Geschrieben am 07.04.2022 2022-04-07| Aktualisiert am
07.04.2022
Besucht am 28.07.2021Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 83 EUR
Im trügerischen Sommer 2021 nutzte ich wahrlich jede passende Gelegenheit, um mit Freunden oder Kollegen essen und trinken zu gehen. Und wenn es nicht passte, wurde es passend gemacht. In diesem Fall lag Magdeburg passend zwischen Bremen und Berlin und so saßen der Kollege und ich natürlich auf der schönen Terrasse über den Elbgestaden und ließen uns von Rocco Esposito und seinem Team engagierter, gut ausgebildeter junger Damen verwöhnen.
Es gab viel zu bereden, privat und dienstlich, sodass ich meine Chronistenpflicht vernachlässigen musste. Aber ein paar schöne Fotos können doch auch erfreuen!
Indes: Was wird die strenge GG-Community zu solchem Schlendrian nur sagen? Also stürmte ich drei Wochen später erneut ins Culinaria, um Versäumtes nachzuholen. Der Laden brummte, daher war auf der Terrasse zunächst kein Plätzchen frei. Also genoss ich den Rosato-Cocktail noch im ebenfalls recht gut gefüllten Innenraum, aber den Moscato d’Asti zum süßen Abschluss schlürfte ich mit Blick auf den Strom.
Ein Amuse wurde und wird im Culinaria nicht serviert, dafür aber gleich 4(!) Sorten frisches Weißbrot: Schlicht, mit Curry, Mischteig mit Cranberries und schwarz, alle schmackhaft, wenn auch eher weich. Dazu eine mal echt gute, leichte Kräuterquark-Crème mit Schnittlauch, Petersilie und Salbei(!), pikant durch Dijonsenf. Und fantastische grüne und schwarze Biancolilla-Oliven, davon auch ein vorzügliches Öl. An ihren Details sollt Ihr sie erkennen!
Dazu kam ein Viognier ins Glas. Einfach, weil ich Lust drauf hatte. Einer der seltenen Nicht-Italiener auf der Weinkarte.
Schweinebauch (14,5€) kann ich ja nur schwer widerstehen - man is(s)t halt doch mehr Mainstream als man denkt:-).
Schön knusprig allüberall, also wohl nach dem angekündigten Confieren noch frittiert. Dafür allerdings mit zu viel magerem Fleischanteil um die Fettschicht und daher etwas trocken. Gut, dass dazu eine Gorgonzola-Crème klassisch mit Birne matchte. Der Frucht fehlte aber doch etwas Süße. Rocco kündigte für den Spätsommer Vesuvio-Tomaten an. Aber wie sagte schon ein Weiser aus dem Westen: Hic Ohligs, hic salta!
Immerhin, das Ganze begleitet von tollen Balsamico-Linsen, noch mit leichtem Biss und einer elegant-fruchtigen Säure. (Sag Mutti, warum hast du mich früher mit den sauren Linsen so gequält?) Durch das gesunde „Gestrüpp“ musste man sich eben durchkämpfen.
Zu den fruchtigen Noten und weil zu Fett meist Süße passt, gab es einen sommerlichen Merlot-Rosé. Ging mir zu weit in Richtung Frucht-Bowle...
Nach diesem schwereren Gang ist ein leichter Ausgleich bekanntlich wichtig: Bissfeste Zucchiniwürfel!
In diesem Fall begleitet von Safran-Spaghetti Chitarra in Sahnesauce mit nicht zu salziger Fenchel-Salsiccia und reichlich jungem Parmesan (21,5€). Wer das nicht mag...
Weintechnisch ging es zurück an den Stiefel mit einem kräftigen Arneis.
Bevor es Ernst wurde gab es für den Gaumen eine sehr gelungene Erfrischung aus Zitronensorbet und Wodka (5,5). Mit noch mehr Vitaminen durch die „Einlage“.
Inzwischen kam der Patron an den Tisch und zeigte mir mal, dass auch in der Börde nicht nur heimisches Fleckvieh in Pfanne und Grill kommt.
Leider nicht für mich, sondern extra geordert für eine geschlossene Gesellschaft anderntags. Eine kleine Zähre rann über meine Wange...
