Geschrieben am 03.12.2017 2017-12-03| Aktualisiert am
03.12.2017
Besucht am 31.10.2017Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 43 EUR
Reformationstag. Erstmals und einmalig gesamtdeutscher Feiertag.
Meiner Frau war nach gutbürgerlich. Speziell, aber nicht nur, mal wieder einen Salat der aus verschiedenen separat angemachten Einzelsalaten besteht. So wie ihn kein Grieche, Italiener, Balkanese oder sonst wer kann. Nur eben der gute Schwabe (Ausnahmen in anrainenden Bundesländern natürlich inbegriffen).
Jau, es war Dienstag. Gerne gehaltener Ruhetag in solchen Gasthäusern.
Da war etwas Suchen angesagt.
Erst ein Telefonat brachte Aufhellung, daß im Lamm in Birkenweißbuch natürlich an Feiertagen ebenfalls die sonntäglichen Öffnungszeiten gelten.
Durchgehend warme Küche, sehr schön! Kam uns an dem Tag sehr entgegen.
Wobei hier bis 15 Uhr die normale Karte und nach 15 Uhr bis zum frühen Abend ein etwas reduziertes Speisenangebot angeboten wird.
Beim Telefonat verzichtete ich aus unerfindlichen Gründen auf eine umgehende Reservierung. Vielleicht vor dem Hintergrund, daß wir unsere Einkehr erst gegen 14 Uhr planten. Da, so die Denke, dürften sich die Reihen schon etwas gelichtet haben.
Man kennt das Haus und wir waren auch schon das eine oder andere Mal hier.
Von außen mit Türmchen und Erkern versehen wurde über die Jahre immer weiter aus- (und an-) gebaut. Der saubere Sanitärtrakt liegt ebenerdig im Erdgeschoß, die Gasträume selbst aber im ersten Stock. Treppen müssen wohl geschultert werden. Wobei ich mir auch vorstellen kann, daß es in dem großen Haus auch einen Aufzug geben könnte. Ich weiß nur nichts davon.
Das EG ist jedenfalls sehr einladend ausgestattet und geschmückt.
Im Ersten Stock angekommen gab es eine Empfangsdame am Pult und versorgte die Gäste die vor uns eintrafen. Nach kurzer Wartezeit durften wir gestehen, daß wir nicht reserviert hatten und wurden in die „Wirtschaft“ (ich meine, daß dieser Begriff fiel) geleitet. Vorbei am alten Tresen ging es in die urige „alte“ oder „einstige Gaststube wo das Haus damals angefangen hatte. Da gab es noch einen freien Tisch, sogar am Fenster.
„Reihen gelichtet“… denkste. Fast alle Plätze waren auch in den angrenzenden Räumen, welche durch große Innenfenster eingesehen werden konnten, noch besetzt.
Unser Plätzchen in der tendenziell urigen Stube gefiel uns jedenfalls gut. Der Lärmpegel war angenehm gedämpft und wir akklimatisierten uns erstmal.
Mit der mündlichen Ansage was es sonst noch gibt (Aufsteller im EG wurde von uns geflissentlich übersehen) kamen die Karten an den Tisch.
Darin stöberten wir natürlich aber die Gerichte vom Aufsteller hatten sich in meinen Gehörgang gesetzt und säuselten unentwegt. Natürlich nicht die Kürbiscremesuppe. Die ist nicht meine Richtung.
Aber sollte es Rehbraten mit Spätzle oder Laugensemmelknödeln mit Salat für mich sein oder doch lieber das dry aged Rumpsteak mit Süßkarpoffelpommes und Dip für mich sein.
Ich haderte.
Meiner Frau fiel die Entscheidung irgendwie leichter.
Sie entschied sich für den Zigeunerrostbraten von der normalen Karte mit Pommes und Salat (19.90).
Die flinke und sehr freundliche Dame kam wieder und ich konnte endlich eine Entscheidung mitteilen: „Ein Weizen (3,20) bitte“.
