Geschrieben am 25.10.2019 2019-10-25| Aktualisiert am
02.12.2019
Besucht am 20.10.2019Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 53 EUR
Vorwort:
Jäger des verlorenen Schatzes.
Es ist ein paar Jahre her da stolperte ich, in meinem Auftrag die ultimative Pizza zu finden, mehr oder weniger zufällig über die Pizza meines Lebens. Ich schrieb es sogar auf diesem Portal. Damals war es jedoch noch zu den Zeiten als es hier noch nicht so ganz klappte wie auf einem verblichenen Portal. Zwei, drei Folgebesuche im Halbjahresrhythmus entfachten aber nie wieder dieselbe Begeisterung.
Seither war der arme IndyHa ein Getriebener dieser Erinnerung und graste landauf landab die Pizzerien ab, solches wieder zu finden. Mit teilweise niederschmetternden (ich kann es mittlerweile selbst deutlich besser), aber auch mit durchaus hervorragenden Ergebnissen.
Aber nie wieder mit einer solchen Offenbarung.
Was sonst zu sagen wäre:
Waren wir ja im Frühsommer in Fellbach bei Da Patrizia und ausgesprochen angetan, wunderte es uns erst kürzlich, daß es wohl in derselben Straße, gerade mal 50m weiter, noch eine Pizzeria gibt. Das entdeckte meine Frau und ein paar Bewertungen sagten auf den bekannten Einzeilerseiten nicht viel aus. Aussagekräftiger waren da die Bilder. Unser Entschluß stand schnell fest: Wenn die Pizza auch nur halb so gut schmeckt wie sie aussieht, dann kann das was Gutes werden.
Der erste Versuch wurde aus terminlichen Gründen unsererseits abgeblasen. Aber dann haben wir es eine Woche später doch geschafft.
An einem Samstag durfte ich bei einem Umzug helfen und war am Sonntag natürlich vorhersehbar recht platt. So bat ich meine Frau schon zügig darum auf Sonntag dort einen Tisch zu reservieren.
Schon alleine der Anruf (eine Dame war am Apparat) war sehr freundlich, warm und umgänglich.
Nein, es gibt keine Parkplätze am Haus. Ich habe jedenfalls keine entdeckt. In der Stadt ist das wohl so. Aber Sonntagmittag klappte es dann doch ganz gut in einigermaßen angenehmer Entfernung einen solchen zu ergattern.
Hungrig (ich lasse das Frühstück am Sonntag gerne ausfallen) ging es aber noch daran eine kleine Freitreppe auf eine vorgelagerte kleine Terrasse zu erklimmen.
Dabei passierten wir einen kleinen regengeschützten Ständer, welcher die ganze Karte, eingeschweißt, ausstellte. Zum Umblättern. Witzig.
Die Terrasse lockte uns ganz kurz, war sie doch lauschig von einer kiwibewachsenen Pergola umrahmt, aber wir trauten dem Wetter dann doch nicht ganz.
Drinnen stellten wir uns mitsamt Reservierung vor und wurden freundlich begrüßt und uns ein Platz mehr oder weniger zur Wahl gelassen.
Und, nein, die Terrasse bewirtschafteten sie an dem Tag wohl nimmer, wie uns beschieden wurde. Wohl auch das Haus traute dem Wetter nicht.
Nett war’s da drinnen ebenfalls. Das vermochte durchaus zu gefallen. Gemütliche Stühle, saubere Tische und heimelige Atmosphäre.
Die optisch ansprechenden Karten wurden alsbald gereicht und wir konnten schon mal stöbern.
Das Hauptaugenmerk war natürlich pizzalastig. Auch auf der Homepage wird ja der selbst gebaute Pizzaofen erwähnt. Aber auch die anderen, üblichen, Verdächtigen fehlten nicht.
Meinen Favoriten Diavolo fand ich jedenfalls alsbald.
Mit hausgemachter scharfer Salami und italienischem Peperoncino „sehr scharf“ (12.-) war das Thema Hauptspeise bei mir schnell erledigt.
