Besucht am 30.08.2017Besuchszeit: Abendessen 4 Personen
Rechnungsbetrag: 60 EUR
Allgemein
An dem heißen, sonnigen Tag, sind wir mit dem Bus mit Umstieg in Berchtesgaden nach Hinterbrand gefahren, um von dort aus weiter zur Mittelstation der Jenner-Bergbahn zu wandern. Die Bergbahn ist in diesem Jahr leider außer Betrieb, da sowohl Tal- als auch Mittel- und Bergstation große Baustellen für die sich im Bau befindliche neue Seilbahn geworden sind. Nachdem wir ca. 50 Höhenmeter über der Mittelstation an der Baustelle vorbeigingen, kam ich ins Grübeln, ob das tatsächlich bis zum Frühjahr 2018 alles fertig wird. Ich denke eher: Berliner Flughafen, Elbphilharmonie oder Stuttgart 21 lassen grüßen. Wir gingen dann weiter, um zum Gipfel des Jenner hochzugehen. Eine Beschilderung am Abzweig avisierte uns, dass von dort aus ca. 3 Stunden Aufstieg einzuplanen sind. Aus Zeitgründen verwarfen wir dieses Vorhaben. Mit Aufenthalt auf dem Gipfel und dann wieder an den Punkt zurück, danach noch 2 Stunden Abstieg zum Königssee, das war uns dann doch des Guten zu viel. Also Plan B. Erstmal am Hang entlang, dann in einer der Almen stärken und Flüssigkeit tanken, bevor wir uns auf die 1400 Höhenmeter Abstieg zum Königssee machten.
Als wir dann unten im Ortsteil Königssee ankamen, machten wir noch mal Rast in einem Café, dazu in den nächsten Tagen in einer separaten Rezi, bevor wir uns auf den Weg zu unserer Unterkunft machten.
Fünf Minuten vom Haus entfernt liegt das Alpenhotel Brunneck auf einer Anhöhe an einer Straßengabelung. Wenn man von unten kommt, kann man sich schon mal mit der Speisekarte in einem Glaskasten an einer Mauer vertraut machen, bevor man über etliche steile Stufen nach oben geht. Ich opferte mich und bewältigte die Stufen, um für den Abend einen Tisch auf der Terrasse zu reservieren, während die anderen schon der Straße entlang nach oben zur Unterkunft gingen.
Oben, vor dem Hotel-Restaurant gibt es Parkplätze und man kann ebenerdig ins Restaurant gehen. Auch im Inneren des Restaurants und auf der Terrasse dürfte es für Gehandicapte keinerlei Problem geben. Eingang mit Parkplatz
Service
Mein Reservierungswunsch für 18 Uhr wurde von einer jungen weiblichen Servicekraft gerne entgegengenommen. Terrasse geht, aber kein Tisch explizit wählbar. Wer zuerst kommt, kann sich einen der reservierten Tische, die noch frei sind, aussuchen Also, Terrasse war sicher, ob wir aber einen Premiumblick-Tisch ergattern oder nicht, lag daran, ob schon viele oder aber wenige Gäste vor uns eintrafen.
Also beeilten wir uns, und trafen 10 Minuten vor der Zeit ein. Die freundliche Maid vom Nachmittag führte uns auf die Terrasse. Leider trat ein, was ich befürchtet hatte, die Tische mit dem Premiumblick waren schon alle besetzt. Also blieb nur noch die Wahl, an der Hauswand in der Nähe des Eingangs oder im hinteren Bereich ohne irgendwelche schöne Aussicht. Wir entschieden uns für einen Tisch an der Hauswand, direkt neben dem Eingang ins Restaurant-Innere. Da hat es die Bedienung nicht weit zu uns, und wir nicht weit zum Salatbuffet, das bei den meisten Gerichten im Preis inkludiert war. Höflich wie wir sind, setzten wir unsere Mädels für den schönen Ausblick mit dem Rücken an die Hauswand und wir Herren erfreuten uns am Anblick unserer immer noch gut aussehenden besseren Hälften.
Servicekräfte gab es zur Genüge, junge weibliche im Dirndl sowie junge männliche in Krachledernen. Allen kann man eine große Freundlichkeit und Spaß an ihrem Beruf attestieren. Sämtliche Attribute, wie guten Appetit wünschen, Getränkenachschub erfragen, nach der Befindlichkeit des Gastes fragen, leere Teller schnell abräumen, nachdem alle am Tisch fertig gegessen hatten, dem Bezahlwunsch zügig nachkommen, einen guten Nachhauseweg wünschen, waren vorhanden. Dass beim Abräumen leerer Teller es öfter mal auf den Terrassenfliesen schepperte, weil ein Messer oder eine Gabel herabfielen oder ein Gericht an einem falschen Tisch serviert werden wollte, geschenkt. Die hatten ganz schön zu tun, und da kann so etwas schon mal vorkommen.
4 GG-Sterne finde ich fair bewertet.
Essen
Auch in diesem Restaurant lag das Hauptaugenmerk der Speisenkarte auf bayrisch, regional, aber auch internationalen Spezialitäten.
Mir fiel nach dem Blick in die Speisekarte die Wahl leicht, da ich schon beim Anschauen der Karte im Schaukasten mich für die Pfifferlinge mit Semmelknödel in Rahmsauce (11,90 €) begeisterte. Und so lautete dann auch meine Bestellung. Optisch sehr schön in einem tiefen weißen Porzellanteller ein wunderbarer Semmelknödel mit einer kleinen Scheibe gebratenen Speck obendrauf. Für die Lokalpatrioten steckte im Knödel noch die weißblaue Fahne als zusätzlicher Blickfang. Aber was nützt der schönste Blickfang? Das Essen muss schmecken. Und das war so. Der Knödel superklasse in Konsistenz und Geschmack, die Rahmsauce mit den Pfifferlingen perfekt in Geschmack und Würzung mit Kräutern verfeinert. Die Pilze super bissig, kein knirschen, toller Pfifferlingsgeschmack. Das kleine beigegebene Tierchen aus Blätterteil passte auch, nicht nur als Optikverschönerung, sondern auch im Mund. Da dieses Gericht in der Pilzsaison zu meinen Lieblingsgerichten gehört, esse ich es öfter in Lokalen. Hier im Brunneck fand ich die diesjährige Krönung desselben. Semmelknödel in Pfifferlingsrahm
Überzeugend auch der vorab am Buffet selbst zusammengestellte Beilagensalat. Mindestens zehn bis zwölf in Schüsseln angemachte Salate standen zur Auswahl, dazu noch drei verschiedene Dressings. Und was mir dabei am meisten gefiel, nur ein Blattsalat. Ich legte mir Krautsalat, Gurkensalat, Oliven, Nudelsalat, Tomatensalat, Kidneybohnen in mein Schüsselchen. Da alle Salate angemachte waren, verzichtete ich auf Dressing und nahm lieber einen Löffel voll von den verschiedenen Körnern, die zur Auswahl standen. Was sonst noch an frischen Salaten im Angebot war, habe ich mir leider nicht mehr gemerkt.
Schätzchen hatte einen Bärenhunger von den Anstrengungen des Tages und entschied sich für ein Schweinerückensteak mit Käse überbacken (10,80 €), dazu Pommes und natürlich auch der gute Salat, natürlich in einer anderen Zusammenstellung wie bei mir. Welche Käsesorte es war, ist uns beiden nicht mehr präsent, da auf dem Bon nur Schweinerückensteak steht. Fakt ist: Zartes Fleisch, kräftiger Käse, frische, gut gemachte Pommes, ein leer gegessener Teller. Dies sollte aussagekräftig genug sein, dass sie sehr zufrieden war.
Kommen wir zum Schwager neben mir: Deftig sollte es sein, also Bauernschmaus (11,90 €) bestellt. Dieser wurde in einer Art Kochtopf gebracht. Ein weißer Porzellanteller daneben gestellt. Leider hat vom Service niemand Anstalten gemacht, den Bauernschmaus auf dem Teller anzulegen. Selbsthilfe war angesagt, schließlich wollte ich ja auch ein Foto machen. Ich denk, der Schwager hat es ganz ordentlich auf dem Teller hingekriegt. Bestandteile: ein genauso guter Semmelknödel wie bei mir, eine kräftige Scheibe Schweinebraten, deutlich besser als in einem anderen von mir bewerteten Restaurant, eine Scheibe Kassler, ein Wammerl, sowie ein Würstchen Wiener oder Frankfurter sowie Sauerkraut mit Speck. Es gab nichts auszusetzen vom ihm, außer dass im Sauerkraut viel Speck mit reingeschnitten war, der dafür sorgte, dass das Kraut zu salzig war. Bauernschmaus
Seine Frau isst nicht so die großen Portionen, lieber Salat oder andere Kleinigkeiten. Da heute ein Salatbuffet inkludiert war, begnügte sie sich zusätzlich mit einer Ofenkartoffel à la Allgäu mit Gemüse und Käse (7,90 €). Für mich wär es nix, aber ihr hat es sehr gut geschmeckt.
Leider konnte ich nur Fotos von den Tellern der Herren machen, da die Damen ein Ablichten verweigerten
Diesmal tranken Schwager und auch ich dasselbe Bier. Helles vom Fass von der einheimischen Brauerei (0,5 l, 3,70). Ein überall angebotener Blauer Zweigelt aus dem nahen Österreich mundete den Damen gut (0,25 l, 3,90 €). Da wollen wir mal nicht meckern. Er war sozusagen trinkbar und das reicht. Schließlich waren wir ja nicht in einem gehobenen Restaurant.
Auch in diesem Hotel-Restaurant sind 4 GG-Sterne von mir durchaus vertretbar.
Ambiente
Innen bayrische Gasthaus-Einrichtung, wie fast überall, ein bisschen duster vielleicht. Wir saßen ja im Freien, hatten mal richtig Glück mit dem Wetter und der Blick auf die Berge ist grandios.
