Hämmerle's Restaurant

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Oder wie Hänschen Rosenthal, der Unvergessene, ausrufen würde:" Das war Spitze!".

 Anlässlich ihres am vergangenen Mittwoch gehabten Geburtstag, gleichzeitig unser Hochzeitstag,  hatte sich sich meine liebe Frau diesmal von mir ein spezielles Geschenk gewünscht:eine Einladung zu einem Mittag- oder Abendessen. Aber hallo, das liesse sich ja doch problemlos machen. Hatte sie ihren Geburtstag en famille im Saarbrücker "Naccarato" gefeiert (siehe Bericht), was dank der aberwitzigen Zusammenarbeit zwischen Service und Küche ziemlich in die Hose gegangen war, sollte es in Sachen Geschenkeinlösung diesmal nicht die leiseste Spur irgendwelcher Probleme geben. Deshalb musste die "Einlösestelle" eine sichere Bank sein und da fiel mir doch spontan "Hämmerle´s Restaurant" in Blieskastel-Webenheim ein. Mme. Simba nickte und schon hing ich an meinem PC, um die Reservierung vorzunehmen. Seit etwas über einem Jahr kann man bei den Hämmerles über das Open Table-System reservieren; die leidigen Reservierungsraufereien früherer Tage am Telefon mit Frau Hämmerle sind also Gottseidank vorüber. Wunschtermin im System eingegeben und schon werden einem die für diesen Tag noch buchbaren Leerstunden aufgezeigt; eine genehme rausgepickt, den Reservierungswunsch abgeschickt und keine zwei Minuten später liegt die Reservierungsbestätigung vor. Null problemo; einen Tag vor dem ausgesuchte Termin meldet sich Open Table noch einmal mit der Anfrage, ob der Termin auch wahrgenommen wird; sehr sinnvoll, denn wie man weiss, werden immer wieder mal   gebuchte Termine durch Gäste nicht wahrgenommen. Ich bestätigte natürlich unser Kommen und so landeten wir gestern kurz vor 12:15 Uhr bei den Hämmerles.

Frau Hämmerle, die gelegentlich auch im Service mit Hand anlegt, stand gerade am Empfang, als wir eintrafen. Ich nannte unseren Namen und unseren Termin, sie bestätigte nach einem Blick auf ihre Liste und liess uns die Wahl zwischen einem Tisch im Aussenbereich oder einem drinnen. Hätten wir den Aussenbereich gewählt, wären wir auf einen meiner Bandkollegen nebst Gattin getroffen ; wir entschieden uns angesichts der  hohen Aussentemperaturen allerdings für drinnen, wo wir noch unter mehreren Zweiertischen die freie Wahl hatten. Eine halbe Stunde später waren allerdings auch die letzten Tische drinnen wie draussen besetzt.

Meine liebe Frau hatte sich in Sachen Vorspeise und Hauptgericht bereits zuhause nach einem Blick auf die Hämmerle-HP und die dort gezeigte Speisekarte entschieden: "Assiette Gourmand" (EUR 22,00) und "Original Wiener Schnitzel vom Kalb mit Preiselbeeren, Gurkensalat und Pommes Frites " (EUR 28,00). Ich liebäugelte zu diesem Zeitpunkt mit "Unsere Fischsuppe mit feinem Fisch,Aioli und Ofencroustini" (EUR 14,00) und auch dem Wiener Schnitzel; beide Gerichte hatte ich hier beim letzten Besuch gegessen und war hellauf begeistert gewesen. Allerdings habe ich mich gestern vor Ort dann doch anders und zwar für das dreigängige "Menü des Tages( je nach Auswahl zwischen EUR 35,00 und EUR 49,00) entschieden; ich nahm die Variante zu EUR 45,00.

Zügig wurden die Karten gebracht, kurz darauf erschien dann auch schon der junge italiensche Kellner, um unsere Getränkewünsche zu erfragen. Wie gewohnt haben die Servicekräfte  (zwei an der Zahl plus Serviceleiterin Frau Hämmerle) keine bestimmten Tische zu betreuen sonder alle kümmern sich servicemässig um den kompletten Bereich  und das sehr freundlich, kompetent, zuverlässig und flott. Daumen hoch!

Meine liebe Frau trank zunächst ein Sprite (EUR 3,00) und zum Essen Teinacher Sprudel (ebenfalls EUR 3,00). Ich hatte als Starter ein Karlsberg Ur-Pils (EUR  3,40) und zum Essen dann zwei Auxerrois (jeweils EUR 5,00 für 0,1l) von meinem Elsässer Lieblingswinzer Armand Gilg aus Mittelbergheim, der mit seinen Cremants sowie mehreren verschiedenen Weinen, unter anderem auch mit meinem persönlichen Favoriten, dem Riesling Grand Cru Zotzenberg, auf der Hämmerle-Weinkarte vertreten ist. Leider gibt es den Zotzenberg hier nur als Flaschenwein. So oder so, auch der Auxerrois hatte durchaus Gilgsche Qualität. Die offenen Weine werden hier immer sehr gut eingeschenkt; eine Fingerbreite über dem Eichstrich ist die Regel.

Amuse Bouche war wie so häufig der sehr schmackhafte Mini-Flammkuchen; die flüssige Komponente im Glas war diesmal eine Tomaten-Gazpacho. Fand mein Schatz sehr fein und ich habe das Tomatige überlebt.