Meiner lieben Frau war es nach Maccheroni al Forno (11,-)
Als Vorspeise wählten wir, bzw. ich setzte mich ein klein wenig durch, denn es war ja wieder offiziell Saison, Muscheln (Cozze Taranto 16,50).
Alles etwas knackige Preise. Keine Pizza unter 10€.
Aber wie heißt es so schön? Ich hätte gerne den einen oder anderen Euro mehr bezahlt, wenn es einfach geil gewesen wäre.
Wir harrten also der Dinge.
Zwischendurch suchte meine Wenigkeit den Sanitärtrakt auf welcher einige Stufen ins Tiefparterre bedurfte.
Am Treppenabgang hingen Bilder über Bilder. Von Pino (der Wirt und Pizzachef) und der einen oder anderen bekannten Größe. Oft zu sehen: Cacau (ehem. Profi beim VfB Stuttgart und Nationalspieler).
Mir war als daß ich das so ähnlich doch schon mal irgendwo gesehen hätte.
Zurück erblickte ich den Cheffe und sagte anschließend am Tisch zu meiner lieben Frau: „Irgendwo habe ich den schon irgendwie mal gesehen“.
Der Groschen mochte aber noch nicht fallen.
Nach angemessener Zeit fanden die Muscheln an den Tisch.
Sehr fein und verlockend sahen sie aus. Und dufteten überdies ausgezeichnet.
Nur quantitativ waren wir nicht ganz so begeistert.
Naja, lass es uns erst mal probieren, war der Gedanke.
Es ist ja nun mal so, daß eine nette Weißweinsoße mit gut Knoblauch zu Muscheln nicht ganz so das größte Problem der Küche darstellt. Und landauf landab können das die Küchen auch für gewöhnlich ganz ansprechend.
Aber dieser Weißweinsud war außergewöhnlich. Er schimpfte sich nach einem regionalen ital. Namen der mir nicht mehr gewahr ist. Aber er schmeckte wie ein.. ääähm… irgendwie wie … anders… aber…einfach eine deutliche Spur besser als erwartet und bekannt.
Jetzt bin ich nicht der Aromenkenner wie manch Anderer hier, aber das war schon heftig gut. Hätte nie gedacht, daß man das, was ich eh schon grundsätzlich durchgehend mag noch die eine Spur pimpen kann. Klasse!
Daß ein kleiner, schlanker Pepperoni, welcher darauf lag, von mir unbedacht umgehend inhaliert wurde und ich anschließend nicht unbedingt vor Glückseligkeit den Tränen nahe war…. geschenkt ;-)
Das Weißbrot dazu war schön leicht angeröstet und tat sein Übriges zum Gesamtbild. Leider kamen die Pizzabrötchen etwas später an den Tisch. Schade, aber auch gut so, denn die waren eine derartige Wucht, daß ich mich wohl schon zuvor dem finalen Sättigungsgrad zu sehr genähert hätte.
Und das wäre mehr als ärgerlich gewesen.
Es war dann noch durchaus eine gewisse Zeitspanne aber nicht unangenehm bis unsere Hauptgerichte kamen.
Meiner Frau Maccheroni kamen gut bei meiner Frau an (damit meine ich nicht unfallfrei, aber ja das auch).
Perfekt im Gargrad und schön überbacken fanden sie schnell Gefallen. Die Hackfleischsoße auch ganz cremig und ansprechend, war sie durchaus zufrieden und würde sie auch mal wieder bestellen. Etwas mehr Pepp, meinte sie, täten ihnen aber auch nicht weh. Insgesamt jedoch gut, wenngleich nicht herausragend.
Meiner Frau sagten sie jedenfalls zu und sie war zufrieden…
…bis…
…ja bis sie meine Pizza erblickte und mein anschließendes Schwelgen daran vernahm.
Der heilige Gral
Da war sie!
Die Mutter aller Pizzen.
Die schönste der Schönen unter der Sonne von Bagdad Italien.
Die fladengewordene flammende erste große Liebe.
Und die Flammen der Liebe schlugen tatsächlich noch aus dem Teigherzerl. Irgendein Alkohol wird da wohl angezündet worden sein. Sah natürlich gewinnbringend aus.
Und mir fiel der Groschen. Dazu aber am Ende.