Ich wollte mich mit dem medium-rare georderten, leider nicht näher spezifizierten Filetsteak (32,5€) trösten. Nur leider, leider stand das exzellent gebräunte Fleisch dann wohl doch zu lange am Pass (ich hörte zweimal die Klingel) und war soweit nachgezogen, dass sogar fast schon medium überschritten war. Ein Jammer! Zurückgeben - wie angeboten - geht bei solchen Lebensmitteln nur, wenn sie ungenießbar wären. Das war hier natürlich mitnichten der Fall, viele Gäste würden ihr Steak vermutlich genau so schätzen. Ich hatte immerhin die Unterstützung einer gut gelungenen Sauce auf der Basis von Kalbsknochen und freute mich über das nicht wirklich sommerliche, aber handwerklich tadellos gegarte Beiwerk von Pastinake, Rote Bete und Spinat. Und gleich noch einmal, als ich sah, dass der Gang (32,5€) komplett von der Rechnung verschwunden war. Das nenne ich Großzügigkeit!
Zum kräftigen Rindfleisch wurde ein Aglianico eingeschenkt.
Zum Abschluss eine italienische Käseplatte (10,9€) mit Taleggio, Gorgonzola und Pecorino mit Pistazien. Optisch beeindruckend schon mal die Begleit-Armada aus Früchten, Feigensenf, Erdbeerchutney, Grissini und geschwärzter Butter. Geschmacklich konnten die Milchprodukten nicht ganz mithalten. Nicht spektakulär, aber auch nicht schlecht. Beim nächsten Mal lieber wieder ein verarbeiteter Käsegang, der im Culinaria fast immer auf Karte steht, wenn auch bei den Vorspeisen.
Das waren zwei schöne, sommerliche Besuche am Elbufer. Beim ersten hat die Küche noch besser performt; ich bilde mal eine Mischnote für den Juli 2021 und hoffe auf eine Wiederholung diesen Sommer.
Im trügerischen Sommer 2021 nutzte ich wahrlich jede passende Gelegenheit, um mit Freunden oder Kollegen essen und trinken zu gehen. Und wenn es nicht passte, wurde es passend gemacht. In diesem Fall lag Magdeburg passend zwischen Bremen und Berlin und so saßen der Kollege und ich natürlich auf der schönen Terrasse über den Elbgestaden und ließen uns von Rocco Esposito und seinem Team engagierter, gut ausgebildeter junger Damen verwöhnen.
Es gab viel zu bereden, privat und dienstlich, sodass ich meine... mehr lesen
Restaurant Das Culinaria
Restaurant Das Culinaria€-€€€Restaurant, Bar, Cafe039155579745Schleinufer 52, 39104 Magdeburg
4.0 stars -
"Sommer über der Elbe" DerBorgfelderIm trügerischen Sommer 2021 nutzte ich wahrlich jede passende Gelegenheit, um mit Freunden oder Kollegen essen und trinken zu gehen. Und wenn es nicht passte, wurde es passend gemacht. In diesem Fall lag Magdeburg passend zwischen Bremen und Berlin und so saßen der Kollege und ich natürlich auf der schönen Terrasse über den Elbgestaden und ließen uns von Rocco Esposito und seinem Team engagierter, gut ausgebildeter junger Damen verwöhnen.
Es gab viel zu bereden, privat und dienstlich, sodass ich meine
Geschrieben am 24.03.2018 2018-03-24| Aktualisiert am
30.03.2018
Es existiert eine neue Bewertung von diesem User zu
Restaurant Das Culinaria
Besucht am 19.02.2018Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 69 EUR
Wie in den letzten Monaten häufig, mal wieder in der unbesternten Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts. Die Frage Hadrys oder Selma&Rudolph stellte sich nicht - beide geschlossen. Beim Hyaku Mizu war ich erst vor zwei Wochen gewesen und der Saison wollte ich noch keine zweite Chance geben. Lustloses Stochern im Internet, der Italiener Cuochi i per Caso sieht ganz gut aus, ist aber zu weit für einen Fußmarsch entfernt. Indes: Auf der Homepage gab es auch eine Verlinkung zu einem erst kürzlich eröffneten Restaurant derselben Betreiber unterhalb des Domfelsen an der Elbe. Ein Blick auf die Homepage versprach Genüssliches und so machte ich mich im schon recht kalten Abendwind entlang des Flusses auf den Weg. Nach der Hälfte retour, um die Brieftasche aus dem Hotel zu holen. Das ging ja gut los...
