Geschrieben am 20.01.2024 2024-01-20| Aktualisiert am
20.01.2024
Besucht am 27.08.2023Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 198 EUR
Unser erstes fine(r)-dining hatte ich im Strönholt gebucht oder - wie es der Grafschafter Gourmet einmal nannte - im „Bunker auf der Düne“. In der Tat wirkt der rote Klinker-Klotz etwas abweisend und hat vor allem so gar nichts mit dem üblichen Golfer-Vereinsheim zu tun. Aber Sylt ist ja auch nicht irgendeine Insel.
Wir hatten uns der bequemeren Bus-Heimreise wegen für den ersten „Abend“-Rutsch ab 17.30 Uhr entschieden, welcher - mit großzügig ausgelegten - 2 Stunden auch ausreichte. Obwohl wir noch einige Minuten zu früh die Düne hinauf geschnauft kamen, wurden wir von einer jungen Dame freundlich hereingebeten. Überhaupt agierte der sehr junge Service mit Freude an der Arbeit und dem offenkundigen Interesse, die Gästewünsche zu erfüllen. Dass der gewünschte Cocktail sowohl von den Zutaten als auch der Mischung daneben ging, übersehen wir also gern (Ein Dark‘n‘Stormy ist halt ein Segler-, kein Golfer-Drink…). Weniger schön dagegen, dass an der Innenwand des Glases einige hartnäckige Anhaftungen klebten. Das Glas wurde anstandslos zurückgenommen. Der Ersatz-Cocktail von der Karte war ein Amaro-Spritz (15,5€!) und tadellos.
Das Innere ist modern, aber doch zugänglich gestaltet. Wobei der Mix aus Nordseegefühl und amerikanischer Hotelkette für meinen Geschmack nicht wirklich harmonisch ausfiel.
Egal, denn wir hatten gleich zweimal Glück: Einen schönen Zweiertisch mit Blick über die nicht bespielte Terrasse auf das Wattenmeer.
Und eine junge, patente Service-Fee vom Fach, mit der auch grumpy Old Borgfelder glücklich wurde. Als bei vollem Haus einmal der Weinnachschub stockte, erinnerte meine beste Ehefrau von allen kurz daran, dass wir doch einen entspannten Abend haben wollen…. Recht hatte sie! Im Übrigen mühten sich die vielen jungen Kräfte nach genau diesen; passte schon.
Aufgrund der zeitlichen Begrenzung sollte es im Glas etwas Schlichteres sein, das nicht zu viel Geduld und Aufmerksamkeit verlangt („Aber keine Druckbetankung!“ „Jaja…“).
Der Einsteiger-Riesling vom Kallstädter Weingut am Nil tat für 31€ vorbildlich gekühlt seinen Dienst. Die Flasche Mineralwasser kostete immerhin 8,9€.
Um nicht in ungebührlichen Zeitdruck beim Genießen zu geraten, hatten wir uns schon vor der Abfahrt vergewissert, dass das ebenso selbstbewusst wie sprachpanschend betitelte Signature Menü - ebenfalls recommended by Carsten himselbst - auch für unseren Besuch gesetzt ist. Und in der Tat: Krustentiersüppchen mit Hummerravioli, Strönholts Fischernetz mit allerlei aus der Nordsee und Käpt‘n Blaubeer verhießen für 58 Euro auf dem hier zu erwartenden Niveau ein Angebot, das man nicht ablehnen kann. Ich nehm’s gern vorweg: Meine Liebste war weitgehend begeistert. NUR meine Liebste? Schwachheit, dein Name ist Borgfelder! Jedenfalls dann, wenn der Service so charmant das Sonntags-Special anpreist
und auf dem geistigen Gaumen ein Tafelspitz aus der Bouillon mürbe und saftig zugleich zergeht, während die Geschmackspapillen mit Meerrettich Polka tanzen…
„Aber was ist mit Meeresfrüchten?“, zeterte das maritime Engelchen auf meiner Schulter und, wie so häufig, lag die Lösung nahe: Zwei Hauptgerichte, kein Nachtisch! (Eine Nocke Limonensorbet zählt nicht als Dessert; das ist Erfrischung! Und Früchte laufen eh unter Deko. Und beim Crumble weiß ich grad auch nicht.)
