Geschrieben am 23.09.2018 2018-09-23| Aktualisiert am
23.09.2018
Besucht am 16.07.2018Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 41 EUR
Letzter Abend in der Hauptstadt und wir hatten Lust auf indische Küche. Kann passieren – vor allem wenn es vor der eigenen Haustür bzw. im Stammkiez (Kastanienallee, Eberswalder Straße) so gewaltig „falafelt“, dass einem ganz „(sha)warm(a)“ ums Herz wird. Doch wohin bei all dem orientalischen Überangebot? Wir befragten „Tante“ TA, welcher Laden da so in Frage käme. Über das Zaika (Ecke Wichertstraße/Gudvanger Str.) wurden viele Lobeshymnen gesungen. Ein kleiner Spaziergang von ca. 15 Minuten führte uns die Pappelallee hinunter, ehe wir am Humannplatz in die Wichertstraße einbogen und kurz darauf vor dem von außen eher schlichten Lokal standen.
Wären wir zufällig daran vorbeigekommen, hätte uns sein äußeres Erscheinungsbild wohl nicht haltmachen lassen. Das wuchtige Gebäude, in dessen Erdgeschoss das Zaika untergebracht war, strotzte nur so vor 70er Jahre Betonromantik. Unter einer blauen Markise saßen jede Menge Freiluftgäste mit Blick auf das Grün des gegenüberliegenden Parks. Ein kurzer Blick ins schummrige Innere des Ladens zog die Aufmerksamkeit einer der Servicekräfte auf sich. Genau am Eck, wo ich eigentlich den Eingang vermutet hätte, bekamen wir einen der wenigen noch freien Tische zugewiesen.
Ohne Reservierung sollte man sich erst gar nicht auf den Weg machen, las ich später im Internet. Wir hatten an diesem Abend scheinbar Glück und freuten uns auf authentische Geschmackserlebnisse. Denn die suggeriert schon der Name des Lokals. Den Namen „Zaika“, der übersetzt so viel wie „hochentwickeltes Aroma“ oder einfach nur „Geschmack“ bedeutet, hatte Inhaber Harinder Singh sicherlich nicht zufällig gewählt. Mal schauen, was uns zwischen Pappadam, Naan, Chapati und Co. so alles an aromatischen Spezialitäten kulinarisch widerfahren würde.
Wer kocht die beste Linsensuppe in ganz Berlin? Im Mai 2016 war Fernsehkoch Andreas Studer (der Mann mit der umgedreht aufsitzenden Baseballmütze) im Namen der Suppe quer durch die Hauptstadt unterwegs und zerrte so einige Köche vor die letzte Linseninstanz, die sich beim Sender Kabel 1 „Mein Lokal, dein Lokal“ schimpfte. Warum diese profane Information am Rande? Im Zaika wurde sie gekocht. Da war von vornherein klar, dass wir am „Signature Dish“ des Hauses nicht vorbeikommen würden.
Ansonsten listete die reichhaltig bestückte Speisenkarte einen guten Querschnitt, bei dem die eher milde Küche Nordindiens von scharfen Gerichten aus dem Süden des Landes ergänzt wurde. Ich zählte allein sechs verschiedene Suppen und mindestens genauso viele von Kichererbsenmehlteig ummantelte, frittierte Pakora-Varianten. Neben einer großen Auswahl an vegetarischen Gerichten wurden die Fleischsorten Huhn, Lamm und Ente (sowie Fisch und Scampis) in unterschiedlichsten Zubereitungsarten durchdekliniert. Will heißen: diese Gerichte gab es in mehr oder minder geläufigen Ausführungen wie Korma, Madras, Vindaloo usw. Daneben noch ein paar Biryanis (Reisgerichte) und Leckeres aus dem Tandoori-Ofen. Kein Wunder, dass die Karte über 100 Positionen bereit hielt.
Schön, dass einem die Qual der großen Auswahl mit mehreren gemischten Platten (für 2 oder 4 Personen) erleichtert wurde. Diese enthielten neben einem Aperitif und einer Suppe immer drei unterschiedliche Gerichte aus der Karte sowie ein Dessert. Preislich lagen sie alle so um die 40 Euro (für zwei Personen), lediglich die vegetarische Platte war mit knapp 34 Euro etwas günstiger. Wir entschieden uns für die „mittelscharfe“, mit zwei Chili-Schoten gekennzeichnete Dakshin-Platte (36,90 Euro), bei der als Vorspeise die hochgejubelte Linsensuppe serviert wurde.