Meine Liebe orderte ein Spezi (0,4l zu 3,10).
Die Getränke kamen alsbald und damit, wie zu erwarten oder befürchtet die Stunde der Wahrheit.
Immernoch unentschlossen bat ich die Dame die Sondergerichte nochmals zu nennen. Zeit schinden auf gästeart.
Mit einem freundlichen „aber gerne doch“ zählte sie die Gerichte nochmals auf.
3…
2…
1… ….ääähm… Bambi!
Entfuhr es meinem entscheidungsfreudigen Mundwerk.
Mit 17.60 bepreist hatte ich mich eeendlich entschieden.
Dann war natürlich etwas Zeit. Und dann leerten sich die Gasträume dann doch allmählich. Wenn auch langsam und unter Platzierung auch später noch eintrudelnder Gäste. Hier lief/läuft es aber.
Relativ zügig kamen die annoncierten Beilagensalate.
Genau das Erwartete und Erhoffte. Ein bunter Strauß einzelner und separat verfeinerter Salate. Kartoffelsalat, Krautsalat, Karottensalat, Gurkensalat, Blattsalat und noch einen dessen Namen ich nicht mehr in Erinnerung habe. Alle samt und sonders sehr gut und authentisch abgeschmeckt. Einzig der Kartoffelsalat, zwar auch ganz nett, aber doch für hiesige Gefilde eine Spur zu neutral. Dennoch: wie liebe ich diese Salatliga. Nix mit „Hier der Haufen Salat, Essig und Öl bringt gleich der Kellner, dann können sie es selbst nach Gusto anmachen“.
Es erforderte etwas Disziplin ihn nicht gleich wegzuputzen. Dabei esse ich gerne noch etwas Salat zur Hauptspeise.
Letztere kamen nach angemessener Zeit nahezu zeitgleich an den Tisch und sahen schon mal prächtig aus. Die Beilagen (Laugensemmelknödel bzw. Pommes) jeweils in Extraschalen.
Was soll ich sagen? Meine Frau zeigte mir den Anschnitt ihres Rostbratens und hatte erst gaaanz leichte Zweifel ob des Garzustandes der medium mit leichter Neigung zu rare war.
Sie ist im Gegensatz zu mir nicht ganz so der Rohkostesser bei Fleisch. Nach dem ersten Verkosten war sie aber dann alle Zweifel los. „Ein Träumchen“ meinte sie. Die Soße dazu gespickt mit angedünsteten Paprika, Pilzen und so weiter war auch geschmacklich schon eine Wucht. Ich durfte probieren und konnte bestätigen, daß es wahrlich saugut gemundet hatte. Das Fleisch zerlief zart auf der Zunge. Die Pommes standen dem in nichts nach. Sie waren schön dünn, außen kross und innen weich und heiß. Fein so!
Mein Bambi kam in mehreren Scheiben aus dem Backofen und war begleitet von einer sehr kräftigen Soße und einer Birnenhäfte mit Preiselbeeren.
Das Fleisch schmeckte richtig gut und intensiv. Leider war es Richtung Rand schon etwas unangenehm fest geworden. Wohl etwas zu lange…. oder wir waren einfach zu spät. Etwas schade dennoch.
Die Soße dazu aber eine besondere Gewichtsklasse. Sehr kräftig und mit der leichten wildtypischen Süße war ich sehr begeistert davon. Die Laugensemmelknödel waren folgerichtig dort perfekt aufgehoben. Quasi das natürliche Habitat dieser sehr guten, schön fluffigen und recht würzigen Klöse.
In dem Zusammenhang war das gegen Rand festere Fleisch doppelt schade.
Dennoch wurde weitergegessen bis knapp über Punkt 2 der 3-stufigen Nahrungszuführungsskala (Punkt 1: aufhören wenn die Sättigung einsetzt; Punkt 2 wird erreicht wenn man nach dem Sättigungsgefühl weiter isst weil es eben Spaß macht; Punkt drei ist erreicht, wenn es schon keinen Spaß mehr macht aber der Teller pflichbewusst leer gemacht wird).