Als „Kleinigkeit“ wurden zunächst ein paar Scheiben erfreulich knusprigen, ansonsten unauffälligen Stangenweißbrots gereicht. Dazu einmal aufgeschlagene Butter, zum anderen ein sehr schmackhafter Frischkäse mit karamellisierter roter Zwiebel! Lediglich ein zweites Löffelchen hätte der Service spendieren können; die Vermischung war nicht so hübsch.
Meine Frau freute sich zu Beginn über ihre kräftige Bisque und lobte besonders das begleitende Röstbrot mit Garnelen - die Hummerravioli als Einlage wurden dagegen nur zur Kenntnis genommen. Für einen mediterranen Touch sorgten Tomatenwürfel (Warum mit Schale?) und frisches Basilikum.
Ich hatte zum Einstieg einen Clam Chowder gewählt, der mit 39€ sehr stramm kalkuliert war.
Fazit vorweg: Zu stramm! Zum einen war der Muscheltopf für ein Hauptgericht doch recht überschaubar portioniert. Und leider auch nicht völlig überzeugend. Während die eine(!) fleischige Miesmuschel und ihr sehr präsenter Schaum Spaß machten und es an den Garnelen mittlerer Sortierung zumindest nichts zu meckern gab, war die Jakobsmuschel leider zäh und ihre Panierung in der Brühe durchweicht. Ein Schicksal, das sie mit der unteren Hälfte des Parmesan-Chips teilte…
Am meisten punkteten in einem Muschelgericht tatsächlich Stücke von Schweinebauch, die getrocknet oder geräuchert und dann möglicherweise noch geschmort waren. Schmeckte ein wenig wie Beef- (in diesem Fall halt Pork-)Jerky, nur viel fetter und damit wunderbar „mollig“. Die Deko-Erbsensprossen konnte ich vor dem Hintergrund von Region und Jahreszeit ebensowenig nachvollziehen, wie die Fregola Sarda im guten Fischfond, der, wenn überhaupt nur wenig Sahne gesehen hatte. Mir hat trotz der kleinen Nudeln vor allem die typische Sämigkeit gefehlt, die für mich einen Chowder von anderen Muschelsuppen unterscheidet.
Nicht falsch verstehen, hat schon geschmeckt, aber doch war das eher Hommage als Original und hat mich nicht ganz abholen können.
Aber die Küche hatte ja noch jeweils ein Hauptgericht im Ärmel:
Das im Menü angekündigte Fischernetz gegenüber war in der Tat mit allerlei Zutaten und Aromen von der Nordseeküste gefüllt. Der Kabeljau war kross auf der Haut gebraten und sehr saftig. Fast ebenso gefielen die Begleitung durch säuerlich frische Schmorgurken in Sahnedressing (natürlich ohne Kerne), die große, angebratene Kartoffelscheibe, auf der der Fisch thronte und vor allem die Toppings aus Granat (also Nordsee-Krabben), fein platzende Senfsaaten sowie Dill und Kerbel. Die akribische Aufnahme der feinen Senf-Sauce mittels Brot war da Ehrensache;-)
Blitzsauberer Teller, gut zusammengestellt, handwerklich fehlerlos umgesetzt; da passte alles.
Und bei mir?
Fünf Scheiben des leckeren Rinderstücks lagen bedeckt von einer reichhaltigen Gemüsebouillon in einer heißen Cocotte. Schon der Duft ließ mir nicht nur sprichwörtlich das Wasser im Munde zusammenlaufen. Und hier hielt der Geschmack, was das Aussehen versprach! Wunderbar zart-mürbes Fleisch, das fast von selbst zerfiel, nicht im Mindesten trocken daherkam, aber vor allem etwas hatte: Besten Rindfleischgeschmack!
