Geschrieben am 15.10.2020 2020-10-15| Aktualisiert am
16.10.2020
Besucht am 15.09.2020Besuchszeit: Abendessen 3 Personen
Rhein. Burgen. Natur. Wandern. Wein. Fünf Dinge, die hier im Welterbe Oberes Mittelrheintal wunderbar harmonieren und selbstverständlich einladen. Nun, dieses Mal habe ich mich selbst eingeladen. Nach dem erfreulichen Wiedersehen am Samstag zuvor in Bingen am Rhein, schloss ich mich GG-Kollege Carsten1972 und seiner Frau auf deren dritten Etappe auf dem RheinBurgenWeg an. Und wie es sich für eine anständige Genusswanderung gehört (zumindest in unserer Region), hatte ich natürlich auch flüssiges Anschauungsmaterial dabei. Zwar nicht aus der direkten Umgebung, sondern aus meiner Wahlheimat, die eine gute dreiviertel Autostunde entfernt liegt.
Von Bacharach ging es hinauf auf die Hochebenen über dem Rhein und den Seitentälern Richtung Oberwesel. Unser Ziel des Tages. Auf halber Wandertour, an einem würdigen Plätzchen, wurde die gut gekühlte Flasche ihres Inhaltes und ich von der schweren Last auf dem Buckel befreit. Glücklicherweise kam der Wein sehr gut an und ich durfte die zweite Hälfte der Tour mit zu Ende wandern. In Oberwesel angekommen trafen wir zunächst auf die Schönburg und da wir zeitig unterwegs waren, gestatteten wir uns eine gemütliche Rast im Außenbereich der Anlage mit Blick über das Rheintal. Nach Pils, Kuchen und einem leckeren, Historischen Emmerbier folgte der Abstieg nach Oberwesel. Dort trennten sich uns erst einmal unsere Wege.
Die Münsterländer wollten sich etwas erfrischen, ich zog durch die Stadt um eine geeignete Abend Lokalität zum Verweilen zu finden. Eine vorab Recherche im Internetz war nicht sonderlich erfolgreich. Viele der möglichen Destinationen hatten an diesem Dienstag Ruhetag. Die anderen wenigen nicht mein Vertrauen. Schon früh liebäugelte ich mit dem Weingut Lanius-Knab, die eine kleine Straußwirtschaft von April bis September betreiben. Doch es war ja noch Zeit und wer weiß was sich in den historischen Straßen so alles finden lässt.
Doch nach einer guten halben Stunde quer durch die Straßen und Gassen gab ich auf. Nichts dabei was mir sofort ins Gesicht sprang. Also wieder kehrt gemacht und zum Auto am Bahnhof marschiert. Erstmal ausruhen und ein wenig umziehen. Keine fünf Gehminuten weiter befindet sich an der Hauptstraße das VDP-Weingut Lanius-Knab. Im Innenhof, direkt am Hang unterhalb der Schönburg befindet sich etwas mediterran anmutend die Straußwirtschaft. Die war schon gut besucht und viele weitere Tische reserviert (dem Anschein nach). Höflich und nett wie ich nun einmal bin, fragte ich um einen Tisch für drei Personen, den mir die Chefin des Hauses dann auch ebenso freundlich noch anbieten konnte. Und kein schlechter Platz dazu. Ich meldete an Carsten also meinen Erfolg und es sollte noch eine gute halbe Stunde dauern, bis die beiden fein herausgeputzt zu mir fanden. Ich vertrieb mir die Zeit bis dahin mit der Speise- und Weinkarte und dem ersten Glas Wein.