Abfragen nach der Zufriedenheit kamen bei den sehr aufmerksamen Servicemädels zu den passenden Zeiten. Was wir im Grunde ja auch fast vollumfänglich bejahten.
Auch das abräumen wurde erst dann höflich erfragt als wir schon wieder im Plausch waren und die mehr oder weniger geleerten Teller mit parallel drappiertem Besteck genau dies signalisierten.
Gegen Ende kam dann auch noch der Chef Herr Endriß aus der Küche und machte eine kleine Runde durch die Tische in der guten Stube. Da platzierte ich dann auch das einzige kleine Manko des Tages woraufhin er entschuldigend meinte, daß darauf eigentlich in der Küche geachtet werde. Deutlich erfreuter nahm er dann natürlich den Rest unserer Eindrücke auf. (Schade, a Schnäpsle hätt jetzt grad nei basst ;-))
Aber auch ohne waren wir doch sehr zufrieden mit unserer Einkehr.
Zu gegebener Zeit kehren wir garantiert wieder hier ein.
Den Ruf den das Haus hat hatte es mal wieder bestätigt: Sehr gute gutbürgerliche Küche.
Reformationstag. Erstmals und einmalig gesamtdeutscher Feiertag.
Meiner Frau war nach gutbürgerlich. Speziell, aber nicht nur, mal wieder einen Salat der aus verschiedenen separat angemachten Einzelsalaten besteht. So wie ihn kein Grieche, Italiener, Balkanese oder sonst wer kann. Nur eben der gute Schwabe (Ausnahmen in anrainenden Bundesländern natürlich inbegriffen).
Jau, es war Dienstag. Gerne gehaltener Ruhetag in solchen Gasthäusern.
Da war etwas Suchen angesagt.
Erst ein Telefonat brachte Aufhellung, daß im Lamm in Birkenweißbuch natürlich an Feiertagen ebenfalls die sonntäglichen Öffnungszeiten gelten.
Durchgehend... mehr lesen
Das Restaurant kannte ich von einer Hochzeitsfeier vor ein paar Jahren. Es gab damals ein Menü und für alle das Gleiche, welches mir ganz gut schmeckte. Jetzt, ein paar Jahre später verschlug es mich mit meinem Patenkind mal wieder dorthin und wir bestellten aus der regulären Speisekarte.
Das Restaurant hat nur Dienstags ab 18 Uhr, jeden zweiten Donnerstag im Monat ab 17.30 Uhr und von Freitag bis Sonntag geöffnet und falls wie damals eine geschlossene Gesellschaft bewirtet wird, an dem Tag geschlossen. Wir hatten dieses Mal vorher reserviert, für zwei Personen wird aber immer mal wieder ein Plätzchen frei. Zu einer Reservierung würde ich trotzdem raten.
Restauranteigene Parkplätze, die aber bei weitem nicht reichen, sind direkt vor dem Haus und der Rest darf in den umliegenden Straßen, einem reinen Wohngebiet parken. zu den weitläufigen rustikalen Gasträumen geht es einen Stock die Treppen hinauf. Unser Tisch sollte, weil meine Begleitung mit Hund erschien, gleich vor der Theke am Geschehen und an einem Durchgang zum anderen Raum sein. Nein, da wollen wir auch mit Hund nicht sitzen und würden vorziehen wieder zu gehen, falls es im Nebenraum, wo noch einiges frei zu sein schien, nicht mögich ist. Die junge Bedienung Nr. 1, die sich später am Nebentisch ihrer italienischen Wurzeln outet, frägt nach und gibt dann das ok. Sie ist geschäftig freundlich und arbeitet ihre Tische ab. Die Tischdeko und auch die Fensterbänke sind mit künstlichen Bauernblümchen und Narzissen dekoriert und das Windlicht auf unserem Tisch steckt in einer gehäkelten Hülle aus grünem Garn.