Sauberkeit
Tische, Bestecke, Geschirr, alles tadellos sauber. Zu den Toiletten kann ich nichts sagen, habe sie nicht aufgesucht. Da die anderen diesbezüglich sich nach Besuch derselben nicht äußerten, gehe ich mal davon aus, dass es auch hier keinerlei Beanstandungen gibt.
Fazit:
Das Brunneck war eine Empfehlung unserer Hotel-Chefin. Und diesmal hat Sie voll ins Schwarze getroffen. Hier kann man auf alle Fälle gut essen, die bayerische Gemütlichkeit erleben. Sollten wir jemals wieder nach Schönau kommen, werden wir das Restaurant garantiert wieder aufsuchen, und deshalb erlaube ich mir, eine Empfehlung auszusprechen.
Allgemein
An dem heißen, sonnigen Tag, sind wir mit dem Bus mit Umstieg in Berchtesgaden nach Hinterbrand gefahren, um von dort aus weiter zur Mittelstation der Jenner-Bergbahn zu wandern. Die Bergbahn ist in diesem Jahr leider außer Betrieb, da sowohl Tal- als auch Mittel- und Bergstation große Baustellen für die sich im Bau befindliche neue Seilbahn geworden sind. Nachdem wir ca. 50 Höhenmeter über der Mittelstation an der Baustelle vorbeigingen, kam ich ins Grübeln, ob das tatsächlich bis zum Frühjahr 2018... mehr lesen
Alpengasthof Brunneck
Alpengasthof Brunneck€-€€€Restaurant, Hotel0865296310Im Weiherermoos 1, 83471 Schönau am Königssee
4.0 stars -
"Auf der Terrasse mit schönem Blick auf die Berge lässt es sich gut aushalten!" Ehemalige UserAllgemein
An dem heißen, sonnigen Tag, sind wir mit dem Bus mit Umstieg in Berchtesgaden nach Hinterbrand gefahren, um von dort aus weiter zur Mittelstation der Jenner-Bergbahn zu wandern. Die Bergbahn ist in diesem Jahr leider außer Betrieb, da sowohl Tal- als auch Mittel- und Bergstation große Baustellen für die sich im Bau befindliche neue Seilbahn geworden sind. Nachdem wir ca. 50 Höhenmeter über der Mittelstation an der Baustelle vorbeigingen, kam ich ins Grübeln, ob das tatsächlich bis zum Frühjahr 2018
Geschrieben am 06.09.2017 2017-09-06| Aktualisiert am
06.09.2017
Besucht am 28.08.2017Besuchszeit: Abendessen 4 Personen
Rechnungsbetrag: 140 EUR
Allgemein
Das Traditionswirtshaus Unterstoa, auf GG seit 2016 eingetragen vom geschätzten Userkollegen Huck war unsere Abendessen-Anlaufstelle am ersten Urlaubstag. Das Wirtshaus liegt an der Bundesstraße nach Berchtesgaden und war nicht weit weg von unserer Unterkunft. Ein sehr großer Biergarten lädt bei schönem Wetter geradezu zum Verweilen ein. Alle Bereiche sind ebenerdig und so auch für Gehandicapte gut geeignet.
Mit Regenschirmen bewaffnet machten wir uns gegen 18.30 auf den 10-minütigen Fußweg. Für draußen zu sitzen war das Wetter nix, also rein in die gute Stube. Am darauffolgenden Abend konnten wir dann bei unserem zweiten Besuch bei bestem Wetter draußen sitzen. Die Gaststätte und der Biergarten finden großen Anklang bei den Gästen. Eine Reservierung ist deshalb aufgrund der Eindrücke anzuraten. Wir hatten beide Male Glück, dass wir ohne Reservierung gerade noch einen Tisch für 4 Personen ergattern konnten.
Service
Sowohl am ersten Abend in der Gaststube, als auch am darauffolgenden Abend im Biergarten wurden wir von den freundlichen, kompetenten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Service, alle in bayrischer Montur, Dirndl bzw. Lederhose, zu unserer allgemeinen Zufriedenheit bedient. Speisekarten wurden in die Hand gereicht, Bestellungen nach angenehmer Wartezeit angenommen, Getränke zügig serviert, leere Gläser wahrgenommen, Nachschub nachgefragt und prompt ausgeführt. Die Essen kamen alle gleichzeitig an den Tisch. Dabei wurde immer ein guter Appetit gewünscht. Selbstverständlich war auch das Fragen, ob noch alles in Ordnung sei oder ob es gescheckt hat, was wir auch an Hand der immer leergeputzten Teller gerne bestätigten. Es herrschte eine lockere Atmosphäre zwischen Service und Gast, wie wir sie lieben.
Volle Sternenzahl von uns für den Service, immer von der Kategorie Gasthaus ausgehend.
Essen
Eine Speisekarte, in der der bayerische Einschlag der Gerichte dominierte. Auch aus einer Tageskarte konnte man interessante Gerichte auswählen. Am ersten Abend in der Stube fiel die Wahl von Schätzchen und mir auf das Gericht Wilderer aus der Tageskarte: Zwei Rehfrikadellen in Pilzrahmsauce, frische Preiselbeeren, hausgemachte Eierspätzle (9,90 €). Ein bis dato für uns völlig unbekanntes Gericht, das unsere Neugier weckte. Und wir wurden nicht enttäuscht. Die Rehfrikadellen waren von der Konsistenz her nicht zu fest. Der Rehgeschmack war deutlich zu spüren. Die schmackhafte, gut gewürzte Pilzrahmsauce mit den Waldpilzen sowie die frischen Preiselbeeren passten gut dazu. Auch die Eierspätzle wussten zu überzeugen. Die Sauce über den Frikadellen wie auch die Preiselbeeren auf den Eierspätzle, da wird manch einer wieder sagen, das geht doch gar nicht. Hier passte es sehr gut. Auf unseren Tellern blieb nichts übrig. Rehfrikadellen
Auf der Seite gegenüber machten das Holzfällersteak (9,90 €) beim Schwager sowie das Kohlrabischnitzel, mit Almkäse gefüllt, auf Knoblauchrahm-Spaghetti mit gebratenen Tomaten-Champignons (11,90 €) das Rennen.
Holzfällersteak
Das Steak kam aus dem Schweinenacken, war saftig gebraten, zart mit einer tollen Zwiebelsauce bedeckt. Dazu richtig frische Pommes. Schwager war satt und zufrieden. Ihm hat es geschmeckt.
Geradezu ins Schwärmen kam seine Frau, also die Schwester meiner Frau, über ihr Veggie-Gericht. Auch hier wurde Neuland betreten. Geschmacklich super, Zufriedenheitsgrad hoch. Kohlrabischnitzel
Leider ist es mir nicht gelungen, aufgrund der Lichtverhältnisse sowie der vollen Gaststube vernünftige Fotos zu machen, die ohne People sind. Ich hoffe, dass sie auf GG dann etwas besser rüberkommen und habe sie deshalb auch mal hochgeladen.
Die Fotos vom nächsten Tag im Biergarten sind dann wieder in Ordnung. Es war auch einfach: Schönes Wetter, gute Lichtverhältnisse und nur 2 Fotos zu machen.
Die Herren bestellten je einen Bayrischen Wurstsalat mit Roggen-Sauerteig-Brot als Beilage (6,90 €). Bayrischer Wurstsalat
In Streifen geschnittene Lyoner, kleine Gurkenstücke, Rettichraspeln sowie Ringe von roten Zwiebeln obendrauf. Ein Tomatenachtel als Deko. Ordentliche Portion, die Vinaigrette aus meiner Sicht etwas zu viel an Essig abbekommen, deshalb musste ordentlich zum Brot gegriffen werden. Alles in allem aber okay.
Die Damen waren sich auch einig: Schnitzel Wiener Art vom Schweinerücken mit Pommes und Salat. Den Salat gab es vorab. Auf einem kleinen Krautsalat thronten noch einige Blattsalate. Gut angemacht, schmeckte.
Die Schnitzel gut ausgebraten, mit schöner Panade, zwei Stück auf jedem Teller, ein Zitronenachtel obendrauf. Wunderbar zart das Fleisch, die Panade gut in der Würzung, etwas Zitrone drüber geträufelt, perfekt, so ihre Aussagen. Auch hier wurden die Teller leer gegessen. Schnitzel Wiener Art
An Getränken nahmen die Herren an beiden Tagen zusammen mehrere Helle oder Dunkle von der Bürgerbräu (0,5 l, 3,50 €) sowie die Damen mehrere Blaue Zweigelt (0,25-l-Glas, 4,20 €). Sowohl Biere als auch Wein waren der Kategorie Gasthaus angemessen und schmeckten ordentlich.
Summa summarum 4 GG-Sterne
Ambiente
Die aufschlussreiche, gut gestaltete Website des Wirtshauses gibt einen guten Eindruck des kompletten Anwesens wieder. Es gibt dort auch noch einen großen Saal, in dem sogenannte Heimatabende für die Touristen veranstaltet werden. Haben wir aber nicht besucht. Ansonsten eine typische bayerische Traditionswirtschaft, so wie man sie kennt und liebt.
Sauberkeit
Auch hier wieder top modern renovierte Toiletten, die in die heutige Zeit passen und bei denen es deshalb auch nichts zu bemängeln gibt. Dies gilt auch fürs Wesentliche, wie den Tisch, die Bestecke sowie Gläser und Geschirr.
Fazit:
Hier kann man auf alle Fälle gut essen, die bayerische Gemütlichkeit erleben. Aufgrund des Erlebten während unseres Besuches des Gasthauses erlaube ich mir, eine Empfehlung auszusprechen.
Allgemein
Das Traditionswirtshaus Unterstoa, auf GG seit 2016 eingetragen vom geschätzten Userkollegen Huck war unsere Abendessen-Anlaufstelle am ersten Urlaubstag. Das Wirtshaus liegt an der Bundesstraße nach Berchtesgaden und war nicht weit weg von unserer Unterkunft. Ein sehr großer Biergarten lädt bei schönem Wetter geradezu zum Verweilen ein. Alle Bereiche sind ebenerdig und so auch für Gehandicapte gut geeignet.