Mehr als nur ein I-Tüpfelchen lieferte der frische Meerrettich, dem unsere Service-Fee mit der Reibe so enthusiastisch zu Leibe rückte, dass der Tisch nach einem kleinen Schneesturm oder einem Meeting der Sky-Sportredaktion ausschaute…
Erst wurde direkt in die Brühe gerieben, später erhielt ich auf Bitte eine Ergänzung separat zum Selbstdosieren, denn der frische Kren hatte ordentlichen Biss! Aus vier möglichen Beilagen hatte ich mir Spinat und Vichy-Karotten gewünscht, die in kleinen Extra-Schüsselchen serviert und leider schnell abkühlten. Ansonsten gut gemacht: Der Spinat zwar ziemlich weich gekocht, jedoch eindeutig am Gaumen und mit einer guten Portion Knoblauch. Die Mohrrüben hatten etwas mehr Struktur, waren dafür nur vorsichtig (aber sicht- und schmeckbar) glasiert.
Die begleitende Meerrettichsauce war natürlich nicht so brachial scharf, aber schon gut erkennbar und erfreulicherweise auch nicht „totgesahnt“. Ich vergewisserte mich sorgfältig, dass in dem erschreckend kleinen Kännchen nichts zurückging - wer will schon unhöflich gegenüber der Küchencrew sein?
Mit diesem Tausch von Fisch zu Fleisch konnte ich zufriedener nicht sein - von Zeit zu Zeit gerne wieder Tafelspitz, wenn er so klassisch gut gemacht ist wie im Strönholt. Die auch recht teuren 35€ für dieses Gericht habe ich jedenfalls deutlich überzeugter gezahlt als den Muscheltopf.
Während ich den Gaumen nur noch etwas zitrusfruchtig erfrischte (DAS IST KEIN DESSERT!)
und dabei auch nicht die wichtige Flüssigkeitszufuhr vernachlässigte,
war die Süße Fan endlich in ihrem Element: Die Variationen von Heidelbeeren (mit angegossenem Likör!!) mit selbst gemachtem Vanille-Eis entpuppten sich dem Vernehmen nach abwechslungsreicher, als es den gut-bürgerlichen Anschein hatte und „leeeecker“ sowieso.
Das Strönholt hat überwiegend geliefert: Gehobene Küche mit regionalem Schwerpunkt, gut gemacht und mit Anspruch. Das Ambiente lebt von der tollen Aussicht und einem motivierten Team. Die Preise waren mir für die Leistung einen Tick zu hoch.
Unser erstes fine(r)-dining hatte ich im Strönholt gebucht oder - wie es der Grafschafter Gourmet einmal nannte - im „Bunker auf der Düne“. In der Tat wirkt der rote Klinker-Klotz etwas abweisend und hat vor allem so gar nichts mit dem üblichen Golfer-Vereinsheim zu tun. Aber Sylt ist ja auch nicht irgendeine Insel.
Wir hatten uns der bequemeren Bus-Heimreise wegen für den ersten „Abend“-Rutsch ab 17.30 Uhr entschieden, welcher - mit großzügig ausgelegten - 2 Stunden auch ausreichte. Obwohl wir noch... mehr lesen
4.0 stars -
"Engagiertes Team in Küche und Service" DerBorgfelderUnser erstes fine(r)-dining hatte ich im Strönholt gebucht oder - wie es der Grafschafter Gourmet einmal nannte - im „Bunker auf der Düne“. In der Tat wirkt der rote Klinker-Klotz etwas abweisend und hat vor allem so gar nichts mit dem üblichen Golfer-Vereinsheim zu tun. Aber Sylt ist ja auch nicht irgendeine Insel.