von einem Landgasthof erwarte ich nicht zuviel und bin dann auch nicht überrascht, als gleich mit dem bringen der Speisekarte von Service Nr. 1 auch der Getränkewunsch schon genannt werden soll. Auf der HP habe ich mir den Auszug aus der Speisekarte schon mal angeschaut und stelle jetzt fest, daß es nicht viel mehr gibt. Z. B. Rostbraten und diesen eben auch in anderen Variationen wie dann z. b. einen Zigeunerrostbraten,. Ein Tafelanschrieb im Erdgeschoss kündigt das heutige Angebot an. Asonsten Maultschen und vom Kalb, ebenso vom Schwein, welches für mich ausscheidet.
Das Getränke wird uns von Service Nr. 2 dem mütterlichen Typ mit kräftiger Statur gebracht, die auch gleich unsere Essenswünsche aufnimmt. Bei mir darf es beim Zwiebelrostbraten (16,80 Euro) bleiben, der entweder mit Röstkartoffeln oder Spätzle serviert wird. Da es sich bei den Spätzle um HAUSGEMACHTE (nach Aussage von Bedienung Nr. 2) handeln soll, nehme ich natürlich diese.
Der kleine Beilagensalat wird vorab vom männlichen Service Nr. 3 gebracht und ist auch mit frischem Salat ausgestattet. Das Dressing bringt mich nicht in Begeisterung und auch der Kartoffelsalat kann mir kein Wow entlocken. Zum glück dürfen wir ihn fertig essen und danach kommen unsere Hauptgerichte durch Service Nr. 1. Das Rostbratenfleisch, gut abgehangen und mit kleinem Fettrand, ist tadellos, auch das medium wurde getroffen. Das ordentliche Stück wurde gut angebraten und liegt in einem zwar eingedickten aber guten Sößle mit Zwiebeln, manche, die nichts von der Soße abbekommen haben, sind sogar kross. Und die Spätzle? leider nicht wie versprochen ... und nur selbst gekauft.
Mein Patenkind war mit ihrem Wiener Schnitzel (16,20 Euro) zufrieden. Ich hingegen liebe es, wenn die Fleischscheiben beim Schnitzel sehr dünn sind, dieses war schon eine stärkere Scheibe und mir persönlich zu dick. Immerhin war es selbst paniert. Das Weinschorle zu 2,50 Euro ist noch ein typisch ländlicher Preis.
Hier isst man bürgerlich und preiswert, dennoch ist mir ein Zwiebelrostbraten mit nicht eingedicktem Sößle und vom eigenen Saft am liebsten. Wenn dann Service Nr. 2 nicht nur freundlich, sondern dem Gast gegenüber auch ehrlich ist, hätte das Restaurant einen weiteren Besuch oder eine Empfehlung verdient.
Das Restaurant kannte ich von einer Hochzeitsfeier vor ein paar Jahren. Es gab damals ein Menü und für alle das Gleiche, welches mir ganz gut schmeckte. Jetzt, ein paar Jahre später verschlug es mich mit meinem Patenkind mal wieder dorthin und wir bestellten aus der regulären Speisekarte.
Das Restaurant hat nur Dienstags ab 18 Uhr, jeden zweiten Donnerstag im Monat ab 17.30 Uhr und von Freitag bis Sonntag geöffnet und falls wie damals eine geschlossene Gesellschaft bewirtet wird, an dem Tag... mehr lesen
Geschrieben am 20.01.2019 2019-01-20| Aktualisiert am
20.01.2019
Mit der Verwandtschaft über die Weihnachtsfeiertage einen gemeinsamen Termin zu finden ist traditionell schwierig. Dessen bewusst wurde schon weit vorher der Terminkalender abgeklopft und für den Dreikönigstag festgezurrt.