Mit Regenschirmen bewaffnet machten wir uns gegen 18.30 auf den 10-minütigen Fußweg. Für draußen zu sitzen war das Wetter nix, also rein in die... mehr lesen
Traditionsgaststätte zum Unterstoa
Traditionsgaststätte zum Unterstoa€-€€€Restaurant, Biergarten086526556055Untersteiner Straße 11, 83471 Schönau am Königssee
4.0 stars -
"Ein typisch bayerisches Gasthaus, in dem wir uns sehr wohl fühlten!" Ehemalige UserAllgemein
Das Traditionswirtshaus Unterstoa, auf GG seit 2016 eingetragen vom geschätzten Userkollegen Huck war unsere Abendessen-Anlaufstelle am ersten Urlaubstag. Das Wirtshaus liegt an der Bundesstraße nach Berchtesgaden und war nicht weit weg von unserer Unterkunft. Ein sehr großer Biergarten lädt bei schönem Wetter geradezu zum Verweilen ein. Alle Bereiche sind ebenerdig und so auch für Gehandicapte gut geeignet.
Mit Regenschirmen bewaffnet machten wir uns gegen 18.30 auf den 10-minütigen Fußweg. Für draußen zu sitzen war das Wetter nix, also rein in die
Besucht am 28.08.20174 Personen
Rechnungsbetrag: 32 EUR
Intro
Erster Urlaubstag in Schönau. Das Wetter sieht nicht so toll aus. Dunkle Wolken rundherum. Regen ist angesagt, aber frühmorgens ist es noch trocken. Nach dem sehr guten und ausgiebigen Frühstück in unserer Unterkunft entschlossen wir uns, den ersten Tag langsam anzugehen. Dies hieß im Klartext, erstmal den Königssee und damit das ganze touristische Treiben am See anschauen.
Nach gut einer halben Stunde zu Fuß waren wir dort. Wanderklamotten an, Regenjacken im Rucksack und auch Regenschirme als Wanderstock dabei. Und das war auch gut so. Kaum am See erste Eindrücke genossen oder besser gesagt bestaunt, verdunkelte sich der Himmel dramatisch. Ruck, zuck schüttete es wie aus Eimern und die Temperatur fiel um mindestens 10 Grad in den Keller.
An der Königssee-Info konnten wir uns unterstellen und auch gleich mal einem Fahrplan der kostenlosen Busse für 30 Cent kaufen. Währenddessen fing es an, mächtig zu hageln, so dass ich mir tatsächlich Sorgen um mein Auto auf dem Hotel-Parkplatz machte. Dies stellte sich am Abend dann Gottseidank als unbegründet heraus.
Die Wetterkapriolen waren nach ca. einer halben Stunde dann vorüber und wir entschlossen uns, einen Fußmarsch nach Berchtesgaden zu machen. Da gab es mehrere Optionen. Wir wählten den Weg über Schwöb, um dann hinter dem Ort runterzugehen an die Ache, deren Wanderweg zu den schönsten in Deutschland zählen soll.
Nach knapp zwei Stunden Fußmarsch kamen wir dann in Berchtesgaden an und mussten dann steil in die Ortsmitte gehen. Nach ca. einer weiteren Stunde, die zum Bummeln und Gucken, natürlich auch in diversen Geschäften, genutzt wurde, trafen wir am Café Forstner ein.
Im Café
Draußen sah es sehr voll aus. Mit Adleraugen erspähte Schätzchen dann einen gerade freigewordenen Tisch in der Mitte des Außenbereichs, den wir sofort in Beschlag nahmen. Mit Freude sahen wir, dass die Sonnenschirme so gestellt waren, dass zwischen den Schirmen so was Ähnliches wie Regenrinnen angebracht war und damit die Gefahr, dass man nass wird, fall es zu regnen anfängt gebannt war.
Und in der Tat: Kaum hatte uns ein Kellner im Trachtenlook freundlich begrüßt und unsere Wünsche abgefragt, fing es an, kräftig zu regnen und zu gewittern. Unsere Bestellung lautete: Ein Helles und ein Dunkles von der einheimischen Brauerei (0,5 l, 3,90 €) für die Herren sowie zwei Haferl Kaffee (je 3,60 €) für die Damen. Den Kuchen sollten sie sich drinnen aussuchen. Trotz der widrigen Wetterumstände kamen sie trockenen Fußes bis ins Innere des Cafés. Die Auswahl war wohl schwierig, ob des großen Angebotes. Es dauerte eine Weile, bis sie mit dem Bon in der Hand zurückkamen. Genau zu diesem Zeitpunkt servierte der Kellner den Herren ihr Bier und die zwei Haferl Kaffee. Da konnte er direkt die Kuchenbons mitnehmen, um dann in kurzer Zeit mit je einem schönen Stück Mozartkugeltorte zurückzukehren. Leider war es mir nicht möglich, in dem ganzen Unwettertohuwabohu ein brauchbares Foto zu machen.
Während die Frauen von ihrer Torte schwärmten fiel mein Blick auf einen Aufsteller auf der Tischplatte mit dem Wochentipp zum Mittag: Frisch geräucherte Forellenfilets mit Preiselbeeren, Sahnemeerrettich und Baguette zu 7,80 €. Das war doch was für meines Vaters Sohn: Als der Kellner wieder mal in der Nähe war, winkte ich ihn heran und bestellte. Auch hier dauerte es nicht lange und ein wirklich köstlicher kleiner Gaumenkitzler fand meinen großen Beifall.
Tip-Top-Toiletten im 1. Stock sind noch erwähnenswert.
Wer mehr über das Café wissen will, dem empfehle ich aus diesem Grund, die informative Website des Hauses anzuschauen.
Als der Regen nachließ, machten wir uns zufrieden auf den Heimweg über Oberschönau und das Wetter konnte uns mal.
Fazit:
Zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort gewesen. Nicht enttäuscht, sondern hochzufrieden das Café verlassen. Was bleibt also anderes übrig, als eine Empfehlung meinerseits auszusprechen, obwohl dies ob des sichtbaren großen Andrangs gar nicht nötig wäre.
Intro
Erster Urlaubstag in Schönau. Das Wetter sieht nicht so toll aus. Dunkle Wolken rundherum. Regen ist angesagt, aber frühmorgens ist es noch trocken. Nach dem sehr guten und ausgiebigen Frühstück in unserer Unterkunft entschlossen wir uns, den ersten Tag langsam anzugehen. Dies hieß im Klartext, erstmal den Königssee und damit das ganze touristische Treiben am See anschauen.
Nach gut einer halben Stunde zu Fuß waren wir dort. Wanderklamotten an, Regenjacken im Rucksack und auch Regenschirme als Wanderstock dabei. Und das... mehr lesen
4.0 stars -
"Zufällige Einkehr, die zu überzeugen wusste!" Ehemalige UserIntro
Erster Urlaubstag in Schönau. Das Wetter sieht nicht so toll aus. Dunkle Wolken rundherum. Regen ist angesagt, aber frühmorgens ist es noch trocken. Nach dem sehr guten und ausgiebigen Frühstück in unserer Unterkunft entschlossen wir uns, den ersten Tag langsam anzugehen. Dies hieß im Klartext, erstmal den Königssee und damit das ganze touristische Treiben am See anschauen.
Nach gut einer halben Stunde zu Fuß waren wir dort. Wanderklamotten an, Regenjacken im Rucksack und auch Regenschirme als Wanderstock dabei. Und das
Geschrieben am 04.09.2017 2017-09-04| Aktualisiert am
05.09.2017
Besucht am 02.09.2017Besuchszeit: Abendessen 4 Personen
Rechnungsbetrag: 391 EUR
Aus der Heimat der „Bunten Bentheimer“ kam Carsten samt Frau in die Landeshauptstadt, um sich im Großen Garten Herrenhausen an polnischen Feuerwerkskünsten und ein wenig Kleinkunst zu ergötzen. Fast wäre es schief gegangen, weil die Karten schneller vergriffen waren als vermutet. Aber man hilft sich ja unter GG-Kumpels. Es war schön, seine Frau kennen zu lernen. Carsten1972 ist ja ein Lorbass im Shaney-Format, seine Frau dagegen gertenschlank, so ein Mensch, der immer friert.
Da wir, wie meist, mit Taxi anreisten, waren wir ein wenig vor 17:30 Uhr da. Unser Taxifahrer war ein so kleiner schmächtiger Syrer, dass er kaum das Lenkrad überragte. Er meinte, dass auf der Autobahn ihm begegnende immer an ein autonom fahrendes Fahrzeug glaubten.
Empfangen wurden wir nett und zum reservierten Tisch in einer Ecke neben einem bodentiefen Fenster geleitet, durch das die tief stehende Sonne ziemlich heftig herein knallte. Die beiden Damen fanden Platz auf einer Lederwandbank mit gut patinierter übermannshoher Rückenlehne. Gedeckt war stilvoll auf blankem Holz mit modisch sich nach oben verjüngenden Gläsern mit Zauberlehrling-Logo. Unser Tisch
Eine Kerzenanzünderin war schnell zur Stelle. Am restlichen Abend bediente uns ein junger Mann, der einen hervorragenden Job machte, unaufdringlich und sehr aufmerksam. Er fragte, ob wir schon etwas trinken mögen oder noch warten wollten. Die beiden von der niedersächsisch-westfälischen Grenze trafen aber bald ein, so dass unser Servicemann seine Aperitif-Auswahl vorstellen konnte. Es gab etliches für uns Uninteressantes, aber auch einen deutschen Rosé-Winzersekt von Stilger. Meine Frau fragte aber dann, ob es auch Champagner gebe, was bejaht wurde Carsten und seine Frau schlossen sich eine wenig überrumpelt an, obwohl Carsten betonte, dass er deutsche Winzersekte eigentlich lieber möge. Nun denn – mitgefangen. Es kamen vier beschlagene Pol Roger (12,50) weiß in feinen Gläsern. Sehr typisch und ganz nach unserem Geschmack.
