Geschrieben am 05.02.2017 2017-02-05| Aktualisiert am
05.02.2017
Besucht am 04.02.2017Besuchszeit: Abendessen 4 Personen
Rechnungsbetrag: 145 EUR
Prolog: Nachdem ich, aus anderen hier im Forum beschrieben Gründen, sehr kurzfristig einen Tisch reservieren musste, schickte ich einen „berittenen Boten“(Grüße nach Solingen) durch die Telekom-Glasfaserleitung nach Remscheid/Lennep. Auf meine Depesche wurde auch prompt geantwortet und nach kurzer telegraphischer Abstimmung ein Tisch für 4 Personen um 18:00Uhr im La Paella fixiert. Tja, so geht Service heute.
Das La Paella ist nach eigener Beschreibung schon seit nunmehr 14 Jahren eine etablierte Gastronomie im Kern der Lenneper Altstadt, die diverse Ladenlokale und Restaurationen in sehr schön erhaltenen bergischen Fachwerkhäuser beheimatet. Obacht für die fußfaulen Jäger: Bei gutem Wetter sollte man etwas mehr Zeit einplanen, da die weibliche Sammlerfraktion, kaum das die motorisierte Droschke die endgültige Parkposition erreicht hat, die Türen aufreisst und in den kleinen Gässchen versucht, das latente Problem der mangelnden Schuhe oder des unpassenden Schmuckes „wegzushoppen“. Bei 8°C und Nieselregen löste sich dieser genetische Impuls schnell auf und wir betraten eiligen Fußes die Lokalität pünktlich beim Glockenschlag um 18:00Uhr.
Ein schönes iberisches Ambiente in L-Form mit einem großen offenen Tresen und ca. 15 Tischen, von den 5 bereits besetzt waren, empfing uns. Nach freundlicher Begrüßung wurden wir auch schon zu unserem reservierten 4er Platz geführt. Detaillierte Innenansicht: http://lapaella-lennep.de/über-uns/ Ambiente 3-4 Anmerkung der Redaktion für die Eiligen unter uns:
Da mir meiner Neigung zur Ausführlichkeit bewusst ist, habe ich für die Diagonal-Leserfraktion die Fazite fett dargestellt, um hier keine unnötige Lebenszeit Anderer zu verschwenden. Der Service:
Ich beginne mal für mich atypisch mit der Servicebeurteilung, da er in meiner Wahrnehmung wirklich hervorragend war. Angefangen von der persönlichen Geleitung zum Tisch, kurze Wartezeit bis zur Getränkeaufnahme, das Erörtern der heutigen Tagesangebote und die professionelle Aufmerksamkeit bei der fortwährenden Getränkeversorgung der Gäste ist mir schon lange nicht mehr so angenehm aufgefallen.
Beispiel: Es vergingen keine 20 Sekunden, nachdem man den letzten Schluck die Kehle heruntergespült hatte, da wurden man auch sehr dezent und freundlich nach dem weitern Getränkewusch befragt. Insgesamt „wuselte“ das Servicepersonal sehr koordiniert und annähernd geräuschlos die ganze Zeit um die Tische. Selbst zur Rechnungserstellung reichte über 10m, durch den mittlerweile gefüllten Laden, ein kurzer Blickkontakt.
Absolut vorbildlich!
Service: 5 Points Nun aber zum Wesentlichen, dem Essen:
Vorweg: Ich liebe Tapas! Also musste es als Starter die Plato variado de tapas
Eine gemischte Tapasplatte mit gegrillten Chorizo, Pincho, Scampis im Teigmantel, überbackene Muscheln, Calamares, Sardellen und vieles mehr…zu 18,00€ sein.
Nach kurzer Abstimmung mit dem Service entschieden wir uns nur eine Platte zu viert zu teilen, statt 2 zu ordern, da wir noch geplant hatten, die freundlich angepriesenen Tagesempfehlungen zu bestellen.