Als Schwiegervater noch lebte traf man sich immer dort und es gab immer lecker Hase. Das ist nun leider auch schon seit 3 Jahren passé. Aber lecker sollte es dennoch wieder sein und so wurde zeitig im Lamm reserviert.
Und das war kein falscher Fehler nicht denn es war rammelvoll an dem Tag.
Die Einrichtung habe ich vor einem starken Jahr schon beschrieben und so soll es heute überwiegend um das Wesentliche gehen. Oder kurz gesagt: Wichtig is’ auf’m Teller.
In der alten Gaststube, eigentlich das gemütlichste Eck im ganzen Haus, war ein Tisch für uns reserviert. Wie in dieser Verwandtschaftslinie üblich waren wir nicht nur pünktlich sondern damit auch mal wieder die Ersten. Mit einer freundlichen Begrüßung wurden wir empfangen und es kamen auch gleich die Karten auf den Tisch. Diese waren im Umfang reduziert (kann man an dem Tag mit solch einem Betrieb verstehen) und an Anzahl auch nicht gerade zu viel. Es kamen nur 4 Karten an den Tisch. Da die liebe Verwandtschaft aber eher hereintröpfelte denn –stürmte konnte jeder sich zu seiner Zeit einer Karte bemächtigen.
Trotz reduziertem Umfang war noch eine schöne Palette leckerer, tendenziell aber deutlich fleischlastiger Speisen aufgeführt.
Als Suppe resp. Vorspeise stand eine Flädlessuppe (3,80) allein auf weiter Flur.
Darauf folgten aber Fleischesgelüste in Form von Kalbsrahmbraten, halbe Ente, Rindergulasch, SchniPoSa, Rostbraten, Maultaschen und dergleichen. Die vegetarische Fraktion wurde nur mit Kässpätzle bedacht denn selbst der große Salatteller barg Putenstreifen in sich. Wenngleich diese sicherlich abzubestellen gewesen wären. Beilagen wie Spätzle, Bratkartoffeln oder Pommes waren bei fast jedem Gericht inkludiert. Zudem jeweils auch ein gemischter Beilagensalet.
Ich kam gerade noch umhin mir die Flädlessupp’ zu verkneifen da mich doch auch der Rostbraten herzlich anlachte.
Der Service hatte mächtig was zu tun dennoch fehlte es nie an Freundlichkeit, Ansprache oder Erreichbarkeit. Auch Getränkenotstände wurden früh erkannt und zeitnah repariert. Da war schon Professionalität dahinter.
Nach und nach waren dann alle da und die Speisen wurden aufgenommen.
Natürlich lachte der Rostbraten mit Spätzle und Beilagensalat (21,50) immer noch und wurde meinerseits geordert. Meine liebe Frau wurde von einer halben Ente mit böhmischen Knödeln, Blaukraut und Blattsalat (21,60) angelacht und Töchterlein freundete sich mit einem Filtetteller mit Kroketten und Beilagensalat (18,90) an.
Die Küche hatte an dem Tag was zu tun und so dauerte es etwas länger, wenngleich nicht unangenehm länger, bis der Tisch sich unter den Essen bog.
Einzig meine liebe Frau musste noch eine kleine Spur länger auf ihre halbe Ente warten.halbe Ente
Meiner Tochter etwas über das Essen zu entlocken ist naturgemäß schwierig. Die Filetstückchen (2x Schwein, 1x Rind) sahen aber gut aus und der Teller war anschließend leer. War doch auch eine Aussage. ;-)
Die Ente machte ebenfalls einen guten Eindruck. Meiner Frau schmeckte sie durchaus wenngleich sie damit eher einen Erstversuch in Ente beging und es zuvor noch nicht gegessen hatte. So kam sie zu dem Schluß, daß Ente vielleicht doch nicht so das ihrige wäre aber es doch soweit geschmeckt hätte. Böhmische Knödel, hier in Form eines aufgeschnittenen Hefekloses, sind eben wie sie sind. Gut gemacht aber nicht das Lieblingsessen meiner Frau. Dafür kann man der Küche keinen Vorwurf machen. Das Blaukraut fand wiederum großen Gefallen.