Stille Anbetungsformeln denkend schnitt ich ehrfurchtsvoll das klitzekleine Fitzelchen zu stark erhitzten Randes ab. Der Rest war einfach: „Wir hatten uns doch schon immer lieb“.
Zweifelte ich nach dem ersten beherzten Schnitt in die Hübsche noch ob nicht der Boden eine leicht überschrittene Maximaldicke riss, war dem nach dem Biss darin kein Thema mehr. Der Rand: Ein Traum (kein Träumchen!). Innen weich und fluffig und außen leicht kross war er konsistenziell vergleichbar mit einem lockeren Brandteig eines Windbeutels und dazu von traumhaftem Geschmack. Die Teigwürze passte wie der Faust aufs Gretchen, konnte man sich alleine davon schon genussvoll laben und in andere Sphären abdriften.
Der Boden stand dem in nichts nach und begleitete das Sugo oder das Sugo den Boden kongenial. Der reichhaltige und traumwürzige Belag träumte den selben Traum. Dabei fiel mir eine ganze Weile gar nicht auf, daß der Cheffe wohl das „scharf“ in Form von Pepperoncino vergessen hatte. Und, daß der „hausgemachten, scharfen Salami“ das „scharf“ ebenfalls weitgehend abging. Erst etwas später erbat ich ein scharfes Öl welches umgehend an den Tisch kam und, natürlich, ebenfalls eine Gewichtsklasse für sich darstellte.
Selten kommt es vor, aber mein Teller war ratzeputz leer wie die wüste Gabi und ich gestopft bis an den Eichstrich. Weiteressen weil es so viel Spaß macht bis es weh tut!
Beim Verlassen des Hauses tanzte ich Beethovens Ode an die Freude…..
Freude, schöner Götterfunken,
Tochter aus Elisium,
Wir betreten feuertrunken
Himmlische, dein Heiligthum.
Deine Zauber binden wieder,
was der Mode Schwerd getheilt;
Bettler werden Fürstenbrüder,
wo dein sanfter Flügel weilt.
….glückselig in die Fellbacher Nacht.
Ja, so hätte es kommen können.
Aber es war ja erst Sonntagmittag. Aber ich war glücklich.
Nachwort:
Und dann kamen die Erinnerungen zurück.
Im Italia Antika in Korb. Dort war die Pizza die damals für mich ultimative. Die war damals auch flammend an den Tisch gebracht worden.
Ein Plausch mit der Chefin ergab, daß sie das Antika vor ein paar Jahren aufgaben und in Ruhestand gingen.
Dazu passt dann auch die Begrüßung auf der HP:
„Ruhestand? Habe ich versucht! Kommt allerdings noch lange nicht in Frage. Ein Wiedersehen eine Idee und Pinos Traum in Fellbach eine „Trattoria“ zu eröffnen geht in Erfüllung. Mit der Unterstützung Meiner Frau Lucia, bieten wir euch, im Herzen von Fellbach ein Stück Apulien. Traditionelle italienische Köstlichkeiten, wie Mama und Oma kochen und leckere traditionelle Holzofenpizza“.
Ich jedenfalls bin hochglücklich, daß Pino keinen Ruhestand vertragen hat und ich dieses teiggewordene Glücksgefühl wieder erleben durfte.
Was aber, wenn es den zweiten Anlauf in den Ruhestand geben sollte?
Dann hat wohl der Majakalender irgendwann doch Recht. Wenngleich auch auf andere Art.
Vorwort:
Jäger des verlorenen Schatzes.
Es ist ein paar Jahre her da stolperte ich, in meinem Auftrag die ultimative Pizza zu finden, mehr oder weniger zufällig über die Pizza meines Lebens. Ich schrieb es sogar auf diesem Portal. Damals war es jedoch noch zu den Zeiten als es hier noch nicht so ganz klappte wie auf einem verblichenen Portal. Zwei, drei Folgebesuche im Halbjahresrhythmus entfachten aber nie wieder dieselbe Begeisterung.