Die tadellosen schwarz eingebundenen Karten wurden uns aufgeschlagen gereicht. Es wurde klargestellt, dass nur 2 ½ Stunden Zeit seien wegen des Feuerwerks. Es wurde eine perfekte Punktlandung.
Knuspriges Brot in zwei Sorten kam mit Kräutercreme und Olivenöl. Als Amuse Gueule stellte man uns im Ring geformtes Kalbstatar, fein gehackt mit nicht zu scharfen Zwiebeln und Kerbel auf die Teller. Da meine Frau rohes Fleisch ebenso verschmäht wie rohen Fisch, hatte ich es zweimal. Toll. Es war harmonisch gewürzt, herber Kerbel, Schnittlauch und süße Zwiebel ergänzten sich perfekt. Salz- und Pfeffermühle blieben ungenutzt. Der „Sand“ aus glattblättriger Petersilie war mehr Gag als Geschmacksspender. Amuse Gueule
Fast alle wählten ein Drei-Gang-Menü, nur ich wollte vier. Mein vierter Gang wurde aber so geschickt eingebaut, dass es nicht störend war.
Nun folgte die Weinauswahlorgie aus der 50-seitigen Karte. Die Kalkulation ist fair, geht aber bis an 15.000 Euro heran. Roderick von Berlepsch ist großer Fan restsüßer Weine (Carsten nennt das immer fruchtsüß) und hat hier eine sehr große Bandbreite bis zum wohl ältesten Rheingauer Europas auf Flasche von 1727 (9999.-). Carsten hatte sich in seinen westfälischen Dickschädel (fängt das gleich hinter der Grenze an?)gesetzt, den Wein zu bezahlen und somit auch ganz undemokratisch auszusuchen. Trotz mehrfachen Einwandes von mir, dass meine Frau und ich mit einem frischen knarzigen Riesling immer glücklich seien, fand er eine Preislage unter 30 Euro wohl unwürdig. Er landete beim ersten Wein schließlich bei dem wohl bekannten Wegeler Geheimrat J Spätlese trocken (49.-), liebäugelte kurz mit dem von2000(zum selben Preis), bestellte aber wohl als Konzession an uns den 2014er. Damit kann man so gut wie nie etwas falsch machen.
Mein erster Gang bestand aus einer perfekt gegarten Garnele und einem pochierten 64-Grad-Ei. Die braune Krustentiersuppe (14.-) wurde erst am Tisch angegossen. Die Garnele streckte keck ihren Schwanz aus der Suppe und war somit trocken mit den Fingern zu fassen, um den endständigen Panzerrest auszusaugen. Der Krustentiergeschmack war sehr präsent. Die Würzung war fein, natürlich - wie ich später zu Hause merkte - mit dem unvermeidlichen Knoblauch. Krustentiersuppe
Als zweite Speise bekam ich Backe und Tasche vom Thüringer Landschwein (14.-) auf Blumenkohl und Fenchel. Die Backe war butterzart und saftig auf einem hervorragenden dunklen Jus. Zwei sehr große Tortelloni mit sehr fleischiger Füllung ergänzten das kleine Bäckchen sehr schön. Das Gemüse brachte ein rahmige Note hinzu. Schweinebacke
Meine Frau hatte die geräucherte Kartoffel mit Beluga-Linsen, Apfelkohl und Majoran (11.-). Der Teller wurde dekorativ mit einer kleinen rauchgefüllten Glaskuppel über der Kartoffel gebracht. Der Effekt war gut, geschmacklich hat es nichts gebracht. Ich denke, ich hatte die bessere Wahl. Räucherkartoffel/Beluga-Linsen
Nun begann für Carsten wieder die sich selbst auferlegte Qual der Weinauswahl wieder, die schließlich zu einem Bürgergarten Riesling Spätlese von Müller-Catoir aus dem Jahre 2008 führte (42.-). Carsten betonte mehrfach, dass es doch toll sei, dass dieser Wein nach so vielen Jahren noch so frisch schmecke. Ich bin eben ein Banause und erkenne einfach nicht dass Riesling in der Flasche ebenso genussbringend altert, wie Bordeaux oder Barolo. Ich denke eher, dass dieser Wein 2008/2009 sicher ein Knüller war.
Als Hauptspeise hatten wir alle das Feersisch (norddeutsches Edelrind) Entrecote mit Kartoffelgratin, Kräuterseitlingen und Rotweinzwiebeln (29.-). Der Schnitt des Entrecote erzwingt ja leider eine recht flache Form, wenn man nicht in den Halbkilo-Bereich vordringen will. Das rettet man zum medium rare eigentlich nur mit Shaneys Beefer. Im Zauberlehrling müssen sie aber wohl auch über den Temperaturbereich oberhalb der 500 Grad verfügen, denn das Fleisch war gut der Vorbestellung entsprechend. Das Gratin war für alle vier in einer Rechteckschale zubereitet worden, und so bekam jeder einen Streifen wie ein Stück Butterkuchen auf den Teller. Geschmacklich war es ein wenig blass. Carsten und ich einigten uns auf Einsatz einer falschen Käsesorte. Ansonsten war es aber gut in Konsistenz und Geschmack. Die Seitlinge lagen als Scheiben auf dem Gratin, konnten so also ihr eigenes Aroma nicht zur Geltung bringen. Ausgezeichnet war das Häufchen Rotweinzwiebeln auf den Steaks. Süß und sauer hielten perfekt die Waage, und schlotzig waren sie auch. Feersisch Entrecote
Als vierten Gang zum Dessert wählte ich wieder den kalten Hund (10.-), wohl wissend, dass das Sättigungsgefühl danach überwältigend sein wird. Er kam diesmal in einer Variation mit Hibiskuseis, Müsli und ordentlich frisch zubereitetem Klebekrokant, der sich nur langsam wieder von den Zahninnenseiten löste. Man muss den Zauberlehrling dafür feiern, dass die Tradition des kalten Hundes hier hoch gehalten wird. Es ist immer wieder etwas Besonderes, nicht so stilvoll wie ein fachgerecht zubereitetes Crêpe Suzette, aber ebenso reizvoll. Kalter Hund
Meine Frau nahm den Bienenstich (12.-) und dazu ein Glas von dem Stilger Rosé-Sekt brut. Der Bienstich war prima, der Sekt flach und eher nichtssagend . Später zu Hause hatten wir einen Rosé-Cava im Anbruch, und der war halb so teuer, aber doppelt so gut. Bienenstich
Um 19:58 Uhr hatten wir unsere Rechnungen bezahlt. Die beiden konnten bei nun wieder trockenem Wetter zum Feuerwerk, wir nach Hause.
Es war ein schöner Abend mit guter Verköstigung. Carsten drohte noch an, bei seinem nächsten Hannover-Besuch mit uns das Jante aufzusuchen. Ich sagte gleich, meine Frau werde das nicht tolerieren. Ich bin ja unkomplizierter und werde auch Schweinebauch mit Lakritzsoße oder andere abgedrehte Varianten verdrücken, obwohl ich angesagten Locations nicht so gern hinterher laufe. Wie ich Carsten nun kennen gelernt habe, bin ich sicher, dass er sich im Beef and Reef oder bei Stern (nach gezielter Vorbestellung und unter Vermeidung von Streit mit dem Chef) wohler fühlen würde.
Aus der Heimat der „Bunten Bentheimer“ kam Carsten samt Frau in die Landeshauptstadt, um sich im Großen Garten Herrenhausen an polnischen Feuerwerkskünsten und ein wenig Kleinkunst zu ergötzen. Fast wäre es schief gegangen, weil die Karten schneller vergriffen waren als vermutet. Aber man hilft sich ja unter GG-Kumpels. Es war schön, seine Frau kennen zu lernen. Carsten1972 ist ja ein Lorbass im Shaney-Format, seine Frau dagegen gertenschlank, so ein Mensch, der immer friert.
Da wir, wie meist, mit Taxi anreisten, waren... mehr lesen
Der Zauberlehrling
Der Zauberlehrling€-€€€Restaurant, Weinstube051189963633Geibelstraße 77, 30173 Hannover
4.5 stars -
"Nicht die Spitze, aber schon in der Oberklasse" Ehemalige UserAus der Heimat der „Bunten Bentheimer“ kam Carsten samt Frau in die Landeshauptstadt, um sich im Großen Garten Herrenhausen an polnischen Feuerwerkskünsten und ein wenig Kleinkunst zu ergötzen. Fast wäre es schief gegangen, weil die Karten schneller vergriffen waren als vermutet. Aber man hilft sich ja unter GG-Kumpels. Es war schön, seine Frau kennen zu lernen. Carsten1972 ist ja ein Lorbass im Shaney-Format, seine Frau dagegen gertenschlank, so ein Mensch, der immer friert.
Da wir, wie meist, mit Taxi anreisten, waren
Besucht am 06.08.2017Besuchszeit: Mittagessen 6 Personen
…verkündige dorten, du habest uns hier speisen gesehen, wie das Gesetz es befahl. So hätte wohl der antike griechische Geschichtsschreiber Herodot von unserem Besuch beim Lesumer Traditionsgriechen im Rahmen einer ausgedehnten Radtour berichtet. Doch anders als der spartiatische König Leonidas, der mit – so will es der Mythos – gerade einmal 300 Mann der persischen Übermacht trotzte und mit ihnen in der Schlacht bei den Thermopylen Anfang August 480 v. Chr. vernichtet wurde, wollten wir das griechische Lokal in Bremen-Lesum auch wieder lebend verlassen. Und es sollte uns gelingen…
Nun, die Tour, die uns von der Vahr aus durchs Blockland bis an die Wümme führte, war nicht die kürzeste, aber sicherlich eine der schönsten, die wir bisher zusammen unternahmen. Als wir in Lesum ankamen, waren die Frühstückskalorien natürlich schon lange verbraucht. Schon im pittoresken Örtchen Wasserhorst beschlichen mich erste Anzeichen von aufkommendem Hungergefühl. Doch der Lesumdeich musste ja noch bezwungen werden, ehe wir die Halbzeitpause unseres Sonntagsausflugs unter griechischen Bedingungen einläuten konnten.