Vorneweg gab es einen mit Ananassaft und Kokoswasser gestreckten Sekt-Aperitif, der mir doch ein paar Grad Oechsle zu viel im Gläschen hatte. Da musste ich schon mit der guten Spreequelle (0,75 l für 4,60 Euro) nachspülen. Quasi als Amuse servierte man uns hauchdünn frittierte Linsenmehlfladen, auch „Pappadams“ genannt. Diese tauchten wir in verschiedene Dips (Joghurt mit Minze, Tamarindsauce, grünes „Höllenfeuer“) und brachten damit unsere Geschmacksnerven in Stellung.
In massiven Kupfer-Edelstahl-Schalen wurde uns die mit etwas Koriander bestreute Linsensuppe gereicht. Eine Art flüssiger Orient-Express, der vom ersten Löffel an für Furore am Gaumen sorgte. Wunderbar abgeschmeckt präsentierte sich das recht dünnflüssige Süppchen, das mit einer leicht säuerlichen Schärfe um die Ecke kam. Ingwer, Kreuzkümmel und Chilipulver waren als Hauptverantwortliche schnell ausgemacht. Der Verzicht auf die häufig verwendete Kokosmilch kam der fein gewürzten, mit dem Pürierstab vollendeten roten Brühe zugute. Tomatenmark für den Glanz, Zwiebel und Knoblauch als würziger Unterbau – den Rest erledigten Koriander, Kurkuma und Co. Kurzum: ein richtig guter Starter, der die Lust auf die drei Hauptgerichte noch befeuerte.
Die jungen Männer vom Service waren mächtig auf Zack. Mussten sie auch, bei dem Andrang! Mittlerweile waren alle Freiluftplätze vergeben. Man saß hier nicht wirklich ungemütlich, aber gegen die rebenberankten Innenhöfe aus der Heimat hatte es die Straßenlage im Wohngebiet schon schwer. Sprich: auf dem Land sitzt es sich draußen eben wesentlich gemütlicher.
Zeitgleich wurden uns die drei Hauptgerichte: Chicken Banglori (Hühnerfilet in exotisch scharfer Tunke), Paneer Jhalfrezi (Rahmkäse in nicht minder würziger Sauce) und Mutton Tikka (mariniertes Lammfleisch) serviert. Letzteres lag zischend auf einer gusseisernen Platte und kam scheinbar direkt aus dem Ofen. Als Beilagen reichte man duftenden Basmati-Reis, klebrig süßes Mango-Chutney, ein kleines Schälchen mit Salat sowie frisches Naan-Brot. Der Tisch war nun reich gedeckt und wir konnten uns nach Lust und Laune bedienen. Eigentlich ist mir diese Art zu essen am liebsten. Ob das die Dim-Sum beim Chinesen sind oder das Sushi beim Japaner, das gemeinsame „Durchprobieren“ macht einfach Spaß und der unmittelbare Austausch verstärkt das kulinarische Erlebnis. Muss nicht jeder gut finden – wir fanden es klasse.
Fruchtig scharf fiel die Sauce, in welcher der tofuähnliche Paneer-Käse badete, aus. Ihre leichte Süße erhielt sie von der Ananas. Nicht minder exotisch, aber etwas milder im Geschmack war das Chicken Banglori, über das ein paar Mandelblättchen gestreut waren. Beide Gerichte kamen im Kupfertöpfchen und blieben deshalb noch eine Weile warm. Das mit Zwiebeln und Paprika verfeinerte, zarte Lammfleisch kühlte da schon wesentlich schneller aus und stand deshalb auf der Verzehrrangliste ganz oben.
Alle drei Gerichte dufteten nach frischem Koriander und zeichneten sich durch sehr fein abgeschmeckte, nicht zu scharf gewürzte Saucen aus. Da unsere Gaumen die südindische Art des Würzens nicht gewöhnt sind, kann einem da schon mal der Gaumen implodieren. Hier war das nicht der Fall und wir genossen die orientalische Aromenvielfalt unserer Speisen in vollen Zügen.
Das abschließende Schälchen mit einem leicht gesüßten Mango-Vanille-Quark schmeckte dagegen recht unspektakulär. Aber die Desserts fallen beim Inder ja eh etwas spartanischer aus, was man meist billigend in Kauf nimmt.
Gut gesättigt und positiv überrascht verließen wir das Zaika in Richtung Stargarder Straße, wo wir uns in der Badfish Bar noch ein paar Berliner Kraftbiere („Berliner Berg“) gönnten. Die hätten auch gut zur indischen Kost gepasst. Waren aber als zweites, in flüssiger Form dargebotenes „Dessert“ auch nicht zu verachten.