Seither war der arme IndyHa ein Getriebener dieser Erinnerung und graste landauf landab... mehr lesen
Trattoria Pane e Pino
Trattoria Pane e Pino€-€€€Restaurant, Trattoria, Pizzeria071138933301Bruckstraße 7, 70734 Fellbach
5.0 stars -
"Ode an die Freude" AndiHaVorwort:
Jäger des verlorenen Schatzes.
Es ist ein paar Jahre her da stolperte ich, in meinem Auftrag die ultimative Pizza zu finden, mehr oder weniger zufällig über die Pizza meines Lebens. Ich schrieb es sogar auf diesem Portal. Damals war es jedoch noch zu den Zeiten als es hier noch nicht so ganz klappte wie auf einem verblichenen Portal. Zwei, drei Folgebesuche im Halbjahresrhythmus entfachten aber nie wieder dieselbe Begeisterung.
Seither war der arme IndyHa ein Getriebener dieser Erinnerung und graste landauf landab
Geschrieben am 11.06.2020 2020-06-11| Aktualisiert am
11.06.2020
Man kann und konnte sich zu Coronazeiten so manchen Kopf und Sorgen machen. Vielerlei berechtigt und auch ok.
Wenn es aber so richtig und herzhaft hedonstisch betrachtet werden soll, dann muß ich zugeben, daß ich mir Sorgen machte, daß Pino die finale Reißleine ziehen und sich wirklich aus der Gastronomie zurück ziehen könnte.
Das hätte mir schon sehr gefehlt und mich in meinem Bemühen genau diese Pizza nachzubauen deutlich zurück geworfen.
Ja er lebt noch, er lebt noch….
Ein kurzer Check im Netz: Hat er aber nicht!
Und nach der langen enthaltsamen Zeit für genau diesen Teigfladen, war es klar, daß wir schnell wieder hin wollten.
Wir reservierten Samstag zuvor einen Tisch für den Pfingstmontag und wurden am Telefon schon freundlich und freudig auf ein „bis Montag“ verabschiedet.
Pfingstmontag, Kaiserwetter und laue 25°C. Die kleine Terrasse lockte und wir hofften auf ein Plätzchen dort.
13Uhr ist ja auch gerne mal schon ein Schwung Gäste durch. Und so war es auch.
Oder waren die Leute noch zurückhaltend mit Restaurantbesuchen? Wir wissen es nicht. In dem Fall kam es uns zumindest zugegen und wir hatten ein schönes Plätzchen auf der kiwiberankten, lauschigen Terrasse.
Zuvor stellten wir uns natürlich MNS-bewehrt am Desinfektionsmittelspender auf und anschließend dem Herrn des Hauses auch vor.
Zwei weitere Parteien waren noch auf der Terrasse und damit war sie schon zur Hälfte belegt und in diesen Zeiten wohl auch ausgeschöpft.Auf dem Bild natürlich nach ihrem Besuch
Im unteren, baum- und sonnenschirmbeschatteten Bereich gab es aber noch weitere Plätze, die aber an dem Tag nicht belegt waren.
Die Dame und der Herr des Hauses waren immer mit MNS unterwegs und die Tische wurden nach verlassen der Gäste auch vorbildlich abgewischt. Mit was erstreckte sich uns nicht. Aber dank Doc weiß der geläufige GG’ler, daß man den Tisch schon ablecken müsste um zumindest eine geringe Chance auf eine Infektion mit unserem derzeitigen Lieblingsthema zu bekommen (offensichtliche Schmierrückstände und ausgeprägtes in den Augen reiben ausgenommen).
Aus den alsbald gereichten Karten wählte meine liebe Frau mittlerweile ebenfalls Pizza. Sie isst ansonsten meist irgendeine Pasta (und da meist al forno). Aber die Pizza überzeugte auch sie und da die Pastafraktion hier zwar gut aber nicht vergleichbar mit der Pizzengüte ist kann sie eben auch anders.
Ein Weizenbier (0,5l zu 3,60) und ein Spezi (0,4l zu 3,20) sollten, alsbald geliefert, der drohenden Dehydrierung vorbeugen.
Gerne nehmen wir zuvor einen Salat gemeinsam (liebe Petra! ;-)) aber irgendwie sprachen uns die Salate hier von der Auflistung her noch immer nicht gar so an. So wurde es eben ein kleiner gemischter Salat (5.-).
