Besucht am 13.08.20218 Personen
Rechnungsbetrag: 274 EUR
Hatte gerade ne Sendung über Spitzenrestaurants gesehen und gesehen, wie die eine Sauce Holandaise herstellen. Schere raus, Tetra von Knorr Professional auf und zack auf den Teller. Und die Typen stehen auch noch dazu. Im Stadtgarten müht sich der Koch noch mit dem Schneebesen und knallt frische Butter rein und schlägt die Sauce schaumig; GEIL. Auch die Salatsaucen. Nicht einfach drüber gekippt in der Hoffnung, dass alle Blätter etwas von der Sauce abbekommen. Im Stadtgarten gibt es Hammergeile Vorspeisesalate (siehe Fotos). Die Bratensaucen, ein Traum. Denn hier werden für den Ansatz noch Knochen ausgekocht. Da kann man warten bis es dunkel wird, aber die Sauce kriegt keine „Haut“. Die Teller sind im Stadtgarten auch appetitlich angerichtet. Nicht irgendeine vermischte Pampe. Zoomt mal die Bilder etwas größer, dann sieht man von den Leckereien jedes Detail. PS: Steht mal das Lieblingsgericht nicht auf der Karte: Kein Problem für das Stadtgarten-Team. Auch das wird gemacht. Frisch und lecker.
Hatte gerade ne Sendung über Spitzenrestaurants gesehen und gesehen, wie die eine Sauce Holandaise herstellen. Schere raus, Tetra von Knorr Professional auf und zack auf den Teller. Und die Typen stehen auch noch dazu. Im Stadtgarten müht sich der Koch noch mit dem Schneebesen und knallt frische Butter rein und schlägt die Sauce schaumig; GEIL. Auch die Salatsaucen. Nicht einfach drüber gekippt in der Hoffnung, dass alle Blätter etwas von der Sauce abbekommen. Im Stadtgarten gibt es Hammergeile Vorspeisesalate (siehe... mehr lesen
Stadtgarten-Restaurant
Stadtgarten-Restaurant€-€€€Restaurant07274770010Tournuser Platz 3, 76726 Germersheim
5.0 stars -
"TOP-Restaurant in Germersheim" Ehemalige UserHatte gerade ne Sendung über Spitzenrestaurants gesehen und gesehen, wie die eine Sauce Holandaise herstellen. Schere raus, Tetra von Knorr Professional auf und zack auf den Teller. Und die Typen stehen auch noch dazu. Im Stadtgarten müht sich der Koch noch mit dem Schneebesen und knallt frische Butter rein und schlägt die Sauce schaumig; GEIL. Auch die Salatsaucen. Nicht einfach drüber gekippt in der Hoffnung, dass alle Blätter etwas von der Sauce abbekommen. Im Stadtgarten gibt es Hammergeile Vorspeisesalate (siehe
Besucht am 11.08.2021Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 28 EUR
Das "Wangener Eckle" / "Taverna" ist ein echter Geheimtipp für alle, die griechisches Essen und griechisches Ambiente lieben!
Die Wirte Tina und Georg kochen ausgezeichnet und sind unglaublich nett.
Das Essen schmeckt wie in Griechenland und da auch immer Griechen vor Ort sind, kommst du dir vor wie im Urlaub.
Die Zutaten sind frisch und man bekommt alles, was das Herz begehrt zu moderaten Preisen.
Beispel: Gyros Pita schon ab 4,50 Euro, Weinschorle: 3,50; Pils: 3,00 Euro
Sehr zu empfehlen sind auch die Fischgerichte, die es Freitags gibt. Vor allem gegrillte Dorade ist sehr lecker!
Auch der Vorspeisenteller ist super!
Im Sommer kann man draußen im Zelt sitzen und drinnen ist es ebenfalls gemütlich.
Ich komme immer wieder gerne hierher!
Das "Wangener Eckle" / "Taverna" ist ein echter Geheimtipp für alle, die griechisches Essen und griechisches Ambiente lieben!
Die Wirte Tina und Georg kochen ausgezeichnet und sind unglaublich nett.
Das Essen schmeckt wie in Griechenland und da auch immer Griechen vor Ort sind, kommst du dir vor wie im Urlaub.
Die Zutaten sind frisch und man bekommt alles, was das Herz begehrt zu moderaten Preisen.
Beispel: Gyros Pita schon ab 4,50 Euro, Weinschorle: 3,50; Pils: 3,00 Euro
Sehr zu empfehlen sind auch die Fischgerichte, die es Freitags gibt. Vor allem gegrillte Dorade ist sehr lecker!
Auch der Vorspeisenteller ist super!
Im Sommer kann man draußen im Zelt sitzen und drinnen ist es ebenfalls gemütlich.
Ich komme immer wieder gerne hierher!
5.0 stars -
"Geheimtipp für Griechenland-Fans!" Ehemalige UserDas "Wangener Eckle" / "Taverna" ist ein echter Geheimtipp für alle, die griechisches Essen und griechisches Ambiente lieben!
Die Wirte Tina und Georg kochen ausgezeichnet und sind unglaublich nett.
Das Essen schmeckt wie in Griechenland und da auch immer Griechen vor Ort sind, kommst du dir vor wie im Urlaub.
Die Zutaten sind frisch und man bekommt alles, was das Herz begehrt zu moderaten Preisen.
Beispel: Gyros Pita schon ab 4,50 Euro, Weinschorle: 3,50; Pils: 3,00 Euro
Sehr zu empfehlen sind auch die Fischgerichte,
Besucht am 16.07.2021Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 31 EUR
Im Gegensatz zu meinem Heimatort Herxheim existierten im rund 6 Kilometer entfernten Nachbarort Rülzheim eine ganze Reihe gastronomischer Einrichtungen, die einen Besuch lohnen. Und das obwohl die südpfälzische Gemeinde mit dem goldenen Ritter im Wappen knapp 2000 Einwohner weniger zählt als sein westlicher Nachbar. Auch bei Tierfreunden und Naturliebhabern genießt das Dorf ein gewisses Ansehen, denn im südwestlich, zwischen Kling- und Rottenbach gelegenen Naherholungsgebiet wird einiges geboten.
Gegenüber der 2007 eröffneten Straußenfarm „Mhou“ befindet sich ein großer Campingplatz. Ein Streichelzoo und eine „alla hopp!-Anlage“ (Spielplatz, der auf Initiative der Dietmar-Hopp-Stiftung entstanden ist, Anm.) begeistern Klein und Groß. Sportlich Aktive können im nahegelegenen Badesee schwimmen oder auf der Tennisanlage ein paar Asse servieren. Außerdem gibt es genug Möglichkeiten, die Gegend rund um das Strandbad und die Straußenfarm zu Fuß zu erkunden. Auch lädt das gut ausgebaute Wegenetz zum Spaziergang durch den angrenzenden Gemeindewald ein.
Gründe genug also, um dort an einem warmen Sommerabend Mitte Juli mal aufzuschlagen. Nach unserer Runde um das weitläufige Gelände der Straußenfarm, das mir die Erkenntnis brachte, nicht der einzige seltsame Vogel auf diesem Erdenrund zu sein, beschlich uns ein abendliches Hungergefühl.
Unser Auto hatten wir vor der Tennisanlage abgestellt. Direkt neben den Tennisplätzen war ein italienisches Restaurant beheimatet, das ich nicht kannte. Früher, beim gutbürgerlich eingestellten Vorpächter wurden hier bemerkenswerte Rumpsteaks serviert, die mich sehr positiv an die ein oder andere Geburtstagsfeier meiner Frau Mutter zurückdenken ließen. Besonders mein Schwager, der ein gutes Stück Fleisch zu schätzen weiß, war damals sehr angetan von der „Holzhütte beim Tennisclub“. Innenansicht vom Gastraum
Das ist alles schon eine ganze Weile her. Seit März 2017 tischen hier Küchenchef Basilio Madeo und sein Team auf italienische Art auf. Das nach seinem Inhaber benannte Ristorante befand sich vorher in der Bismarckstraße (Ortskern). Der Umzug in den grünen Teil von Rülzheim hat Herr Madeo nicht bereut, wie er uns bei einem netten Plausch nach dem Essen mitteilte. Eingangsschild
Es war eine Spontaneinkehr, die uns auf der zwischen Tenniscourts eingebetteten Außenterrasse Platz nehmen ließ. Dem etwas sperrigen Gartengestühl rückten wir mit bequemen Sitzkissen zu Lehne und genossen die ruhige Atmosphäre, die den sonnenbeschirmten Außenbereich umgab. Terrassenidylle neben dem Court
Noch war es zu früh, um von den Stechmücken gefressen zu werden, aber sie würden bald um uns herumschwirren, so viel war sicher.
An den Tischen tat sich ein gemischtes Publikum an Pizza, Pasta und Co. gütlich. Die beiden Servicekräfte schienen auf Zack zu sein und bald hielten wir die Karte in Händen, um das reichhaltige Angebot an Speisen zu studieren. Einem halben Dutzend kalter Vorspeisen folgte ein ausgedehntes Salatprogramm. An die 30 (!) verschiedene Pastavarianten waren erhältlich. Und auch bei den Pizzen war alles vertreten, was Teig und Namen hat. Das Fleisch- und Fischangebot fiel dagegen recht übersichtlich aus. Witzig, das Rumpsteak von damals schien überdauert zu haben.
Zusätzlich zum umfangreichen Standardrepertoire listete eine Tafel am „Hütteneingang“ noch ein paar Tagesempfehlungen. Zwei Ravioli-Teller, Lachsfilet, Pasta Greca, Bistecca Funghi-Speck-Gorgonzola und ein Scaloppine waren darauf nachzulesen.
Viel Auswahl bei den Speisen traf auf notorische Entscheidungsschwäche unsererseits. Der freundliche junge Mann, der unsere Bestellungen aufnehmen wollte, musste mehrmals unverrichteter Dinge von dannen ziehen. Da nur Barzahlung möglich war und die „Scheindebatte“ mit meinem Portemonnaie keine großen Sprünge an diesem Abend erlaubte, gaben wir uns getränketechnisch kleinlaut, das heißt: mit einer Dreiviertelliterflasche Mineralwasser Classic (4,90 Euro) zufrieden. Ciró, Primitivo und Nero d’Avola gerne dann beim nächsten Mal und gerne auch glasweise in dieser Reihenfolge.
Vorweg durften es ein paar angeröstete Weißbrotscheiben mit Tomaten-Zwiebel-Knoblauch-Topping (6 Euro) sein. Bruschetta und Sommerabend sind schließlich keine Begriffe, die sich gegenseitig ausschließen. Nach diesem klassischen Antipasti-Einstieg war uns beiden dann nach Pasta zumute. Die Spaghetti AOP (8,50 Euro) taugten meiner werten Gattin, während meine Wahl auf die hausgemachten Ravioli mit Garnelen (13,90 Euro) fiel.