Blöderweise war meine erste Wahl, ein 2019er VDP.Ortswein Rheinschiefer Riesling trocken schon ausverkauft. Also dann ein 2019er VDP.Erste Lage Engehöller Bernstein Riesling trocken (0,1 / 4,10€). Dieser wurde dann mit einem informativen Untersetzer serviert. Auf diesen kleinen Zetteln stehen nützliche Dinge wie Geschmacksbild, Alkohol-, Säure- und Restzuckerwerte. In Deutsch und Englisch. So kann man nebenbei noch Gaumen und Nase schulen. Sehr löblich und nachahmenswert. Der Wein war dann schon eine echte Überraschung. Mir wird zwar nachgesagt, ich tränke nur Nahewein und würde anderen Weinanbaugebieten diese Kunst absprechen, aber das ist nur ein Gerücht. Ich trinke gerne gute Weine, egal wo sie herkommen. Solange sie ehrlich und mit solidem Handwerk gemacht wurden. Dieser Ortswein Riesling hatte jedenfalls sofort meine ganze Aufmerksamkeit. Ein knackiger, mineralischer Riesling mit Kanten, der mir so gut gefiel, das ich lange überlegt mir eine Kiste mitzunehmen. Der Abend startete jedenfalls vielversprechend. Eine erste Flasche Wasser (0,75 / 4,90€) sollte auch schon einmal den Weg zu mir finden. Trinken macht ja doch durstig. Dann trafen auch meine Wanderbegleiter ein.
Den ersten Wein ließen sich Carsten und seine Frau noch von mir empfehlen, doch dann war besonders Carsten so sehr von den verschiedenen Rieslingen angetan, dass er nicht mehr zu bremsen war. Auf jeden Fall wollten wir ja auch etwas essen. Auf den ersten Blick bot die einseitige Karte nicht viel Auswahl, dennoch wurden wir alle fündig. Es ist ja auch nur eine Straußwirtschaft. Doch die Zusatztafel, die einen Wurstsalat und einen Flammkuchen mit Räucherforelle, Frühlingszwiebel und Apfel anpries, fand unser aller Zuspruch. Also dreimal Flammkuchen bitte, dazu trinkt der Naheländer einen 2019er VDP.Ortswein Rheingold Riesling feinherb (0,1 / 3,40€). Auch dieser süffige, fruchtige Wein gefiel und sollte später noch einmal den Weg zu mir finden.
Der Flammkuchen (12,50€) selbst war ebenfalls eine schöne Überraschung. Nicht nur dass er lecker duftete und noch besser aussah, er schmeckte auch so. Reichlich Fisch, ein passender Apfel dazu und auch wenn es nach zu viel Frühlingszwiebeln aussah, es passte alles wunderbar zusammen. Der Teig war wohl zugekauft, soll mich an dieser Stelle aber nicht wirklich jucken. Einen besseren Flammkuchen habe ich selten gegessen. 4,5*
Aber satt machte der Fladen noch lange nicht. Also gaben wir eine neue Bestellung auf, dazu eine neue Runde Wein. Und da ich nun etwas Deftiges geordert hatte, brauchte ich einen passenderen Wein. Jörg Lanius, der Chef des Hauses, musste an diesem Abend mehr als einmal Rede und Antwort stehen. Carsten hatte ihm zudem unter die Nase gerieben, dass ich ja von der Nahe käme und anderen Anbaugebieten skeptisch gegenüberstehe. Wieso auch immer. Das nahm Herr Lanius aber als Steilvorlage um den ein oder anderen scherzhaften Seitenhieb gekonnt zu parieren. Zum Hauptgang gab es also einen 2018er VDP.Erste Lage Engehöller Bernstein Riesling "S" feinherb. Der noch einmal gehaltvoller und kräftiger war als der Wein zuvor und somit keine Probleme hatte mit dem Essen mitzuhalten.
Drei auf einen Streich - Spundekäs, Leberwurst und Kräuterquark mit zusätzlichen Pellkartoffeln anstelle von Brot (11,90€), serviert auf einer kleinen Fassdaube mit Weingutsbranding. Reichlich - dachte ich mir. Das mit den Gläsern hatte ich mir schon so in etwa vorgestellt. Doch dass die Kartoffeln auch noch mit zusätzlichem Kräuterquark kommen eigentlich nicht. Aber was soll's. Hilft ja nix. Solange es schmeckt sowieso. Der Spundekäs war ungewöhnlich luftig, aber schön in Geschmack und Aroma. Die Leberwurst war dann für mich das Beste in diesem Trio, schönes Leberaroma, nicht zu fett oder schwer. Sehr fein. Dazu gab es einen groben Senf. Der reichlich vorhandene Kräuterquark war ordentlich, aber nichts was man nicht schon öfter in dieser Qualität gegessen hätte. Die Kartoffeln waren ebenfalls sehr gut im Geschmack. Alles in allem aber rundum lecker, wenn am Ende auch etwas zu viel. 4*
Carsten war mit dem Wein mal wieder vorgeprescht und hatte sich die kleine Weinreise Riesling und Spätburgunder servieren lassen. Die wir eigentlich zusammen durchgehen wollten. Aber was soll ich sagen. Der ein oder andere wird ihn kennen ;-) Ich startete mit dieser kleinen abschließenden Weinreise (6x 0,05 / 18€) nachdem er schon die ersten beiden Kelche geleert hatte.