Wir hatten uns der bequemeren Bus-Heimreise wegen für den ersten „Abend“-Rutsch ab 17.30 Uhr entschieden, welcher - mit großzügig ausgelegten - 2 Stunden auch ausreichte. Obwohl wir noch
Geschrieben am 20.08.2019 2019-08-20| Aktualisiert am
20.08.2019
Besucht am 16.08.2019Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 190 EUR
....mit Blick über das Budersand Hotel, seinen Golfplatz und den Hörnummer Hafen. Mein Erstbericht war von 2017, also ist es mal Zeit, eine Pegelmeldung zu geben, ob das Strönholt seinen Level halten konnte. Zum Ambiente brauche ich nicht mehr viel zusagen, ich verweise auf meinen Bericht von 2017. Es bleibt dabei, von außen ein hässlicher Bunker oben auf der Düne, Innen sehr behaglich und bei gutem Wetter eine Terrasse mit einem der schönsten Meerblicke auf der Insel.
Kurz und knackig, wir waren 2019 zweimal im Strönholt und das haben wir gegessen und getrunken.
Am ersten Abend (wie immer unkompliziert über das Netz im Voraus gebucht) gab es einen Riesling zum Essen.
Von der Nahe, Weingut Bamberger, ein Lagenriesling Reserve 2015. Der hat uns Beiden so gut gefallen, dass dieser Wein auch am zweiten Besuchsabend bestellt wurde. Schöner, reifer, gut abgehangener Riesling, während unseres Urlaubs nur getoppt durch ein GG Bastei 2012 von WG Crusius in der Strandmuschel, für den aber auch das doppelte der knapp 50 EUR für den Bamberger Wein aufgerufen wurden.
Zur Speisenfolge des ersten Abends, die Karte (siehe Homepage) ist immer noch schön knapp gehalten, für uns Beide die Vorspeise aus dem Menüvorschlag unseres Besuchszeitraums. Gazpacho mit Sauerrahmschaum, Krabben und Friesenbrotcroutons. Gut abgeschmeckt war sie, die kalte Gemüsesuppe für den Sommer. Mir allerdings ein wenig zu dünn, mit dem Schaum bekam sie ein wenig mehr Konsistenz. Ich selber püriere eine Gazpacho immer, dann wird sei schön sämig, genau diese Sämigkeit vermisste ich hier. Krabben passten sehr gut dazu! Darauf folgend für meine Frau Fisch. Gebratene Meeräsche mit Artischocken-Spinat und Tomatenkernvinaigrette. Mit den Worten meiner Frau, ein tadellos gut gebratenes Äschen Filet, leckere Artischocken Böden und viel zu viel Spinat. Uneingeschränkt glücklich war sie nicht, sie vermisste etwas Konsistenz in diesem Teller, der durch die Vinaigrette/ Sauce noch mehr feuchte Bestandteile erhielt. Genuss mit Einschränkung, war das Fazit an der gegenüberliegenden Tischseite. Für mich Geflügel
Ich war uneingeschränkt glücklich mit meiner Wahl, Schwarzfederhuhn auf Pfifferlingsrisotto, mit Sommertrüffel und Frühlingslauch. Obendrauf ein sehr gutes Stück Geflügel im Supreme-Schnitt, krosse Haut, saftiges Inneres, dazu noch Trüffel darüber gehobelt. Der fand sich auch im Saucenspiegel wieder. Zusammen mit einem auf den Punkt zubereiteten und aus einem geeignetem Reis hergestellten Risottto sehr lecker. Auch Pfifferling verträgt sich natürlich sehr gut mit einer solchen Jus. Geschmorten Frühlingslauch mag ich auch! Ich war sehr zufrieden mit meinem Gang und meine Frau angemessen neidisch auf mein Gericht! Hinterher noch zwei Desserts
Aus dem Menüvorschlag für meine Frau "Hörnumer Kieselsteine", Schokolade-Zwetschge-grüner Tee. Blick aufs Foto klärt eventuelle Fragen auf, meine Frau war wieder glücklich. Für mich Crème brûlée mag ich, dass ist eines meiner liebsten Desserts. Die hier war mit Holunderblüten aromatisiert, und begleitet von Beerenragout und Himbeersorbet. Ganz wichtig, nichts obendrauf, super! Hinzu kamen an diesem Abend noch Wasser, Aperitif und ein Digestif. Zwischenfazit Besuchsabend eins, kleine Mängel bei Gazpacho und Hauptspeise Frau, aber sonst sehr lecker.
