanitärbereich, wenn man das so nennen darf. Dieser befindet sich im Souterrain, wo sich auch die eigentlichen Gasträume befinden. Hier ist alles recht düster und hat das Flair einer 80er Jahre Studie-Kneipe – Sanitärbereich eingeschlossen. Dass hier, wenn der Außenbereich geschlossen ist auch Essen serviert wird, ließ mich fast schaudern.
Zurück am Tisch empfing mich meine Familie, die ja bereits mit dem Essen beginnen konnte, mit nicht gerade glücklichen Gesichtern. Ich war etwas verwundert, sahen die Frikadellen auf dem Teller doch ganz passabel aus. Leider waren sie von außen zwar gut gebraten, innen jedoch erinnerten sie eher an „medium-rare“, was ich bei Burgern aus Rinderhack ja ganz nett finde, mir bei normalem Hackfleisch halbundhalb aber eher Unwohlsein hervorruft, zumal sich die Außentemperaturen weit über 30 Grad befanden.
Die Reklamation beider Bedienung ergab lediglich ein „das g´hört so“, was mich doch sehr an den früheren SWR3 Radio-Cartoon vom Höllentrip bei Feinkost-Zip erinnerte.
OK, dann halt nur Pommes mit Zwiebelsoße, die immerhin in einer separaten Sauciere serviert wurde, aber dafür neben den Zwiebeln wenig selbst zubereitetes enthielt.
Als die Bedienung dann zum Abräumen kam und die vollen Teller sah, fragte sie nochmals etwas ungläubig nach, ob es uns nicht geschmeckt hätte. Ich versicherte ihr dies und begründete nochmal mit dem beinahe rohen Klops. Sie meinte, sie werde nochmal in der Küche nachfragen, und verschwand wieder.
Beim Bezahlen wurden uns dann die Getränke (wie gesagt, ein neues Bier habe ich nicht bekommen) erlassen. Aus der Küche richtete sie nochmal aus, dass die Frikadellen so in Ordnung gewesen seien („Frau Werwolf sagt des g´hört so…).
Bewertung:
Ambiente:
Der Innenhof ist recht nett. Das hat uns ja auch letztlich angelockt. Der eigentliche Gastraum im Keller dagegen ist jenseits von Gut und Böse. Und wenn ich ehrlich bin, hat mir so eine Atmosphäre auch schon während meiner Studi-Zeit nicht gefallen. => 2,5 Sterne
Service:
Das mit dem Bier will ich gar nicht so hoch werten, kann ja mal passieren. Aber alles andere, angefangen dabei, nicht sofort ein neues Bier zu bringen und der Umgang mit der Reklamation etc. lassen mich auf maximal 2 Sterne kommen.
Essen:
Die Frikadelle hätte echt gut sein können, hätte ich sie denn essen können. Über Salat und Soße deckt man besser den Mantel des Schweigens. Einzig die Pommes waren ganz in Ordnung. => 1,5 Sterne
Sauberkeit:
Naja, die Tische im bedienten Außenbereich waren OK. Der Sanitärbereich und auch die unteren Gasträume waren jedoch nicht wirklich appetitlich => 2,5 Sterne
Preis-Leistungs-Verhältnis:
Eigentlich sind die Preise für die zentrale Lage wirklich in Ordnung. Bei der erbrachten Leistung muss ich zwar abwerten, aber dennoch gebe ich noch 3,5 Sterne.
Fazit:
Ich mach’s kurz: Nie wieder!