Zum Hauptgang wählte ich das medium gegarte Thunfischsteak con Patatas Aioli mit gegrillten Paprika und Beilagensalat. Der Preis liegt zwischen 19-23€
(Anmerkung der Redaktion: Leider wird auf der Rechnung nur diverseSpeisen ausgewiesen und der unprofessionelle Rezensent hat vergessen nachzufragen was der rote Thun kostet…)
Begleitet wurde der Hauptgang von einem ¼l kräftigen und bodenständigen Rioja zu 6€
Die Bewertung der Tapasplatte der Reihe nach:
(Alle Komponenten waren 2 oder 4fach vorhanden, so daß der anfänglich aufkeimende Futterneid schon im Ansatz erstickt wurde)
Schön kräftig würzige Chorizo, saftiger, butterweicher Fleischspieß (Pincho), die gegrillte Boquerones (Sardellen), gefüllte und die überbackene Miesmuscheln (Tigres)– alles Top zubereitet und sehr schmackhaft, einzig die kalten! mit Hack gefüllten Blatterteigtaschen (Name nicht bekannt) konnten im wahrsten Sinne des Wortes meinen Gaumen nicht erwärmen.
Highlight: Die Datiles con Bacon (Datteln im Speckmantel).
Die fritierten Tintenfischringe hatte ich aufgrund Ihrer hellgelben, fast weißen Panade erstmals links liegen gelassen, da mich die Farbe und Textur ganz stark an eine rohe McCain Convinience Ware erinnerte. Große Fehler! Die Panade war kross und sehr aromatisch, keinerlei fett triefende Tarnhülle zäher und unzerkaubarem Gummiringfraktionen, die einem gerne schon mal in diversen griechischen Lokalitäten untergeschoben werden.
Innen waren die Calamari absolut frisch und mit fast cremiger Konsistenz und ließen sich förmlich am Gaumen zerdrücken. Chapeau!
(Nochmal die Redaktion: Die eingestellten Bilder wurden aus der Not mit einem steinzeitlichen Nothandy mit 3,2Mp gemacht, da der schon erwähnte schusselige Rezensent seine Kamera vergaß. Ja, liebe Smartphone Generation Z, es gab mal in grauer Vorzeit Telefone mit Kameras- die hatten Akkulaufzeiten von mehr als einer Woche und die die Größe einer Packung Twix (formely known as Raider), machten aber leider Fotos in Kartoffeldruckqualität !)
Upps, ich habe total vergessen das Amuse zu beschreiben.
Vor der Tapasplatte wurde ein Schälchen Aioli mit dominanter Kräuternote an mehreren Scheiben frischen, lauwarmen Weißbrotes gereicht, welches innen fluffig und außen mit eine knusprigen Krume versehen war.
Schöner schlichter Starter ohne jeden Makel.
Hauptgang: Gegrillter Thun (ca 13mm stark) leider etwas asymmetrisch gegart, was sich dadurch abzeichnete, dass der medium gewünschte Kern nicht mittig war. Dieses kleine Manko trat aber geschmacklich nicht zur Geltung. Der Fisch war schön saftig und dezent aromatisch gewürzt. Begleitet von den gegrillten Paprika und den Patatas mit der schon von dem Amuse bekannten Aioli gibt es nix zu kritteln. Einzig das Beilagen-Salat-Schiffchen wusste nicht zu überzeugen. Bestehend aus den mir verhassten, weil geschmackneutralen, Eisbergsalat-Schnipseln, konnte die durchaus aromatische Vinaigrette (welche sich unten in der Bilge des Schiffchens angesammelt hatte) nicht gegenhalten.
Nachspeise: Ein Muß beim Spanier ist die allseits bekannte CremaCatalana (vergleichbar mit der franz. Crème brûlée)
Aber Achtung: Die hier angepriesene Crema Catalana besteht aus flambiertem Eis!
Das von mir gewünschte Dessert wird hier unter dem Namen Cremaquemada zu 4,50€ geführt.