Dieser kam auch recht zügig, war frisch und ganz leicht mit Essig und Öl angemacht. Schon fast aromatische Cocktailtomatenspalten begleiteten die Blattsalate mitsamt ein paar Gurkenscheiben. Die Balsamicocreme oben drüber brachte eine sehr angenehme mildaromatische Würze mit. Damit hätte der Salat auch gerne gänzlich bedacht werden dürfen. Ein klein wenig nachwürzen mit dem bereitgestellten und auch nicht schlechten Balsamicoessig half aber auch.
Die zum Salat gelieferten Pizzabrötchen waren aber, wie seither, eine echte Wucht. Ich musste mich zusammen reißen um hier nicht schon zu sehr zuzuschlagen. Würzig luftig und noch schön warm waren sie das große Versprechen auf den folgenden Teigfladen.
Selbst meine Tochter will nach Genuss der Pizzabrötchen (später dann) auch mal dorthin mit. Wenn das keine Ansage ist ;-)
Und dann kamen sie, die Schönsten der Schönen unter der Sonne des Apennin.
Meiner zuvorigen Bewertung ist diesbezüglich nichts hinzuzufügen.
Nach wir vor ein Teig mit traumhafter Würze und tollem Geschmack. Nach wie vor ein wundervoller, luftiger Rand der sich fast wie ein Croissant auftat. Und nach wie vor eine Glückseligkeit beim Genuss auch der Belag.
Aber halt.
Was war das?
Ja da schau her. In der Karte stand schon immer, daß die Diavolo sehr scharf wäre. Und diesmal musste ich nicht nachwürzen. Diesmal blieb kein Auge trocken.
Mit einem Handwischen und der Aussage, daß ich ob des herausragenden Geschmackes so gerührt wäre, wischte ich die hinterhältige Frage meiner Frau bezüglich meiner Capsaicintoleranz beiseite.
Letztlich war ich glücklich und meiner Frau schmeckte ihre Warmduschervariante ebenso hervorragend. Auch sie lobte die allgemeine Würze des Teigfladens und des Belages sowie deren Konsistenz.
Ach ja, sie hatte eine „Vier Bahnhöfe“ wie die „quattro Stagioni“ gerne mal von so manchen Möchtegernitalophilen ausgesprochen wird.
Was noch zu sagen wäre?
Pino ist wohl nicht der plaudertaschige Vorurteilsitaliener der einem schöne Geschichten aus Bella Italia erzählt (ob man sie hören will oder nicht) und dabei auch mal fünfe grade sein lässt. Ja, er kommt im Gegensatz zu seiner lieben Frau etwas steifer, manche würden sagen mürrisch, daher.
Aber geht es gegen Ende der Öffnungszeit und findet er etwas Entschleunigung und spricht man ihn da positiv auf seine Pizzen (in dem Fall ist das „positiv“ ja auch kein Problem), dann kann auch er etwas redseliger werden und beim gefühlten Auftauen auch ein paar Tipps und Tricks aus dem Nähkästchen weiter geben.
Nun weiß ich noch ein paar Dinge mehr über Reifezeit und Mehl welche ich aber nicht veröffentlichen werde.
Wer daran Interesse hat darf mich gerne via PN anfragen. ;-)
Jetzt bleibt nur noch eine Ode an die Freude zu trällern und den nächsten Besuch zu terminieren.
Man kann und konnte sich zu Coronazeiten so manchen Kopf und Sorgen machen. Vielerlei berechtigt und auch ok.
Wenn es aber so richtig und herzhaft hedonstisch betrachtet werden soll, dann muß ich zugeben, daß ich mir Sorgen machte, daß Pino die finale Reißleine ziehen und sich wirklich aus der Gastronomie zurück ziehen könnte.
Das hätte mir schon sehr gefehlt und mich in meinem Bemühen genau diese Pizza nachzubauen deutlich zurück geworfen.
Ja er lebt noch, er lebt noch….