Über das „Sparta“ hatte ich so gut wie keine Vorkenntnisse. Lediglich der ausgewiesene Gastro-Hellene „Hanseat1957“ hatte es in seiner mittlerweile legendären Rangliste griechischer Lokale in und um Bremen gelistet (siehe dessen GG-Rezension zum Innenstadtgriechen „Notos“). Vertraut man seiner fachkundigen Einteilung, befindet sich das „Sparta“ im kulinarischen Mittelfeld, das er als „sättigend ohne große Beanstandungen“ näher beschreibt. An einem seiner Favoriten, dem „Orpheas“ in Burg-Grambke sind wir auf dem Weg zum „Sparta“ sogar noch vorbei geradelt.
Das griechische Restaurant in Bremen-Lesum ist ohne Frage ein Traditionslokal. Schon seit mehr als 30 Jahren werden hier Gäste empfangen und verköstigt. Es befindet sich auf dem Gelände des Schützenvereins Lesum-Burgdamm und schon der groß angelegte Außenbereich kündet von einer Auslegung auf viele Gäste (ca. 80 Plätze allein im Sommergarten). Vor der Sonne schützt das große rote Zeltdach. Aufgrund der warmen Witterung haben die vereinzelt stehenden Wärmepilze heute „hitzefrei“. Abends sind sie für „Draußenesser“ sicherlich eine Wohltat. Wir sitzen auf recht bequemen Stühlen aus Kunststoffgeflecht an Bistrotischen mit dunkler Platte. Ob das nun Holz oder Kunststoff war, ist mir nicht mehr in Erinnerung. Simple Eindeckung mit Einfachbesteck, Papierserviette, Pfeffer-/Salzstreuer und einem eher schmucklosen Tischläufer als Unterlage.
Die freundlichen, komplett in einheitlichem Schwarz gekleideten Servicemädchen, hatten viel zu tun, denn der Lesumer Grieche füllte sich zusehends. Mit der Speisenkarte kam auch der erste Begrüßungsouzo an den Tisch. Der Pilavas-Schriftzug auf meinem Glas ließ mich auf seine Herkunft schließen. Dennoch kam er mir nicht ganz so stark vor, wie es die 40 Volumenprozent suggerierten. Ob es sich hier um eine „Verdünnung“ handelte, kann ich nicht bestätigen. Das frisch gezapfte Konzernpils (0,4 l für 3,60 Euro) kümmerte sich schließlich um den Ausgleich meines Flüssigkeitshaushaltes. Und der Einstiegsouzo war sowieso schnell „verdampft“.
Sechs hungrige Personen, die das obligatorisch üppige Standardangebot der Speisenkarte studierten, zählte unser Tisch. Jaja, die Speiseauswahl griechischer Lokale brachte schon so manchen Vegetarier an den Rand der Verzweiflung. Kein Wunder, fühlt man sich doch gegenüber dieser „Randgruppe“ in Anbetracht der Palette an Fleischgerichten hoch überlegen. Im Zeitalter des voranschreitenden Veganismus spenden solche Carnivoren-Enklaven den einfachen Grill-Gemütern besonderen gastronomischen Trost.
Die beiden Damen zu meiner Linken schien dies nicht zu tangieren. Sie bestellten trotzig die Vegetaria-Platte (14,50 Euro) mit den üblichen, kalt-warmen Hellas-Antipasti. Die übrigen Mitglieder unserer Tischgesellschaft agierten vernünftiger und gönnten sich schweinische Leckereien vom Grill. So sorgten natürlich auch Souvlaki, Gyros und Co. für das leibliche Wohl der Radsportgruppe. Ein mit zwei ansehnlichen Spießen belegter Souvlaki-Teller (11,50 Euro), gegrillte Putenfilets mit Pommes (12,80 Euro) sowie die Samos-Platte für zwei Personen (27,50 Euro) wurden von der Fleischfraktion geordert.
Der Krautsalat kam vorweg mit einem ordentlichen Klecks Tsatsiki, ein paar milden, in Essig eingelegten Peperoni, einer Tomatenscheibe und der obligatorischen schwarzen Olive, die auf dem Gurken-Joghurt-Dip thronte. Nun ist ja Krautsalat nicht ganz so mein Ding. Grüner wäre mir dann doch lieber gewesen. Egal, so ein Beilagensalat gehört zum üblichen Vorspeisengeplänkel beim Griechen einfach dazu. Abnicken und weiterreichen war hier die Devise. Denn die Fleischplatte nahte.
Zwei mächtige Souvlaki-Spieße lagen quer über dem zentralen Gyros-Massiv. Flankiert wurden sie von zwei nicht minder stattlichen Hacksteak-Inseln, hier Biftekis genannt. Komplettiert wurde die Grill-Landschaft von zwei Häufchen Tomatenreis und den üblichen rohen Zwiebelringen zur Stärkung des Immunsystems. Die dunklen Röststreifen kündeten von der Zubereitung über offenem Grillfeuer. So ein Fleischgericht bedarf einer gründlich überdachten Vorgehensweise, was die Reihenfolge der zu verzehrenden Grilladen betrifft. Niemals, aber auch wirklich niemals mit dem Gyros beginnen! Ein kulinarischer Anfängerfehler, den ich früher oft mit zähem Schweinefilet oder steinhartem Souvlaki-Spieß folgerichtig bezahlte. Klar, das Hacksteak muss auch nicht gleich das allererste Opfer unserer Gier nach Grillgut sein, denn seine Textur zeigt sich eher unbeeinflusst was das leichte Auskühlen angeht. Ganz anders der Schweinespieß. Hier hatten wir es gleich mit zwei Vertretern der Gattung „Porcus souvlakis“ zu tun. Dicke Tranchen hatte man da auf Edelstahl gespießt und danach Gott sei Dank nicht totgebraten.
Damit nahm die kulinarische Plattentektonik ihren Lauf. Um es vorweg zu nehmen: im Sparta stimmt die Qualität beim Fleisch. Dem saftigen Spieß folgte ein eher zurückhaltend gewürztes Bifteki, ehe der knusprige Gyros die letzten Zweifel in Sachen Fleischgenuss aus dem Weg räumte. Der Tomatenreis war erfreulich körnig und hatte genug Frucht, um das pikant-würzige Hellas-BBQ geschmacklich etwas aufzufangen. Und so schlugen wir uns ähnlich wacker wie der anfangs erwähnte Leonidas am Thermopylen-Pass. Jedoch mit dem Unterschied, dass wir unsere Samos-Platte „vernichteten“.
Der Rest der Radsportgruppe „Bremen-Vahr“ strahlte ähnliche Zufriedenheit über das Essen aus. Alte Geschichten von früheren Sparta-Besuchen wurden aufgetischt. Damals, als die Gyros-Portion keine zehn Mark kostete…
Die beiden „Aushilfsvegetarösen“ neben mir teilten sich die Vegetaria-Platte, wohlwissend dass dieses Beispiel griechischer Frittierkunst alleine kaum zu bewältigen gewesen wäre. Und wirklich, hier wurde nicht gekleckert, sondern so richtig draufgeklotzt. Gegrillte Peperoni mit ordentlich Knoblauch obendrauf, gefüllte Weinblätter, gebackener Schafskäse, überbackene Champignons, Gigantes-Bohnen in Tomatensauce, frittierte oder gebackene Scheiben von der Aubergine und der Zucchini. Gehaltvolles zum Reindippen (Schafskäsecreme und Tsatsiki) vervollständigten das Veggie-Glück. Für die 14,50 Euro war das Gebotene wirklich erstaunlich und die beiden Mädels genossen ihre Platte sichtlich.
Kurz bevor wir den Rückweg antraten, schaute ich mir noch den mit dunklen Holzbalken versehenen Hauptgastraum an. Ihn streifte ich auf dem Weg zur Toilette, die einen etwas heruntergekommen Eindruck machte und sicherlich kein Örtchen des Wohlfühlens darstellte. Der Gastraum wirkte wesentlich einladender, machte er doch schon aufgrund der dunklen Holzpfeiler einen leicht verwinkelten Eindruck. Gepolsterte Eckbänke und „eiserne Vorhänge“ ließen gemütliche Sitzecken entstehen, die zur heimeligen Atmosphäre passten. Im angrenzenden „Wintergarten“ ging es da schon etwas betriebsamer zu. Bei insgesamt 120 Innenplätzen wunderte das auch nicht, war an jenem Sonntagmittag nicht nur die Außenterrasse gut besucht.
Auf der Internet-Seite las ich von einem Buttersäure-Anschlag vor rund vier Jahren in eben jenem Gastraum. Die feigen Täter wurden scheinbar nie gefasst. Bleibt zu hoffen, dass der Betreiberfamilie Rempelos solche existenzgefährdenden Erlebnisse in Zukunft erspart bleiben und sie auch weiterhin so gute Qualität in Bremen-Lesum auf die Teller bringen. Ein wirklich lohnendes Ausflugsziel, das vor allem bei gutem Wetter seine Reize hat.
…verkündige dorten, du habest uns hier speisen gesehen, wie das Gesetz es befahl. So hätte wohl der antike griechische Geschichtsschreiber Herodot von unserem Besuch beim Lesumer Traditionsgriechen im Rahmen einer ausgedehnten Radtour berichtet. Doch anders als der spartiatische König Leonidas, der mit – so will es der Mythos – gerade einmal 300 Mann der persischen Übermacht trotzte und mit ihnen in der Schlacht bei den Thermopylen Anfang August 480 v. Chr. vernichtet wurde, wollten wir das griechische Lokal in Bremen-Lesum... mehr lesen
Restaurant Sparta
Restaurant Sparta€-€€€Restaurant0421637311Hindenburgstr. 14 a, 28717 Bremen
4.0 stars -
"Radfahrer kommst du nach Sparta…" Ehemalige User…verkündige dorten, du habest uns hier speisen gesehen, wie das Gesetz es befahl. So hätte wohl der antike griechische Geschichtsschreiber Herodot von unserem Besuch beim Lesumer Traditionsgriechen im Rahmen einer ausgedehnten Radtour berichtet. Doch anders als der spartiatische König Leonidas, der mit – so will es der Mythos – gerade einmal 300 Mann der persischen Übermacht trotzte und mit ihnen in der Schlacht bei den Thermopylen Anfang August 480 v. Chr. vernichtet wurde, wollten wir das griechische Lokal in Bremen-Lesum
Besucht am 27.08.2017Besuchszeit: Abendessen 4 Personen
Rechnungsbetrag: 67 EUR
Allgemein
Heute war Anreisetag für unseren einwöchigen Urlaub am Königssee, bei dem wir eine Schwester meiner Frau mit ihrem Mann mit im Auto hatten. Trotz Sonntag war die Autobahn brechend voll durch hohes Verkehrsaufkommen. Etliche Staus wegen diverser Baustellen stellten unsere Geduld auf eine harte Probe. Fast sieben Stunden Fahrzeit, bevor wir unser Hauptquartier am frühen Nachmittag erreichten. Und das für 521 km.
Sei es drum. Nachdem die Frauen auf der Caféterrasse unseres Hotels erst mal ein Haferl Kaffee mit einem schönen Stück Kuchen einnahmen und die Herren ihr erstes kaltes Hefeweizen vor sich stehen hatten, war der Anreisestress schnell vergessen. Da in dem Hotel nur das öffentliche Café sowie ein Brotzeitstüberl bis 19 Uhr kleine Mahlzeiten anboten, sollte jeden Abend auswärts gegessen werden.
Nach Rücksprache mit der Chefin des Hauses empfahl sie uns drei Restaurants in maximal 5-minütiger Entfernung. Darunter auch das Grünsteinstüberl. Dieses wurde vom geschätzten Userkollegen Schwalmwellis auf GG in Berchtesgaden gelistet, steht aber in Schönau. Aufgrund seiner guten Erfahrungen in dem Haus und der Empfehlung unserer Stammfriseurin im Heimatort sowie einer ADAC-Angestellten, die uns beim Abholen gewisser Unterlagen für die Königsseegegend vom Grünsteinstüberl vorschwärmte, da ihr Mann dort angeblich das beste Stück Fleisch seines Lebens gegessen hatte, überzeugte ich meine drei Begleiter gleich mal davon, dass wir am Abend dort einkehren. Vorderfront mit seitlichem Biergarten
Service
Beim Anmarsch zu Fuß in das kleine abgelegene Gässchen sah alles schon mal vielversprechend aus, bis auf die Farbe des Himmels. Dunkle Wolken türmten sich hinter und über den umliegenden Bergen auf. Dieser Umstand sorgte dafür, dass wir nicht im schönen Biergarten Platz nahmen, sondern nach drinnen gingen.
Da sah es aus, wie in einer Rumpelkammer. Irgendwie müssen die wohl am Vorabend eine größere Veranstaltung gehabt haben. Wir durchstöberten alle vorhandenen kleinen Räumlichkeiten nach einem Plätzchen. Eine der Bedienungen folgte uns und bat, darum, dass wir nicht das hinterste Gastzimmer aussuchen, damit sie nicht so weit laufen müssen. Das mussten sie kurz darauf aber doch, da ein veritabler Regenguss dafür sorgte, dass alle Biergartengäste nach innen strömten.
Nachdem wir einen kleinen 4-er-Tisch für uns aussuchten, kam dann auch die junge, bestimmt einheimische Bedienung im flotten Dirndl an den Tisch, begrüßte uns freundlich, gab jedem die Speisekarte in die Hand und fragte auch gleich, wie sollte es auch anders sein, nach unserem Getränkewunsch. Da doch einige Seiten durchzublättern waren und der Schwager gern vorher wissen will, was das Bier kostet, baten wir um einige Minuten Geduld. Die wurden uns mit einem freundlichen „gerne“ gewährt.
Nach einiger Zeit bestellten wir unsere Getränke. Während wir darauf warteten, konnten wir die Speisekarte nach den Essensangeboten durchforsten. Als dann die gut gekühlten Getränke an den Tisch kamen, wurde den Damen ihr Wein (Blauer Zweigelt, 0,25 l, 4,20 €) aus einer Karaffe ins Glas eingeschenkt. Das Bier für die Herren war ein gut gezapftes Helles (0,5 l, 3,30 €). Ein freundliches „Zum Wohl“ erklang aus ihrer Kehle. Nun konnten die Speisewünsche aufgenommen werden. Studium der Speisenkarte
Sie kümmerte sich um unser Wohl. Alle Speisen wurden sozusagen gleichzeitig serviert, guten Appetit gewünscht und auch Nachfragen, obs schmeckt gab es. Getränkenachschubswünsche wurden erfragt und auch prompt in die Tat umgesetzt. Auch andere Bedienungen, die an unserem Tisch vorbeigingen, fragten nach, ob noch alles in Ordnung ist.
Die Rechnung wurde mit einem ordentlichen Bon vorgelegt und auf unseren Wunsch hin pro Paar getrennt abgerechnet. Normalerweise würden vier GG-Sterne von mir verteilt. Leider gab es dann beim Essen einen Grund, einen kleinen Abzug vorzunehmen. Also GG 3,5 Sterne
Essen
Nachdem ich mich schon im Vorfeld auf einen richtig guten Schweinebraten gefreut habe, fiel mir die Bestellung leicht. In der Karte war ein gscheiter Schweinsbraten mit Semmelknödel und Krautsalat (12,90 €) aufgeführt. Aber nicht in Dunkelbiersauce, wie es im Internet einzusehen ist, sondern im eigenen Saft geschmort. Was ich ja eigentlich ganz gut fand. Schätzchen und Schwager auch. Also bestellten wir alle Drei dieses Gericht.
Als dann serviert wurde, staunten wir nicht schlecht, ja die Augen glänzten. Zwei große, dicke Scheiben Fleisch, dazu zwei große Semmelknödel, bei jedem noch ein Stück Schwarte drauf. Allgemeiner Tenor: Herz, was willst du mehr.
Leider konnte das Fleisch den optischen Eindruck nicht bestätigen. Mehr als die Hälfte war zu zäh und trocken, kaum zu kauen. Das Stück Schwarte war nur bei Schätzchen kross, bei mir und dem Schwager labbrig. Der dünne Eigensaft konnte nicht wirklich einen tollen Geschmack erzeugen, war aber immerhin noch okay. Okay bis gut wurde der vorab servierte Krautsalat von uns empfunden.
Wir trösteten uns damit, dass wir die große Portion eh nicht gepackt hätten und aßen halt nur das kaubare und somit essbare Fleisch.
Als unsere Bedienung wieder einmal fragte, ob alles in Ordnung ist, bemängelte ich bei ihr den Zustand des Fleisches. Ein Achselzucken nach dem Motto Pech gehabt und ein: „Ich gebe es in der Küche weiter“ war die Reaktion. Rückantwort kann keine mehr, weder von ihr noch aus der Küche. Schweinebraten mit Semmelknödeln
Meine Schwägerin, die nicht auf Schweinebraten steht, bestellte den Teufelstoast (8,90). Ein Schweinerückensteak mit scharfer Cocktailsauce, Zwiebeln, Pommes und Salatgarnitur. Die Cocktailsauce ertränkte fast alles, was auf dem Teller zu finden war. Dieser war für diese Portion eindeutig zu klein gewählt. Da man außer dieser Sauce nur noch die Pommes und ein paar Salatblätter zu sehen bekam, habe ich auf ein Foto verzichtet. Optisch sah es also nix aus, aber geschmeckt hat es ihr. Sie musste halt das Fleisch unter der Sauce mit dem Messer finden, was doch etwas umständlich war.
2,5 GG-Sterne für das Essen, da der Schweinebraten nix war und beim Teufelstoast die Optik für die Augen, die ja bekanntlich mitessen, fehlte.
Ambiente
Eine urige Atmosphäre, viele mehr oder weniger kleine Gasträume mit einigem an Nippes ausgestattet, strahlen so etwas wie Gemütlichkeit aus. Stammtisch hinter uns
Sauberkeit
Trotz des vielen Nippes war eigentlich nichts zu bemängeln, auch wenn der eine oder andere Teppich schon sehr abgenutzt war. Die Toiletten sind sehr klein. Um hinein zu kommen, musste erst mal ein Wickeltisch beiseitegeschoben werden. Bei hohem Gastaufkommen, sind hier möglicherweise Wartezeiten zu befürchten.
Fazit:
Deutlich unter dem, was wir ob der vielen Empfehlungen im Vorfeld unseres Urlaubes erwartet haben.
Vielleicht haben wir ja nur mal einen
Allgemein
Heute war Anreisetag für unseren einwöchigen Urlaub am Königssee, bei dem wir eine Schwester meiner Frau mit ihrem Mann mit im Auto hatten. Trotz Sonntag war die Autobahn brechend voll durch hohes Verkehrsaufkommen. Etliche Staus wegen diverser Baustellen stellten unsere Geduld auf eine harte Probe. Fast sieben Stunden Fahrzeit, bevor wir unser Hauptquartier am frühen Nachmittag erreichten. Und das für 521 km.
Sei es drum. Nachdem die Frauen auf der Caféterrasse unseres Hotels erst mal ein Haferl Kaffee mit einem schönen... mehr lesen
Grünsteinstüberl
Grünsteinstüberl€-€€€Restaurant086525237Hirschenweg 6, 83471 Schönau am Königssee
3.5 stars -
"Aus unserer Sicht die vielen Vorschusslorbeeren nicht erfüllt!" Ehemalige User
Allgemein
Heute war Anreisetag für unseren einwöchigen Urlaub am Königssee, bei dem wir eine Schwester meiner Frau mit ihrem Mann mit im Auto hatten. Trotz Sonntag war die Autobahn brechend voll durch hohes Verkehrsaufkommen. Etliche Staus wegen diverser Baustellen stellten unsere Geduld auf eine harte Probe. Fast sieben Stunden Fahrzeit, bevor wir unser Hauptquartier am frühen Nachmittag erreichten. Und das für 521 km.
Sei es drum. Nachdem die Frauen auf der Caféterrasse unseres Hotels erst mal ein Haferl Kaffee mit einem schönen
Geschrieben am 02.09.2017 2017-09-02| Aktualisiert am
02.09.2017
Besucht am 04.08.2017Besuchszeit: Abendessen 4 Personen
Rechnungsbetrag: 470 EUR
So ähnlich hätte wohl Ludwig XIV. seine Gäste begrüßt, wäre er kein absolutistischer Herrscher, sondern Gastronom aus Leidenschaft gewesen. Nun, Chefkoch und Betreiber des Restaurants „Feines 1783“ Stefan Schröder ist genau das und lange Reden sind nicht sein Ding. Stattdessen möchte der 41jährige Hanseat lieber mit hoher Produktqualität, ausgesuchten Zutaten und dem Komplettverzicht auf Konservierungsstoffe bzw. Geschmacksverstärker punkten.
Mit markigen Sprüchen, die vielleicht nicht bei jedem Gast gut ankommen, verkörpert der Hamburger Jung, der im Souterrain des Schüttings, einem denkmalgeschützten Gebäude der Bremer Kaufmannschaft, sein mittlerweile viertes Restaurant betreibt, den immer seltener werdenden Typus eines unterhaltsamen Küchenchefs, der den Gästekontakt sucht und mit seinem profunden Produktwissen nicht hinterm Berg hält. „Die Karte bin ich!“ – ein Satz von ihm, der gleich zu Beginn den Titel für diesen denkwürdigen kulinarischen Abend im Zentrum Bremens lieferte.
Sein gastronomischer Werdegang an der Weser begann vor ca. 7 Jahren, als er in Schwachhausen das „Allegria“ eröffnete und dort mit Prime Beef und Meeresdelikatessen den Spaß am Genießen von Beginn an in den Vordergrund rückte. Doch nicht nur dort sorgte er für „strahlende Gaumen“ (Zitat Stefan Schröder). Im „Kleinen Ratskeller“ verhilft er seit 2014 der traditionellen Bremer Küche zu mehr Ansehen. Seit 2016 lässt er als Geschäftsführer im „Piazza“ an der Schwachhauser Heerstraße die toskanische Frischeküche mit hausgemachter Pasta und frischem Meeresgetier auf seine Genießerklientel los.
Soweit die rasante Entwicklung des Herrn Schröder, die schon einige Parallelen zum Frankfurter Erfolgsgastronom Christian Mook aufweist. Wie dieser setzt der Wahlbremer auf bestes Fleisch in ungezwungener, jedoch besonderer Umgebung. Und auch bei ihm ist der Promi-Faktor zuweilen recht hoch – zumindest was sein Erstlokal „Allegria“ angeht. Nun hat der aufstrebende Autodidakt am Herd mit der Traditionsadresse am Bremer Marktplatz ein weiteres Ass in Sachen gehobener Kulinarik aus der Kochjacke geschüttelt. Dort kocht er nicht nur für „Werder-Legenden“ und „Club-Veteranen“ (der „Club zu Bremen“ hat das Restaurant an ihn verpachtet, Anm.), sondern auch für Borgfelder und Pfälzer im Genuss-Exil.
Ein kleiner Zeitsprung. 1783, als den Brüdern Montgolfier der erste Aufstieg eines bemannten Heißluftballons gelang und Wolfgang Amadeus Mozart im Wiener Burgtheater so richtig abrockte, noch lange bevor der Österreicher Hans Hölzel alias „Falco“ davon Wind bekam, wurde der „Club zu Bremen“ gegründet. Es ist heute der älteste und größte Gesellschaftsclub seiner Art und das Schütting ist sozusagen sein „Clubhaus“. Ein solches ist ohne die passende Gastronomie kaum vorstellbar. Doch leider war diese in den letzten Jahren von einigen recht erfolglosen Konzepten geprägt. Nach gut halbjähriger Zwangspause übernahm dann Stefan Schröder das Ruder im „1783“ und schuf dort binnen weniger Monate eine „Clubhaus-Gastronomie“ der ganz besonderen Art, wovon wir uns Anfang August selbst ein Bild machen konnten.
Wie immer wenn die „Pfälzer Genussfraktion“ den weiten Weg an die Weser findet, gerät ein hier schon mehrfach in Erscheinung getretener Prime-Rezensent in einen Gemütszustand, der zwischen wachsender Euphorie und leichter Panik changiert. Wo soll es nur an diesem einen Abend hingehen? Die Auswahl der passenden Lokalität macht sich der Bremer Edelkritiker nie leicht, obwohl er ja mittlerweile ganz genau weiß, welche Vorlieben der Schreiber dieser Zeilen mit ihm teilt. Aber wird der ausgesuchte Genusstempel auch der weiblichen Neigung entsprechen? Zugegeben: kein leichter Job. Doch mit der eigens angefutterten Restaurant-Routine ließ der Geschmacks-Guru aus der Hansestadt auch diesmal nichts anbrennen und reservierte einen Tisch für vier im altehrwürdigen Gewölbekeller des „Schütting“.
Die aufgestellte Schiefertafel vor dem Eingang kündete von Vitello tonnato (11,50 Euro), gegrilltem Big-Eye-Tuna (15 Euro) und Baby-Steinbutt (25 Euro). Das hörte sich doch schon ganz ordentlich an. Ein paar Treppenstufen weiter unten wurden wir freundlich empfangen – aha, der Bremer Local verkehrt hier öfter! – und in der Nähe zur Bar platziert. Getränketechnisch gesehen sicherlich einer der besten Plätze des Hauses. Der Gastraum füllte sich nach und nach, und das obwohl das Wetter zum Draußensitzen auf der Marktplatz-Terrasse einlud. Nun ja, dem Bremer Sommer fehlt ja in der Regel die Wärme der späten Stunde, die in der Pfalz selbst Ende August noch den Genuss unter freiem Himmel ermöglicht. Deshalb ging die Wahl des Tisches im Inneren auch völlig in Ordnung. Zumal eine der Damen am Tisch etwas erkältet war.
Ganz wichtig: man kommt als Gast gleich an. Sowohl das unprätentiöse Auftreten der Servicekräfte, als auch der stilvoll-gemütlich eingerichtete Gastraum sorgen schnell für Wohlbefinden. Das weiß gestrichene, indirekt angestrahlte Gewölbe, der edle Parkettboden und die schnörkellose Eindeckung auf hellen Holzplatten fallen mir sofort ins Auge. Letztere kommt mit Einfachbesteck, Stoffserviette, Brottellerchen und bauchigem Wasserglas auch ganz gut ohne weiße Tischdecke aus. Bequem gepolsterte Gastrostühle und Wandbänke bieten eine angenehme Unterlage. Eine knapp über Hüfthöhe eingezogene Abtrennung kommt ihrer raumteilenden Funktion nach. Daneben bietet der Gewölbekeller kleinere Nischen für Romantiker oder solche, die den Präsentierteller meiden.
Im dahinter liegenden zweiten Gastraum geht es etwas gediegener zu. Zwar blicken auch hier ein paar historische Gestalten leicht mürrisch und nicht minder großformatig von den in makellosem Weiß gehaltenen Wänden, aber die Tische sind hier ganz klassisch in weißes Leinen gehüllt. Zusammen mit den dunklen Sitzbezügen wirkt das etwas edler. Eben weniger „casual“ wie man heute zu sagen pflegt. Die unterschiedliche Einrichtung der Gasträume drückt sich auch in Form der von der Decke baumelnden Leuchten aus. Globige Hängeleuchten mit Einzelspot aufs Wesentliche findet man in den Nischen. Flache, an den Wänden angebrachte Designerlamper strahlen quaderförmig in Richtung Gewölbedecke. Und im eher klassisch angehauchten hinteren Abteil hängen antik anmutende Kronleuchter. Die bewusst reduziert gehaltene Dekoration begnügt sich mit der Zurschaustellung einiger „Big Bottles“ in Rot samt hochwertiger Holzkisten. Auf ausgedienten Barrique-Fässern harren jede Menge Digestivmöglichkeiten ihrer Ausschöpfung.
Aber auch was das Aperitif-Angebot angeht, ist man hier gut aufgestellt. Wenn ich auch auf meinen obligatorischen Pernod verzichten musste. Mein Bremer Informant hat mir übrigens brühwarm gesteckt, dass die Lücke in Sachen südfranzösischem Kräuterschnaps mit Anisschwerpunkt nach unserem Besuch zeitnah geschlossen wurde. Der fruchtige Lillet-Berry (6,90 Euro) schmeckte aber auch ganz vorzüglich und verschaffte mir etwas lindernde Kühle an diesem warmen Sommerabend. Die beiden Damen am Tisch hatten es zu Beginn ganz gern alkoholfrei, was ihnen zwei Sommercocktails (jeweils 8,50 Euro) einbrachte. Meinem Gegenüber war da eher nach Schampus zumute. Die 19,50 Euro für das Gläschen (0,1l) schreckten ihn nicht davon ab, gleich zweimal den Perrier Jouet Blason Rosé zu ordern. „Nobel geht die Welt zugrunde…“ sagen die einen. Andere wiederum halten es eher wie der nette „Onkel“, der uns an diesem Abend nicht nur bekochte, sondern auch am Tisch beriet: „Warum willst du laufen, wenn du fliegen kannst…“ Ein Text der ihm sicherlich leicht von den Lippen kommt.
Der ließ wirklich nichts unversucht, um uns auf die richtige Prime-Beef-Fährte zu schicken. Ein paar kurzgebratene Mikroscheiben vom „besten Rind aus Bremen“ als Appetizer, die in keinster Weise „wie Omma unterm Arm“ schmeckten, sondern in uns den Wunsch nach carnivorischer Erleuchtung entfachten. Oder das Steinpilzsüppchen, bei dem er vorher „seine(n) Löffel abzugeben“ drohte, damit wir die herrlich intensiv schmeckende Schwammerl-Essenz auch ja ganz auslöffelten. Daneben machten wir die Bekanntschaft mit einem ultrafrischen Riesenknurrhahn, den er uns genauso stolz am Tisch präsentierte wie das fleischliche Rohmaterial, das in Form eines 300 Gramm schweren Rinderfilets und eines noch etwas mächtigeren Entrecôtes (400 Gramm) später auf unseren Tellern landen sollten.
Ruhelos nah am Kunden und kompromisslos qualitätsbewusst am Herd – so lernten wir Stefan Schröder an diesem Abend kennen und schätzen. Dauernd zwischen seiner Küche und dem Gastraum pendelnd. Als Opener brachte unsere „lebende Speisekarte“ eine verdammt kreativ angerichtete Surf’n-Turf-Vorspeisenplatte mit stattlicher Ausstattung an den Tisch. Austern, gegrillte Garnelen, perfekt gebratene Jakobsmuscheln, Tagliata vom Rind, Beef Tartar, Röstbrot, Spicy Popcorn und gebackene Datteltomaten lagen mit ein paar hausgemachten Dips (endgeile Mango-Aioli!) und jeder Menge Grünzeug aus dem Kräutergarten auf einer respektablen Glasplatte. Die 34 Euro für diesen sündhaft leckeren Hingucker waren wirklich sehr gut angelegt.
Das Seafood war von bestechender Qualität und auch das süffige, mit delikater Chili-Mayo überzogene Beef Tartar wusste mit unserem ersten Hunger perfekt umzugehen. Mit ihren unterschiedlichen Aromen und Geschmacksnuancen setzte die große Hedonisten-Platte gleichmal ein ganz dickes kulinarisches Ausrufezeichen an diesem noch jungen Abend. Dass Stefan Schröder nicht nur lockere Sprüche draufhat, sondern auch richtig gut kochen und vor allem einfallsreich kombinieren kann, wussten wir spätestens nach dieser sagenhaften Synthese aus herzhaft-filigranen Preziosen von der Weide und aus der See.
Dazu – außer dem üblichen Edel-Blubberwasser von Vilsa (0,75l für 5,90 Euro) gegen den Durst – eine mit fairem Zweierfaktor berechnete Lagencuvée aus der Pfalz. Der knarztrockene Riesling „Suez“ (35 Euro) vom VDP-Giganten Reichsrat von Buhl sprach zwar dem Moselenthusiasten unter uns nicht vollends zu, hatte aber genug Rasse um die illustre Gesellschaft feiner Vorspeisen adäquat zu begleiten.
Als kleinen Zwischensnack teilten sich die beiden „Gustatores“ am Tisch den gegrillten Bigeye-Tuna vom Tagesangebot (15 Euro). Das bedeutete: für jeden zwei perfekt gebratene, mit Sesam ummantelte Scheibchen vom Lieblingsfisch meines Katers Jules. Selbstverständlich auf zwei Teller verteilt und ästhetisch in Szene gesetzt. Rote Beetemus und Mini-Stückchen vom jungen, grünen Spargel wurden von würzigem Popcorn und aromatischem Thai-Basilikumpesto kongenial ergänzt. Das sah nicht nur gut aus, sondern passte auch hervorragend zusammen. Ideenreich und ohne viel Chichi auf dem Teller war das eine gelungene Komposition, die mit erdigem Rote Beete Aroma und einer feinen Asia-Würze den in Sashimi-Qualität gereichten High-End-Thunfisch angemessen begleiteten. Die Resonanz am Gaumen war entsprechend positiv.
War es die Hitze oder diese Art von allgemeiner Versoffenheit, die vorzugsweise dann eintritt, wenn das Setting rundherum passt, warum der Pfälzer Riesling in relativ kurzer Zeit der Becherlaune unseres Vierertisches anheimfiel? Auch egal, denn für Nachschub war ja schnell gesorgt. Zugegeben, als Pfalzweinfan lege ich insbesondere bei den weißen Kreszenzen die angetrunkenen Scheuklappen nur selten ab und packe die Gelegenheit auf ein Glas voll Heimat gerne beim Stiel des konkaven Weinkelches. Zumal sich die Auswahl an Weinen Pfälzer Provenienz im „Feines 1783“ durchaus sehen lassen konnte. Wir entschieden uns für den strohgelben 2016er Sauvignon Blanc aus dem Hause Knipser (32 Euro), der sogleich mit mineralischer Zitrusfrische am Gaumen punktete.
„Trinkfreude mit Trinkfreunden teilen!“ – Bacchus war uns hold und unsere Weinlaune stieg mit jedem Glas. Die Mädels am Tisch übernahmen schließlich die restliche Vernichtung der Weißwein-Bestände, während die auf Prime-Beef wartende Männlichkeit einen Roten Italiener für würdig erachtete, die hausgereiften Edelstücke zu begleiten. Getreu dem Motto „Was du heute kannst entkorken, das verschiebe nicht auf morgen!“ trauten wir uns an einen 2013er Cesanese von Ômina Romana aus dem Latium (59 Euro). Keine Frage, mit dieser autochthonen, bei uns so gut wie unbekannten Rebsorte, wollten wir unseren Rotweinhorizont erweitern. Die antike Edelrebe aus dem Lazio besaß ein elegantes Tanningerüst und hatte trotz der spärlichen 13 Volumenprozent noch genügend „Bumms“ um dem Nobel-Rind Paroli zu bieten. Kein außergewöhnlicher Tropfen, aber sicherlich auch kein vinophiler Fauxpas.
“Let the Beef do the talking!” Auf zwei Teller verteilt, lagen die beiden Traumtranchen übereinander gestapelt vor uns. Welch ein Anblick in Rosa. Sowohl das Filet (oben), als auch das Entrecôte-Fundament waren hervorragend medium-rare gegrillt, raffiniert gewürzt und von bestechender Fleischqualität. Bestes US-Beef, wie ich es vorher nur einmal im Karlsruher „Scheibenhardt“ vom Bader Lenny serviert bekam. Für das 300 Gramm schwere Filet wurden 55 Euro berechnet, während das 400g wiegende, sicherlich beste Entrecôte meines Lebens mit 45 Euro zu Buche schlug. Die ausgeprägte Marmorierung des Fleisches, die uns schon im Rohzustand ins Auge fiel, sorgte für eine superbe Saftigkeit und der Geschmacksträger Fett für vollmundigen Fleischgenuss. Dazu servierte Stefan Schröder delikat gewürzte Fritten, die er mehr durch die Fritteuse jagte und die wahrscheinlich noch drei Tage später den gleichen Grad an Knusprigkeit gehabt hätten. Auch dazu gesellten sich ein paar hausgemachte Dips, die das Ganze noch optimierten.
Die Wahl der jungen Dame neben mir fiel weniger fleischlastig aus. Sie hatte sich für die hausgemachte „Fiori-Pasta“ (16 Euro) aus kanadischem Bio-Hartweizen entschieden. Mit gebratenen Pfifferlingen, frittiertem Rucola, Röstbrotscheiben, geschmolzenen Cocktail-Tomaten und Pinienkernöl veredelt, hätte dieser ansehnliche Nudel-Teller gar nicht mediterraner ausfallen können. Ein einfaches Gericht, das von der Zubereitung her keine Wünsche offen ließ. Die Pasta perfekt gegart, das Pilzragout von intensivem Aroma. Die Basics passten im „1783“ also auch.
Das Zitronenrisotto erhielt sein kulinarisches „Upgrade“ durch das gegrillte Seezungenfilet (30 Euro). Mit einer stattlichen Zucchini-Scheibe vom Grill und einem kleinen Streifzug durch Schröders mediterranen Kräutergarten brachte das optisch wie geschmacklich frischen Wind auf den Teller. Ein Beweis, dass man hier nicht nur die Garpunkte beim Fleisch perfekt einzuhalten verstand.
Den schon stark vorangeschrittenen Sättigungsgrad missachtend, wurde zum kulinarischen Finalschlag angesetzt. Die Damen teilten sich eine Crème brulée von der Tahiti-Vanille mit einer Nocke Cassis-Sorbet (9 Euro), während die Herren das „alles Käse“ fanden und sich über eine stattliche Auswahl von Rohmilchvertretern (inkl. Parmaschinken, Feigenchutney und Grissini) hermachten.
Klar musste auch der letzte Gang alkoholisch unterfüttert werden. Das Fläschchen 2013er Riesling Auslese vom Reichsrat von Buhl (0,5l für 42 Euro) schmeckte dazu „Ungeheuer“lich gut. Dazwischen platzierten wir noch das ein oder andere Gläschen Rotwein (ein Zinfandel aus Kalifornien war auch dabei), um den Rausch perfekt zu machen.
Danach führte mich der Hausherr locker dozierend durch die historischen Räumlichkeiten. Neben dem mondänen Clubraum des Bremer Gesellschaftsvereins imponierte mir vor allem der Besuch der Küche. So oft lassen sich die Herren am Herd ja nicht auf die Armaturen schauen.
Ein paar selbstgemachte Macarons, weißer Nougat und das obligatorische Popcorn, das sich in unterschiedlichster Würze auf nahezu jedem Teller an diesem Abend wiederfand, entließen uns um ca. 500 Euro erleichtert in die Bremer Nacht. Keine Frage: ein Abend, an den wir noch lange zurückdenken werden. Dank Stefan, