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ANFAHRT UND AMBIENTE
Öffentliche Verkehrsmittel wie Busse sind gut erreichbar. Nachdem ich in der Umgebung endlich einen Parkplatz gefunden hatte, betrat ich das direkt am Marktplatz liegende ebenerdige Restaurant mit der komplett bodentief verglasten Fensterfront. Ich glaube, die WC befinden sich im Keller.
Ein renoviertes Ambiente empfing mich. Mittelbraun gemaserter matter Holzfußboden, dunkelbraune Tische, dunkelbraune hohe Sitzbank an der Wand und dunkelbraune moderne Stühle und Sessel in Lederoptik standen dicht nebeneinander. Die Wände dezent hell gestrichen. Eine Wand zierte eine große Wandtapete mit grünen Olivenmotiven. Einige undefinierbare Bilder verzierten eine andere Wand. Etliche beigefarbene runde Designleuchten baumelten von der Decke. Über dem Tresen hingen drei kupferfarbene Leuchten. Einige Deckenspots fehlten auch nicht.
Die Tische waren nicht eingedeckt. Lange Edelstahlvasen mit einem Zweig frischer fliederfarbener Blumen, Zuckerstreuer, Streuer für Salz und Pfeffer (Kritiker Wastel hätte wieder eine Krise gekriegt) standen auf einigen Tischen.
Bei nicht eingedeckten Tischen entsteht bei mir immer das Gefühl: Schnell rein, schnell essen und schnell wieder raus wie im Schnellimbiss.
Das Restaurant war zu 2/3 gefüllt mit Gästen im überwiegend fortgeschrittenen Alter. Mehrere Gruppen, die sich wohl kannten und sich nach dem Marktbesuch hier trafen auf ein Getränk oder etwas Essbares. Munteres Geplapper umsäuselte mich.
SERVICE
Begrüßt wurde ich nicht. Nachdem ich einen freien Zweiertisch gefunden hatte und meine Jacke auf die Sitzbank neben mir gelegt hatte, flitzte ein sehr junger Servicemitarbeiter heran und fragte höflich nach meinen Wünschen. Flink brachte er mir Mineralwasser (0,25 l Selters zu 1,90 €) und die Karte.
Nachdem ich mein Essen bestellt hatte, bekam ich wunschgemäß ein Glas trockenen Chardonnay mit 0,1 l zu 2,50 € mit ca. 9-10 Grad korrekt gekühlt, trinkbar aber mehr nicht. In der Karte wurden nur Weine ab 0,2 l angeboten. Mit meiner Frage nach trockenem Wein schien der Service bereits überfordert.
Meine Speisenreklamation beantwortete er mit dem Angebot auf Nachbesserung des Gemüses. Ich lehnte ab, da ich das Fleisch komplett verzehrt hatte. Danach bot er mir an, ich solle mich nebenan in der Küche, wo auch die Außer-Haus-Speisen abgeholt werden beschweren. Ich lehnte ab mit der Begründung, es sei seine Aufgabe als Service, Reklamationen an die Küche weiterzugeben.
SPEISEKARTE
Zu umfangreich mit ca. 70 Positionen, finde ich. Antipasti (6 – 11 €), Suppen (ca. 5 €), Salate (4 – 10 €), Nudeln (6 – 11 €), Fleisch (15 – 20 €), Pizza klein und groß (3 – 10 €). Kein Fisch in der Karte. Ergänzend eine Tafel mit Tagesangeboten.
ESSEN
Ich hatte eines meiner bevorzugten Testgerichte bestellt: Saltimbocca alla Romana – laut Karte "zartes Kalbfleisch mit Parmaschinken und Salbei in Weißweinsauce". Da trennt sich bei der Zubereitung die Spreu vom Weizen. Ist es wirklich vom Kalb? Ist das Fleisch zart? Ist es luftgetrockneter Schinken? Ist der Salbei frisch? Schmeckt die Sauce intensiv nach Weißwein? Welche Konsistenz hat die Sauce?
Als Beilage kann man laut Karte wählen: Salat, Kroketten (beim Italiener?), Rosmarinkartoffeln, Gemüse oder eine Folienkartoffel mit Sauerrahm.
Vorab wurden auf einem Teller Besteck und ein eckiges Schälchen mit zu warmer Kräuterbutter serviert. Die Butter war diese italienische Einheitsbutter mit Knoblauch, die viele Italiener anbieten. Dazu drei frisch aufgebackene Pizzabrötchen
Der "Hit" waren die von mir "sehr geschätzten" weißen Papierservietten mit dem grün-roten Aufdruck "Italienisch für Anfänger", die bereits beim ersten Benutzen zerfleddern und an den Lippen kleben bleiben. Esspapier? Italienisches Design ist in DO-Hombruch noch nicht bis zu den Servietten vorgedrungen.
Nach angemessener Wartezeit wurde mein Essen auf einem ovalen weißen Teller serviert. Rechts drei dünne Scheiben Fleisch, links ein Gemüse-Mischmasch. Alles gekrönt von einer absolut unentbehrlichen gekringelten Scheibe Orange, in die sich eine Kirschtomate eingenistet hatte. Die Kirschtomate habe ich für den Kritiker Peter3 eingepackt und schenke sie ihm bei unserem nächsten Treffen.
Das Fleisch
Vom Geschmack und der Farbe erinnerte es mich mehr an Schweinecarbonade als an Kalbfleisch. Dünn geschnitten, in der Konsistenz sehr zäh und trocken. Daumen runter.
Oben drauf ein frisches Blatt Salbei und ein Fitzel luftgetrockneter Schinken, dies soweit o. k.
Das Ganze dick mehliert und dadurch wurde die fade, zu salzige Weinsauce entsprechend dick gebunden. Im Mund hatte ich nur noch plumpen Mehlgeschmack und Salz. Fein geht anders – und das ist kochtechnisch nicht schwer.
Das Gemüse
War das vom Vorabend und aufgewärmt? Spinat bitter und matschig, rote Paprika matschig, grüne Bohnen zerkocht und deshalb grau-bräunlich, Champignon o. k., Broccoli noch wenig Biss, Auberginen total matschig mit Fett aufgesogen wie ein Schwamm. Ich habe mir die gerade noch essbaren Teile herausgefischt, der Rest ging zurück in die Küche.
Das Essen bewerte ich mit 2 Punkten, also Luft nach oben.
Übrigens, die Außer-Haus-Gerichte kosten genau so viel wie im Restaurant, wie ich einem Flyer entnehmen konnte. Das finde ich nicht angemessen.