Trattoria Naccarato
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Damals, im Jahre 2021, waren wir sehr gekniffen,  sassen wir doch in unserer neuen Wohnung vom Einzug Anfang März bis zur Lieferung unserer neuen Küche in der letzten Juniwoche was das Kochen anbelangte auf dem Trockenen und andererseits spuckte uns, was Restaurantbesuche anbelangte, auch noch Corona mit Betriebsschliessungen kräftig in die Suppe. Wir waren also über etliche Wochen  auf Abhol- und Bringedienste angewiesen, wollten wir uns nicht ausschliesslich von belegten Broten ernähren. Einmal in dieser Zeit habe ich auch in der "Trattoria Naccarato" etwas bestellt und abgeholt: heute wurde es uns von Tochter und Schwiegersohn gebracht, die dort vor Ort zum Essen gewesen waren und telefonisch unsere Wünsche erfragt hatten. Sie selbst hatten "Pizza Buffolo" mit Büffelmozarella, Rucola und Pilzen für EUR 13,50 bzw. "Tagliatelle Galinaccio" (mit Pfifferlingen) für EUR 14,50 gegessen; Fotos davon haben sie leider nicht gemacht, beide Gerichte sollen aber sehr lecker gewesen sein.

Meine Frau hatte für sich "Antipasto alla casa" (EUR 10,50) und "Vitello Tonnatoi" (EUR 10,50) bestellt; ich hatte mich nach langer Zeit wieder mal für eine Pizza entschieden und das Modell "Calabrese" mit Salsiccial, N´duja, schwarzen Oliven und Zwiebeln für EUR 10,50 geordert. Die Portionen, die meine Frau hatte, waren beide recht übersichtlich; während der Antipasto-Teller von der Menge her für eine Vorspeise auskömmlich war, würde ich das "Vitello Tonnato" in die Abteilung "Kinder- oder Seniorenteller" verweisen. Sie war jedenfalls mit ihren Gerichten sehr zufrieden.
Meine Pizza war die kleinere von zwei zur Wahl stehenden Grössen, für mich aber völlig ausreichend. Gebacken war sie für meine Begriffe gut, die Ränder wölbten sich schön und durchgeweicht war der Boden nicht. Sie hatte eine gewisse Schärfe; für manchen Gast möglicherweise zuviel, für mich durchaus im Rahmen des Erlaubten. Mit N´duja, schwarzen Oliven unbd Zwiebeln war beim Belegen nicht gegeizt worden; die annoncierte  Salsiccia glänzte allerdings durch totale Abwesenheit, was ich sehr schade fand. Dafür muss ich im Bereich "Essen" einen halben Stern in Abzug bringen. Und "Service", "Ambiente" und "Sauberkeit" kann ich nicht bewerten; wir waren ja nicht vor Ort. Insgesamt waren wir mit dem uns Mitgebrachten zufrieden, meine Frau etwas mehr als ich.

Fazit: Sollte es sich einmal ergeben, werden wir mit Tochter und Eidam gerne in der "Trattoria Naccarato" essen, zumal wir den Betreiber aus seiner früheren Kellnerzeit im "Italia" gut kennen.

P.S. Einen Kassenzettel hat man uns nicht mitgebracht; die angegebenen Preise habe ich aus dem Internet.
 

Diese Trattoria hatte ich vor Jahren hier schon einmal bewertet, allerdings ist der Beitrag aus welchen Gründen auch immer nicht mehr präsent. Den Betreiber kenne ich recht gut; er war zuvor über Jahre Kellner bei unserem Leib- und Magen-Italiener im "Italia" und seine Frau betreibt zwei Häuser weiter ein italienisches Feinkostgeschäft, das jeden Montag mit einem LKW aus bella Italia frisch  beliefert wird. Oder betrieb sie es? Angeblich hat der Laden nach gründlicher Renovierung einen neuen Betreiber, was aus meiner Sicht sehr bedauerlich wäre ; eine bessere N´duja, bessere Salsiccia und besserer italienischer Käse waren im gesamten Stadtgebiet nämlich nicht zu finden.