Schade zwar aber so kann es eben auch mal gehen, wenn man kulinarisches Neuland betritt.
Kein Neuland betrat ich mit dem Rostbraten.Beilagensalat
Der Beilagensalat mal wieder ein Gedicht. Ein Träumchen von Kartoffelsalat, ein sehr gut angemachter Gurkensalat, etwas Rettichsalat und Krautsalat, jeder wieder mit eigenem Dressing sehr passend getroffen. Und obendrauf etwas Blattsalat ebenfalls schon mit einer Essig-Ölvinaigrette bedacht. Das konnte schon richtig was und machte Lust auf mehr.
Medium-rare bestellt kam er auch genau so an den Tisch.Rostbraten
Ein Rostbraten der Extraklasse. Butterzart, mit intensivem Geschmack und bedeckt mit frisch gerösteten Zwiebeln ließ er nicht nur Herz sondern auch den Gaumen hüpfen. Begleitet wurde er von einer überaus würzigen dunklen (wohl ordentlich reduzierten) Soße die den ausgesprochen leckeren Spätzle noch so richtig was mit gab. Einzig etwas mehr Soße hätte es angesichts des Berges an Spätzle sein dürfen. Aber ich hätte ja auch einfach mal fragen bzw. darum bitten können. Aber so isses eben wenn man vor lauter Gelüste und Schmackofatz den Mund kaum leer bekommt um mal eine Bitte zu platzieren.
Ob dieser Rostbraten oder derjenige welchen ich vor anderthalb Jahren im Kickersheim auf der Waldau gegessen habe jetzt der König der Rostbraten war kann ich schwerlich beurteilen. Ich müsste vielleicht noch mal schnell auf die Waldau gehen und einen Gegenprobe…..;-)
Ist wohl eher streiten um des Kaisers Bart. Hat ausgesprochen gut geschmeckt und so muß es sein. Ich könnte echt schon mal wieder… ;-)
Mit der Verwandtschaft über die Weihnachtsfeiertage einen gemeinsamen Termin zu finden ist traditionell schwierig. Dessen bewusst wurde schon weit vorher der Terminkalender abgeklopft und für den Dreikönigstag festgezurrt.
Als Schwiegervater noch lebte traf man sich immer dort und es gab immer lecker Hase. Das ist nun leider auch schon seit 3 Jahren passé. Aber lecker sollte es dennoch wieder sein und so wurde zeitig im Lamm reserviert.
Und das war kein falscher Fehler nicht denn es war rammelvoll an dem Tag.
Die Einrichtung... mehr lesen
Meiner Frau war nach gutbürgerlich. Speziell, aber nicht nur, mal wieder einen Salat der aus verschiedenen separat angemachten Einzelsalaten besteht. So wie ihn kein Grieche, Italiener, Balkanese oder sonst wer kann. Nur eben der gute Schwabe (Ausnahmen in anrainenden Bundesländern natürlich inbegriffen).
Jau, es war Dienstag. Gerne gehaltener Ruhetag in solchen Gasthäusern.
Da war etwas Suchen angesagt.
Erst ein Telefonat brachte Aufhellung, daß im Lamm in Birkenweißbuch natürlich an Feiertagen ebenfalls die sonntäglichen Öffnungszeiten gelten.
Durchgehend warme Küche, sehr schön! Kam uns an dem Tag sehr entgegen.
Wobei hier bis 15 Uhr die normale Karte und nach 15 Uhr bis zum frühen Abend ein etwas reduziertes Speisenangebot angeboten wird.
Beim Telefonat verzichtete ich aus unerfindlichen Gründen auf eine umgehende Reservierung. Vielleicht vor dem Hintergrund, daß wir unsere Einkehr erst gegen 14 Uhr planten. Da, so die Denke, dürften sich die Reihen schon etwas gelichtet haben.