Erfreulicherweise (oder auch nicht?) waren es etwas mehr als die ausgeschriebenen 0,05 l je Glas. Eigentlich schon fast doppelt so viel. Ob das an unserer lockeren Konversation mit dem Herrn des Hauses lag? Wer weiß das schon. Der erste Riesling lief dann eher nebenbei in den Hals, den zweiten trat ich großzügiger Weise meiner Tischnachbarin ab. Hatte ja schon einen dieser Art gehabt. Mit dem dritten Wein, einem 2018er Großes Gewächs Oberweseler Oelsberg Riesling trocken, waren Carsten und ich dann wieder gemeinsam unterwegs. Mein Favorit an diesem Abend. Ohne Zweifel. Der Wein wurde seinem Namen gerecht.
Dann war es Zeit zu prüfen was die Mittelrheiner an Rotwein zu bieten haben. Den Anfang machte der 2018er VDP.Ortswein Spätburgunder trocken. Doch mit dem schien etwas nicht zu stimmen. Der schmeckte zu reif und die Gerbsäure stach hervor. Das war so nix. Es folgte ein 2019er VDP.Ortswein Winkel Spätburgunder trocken aus den Weingutseigenen Lagen im Rheingau. Ein noch recht junger Vertreter seine Art mit Potential für die Zukunft. Würzig und sehr trocken. Und das bei moderaten 12,5 Vol.%. Das Sextett sollte der 2018er VDP.Erste Lage Engehöller Bernstein "S" Spätburgunder trocken beschließen. Das war dann gleich nochmal ein anderes Kaliber, satte 13,5 Vol.%, tolle Beerenaromen, lang und vollmundig. Der konnte gefallen.
Herr Lanius ließ sich blicken, worauf ich den Einwand brachte, dass der erste Spätburgunder so gar nicht in die Reihe der anderen Weine passe und ob da vielleicht eine alte Flasche zu uns an den Tisch fand. Er nahm sich jedenfalls der Kritik an und servierte uns zwei neue Gläser von einer frisch geöffneten Flasche. Und siehe da - der Wein ist doch ganz passabel. Feinfruchtig, elegant und fast süffig. Danke für die zweite Chance. Danach war auf jeden Fall Schluss. Auch wenn von mir aus der Abend hätte so gerne eine Weile hätte weiter gehen können. Aber es hilft ja nix. Bleiben wir vernünftig ;-)
Was bleibt als Fazit? Die Straußwirtschaft im Weingut Lanius-Knab ist auf jeden Fall eine Einkehr wert, was ich mit Sicherheit wieder in Erwägung ziehen werde. Die tollen Weine haben mich mehr als überzeugt, dazu eine sehr gute Weingutsküche mit Wein affinen Speisen die schmecken. Der Service in Person von Herrn und Frau Lanius war kompetent und freundlich. Und wenn man dazu eine so tolle Gesellschaft haben darf, kann man von einem gelungenen Abend, ja von einem gelungenen Tag sprechen.
