genuss für alle sinne
"Der Zuspruch von Gästen und Kritikern ist Ansporn und Verpflichtung zugleich, sich auch auf höchstem Niveau nie zufrieden zu geben." (Stefan Hermann)
Im bean&beluga Restaurant (* Michelin-Stern, 17 Punkte im Gault Millau, Restaurant des Jahres 2013 laut "Der Feinschmecker") lassen die klaren Linien der Einrichtung, die edle aber zurückhaltende Dekoration und der charmante Service viel Raum für die authentische und geradlinige Küche von Stefan Hermann, die durch die exquisite Qualität der Produkte, Leidenschaft und Kreativität zu einem Genuss für alle Sinne wird.
Auch ist Stefan Hermann seit 2010 für die Gastronomie der Semperoper (einschließlich Opernball) sowie auch im Restaurant william im Schauspielhaus verantwortlich. Gelernt hat der gebürtige Schwabe unter anderem bei den 3*Köchen Helmut Thieltges und Harald Wohlfahrt. 1997 ging es für ihn nach Dresden ins Caroussel.
Für uns sollte es heute die Weinbar sein. Ich mag diese den Gourmettempeln angeschlossenen Zweitrestaurants, bekommt man doch zumeist Bodenständiges auf hohem Niveau und zum anderen sind auch Kinder nach meinen Erfahrungen gern gesehene Gäste.
Unter der Woche scheint man nicht reservieren zu müssen. Wir sind kurz nach 18.00 h die ersten Gäste. Kurz darauf folgt eine größere Schar Kochkursteilnehmer, die nach einem Aperitif von Herrn Hermann in Empfang genommen werden. Im Laufe des Abends ist noch ein weiterer Tisch besetzt. Ich denke, am Wochenende ist eine Reservierung bei ca. 30 Sitzplätzen sinnvoll.
Service
Chapeau. Im Service heute eine Dame mittleren Alters und ein junges Mädel aus Bayern. Um es vorweg zu nehmen, selten nur haben wir ein so kompetent agierendes, charmantes und dennoch ungezwungen natürliches Team erlebt, letzteres ist bitte im positiven Sinne zu verstehen, sehr oft haben wir es in vergleichbaren Restaurants eher steif und unpersönlich angetroffen. Ich belasse es dabei. Service wird hier zweifelsfrei großgeschrieben. Wir haben uns rundum wohl und bestens betreut gefühlt.
Speisen
Eine Speisekarte gibt es nicht, dafür ein wöchentlich wechselndes 3-Gang-Menü (29,- €), welches auch online einsehbar ist. Dafür hatte ich mich schon im Vorfeld entschieden, einige andere Gerichte wie auch Vorschläge für unseren Junior werden ganz selbstverständlich ohne Nachfragen unsererseits annonciert. Mein Mann wählt die Tagespasta und als Vorspeise einen Salat, unser Sohn möchte das Entrecôte mit Beilagen (19,- €). Auf Nachfrage medium bitte und nicht well done. Der Junge macht sich. Beide Herren sind äußerst zufrieden. Das Steak ist perfekt gebraten und von tadelloser Qualität.
Vorweg wird uns ein sehr schmackhaftes Brot, Olivenöl und mallorquinisches Steinsalz gereicht. Das Öl wird in drei separaten Schälchen am Tisch „eingeschenkt“, Brot wird auf Wunsch gerne nachgereicht. Das Salz verwende ich auch zu Hause, es ist sehr intensiv und sollte sparsam verwendet werden.
Menü
Tatar/Senf/Salat
das fein gehackte Tatar mit ebenso feinen Schalotten- und Gurkenstückchen zergeht förmlich auf der Zunge, eine leicht säuerliche Senfcreme, dazu gemischte Blattsalate in einer leichten Vinaigrette mit dezenter Essignote, obenauf ein paar frittierte Kartoffelscheibchen
Edelfische/Möhre/Bärlauch
Rotbarbe, Steinbutt und Wolfsbarsch auf den Punkt gebraten und saftig, die Haut schön würzig und kross, die glacierten Möhren mit leichten Biss, der Bärlauchstampf leicht stückig und mild gewürzt, so kommt das feine Aroma bestens zu Geltung, angerichtet mit etwas Hummerschaum
Rhabarber/Mascarpone/Vanille
Rhabarber-Mascarponecreme mit Keksbröseln ummantelt, cremiges Vanilleeis, weich gegarte reife Rhabarberstückchen, leicht karamellisierte Mandeln, Zitronenmelisse….ein schönes Finale
Getränke
Aperol Sprizz (?)
Hermann-Cola (was auch sonst??) 0,33 l (3,50 €)
Erdinger alkoholfrei 0,33 l (3,50 €)
Blanc de Noir Proschwitz/Sachsen 0,1 l (4,20 €)
Ambiente
Die Kombination aus modernem, hochwertigem und zweckmäßigem Mobiliar schafft eine für unseren Geschmack stilvolle Wohlfühlatmosphäre. Die hohen Fenster spenden genügend Licht, so kommen die recht dunklen Wände schön zur Geltung und der Raum wirkt dennoch sehr großzügig und luftig. Kissen und leere Wein- und Champagnerflaschen verleihen dem Ganzen eine gewisse Lässigkeit.
Die dunkelgrau gebeizten Tische sind mit dezenter Deko sowie edlen Stoffservietten, Gläsern und Besteck (Pott, Solingen) eingedeckt.
PLV
Ups, da stolpere ich doch gerade über die Rechnung. Mein Aperol fehlt, dafür sind aber zwei Vorspeisensalate (ohne Tatar) statt einem zu je 12,- stolzen Euronen berechnet worden. Die Tagespasta war mit 12,- € auf einer großen roten Tafel angeschlagen, berechnet 9,- €. Ich kontrolliere selten, so ist der Beleg für mich heute nicht mehr nachvollziehbar. Möglich, das es summa summarum so hinkommt. Wir haben das Gefühl, zu einem sehr guten PLV gegessen zu haben.
Sauberkeit
tadellos
Fazit
bean & beluga steht für Bodenständigkeit und Exklusivität. Wir hatten heute die Bohne, diese aber in Perfektion. Den Kaviar werden wir gerne bei unserem nächsten Besuch probieren. Klare Empfehlung.