Ein kurzer Check im Netz: Hat... mehr lesen
Trattoria Pane e Pino
Trattoria Pane e Pino€-€€€Restaurant, Trattoria, Pizzeria071138933301Bruckstraße 7, 70734 Fellbach
4.5 stars -
"Einkehr #3 nach der Einkehrfastenzeit: Was hab ich das vermisst!" AndiHaMan kann und konnte sich zu Coronazeiten so manchen Kopf und Sorgen machen. Vielerlei berechtigt und auch ok.
Wenn es aber so richtig und herzhaft hedonstisch betrachtet werden soll, dann muß ich zugeben, daß ich mir Sorgen machte, daß Pino die finale Reißleine ziehen und sich wirklich aus der Gastronomie zurück ziehen könnte.
Das hätte mir schon sehr gefehlt und mich in meinem Bemühen genau diese Pizza nachzubauen deutlich zurück geworfen.
Ja er lebt noch, er lebt noch….
Ein kurzer Check im Netz: Hat
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Jäger des verlorenen Schatzes.
Es ist ein paar Jahre her da stolperte ich, in meinem Auftrag die ultimative Pizza zu finden, mehr oder weniger zufällig über die Pizza meines Lebens. Ich schrieb es sogar auf diesem Portal. Damals war es jedoch noch zu den Zeiten als es hier noch nicht so ganz klappte wie auf einem verblichenen Portal. Zwei, drei Folgebesuche im Halbjahresrhythmus entfachten aber nie wieder dieselbe Begeisterung.
Seither war der arme IndyHa ein Getriebener dieser Erinnerung und graste landauf landab die Pizzerien ab, solches wieder zu finden. Mit teilweise niederschmetternden (ich kann es mittlerweile selbst deutlich besser), aber auch mit durchaus hervorragenden Ergebnissen.
Aber nie wieder mit einer solchen Offenbarung.
Was sonst zu sagen wäre:
Waren wir ja im Frühsommer in Fellbach bei Da Patrizia und ausgesprochen angetan, wunderte es uns erst kürzlich, daß es wohl in derselben Straße, gerade mal 50m weiter, noch eine Pizzeria gibt. Das entdeckte meine Frau und ein paar Bewertungen sagten auf den bekannten Einzeilerseiten nicht viel aus. Aussagekräftiger waren da die Bilder. Unser Entschluß stand schnell fest: Wenn die Pizza auch nur halb so gut schmeckt wie sie aussieht, dann kann das was Gutes werden.
Der erste Versuch wurde aus terminlichen Gründen unsererseits abgeblasen. Aber dann haben wir es eine Woche später doch geschafft.
An einem Samstag durfte ich bei einem Umzug helfen und war am Sonntag natürlich vorhersehbar recht platt. So bat ich meine Frau schon zügig darum auf Sonntag dort einen Tisch zu reservieren.
Schon alleine der Anruf (eine Dame war am Apparat) war sehr freundlich, warm und umgänglich.
Nein, es gibt keine Parkplätze am Haus. Ich habe jedenfalls keine entdeckt. In der Stadt ist das wohl so. Aber Sonntagmittag klappte es dann doch ganz gut in einigermaßen angenehmer Entfernung einen solchen zu ergattern.
Hungrig (ich lasse das Frühstück am Sonntag gerne ausfallen) ging es aber noch daran eine kleine Freitreppe auf eine vorgelagerte kleine Terrasse zu erklimmen.
Dabei passierten wir einen kleinen regengeschützten Ständer, welcher die ganze Karte, eingeschweißt, ausstellte. Zum Umblättern.
Witzig.
Die Terrasse lockte uns ganz kurz, war sie doch lauschig von einer kiwibewachsenen Pergola umrahmt, aber wir trauten dem Wetter dann doch nicht ganz.
Drinnen stellten wir uns mitsamt Reservierung vor und wurden freundlich begrüßt und uns ein Platz mehr oder weniger zur Wahl gelassen.
Und, nein, die Terrasse bewirtschafteten sie an dem Tag wohl nimmer, wie uns beschieden wurde. Wohl auch das Haus traute dem Wetter nicht.
Nett war’s da drinnen ebenfalls. Das vermochte durchaus zu gefallen. Gemütliche Stühle, saubere Tische und heimelige Atmosphäre.
Die optisch ansprechenden Karten wurden alsbald gereicht und wir konnten schon mal stöbern.
Das Hauptaugenmerk war natürlich pizzalastig. Auch auf der Homepage wird ja der selbst gebaute Pizzaofen erwähnt. Aber auch die anderen, üblichen, Verdächtigen fehlten nicht.
Meinen Favoriten Diavolo fand ich jedenfalls alsbald.
Mit hausgemachter scharfer Salami und italienischem Peperoncino „sehr scharf“ (12.-) war das Thema Hauptspeise bei mir schnell erledigt.
Meiner lieben Frau war es nach Maccheroni al Forno (11,-)
Als Vorspeise wählten wir, bzw. ich setzte mich ein klein wenig durch, denn es war ja wieder offiziell Saison, Muscheln (Cozze Taranto 16,50).
Alles etwas knackige Preise. Keine Pizza unter 10€.
Aber wie heißt es so schön? Ich hätte gerne den einen oder anderen Euro mehr bezahlt, wenn es einfach geil gewesen wäre.
Wir harrten also der Dinge.
Zwischendurch suchte meine Wenigkeit den Sanitärtrakt auf welcher einige Stufen ins Tiefparterre bedurfte.
Am Treppenabgang hingen Bilder über Bilder. Von Pino (der Wirt und Pizzachef) und der einen oder anderen bekannten Größe. Oft zu sehen: Cacau (ehem. Profi beim VfB Stuttgart und Nationalspieler).
Mir war als daß ich das so ähnlich doch schon mal irgendwo gesehen hätte.
Zurück erblickte ich den Cheffe und sagte anschließend am Tisch zu meiner lieben Frau: „Irgendwo habe ich den schon irgendwie mal gesehen“.
Der Groschen mochte aber noch nicht fallen.
Nach angemessener Zeit fanden die Muscheln an den Tisch.
Sehr fein und verlockend sahen sie aus. Und dufteten überdies ausgezeichnet.
Nur quantitativ waren wir nicht ganz so begeistert.
Naja, lass es uns erst mal probieren, war der Gedanke.
Es ist ja nun mal so, daß eine nette Weißweinsoße mit gut Knoblauch zu Muscheln nicht ganz so das größte Problem der Küche darstellt. Und landauf landab können das die Küchen auch für gewöhnlich ganz ansprechend.
Aber dieser Weißweinsud war außergewöhnlich. Er schimpfte sich nach einem regionalen ital. Namen der mir nicht mehr gewahr ist. Aber er schmeckte wie ein.. ääähm… irgendwie wie … anders… aber…einfach eine deutliche Spur besser als erwartet und bekannt.
Jetzt bin ich nicht der Aromenkenner wie manch Anderer hier, aber das war schon heftig gut. Hätte nie gedacht, daß man das, was ich eh schon grundsätzlich durchgehend mag noch die eine Spur pimpen kann. Klasse!
Daß ein kleiner, schlanker Pepperoni, welcher darauf lag, von mir unbedacht umgehend inhaliert wurde und ich anschließend nicht unbedingt vor Glückseligkeit den Tränen nahe war…. geschenkt ;-)
Das Weißbrot dazu war schön leicht angeröstet und tat sein Übriges zum Gesamtbild. Leider kamen die Pizzabrötchen etwas später an den Tisch. Schade, aber auch gut so, denn die waren eine derartige Wucht, daß ich mich wohl schon zuvor dem finalen Sättigungsgrad zu sehr genähert hätte.
Und das wäre mehr als ärgerlich gewesen.
Es war dann noch durchaus eine gewisse Zeitspanne aber nicht unangenehm bis unsere Hauptgerichte kamen.
Meiner Frau Maccheroni kamen gut bei meiner Frau an (damit meine ich nicht unfallfrei, aber ja das auch).
Perfekt im Gargrad und schön überbacken fanden sie schnell Gefallen. Die Hackfleischsoße auch ganz cremig und ansprechend, war sie durchaus zufrieden und würde sie auch mal wieder bestellen. Etwas mehr Pepp, meinte sie, täten ihnen aber auch nicht weh. Insgesamt jedoch gut, wenngleich nicht herausragend.
Meiner Frau sagten sie jedenfalls zu und sie war zufrieden…
…bis…
…ja bis sie meine Pizza erblickte und mein anschließendes Schwelgen daran vernahm.
Der heilige Gral
Da war sie!
Die Mutter aller Pizzen.
Die schönste der Schönen unter der Sonne von
BagdadItalien.Die fladengewordene flammende erste große Liebe.
Und die Flammen der Liebe schlugen tatsächlich noch aus dem Teigherzerl. Irgendein Alkohol wird da wohl angezündet worden sein. Sah natürlich gewinnbringend aus.
Und mir fiel der Groschen. Dazu aber am Ende.
Stille Anbetungsformeln denkend schnitt ich ehrfurchtsvoll das klitzekleine Fitzelchen zu stark erhitzten Randes ab. Der Rest war einfach: „Wir hatten uns doch schon immer lieb“.
Zweifelte ich nach dem ersten beherzten Schnitt in die Hübsche noch ob nicht der Boden eine leicht überschrittene Maximaldicke riss, war dem nach dem Biss darin kein Thema mehr. Der Rand: Ein Traum (kein Träumchen!). Innen weich und fluffig und außen leicht kross war er konsistenziell vergleichbar mit einem lockeren Brandteig eines Windbeutels und dazu von traumhaftem Geschmack. Die Teigwürze passte wie der Faust aufs Gretchen, konnte man sich alleine davon schon genussvoll laben und in andere Sphären abdriften.
Der Boden stand dem in nichts nach und begleitete das Sugo oder das Sugo den Boden kongenial. Der reichhaltige und traumwürzige Belag träumte den selben Traum. Dabei fiel mir eine ganze Weile gar nicht auf, daß der Cheffe wohl das „scharf“ in Form von Pepperoncino vergessen hatte. Und, daß der „hausgemachten, scharfen Salami“ das „scharf“ ebenfalls weitgehend abging. Erst etwas später erbat ich ein scharfes Öl welches umgehend an den Tisch kam und, natürlich, ebenfalls eine Gewichtsklasse für sich darstellte.
Selten kommt es vor, aber mein Teller war ratzeputz leer wie die wüste Gabi und ich gestopft bis an den Eichstrich.
Weiteressen weil es so viel Spaß macht bis es weh tut!
Beim Verlassen des Hauses tanzte ich Beethovens Ode an die Freude…..
Freude, schöner Götterfunken,
Tochter aus Elisium,
Wir betreten feuertrunken
Himmlische, dein Heiligthum.
Deine Zauber binden wieder,
was der Mode Schwerd getheilt;
Bettler werden Fürstenbrüder,
wo dein sanfter Flügel weilt.
….glückselig in die Fellbacher Nacht.
Ja, so hätte es kommen können.
Aber es war ja erst Sonntagmittag. Aber ich war glücklich.
Nachwort:
Und dann kamen die Erinnerungen zurück.
Im Italia Antika in Korb. Dort war die Pizza die damals für mich ultimative. Die war damals auch flammend an den Tisch gebracht worden.
Ein Plausch mit der Chefin ergab, daß sie das Antika vor ein paar Jahren aufgaben und in Ruhestand gingen.
Dazu passt dann auch die Begrüßung auf der HP:
„Ruhestand? Habe ich versucht! Kommt allerdings noch lange nicht in Frage. Ein Wiedersehen eine Idee und Pinos Traum in Fellbach eine „Trattoria“ zu eröffnen geht in Erfüllung.
Mit der Unterstützung Meiner Frau Lucia, bieten wir euch, im Herzen von Fellbach ein Stück Apulien. Traditionelle italienische Köstlichkeiten, wie Mama und Oma kochen und leckere traditionelle Holzofenpizza“.
Ich jedenfalls bin hochglücklich, daß Pino keinen Ruhestand vertragen hat und ich dieses teiggewordene Glücksgefühl wieder erleben durfte.
Was aber, wenn es den zweiten Anlauf in den Ruhestand geben sollte?
Dann hat wohl der Majakalender irgendwann doch Recht. Wenngleich auch auf andere Art.