Rhein. Burgen. Natur. Wandern. Wein. Fünf Dinge, die hier im Welterbe Oberes Mittelrheintal wunderbar harmonieren und selbstverständlich einladen. Nun, dieses Mal habe ich mich selbst eingeladen. Nach dem erfreulichen Wiedersehen am Samstag zuvor in Bingen am Rhein, schloss ich mich GG-Kollege Carsten1972 und seiner Frau auf deren dritten Etappe auf dem RheinBurgenWeg an. Und wie es sich für eine anständige Genusswanderung gehört (zumindest in unserer Region), hatte ich natürlich auch flüssiges Anschauungsmaterial dabei. Zwar nicht aus der direkten Umgebung, sondern... mehr lesen
Straußwirtschaft im Weingut Lanius Knab
Straußwirtschaft im Weingut Lanius Knab€-€€€Besenwirtschaft067448104Mainzer Straße 38, 55430 Oberwesel
5.0 stars -
"Wunderbare Straußwirtschaft im renomierten Weingut" NoluxRhein. Burgen. Natur. Wandern. Wein. Fünf Dinge, die hier im Welterbe Oberes Mittelrheintal wunderbar harmonieren und selbstverständlich einladen. Nun, dieses Mal habe ich mich selbst eingeladen. Nach dem erfreulichen Wiedersehen am Samstag zuvor in Bingen am Rhein, schloss ich mich GG-Kollege Carsten1972 und seiner Frau auf deren dritten Etappe auf dem RheinBurgenWeg an. Und wie es sich für eine anständige Genusswanderung gehört (zumindest in unserer Region), hatte ich natürlich auch flüssiges Anschauungsmaterial dabei. Zwar nicht aus der direkten Umgebung, sondern
Geschrieben am 24.09.2020 2020-09-24| Aktualisiert am
11.11.2020
Besucht am 15.09.2020Besuchszeit: Abendessen 3 Personen
Dritte Etappe auf dem Rhein Burgen Weg, am 15. September 2020 wanderten meine Frau und ich die ca. 14 Kilometer von Bacharach nach Oberwesel. Auf dieser Etappe hatte sich GG Kollege Nolux uns angeschlossen. Morgens trafen wir uns am Steeger Tor in Bacharach und dann ging es zu dritt in Richtung Oberwesel. Unterwegs sorgte der liebe Kollege noch für eine schöne Pause, hatte er doch neben einem Trumm von Kamera auch noch eine gut gekühlte Flasche Schlossböckelheimer Riesling Vulkangestein von Bad Sobernheimer Weingut Schneider dabei nebst drei Gläsern. Solche Wanderkumpanen wünscht man sich, es wurde eine wunderschöne Mittagsrast über dem Rhein am Blücherblick.
Abends, so hatten wir beschlossen, wollten wir noch zusammen essen gehen. Der Dienstag war der einzige Wandertag, an dem wir keine Einkehr vorher reserviert hatten. Nachdem wir an der der Schönburg angekommen waren, waren wir so gut im Zeitplan, das Zeit für eine Einkehr blieb, Durst löschen und die müden Wanderbeine ein wenig unter den Tisch ausstrecken. Dort sprachen wir ab, nach dem Abstieg von der Burg nach Oberwesel hinein würden wir uns trennen. Meine Frau und ich gingen uns bei unserer Pension, dem Weingut Persch, einchecken (die Strauße dort ist wirklich auch sehr schön, aber erst ab Mittwoch geöffnet), Nolux wandte sich entgegen gesetzt dem Ort zu und würde eine geeignete Einkehr suchen und uns benachrichtigen, wo wir ihn finden.
Nach einer Dusche und frischen Klamotten für uns kam dann auch schon eine Nachricht aufs Mobiltelefon. Er saß in der Strauße des Weingutes Lanius Knab, und würde dort auf uns warten. Bon, Weingut und Strauße sind immer eine gute Wahl! Und Lanius Knab war ein bekannter Name, den hatte ich im Zusammenhang mit dem VDP schon gehört. Faktencheck per Internet, korrekt, Mitgliedsbetrieb im VDP Mittelrhein! Es lohnt sich immer Wein-Aficionados suchen zu lassen. Wir machten uns auf den halbstündigen Weg von der Rieslingstraße zur Mainzer Straße und standen alsbald vor diesem Gebäude.
Von der Strauße erst mal nix zu sehen, wir waren aber richtig, weil Fahnen der Weingutes auf der anderen Straßenseite wehten. Neben der Tür das bekannte Zeichen für hochwertigen Wein.
Ums Eck ging es in einen einfachen, aber sehr schön dekorierten Innenhof, der mit Tischen vollgestellt war.
Und dort im Innenhof fanden wir ihn dann, den Weinliebhaber von der Nahe, der schon dabei war sich durch die Rieslinge und weiteren Weine des Weingutes Lanius Knab zu probieren. Direkt am Tor der Betriebshalle saß er, in dem das Ehepaar Lanius Knab die Theke stehen hatte und durch das es auch zur Küche ging. Er behauptete zwar, dass sei der einzig freie Platz gewesen, ich glaube aber eher, er hat den Tisch gewählt, weil er so den Chef besser in Fachgespräche verwickeln konnte. Nichtsdestotrotz, ein erster Wein wurde empfohlen von ihm.