Hatten wir für heute eigentlich einen Neu- bzw. einen Altgriechen zwecks Abholung von Speisen im Visier gehabt, senkte sich im Lauf des Tages der Daumen meiner Herzallerliebsten;  sie wollte stattdessen die "Trattoria Naccarato", in der sie noch nie  gewesen war, abholmässig testen. Ade Bifteki, ade Octopus vom Grill, ade Kalbsleber in Orangen-.Ouzusoße, ade Mezedes und Co.! Sie setzte für heute die "Trattoria Nacarato" durch; wenigstens wollte sie dafür heute den Abholer bzw. die Abholerin machen. Wie nicht nur ich  ich immer sage: happy wife,happy  life!  Gesagt, getan.

Unsere Bestellung: für meinen Schatz " Scalopine Crema con patatine" sprich Schnitzel in Champignon-Rahmsoße  mit Pommes Frites für EUR 13,50; ich hatte "Tagliolini Scampi mit Rucola Aglio-Olio" (EUR 13,50). Dazu bekam sie noch zwei Becher mit verschiedenen Desserts, einem weissen und einen braunen, in die Hand gedrückt; einer davon  gehörte wohl zu einer der beiden Speisen, den anderen gab es "zum Probieren aufs Haus". Nicht im Vorfeld war zu ersehen, dass Kartenzahlung  in der "Trattoria Naccarato" nicht möglich ist. Will heissen, dass mein  Schatz  mangels Bargeld plötzlich "nackend in den Erben stand". Ob man sie als häufigeren Gast im "Italia" erkannte oder einfach auf ihre Ehrlichkeit setzte ? So oder so, sie durfte das Geld am nächsten Tag bringen und aus Freude über das Entgegenkommen  bestelte sie für den Folgetag für sich von der Tafel mit den Special Offers die "Kalbskrone". Dafür werde ich mir morgen bei unserem Lieblings-Asia-Imbiss bevor dieser übermorgen für eine Woche Urlaub macht etwas besorgen.

Die beiden bestellten Speisen waren sehr gut; da mein damaliger Bericht hier nicht mehr zu sehen ist weiss ich nicht wie ich damals bewertet hatte. Das Schnitzelgericht kam sehr gut an; das Schnitzelfleisch war sehr zart, ein Probebiss überzeugte mich, und die Soße war wirklich gut, während die Pommes Frites die Fahrt nicht unbeschadet überstanden hatten. Zwar noch warm, aber nicht mehr auch nur annähernd knusprig, eher schon etwas in Richtung "lätschig",aber diese Erfahrung ist uns nach vielen Abholfahrten nicht eben neu.

Meine Tagliolini waren genau richtig, sie waren absolut al dente. Dass die "Scampi" natürlich keine Scampi sondern stinknormale Garnelen waren, wusste ich von Beginn an; wer bei einigermassen klarem Verstand erwartet auch für dreizehn Euro Scampi ?! Dieser Etikettenschwindel ärgert mich aber nach wie vor. Vor Jahren habe ich in diesen Zusammenhang hier bei GG mal einen wahren "Glaubenskrieg" entfacht, bei dem es in den Kommentaren verbal teilweise sehr heftig gegen meine Person zur Sache  gegangen war. Tempi passati! Das Gericht fand ich in sich sehr stimmig, auch wenn es mit dem  Rucola für meine Begriffe doch ein bisschen sehr übertrieben worden war. Als Weinbegleitung hatten wir aus eigenem Bestand einen 2018er Haberschlachter Heuchelberg Schwarzriesling mit Spätburgunder Kabinett; sehr angenehm zu trinken.

Fazit: Hier kann man wieder bestellen; hat mein Schnuckelchen ja  auch bereits zumindest für sich schon vollzogen  :-))).