Letzter Abend in der Hauptstadt und wir hatten Lust auf indische Küche. Kann passieren – vor allem wenn es vor der eigenen Haustür bzw. im Stammkiez (Kastanienallee, Eberswalder Straße) so gewaltig „falafelt“, dass einem ganz „(sha)warm(a)“ ums Herz wird. Doch wohin bei all dem orientalischen Überangebot? Wir befragten „Tante“ TA, welcher Laden da so in Frage käme. Über das Zaika (Ecke Wichertstraße/Gudvanger Str.) wurden viele Lobeshymnen gesungen. Ein kleiner Spaziergang von ca. 15 Minuten führte uns die Pappelallee hinunter, ehe... mehr lesen
Restaurant Zaika
Restaurant Zaika€-€€€Restaurant03040003435Wichertstraße 57, 10439 Berlin
4.0 stars -
"Beliebter Inder gegenüber vom Humannplatz, der uns positiv überraschte" Ehemalige UserLetzter Abend in der Hauptstadt und wir hatten Lust auf indische Küche. Kann passieren – vor allem wenn es vor der eigenen Haustür bzw. im Stammkiez (Kastanienallee, Eberswalder Straße) so gewaltig „falafelt“, dass einem ganz „(sha)warm(a)“ ums Herz wird. Doch wohin bei all dem orientalischen Überangebot? Wir befragten „Tante“ TA, welcher Laden da so in Frage käme. Über das Zaika (Ecke Wichertstraße/Gudvanger Str.) wurden viele Lobeshymnen gesungen. Ein kleiner Spaziergang von ca. 15 Minuten führte uns die Pappelallee hinunter, ehe
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Wären wir zufällig daran vorbeigekommen, hätte uns sein äußeres Erscheinungsbild wohl nicht haltmachen lassen. Das wuchtige Gebäude, in dessen Erdgeschoss das Zaika untergebracht war, strotzte nur so vor 70er Jahre Betonromantik. Unter einer blauen Markise saßen jede Menge Freiluftgäste mit Blick auf das Grün des gegenüberliegenden Parks. Ein kurzer Blick ins schummrige Innere des Ladens zog die Aufmerksamkeit einer der Servicekräfte auf sich. Genau am Eck, wo ich eigentlich den Eingang vermutet hätte, bekamen wir einen der wenigen noch freien Tische zugewiesen.
Ohne Reservierung sollte man sich erst gar nicht auf den Weg machen, las ich später im Internet. Wir hatten an diesem Abend scheinbar Glück und freuten uns auf authentische Geschmackserlebnisse. Denn die suggeriert schon der Name des Lokals. Den Namen „Zaika“, der übersetzt so viel wie „hochentwickeltes Aroma“ oder einfach nur „Geschmack“ bedeutet, hatte Inhaber Harinder Singh sicherlich nicht zufällig gewählt. Mal schauen, was uns zwischen Pappadam, Naan, Chapati und Co. so alles an aromatischen Spezialitäten kulinarisch widerfahren würde.
Wer kocht die beste Linsensuppe in ganz Berlin? Im Mai 2016 war Fernsehkoch Andreas Studer (der Mann mit der umgedreht aufsitzenden Baseballmütze) im Namen der Suppe quer durch die Hauptstadt unterwegs und zerrte so einige Köche vor die letzte Linseninstanz, die sich beim Sender Kabel 1 „Mein Lokal, dein Lokal“ schimpfte. Warum diese profane Information am Rande? Im Zaika wurde sie gekocht. Da war von vornherein klar, dass wir am „Signature Dish“ des Hauses nicht vorbeikommen würden.
Ansonsten listete die reichhaltig bestückte Speisenkarte einen guten Querschnitt, bei dem die eher milde Küche Nordindiens von scharfen Gerichten aus dem Süden des Landes ergänzt wurde. Ich zählte allein sechs verschiedene Suppen und mindestens genauso viele von Kichererbsenmehlteig ummantelte, frittierte Pakora-Varianten. Neben einer großen Auswahl an vegetarischen Gerichten wurden die Fleischsorten Huhn, Lamm und Ente (sowie Fisch und Scampis) in unterschiedlichsten Zubereitungsarten durchdekliniert. Will heißen: diese Gerichte gab es in mehr oder minder geläufigen Ausführungen wie Korma, Madras, Vindaloo usw. Daneben noch ein paar Biryanis (Reisgerichte) und Leckeres aus dem Tandoori-Ofen. Kein Wunder, dass die Karte über 100 Positionen bereit hielt.
Schön, dass einem die Qual der großen Auswahl mit mehreren gemischten Platten (für 2 oder 4 Personen) erleichtert wurde. Diese enthielten neben einem Aperitif und einer Suppe immer drei unterschiedliche Gerichte aus der Karte sowie ein Dessert. Preislich lagen sie alle so um die 40 Euro (für zwei Personen), lediglich die vegetarische Platte war mit knapp 34 Euro etwas günstiger. Wir entschieden uns für die „mittelscharfe“, mit zwei Chili-Schoten gekennzeichnete Dakshin-Platte (36,90 Euro), bei der als Vorspeise die hochgejubelte Linsensuppe serviert wurde.
Vorneweg gab es einen mit Ananassaft und Kokoswasser gestreckten Sekt-Aperitif, der mir doch ein paar Grad Oechsle zu viel im Gläschen hatte. Da musste ich schon mit der guten Spreequelle (0,75 l für 4,60 Euro) nachspülen. Quasi als Amuse servierte man uns hauchdünn frittierte Linsenmehlfladen, auch „Pappadams“ genannt. Diese tauchten wir in verschiedene Dips (Joghurt mit Minze, Tamarindsauce, grünes „Höllenfeuer“) und brachten damit unsere Geschmacksnerven in Stellung.
In massiven Kupfer-Edelstahl-Schalen wurde uns die mit etwas Koriander bestreute Linsensuppe gereicht. Eine Art flüssiger Orient-Express, der vom ersten Löffel an für Furore am Gaumen sorgte. Wunderbar abgeschmeckt präsentierte sich das recht dünnflüssige Süppchen, das mit einer leicht säuerlichen Schärfe um die Ecke kam. Ingwer, Kreuzkümmel und Chilipulver waren als Hauptverantwortliche schnell ausgemacht. Der Verzicht auf die häufig verwendete Kokosmilch kam der fein gewürzten, mit dem Pürierstab vollendeten roten Brühe zugute. Tomatenmark für den Glanz, Zwiebel und Knoblauch als würziger Unterbau – den Rest erledigten Koriander, Kurkuma und Co. Kurzum: ein richtig guter Starter, der die Lust auf die drei Hauptgerichte noch befeuerte.
Die jungen Männer vom Service waren mächtig auf Zack. Mussten sie auch, bei dem Andrang! Mittlerweile waren alle Freiluftplätze vergeben. Man saß hier nicht wirklich ungemütlich, aber gegen die rebenberankten Innenhöfe aus der Heimat hatte es die Straßenlage im Wohngebiet schon schwer. Sprich: auf dem Land sitzt es sich draußen eben wesentlich gemütlicher.
Zeitgleich wurden uns die drei Hauptgerichte: Chicken Banglori (Hühnerfilet in exotisch scharfer Tunke), Paneer Jhalfrezi (Rahmkäse in nicht minder würziger Sauce) und Mutton Tikka (mariniertes Lammfleisch) serviert. Letzteres lag zischend auf einer gusseisernen Platte und kam scheinbar direkt aus dem Ofen. Als Beilagen reichte man duftenden Basmati-Reis, klebrig süßes Mango-Chutney, ein kleines Schälchen mit Salat sowie frisches Naan-Brot. Der Tisch war nun reich gedeckt und wir konnten uns nach Lust und Laune bedienen. Eigentlich ist mir diese Art zu essen am liebsten. Ob das die Dim-Sum beim Chinesen sind oder das Sushi beim Japaner, das gemeinsame „Durchprobieren“ macht einfach Spaß und der unmittelbare Austausch verstärkt das kulinarische Erlebnis. Muss nicht jeder gut finden – wir fanden es klasse.
Fruchtig scharf fiel die Sauce, in welcher der tofuähnliche Paneer-Käse badete, aus. Ihre leichte Süße erhielt sie von der Ananas. Nicht minder exotisch, aber etwas milder im Geschmack war das Chicken Banglori, über das ein paar Mandelblättchen gestreut waren. Beide Gerichte kamen im Kupfertöpfchen und blieben deshalb noch eine Weile warm. Das mit Zwiebeln und Paprika verfeinerte, zarte Lammfleisch kühlte da schon wesentlich schneller aus und stand deshalb auf der Verzehrrangliste ganz oben.
Alle drei Gerichte dufteten nach frischem Koriander und zeichneten sich durch sehr fein abgeschmeckte, nicht zu scharf gewürzte Saucen aus. Da unsere Gaumen die südindische Art des Würzens nicht gewöhnt sind, kann einem da schon mal der Gaumen implodieren. Hier war das nicht der Fall und wir genossen die orientalische Aromenvielfalt unserer Speisen in vollen Zügen.
Das abschließende Schälchen mit einem leicht gesüßten Mango-Vanille-Quark schmeckte dagegen recht unspektakulär. Aber die Desserts fallen beim Inder ja eh etwas spartanischer aus, was man meist billigend in Kauf nimmt.
Gut gesättigt und positiv überrascht verließen wir das Zaika in Richtung Stargarder Straße, wo wir uns in der Badfish Bar noch ein paar Berliner Kraftbiere („Berliner Berg“) gönnten. Die hätten auch gut zur indischen Kost gepasst. Waren aber als zweites, in flüssiger Form dargebotenes „Dessert“ auch nicht zu verachten.