VDP erste Lage, 2019 Enghöller Bernstein "S" Riesling trocken. Von dem war er sehr angetan! Da musste der Nahewein-Trinker doch tatsächlich zugeben, dass es Weine am Mittelrhein gibt, die ihm sehr zusagen. Was die weiteren Weine des Abends betrifft, spiele ich hiermit wieder Nolux den Ball zu, ich widme mich dem Essen. Den Weinsprech beherrscht er viel besser als ich. Im Hallentor eine Tafel mit dem Tagesangebot.
Daneben gibt es eine sehr kurze feste Karte mit typischen Straußengerichten.
Durst war mit Wasser und Wein(en) für Erste gelöscht, wir hatten Hunger nach einem langen Tag auf dem Rhein Burgen Weg. Uns allen Drei gefiel der Flammkuchen aus dem Tagesangebot, also orderten wir den bei Herrn Lanius Knab. Die Küche verantwortet seine Frau, die nach der Bestellung Besteck an den Tisch brachte. Nach etwas längerer Wartezeit, es war kein Tisch mehr frei an unserem Besuchsabend, kam dann der georderte Flammkuchen an unseren Tisch. Flammkuchen mit geräucherter Wispertalforelle, Frühlingszwiebel und Apfel war ein Angebot, dem wir nicht widerstehen konnten. Und was uns serviert wurde, konnte wirklich gefallen, mit der Forelle war nicht gespart worden. Der Räucherfisch ergänzte sich aufs feinste mit Creme Fraiche, Frühlingszwiebeln und Apfel. In der Wartezeit hatten wir unsere (Wein)Kritikerpflichten ernst genommen und fleißig weiter mit probiert. Die Familie Lannius Knab produziert ein paar sehr feine Tropfen.
Es war klar, bei dem ganzen Weingenuss würde ein einzelner Flammkuchen gerade nach einer Wanderung keine ausreichende Grundlage bilden können, um den Abend einigermaßen unbeschädigt in Sinne von "hang over" am nächsten Morgen verbringen zu können. Ergänzung zur Füllung des weiterhin knurrenden Magens musste her. Für meine Frau eine Gulaschsuppe mit Brot.
Von der gegenüberliegenden Tischseite kamen keine Klagen zu der Suppe. Kollege Nolux neben meiner Frau auch mir gegenüber schien noch mehr Hunger zu haben, für ihn gleich Drei auf einen Streich
und weil das niemals reichen würde, Spundekäs, Leberwurst und Kräuterquark, hatte er sich noch Pellkartoffeln dazu bestellt. Ich bin gespannt auf seine Bewertung! Ich lag irgendwo dazwischen mit dem von mir georderten Spundekäs.
mit Laugenbrezel und Brot. Nicht zuletzt die Laugenbrezel hatten mich zur Auswahl veranlasst. Aber Spundekäs mit Brot und Brezeln ist nun mal der beste Weinbegleiter überhaupt. Lecker und sättigend und er wappnete mich gut gegen ein besonderes Angebot des WG Lanius Knab, bzw. dessen Folgen am nächsten Morgen. Brettchen mit einer Verkostungsauswahl von 4 oder 6 Weinen, laut Angebot 4 oder 6 Mal 0,05 Liter, aber als die Gläser kamen waren das in allen 0,1 Liter, minimum.
Unter den Gläsern immer ein kleiner Deckel mit dem Namen des Weins und weiteren Informationen. So macht Weinprobe sehr viel Spaß. Dieser Abend im Innenhof des Weingutes der Familie Lanius Knab war ein wunderbar Schöner! Nolux, dank deiner Spürnase haben wir noch ein Weingut kennen gelernt, dessen Weine außerordentlich gut sind! Herr und Frau Lanius Knab hatten uns mit zwei weiteren Servicekräften einen schönen Abend beschert.
Bis ins Dunkle hinein saßen wir unterhalb der Schönburg und können eine Einkehr in dieses Weingut sehr empfehlen! Ich habe immer noch ein schlechtes Gewissen, weil ich keine Weine für zu Hause bestellt habe, aber mein Mittelrhein-Weinbudget hatte ich schon beim JOST in Bacharach ausgeschöpft. Ich habe dem Chef aber fest versprochen, wir kommen wieder und dann laden wir den Kofferraum auch mit seinen Weinen voll!
Dritte Etappe auf dem Rhein Burgen Weg, am 15. September 2020 wanderten meine Frau und ich die ca. 14 Kilometer von Bacharach nach Oberwesel. Auf dieser Etappe hatte sich GG Kollege Nolux uns angeschlossen. Morgens trafen wir uns am Steeger Tor in Bacharach und dann ging es zu dritt in Richtung Oberwesel. Unterwegs sorgte der liebe Kollege noch für eine schöne Pause, hatte er doch neben einem Trumm von Kamera auch noch eine gut gekühlte Flasche Schlossböckelheimer Riesling Vulkangestein von... mehr lesen
Straußwirtschaft im Weingut Lanius Knab
Straußwirtschaft im Weingut Lanius Knab€-€€€Besenwirtschaft067448104Mainzer Straße 38, 55430 Oberwesel
4.0 stars -
"Ein schöner Abend im Weingut" Carsten1972Dritte Etappe auf dem Rhein Burgen Weg, am 15. September 2020 wanderten meine Frau und ich die ca. 14 Kilometer von Bacharach nach Oberwesel. Auf dieser Etappe hatte sich GG Kollege Nolux uns angeschlossen. Morgens trafen wir uns am Steeger Tor in Bacharach und dann ging es zu dritt in Richtung Oberwesel. Unterwegs sorgte der liebe Kollege noch für eine schöne Pause, hatte er doch neben einem Trumm von Kamera auch noch eine gut gekühlte Flasche Schlossböckelheimer Riesling Vulkangestein von
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Von Bacharach ging es hinauf auf die Hochebenen über dem Rhein und den Seitentälern Richtung Oberwesel. Unser Ziel des Tages. Auf halber Wandertour, an einem würdigen Plätzchen, wurde die gut gekühlte Flasche ihres Inhaltes und ich von der schweren Last auf dem Buckel befreit. Glücklicherweise kam der Wein sehr gut an und ich durfte die zweite Hälfte der Tour mit zu Ende wandern. In Oberwesel angekommen trafen wir zunächst auf die Schönburg und da wir zeitig unterwegs waren, gestatteten wir uns eine gemütliche Rast im Außenbereich der Anlage mit Blick über das Rheintal. Nach Pils, Kuchen und einem leckeren, Historischen Emmerbier folgte der Abstieg nach Oberwesel. Dort trennten sich uns erst einmal unsere Wege.
Die Münsterländer wollten sich etwas erfrischen, ich zog durch die Stadt um eine geeignete Abend Lokalität zum Verweilen zu finden. Eine vorab Recherche im Internetz war nicht sonderlich erfolgreich. Viele der möglichen Destinationen hatten an diesem Dienstag Ruhetag. Die anderen wenigen nicht mein Vertrauen. Schon früh liebäugelte ich mit dem Weingut Lanius-Knab, die eine kleine Straußwirtschaft von April bis September betreiben. Doch es war ja noch Zeit und wer weiß was sich in den historischen Straßen so alles finden lässt.
Doch nach einer guten halben Stunde quer durch die Straßen und Gassen gab ich auf. Nichts dabei was mir sofort ins Gesicht sprang. Also wieder kehrt gemacht und zum Auto am Bahnhof marschiert. Erstmal ausruhen und ein wenig umziehen. Keine fünf Gehminuten weiter befindet sich an der Hauptstraße das VDP-Weingut Lanius-Knab. Im Innenhof, direkt am Hang unterhalb der Schönburg befindet sich etwas mediterran anmutend die Straußwirtschaft. Die war schon gut besucht und viele weitere Tische reserviert (dem Anschein nach). Höflich und nett wie ich nun einmal bin, fragte ich um einen Tisch für drei Personen, den mir die Chefin des Hauses dann auch ebenso freundlich noch anbieten konnte. Und kein schlechter Platz dazu. Ich meldete an Carsten also meinen Erfolg und es sollte noch eine gute halbe Stunde dauern, bis die beiden fein herausgeputzt zu mir fanden. Ich vertrieb mir die Zeit bis dahin mit der Speise- und Weinkarte und dem ersten Glas Wein.