Man kennt das Haus und wir waren auch schon das eine oder andere Mal hier.
Von außen mit Türmchen und Erkern versehen wurde über die Jahre immer weiter aus- (und an-) gebaut. Der saubere Sanitärtrakt liegt ebenerdig im Erdgeschoß, die Gasträume selbst aber im ersten Stock. Treppen müssen wohl geschultert werden. Wobei ich mir auch vorstellen kann, daß es in dem großen Haus auch einen Aufzug geben könnte. Ich weiß nur nichts davon.
Das EG ist jedenfalls sehr einladend ausgestattet und geschmückt.
Im Ersten Stock angekommen gab es eine Empfangsdame am Pult und versorgte die Gäste die vor uns eintrafen. Nach kurzer Wartezeit durften wir gestehen, daß wir nicht reserviert hatten und wurden in die „Wirtschaft“ (ich meine, daß dieser Begriff fiel) geleitet. Vorbei am alten Tresen ging es in die urige „alte“ oder „einstige Gaststube wo das Haus damals angefangen hatte. Da gab es noch einen freien Tisch, sogar am Fenster.
„Reihen gelichtet“… denkste. Fast alle Plätze waren auch in den angrenzenden Räumen, welche durch große Innenfenster eingesehen werden konnten, noch besetzt.
Unser Plätzchen in der tendenziell urigen Stube gefiel uns jedenfalls gut. Der Lärmpegel war angenehm gedämpft und wir akklimatisierten uns erstmal.
Mit der mündlichen Ansage was es sonst noch gibt (Aufsteller im EG wurde von uns geflissentlich übersehen) kamen die Karten an den Tisch.
Darin stöberten wir natürlich aber die Gerichte vom Aufsteller hatten sich in meinen Gehörgang gesetzt und säuselten unentwegt.
Natürlich nicht die Kürbiscremesuppe. Die ist nicht meine Richtung.
Aber sollte es Rehbraten mit Spätzle oder Laugensemmelknödeln mit Salat für mich sein oder doch lieber das dry aged Rumpsteak mit Süßkarpoffelpommes und Dip für mich sein.
Ich haderte.
Meiner Frau fiel die Entscheidung irgendwie leichter.
Sie entschied sich für den Zigeunerrostbraten von der normalen Karte mit Pommes und Salat (19.90).
Die flinke und sehr freundliche Dame kam wieder und ich konnte endlich eine Entscheidung mitteilen: „Ein Weizen (3,20) bitte“.
Meine Liebe orderte ein Spezi (0,4l zu 3,10).
Die Getränke kamen alsbald und damit, wie zu erwarten oder befürchtet die Stunde der Wahrheit.
Immernoch unentschlossen bat ich die Dame die Sondergerichte nochmals zu nennen. Zeit schinden auf gästeart.
Mit einem freundlichen „aber gerne doch“ zählte sie die Gerichte nochmals auf.
3…
2…
1…
….ääähm…
Bambi!
Entfuhr es meinem entscheidungsfreudigen Mundwerk.
Mit 17.60 bepreist hatte ich mich eeendlich entschieden.
Dann war natürlich etwas Zeit. Und dann leerten sich die Gasträume dann doch allmählich. Wenn auch langsam und unter Platzierung auch später noch eintrudelnder Gäste. Hier lief/läuft es aber.
Relativ zügig kamen die annoncierten Beilagensalate.
Genau das Erwartete und Erhoffte. Ein bunter Strauß einzelner und separat verfeinerter Salate. Kartoffelsalat, Krautsalat, Karottensalat, Gurkensalat, Blattsalat und noch einen dessen Namen ich nicht mehr in Erinnerung habe. Alle samt und sonders sehr gut und authentisch abgeschmeckt. Einzig der Kartoffelsalat, zwar auch ganz nett, aber doch für hiesige Gefilde eine Spur zu neutral. Dennoch: wie liebe ich diese Salatliga. Nix mit „Hier der Haufen Salat, Essig und Öl bringt gleich der Kellner, dann können sie es selbst nach Gusto anmachen“.
Es erforderte etwas Disziplin ihn nicht gleich wegzuputzen. Dabei esse ich gerne noch etwas Salat zur Hauptspeise.
Letztere kamen nach angemessener Zeit nahezu zeitgleich an den Tisch und sahen schon mal prächtig aus. Die Beilagen (Laugensemmelknödel bzw. Pommes) jeweils in Extraschalen.
Was soll ich sagen? Meine Frau zeigte mir den Anschnitt ihres Rostbratens und hatte erst gaaanz leichte Zweifel ob des Garzustandes der medium mit leichter Neigung zu rare war.
Sie ist im Gegensatz zu mir nicht ganz so der Rohkostesser bei Fleisch. Nach dem ersten Verkosten war sie aber dann alle Zweifel los. „Ein Träumchen“ meinte sie. Die Soße dazu gespickt mit angedünsteten Paprika, Pilzen und so weiter war auch geschmacklich schon eine Wucht. Ich durfte probieren und konnte bestätigen, daß es wahrlich saugut gemundet hatte. Das Fleisch zerlief zart auf der Zunge. Die Pommes standen dem in nichts nach. Sie waren schön dünn, außen kross und innen weich und heiß. Fein so!
Mein Bambi kam in mehreren Scheiben aus dem Backofen und war begleitet von einer sehr kräftigen Soße und einer Birnenhäfte mit Preiselbeeren.
Das Fleisch schmeckte richtig gut und intensiv. Leider war es Richtung Rand schon etwas unangenehm fest geworden. Wohl etwas zu lange…. oder wir waren einfach zu spät. Etwas schade dennoch.
Die Soße dazu aber eine besondere Gewichtsklasse. Sehr kräftig und mit der leichten wildtypischen Süße war ich sehr begeistert davon. Die Laugensemmelknödel waren folgerichtig dort perfekt aufgehoben. Quasi das natürliche Habitat dieser sehr guten, schön fluffigen und recht würzigen Klöse.
In dem Zusammenhang war das gegen Rand festere Fleisch doppelt schade.
Dennoch wurde weitergegessen bis knapp über Punkt 2 der 3-stufigen Nahrungszuführungsskala (Punkt 1: aufhören wenn die Sättigung einsetzt; Punkt 2 wird erreicht wenn man nach dem Sättigungsgefühl weiter isst weil es eben Spaß macht; Punkt drei ist erreicht, wenn es schon keinen Spaß mehr macht aber der Teller pflichbewusst leer gemacht wird).
Abfragen nach der Zufriedenheit kamen bei den sehr aufmerksamen Servicemädels zu den passenden Zeiten. Was wir im Grunde ja auch fast vollumfänglich bejahten.
Auch das abräumen wurde erst dann höflich erfragt als wir schon wieder im Plausch waren und die mehr oder weniger geleerten Teller mit parallel drappiertem Besteck genau dies signalisierten.
Gegen Ende kam dann auch noch der Chef Herr Endriß aus der Küche und machte eine kleine Runde durch die Tische in der guten Stube. Da platzierte ich dann auch das einzige kleine Manko des Tages woraufhin er entschuldigend meinte, daß darauf eigentlich in der Küche geachtet werde. Deutlich erfreuter nahm er dann natürlich den Rest unserer Eindrücke auf.
(Schade, a Schnäpsle hätt jetzt grad nei basst ;-))
Aber auch ohne waren wir doch sehr zufrieden mit unserer Einkehr.
Zu gegebener Zeit kehren wir garantiert wieder hier ein.
Den Ruf den das Haus hat hatte es mal wieder bestätigt: Sehr gute gutbürgerliche Küche.