Meine freudiger Erwartung auf eine lauwarme Karamell-Vanille Creme, die zu obers mit flambiertem, heißen Zucker gedeckelt ist, wurde leider enttäuscht.
Die fertig vorbereiteten Tonschälchen kamen direkt aus der Kühlung. Auch der flambierte Zucker wurde nach meiner Einschätzung schon vor dem Schockfrosten aufgebracht, so dass sich kein wohliger, warmer Abschluss des exzellenten Essens einstellen wollte. Abwertend kam noch die sehr dominante Zimtnote?! zum Vorschein, die mich eher an Spekulatius-Gebäck als an eine Karamell-Creme erinnern ließ. Gar nicht mein Ding.
Nun denn, der vorsorglich georderte und wohl temperierte Espresso zu akzeptablen 1,80€ riss es mit seinem kräftigen, schokoladigem Crema wieder ein bisschen raus.
Fazit Essen: Zubereitung+Warenqualität = 4; diverse geschmackliche Ausreißer = 3
macht in Kombination 3,5 Sauberkeit: 5 Punkte Ambiente: nette spanische Bodega Atmosphäre = 3,5 Punkte PLV: 145€ für 4 Personen / Vorspeise / Hauptgang / Nachspeise und diverse flüssige warme und kalte Begleiter= 4 Punkte Gesamteindruck: 4 – gerne wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise")
Prolog:
Nachdem ich, aus anderen hier im Forum beschrieben Gründen, sehr kurzfristig einen Tisch reservieren musste, schickte ich einen „berittenen Boten“(Grüße nach Solingen) durch die Telekom-Glasfaserleitung nach Remscheid/Lennep. Auf meine Depesche wurde auch prompt geantwortet und nach kurzer telegraphischer Abstimmung ein Tisch für 4 Personen um 18:00Uhr im La Paella fixiert. Tja, so geht Service heute.
Das La Paella ist nach eigener Beschreibung schon seit nunmehr 14 Jahren eine etablierte Gastronomie im Kern der Lenneper Altstadt, die diverse Ladenlokale und... mehr lesen
Geschrieben am 01.02.2015 2015-02-01| Aktualisiert am
01.02.2015
Besucht am 30.01.2015
La Paella | 30.01.2015 - 18.00 Uhr | 4 Personen | 112€ + TG
Gute Freunde von mir hatten Freikarten für einen Kabarettisten der um 20.00 Uhr in der Klosterkirche auf uns wartete. Um diesen lustigen Abend schön einzuleiten luden mich meine Freunde ins La Paella zu einem schönen Essen ein. Das La Paella kannte ich schon von einem Besuch von vor rund 2 Jahren – damals war ich wenig begeistert und war daher gespannt, inwiefern sich das La Paella entwickelt hat.
Das La Paella liegt in der malerischen Altstadt von Lennep und bietet im Sommer auch einige Sitzplätze im Außenbereich. Bei frostigen Temperaturen und frischem Schnee – wie am Tag unseres Besuches – empfiehlt sich aber das gemütliche Innere des Restaurants. Hier wurde mit spanischen Dekoartikeln, Fresken und mediterranen Wandmalereien ein schönes Ambiente geschaffen. Lediglich die Stühle sind etwas „wackelig“ und nicht so gemütlich – halten jedoch auch ausgewiesene Schwergewichte aus – wie ich im waghalsigen Selbstversuch herausfand ;-).