Blöderweise war meine erste Wahl, ein 2019er VDP.Ortswein Rheinschiefer Riesling trocken schon ausverkauft. Also dann ein 2019er VDP.Erste Lage Engehöller Bernstein Riesling trocken (0,1 / 4,10€). Dieser wurde dann mit einem informativen Untersetzer serviert. Auf diesen kleinen Zetteln stehen nützliche Dinge wie Geschmacksbild, Alkohol-, Säure- und Restzuckerwerte. In Deutsch und Englisch. So kann man nebenbei noch Gaumen und Nase schulen. Sehr löblich und nachahmenswert. Der Wein war dann schon eine echte Überraschung. Mir wird zwar nachgesagt, ich tränke nur Nahewein und würde anderen Weinanbaugebieten diese Kunst absprechen, aber das ist nur ein Gerücht. Ich trinke gerne gute Weine, egal wo sie herkommen. Solange sie ehrlich und mit solidem Handwerk gemacht wurden. Dieser Ortswein Riesling hatte jedenfalls sofort meine ganze Aufmerksamkeit. Ein knackiger, mineralischer Riesling mit Kanten, der mir so gut gefiel, das ich lange überlegt mir eine Kiste mitzunehmen. Der Abend startete jedenfalls vielversprechend. Eine erste Flasche Wasser (0,75 / 4,90€) sollte auch schon einmal den Weg zu mir finden. Trinken macht ja doch durstig. Dann trafen auch meine Wanderbegleiter ein.
Den ersten Wein ließen sich Carsten und seine Frau noch von mir empfehlen, doch dann war besonders Carsten so sehr von den verschiedenen Rieslingen angetan, dass er nicht mehr zu bremsen war. Auf jeden Fall wollten wir ja auch etwas essen. Auf den ersten Blick bot die einseitige Karte nicht viel Auswahl, dennoch wurden wir alle fündig. Es ist ja auch nur eine Straußwirtschaft. Doch die Zusatztafel, die einen Wurstsalat und einen Flammkuchen mit Räucherforelle, Frühlingszwiebel und Apfel anpries, fand unser aller Zuspruch. Also dreimal Flammkuchen bitte, dazu trinkt der Naheländer einen 2019er VDP.Ortswein Rheingold Riesling feinherb (0,1 / 3,40€). Auch dieser süffige, fruchtige Wein gefiel und sollte später noch einmal den Weg zu mir finden.
Der Flammkuchen (12,50€) selbst war ebenfalls eine schöne Überraschung. Nicht nur dass er lecker duftete und noch besser aussah, er schmeckte auch so. Reichlich Fisch, ein passender Apfel dazu und auch wenn es nach zu viel Frühlingszwiebeln aussah, es passte alles wunderbar zusammen. Der Teig war wohl zugekauft, soll mich an dieser Stelle aber nicht wirklich jucken. Einen besseren Flammkuchen habe ich selten gegessen. 4,5*
Aber satt machte der Fladen noch lange nicht. Also gaben wir eine neue Bestellung auf, dazu eine neue Runde Wein. Und da ich nun etwas Deftiges geordert hatte, brauchte ich einen passenderen Wein. Jörg Lanius, der Chef des Hauses, musste an diesem Abend mehr als einmal Rede und Antwort stehen. Carsten hatte ihm zudem unter die Nase gerieben, dass ich ja von der Nahe käme und anderen Anbaugebieten skeptisch gegenüberstehe. Wieso auch immer. Das nahm Herr Lanius aber als Steilvorlage um den ein oder anderen scherzhaften Seitenhieb gekonnt zu parieren. Zum Hauptgang gab es also einen 2018er VDP.Erste Lage Engehöller Bernstein Riesling "S" feinherb. Der noch einmal gehaltvoller und kräftiger war als der Wein zuvor und somit keine Probleme hatte mit dem Essen mitzuhalten.
Drei auf einen Streich - Spundekäs, Leberwurst und Kräuterquark mit zusätzlichen Pellkartoffeln anstelle von Brot (11,90€), serviert auf einer kleinen Fassdaube mit Weingutsbranding. Reichlich - dachte ich mir. Das mit den Gläsern hatte ich mir schon so in etwa vorgestellt. Doch dass die Kartoffeln auch noch mit zusätzlichem Kräuterquark kommen eigentlich nicht. Aber was soll's. Hilft ja nix. Solange es schmeckt sowieso. Der Spundekäs war ungewöhnlich luftig, aber schön in Geschmack und Aroma. Die Leberwurst war dann für mich das Beste in diesem Trio, schönes Leberaroma, nicht zu fett oder schwer. Sehr fein. Dazu gab es einen groben Senf. Der reichlich vorhandene Kräuterquark war ordentlich, aber nichts was man nicht schon öfter in dieser Qualität gegessen hätte. Die Kartoffeln waren ebenfalls sehr gut im Geschmack. Alles in allem aber rundum lecker, wenn am Ende auch etwas zu viel. 4*
Carsten war mit dem Wein mal wieder vorgeprescht und hatte sich die kleine Weinreise Riesling und Spätburgunder servieren lassen. Die wir eigentlich zusammen durchgehen wollten. Aber was soll ich sagen. Der ein oder andere wird ihn kennen ;-) Ich startete mit dieser kleinen abschließenden Weinreise (6x 0,05 / 18€) nachdem er schon die ersten beiden Kelche geleert hatte.
Erfreulicherweise (oder auch nicht?) waren es etwas mehr als die ausgeschriebenen 0,05 l je Glas. Eigentlich schon fast doppelt so viel. Ob das an unserer lockeren Konversation mit dem Herrn des Hauses lag? Wer weiß das schon. Der erste Riesling lief dann eher nebenbei in den Hals, den zweiten trat ich großzügiger Weise meiner Tischnachbarin ab. Hatte ja schon einen dieser Art gehabt. Mit dem dritten Wein, einem 2018er Großes Gewächs Oberweseler Oelsberg Riesling trocken, waren Carsten und ich dann wieder gemeinsam unterwegs. Mein Favorit an diesem Abend. Ohne Zweifel. Der Wein wurde seinem Namen gerecht.
Dann war es Zeit zu prüfen was die Mittelrheiner an Rotwein zu bieten haben. Den Anfang machte der 2018er VDP.Ortswein Spätburgunder trocken. Doch mit dem schien etwas nicht zu stimmen. Der schmeckte zu reif und die Gerbsäure stach hervor. Das war so nix. Es folgte ein 2019er VDP.Ortswein Winkel Spätburgunder trocken aus den Weingutseigenen Lagen im Rheingau. Ein noch recht junger Vertreter seine Art mit Potential für die Zukunft. Würzig und sehr trocken. Und das bei moderaten 12,5 Vol.%. Das Sextett sollte der 2018er VDP.Erste Lage Engehöller Bernstein "S" Spätburgunder trocken beschließen. Das war dann gleich nochmal ein anderes Kaliber, satte 13,5 Vol.%, tolle Beerenaromen, lang und vollmundig. Der konnte gefallen.
Herr Lanius ließ sich blicken, worauf ich den Einwand brachte, dass der erste Spätburgunder so gar nicht in die Reihe der anderen Weine passe und ob da vielleicht eine alte Flasche zu uns an den Tisch fand. Er nahm sich jedenfalls der Kritik an und servierte uns zwei neue Gläser von einer frisch geöffneten Flasche. Und siehe da - der Wein ist doch ganz passabel. Feinfruchtig, elegant und fast süffig. Danke für die zweite Chance. Danach war auf jeden Fall Schluss. Auch wenn von mir aus der Abend hätte so gerne eine Weile hätte weiter gehen können. Aber es hilft ja nix. Bleiben wir vernünftig ;-)
Was bleibt als Fazit? Die Straußwirtschaft im Weingut Lanius-Knab ist auf jeden Fall eine Einkehr wert, was ich mit Sicherheit wieder in Erwägung ziehen werde. Die tollen Weine haben mich mehr als überzeugt, dazu eine sehr gute Weingutsküche mit Wein affinen Speisen die schmecken. Der Service in Person von Herrn und Frau Lanius war kompetent und freundlich. Und wenn man dazu eine so tolle Gesellschaft haben darf, kann man von einem gelungenen Abend, ja von einem gelungenen Tag sprechen.