Die "Assiette Gourmande" war eine sehr gelungene Mischung von Kostproben.Auf einer Platte angerichtet befanden sich eine kleine Terrine mit Fischsuppe, eine hausgemachte Frühlingsrolle, eine Probe mit gratiniertem Ziegenfrischkäse, ein Schüsselchen mit Nordseekrabben und mittendrin thronte eine pankopaniert frittierte Riesengarnele auf einem Linsenbett. Alles äusserst fein im Geschmack und die dafür aufgerufenen EUR 22,00 durchaus wert.Allerdings war in der Fischsuppe ein Gewürz, das Mme.Simba mehrfach zum Husten brachte. Leider vergassen wir, Herrn Hämmerle, als er bei seiner Runde an unserem Tisch stand, um das übliche Schwätzchen zu halten, ihn nach diesem Gewürz zu fragen; ich werde im Internet danach fahnden. Das Wiener Schnitzel, das mein Schatz als Hauptgericht hatte, war ohne Fehl und Tadel; der Gurkensalat dazu mit sehr gutem Dressing und die Pommes Frites bestens gewürzt und ausserordentlich knusprig. Zwischen Vorspeise und Hauptgericht wurde eine Kugel Blutorangen-Rotwein-Sorbet serviert, auch ohne Schlagsahne erste Sahne. Als Dessert pour Madame gab es eine Kugel Minze-Basilikum-Sorbet, die von ihr sehr gelobt wurde.

Neben dem dreigängige Sommer-Menü für EUR 67,00 und dem Bliesgau-Menü zu EUR 44,00 (beide in unveränderter Form rund ums Jahr) gibt es zusätzlich das dreigängige "Menü des Tages" (Alles muss raus! Vorsicht: Witz!)zwischen EUR 35,00 (mit Geheirade, vegi) und EUR 49,00  (mit Thunfisch oder Fischvariation) Hier die Gesamt-Übersicht über das Menü des Tages:

Bunte Melone mit Tomate, gratiniertem Ziegenfrischkäse und Croustini
                      oder
Hausgemachte Frühlingsrolle mit Staudensellerie, Karottensalat und Curry-Mango-Dip
                      oder
Fischsuppe Sylter Art mit Nordseekrabben, Lachs und Croustini


Perlgraupen-Risotto mit Saarbrücker Bio-Pilzen, wahlweise mit Filetspitzen vom Rind oder mit gebackenem Sommergemüse
                     oder
Duett vom Rumpsteak und geschmortem Kalbsbäckchen mit Bohnen-Möhrengemüse und Pommes Frites
                    oder
Variation von Loup de mer, Lachs und Gambas mit Spinat, Pitou und Röstkartoffeln
                    oder
Thunfisch rosa gebraten mit Tomaten-Pistazienkruste, Pinienspinat und Perlgraupen
                    oder
Dorade Saltimbocca" mit Bliesgauer Schinken, Salbei, Spinat und Röstkartoffeln


Waffeln mit Sommer-Pfirsich, Vanilleeis, Schlagsahne und Heidelbeeren
                    oder
Eine Kugel Eis/Sorbet mit Schlagsahne.


Ich entschied mit für die Fischsuppe Sylter Art, die Dorade "Saltimbocca" und die Waffeln.        

Die Fischsuppe Sylter Art, die meine Frau als Klein-Version hatte und bei deren Verzehr sie aufgrund eines von uns nicht eindeutig zu identifizierenden Gewürzes (ich tippe mal auf Kurkuma) mehrfach husten musste, brachte mich nicht zum husten; ich fand sie einfach nur großartig. Sie war leicht sämig, hervorragend  abgewürzt und es war   einlagenmässig weder an Fisch noch an Nordseekrabben gespart worden; beides war mit vollen Händen in die Suppe gegeben worden. Ein paar Muscheln hätten dem Ganzen noch die Krone aufgesetzt. Auch über Calamares oder Pulpo hätte ich mich sehr gefreut, aber diese Tierchen schwimmen ja bekannterweise nicht im Meer um um Sylt herum. Die Dorade "Saltimbocca"war vom Allerfeinsten; ein sehr schönes gut gebratenes Stück Fisch  mit knuspriger Haut bedeckt mit Salbei und Schinken; alles auf einem Spinatbett drapiert. Ich war begeistert, hätte mir allerdings anstelle der sehr gut gemachten Röstkartoffeln die perfekten Pommes Frites, die meine liebe Frau zu ihrem Schnitzel hatte, gewünscht. Um mit den Stones zu sprechen:" You Can´t Always Get What You Want." Die Waffeln bildeten für mich einen gelungen Abschluss; es war nach einem überaus gelungenen Essen kurz nach 15 Uhr, als wir nach dem Begleichen der Rechnung überaus zufrieden und angenehm gesättigt das gastliche Haus verliessen.

Fazit: Einmal mehr waren wir in "Hämmerle´s Restaurant" sehr zufrieden; möglicherweise werden wir anlässlich der "Bliesgau-Lammwochen " hier erneut aufschlagen.

P.S. Leider habe ich vergessen, meine Fischsuppe Sylter Art zu fotografieren, ausserdem ist es mir nicht gelungen, Bildunterschriften einzufügen; die Texteingaben dazu klappen zwar, aber beim Anklicken der fertigen Untertitel zur Sicherung derselben tut sich diesmal nichts. Systemfehler ?
P.S.P.S. Schnitzelbilder habe ich unter "UserPhotos" nachgeschoben; ich wusste nicht, wie ich sie nachträglich  in den Beitrag reinkriegen sollte : -)).