Zum zweiten Abend, wieder voraus reserviert per Internet, wieder ein schöner Platz an der Fensterfront mit Panoramablick zum Meer hin. Wasser und Wein wurden wie schon geschildert nochmals bestellt. Aber bei den Speisen gingen wir einen neuen Weg. Vorspeise für meine Frau war, ebenso wie für mich Hummer-Avocado-Bowl, mit Safrancreme, Sommerfrüchten und buntem Kaviar. Das war ja schon mal ein optischer Leckerbissen. Ob es auch im Munde ein Leckerbissen sein würde, wurde umgehend getestet. Ein halber Hummerschwanz auf jedem Teller, kalt, wirklich lecker zusammen mit der Safrancreme. Auch die Guacamole war so zurückhaltend gewürzt, dass die fette Creme hervorragend zum Hummer passte. Das bunte Beiwerk kann man machen, Optik halt, aber zum Geschmack trug es nur unwesentlich bei. Trotzdem, ein toller, kreativer Teller. Danach gab es für meine Frau, eingedenk ihres Neides beim letzten Besuch, Risotto.
in der vegetarischen Version, rahmiges Pfifferlingsrisotto mit Artischocken und Ziegenfrischkäse. Diesmal war der Neid ein bisschen auf meiner Seite, schon wieder so ein gutes Risotto, und hier mit den von uns beiden geliebten Artischocken. Ich hatte mich für Fisch entschieden. Confierter Island-Kabeljau mit eingewecktem Gemüse und Kartoffelstampf. Klingt jetzt erst Mal nicht so spektakulär, aber mich hatte die konfierte Zubereitung gelockt. So hatte ich Dorsch noch probiert. Im eigenen Fett kann man einen Dorsch ja nicht konfieren, aber ich vermute, dass man hier ein sehr neutrales Pflanzenöl verwandt hat, der Fisch war äußerst saftig und hatte trotzdem seinen Eigengeschmack behalten. Spannend wurde es vor allen Dingen durch das Gemüse, dass durch seine Säuerlichkeit einen tollen Gegenpol zum Fisch und dem Stampf mit Sauce setzte, dass war sehr gut kombiniert, eines der besten Gerichte im Sommerurlaub 2019. Dessert hatten wir auch noch Praline von friesischem Rohmilchkäse mit Tomaten-Rosmarin-Marmelade und Haselnussbrot. Einzig der Sinn der Salatblätter auf dem Teller erschloss sich meiner Frau nicht (Zitat: was sollen die da?), ansonsten kreatives Dessert, wenn man noch ordentlich Appetit hat. Die Praline war aus verschiedenen Käsen mit unterschiedlichen Konsistenten hergestellt, ein Blauschimmel hatte aber unverkennbar sein Aroma darin hinterlassen. Für mich Schokolade Schokoladen-Tarte mit Himbeeren und Mangosorbet. Ein Saucenspiegel aus Himbeeren war auch noch dabei. Nicht ganz so unkonventionell wie bei meiner Frau, aber eine Tarte mit einer leckeren Ganache drin, perfekt ergänzt mit Sorbet und Beeren.
Fazit zu den Speisen insgesamt, keine Ausrutscher wie beim ersten Abend, über alle Gänge eine gute und kreative Küchenleistung ( well done Mr. Günther Schwarz!), so wie wir es vom Strönholt gewohnt sind. Ebenso souverän die Servicecrew um Restaurantleiter Thomas Kallenberg und seine Vertreterin Julia Barth. Das war alles tipptopp.
Und so kann ich ein Gesamtfazit ziehen, wie ich es mir gewünscht und erhofft habe. Wir kennen das Strönholt seit 3 Jahren und haben bisher immer sehr ordentlich bis sehr gut gespeist. Und wir kommen ganz sicher im nächsten Jahr wieder.
....mit Blick über das Budersand Hotel, seinen Golfplatz und den Hörnummer Hafen. Mein Erstbericht war von 2017, also ist es mal Zeit, eine Pegelmeldung zu geben, ob das Strönholt seinen Level halten konnte. Zum Ambiente brauche ich nicht mehr viel zusagen, ich verweise auf meinen Bericht von 2017. Es bleibt dabei, von außen ein hässlicher Bunker oben auf der Düne, Innen sehr behaglich und bei gutem Wetter eine Terrasse mit einem der schönsten Meerblicke auf der Insel.
Kurz und knackig, wir waren 2019... mehr lesen
4.0 stars -
"Mal wieder auf der Düne...." Carsten1972....mit Blick über das Budersand Hotel, seinen Golfplatz und den Hörnummer Hafen. Mein Erstbericht war von 2017, also ist es mal Zeit, eine Pegelmeldung zu geben, ob das Strönholt seinen Level halten konnte. Zum Ambiente brauche ich nicht mehr viel zusagen, ich verweise auf meinen Bericht von 2017. Es bleibt dabei, von außen ein hässlicher Bunker oben auf der Düne, Innen sehr behaglich und bei gutem Wetter eine Terrasse mit einem der schönsten Meerblicke auf der Insel.
Kurz und knackig, wir waren 2019
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Wir hatten uns der bequemeren Bus-Heimreise wegen für den ersten „Abend“-Rutsch ab 17.30 Uhr entschieden, welcher - mit großzügig ausgelegten - 2 Stunden auch ausreichte. Obwohl wir noch einige Minuten zu früh die Düne hinauf geschnauft kamen, wurden wir von einer jungen Dame freundlich hereingebeten. Überhaupt agierte der sehr junge Service mit Freude an der Arbeit und dem offenkundigen Interesse, die Gästewünsche zu erfüllen. Dass der gewünschte Cocktail sowohl von den Zutaten als auch der Mischung daneben ging, übersehen wir also gern (Ein Dark‘n‘Stormy ist halt ein Segler-, kein Golfer-Drink…). Weniger schön dagegen, dass an der Innenwand des Glases einige hartnäckige Anhaftungen klebten. Das Glas wurde anstandslos zurückgenommen. Der Ersatz-Cocktail von der Karte war ein Amaro-Spritz (15,5€!) und tadellos.
Das Innere ist modern, aber doch zugänglich gestaltet. Wobei der Mix aus Nordseegefühl und amerikanischer Hotelkette für meinen Geschmack nicht wirklich harmonisch ausfiel.
Egal, denn wir hatten gleich zweimal Glück: Einen schönen Zweiertisch mit Blick über die nicht bespielte Terrasse auf das Wattenmeer.
Und eine junge, patente Service-Fee vom Fach, mit der auch grumpy Old Borgfelder glücklich wurde. Als bei vollem Haus einmal der Weinnachschub stockte, erinnerte meine beste Ehefrau von allen kurz daran, dass wir doch einen entspannten Abend haben wollen…. Recht hatte sie! Im Übrigen mühten sich die vielen jungen Kräfte nach genau diesen; passte schon.
Aufgrund der zeitlichen Begrenzung sollte es im Glas etwas Schlichteres sein, das nicht zu viel Geduld und Aufmerksamkeit verlangt („Aber keine Druckbetankung!“ „Jaja…“).
Der Einsteiger-Riesling vom Kallstädter Weingut am Nil tat für 31€ vorbildlich gekühlt seinen Dienst. Die Flasche Mineralwasser kostete immerhin 8,9€.
Um nicht in ungebührlichen Zeitdruck beim Genießen zu geraten, hatten wir uns schon vor der Abfahrt vergewissert, dass das ebenso selbstbewusst wie sprachpanschend betitelte Signature Menü - ebenfalls recommended by Carsten himselbst - auch für unseren Besuch gesetzt ist. Und in der Tat: Krustentiersüppchen mit Hummerravioli, Strönholts Fischernetz mit allerlei aus der Nordsee und Käpt‘n Blaubeer verhießen für 58 Euro auf dem hier zu erwartenden Niveau ein Angebot, das man nicht ablehnen kann. Ich nehm’s gern vorweg: Meine Liebste war weitgehend begeistert. NUR meine Liebste? Schwachheit, dein Name ist Borgfelder! Jedenfalls dann, wenn der Service so charmant das Sonntags-Special anpreist
und auf dem geistigen Gaumen ein Tafelspitz aus der Bouillon mürbe und saftig zugleich zergeht, während die Geschmackspapillen mit Meerrettich Polka tanzen…
„Aber was ist mit Meeresfrüchten?“, zeterte das maritime Engelchen auf meiner Schulter und, wie so häufig, lag die Lösung nahe: Zwei Hauptgerichte, kein Nachtisch! (Eine Nocke Limonensorbet zählt nicht als Dessert; das ist Erfrischung! Und Früchte laufen eh unter Deko. Und beim Crumble weiß ich grad auch nicht.)
Als „Kleinigkeit“ wurden zunächst ein paar Scheiben erfreulich knusprigen, ansonsten unauffälligen Stangenweißbrots gereicht. Dazu einmal aufgeschlagene Butter, zum anderen ein sehr schmackhafter Frischkäse mit karamellisierter roter Zwiebel! Lediglich ein zweites Löffelchen hätte der Service spendieren können; die Vermischung war nicht so hübsch.
Meine Frau freute sich zu Beginn über ihre kräftige Bisque und lobte besonders das begleitende Röstbrot mit Garnelen - die Hummerravioli als Einlage wurden dagegen nur zur Kenntnis genommen. Für einen mediterranen Touch sorgten Tomatenwürfel (Warum mit Schale?) und frisches Basilikum.
Ich hatte zum Einstieg einen Clam Chowder gewählt, der mit 39€ sehr stramm kalkuliert war.
Fazit vorweg: Zu stramm! Zum einen war der Muscheltopf für ein Hauptgericht doch recht überschaubar portioniert. Und leider auch nicht völlig überzeugend. Während die eine(!) fleischige Miesmuschel und ihr sehr präsenter Schaum Spaß machten und es an den Garnelen mittlerer Sortierung zumindest nichts zu meckern gab, war die Jakobsmuschel leider zäh und ihre Panierung in der Brühe durchweicht. Ein Schicksal, das sie mit der unteren Hälfte des Parmesan-Chips teilte…
Am meisten punkteten in einem Muschelgericht tatsächlich Stücke von Schweinebauch, die getrocknet oder geräuchert und dann möglicherweise noch geschmort waren. Schmeckte ein wenig wie Beef- (in diesem Fall halt Pork-)Jerky, nur viel fetter und damit wunderbar „mollig“. Die Deko-Erbsensprossen konnte ich vor dem Hintergrund von Region und Jahreszeit ebensowenig nachvollziehen, wie die Fregola Sarda im guten Fischfond, der, wenn überhaupt nur wenig Sahne gesehen hatte. Mir hat trotz der kleinen Nudeln vor allem die typische Sämigkeit gefehlt, die für mich einen Chowder von anderen Muschelsuppen unterscheidet.
Nicht falsch verstehen, hat schon geschmeckt, aber doch war das eher Hommage als Original und hat mich nicht ganz abholen können.
Aber die Küche hatte ja noch jeweils ein Hauptgericht im Ärmel:
Das im Menü angekündigte Fischernetz gegenüber war in der Tat mit allerlei Zutaten und Aromen von der Nordseeküste gefüllt. Der Kabeljau war kross auf der Haut gebraten und sehr saftig. Fast ebenso gefielen die Begleitung durch säuerlich frische Schmorgurken in Sahnedressing (natürlich ohne Kerne), die große, angebratene Kartoffelscheibe, auf der der Fisch thronte und vor allem die Toppings aus Granat (also Nordsee-Krabben), fein platzende Senfsaaten sowie Dill und Kerbel. Die akribische Aufnahme der feinen Senf-Sauce mittels Brot war da Ehrensache;-)
Blitzsauberer Teller, gut zusammengestellt, handwerklich fehlerlos umgesetzt; da passte alles.
Und bei mir?
Fünf Scheiben des leckeren Rinderstücks lagen bedeckt von einer reichhaltigen Gemüsebouillon in einer heißen Cocotte. Schon der Duft ließ mir nicht nur sprichwörtlich das Wasser im Munde zusammenlaufen. Und hier hielt der Geschmack, was das Aussehen versprach! Wunderbar zart-mürbes Fleisch, das fast von selbst zerfiel, nicht im Mindesten trocken daherkam, aber vor allem etwas hatte: Besten Rindfleischgeschmack!
Mehr als nur ein I-Tüpfelchen lieferte der frische Meerrettich, dem unsere Service-Fee mit der Reibe so enthusiastisch zu Leibe rückte, dass der Tisch nach einem kleinen Schneesturm oder einem Meeting der Sky-Sportredaktion ausschaute…
Erst wurde direkt in die Brühe gerieben, später erhielt ich auf Bitte eine Ergänzung separat zum Selbstdosieren, denn der frische Kren hatte ordentlichen Biss! Aus vier möglichen Beilagen hatte ich mir Spinat und Vichy-Karotten gewünscht, die in kleinen Extra-Schüsselchen serviert und leider schnell abkühlten. Ansonsten gut gemacht: Der Spinat zwar ziemlich weich gekocht, jedoch eindeutig am Gaumen und mit einer guten Portion Knoblauch. Die Mohrrüben hatten etwas mehr Struktur, waren dafür nur vorsichtig (aber sicht- und schmeckbar) glasiert.
Die begleitende Meerrettichsauce war natürlich nicht so brachial scharf, aber schon gut erkennbar und erfreulicherweise auch nicht „totgesahnt“. Ich vergewisserte mich sorgfältig, dass in dem erschreckend kleinen Kännchen nichts zurückging - wer will schon unhöflich gegenüber der Küchencrew sein?
Mit diesem Tausch von Fisch zu Fleisch konnte ich zufriedener nicht sein - von Zeit zu Zeit gerne wieder Tafelspitz, wenn er so klassisch gut gemacht ist wie im Strönholt. Die auch recht teuren 35€ für dieses Gericht habe ich jedenfalls deutlich überzeugter gezahlt als den Muscheltopf.
Während ich den Gaumen nur noch etwas zitrusfruchtig erfrischte (DAS IST KEIN DESSERT!)
und dabei auch nicht die wichtige Flüssigkeitszufuhr vernachlässigte,
war die Süße Fan endlich in ihrem Element: Die Variationen von Heidelbeeren (mit angegossenem Likör!!) mit selbst gemachtem Vanille-Eis entpuppten sich dem Vernehmen nach abwechslungsreicher, als es den gut-bürgerlichen Anschein hatte und „leeeecker“ sowieso.
Das Strönholt hat überwiegend geliefert: Gehobene Küche mit regionalem Schwerpunkt, gut gemacht und mit Anspruch. Das Ambiente lebt von der tollen Aussicht und einem motivierten Team. Die Preise waren mir für die Leistung einen Tick zu hoch.