Besucht am 19.03.2023Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 45 EUR
Wir waren auf der Heimfahrt von Opi Hartwig auf Fehmarn, und wollten uns noch mit Freunden treffen. Damit jeder nicht so weit fahren muss, und auch wir von Fehmarn aus die Strecke halbwegs annehmbar haben, hatten unsere Freunde vorgeschlagen sich im Gasthaus „Zur Alten Linde“ in Leisnig zu treffen. Hier versprach er gutbürgerliche, sächsische Küche.
Wir trafen kurz vor 12:30 Uhr in Leisnig ein, und hatten Hunger. Unseren Vierrädrigen Untersatz konnten wir auf dem hauseigenen Parkplatz direkt vorm Lokal abstellen, an der Straße gibt es weitere Abstellmöglichkeiten. Nach einem kurzen Hallo mit unseren Freunden ging es dann rein ins Gasthaus.
Hier wurden wir vom Wirt freundlich begrüßt, und an unseren Tisch gebracht. Die Speisekarte war auch zur Hand, wir wollten aber erst einmal in Ruhe verschnaufen und die Mittagskarte durchblättern.
Die Speisekarte ist reichhaltig und bietet vom Schnitzel über Salat bis zum Lachs für jeden Geschmack also etwas. Hauptsächlich gutbürgerliche und vor allem sächsische Küche findet man hier in der sächsischen Provinz. Wir waren uns schnell einig was es werden sollte, wollten wir nach dem vielen Fisch auf der Insel nun doch erst einmal wieder deftig, heftige Küche genießen. So orderten wir:
Getränke:
· 1x 0,5ér Freiberger Pils für 4,60 € · 1x 0,5ér Fanta für 3,60 €
Als Hauptspeisen:
· 1x halbe halbes Eisbein mit Sauerkraut und Kartoffelklößen für 13,70 € · 1x ganzes Eisbein mit Sauerkraut und Kartoffelklößen für 14,90 €
Nun hatten wir paar Minuten Zeit uns im Gastraum umzuschauen. Wer ein pompöses Restaurant erwartet ist hier verkehrt. Dem Haus sieht man seine DDR-Bauweise an, die Gastwirte haben aber versucht das Beste daraus zu machen und die Gaststube liebevoll gestaltet. So ist an der Wand unter anderem auch eine gestickte Vereinsfahne (was für Werte) vom örtlichen Rassegeflügelverein zu finden. Also scheinen diese, auch aufgrund mangelnder Alternativen, hier ihre Vereinssitzungen abzuhalten. Angenehm weich gepolsterte Stühle laden zum Verweilen ein, die breiten Tische bieten ausreichend Platz für ein üppiges Mahl. Die Stühle in kräftigem grün, die Tischdecken in kräftigen rot, die Wände teilweise mit Ziegeltapete und ansonsten in leichten Grüntönen gehalten. Hier sollte vielleicht doch einmal ein Farbberater eingreifen. Typische Dorfgaststätte ebend, wir machen mal so wie es uns gefällt.
Im Sommer kann man im Außenbereich auf sehr rustikalen Bänken dem vorbeifließenden Verkehr lauschen und im gut beschatteten Bereich ein kühles Bier zu sich nehmen. Zum Gasthaus gehört auch noch ein großer Saal für Feierlichkeiten sowie eine Kegelbahn.
Aber auch wenn uns die Farbwahl nicht besonders gefallen hat, das freundliche Team welches hier zur Mittagszeit im fast vollen Lokal wirbelte holte alles wieder heraus. Bereits nach weniger als fünf Minuten waren unsere Getränke am Tisch, und ich genoss erst einmal ein leckeres sächsisch herbes Freiberger Pils. Die restlichen Kilometer nach Hause auf dem Beifahrersitz werden mir wohl gut tun.
Nach nicht einmal einer halben Stunde waren dann unsere Haxen, nein falsch, unsere Eisbeine am Tisch. Während die Haxe ja die gegrillte Schweinshaxe ist, ist das Eisbein die gepökelte und anschließend gekochte Variante. Zum Eisbein hatten wir uns für je 2,20 € Zuschlag Sauerkraut und Kartoffelklöße gewünscht, andere Beilagen wären aber auch möglich gewesen. Nachdem unsere Teller am Platz standen, gab es erst einmal gaaaanz große Augen. Bei mir lag ein Mords-Eisbein auf dem Teller. Holla, da hab ich mir ja was vorgenommen.
Meine Frau wählte von vornherein die kleinere Variante, aber auch die wahr reichlich. Während bei der Haxe die Schwarte ja richtig knusprig gebacken wird und man diese meistens mitessen kann, ist die Schwarte hier beim Eisbein natürlich schwabbelig, fettig und teilweise spürt man noch die Borsten. So kenn ich Eisbein, so sollte es sein. Von der Schwarte probiere jedoch auch ich nur einen kleinen Teil, sodass ein Großteil leider im Abfall landet. Nicht im Abfall landet allerdings das zart rosa Fleisch der Haxe, welches sich hier fast von selbst vom Knochen löste. Die Schweinshaxe war im Vorfeld ordentlich gepökelt, sodass sie einen kräftigen Geschmack hatte. Der Koch, welcher hier im Gasthaus alles frisch zubereitet, hatte also auch den Garpunkt optimal getroffen. Zum zusätzlichen Würzen des Eisbeines gab es ein großes Schälchen mit Bautzner Senf, welches auch bei Bedarf, und der bestand bei mir, auch ohne Probleme nachgefüllt wurde. Die hausgemachten Kartoffelklöße waren angenehm fest und so groß, hätte ich mal lieber darauf verzichtet. Das angebotene Sauerkraut, ja hier scheiden sich die Geister. Da ich selbst Sauerkraut einlege, behaupte ich, dass dies Convenience war, und nicht selber eingelegt wurde. Das sollte man eigentlich an der weichen Konsistenz des Convenience-Sauerkrautes bemerken, denn frisch eingelegtes und gekochtes Sauerkraut ist bissfest. Aber trotzdem hat es geschmeckt, hier in Sachsen wird ja wenigstens nicht das lasche, bayrische Weinkraut angeboten.
Was für ein üppiges Mahl. Ob der Schlemmereien der letzten Tage aber auch vor allem Angesichts der großen Menge hier blieb natürlich noch Fleisch und Kartoffelklöße bei meiner Frau und mir übrig. Es wäre eine Schande dies in den Müll wandern zu lassen, und so hatte ich am nächsten Tag auf Arbeit doch gleich noch einmal das Vergnügen mit Eisbein, Sauerkraut und Kartoffelklößen. Die neidischen Blicke meiner Kollegen waren mir gewiss.
Unser Fazit: wir ließen zu zweit 45,60 € im „Gasthaus zur Alten Linde“ in Leisnig. Ein uriges Lokal, nette Bedienung, üppiges, frisch gekochtes Essen. Was will man mehr. Die Heimfahrt auf dem Beifahrersitz hab ich dann leider nicht mehr bewusst erlebt, fielen doch nach dem Bier und dem Essen ganz schnell die Äuglein zu…..
Wir waren auf der Heimfahrt von Opi Hartwig auf Fehmarn, und wollten uns noch mit Freunden treffen. Damit jeder nicht so weit fahren muss, und auch wir von Fehmarn aus die Strecke halbwegs annehmbar haben, hatten unsere Freunde vorgeschlagen sich im Gasthaus „Zur Alten Linde“ in Leisnig zu treffen. Hier versprach er gutbürgerliche, sächsische Küche.
Wir trafen kurz vor 12:30 Uhr in Leisnig ein, und hatten Hunger. Unseren Vierrädrigen Untersatz konnten wir auf dem hauseigenen Parkplatz direkt vorm Lokal abstellen,... mehr lesen
Zur alten Linde
Zur alten Linde€-€€€Biergarten, Gasthof03432112402Minkwitzer Landstraße 5, 04703 Leisnig
4.0 stars -
"Ein typisches Dorfgasthaus mit rustikaler, frischer Küche" JenomeWir waren auf der Heimfahrt von Opi Hartwig auf Fehmarn, und wollten uns noch mit Freunden treffen. Damit jeder nicht so weit fahren muss, und auch wir von Fehmarn aus die Strecke halbwegs annehmbar haben, hatten unsere Freunde vorgeschlagen sich im Gasthaus „Zur Alten Linde“ in Leisnig zu treffen. Hier versprach er gutbürgerliche, sächsische Küche.
Wir trafen kurz vor 12:30 Uhr in Leisnig ein, und hatten Hunger. Unseren Vierrädrigen Untersatz konnten wir auf dem hauseigenen Parkplatz direkt vorm Lokal abstellen,
Der Anbau vom Gasthof Minkwitz ist dem Erdboden gleich. Die sechs Wohnungen im Hauptgebäude sind nicht bewohnbar. Neun Menschen brauchen ein neues Dach überm Kopf. Im Gasthof geht nichts mehr, und das kurz vor Weihnachten.
Die Schnitzelfreitage im Gasthof „Zur alten Linde“ in Minkwitz sind legendär. Jahrzehntelang gab es fest eingeschworene Skatrunden, Jagdgenossen tagten dort und viele Gesellschaften feierten unvergessene Partys. Meistens war die Kegelbahn dazugebucht. Diese wurde in der Nacht zum Mittwoch dem 20.11.2024 ein Raub der Flammen. An das Weihnachtsgeschäft ist nicht zu denken, denn auch die Küche und Gasträume sind nicht nutzbar.
Das Gastwirtsehepaar Maren und Lutz Dietl, 57 und 59 Jahre alt, ist Mittwochvormittag von den Eindrücken der Nacht noch gebeutelt. Normalerweise hätten sie am Mittwoch, am Feiertag, das Gasthaus geöffnet. Lutz Dietl hätte in der Küche gestanden, seine Frau die Gäste bedient und auf ihre muntere, gutmütige Art mit ihnen gescherzt. Nun beantworten die zwei Fragen der Feuerwehr beziehungsweise Polizei. Mit der Brandursachenermittlerin Nadine Meier ist Lutz Dietl auf dem Trümmerfeld unterwegs, wo noch vor Kurzem die Kundschaft die eine oder andere ruhige oder fröhliche Kugel geschoben hat.
Bei einer Nachbarin harrten die Dietls stundenlang aus, während draußen die Einsatzkräfte um den Erhalt des Haupthauses kämpften. Normalerweise hätte die Dietls am Buß- und Bettag für Gäste geöffnet. Doch daran ist jetzt für viele Monate überhaupt nicht zu denken.
Das Lager vom Gasthof ist völlig dem Erdboden gleich. Dort hatte das Gastwirtsehepaar schon einiges für die Weihnachtszeit eingelagert. Im Lager standen die Tiefkühltruhen. Außerdem hatte Maren Dietl dort sämtliche Tischwäsche und sonstige Dekoration für Gast- und Gesellschaftsraum verstaut - alles ist komplett weg. Mutmaßlich vom Lager ging der Brand aus. Was die Ursache war, ist noch offen.
Etwa kurz vor 19 Uhr hatte der Sohn der Dietls den Brand entdeckt, 18.45 Uhr wurde laut Polizeiangaben der Alarm ausgelöst. René Gentzsch, Stadtwehrleiter von Leisnig und an diesem Tag Einsatzleiter, schildert: „Gemeldet wurde uns ein mittlerer Brand. Auf dem Weg nach Minkwitz erkannte ich von Weitem am Feuerschein: Das ist etwas Größeres.“
Gentzsch veranlasste die Nachalarmierung. Insgesamt waren 110 Einsatzkräfte am Einsatz beteiligt von Ortswehren der Kommunen Leisnig, Hartha, Jahnatal und Großweitzschen. Der starke Wind sei einerseits eine Herausforderung gewesen, andererseits stand er günstig: Die Flammen wurden vom Hauptgebäude des Gasthofs weg getrieben.
Ziel der Feuerwehr sei gewesen, das Übergreifen der Flammen auf das Haupthaus mit den Wohnungen und Gasträumen zu verhindern.
Und dann geht den Wirtsleuten noch durch den Kopf, wie sie das nun der Kundschaft beibringen, dass sie sich für ihre um Weihnachten geplanten Feiern ein anderes Domizil suchen müssen. Das Bestellbuch sei voll mit Familienfeiern, Klassentreffen und zahlreiche andere Gesellschaften. „Die meisten werden wohl mitbekommen, was uns passiert ist“, sagt Maren Dietl. Sie wolle zumindest versuchen, Reservierungen noch telefonisch abzusagen, das sei sie der Kundschaft schuldig.
Gefunden bei DNN
Wünschen wir dem Wirtspaar viel Kraft für den Aufbau und die Renovierung der Gastwirtschaft, das sie dann im neuen Jahr baldigst wieder öffnen können.
Der Anbau vom Gasthof Minkwitz ist dem Erdboden gleich. Die sechs Wohnungen im Hauptgebäude sind nicht bewohnbar. Neun Menschen brauchen ein neues Dach überm Kopf. Im Gasthof geht nichts mehr, und das kurz vor Weihnachten.
Die Schnitzelfreitage im Gasthof „Zur alten Linde“ in Minkwitz sind legendär. Jahrzehntelang gab es fest eingeschworene Skatrunden, Jagdgenossen tagten dort und viele Gesellschaften feierten unvergessene Partys. Meistens war die Kegelbahn dazugebucht. Diese wurde in der Nacht zum Mittwoch dem 20.11.2024 ein Raub der Flammen. An das... mehr lesen
Zur alten Linde
Zur alten Linde€-€€€Biergarten, Gasthof03432112402Minkwitzer Landstraße 5, 04703 Leisnig
stars -
"Feuer im Gasthof „Zur Linde“-wie es nun weitergeht" JenomeDer Anbau vom Gasthof Minkwitz ist dem Erdboden gleich. Die sechs Wohnungen im Hauptgebäude sind nicht bewohnbar. Neun Menschen brauchen ein neues Dach überm Kopf. Im Gasthof geht nichts mehr, und das kurz vor Weihnachten.
Die Schnitzelfreitage im Gasthof „Zur alten Linde“ in Minkwitz sind legendär. Jahrzehntelang gab es fest eingeschworene Skatrunden, Jagdgenossen tagten dort und viele Gesellschaften feierten unvergessene Partys. Meistens war die Kegelbahn dazugebucht. Diese wurde in der Nacht zum Mittwoch dem 20.11.2024 ein Raub der Flammen. An das
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Wir trafen kurz vor 12:30 Uhr in Leisnig ein, und hatten Hunger. Unseren Vierrädrigen Untersatz konnten wir auf dem hauseigenen Parkplatz direkt vorm Lokal abstellen, an der Straße gibt es weitere Abstellmöglichkeiten. Nach einem kurzen Hallo mit unseren Freunden ging es dann rein ins Gasthaus.
Hier wurden wir vom Wirt freundlich begrüßt, und an unseren Tisch gebracht. Die Speisekarte war auch zur Hand, wir wollten aber erst einmal in Ruhe verschnaufen und die Mittagskarte durchblättern.
Die Speisekarte ist reichhaltig und bietet vom Schnitzel über Salat bis zum Lachs für jeden Geschmack also etwas. Hauptsächlich gutbürgerliche und vor allem sächsische Küche findet man hier in der sächsischen Provinz. Wir waren uns schnell einig was es werden sollte, wollten wir nach dem vielen Fisch auf der Insel nun doch erst einmal wieder deftig, heftige Küche genießen. So orderten wir:
Getränke:
· 1x 0,5ér Freiberger Pils für 4,60 €
· 1x 0,5ér Fanta für 3,60 €
Als Hauptspeisen:
· 1x halbe halbes Eisbein mit Sauerkraut und Kartoffelklößen für 13,70 €
· 1x ganzes Eisbein mit Sauerkraut und Kartoffelklößen für 14,90 €
Nun hatten wir paar Minuten Zeit uns im Gastraum umzuschauen. Wer ein pompöses Restaurant erwartet ist hier verkehrt. Dem Haus sieht man seine DDR-Bauweise an, die Gastwirte haben aber versucht das Beste daraus zu machen und die Gaststube liebevoll gestaltet. So ist an der Wand unter anderem auch eine gestickte Vereinsfahne (was für Werte) vom örtlichen Rassegeflügelverein zu finden. Also scheinen diese, auch aufgrund mangelnder Alternativen, hier ihre Vereinssitzungen abzuhalten. Angenehm weich gepolsterte Stühle laden zum Verweilen ein, die breiten Tische bieten ausreichend Platz für ein üppiges Mahl. Die Stühle in kräftigem grün, die Tischdecken in kräftigen rot, die Wände teilweise mit Ziegeltapete und ansonsten in leichten Grüntönen gehalten. Hier sollte vielleicht doch einmal ein Farbberater eingreifen. Typische Dorfgaststätte ebend, wir machen mal so wie es uns gefällt.
Im Sommer kann man im Außenbereich auf sehr rustikalen Bänken dem vorbeifließenden Verkehr lauschen und im gut beschatteten Bereich ein kühles Bier zu sich nehmen. Zum Gasthaus gehört auch noch ein großer Saal für Feierlichkeiten sowie eine Kegelbahn.
Aber auch wenn uns die Farbwahl nicht besonders gefallen hat, das freundliche Team welches hier zur Mittagszeit im fast vollen Lokal wirbelte holte alles wieder heraus. Bereits nach weniger als fünf Minuten waren unsere Getränke am Tisch, und ich genoss erst einmal ein leckeres sächsisch herbes Freiberger Pils. Die restlichen Kilometer nach Hause auf dem Beifahrersitz werden mir wohl gut tun.
Nach nicht einmal einer halben Stunde waren dann unsere Haxen, nein falsch, unsere Eisbeine am Tisch. Während die Haxe ja die gegrillte Schweinshaxe ist, ist das Eisbein die gepökelte und anschließend gekochte Variante. Zum Eisbein hatten wir uns für je 2,20 € Zuschlag Sauerkraut und Kartoffelklöße gewünscht, andere Beilagen wären aber auch möglich gewesen. Nachdem unsere Teller am Platz standen, gab es erst einmal gaaaanz große Augen. Bei mir lag ein Mords-Eisbein auf dem Teller. Holla, da hab ich mir ja was vorgenommen.
Meine Frau wählte von vornherein die kleinere Variante, aber auch die wahr reichlich. Während bei der Haxe die Schwarte ja richtig knusprig gebacken wird und man diese meistens mitessen kann, ist die Schwarte hier beim Eisbein natürlich schwabbelig, fettig und teilweise spürt man noch die Borsten. So kenn ich Eisbein, so sollte es sein. Von der Schwarte probiere jedoch auch ich nur einen kleinen Teil, sodass ein Großteil leider im Abfall landet. Nicht im Abfall landet allerdings das zart rosa Fleisch der Haxe, welches sich hier fast von selbst vom Knochen löste. Die Schweinshaxe war im Vorfeld ordentlich gepökelt, sodass sie einen kräftigen Geschmack hatte. Der Koch, welcher hier im Gasthaus alles frisch zubereitet, hatte also auch den Garpunkt optimal getroffen. Zum zusätzlichen Würzen des Eisbeines gab es ein großes Schälchen mit Bautzner Senf, welches auch bei Bedarf, und der bestand bei mir, auch ohne Probleme nachgefüllt wurde. Die hausgemachten Kartoffelklöße waren angenehm fest und so groß, hätte ich mal lieber darauf verzichtet. Das angebotene Sauerkraut, ja hier scheiden sich die Geister. Da ich selbst Sauerkraut einlege, behaupte ich, dass dies Convenience war, und nicht selber eingelegt wurde. Das sollte man eigentlich an der weichen Konsistenz des Convenience-Sauerkrautes bemerken, denn frisch eingelegtes und gekochtes Sauerkraut ist bissfest. Aber trotzdem hat es geschmeckt, hier in Sachsen wird ja wenigstens nicht das lasche, bayrische Weinkraut angeboten.
Was für ein üppiges Mahl. Ob der Schlemmereien der letzten Tage aber auch vor allem Angesichts der großen Menge hier blieb natürlich noch Fleisch und Kartoffelklöße bei meiner Frau und mir übrig. Es wäre eine Schande dies in den Müll wandern zu lassen, und so hatte ich am nächsten Tag auf Arbeit doch gleich noch einmal das Vergnügen mit Eisbein, Sauerkraut und Kartoffelklößen. Die neidischen Blicke meiner Kollegen waren mir gewiss.
Unser Fazit: wir ließen zu zweit 45,60 € im „Gasthaus zur Alten Linde“ in Leisnig. Ein uriges Lokal, nette Bedienung, üppiges, frisch gekochtes Essen. Was will man mehr. Die Heimfahrt auf dem Beifahrersitz hab ich dann leider nicht mehr bewusst erlebt, fielen doch nach dem Bier und dem Essen ganz schnell die Äuglein zu…..