Die Karte ist relativ umfangreich – neben einer Tapas-Karte mit ca. 20 Positionen findet man ca. 10 weitere Vorspeisen (warum hier zwischen Tapas und Vorspeisen unterschieden wird verstehe ich nicht so ganz) – von Aioli, über Datteln im Speckmantel, Tortilla und Schnecken bis hin zu Meeresfrüchten findet hier wohl jeder etwas passendes. Die durchschnittlichen Preise der Vorspeisen liegen bei rund 5-6€. Auch in Sachen Hauptspeise bietet die Karte für jeden Geschmack etwas – von Fisch & Meeresfrüchten (z.B. Garnelen, Tintenfisch, Lachs, Seeteufel), über Fleisch (z.B. Rind, Lamm, Pute), bis hin zu einer kleinen vegetarischen Auswahl (Tortillas, Gemüsepfannen). Die Preise der Hauptgerichte liegen zwischen 10 und 20€. Die Dessertkarte ist recht übersichtlich und bietet typische spanische Desserts wie Flan und Crema Catalana (3-5€). Die namensgebende „Paella“ gibt es nur, wenn man diese mehrere Stunden im Voraus vorbestellt – komisch, aber bei der Komplexität des Gerichtes auch verständlich.
Der Abend begann...
Kurz vor 18.00 Uhr trafen wir zu viert am La Paella ein und wurden freundlich empfangen. Nachdem wir unsere Jacken abgelegt hatten, zeigt man uns den vorgesehenen Tisch, der auch schon mit einem kleinen „reserviert“-Schildchen gekennzeichnet war. Der dunkle Holztisch war schlicht gedeckt – Papierservierte, Besteck, Brotteller & Kerze. Zügig bekamen wir die Speisekarten gereicht und vertieften uns nach einer ersten Bestellung von „4 San Miguel“ (je 2,00€) in selbige. Die Getränke wurden den gesamten Abend über regelmäßig aufgefüllt und schnell gebracht – an der Aufmerksamkeit und Freundlichkeit des Personals gibt es nichts auszusetzen.
Sehr schnell erreichten uns auch schon die Vorspeisen:
„Alioli con pan“ – Knoblachmayonnaise mit Brot (3,80 €)
Das Brot war knusprig und lecker, die Aioli in Ordnung. Ich bin mir nicht sicher, ob diese selbst gemacht war – wenn nicht gehörte sie aber zu den besseren Convenienceprodukten, auf jeden Fall deutlich besser als die Aioli die ich vor einigen Jahren hier gegessen hatte.
„Patatas Bravas“ – Kartoffeln nach Art des Hauses mit pikanter Sauce (3,80 €)
Die frittieren Kartoffelwürfel waren knusprig und gut gewürzt. Die Sauce schien eine mit Paprika (rosenscharf) und Cayennepfeffer abgewandelte Aioli zu sein – lecker und wirklich pikant.
„Alnbias verdes fritas con iamon serrano“ – Grüne Bohnen mit Serrano Schinken (6,50 €)
Eine mächtige Portion an Prinzessbohnen, bissfest gegart mit gutem Serrano schinken – einfach und lecker.
„Chorizo frito“ – gebratene Paprikawurst (6,00 €)
Dies war meine Vorspeise – mich erreichte ein typisches Tonschälchen mit einigen Stücken einer scharf angebratenen Chorizo. Keine große Kochkunst – aber ein leckeres Produkt.
Wir waren alle mit den Vorspeisen zufrieden und waren positiv gespannt auf die Hauptgänge. Bereits jetzt war ich guten Mutes, dass mein eher negatives Erlebnis von vor zwei Jahren nun revidiert werden könnte. Wie auch schon die Vorspeisen erreichten uns die Hauptgänge sehr zügig:
„Dos pinchos de marisco con ensalada“ – Zwei Fischspieße mit Seeteufel und Scampis (17,80€)
„Carne troceada con tomate“ – Pikante Fleischstücke in Tomaten-Knoblausauce (11,40€)
„Filete Argentino, filete de pavo, solillo de cerdo“ – Rinder-, Puten- und Schweinemedaillons (18,40€)
Und mein Hauptgang: „Filete Argentino con campinones“ – Argentinisches Rumpsteak (300g) mit Champignons (17,90€)
Zu allen Hauptgängen wurden anfritierte Kartoffelwürfel und Salat serviert.
Die Hauptgänge kamen bei uns allen gut an. Mein Steak hatte schöne Röstaromen, war gut gewürzt und hatte genau den Garpunkt den ich mir gewünscht hatte – „medium rare“. Die Champignons waren frisch und leicht angebraten – leicht zu salzig gewürzt – die Kartoffeln knusprig und lecker. Die aus der Vorspeise bekannte Aioli fand sich auch hier wieder.
Gut gesättigt und mit einigen Bier gefüllt machten wir uns nach dem Bezahlen zu einem schönen Abend in die Klosterkirche auf. Vielen Dank für diesen schönen Abend an alle Beteiligten.
Fazit:
Meine negativen Erfahrungen von vor zwei Jahren haben sich in keinem Punkt wiederholt. Das La Paella bietet eine einfache spanische Küche. Das Servicepersonal ist freundlich und fix, die Getränke kalt. Das Essen ist gut. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist gut. Meinen Besuch würde ich jederzeit wiederholen.
Um die Bewertung in den richtigen Kontext zu setzen:
Ich ordne das La Paella in die "Preisklasse" der gutbürgerlichen Restaurants ein.
Service: 5 / 5 * (Getränke kühl, aufmerksam & freundlich) Ambiente: 3 / 5 * (Stühle könnten gemütlicher sein, evtl. eine kleine Blume auf dem Tisch) Sauberkeit: 5 / 5 * (Tadellos) Essen: 3,75 / 5 * (einfache Küche, könnte in Beilagen etwas vielfältiger sein) Preis-Leistung: 4,5 / 5 * Gesamteindruck: 4 / 5 *
La Paella | 30.01.2015 - 18.00 Uhr | 4 Personen | 112€ + TG
Gute Freunde von mir hatten Freikarten für einen Kabarettisten der um 20.00 Uhr in der Klosterkirche auf uns wartete. Um diesen lustigen Abend schön einzuleiten luden mich meine Freunde ins La Paella zu einem schönen Essen ein. Das La Paella kannte ich schon von einem Besuch von vor rund 2 Jahren – damals war ich wenig begeistert und war daher gespannt, inwiefern sich das La Paella entwickelt... mehr lesen
Geschrieben am 25.12.2014 2014-12-25| Aktualisiert am
25.12.2014
Besucht am 31.03.2014
La Paella in der schönen Lenneper Altstadt, sehr kurzfristig reservierten wir einen Tisch für 3 Personen um 20.00 h.
Wir waren mit 20 Minuten zu früh mehr als pünktlich, unser Wunschtisch war daher noch besetzt, aber kein Problem, es fand sich noch ein freier Tisch im vorderen Gastraum am Fenster. Am Wochenende empfiehlt sich hier immer eine Reservierung.
Die beiden sehr freundlichen Damen im Service waren immer präsent, leere Gläser wurden stets bemerkt und nach weiteren Wünschen gefragt, frei gewordene Tische wurden sofort gesäubert und neu eingedeckt, Zeit für ein kurzes Gespräch gab es auch, alles in allem sehr kompetent. Cheffe stand mit einer weiteren Dame hinter dem Tresen und kümmerte sich um die Getränke. Diese kamen auch sehr schnell, 1 Coke zu 2 €, ein Bitburger 0,3 l zu 2,20 € und ein Glas Soldepenas 0,2 l zu 3 €, für einen Hauswein recht anständig und gut gekühlt.
Heute keine Tapas, Seezunge im Teigmantel auch nicht, wenn dann lieber pur. Ich entschied mich für die Tagesempfehlung "Thunfischsteak vom Grill" mit Kartoffeln nach Art des Hauses, gegrillter Paprika und Salat zu 19 €, Dorade war auch im Angebot.
Vorweg etwas Aioli mit Brot zu 3,80 €, okay, selbstgerührt möchte ich nicht behaupten, aber dennoch gut gewürzt und ganz passabel.
Der Beilagensalat kam recht flott, Eisberg, Radicchio, Gurke, Tomate, grüne Oliven und rote Zwiebeln, Essig- und Öldressing.