Der äußerliche Eindruck ließ mich trotz der einladenden Beleuchtung stutzen
Nicht etwa wegen der Verkleidung des geschwungenen Baukörpers mit Stahlblechschindeln, bei dem sich wahlweise Gedanken an ein UFO, ein U-Boot oder einen amerikanischen Diner der 50er Jahre aufdrängten. Aber im Netz hatte das Innere doch viel größer ausgesehen? TARDIS-Technologie etwa? Das Geheimnis lüftete sich nach dem Eintreten: Ein Teil des Restaurants befindet sich unterirdisch in den Kasematten des Felsen, die ursprünglich zu einer Bahnlinie in den Hafen gehörten. Auf dem gleichen Niveau auch die Terrasse direkt am Fluss, die einen Besuch bei schönem Wetter fast erzwingt. Aber auch drinnen gibt es sehr schöne Fensterplätze. Um die Höhe des oberirdischen Aufbaus auszugleichen, ist hier die Decke abgehängt. Aus meiner Sicht etwas schade. Allerdings machte sich die geräuschdämmende Wirkung positiv bemerkbar, als sich das Culinaria komplett füllte.
Der Raum wirkte ein wenig vollgestellt und unaufgeräumt
Kinderspielzeug (löblich), Kuchenkühlschrank, viele Gläser auf der Theke und dem Hängetisch an der Mittelsäule, Serviettenstapel, eine einsame Grünpflanze, noch ein Kühlschrank usw. Das passt nicht recht zum angesagten Industrial Design mit blanken Holztischen auf rohen Metallgestellen, schlichtem Steinfußboden und den allgegenwärtigen großen „Glühbirnen“. Auch die Bestuhlung etwas unentschlossen. Während die gepolsterten, mit Velours bezogenen Exemplare jedenfalls in der besessenen Club-Ausführung sehr bequem sind, scheinen die Hochstühle direkt aus dem örtlichen Folterkeller übernommen worden zu sein. Wer zwingt Menschen auf sowas? Und warum bloß?
Alles in allem: Design vs. Realität. Ausgang Geschmacksache. Ungemütlich war’s aber nicht.
Der Toilettenbereich ist in einem der Tunnel eingebaut, modern und sauber. Allerdings funktionierte der Handtuchspender nicht, das ist blöd, wenn man mit tropfenden Händen davor steht.
Auf den Tischen herrschte Klarheit. Schickes schwarzes Besteck von Comas
Wasser- und Weinglas, Frottee-Serviette. Künstliches Teelicht. In die Tische war Glas eingelassen, so dass man in die massiven Holzplatten schauen konnte
Mal was anderes.
Gleich nach dem Eintreten wurde ich von einer jüngeren Dame in weißer Bluse und grauer Weste bemerkt und etwas burschikos begrüßt. Aber das war nicht böse gemeint, so ist hier in Magdeburg auch in der gehobenen Gastronomie der Ton eben, wie ich aus persönlicher Erfahrung inzwischen weiß. Immerhin bedauerte sie, mir nur einen kleinen Tisch mitten im Raum anbieten zu können. Ach nee, dann doch lieber an die Theke, denke ich, und erklimme den Folterstuhl.
Unterstützt wird die Restaurantleiterin, die einen guten Job macht, von drei jungen Menschen in schwarz. Alle sind nicht vom Fach und haben noch recht große Lücken, aber sie sind freundlich und willig, wenn man klare Ansagen macht. Erklärt vielleicht auch die resolute Art der Chefin. Später kommen wir in ein nettes Gespräch.
Von meinem Hochsitz schaute ich in eine gut gefüllte Bar
Was aber nur für die Menge, nicht für die Auswahl galt. Mit Müh‘ und Not fand sich ein Crodino, das mit Soda aufgespritzt und mit viel Orange und frischer Minze gepimpt, doch einen recht vernünftigen Auftakt in die alkoholfreie Zeit darstellte (5€). Leider das Letzte seiner Art, im Nachgang ging ich auf Johannisbeersaft und Wasser (je 2,9€) zum selber Mixen über. Eis und weitere Minze gab’s auf Nachfrage auch noch.