Bei der Bruschetta wurde für meinen Geschmack etwas zu grob „modelliert“. Bruschetta 2
Keine Frage, der herzhafte Tomatenbelag auf den röschen Brotscheiben hielt allen Frischekriterien stand, nur hätte man Zwiebel und Knoblauch etwas feiner hacken können. Aber in dieser Hinsicht bin ich vielleicht zu penibel, wie meine Frau sicher bestätigen würde. Auch wenn ich die Bruschette schon etwas ansprechender serviert bekommen habe, geschmacklich gab es da nichts auszusetzen. Bruschetta
Sehr positiv überrascht war meine Frau von ihren Spaghetti Aglio, Olio et Peperoncino. Die Nudeln mit leichtem Biss, die Knoblauch-Olivenöl-Tunke mit ordentlicher Schärfe. Das Glück lässt sich manchmal so einfach um die Gabel wickeln. Auch schwamm die Pasta nicht in Öl, was gar nicht mal so häufig vorkommt. Ein paar Peperoni-Stücke schärften zusätzlich ein. Etwas geriebener Parmesan on top sorgte für noch mehr Mundfülle. Einfache Küche schnörkellos aufgetischt! Spaghetti AO mit reichlich P
Bei meinen Ravioli wurde nicht mit Garnelen gespart. Leider auch nicht mit Sahne, die das ansonsten sehr schmackige Nudelgericht etwas zu wuchtig daherkommen ließ. Hausgemachte Ravioli mit Garnelen in Sahnesauce
Da meine Knoblauchtoleranz bereits mit dem Verzehr der Bruschetta ausgereizt war, empfand ich den rustikalen Knofeleinsatz bei meiner Pasta etwas too much. Die Füllung der hausgemachten Ravioli, bei der Chefkoch Basilio Madeo Spinat, Ricotta und Thunfisch kombinierte, harmonierte gut mit der Garnelensauce, bei der auch etwas Krustentierpaste zum Einsatz kam, wie mir der sympathische Küchenchef später verriet. Nochmal die Hauspasta
Der dazu bestellte, kleine Beilagensalat (4 Euro) war schön sauer angemacht und ein willkommener Moment der Frische – gerade im Kontext der beiden deftigen Pastagerichte, die für mehr als ausreichend knoblierte Umstände auf den Tellern sorgten. Sorgte für Frische!
Sehr positiv empfanden wir die lockere Atmosphäre vor Ort und die Tatsache, dass der Chefe nach getaner Arbeit den Kontakt zu seinen Gästen suchte und dabei den ein oder anderen Digestiv – ich ließ mich gerne auf Herrn Grappa ein – spendierte. Auf kulinarische Fragen reagierte der erfahrene Koch aus Italien souverän und meinungsstark. Abendstimmung am Italo-Pavillon
Man merkte sofort, dass da jemand mit einer über viele Jahre hinweg angeeigneten Beschlagenheit in Sachen Gastronomie vor einem stand. Eine echte Type, der wir gerne zuhörten und bei dem wir bestimmt auch mal wieder einkehren werden. Denn nicht nur das Rülzheimer Naherholungsgebiet war einen kleinen Abstecher wert, auch die Küche von „Basi“ konnte uns überzeugen.
Im Gegensatz zu meinem Heimatort Herxheim existierten im rund 6 Kilometer entfernten Nachbarort Rülzheim eine ganze Reihe gastronomischer Einrichtungen, die einen Besuch lohnen. Und das obwohl die südpfälzische Gemeinde mit dem goldenen Ritter im Wappen knapp 2000 Einwohner weniger zählt als sein westlicher Nachbar. Auch bei Tierfreunden und Naturliebhabern genießt das Dorf ein gewisses Ansehen, denn im südwestlich, zwischen Kling- und Rottenbach gelegenen Naherholungsgebiet wird einiges geboten.
Gegenüber der 2007 eröffneten Straußenfarm „Mhou“ befindet sich ein großer Campingplatz. Ein Streichelzoo... mehr lesen
Da Basi - Ristorante am Tennisclub
Da Basi - Ristorante am Tennisclub€-€€€Restaurant07272 774579Am See, 76761 Rülzheim
4.0 stars -
"Knoblauchlastige Neuentdeckung zwischen Strandbad, Straußenfarm und Streichelzoo" Ehemalige UserIm Gegensatz zu meinem Heimatort Herxheim existierten im rund 6 Kilometer entfernten Nachbarort Rülzheim eine ganze Reihe gastronomischer Einrichtungen, die einen Besuch lohnen. Und das obwohl die südpfälzische Gemeinde mit dem goldenen Ritter im Wappen knapp 2000 Einwohner weniger zählt als sein westlicher Nachbar. Auch bei Tierfreunden und Naturliebhabern genießt das Dorf ein gewisses Ansehen, denn im südwestlich, zwischen Kling- und Rottenbach gelegenen Naherholungsgebiet wird einiges geboten.
Gegenüber der 2007 eröffneten Straußenfarm „Mhou“ befindet sich ein großer Campingplatz. Ein Streichelzoo
Geschrieben am 09.08.2021 2021-08-09| Aktualisiert am
09.08.2021
Besucht am 15.07.2021Besuchszeit: Abendessen 4 Personen
Rechnungsbetrag: 158 EUR
Wie sang einst die irische Rockband Thin Lizzy Mitte der 70er Jahre? Ja, richtig: „The boys are back in town!“
In etwa so fühlte es sich an, als die vierköpfige Wörther Hedonistenhorde nach langer Abstinenz mal wieder zusammen tafelte. Und das obwohl sich diese erste Zusammenkunft nach dem Lockdown gar nicht „in town“ abspielte, sondern auf der „grünen Wiese“, nämlich direkt neben dem Fußballfeld des TB Jahn Zeiskam.
Krankheitsbedingt hatte unsere Genussgemeinschaft während des letzten Schuljahres zwei Ausfälle zu verkraften. Bei lediglich vier Mitgliedern hätte dies auch gut und gerne das Aus der kollegialen Futtertruppe bedeuten können. Aber dem gastronomisch interessierten „Nachwuchs“ sei Dank erlebte der angeschlagene Gaumenvierer vor ein paar Wochen eine Art Renaissance.
Der eine Neuzugang bestand die Aufnahmeprüfung beim Griechen in Maikammer souverän, denn er machte sich dort als veritabler Plattenputzer einen Namen. Der andere Newcomer brachte durch seine jahrelange Erfahrung als treuer Einkehrer genügend Gourmandkompetenz mit, um mit offenen Armen in unserem Verzehrverein aufgenommen zu werden. Ein Mann, der sich gastronomisch sehr gut in der Region auskennt und hoffentlich auch bald die GG-Gemeinde bereichern wird. Ich arbeite daran…
Die Idee, das von Chefkoch Jörg Weinacht im September 2020 vor den Toren von Zeiskam eröffnete Tapas-Lokal anzusteuern, hatte ich schon eine ganze Weile. Die Mundpropaganda – die Pfalz ist und bleibt halt ein Dorf – fiel derart positiv aus, dass man dort dem Hörensagen nach auf eine hervorragende spanische Küche treffen würde.
In den Örtlichkeiten der ehemaligen Jahnstube – früher ein gutbürgerliches Vereinslokal, in dem ich mir an einem längst vergangenen Karfreitag ein solides Fischbuffet gönnte – hatte sich kulinarisch scheinbar einiges getan. Umso schöner, dass meine Kollegen den Vorschlag guthießen und wir uns an einem Donnerstagabend zu viert im Zeiskamer Sportzentrum einfanden. Von außen eher unscheinbar...
Natürlich hatte ich im Vorfeld einen Tisch auf der Terrasse reserviert. Unser Tisch auf dem Balkon (im Hintergrund: hungrige Fußballer)
Schon da war klar, dass der Weinacht’sche Tapastempel auch unter der Woche gut lief. Nur noch ein Tisch war zur gewünschten Uhrzeit verfügbar. Dass wir den aus Böbingen angereisten Kollegen über eine halbe Stunde vor Ort warten ließen, tat uns schrecklich leid. Wir hatten nicht mit der Umleitung in Bellheim gerechnet und auch die tatsächliche Entfernung nach Zeiskam etwas unterschätzt.
Der Gute nahm es mit Gelassenheit. Er hatte in der ein paar Hundert Meter entfernten Zeiskamer Mühle noch einen Essensgutschein zum Verschenken besorgt und war deshalb noch vor der ausgemachten Uhrzeit vor Ort. Genug Zeit, um den übersichtlichen Speisenzettel auswendig zu lernen und die Teller der Nachbartische genauer unter die Lupe zu nehmen.
Auf dem Parkplatz vorm Haus gab es genug Möglichkeiten das Vehikel abzustellen. Der goldene Stierkopf unter den beiden Zauberworten „Tapas“ und „Meer“ hieß uns iberisch willkommen. Parkplatz vorm Haus und den Stier im Wappen! Eingang
Eine Treppe musste noch erklommen werden und dann befanden wir uns in der komplett renovierten Gastwirtschaft, wo man uns freundlich in Empfang nahm und zum wartenden Kollegen auf die Terrasse führte.
Da hatte sich einiges getan in Sachen Inneneinrichtung. Ich war erstaunt, wie geschmackvoll man das altbackene Innenleben der früheren Jahnstube auf Vordermann gebracht hatte. Das Raumkonzept erschien zeitgemäß: dunkle Bistrotische mit wertigen Holzplatten, bequem gepolsterte Stühle und Wandbänke, warme Beleuchtung. Da störte selbst der etwas nüchtern wirkende, zu helle Fliesenboden nicht. An den grau gestrichenen Wänden scharrten großformatige Stiere mit den Hufen. Ansicht Gastraum
Eine überdimensionierte Schwarz-Weiß-Fotographie aus dem Archiv des TB Jahn Zeiskam mit historischen Fußballhelden zierte großflächig eine Wand. In dieser von einem Sideboard abgetrennten Nische war etwas erhöht in der anderen Ecke ein Flachbildfernseher installiert. Ein idealer Platz zum Fußballschauen in gepflegter Herrenrunde. Gemütliches Fußball-Eck
In unmittelbarer Reichweite dieser lauschigen Stammtischecke befand sich der Tresen mit Durchgangstür zur Küche. Ausschankbereich mit Tür zur Küche
Daneben glänzten Weinkühlschrank und Dry Ager im Edelstahlgewand um die Wette. In letzterem hing ein stattliches Stück vom Rind. Dem goldenen Kopf nach zu urteilen, der das Trockenreifebehältnis trophäisch zierte, hätte es durchaus vom vorher in der Arena erlegten Toro stammen können. Für reife Leistungen!
Aber das war es dann auch schon an Deko, die das erfreulich unfolkloristische Innere des Lokals zu bieten hatte. Auch draußen auf der terrakottagefliesten Terrasse empfing uns eine schlichte Szenerie, die jedoch mit einem tollen Blick auf Feld, Wald und Wiese aufwartete. Ein Ort zum Verweilen, ein Ort zum Genießen.
Und genau deswegen hatten wir uns ja auf den Weg nach Zeiskam gemacht. Und natürlich wegen der Paella, die es laut Speisenkarte auf der Homepage nur auf Vorbestellung (ein bis zwei Tage vorher) gab. Beim Reservieren wurde diese für drei hungrige Reisenthusiasten angefordert. Wobei einer der Kollegen noch nie zuvor Paella gegessen hatte. Sachen gibt’s…aber solche kulinarischen Bildungslücken lassen sich ja Gott sei Dank leicht schließen.
Das Speisenangebot des „Tapas & Meer“ passte auf eine DIN-A4-Seite und war in Folie gepackt an einem Klemmbrett befestigt. Knapp 20 verschiedene Tapas waren darauf verzeichnet, darunter etliche bekannte Klassiker wie Chipirones (kleine frittierte Tintenfische), Datteln im Speckmantel, Albondigas (Hackfleischbällchen) in Tomatensauce, Croquetas de Pollo (vom Suppenhuhn) und Pimientos de Padron. Die Karte empfahl als Richtwert drei Tapas pro Person, was jedoch nicht für Gäste mit Hauptgangwunsch galt.
Denn die „Raciones“ bei Jörg Weinacht und seinem Team sind nicht gerade schüchtern portioniert. Kleine Tonschälchen (Cazuelas) sucht man hier vergeblich. Man setzt auf ansprechende, schwarze Keramik, in die auch ordentlich was reinpasst.
Neben dem Tapasprogramm standen noch drei Fleischgerichte – Iberico Kotelett auf spanischen Bratkartoffeln und Grillgemüse, Rumpsteak mit Schmorzwiebeln in Dornfelderjus und ein mit Käse, Speck und Zwiebel überbackenes Schnitzel – zur Auswahl. Ein paar Salate, wahlweise mit Rindfleischstreifen, Garnelenspieß oder Ziegenkäse mit Honig, hatte man ebenfalls gelistet. Mehr war nicht und mehr brauchte auch nicht sein.
Die Weinkarte konzentrierte sich erwartungsgemäß auf zwei Regionen: die heimische Pfalz, denn die hat ja bekanntlich ein paar ganz passable Weißweine zu bieten, und natürlich Spanien, das Land der Tintos und Reservas. Eine beeindruckende Auswahl an spanischen Flaschenweinen listete das mit Bedacht zusammengebastelte Suffsortiment. Schwerpunktmäßig sah man hier „Rot“, aber auch ein paar weiße Terrassenweine hatte man im Repertoire – einige davon auch glasweise im offenen Ausschank.
Auch preislich schien sich das alles im fairen Rahmen zu bewegen. Viele Flaschenweine waren schon für um die 20 Euro zu haben. Dass man für einen „Anima Negra“ aus Mallorca oder eine Reserva von Luis Cañas etwas tiefer in die Tasche greifen musste, war da nicht weiter verwunderlich.
Unsere Entscheidung fiel auf den 2019er „k-naia“, einer Cuvée aus Verdejo und Sauvignon Blanc aus der Region Rueda. Mit 22 Euro waren wir dabei und ich muss gestehen, dass unsere Wahl keine schlechte war. Feinfruchtig und mit genügend Zitrusfrische am Gaumen sorgte dieser aromatische Sommerwein für viel Trinkfreude bei meinem Kollegen und mir. Einfach mal die K-Frage mit "naia" beantworten...
Dass die beiden anderen am Tisch lieber auf Mineralwasser (Bellaris Gourmet Classic für 4,50 Euro die Flasche) und Bier (Bellheimer Silberpils vom Fass für 3,50 Euro den halben Liter) setzten, störte uns dabei nicht im Geringsten.
Der Zettel mit unseren Daten zwecks Rückverfolgung war schnell ausgefüllt. Auch die freundliche Bedienung ließ uns nicht lange warten und wir konnten unsere Bestellungen diktieren. Da ja schon dreimal Paella (18 Euro pro Person) gebucht war, wurde nur noch um einen Hauptgang ergänzt. Der Kollege entschied sich dabei für das Iberico-Kotelett (22 Euro), das er noch um einen kleinen Beilagensalat (4,50 Euro) erweiterte.
Die drei Paella-Pädagogen ließen es sich aber nicht nehmen, vorweg noch ordentlich die Tapas-Keule zu schwingen. Da waren die Augen mal wieder größer als die Mägen, denn auch die Reispfanne wollte ja noch geschafft werden. Der Kollege zu meiner Linken entschied sich für die Albondigas auf gemischten dicken Bohnen in Rosmarin-Tomaten-Sugo (8 Euro), während der gegenübersitzende Pilstrinker die spanische Chorizo auf gegrilltem, mediterranem Gemüse (8 Euro) bevorzugte.
Ich brauchte zu Beginn dringend was Knuspriges. Dies brachte mir ein Frittierkörbchen voller Alitas y Muslitos de Pollo (7 Euro) ein. Dem nicht genug, orderte ich ganz fettaffin die Chipirones fritos (8 Euro) noch obendrauf. Reines „Impaniergehabe“ zwar, aber die Lust auf rösche Häppchen war recht groß.
Den Anfang machte der Beilagensalat vom Kollegen, der schon optisch einen guten Eindruck hinterließ und der laut seinem Verspachtler diesen auch gustatorisch bestätigte. Klasse Beilagensalat!
Dann setzte der Tapas-Reigen ein. Zeitlich wurden die spanischen Leckereien an unseren Tisch gebracht. Auch hier war zuerst einmal allgemeines Staunen angesagt. Sowohl die Portionsgrößen als auch die Art, wie die Speisen präsentiert wurden, imponierten uns.
Die Albondigas vom Kollegen gerieten herrlich fluffig und die Tomatensauce, in der sie lagen, duftete aromatisch nach Rosmarin und langem Einköcheln. Albondigas auf gemischten dicken Bohnen in Rosmarin-Tomaten-Sugo
Meine „Wings“ hätten krosser gar nicht ausfallen können. Mutig gesalzen und gar nicht mal besonders fettig lagen sie übereinander gestapelt im Körbchen. Gut, dass mir die Kollegen beim Verzehr ein wenig aushalfen. Die Portion allein hätte mich nämlich fast gesättigt. Alitas y Muslitos de Pollo = mehr als ein frittiertes Stück vom Glück
Auch nicht von schlechten Fetten frittiert zeigten sich die Baby-Kalamares, die mit ein paar Spritzern Zitrone genossen eine ganz vorzügliche Vorspeise darstellten. Den schmackigen Mini-Tuben fehlte es auch nicht an Würze. Dafür hatte man beim Anfertigen des Backteigs gut gesorgt. Ein maritimes Vergnügen zum Fingerablecken! Maritime Frittaten-Taten!
Die beiden feurigen Chorizo-Würste, die auf knackigem Grillgemüse (Zucchini, Paprika, Kirschtomaten) weilten, muteten keineswegs wie leichtverdauliche Kost an. So eine würzige spanische Paprikawurst kann ja ganz schön auf den deutschen Magen schlagen. Wobei ihr seitlicher Einschnitt verriet, dass ein Großteil des Fetts bereits während des Grillvorgangs ausgetreten war. Also alles halb so wild, wie ich dem „Wurstwehrbeauftragten“ am Tisch entlocken konnte. Chorizo auf gegrilltem, mediterranem Gemüse
Zumindest bei den drei Paella-Anwärtern war das Hungergefühl nach dem Verzehr der nicht gerade spartanisch ausgefallenen Vorspeisen – natürlich wurde dabei auch kreuz und quer probiert – bereits gut gestillt. Aber allein der Anblick der prächtig gefüllten Emaille-Pfanne ließ wieder Appetit aufkommen. DIE Paella!
Ein ausgewogenes und äußerst ansehnliches Potpourri aus Meeresfrüchten (Garnelenschwänze, Venus- und Miesmuscheln, Shrimps), Fleisch (Hähnchenflügel und -schenkel, gewürfelter Schweinenacken), Gemüse (Bohnen, Paprika, Zwiebeln und Erbsen) und gelb gefärbtem Reis hatte man in Tischmitte platziert. Da war beherztes Zulangen angesagt! Paella auf dem Teller
Ich muss gestehen, dass ich selbst bei meinen vielen Urlaubsreisen nach Spanien bzw. Mallorca nie eine köstlichere Reispfanne vorgesetzt bekommen habe. Das war wirklich allerfeinstes Handwerk, das da mit frischen Zutaten und dem richtigen Händchen beim Würzen und Abschmecken ausgeübt wurde.
Jörg Weinacht, der viele Jahre als Koch in Spanien verbracht hat und dort in sehr guten Häusern (z.B. im Restaurant „L’Illa/Die Insel“ bei Harry Phal in Roses) tätig war, weiß eben genau, wie man eine Spitzenpaella in die Pfanne bringt.
Der Reis hatte noch ganz leichten Biss und auch das Gemüse war nicht zu weich geraten. An den himmlischen Duft von Safran und frischem Meeresgetier, den die Paella bei ihrer Ankunft auf unserem Tisch ungeniert verströmte, kann ich mich auch Wochen später noch bestens erinnern. Nicht nur das Auge aß hier eifrig mit, auch die Nase war stets mittendrin statt nur dabei.
Auch über die Meeresfrüchte bzw. deren Qualität kann ich mich nur lobend äußern. Das passte genauso wie die delikat gewürzten Geflügelteile und die saftigen Stückchen vom Schwein, die den fleischigen Gegenpol bildeten und dem spanischen Nationalgericht genügend Deftigkeit verliehen. Kann man eigentlich nicht besser machen, so die einhellige Meinung der drei „Paellamentarier“ am Tisch. Paella (Detailansicht)
Der Vierte im Bunde hatte derweil sein Iberico-Kotelett „in Arbeit“. Das Fleisch lag zusammen mit einer großzügig bemessenen Portion hausgemachter Kräuterbutter auf den Bratkartoffeln, die wiederum von etwas Grillgemüse flankiert wurden. Das Iberico-Kotelett
Dem Kollegen war das gute Stück vom Iberischen Schwein etwas zu durchgebraten bzw. zu trocken. Aufgrund des Sous-Vide-Vermerks in der Karte hatte er sich wohl Saftigeres vorgestellt. Und nochmal das Iberico!
Dies blieb jedoch der einzige kleine Kritikpunkt eines insgesamt sehr stimmigen Abends, denn alles andere gelang vortrefflich und machte richtig (Urlaubs-)Laune. Den guten Ruf hat sich das Tapas & Meer in Zeiskam definitiv verdient. Für Freunde der spanischen Küche ein absolutes Muss.
Nach Germersheim ins „Las Tapas“ – meinem früheren Lieblingsspanier – zieht mich nun nichts mehr, denn die von Jörg Weinacht angebotene „Cocina Brava“ ist dem um mehr als eine Stierlänge voraus. Und zwar in allen Belangen. Ich bin sehr gespannt, wo es uns dieses Jahr noch überall hin verschlägt und freue mich schon auf weitere Schlemmerabende mit den drei Kollegen.
In diesem Sinne: „Vámonos de esta habitación al espacio exterior…“ (aus dem Song „Hechizo“ von Héroes del Silencio)
Wie sang einst die irische Rockband Thin Lizzy Mitte der 70er Jahre? Ja, richtig: „The boys are back in town!“
In etwa so fühlte es sich an, als die vierköpfige Wörther Hedonistenhorde nach langer Abstinenz mal wieder zusammen tafelte. Und das obwohl sich diese erste Zusammenkunft nach dem Lockdown gar nicht „in town“ abspielte, sondern auf der „grünen Wiese“, nämlich direkt neben dem Fußballfeld des TB Jahn Zeiskam.
Krankheitsbedingt hatte unsere Genussgemeinschaft während des letzten Schuljahres zwei Ausfälle zu verkraften.... mehr lesen
Tapas und Meer - Cocina Brava
Tapas und Meer - Cocina Brava€-€€€Restaurant06347 6125Karl-Doppler-Str. 1, 67378 Zeiskam
5.0 stars -
"Ambitioniert vorgetragene Tapas und eine Paella vom Allerfeinsten! – In Zeiskams Sportzentrum begeisterte uns Jörg Weinacht mit seiner „Cocina Brava“ auf ganzer Linie" Ehemalige UserWie sang einst die irische Rockband Thin Lizzy Mitte der 70er Jahre? Ja, richtig: „The boys are back in town!“
In etwa so fühlte es sich an, als die vierköpfige Wörther Hedonistenhorde nach langer Abstinenz mal wieder zusammen tafelte. Und das obwohl sich diese erste Zusammenkunft nach dem Lockdown gar nicht „in town“ abspielte, sondern auf der „grünen Wiese“, nämlich direkt neben dem Fußballfeld des TB Jahn Zeiskam.
Krankheitsbedingt hatte unsere Genussgemeinschaft während des letzten Schuljahres zwei Ausfälle zu verkraften.
Besucht am 01.08.2021Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 50 EUR
Allgemein
Es war Sonntag, zu Hause blieb die Küche kalt. Also was lag näher als wieder einmal einen Biergarten aus unserer Umgebung aufzusuchen.
Also beschlossen wir, nach langer Abstinenz wieder einmal im Biergarten der Maintalstuben in Mainaschaff unser Mittagsmahl einzunehmen.
Aufgrund der Tatsache, dass ein etwas diffuses Wetter herrschte fuhren wir statt mit dem Fahrrad mit unserem Auto zum Restaurant. Parkplätze vor dem Restaurant gibt es mehr als genug.
Bedienung
Um 13.30 Uhr standen wir dann am Eingang zum Biergarten und warteten auf Personal welches uns Einlass gewähren sollte. Eine junge weibliche Bedienung hatte uns schon erblickt und kam schnurstracks auf uns zu. Sie begrüßte uns freundlich und fragte gleich nach, ob wir reserviert hätten. Wir hatten nicht reserviert, da aber genug Tische frei waren wurden wir von ihr zu einem schön schattigen Tisch geleitet.
Am Tisch zeigten wir unsere digitalen Impfausweise mit der CovPassApp auf unserem Smartphone vor. Sicherheitshalber mussten wir dann doch noch einen Zettel mit unseren Daten ausfüllen. Kurz darauf kam ein Kollege mit den Speisekarten an unseren Tisch. Auch er begrüßte uns freundlich und entfernte sich vom Tisch, um nach 5 Minuten wieder vor uns zu stehen und unsere Getränkewünsche nachzufragen.
Schätzchen wählte einen Montepulciano aus, der im 0,2-l Glas für 5 € wohl temperiert serviert wurde und gut zu ihrem gewählten Gericht passte Für mich sollte es ein Schlappeseppel Pils vom Fass sein (0,4 l, 3,30 €). Gut gekühlt, mit feiner Schaumkrone, wurde es mir auf dem Tisch serviert.
Das Essen
Auf einer Kreidetafel am Eingang stand geschrieben, dass es heute Kalbsleber mit Bratkartoffeln und Beilagensalat (19,50 €) gab. Schätzchen entschied sich für diese Hauptspeise. Dies war eine gute Wahl von ihr. Die Kalbsleber war super zart und schmeckte ihr vorzüglich. Die Bratkartoffeln mit der Schale gebraten passten gut dazu. Kalbsleber mit Bratkartoffeln
Ich entschied mich für ein Gericht aus der Speisekarte, und zwar Tagliatelle Pfifferling mit Lachs, Rucola und Parmesan (14,50 €). Volltreffer, Tagliatelle gut mit der Gabel aufzurollen, genügend gut gebratene Pfifferlinge, der Lachs in kleinen Stücken noch schön saftig. Das ganze Gericht sehr gut abgeschmeckt. Rucola und gehobelter Parmesan passten auch wie die Faust aufs Auge. Tagliatelle mit Pfifferlingen, Lachs, Ruccola und Parmesan
Zum Abschluss noch due espressi (2,50), die super heiß und sehr aromatisch, wie man es nur beim Italiener kennt, unser Mittagessen abrundeten
Das Ambiente
Der Biergarten ist ziemlich groß. Die Tische typisches Biergarten-Mobiliar. Man kann sich gut längere Zeit im Bierarten aufhalten.
Sauberkeit
Tische sauber, Gläser, Bestecke sowie Servietten werden im Bierkrug auf den Tisch gestellt Fazit:
Wir beide waren sehr zufrieden und können das Restaurant guten Gewissens weiter empfehlen!
Deshalb mein Gesamteindruck:
4 = gerne wieder!
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt, wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder)
Allgemein
Es war Sonntag, zu Hause blieb die Küche kalt. Also was lag näher als wieder einmal einen Biergarten aus unserer Umgebung aufzusuchen.
Also beschlossen wir, nach langer Abstinenz wieder einmal im Biergarten der Maintalstuben in Mainaschaff unser Mittagsmahl einzunehmen.
Aufgrund der Tatsache, dass ein etwas diffuses Wetter herrschte fuhren wir statt mit dem Fahrrad mit unserem Auto zum Restaurant. Parkplätze vor dem Restaurant gibt es mehr als genug.
Bedienung
Um 13.30 Uhr standen wir dann am Eingang zum Biergarten und warteten auf Personal welches... mehr lesen
Ristorante Maintalstuben Il Mediterraneo
Ristorante Maintalstuben Il Mediterraneo€-€€€Restaurant060213695040Jahnstraße 50, 63814 Mainaschaff
4.0 stars -
"Immer wieder gerne!" Ehemalige User
Allgemein
Es war Sonntag, zu Hause blieb die Küche kalt. Also was lag näher als wieder einmal einen Biergarten aus unserer Umgebung aufzusuchen.
Also beschlossen wir, nach langer Abstinenz wieder einmal im Biergarten der Maintalstuben in Mainaschaff unser Mittagsmahl einzunehmen.
Aufgrund der Tatsache, dass ein etwas diffuses Wetter herrschte fuhren wir statt mit dem Fahrrad mit unserem Auto zum Restaurant. Parkplätze vor dem Restaurant gibt es mehr als genug.
Bedienung
Um 13.30 Uhr standen wir dann am Eingang zum Biergarten und warteten auf Personal welches
Gute Küche, sehr vielseitig und auch gut zubereitet, aufmerksamer Service. Eine gute Wahl für einen Wangerooge Aufenthalt.
Gute Küche, sehr vielseitig und auch gut zubereitet, aufmerksamer Service. Eine gute Wahl für einen Wangerooge Aufenthalt.
StrandLust im Kaiserhof
StrandLust im Kaiserhof€-€€€Restaurant, Cocktailbar04469 6539033Obere Strandpromenade 27, 26486 Wangerooge
3.0 stars -
"Schönes Ambiente am Strand" Ehemalige UserGute Küche, sehr vielseitig und auch gut zubereitet, aufmerksamer Service. Eine gute Wahl für einen Wangerooge Aufenthalt.
Besucht am 27.07.2021Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 30 EUR
Am 16. Juli war die Eröffnung vom neuen Restaurant Sole in der Räuschberghalle im Alzenauer Stadtteil Hörstein.
Es heißt nicht mehr Pizzeria Sole, wie die letzten ca. 28 Jahre vom Pächter Roberto und seiner Familie sondern Restaurant Sole, die im April 2020 den Pachtvertrag känzelte. Der neue Inhaber kocht nach dem Motto deutsche sowie mediterrane Küche.
Das machte uns neugierig, und 11 Tage nach Neueröffnung machten Schätzchen und ich uns zu Fuß auf den Weg nach Hörstein zum Mittagessen. Die drei Kilometer bergauf machten uns nichts aus. Nach 40 Minuten betraten wir bei sonnigem Wetter den Biergarten, in dem noch das ganze Mobiliar wie beim Vorgänger stand. Ein paar Gäste saßen auch schon an den massiven Holztischen und -bänken.
Service 3*
Eine Frau mittleren Alters begrüßte uns freundlich und wir durften uns unseren Platz am großen Tisch im Schatten aussuchen. Die Frage nach unserem Getränkewunsch kam, kaum dass wir saßen, auch schon. Okay, es war heiß an diesem Tag und so bestellten wir gleich unsere Getränke. Für mich Schlappeseppel Pils vom Fass (0,5 l, 3,80 €), welches dann komischerweise im Henkelmann serviert wurde. Schätzchen bestellte ein alkoholfreies Weizen von Schlappeseppel (0,5 l, 3,80 €). Beide Getränke waren gut gekühlt, so wie es sein soll.
Aufgrund des großen Abstands der Tische und meines Hinweises auf unseren vollständigen Impfschutz mussten wir uns weder einchecken noch irgendeinen Nachverfolgungszettel ausfüllen.
Nachfragen nach unserer Zufriedenheit oder ob es denn geschmeckt hat sind mehrmals an unseren Tisch geflattert. Der Bezahlvorgang ging zügig und mit einem korrekten Bon über die Bühne. Eine freundliche Verabschiedung gab es auch.
Allerdings muss sich der Service erst noch mal so richtig einspielen.
Essen 4*
Beim Servieren unserer Biere wurde uns jeweils die in kleiner Buchform gedruckte Speisekarte auf den Tisch gelegt
Nach dem Lesen der Speisekarte hatten wir uns schnell entschieden und zwar für Mediterran.
Ambiente
sowohl drinnen wie draußen noch alles wie beim Vorgänger und selbstverständlich piccobello sauber, so dass es nichts zu beanstanden gab.
Fazit:
Es hat uns beiden gut geschmeckt. Wir waren sehr zufrieden. Wir werden auf alle Fälle in absehbarer Zeit wiederkommen. Und dann die deutsche Küche ausprobieren.
Gesamteindruck: (nach „Küchenreise“)
4 – gerne wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt, wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder)
Am 16. Juli war die Eröffnung vom neuen Restaurant Sole in der Räuschberghalle im Alzenauer Stadtteil Hörstein.
Es heißt nicht mehr Pizzeria Sole, wie die letzten ca. 28 Jahre vom Pächter Roberto und seiner Familie sondern Restaurant Sole, die im April 2020 den Pachtvertrag känzelte. Der neue Inhaber kocht nach dem Motto deutsche sowie mediterrane Küche.
Das machte uns neugierig, und 11 Tage nach Neueröffnung machten Schätzchen und ich uns zu Fuß auf den Weg nach Hörstein zum Mittagessen. Die drei Kilometer... mehr lesen
Restaurant Sole in der Räuschberghalle
Restaurant Sole in der Räuschberghalle€-€€€Restaurant, Biergarten060234388Aschaffenburger Weg 4, 63755 Alzenau in Unterfranken
4.0 stars -
"Unser erster Besuch nach Neueröffnung wird nicht der letzte gewesen sein!" Ehemalige User
Am 16. Juli war die Eröffnung vom neuen Restaurant Sole in der Räuschberghalle im Alzenauer Stadtteil Hörstein.
Es heißt nicht mehr Pizzeria Sole, wie die letzten ca. 28 Jahre vom Pächter Roberto und seiner Familie sondern Restaurant Sole, die im April 2020 den Pachtvertrag känzelte. Der neue Inhaber kocht nach dem Motto deutsche sowie mediterrane Küche.
Das machte uns neugierig, und 11 Tage nach Neueröffnung machten Schätzchen und ich uns zu Fuß auf den Weg nach Hörstein zum Mittagessen. Die drei Kilometer
Geschrieben am 26.07.2021 2021-07-26| Aktualisiert am
26.07.2021
Besucht am 30.06.2021Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 64 EUR
Nach den geradezu euphorischen Worten des Bad Herrenalber Gastrosophen meines Vertrauens kommt nun also die linksrheinische Sichtweise unseres schon lange erhofften und Ende Juni endlich realisierten Treffens, das wir ganz im Sinne einer fairen Anfahrtspolitik in der baustellenreichen Fächerstadt Karlsruhe abhielten.
Die bereits seit längerem ins Auge gefasste Ausgangsgleichung 2*x = Yangda (wobei x für die beiden männlichen Essakteure steht und das Yangda ein schon vor Monaten anvisiertes China-Restaurant im Karlsruher Stadtteil Rüppur darstellt) wurde in 2*x + 2*y = Sokrates überführt. Dies bedeutete zwar rein formal eine Gleichung mit zwei Unbekannten, aber gleichzeitig auch eine prächtige Gelegenheit, sich in entspannter Atmosphäre und bei nicht gerade alltäglicher Griechenkost (noch) besser kennenzulernen.
Nun wissen wahrscheinlich nicht nur Mathematiker, dass eine Gleichung mit zwei Unbekannten generell nicht lösbar ist. Aber das war uns an jenem Abend so ziemlich Raki wie Ouzo. Denn schnell wurde eins klar: die Wellenlängen der vier Tischgenossinnen und -genossen passten wie das Gyros ins Pita-Brot. Anregende Konversation traf auf ansteckendes Lachen. „Bad Herrenalbern“ versus „Pälzer Gosch“ – das ergab in der Summe eine durchaus muntere Mischung. Da hatten sich scheinbar vier Genießer mit dem gleichen Sinn für Humor und gutes Essen gefunden.
Vielen Dank an dieser Stelle an den guten Oparazzo, dessen philosophisch angehauchte Nachbetrachtung dieses denkwürdigen „Dates“ mir aus der Seele sprach. Mit seinem zeitnahen Bericht hat sich der (Epi)Kurstädter aus dem Nordschwarzwald ja schon mächtig ins Zeug gelegt und einige schöne Vorlagen gebastelt, die ich selbstverständlich gerne aufnehme.
Apropos Epikur: geht auf ihn nicht die Aussage zurück, dass die Wurzel aller Vergnügen die Zufriedenheit des Magens sei? Nun, da hat der alte Grieche schon Recht. Doch wenn man sich diese Zufriedenheit dann noch im Rahmen einer solch entspannten Tischgesellschaft erfuttern darf, dann hat sich selbst für den gemeinen Pfälzer der Aufenthalt auf badischem Boden voll gelohnt.
„Oma- und Oparazzo“ saßen bereits im ansprechend eingerichteten Gastraum und warteten auf die mit ihnen verabredete „Pälzer Bagage“, die ihr leichtes Zuspätkommen mit der Parkplatzsuche vor Ort begründete. Im Wohnviertel rund um die Welfenstraße – südliche Karlsruher Südweststadt – waren an diesem Abend freie Parkplätze eher rar gesät. In der Nähe des Sokrates herrschte sogar glatte Fehlanzeige. Da war ein kleiner Fußmarsch von Nöten, um zur sympathischen Hellenenklause zu gelangen.
An ein Essen unter freiem Himmel war nicht zu denken. Die unsichere Witterung Ende Juni ließ dies leider nicht zu. Zu diesem Zeitpunkt ahnte ja noch niemand, welche verheerenden Folgen die noch bevorstehenden Regenmassen der folgenden Wochen im Norden von Rheinland-Pfalz und in NRW haben würden.
Demgegenüber erscheint unser zähneknirschend akzeptierter Gang nach Drinnen geradezu lächerlich. Zähneknirschend deshalb, weil sich meine - zu der Zeit erst einmal geimpfte - Gattin im Inneren von Lokalen noch nicht so wohl fühlte und lieber auf der ansehnlichen Terrasse Platz genommen hätte. Naja Schwamm drüber oder besser gesagt: Maske auf und rein in die gute Stube, wo uns zwei liebenswürdige Menschen sehr herzlich empfingen.
„Weintausch statt Weinrausch!“ lautete zunächst die Devise und der Herr Oparazzo zeigte sich von seiner generösen Seite, indem er der Pfalzweindrossel zwei badische Kennertropfen unterjubelte. Der lediglich mit einer Flasche Assyrtiko bewaffnete Jubelpfälzer – um Grieches Willen plünderte der tanninfixierte Rotweinrebell zu Hause sein bescheidenes Weißweinreservoir – sah sich zumindest nach Flaschenzahl einer drohenden 1:2-Niederlage konfrontiert, die er später mit einem halben Liter Malagousia-Weißwein wieder wettzumachen versuchte.
Doch die paar cl fielen kaum ins Gewicht, denn von Beginn an wurde munter drauflos kommuniziert, als hätte sich die griechische Sippschaft der Betreiberfamilie nach vielen Jahren mal wieder an einem Tisch versammelt. Von Bestellen oder in die Karte schauen konnte keine Rede sein. Der freundliche junge Mann vom Service nahm es mit levantinischer Gelassenheit. Auch unsere spaßeshalber gemachte „Androhung“, den selbst mitgebrachten Wein gleich zu entkorken, brachte ihn nicht aus der Fassung.
Über die stilvolle, nahezu komplett aus dunklem Holz „geschnitzte“ Einrichtung habe ich mich schon vor ein paar Jahren lobend ausgelassen. Daran hat sich nicht merklich etwas geändert. Gastraumimpression
Den Verzicht auf folkloristischen Dekoplunder rechne ich dem Laden nach wie vor hoch an. Bei einbrechender Dunkelheit trugen dann die frei von der Decke baumelnden Glühbirnen der Ausleuchtung des Raumes auf angenehm zeitgeistige Weise Rechnung. Gastraumimpression 2
Kurzum: ein wertiges Interieur, das zum Wohlfühlen animiert und eine gemütliche Kulisse für einen genussvollen Abend abgab.
Die Abstände zwischen den Tischen entsprachen voll den derzeitigen Pandemieauflagen. Um ehrlich zu sein finde ich als Gast diese Abstandsgebote im Inneren der Lokale sogar sehr angenehm, da es der Atmosphäre am Tisch sehr zuträglich ist. Aber das sehen die meisten Gastronomen wahrscheinlich ganz anders, da ihnen dadurch Umsatz flöten geht.
Im Sokrates fährt man seit der Wiedereröffnung ein reduziertes Speisenangebot, was mir persönlich gar nichts ausmacht, da mich die üblichen „Telefonbücher“ der hierzulande operierenden Standardgriechen mit ihrem immerzu gleichen, viel zu üppigen Angebot an Grillgerichten eher langweilen. Außerdem war mir die Saloniki-Platte aus Maikammer in fleischhaftiger Erinnerung, was mich ganz instinktiv zu Fisch und Meeresfrüchten tendieren ließ.
Und dann war da ja auch noch der Yufka-Döner, der mich mittags im Maximilian-Center zu Wörth vor dem sicheren Hungertod bewahrt hatte. Im Nachhinein natürlich ein kulinarischer Schuss ins Knie, den ich spätestens bei der Ankunft im Sokrates bitter bereute. Aber alles Jammern half nichts, der Bestellvorgang ließ sich nicht länger hinauszögern. Der Plan, zunächst mit einem Bierchen den Appetit zu wecken – klappt bei mir übrigens sehr gut – wurde mit einer Flasche Mythos (0,33l für 3,40 Euro) in die Tat umgesetzt. It's not a myth, it's a Mythos!
Das sokratische Köchelverzeichnis passte auf eine laminierte Doppelseite im DIN-A4-Format und gab sich zumindest bei den ca. 20 gelisteten Hauptgerichten recht fleischlastig. Mit Souvlaki, Suzukakia, Bifteki, Gyros und Lammkoteletts hatte man die gängigen Grillklassiker im Repertoire. Einen gefüllten Kalamar gab es auch. Die von mir sehr geschätzte Moussaka durfte da nicht fehlen.
Anhand des Durcheinanders bei der Nummerierung der Gerichte wurde deutlich, dass man hier aus der wesentlich üppiger bestückten Standardkarte eine Auswahl getroffen hatte. Eine etwas abgespeckte Wiedereröffnungskarte also, wie man sie in vielen Gastronomien derzeit vorfindet.
Was aussah wie ein akkurat bedruckter Spickzettel – Erinnerungen an meine von Betrug gekennzeichneten Kursarbeiten im Biologie-Grundkurs der Oberstufe wurden wach –, war in Wirklichkeit eine Empfehlungskarte im Kleinstformat, die mit einem guten halben Dutzend „Außer-der-Reihe-Gerichten“ auf sich aufmerksam machte. Die meisten der hier gelisteten Köstlichkeiten griechischen Provenienz sagten mir vom Namen her nichts. Gut, dass die deutsche Erklärung in Klammer gleich mitgeliefert wurde.
Gebackene Sardellen, eine Mezes-Variation aus dem Meer für Zwei, überbackenes Gyros in Cognac-Sauce, gefüllte Teigtaschen, ein gemischter Fischteller, Tomatenbällchen an Joghurt-Dip, griechischer Grillkäse und ein traditionelles Gemista (= mit Reis bzw. Reisnudeln gefülltes Gemüse…hauptsächlich Paprika) klangen dabei genauso vielversprechend wie abwechslungsreich.
Vorweg griffen meine Frau und ich auf Bewährtes zurück. Die gegrillten Peperoni (6,70 Euro) mit ordentlich Knoblauch drauf erschienen uns mehr als adäquat, um auch gustatorisch die richtige Würze ins Spiel zu bringen. Gegrillter Knoblauch mit ein paar Peperoni
Mein Gegenüber labte sich derweil an einem sommerlich frischen Tintenfischsalat, der auch optisch einiges hermachte. Tintenfischsalat des Kollegen
Einen Probierhappen ließ er rüberwachsen, was meine vorher getroffene Entscheidung, die maritimen Mezes für Zwei als Hauptgericht zu ordern, bestätigte. Auch hier war nämlich der Tintenfischsalat – natürlich in einer viel kleineren Portion – mit von der Partie. Die recht geschmacksneutralen Auberginensticks mit Tzatziki, für die sich seine Frau entschieden hatte, erwähne ich an dieser Stelle nur fürs Protokoll. Auberginensticks (geschmacksneutral)
Mittlerweile hatte das erste Mythos-Bier meinem Nachdurst – ich sag nur „Yufka!“ – Rechnung getragen und die Lust auf einen griechischen Weißwein brach sich so langsam in mir Bahn. Oparazzo hielt sich bei der Weinauswahl vornehm zurück, was den bereits erwähnten halben Liter Malagousia (11,20 Euro) zur Folge hatte.
Ein fruchtig-trockener Sommerwein, der mit gemäßigter Säure und gefälligen Zitrusaromen die Leckereien von Land und Meer korrespondieren sollte. Auch mein Genusskollege war von ihm angetan – auch wenn er sich vielleicht zu seinen Lammkoteletts eher etwas „Rotes“ gewünscht hätte…
Dann wurde hauptgerichtlich gegen uns vorgegangen. Oparazzos Lammkoteletts dufteten verdächtig nach ägäischem Grillglück. Razzos Lammkoteletts
Gleich vier super saftige, auf den Punkt gegrillte „Chops“ zierten in imposanter Weise seinen Teller. Ein wahrlich saftiges Unterfangen!
Neben den stattlichen „Paidakia fantastica“ wirkte der Fischteller seiner Frau fast schon gewöhnlich. War er aber gar nicht. Zumindest die Tranche vom Lachs war von Könnerhand gebraten, wie mir ein Probierhappen verriet. Der Fischteller von des Razzos Gattin
Meine Frau erfreute sich am rein vegetarischen Gemista (14,50 Euro), bei dem mich allein die Betonung auf dem „a“ an die liebe Georgia aus Leonidio erinnerte, die uns beim letzten Griechenlandurlaub im Oktober 2019 nicht nur beherbergte, sondern auch mehrere Male sehr großzügig bekochte.
Hier waren es mit Reis und Reisnudeln gefüllte Paprika und Tomate, die neben aromatisch duftenden Ofenkartoffeln in einer tiefen Keramikschale serviert wurden. Etwas Schafskäse verlieh der mit kleingehäckseltem Gemüse durchmengten Reis/Nudelfüllung zusätzlichen Schmackes. Gemista mit Betonung auf dem "a"
Meine in mehreren kleinen Schälchen servierten Mezes Psarikon für Zwei (16,70 Euro) passten bis auf das separat gelieferte Knobi-Brot alle auf ein Tablett. Ein hübsch anzusehendes, nahezu komplett maritimes Potpourri unterschiedlichster Köstlichkeiten tat sich da vor mir auf. Die Mezes Psarikon für Zwei...äh Einen!
Der Kalamarosalata (Tintenfischsalat), den ich vorher schon beim Kurstadtgourmet probieren durfte, war auch hier mit von der Partie. Kalamarosalata (in klein)
Zwei Scampis in anständiger Sortierung und fast schon unanständig saftiger Textur lagen in pikant-fruchtiger Tomatensauce auf der Lauer. Sie wurden noch zusätzlich von etwas Schafskäse on Top „umamisiert“. Klein aber ganz fein. Scampis in Tomatensauce mit Schafskäse-Topping
Auch die beiden etwas verloren in ihrer Keramikschüssel wirkenden Tintenfischringe entstammten frischester Ware. Leicht mehliert und kurz frittiert – so die einfache Vorgeschichte der beiden ringförmig geschnittenen Bestandteile des beliebten Kopffüßers. Zwei zarte Tintenfischringe (ohne Gummi)
Daneben „vegetarisierte“ ein griechischer Salat aus Tomaten, Gurken, roter Zwiebel und frischer grüner Peperoni vor sich hin. Natürlich auch mit einem gewissen Quäntchen an käsiger Schafswürze versehen. Bis auf die Gurken war das genau mein Ding. Greek Salad
Die vier knusprig frittierten Sardellen, die es sich zusammen mit einem Schnitz Zitrone auf der anderen Seite des reich bestückten Tabletts gemütlich machten, sollten nicht unerwähnt bleiben. Zumal die „Mittelmeersprotten“ nach ihrer Zitrusdusche säurefrisch und aromatisch zugleich ihrem Komplettverzehr entgegensahen. Mittelmeersprotten (mehliert und frittiert)
Und dann waren da ja noch die drei wunderbar saftigen Scheiben vom Knobi-Brot, dessen gut gebutterte Seite von frischen Kräutern kündete und eben auch genau danach duftete. Knobi-Brot mit Kräuterschwerpunkt
Da war kein vampirvertreibender Knollengeruch auszumachen, was mich nicht im Geringsten störte. Zusammen mit dem leichten Joghurt-Dill-Dip genossen, ergab das eine einfache, aber durchaus passende Ergänzungsbeilage zu den wohlfrittierten bzw. marinierten Raffinessen aus dem Meer.
Aber wie wäre unser kulinarischer Kurzurlaub im griechischen Teil der Karlsruher Welfenstraße ohne die beiden „Razzos“ verlaufen? Definitiv nicht so lustig und unterhaltsam. Natürlich wurde mächtig über nichtanwesende GG’ler am Tisch geplaudert (nur Lob! Isch schwör…). Besonders dem befreundeten Weser-Wesir und dem nicht minder vertrauten Solinger „Jeepster“ müssen die Ohren im Minutentakt geklingelt haben, während unseres kollegialen Austausches der manchmal gar einem kulinarischen Kolloquium glich. Dass man sich dabei flüssiger Mythen bediente, war von rein durstlöschenden Natur.
Es war ein rundum gelungener Abend, von dem wir uns noch „manni“gfaltige Wiederholungen wünschen. Und so möchte ich diesmal – die köstlichen Mezes aus dem Meer würdigend – mit einem kleinen Gedicht von Carl Zuckmayer („Hauptmann von Köpenick“) schließen.
„Vorspeisen sind wie Segel über Buchten,
schlank und zum Hafen schnellend in erregter Fahrt,
indes die schweren Fleischgerichte wuchten
gewaltig über Wiesen von Gemüsen zart.“
In diesem Sinne würden wir mit den Oparazzos auch jederzeit die beiden letzten Verse des Gedichts in gastronomische Taten umsetzen. Ohne Wenn und Aber.
Nach den geradezu euphorischen Worten des Bad Herrenalber Gastrosophen meines Vertrauens kommt nun also die linksrheinische Sichtweise unseres schon lange erhofften und Ende Juni endlich realisierten Treffens, das wir ganz im Sinne einer fairen Anfahrtspolitik in der baustellenreichen Fächerstadt Karlsruhe abhielten.
Die bereits seit längerem ins Auge gefasste Ausgangsgleichung 2*x = Yangda (wobei x für die beiden männlichen Essakteure steht und das Yangda ein schon vor Monaten anvisiertes China-Restaurant im Karlsruher Stadtteil Rüppur darstellt) wurde in 2*x + 2*y =... mehr lesen
5.0 stars -
"Von flüssigen Mythen, maritimen Mezes und einem längst überfälligen Treffen bei unserem Karlsruher Lieblingsgriechen" Ehemalige UserNach den geradezu euphorischen Worten des Bad Herrenalber Gastrosophen meines Vertrauens kommt nun also die linksrheinische Sichtweise unseres schon lange erhofften und Ende Juni endlich realisierten Treffens, das wir ganz im Sinne einer fairen Anfahrtspolitik in der baustellenreichen Fächerstadt Karlsruhe abhielten.
Die bereits seit längerem ins Auge gefasste Ausgangsgleichung 2*x = Yangda (wobei x für die beiden männlichen Essakteure steht und das Yangda ein schon vor Monaten anvisiertes China-Restaurant im Karlsruher Stadtteil Rüppur darstellt) wurde in 2*x + 2*y =
Besucht am 14.06.2021Besuchszeit: Abendessen 3 Personen
Rechnungsbetrag: 68 EUR
Endlich mal wieder mit zwei netten Kollegen beim Griechen sitzen. Ein Ziel, dessen Umsetzung eine ganze Weile dauerte, da die Umstände der letzten Wochen und Monate so waren wie sie nun mal waren. Egal, der Präsident unseres dezimierten Wörther Schlemmerclubs – zwei Kollegen müssen derzeit aus gesundheitlichen Gründen passen – rief frisch geimpft zur ersten außerordentlichen Sitzung des Jahres. Diese sollte nach seiner Ansicht in Maikammer stattfinden.
Die hinlänglich bekannten Genusstempel wie die Dorfchronik, das Gasthaus Zum Winzer oder das Waldhaus Wilhelm ließen wir geflissentlich außen vor. Beim Kroaten im „Alt Maikammer“ waren wir erst letzten Sommer, weshalb wir das Restaurant Mythos ins kulinarische Visier nahmen. Von dessen legendärem Gyros hatte unser Cluboberhaupt schon mehr berichtet. Ein präsidialer Fleisch-Eid, den wir an einem warmen Montagabend Mitte Juni gerne mitschwören wollten.
Das seit 2014 von Sohn Stamatis geführte Familienlokal, das ganz sportlich zwischen Tennishalle und Freibad beheimatet ist, besitzt einen großangelegten Biergarten, der bei entsprechend warmer Witterung auf regen Zuspruch trifft. Außenansicht
Kein Wunder, denn die Betreiber des Lokals haben diesen mit Sicht- und Lärmschutzbarrieren gut eingefriedet. Mediterrane Kräuter, Rosenbüsche und viel anderes grünes Blattwerk inklusive. Abends im Biergarten
Gut, dass der Kollege einen Tisch vorab reserviert hatte, denn es war in der Schwimmbadstraße 6 zu Maikammer an diesem Abend mächtig was los.
Stamatis Temelis, der bereits als kleiner Junge im Herxheimer Lokal seiner Eltern das Bier zapfte, ist ein rundum sympathischer Mensch, der genau weiß, wie viel Humor seine Gäste vertragen. Seine kleinen, nett gemeinten Scherze bzgl. Alkoholverzicht und Vegetarismus nahm ihm keiner am Tisch krumm. Ganz im Gegenteil: er sorgte gleich für lockere Stimmung und etliche Lacher. Selbst um keinen Spruch verlegen, kamen wir mit der unbefangenen Art des Mythosbetreibers sehr gut zurecht.
Dass es etwas länger dauerte bis wir die Speisenkarten endlich in Händen halten durften, war dem nahezu komplett besetzten Außenbereich und dem gastronomischen Long-Covid-Phänomen namens „Personalmangel“ geschuldet. Aber wir waren ja nicht auf der Flucht und wurden später mit doppelten Ouzos generös entschädigt.
Die Speisenpalette des Mythos bietet vertraute griechische Fleischkost, wie man sie in deutschen Landen seit vielen Jahren kennen, schätzen und verdauen gelernt hat. Auch ein stattliches Angebot an fleischlosen, warmen Vorspeisen steht hier zur Verfügung. Doch der überwiegende Teil der hier gelisteten Gerichte enthält Fleischernes von Schwein, Lamm, Rind oder Pute. Da wird nach Lust und Laune aufgespießt (Herkulesspieß), in den Backofen geschoben (Lammhaxe), überbacken (Gyros), vom Drehspieß gesäbelt (nochmal Gyros) und in erster Linie natürlich gegrillt, was das Zeug hält.
Einen halben Liter frisch gezapftes Bellheimer Lord-Pils erhält man hier für grundsolide 3,40 Euro. Von den griechischen Weinen lässt man ja erfahrungsgemäß besser die Finger. Vielleicht aber auch zu Unrecht. Dennoch müssen Wein- und Schorletrinker nicht auf ihren geliebten Rebsaft verzichten, denn sowohl die offen ausgeschenkten Tropfen vom Weingut Hollerith, als auch die mit Mineralwasser „gespritzten“ Erfrischungsgetränke („Don’t bash the Pälzer Rieslingschorle!“) sind zu erschwinglichen Preisen gelistet.
Ebenfalls erfreulich: der moderate Mineralwasserpreis. Für freundlich kalkulierte 3,90 Euro perlte das sprudelnde „Nobel-Nass“ der Marke „Bellaris“ aus der Dreiviertelliterflasche ins Glas unseres Fahrers, dem in Sachen Alkoholverzicht keiner was vormacht. Ich ließ es ganz entspannt mit einem Schoppen Radler angehen, Kollege Nr. 3 mochte es eher reinsortig und bestellte ein Lord-Pils der gleichen Füllmenge.
Die Wahl unserer Speisen war schnell erledigt. Die Überschrift nahm es ja bereits vorweg. Zusammen mit dem Fleischwebel der Reserve vom II. Carnivorengeschwader Schweinfurt ging es zum Außeneinsatz an den Thermaischen Golf, genauer gesagt an die mit dem wohlklingenden Namen „Saloniki“ versehene Grillplatte, die als „Empfehlung des Hauses“ in der Karte angepriesen war.
Für 38 Euro bot sie in jeweils zweifacher Menge: Puten- und Schweinesteaks, Lammkoteletts, Gyros, Schweinespieße sowie Bifteki. Zwei kleine Salate vorweg und zwei Beilagen nach Wahl gehörten zum nahezu Rundum-Pflanzlos-Paket noch dazu. Der Gyrosgeneral und Drehspießmajor gegenüber hatte sich für das kross gegrillte Schweinegehäckselte entschieden. Aber das war auch nicht anders zu erwarten. Auch er erhielt den obligatorischen Salat und eine Beilage nach Wahl dazu, was mit 13,20 Euro zu Buche schlug.
Der Salat überzeugte durch frische Zutaten. Gut, das Joghurt-Dressing schmeckte genauso wie es eigentlich bei jedem Standardgriechen schmeckt. „Verlässlich“ nennen es die einen, „langweilig“ die anderen. Naja, ab und an kann man sich das schon mal geben. Tut ja auch nicht wirklich weh. Den Krautsalat nahm mir mein Kollege ab. Die Köpfe wollten ja nicht umsonst gespalten worden sein. Beilagensalat vorweg
Die fleischerne Vorhut machte der Gyrosteller meines Gegenübers. DER Gyros
Oh ja, das sah nach ansprechender Ware aus, die man scheinbar genau zum rechten Zeitpunkt vom Spieß gesäbelt hatte. Seine dazu bestellten Pommes wurden ihm auf einem Extrateller gereicht. Sie waren von ansprechender Sortierung und knuspriger Textur. Breite Kartoffelstäbe (frittiert)
Stamatis Temelis und seine Servicejungs mussten zuerst ein wenig Platz schaffen, um die zischende Grilllandschaft in unsere Mitte bugsieren zu können. Salonikinachbau im Maßstab "Eins zu Fleisch"
Statistenrollen nahmen der Alibi-Blumenkohl, ein paar Schnitze Honigmelone sowie Grobgehacktes von der Zwiebel ein. Mit „Griechandaise“, der auf solch einer Platte nahezu unverzichtbaren Käsesauce (meist von Lukull…) wurde nicht gespart. Warum auch? Einmal Saloniki, hin und zurück!
Das Fleisch war durch die Bank weg auf den Punkt gegrillt. Selbst die kurzgegrillten Teile vom Schwein gerieten nicht zu trocken. Die Bifteki waren mir geschmacklich etwas zu intensiv (Salz, Oregano…), dafür beeindruckte der Spieß mit mürber Saftigkeit. Bif-Bif-Bifteki!
Und der Gyros war sowieso über sämtliche „Drehschwindel“ erhaben. Den bekommt man kaum besser hin, so die einhellige Meinung am Tisch. Saftig, kross, mit adäquater Würze und dabei nicht zu fettig. Den hatte der Mythos-Mann so richtig gut abgeliefert, Kompliment. Fleischlandschaft
Auch ohne ein Beweisfoto von der geputzten Platte hier vorzeigen zu können, müsst ihr mir bitte glauben, dass wir uns die Saloniki-Platte bis auf den letzten Gyrosfetzen einverleibten. Großes GG-Ehrenwort („ich wiederhole, mein Ehrenwort…“) sozusagen. Kroketten und Bratkartoffelchips mit Schafskäsehaube inklusive. Geht nicht? Gibt’s doch! Aber die beiden doppelten Ouzo zum Dessert waren diesmal Pflicht und Nachsorge zugleich. Pflicht-Digestif
Genau wie der zusätzliche Schoppen Bier, der die Zugkraft in der Speiseröhre während der Nahrungsaufnahme noch zu fördern vermochte.
Klar kann man so etwas nicht jede Woche wegspachteln. Es würde mich auch gar nicht reizen. Aber hin und wieder sollte man der Absicht, eine griechische Fleischplatte zu vernichten, auch mal nachgeben. In so kollegial freundschaftlicher Runde geht das nämlich ganz gut.
Endlich mal wieder mit zwei netten Kollegen beim Griechen sitzen. Ein Ziel, dessen Umsetzung eine ganze Weile dauerte, da die Umstände der letzten Wochen und Monate so waren wie sie nun mal waren. Egal, der Präsident unseres dezimierten Wörther Schlemmerclubs – zwei Kollegen müssen derzeit aus gesundheitlichen Gründen passen – rief frisch geimpft zur ersten außerordentlichen Sitzung des Jahres. Diese sollte nach seiner Ansicht in Maikammer stattfinden.
Die hinlänglich bekannten Genusstempel wie die Dorfchronik, das Gasthaus Zum Winzer oder das... mehr lesen
4.0 stars -
"Wir hatten schon im Vorfeld die Absicht eine Platte zu vernichten!" Ehemalige UserEndlich mal wieder mit zwei netten Kollegen beim Griechen sitzen. Ein Ziel, dessen Umsetzung eine ganze Weile dauerte, da die Umstände der letzten Wochen und Monate so waren wie sie nun mal waren. Egal, der Präsident unseres dezimierten Wörther Schlemmerclubs – zwei Kollegen müssen derzeit aus gesundheitlichen Gründen passen – rief frisch geimpft zur ersten außerordentlichen Sitzung des Jahres. Diese sollte nach seiner Ansicht in Maikammer stattfinden.
Die hinlänglich bekannten Genusstempel wie die Dorfchronik, das Gasthaus Zum Winzer oder das
Geschrieben am 10.07.2021 2021-07-10| Aktualisiert am
10.07.2021
Besucht am 11.06.2021Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 92 EUR
Über drei Jahre ist es schon her, dass ich zum letzten Mal im Haßlocher Sushi-Hotspot Koza zu Gast war. Genauer gesagt im „Ur-Koza“, dem lebhaften, im August 2017 eröffneten Stammhaus des mittlerweile auch in Landau und Speyer ansässigen Panasiaten, der nach wie vor mit rauchenden Rohfischgebilden bei seinem überwiegend jüngeren Publikum für staunende Blicke sorgt.
Der Geburtstag meiner Lieblingsnichte war zwar schon eine Weile her, aber ich hatte die damals ausgesprochene Einladung zum Abendessen nicht vergessen. Ganz im Gegenteil, ich freute mich auf einen kulinarisch abwechslungsreichen Abend mit der angehenden Hebamme, die ein gutes Essen mindestens genauso sehr zu schätzen weiß wie ihr diesbezüglich recht aufgeschlossener Onkel.
Knapp eine Woche nach der Wiedereröffnung der Innengastronomie Anfang Juni wurde flugs via Facebook ein Tisch für Zwei reserviert. Meine Nichte kannte bisher nur den Landauer Ableger der Koza-Gang (wie sich die Betreiber selbst auf diversen sozialen Plattformen gerne nennen) und war entsprechend gespannt, was da im pfälzischen Konsumforscher-Eldorado Haßloch auf sie zukommen würde.
Mit den Impfpässen in der Tasche ging es hinein in das putzige Backsteinhäuschen, wo uns schon am Eingang eine ganze Horde winkender Maneki-nekos begrüßte. Außenansicht
Die goldenen Winkekatzen sollen ja bekanntlich Wohlstand und Reichtum anziehen. Heben sie dann auch noch wie hier die linke Pfote, rufen sie Kundschaft bzw. Gäste herbei. Kein Wunder, dass an die 50 Exemplare dieses japanischen Glücksbringers direkt nach der Eingangstür auf Besucher warteten.
Der Empfang fiel freundlich konfus aus. Irgendwie schienen wir unter falschem Namen im Reservierbuch eingetragen worden zu sein. Egal, die angegebene Uhrzeit stimmte mit der erschienenen Personenanzahl überein – immerhin. Den Platz direkt nach der Eingangstür lehnte ich dennoch dankend ab.
Man führte uns in den kleineren, von einem Durchgang abgetrennten Gastraum weiter hinten, der lediglich vier Tische beherbergte. Ausgerechnet an dem Tisch, den man uns zugedacht hatte, waren die Lichtverhältnisse derart bescheiden, dass ich uns einen besser beleuchteten erbat. Meine Absicht, ein paar brauchbare Fotos für einen neuen Koza-Report zu schießen, legte ich dabei offen. Die Ankündigung meines Bestrebens sollte später noch ein paar überraschende Folgen haben.
Die Speisenkarte ließ sich mittels QR-Code auf dem Smartphone nachlesen. Gut, dass die junge Dame am Tisch dies postwendend übernahm. Am Nachbartisch wurden später sogar „echte“ Nachschlagewerke in Form der hier üblichen Klemmbretter verteilt. Es muss ja nicht nur digital sein.
Während meine Nichte die seit meiner letzten Einkehr (mit Frau und Mutter) kaum veränderte Sushi-Sashimi-Streetfood-Auswahl durchstöberte, hatte ich genug Zeit, um das komplett renovierte Innere der liebenswerten Maki-Höhle zu bestaunen. Früher gefiel mir die nüchterne Einrichtung, die ganz zeitgemäß zwischen angesagter Industrieästhetik und ländlicher Rustikalität oszillierte. Ganz so grau wie damals ging es jedenfalls nicht mehr zu. Allein das farbenfrohe Wandgemälde zu meiner Linken brachte Leben in die Bude.
Auch das Mobiliar hatte sich „nachsitzlich“ zum Positiven verändert. Die alten Holzstühle wurden durch einfache, aber wesentlich bequemere Sitzgelegenheiten ersetzt. Helle Holzplatten zierten die Bistrotische, an denen jeweils vier Personen Platz nehmen konnten. Für größere Gruppen ließen sich diese problemlos zusammenschieben. Alles sehr funktional, aber doch mit Charme und Flair. Ansicht vorderer Gastraum
Die hohe Decke hatte man mit üppiger Kunstflora abgehängt. Dies wirkte zusammen mit der wärmeren Beleuchtung doch um einiges gemütlicher als früher. Ein adäquater Rahmen für den kulinarischen Einklang von Ästhetik und Alltag. Ansicht hinterer Gastraum
Über unserem Tisch baumelte eine schmale Stableuchte von der Decke und sorgte für ausreichende Erhellung. Hinter der wertigen Wandbank, auf der es sich meine Begleiterin bequem gemacht hatte, wurde die Wand auf indirekte Art und Weise beleuchtet. Dies alles schaffte eine angenehme Atmosphäre, die zum allgemeinen Wohlbefinden beitrug. Wohlfühlatmo garantiert
Die anfängliche Konfusion am Empfang war längst vergessen, denn die jungen Damen vom Service agierten umsichtig und mit zugewandter Lockerheit. Zum Besteck- bzw. Stäbchenkörbchen, der obligatorischen Sojabuddel und dem Windlicht im Lampionformat gesellten bald zwei hausgemachte Drinks auf unserem Tisch dazu.
Mein Homemade Ice Tea (5,80 Euro) auf Kumquatbasis hatte ordentlich Zitrone und frische Minzblätter abbekommen, was die recht vordergründige Süße etwas auffrischte. Homemade Ice Tea
Bei dem primär aus Russian Wildberry und Mineralwasser bestehenden „Revive“ (6 Euro) meiner Nichte wurde nicht mit dunklen Beeren gespart. A drink to "Revive"
In der Summe waren das zwei fruchtige Durstlöscher, die keines Alkohols bedurften, aber meiner Ansicht nach ruhig etwas weniger süß hätten ausfallen dürfen. Italienisches Bergwasser namens „Aqua Morelli“ sprudelte für urbane 5,20 Euro aus der azurblauen Flasche.
Aus der reichhaltigen, online nachlesbaren (https://koza-restaurant.de/food-menu) Palette an Speisen panasiatischer Provenienz wählten wir die Edamame (5,40 Euro), die Dumplings („Steamz“, 7,90 Euro) sowie die mit Tempura-Garnelen, Reisnudeln und Salat gefüllt Sommerrollen („Diamond Rolls“, 6,40 Euro), ehe wir uns zum Hauptgang den legendären „Invader“ – eine überaus großzügig portionierte Sushi-Sashimi-Mix-Platte für zwei ambitionierte Rohfischvernichter – einverleiben wollten. Letzterer kostete übrigens genau wie vor drei Jahren seine 56 Euronen. Für das Gebotene ein durchaus realer Preis, der erfreulicherweise stabil blieb. In der heutigen Zeit und den gegebenen Umständen ist das ja keine Selbstverständlichkeit.
Unser Hunger würde nach den rund 50 (!) Preziosen aus Reis, Algen und rohem Fisch, die der „Invader“ bereithielt, sicher der Vergangenheit angehören, zumal ein paar Starters ja auch noch mit von der Partie waren.
Auf einer aus dem Nebelmeer ragenden Bambusinsel wurden die auf Wildkräutersalat gebetteten, zierlichen Reismehlteigtaschen mit locker-leichter Garnelenfüllung serviert. Ohne Frage: ein echter Hingucker. Misty Island Dim Sum Experience
Für Leute wie mich, die diese Art der effektvollen Inszenierung gar nicht bräuchten, um ein paar saftige Dim Sum zu genießen, aber auch irgendwie entbehrlich. Aber der Effekt hat ja schon so manches Mittel geheiligt.
Nun gut, auch die Edamame fanden zur gleichen Zeit den Weg auf unseren Tisch. Edamame = eiweißreiches vorab!
Die gedämpften japanischen Sojabohnen wurden standesgemäß mit ein wenig Meersalz und einem vollmundigen Soja-Schalotten-Dip gereicht. Der passte hervorragend zu dem eher geschmacksneutralen Trend Food aus Fernost. Bei der Menge hatte ich nicht die Bohne einer Ahnung, wie wir das alles schaffen sollten. Erwähnte ich eigentlich die japanischen Bohnen am Zweig?
Nun waren die Mädels vom Service – bitte nicht falsch verstehen – so richtig heiß gelaufen. Sie lieferten plötzlich Vorspeisen, die wir gar nicht bestellt hatten und die noch nicht einmal auf der Speisenkarte zu finden waren. Zur Aufklärung dieser überraschenden Aktion: der Rezensent und seine Begleitung „mussten“ quasi als Probanden herhalten und durften sich noch zusätzlich einen mit reichlich Trüffelwürze versehenen Spinatsalat sowie eine Bambusschale voll himmlisch krosser Hühnerfetzen „aufs Haus“ schmecken lassen. Himmlich krosse Hühnerfetzen!
Da wurde nach dem Verzehr mehrfach nach unserer Meinung gefragt, mit der wir selbstverständlich nicht hinterm Berg hielten.
Beide Zusatzgerichte waren extrem schmackige Vertreter ihrer Art. Beim Spinatsalat, der mit geröstetem Sesam und einer brutal würzigen Trüffelöl-Soja-Vinaigrette angemacht war, wurde hart an der noch zumutbaren Umami-Obergrenze operiert. Spinatsalat
Die erfreulich fettarmen Chicken-Nuggets wurden als knuspriges Fingerfood genossen. Noch mehr Laune bereitete uns das Tunken in den dazu gereichten Miso-Dip. Mit den Händen futtern kann so schön sein. Sollten die Knusperteile den Weg auf die Standard-Karte finden, sie wären willkommenes „Straßenfutter“ vorweg. Der Beweis: Streetfood schmeckt auch drinnen!
Apropos Streetfood für die Seele: da waren ja noch die mit frittierter Knuspergarnele gefüllten und mit süßlicher Unagi-Sauce verzierten Sommerrollen, die ebenfalls gefuttert werden wollten. Richtig frische Sache...äh Rollen!
Zufrieden tunkten wir diese saftig-frischen Rollzylinder in eine leichte Chili-Limetten-Vinaigrette. Frischer Koriander und gerösteter Sesam ergänzten die mit Salat, Reisnudeln und Tempuragarnelen gefüllte Köstlichkeit aus der Küche Vietnams stimmig. Shine on you crazy diamond roll!
Ehrlich gesagt, waren sie unser heimlicher Favorit dieses im Grunde viel zu umfangreichen „Startersets“, dessen ungeplante, jedoch sehr großzügige Erweiterung unseren Appetit schon vor der gigantischen Sushi-Platte ziemlich zügelte.
Egal, entschlossen wollten wir dem „Eindringling“ aus rohem Fisch, Nori und Reis die Stirn bieten. Meiner Bitte, sein Eintreffen zeitlich noch etwas hinauszuzögern, wurde gerne entsprochen. Der Vorspeisenreigen verlangte nach einer kleinen Verschnaufpause.
Als dann das unter reichlich Trockeneisnebel gesetzte „Bauwerk“ eintraf, staunte ich Reisklötze. Sushi-Platte "à la Bespin" (Stadt in den Wolken)
Ich fühlte mich kurzzeitig wie Han Solo, kurz bevor man ihn auf Bespin in tiefgefrorene Karbonit-Ware verwandelte. Auf einer hellen Holzplatte hatte man doch tatsächlich versucht, den Drei-Schluchten-Damm am Jangste im Maßstab „Eins zu Reis“ nachzubilden. Viel Rauch um Fisch!
Wakame, Wasabi-Knet und Gari fanden als natürliche Beigaben genauso ihr Plätzchen auf der großangelegten Holztafel wie diverse, - Buddha sei Dank! - nicht zu dick aufgetragene Saucenbahnen bzw. -klekse aus der Quetschflasche. Es handelte sich dabei um einen leichten Mango Curry Dip und die gleiche süßliche Unagi-Tunke wie vorher bei den Sommerrollen. Der re(is)inkarnierte Drei-Schluchten-Damm am Jangtse
Schade, dass man die gebackene, mit Thunfisch, Avocado und Frischkäse gefüllte Tempura Crunch-Roll etwas zu sehr mit Guacamole und Salsa Roja zukleistert hatte. Hier wäre weniger sicher mehr gewesen. Crunchy Roll mit etwas zu viel Sauce
Weitere Nebendarsteller waren Röstzwiebeln, Daikon-Kresse und schwarzer Tobiko (Fischrogen). Ein Schnitz Limette hatte es sich zwischen Thunfisch-Sashimi und einer penibel aufgeschichteten Maki-Mauer bequem gemacht.
Die vier mit rohem Lachs und Thunfisch zubereiteten Nigiri grüßten als köstliche Vorboten in Sachen Reisveredelung, indem sie mit herrlich sanfter Rohfischhaube punkteten. Lachs-Nigiri
Neben den vegetarischen, mit Gurke gefüllten Nori-Reis-Rollen, waren es die mit kross frittierter Lachshaut bestückten Maki, die in ihrer akkurat gerollten Einfachheit überzeugten. In ihrer kargen Finesse stellten sie einen gelungenen Kontrapunkt zu der etwas zu opulent erscheinenden Crunchy Roll dar. Jemand hatte scheinbar doch die Absicht eine Mauer zu errichten...
Die acht Inside-Outs nannten sich „Alaska Roll“ und waren mit schottischem Lachs und Avocado gefüllt. Tobiko on Top ergänzte das fehlende Ying zum Yang. Alaska-Roll mit Tobiko on Top
Beim Lachs-Sashimi nahm mir das überpräsente Trüffelöl etwas zu viel Geschmacksraum ein, aber das war in Anbetracht dieser handwerklich wie qualitativ beeindruckenden Kaltfischerfahrung ein verschmerzbarer Wermutstropfen. Zumal der rohe Thunfisch förmlich auf der Zunge schmolz. Traumhaftes Thunfisch-Sashimi
Wir klemmten uns genüsslich die als „Chef’s Surprise“ angekündigte, von rohem Thunfisch überzogene Reiskost zwischen unsere Ess-Stengelchen und hatten damit unseren Inside-Out-Favoriten auf der Platte schnell ausgemacht. Da hatte der approbierte Sushi-Meister auf kreative Weise saftigen Lachs, cremig-weiche Avocado und knusprige Tempura-Garnele mit Hilfe seiner Bambusmatte zusammengerollt. Es ist halt doch der Reis, der stets vereint! Die hübsch gerollte Überraschung des Sushi-Meisters
Geschafft haben wir dieses äußerst sättigende und auch optisch sehr gelungene Konstrukt aus rohem Fisch und klebrig-säuerlichen Reis natürlich nicht. Aber meine Nicht freute sich – ganz pandemiegewohnt – auf ihr sorgsam verpacktes Sushi-To-Go am nächsten Tag.
Die Geste der sympathischen Mädels vom Service auf dem Abschlussfoto konnte ich nicht so recht deuten, denn die Rechnung hatte ich zu diesem Zeitpunkt vollends beglichen. Zwei Mädels vom Service
Egal, es war ein rundum gelungener Abend in Haßloch, der uns effektvoll in Szene gesetzte Kost aus Fernost auf äußerst sympathische Weise bescherte. Über kleinere Üppigkeiten von der Saucenkelle sahen wir locker hinweg. Das „Ur-Koza“ hat beim Interieur hinzugewonnen ohne an seinen schon damals raffinierten Sushikreationen nachzulassen. Und das alles zu Preisen, die uns klarmachten, dass nach Corona auch vor Corona bedeuten kann.
Über drei Jahre ist es schon her, dass ich zum letzten Mal im Haßlocher Sushi-Hotspot Koza zu Gast war. Genauer gesagt im „Ur-Koza“, dem lebhaften, im August 2017 eröffneten Stammhaus des mittlerweile auch in Landau und Speyer ansässigen Panasiaten, der nach wie vor mit rauchenden Rohfischgebilden bei seinem überwiegend jüngeren Publikum für staunende Blicke sorgt.
Der Geburtstag meiner Lieblingsnichte war zwar schon eine Weile her, aber ich hatte die damals ausgesprochene Einladung zum Abendessen nicht vergessen. Ganz im Gegenteil, ich freute... mehr lesen
4.5 stars -
"Es dampft, es raucht - und ja: hier schmeckt es auch!" Ehemalige UserÜber drei Jahre ist es schon her, dass ich zum letzten Mal im Haßlocher Sushi-Hotspot Koza zu Gast war. Genauer gesagt im „Ur-Koza“, dem lebhaften, im August 2017 eröffneten Stammhaus des mittlerweile auch in Landau und Speyer ansässigen Panasiaten, der nach wie vor mit rauchenden Rohfischgebilden bei seinem überwiegend jüngeren Publikum für staunende Blicke sorgt.
Der Geburtstag meiner Lieblingsnichte war zwar schon eine Weile her, aber ich hatte die damals ausgesprochene Einladung zum Abendessen nicht vergessen. Ganz im Gegenteil, ich freute
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