Vor uns sollte eine Gesellschaft von 9 Personen versorgt werden, verständlich, dass unsere Hauptspeisen etwas Zeit brauchten, aber dennoch war die Wartezeit mit einem weiteren Glas Wein und Bier recht annehmbar.
Mein Thunfisch hatte den von mir gewünschten Gargrad medium well, noch ganz zart rosa und gut saftig, gute Qualität, geschmacklich einwandfrei. Die Kartoffeln waren in mundgerechte Stücke geschnitten und leicht frittiert, 3 rote Paprikaviertel, gegrillt und noch bissfest, dazu ein Klecks Aioli auf einem Salatblatt - eine gute Wahl, ich war zufrieden.
Mein Mann hatte als Hauptgang "Carne troceada con tomate y patatas fritas", zu Deutsch "Pikante Fleischstücke (300 g) eingelegt mit Knoblauch-Tomatensauce und Pommes" zu 11,40 €. Das Fleisch wurde in einer separaten Schale serviert, sehr zart, die Sauce sehr würzig mit reichlich Knoblauch. Die Portion wäre mir persönlich zu groß und ist eher für sehr gute Esser zu empfehlen. Unser Sohnemann hatte einen Kinderteller, Fleischspieß mit Pommes zu 6 €, für ihn eine bessere Alternative zu Schnitzel oder Chicken Nuggets.
Die Einrichtung im "La Paella" ist spanisch rustikal, Holztische mit gelben Tischdecken, Wandbekleidung zum Teil mit polygonalen Steinplatten, grober Strukturputz an Decke und Wänden, halbrunde Wandmalereien. Fächer, Kastagnetten und andere spanische Accessoires an den Wänden wirken auf mich etwas unruhig.
Auf der Homepage unter "Über uns" findet man ein paar Eindrücke.
Fazit: Wir waren nicht das erste und nicht das letzte Mal hier und können das Restaurant mit gutem Gewissen weiterempfehlen.
P.S.: Aufs Haus gab es noch 3 Pfirsich-Likör ohne Alkohol, für mich viel zu süß, das muss ich nicht haben.
Der Gastraum wie auch die Toiletten waren in einem einwandfreien Zustand.
Nachtrag 23.12.2014:
Wir haben nach unserem Besuch am 31.03.2014 noch mehrfach hier gegessen und können diese Bewertung bestätigen.
La Paella in der schönen Lenneper Altstadt, sehr kurzfristig reservierten wir einen Tisch für 3 Personen um 20.00 h.
Wir waren mit 20 Minuten zu früh mehr als pünktlich, unser Wunschtisch war daher noch besetzt, aber kein Problem, es fand sich noch ein freier Tisch im vorderen Gastraum am Fenster. Am Wochenende empfiehlt sich hier immer eine Reservierung.
Die beiden sehr freundlichen Damen im Service waren immer präsent, leere Gläser wurden stets bemerkt und nach weiteren Wünschen gefragt, frei gewordene Tische wurden... mehr lesen
Nachdem ich, aus anderen hier im Forum beschrieben Gründen, sehr kurzfristig einen Tisch reservieren musste, schickte ich einen „berittenen Boten“(Grüße nach Solingen) durch die Telekom-Glasfaserleitung nach Remscheid/Lennep. Auf meine Depesche wurde auch prompt geantwortet und nach kurzer telegraphischer Abstimmung ein Tisch für 4 Personen um 18:00Uhr im La Paella fixiert. Tja, so geht Service heute.
Das La Paella ist nach eigener Beschreibung schon seit nunmehr 14 Jahren eine etablierte Gastronomie im Kern der Lenneper Altstadt, die diverse Ladenlokale und Restaurationen in sehr schön erhaltenen bergischen Fachwerkhäuser beheimatet. Obacht für die fußfaulen Jäger: Bei gutem Wetter sollte man etwas mehr Zeit einplanen, da die weibliche Sammlerfraktion, kaum das die motorisierte Droschke die endgültige Parkposition erreicht hat, die Türen aufreisst und in den kleinen Gässchen versucht, das latente Problem der mangelnden Schuhe oder des unpassenden Schmuckes „wegzushoppen“. Bei 8°C und Nieselregen löste sich dieser genetische Impuls schnell auf und wir betraten eiligen Fußes die Lokalität pünktlich beim Glockenschlag um 18:00Uhr.