Eine Woche vorher hätte ich auf der Weinkarte einen recht kompletten Streifzug durch die italienischen Anbaugebiete machen können, bis hin zu drei Super-Toskanern. Dazu nur vereinzelte Flaschen aus Deutschland, Österreich und Spanien. Etwas seltsam und sicher durch den bisherigen kulinarischen Schwerpunkt der Inhaber bestimmt. (Ihnen gehört auch das Sapori d’Italia, Feinkostladen nebst kleinem Bistro im Einkaufszentrum Allee-Center. Neugierig bin ich dort am folgenden Mittag eingekehrt und war sehr zufrieden!)
Kaum stand der Aperitif vor mir, verabschiedeten sich in meinem Rücken die Gesellschaft von Geschäftsleuten, die bis dato den schönsten Tisch des Ladens besetzt hatte. Ein runder Achter in einer etwas „lauschiger“ eingerichteten Ecke
Mir wurde sofort ein Umzug angeboten. Holla, das war mutig, auch wenn sich Gruppen meist anmelden. Vielleicht stand auch der Wunsch Pate, das gelegentlich ungelenke Treiben hinter dem Tresen meinen wachsamen Blicken zu entziehen? Man sieht mir ja mein tibetanisches Wohlwollen nicht gleich an... Egal, von meinem Clubsesselchen gemütlich umfangen, residierte ich hinter dem mächtigen Möbel wie Graf Koks von der Gasanstalt und widmete mich der angenehm übersichtlichen Karte, die leider kein Menü enthielt:
Für das auf dem Teller Gebotene ein gutes PLV, das dem örtlich üblichen entsprach.
Aus der Küche kam zunächst frisches, knuspriges Weißbrot mit einer schmackigen tomatisierten Kräutercreme
Mehr als o.k. Kein weiterer Gruß.
Der erste Gang konnte überraschen
Ganz ungewöhnlich für das edle Stück war das Filet mit dem Steaker auf Handgröße flachgeklopft
und dann geflämmt worden. Dadurch natürlich etwas erwärmt, extrem weich und mit kräftiger Rauchnote. Im Mund der nächste Überraschungseffekt: Was ich beim Hinsehen für Salzflocken hielt, war eine ganz leicht karamellisierte Zuckerkruste. Dieser Teufelskerl in der Küche! Süße und Grillaroma geht natürlich immer. Genauso der Balsamico, der mit Parmesan und getrockneten Tomaten das Bouquet aus Frisee, Radicchio und Feldsalat begleitete. Das war mal mit eigentlich einfachen Mitteln ein wirklich ambitionierter Auftakt!
Als Zwischengang hatte ich mich für die Tagesempfehlung Pappardelle mit Trüffel entschieden
Die eventuell selbst gemachten, breiten Bandnudeln hatte einen schönen Biss und kamen mit einer großen Menge gehobelter Trüffel an den Tisch. Dementsprechend ein kräftiger Duft. Aber wie so oft, ergab sich daraus so gut wie kein Geschmack. Um so stärker vom reichlich verwendeten Trüffelöl. Es war kein schlechter Teller, zu dem ein frittiertes Blatt Salbei ebenso passte, wie angeschwitzte rote Zwiebeln und Knoblauchwürfel. Trotzdem: Den Preis etwas hoch gesetzt und deutlich weniger, aber dafür Perigord-Trüffel - das wäre schon eine andere Klasse gewesen.
Der Teller des Hauptgangs war ordentlich gefüllt
Ferkelbauch aus dem Ofen, Linsen, Röstzwiebeln, viele scharf angebratene Chorizo-Stücke und noch Pastinakenschaum. Das gebackene Schweinefleisch sah wunderbar aus, hatte aber auch Schwächen. Sehr dunkle, resche Kruste, die teilweise schon hart geworden war (immerhin besser als weich). Saftig, aber die Fleischschicht zum Rand hin eher trocken. Die vielen Beilagen rissen es nicht wirklich raus. Am Besten ohne Frage das rauchig-süße, sehr intensive Mus von Röstzwiebeln. Daher war der ebenfalls süße Pastinakenschaum verzichtbar, zumal er gegen die kräftigen Aromen kaum durchschmeckte. Die Linsen eher trocken und bis auf etwas Rosmarin kaum merkbar gewürzt. Langweilig. Eigentliches Problem die „scharfe spanische Wurst“, die vor allem so salzig war, dass sie alles überdeckte. Mir reichte eine Scheibe in kleinen Stückchen völlig, trotzdem bestellte ich noch ein Wasser. Schade, die Erwartungen nicht ganz erfüllt.
Der Abschluss dann wieder sehr zufriedenstellend
Eigentlich stand der Bergkäse als Vorspeise auf der Karte, aber einem Käse zum Ende eines Menüs kann ich ja nicht widerstehen, erst recht nicht warm.
Behutsam im Ofen gebacken, eine schöne weiche Konsistenz, aber noch in Form. Das kräftige Aroma konnte die intensive Frucht der vielen Cranberries gut ausbalancieren. Walnüsse zum Beißen, angeröstet, ganz prima! Als Unterlage fungierte selbst gemachtes dickes Knäckebrot, das mir mit mediterranen Kräutern im geschmacksstarken Teig gut gefiel. Ein versöhnlicher Abschluss.
Fazit:
Die Küche versteht ihr Handwerk und hat Anspruch. Wie auch im Restaurant selbst, war aber einiges unordentlich ausgeführt, nicht ausbalanciert. Das ist schade, denn der Abend hat mir Spaß gemacht. Das Culinaria ziehe ich gern für einen Wiederholungsbesuch in Erwägung.
Wie in den letzten Monaten häufig, mal wieder in der unbesternten Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts. Die Frage Hadrys oder Selma&Rudolph stellte sich nicht - beide geschlossen. Beim Hyaku Mizu war ich erst vor zwei Wochen gewesen und der Saison wollte ich noch keine zweite Chance geben. Lustloses Stochern im Internet, der Italiener Cuochi i per Caso sieht ganz gut aus, ist aber zu weit für einen Fußmarsch entfernt. Indes: Auf der Homepage gab es auch eine Verlinkung zu einem erst kürzlich eröffneten... mehr lesen
Restaurant Das Culinaria
Restaurant Das Culinaria€-€€€Restaurant, Bar, Cafe039155579745Schleinufer 52, 39104 Magdeburg
3.5 stars -
"Teilweise unterirdisch - und trotzdem empfehlenswert!" DerBorgfelderWie in den letzten Monaten häufig, mal wieder in der unbesternten Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts. Die Frage Hadrys oder Selma&Rudolph stellte sich nicht - beide geschlossen. Beim Hyaku Mizu war ich erst vor zwei Wochen gewesen und der Saison wollte ich noch keine zweite Chance geben. Lustloses Stochern im Internet, der Italiener Cuochi i per Caso sieht ganz gut aus, ist aber zu weit für einen Fußmarsch entfernt. Indes: Auf der Homepage gab es auch eine Verlinkung zu einem erst kürzlich eröffneten
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Es gab viel zu bereden, privat und dienstlich, sodass ich meine Chronistenpflicht vernachlässigen musste. Aber ein paar schöne Fotos können doch auch erfreuen!
Indes: Was wird die strenge GG-Community zu solchem Schlendrian nur sagen? Also stürmte ich drei Wochen später erneut ins Culinaria, um Versäumtes nachzuholen. Der Laden brummte, daher war auf der Terrasse zunächst kein Plätzchen frei. Also genoss ich den Rosato-Cocktail noch im ebenfalls recht gut gefüllten Innenraum, aber den Moscato d’Asti zum süßen Abschluss schlürfte ich mit Blick auf den Strom.
Ein Amuse wurde und wird im Culinaria nicht serviert, dafür aber gleich 4(!) Sorten frisches Weißbrot: Schlicht, mit Curry, Mischteig mit Cranberries und schwarz, alle schmackhaft, wenn auch eher weich. Dazu eine mal echt gute, leichte Kräuterquark-Crème mit Schnittlauch, Petersilie und Salbei(!), pikant durch Dijonsenf. Und fantastische grüne und schwarze Biancolilla-Oliven, davon auch ein vorzügliches Öl. An ihren Details sollt Ihr sie erkennen!
Dazu kam ein Viognier ins Glas. Einfach, weil ich Lust drauf hatte. Einer der seltenen Nicht-Italiener auf der Weinkarte.
Schweinebauch (14,5€) kann ich ja nur schwer widerstehen - man is(s)t halt doch mehr Mainstream als man denkt:-).
Schön knusprig allüberall, also wohl nach dem angekündigten Confieren noch frittiert. Dafür allerdings mit zu viel magerem Fleischanteil um die Fettschicht und daher etwas trocken. Gut, dass dazu eine Gorgonzola-Crème klassisch mit Birne matchte. Der Frucht fehlte aber doch etwas Süße. Rocco kündigte für den Spätsommer Vesuvio-Tomaten an. Aber wie sagte schon ein Weiser aus dem Westen: Hic Ohligs, hic salta!
Immerhin, das Ganze begleitet von tollen Balsamico-Linsen, noch mit leichtem Biss und einer elegant-fruchtigen Säure. (Sag Mutti, warum hast du mich früher mit den sauren Linsen so gequält?) Durch das gesunde „Gestrüpp“ musste man sich eben durchkämpfen.
Zu den fruchtigen Noten und weil zu Fett meist Süße passt, gab es einen sommerlichen Merlot-Rosé. Ging mir zu weit in Richtung Frucht-Bowle...
Nach diesem schwereren Gang ist ein leichter Ausgleich bekanntlich wichtig: Bissfeste Zucchiniwürfel!
In diesem Fall begleitet von Safran-Spaghetti Chitarra in Sahnesauce mit nicht zu salziger Fenchel-Salsiccia und reichlich jungem Parmesan (21,5€). Wer das nicht mag...
Weintechnisch ging es zurück an den Stiefel mit einem kräftigen Arneis.
Bevor es Ernst wurde gab es für den Gaumen eine sehr gelungene Erfrischung aus Zitronensorbet und Wodka (5,5). Mit noch mehr Vitaminen durch die „Einlage“.
Inzwischen kam der Patron an den Tisch und zeigte mir mal, dass auch in der Börde nicht nur heimisches Fleckvieh in Pfanne und Grill kommt.
Leider nicht für mich, sondern extra geordert für eine geschlossene Gesellschaft anderntags. Eine kleine Zähre rann über meine Wange...
Ich wollte mich mit dem medium-rare georderten, leider nicht näher spezifizierten Filetsteak (32,5€) trösten. Nur leider, leider stand das exzellent gebräunte Fleisch dann wohl doch zu lange am Pass (ich hörte zweimal die Klingel) und war soweit nachgezogen, dass sogar fast schon medium überschritten war. Ein Jammer! Zurückgeben - wie angeboten - geht bei solchen Lebensmitteln nur, wenn sie ungenießbar wären. Das war hier natürlich mitnichten der Fall, viele Gäste würden ihr Steak vermutlich genau so schätzen. Ich hatte immerhin die Unterstützung einer gut gelungenen Sauce auf der Basis von Kalbsknochen und freute mich über das nicht wirklich sommerliche, aber handwerklich tadellos gegarte Beiwerk von Pastinake, Rote Bete und Spinat. Und gleich noch einmal, als ich sah, dass der Gang (32,5€) komplett von der Rechnung verschwunden war. Das nenne ich Großzügigkeit!
Zum kräftigen Rindfleisch wurde ein Aglianico eingeschenkt.
Zum Abschluss eine italienische Käseplatte (10,9€) mit Taleggio, Gorgonzola und Pecorino mit Pistazien. Optisch beeindruckend schon mal die Begleit-Armada aus Früchten, Feigensenf, Erdbeerchutney, Grissini und geschwärzter Butter. Geschmacklich konnten die Milchprodukten nicht ganz mithalten. Nicht spektakulär, aber auch nicht schlecht. Beim nächsten Mal lieber wieder ein verarbeiteter Käsegang, der im Culinaria fast immer auf Karte steht, wenn auch bei den Vorspeisen.
Das waren zwei schöne, sommerliche Besuche am Elbufer. Beim ersten hat die Küche noch besser performt; ich bilde mal eine Mischnote für den Juli 2021 und hoffe auf eine Wiederholung diesen Sommer.