Ein schönes iberisches Ambiente in L-Form mit einem großen offenen Tresen und ca. 15 Tischen, von den 5 bereits besetzt waren, empfing uns. Nach freundlicher Begrüßung wurden wir auch schon zu unserem reservierten 4er Platz geführt. Detaillierte Innenansicht: http://lapaella-lennep.de/über-uns/
Ambiente 3-4
Anmerkung der Redaktion für die Eiligen unter uns:
Da mir meiner Neigung zur Ausführlichkeit bewusst ist, habe ich für die Diagonal-Leserfraktion die Fazite fett dargestellt, um hier keine unnötige Lebenszeit Anderer zu verschwenden.
Der Service:
Ich beginne mal für mich atypisch mit der Servicebeurteilung, da er in meiner Wahrnehmung wirklich hervorragend war. Angefangen von der persönlichen Geleitung zum Tisch, kurze Wartezeit bis zur Getränkeaufnahme, das Erörtern der heutigen Tagesangebote und die professionelle Aufmerksamkeit bei der fortwährenden Getränkeversorgung der Gäste ist mir schon lange nicht mehr so angenehm aufgefallen.
Beispiel: Es vergingen keine 20 Sekunden, nachdem man den letzten Schluck die Kehle heruntergespült hatte, da wurden man auch sehr dezent und freundlich nach dem weitern Getränkewusch befragt. Insgesamt „wuselte“ das Servicepersonal sehr koordiniert und annähernd geräuschlos die ganze Zeit um die Tische. Selbst zur Rechnungserstellung reichte über 10m, durch den mittlerweile gefüllten Laden, ein kurzer Blickkontakt.
Absolut vorbildlich!
Service: 5 Points
Nun aber zum Wesentlichen, dem Essen:
Vorweg: Ich liebe Tapas! Also musste es als Starter die Plato variado de tapas
Eine gemischte Tapasplatte mit gegrillten Chorizo, Pincho, Scampis im Teigmantel, überbackene Muscheln, Calamares, Sardellen und vieles mehr…zu 18,00€ sein.
Nach kurzer Abstimmung mit dem Service entschieden wir uns nur eine Platte zu viert zu teilen, statt 2 zu ordern, da wir noch geplant hatten, die freundlich angepriesenen Tagesempfehlungen zu bestellen.
Zum Hauptgang wählte ich das medium gegarte Thunfischsteak con Patatas Aioli mit gegrillten Paprika und Beilagensalat. Der Preis liegt zwischen 19-23€
(Anmerkung der Redaktion: Leider wird auf der Rechnung nur diverse Speisen ausgewiesen und der unprofessionelle Rezensent hat vergessen nachzufragen was der rote Thun kostet…)
Begleitet wurde der Hauptgang von einem ¼l kräftigen und bodenständigen Rioja zu 6€
Die Bewertung der Tapasplatte der Reihe nach:
(Alle Komponenten waren 2 oder 4fach vorhanden, so daß der anfänglich aufkeimende Futterneid schon im Ansatz erstickt wurde)
Schön kräftig würzige Chorizo, saftiger, butterweicher Fleischspieß (Pincho), die gegrillte Boquerones (Sardellen), gefüllte und die überbackene Miesmuscheln (Tigres)– alles Top zubereitet und sehr schmackhaft, einzig die kalten! mit Hack gefüllten Blatterteigtaschen (Name nicht bekannt) konnten im wahrsten Sinne des Wortes meinen Gaumen nicht erwärmen.
Highlight: Die Datiles con Bacon (Datteln im Speckmantel).
Die fritierten Tintenfischringe hatte ich aufgrund Ihrer hellgelben, fast weißen Panade erstmals links liegen gelassen, da mich die Farbe und Textur ganz stark an eine rohe McCain Convinience Ware erinnerte.
Große Fehler! Die Panade war kross und sehr aromatisch, keinerlei fett triefende Tarnhülle zäher und unzerkaubarem Gummiringfraktionen, die einem gerne schon mal in diversen griechischen Lokalitäten untergeschoben werden.
Innen waren die Calamari absolut frisch und mit fast cremiger Konsistenz und ließen sich förmlich am Gaumen zerdrücken. Chapeau!
(Nochmal die Redaktion: Die eingestellten Bilder wurden aus der Not mit einem steinzeitlichen Nothandy mit 3,2Mp gemacht, da der schon erwähnte schusselige Rezensent seine Kamera vergaß. Ja, liebe Smartphone Generation Z, es gab mal in grauer Vorzeit Telefone mit Kameras- die hatten Akkulaufzeiten von mehr als einer Woche und die die Größe einer Packung Twix (formely known as Raider), machten aber leider Fotos in Kartoffeldruckqualität !)
Upps, ich habe total vergessen das Amuse zu beschreiben.
Vor der Tapasplatte wurde ein Schälchen Aioli mit dominanter Kräuternote an mehreren Scheiben frischen, lauwarmen Weißbrotes gereicht, welches innen fluffig und außen mit eine knusprigen Krume versehen war.
Schöner schlichter Starter ohne jeden Makel.
Hauptgang: Gegrillter Thun (ca 13mm stark) leider etwas asymmetrisch gegart, was sich dadurch abzeichnete, dass der medium gewünschte Kern nicht mittig war. Dieses kleine Manko trat aber geschmacklich nicht zur Geltung. Der Fisch war schön saftig und dezent aromatisch gewürzt. Begleitet von den gegrillten Paprika und den Patatas mit der schon von dem Amuse bekannten Aioli gibt es nix zu kritteln. Einzig das Beilagen-Salat-Schiffchen wusste nicht zu überzeugen. Bestehend aus den mir verhassten, weil geschmackneutralen, Eisbergsalat-Schnipseln, konnte die durchaus aromatische Vinaigrette (welche sich unten in der Bilge des Schiffchens angesammelt hatte) nicht gegenhalten.
Nachspeise: Ein Muß beim Spanier ist die allseits bekannte Crema Catalana (vergleichbar mit der franz. Crème brûlée)
Aber Achtung: Die hier angepriesene Crema Catalana besteht aus flambiertem Eis!
Das von mir gewünschte Dessert wird hier unter dem Namen Crema quemada zu 4,50€ geführt.
Meine freudiger Erwartung auf eine lauwarme Karamell-Vanille Creme, die zu obers mit flambiertem, heißen Zucker gedeckelt ist, wurde leider enttäuscht.
Die fertig vorbereiteten Tonschälchen kamen direkt aus der Kühlung. Auch der flambierte Zucker wurde nach meiner Einschätzung schon vor dem Schockfrosten aufgebracht, so dass sich kein wohliger, warmer Abschluss des exzellenten Essens einstellen wollte. Abwertend kam noch die sehr dominante Zimtnote?! zum Vorschein, die mich eher an Spekulatius-Gebäck als an eine Karamell-Creme erinnern ließ. Gar nicht mein Ding.
Nun denn, der vorsorglich georderte und wohl temperierte Espresso zu akzeptablen 1,80€ riss es mit seinem kräftigen, schokoladigem Crema wieder ein bisschen raus.
Fazit Essen: Zubereitung+Warenqualität = 4; diverse geschmackliche Ausreißer = 3
macht in Kombination 3,5
Sauberkeit: 5 Punkte
Ambiente: nette spanische Bodega Atmosphäre = 3,5 Punkte
PLV: 145€ für 4 Personen / Vorspeise / Hauptgang / Nachspeise und diverse flüssige warme und kalte Begleiter= 4 Punkte
Gesamteindruck: 4 – gerne wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise")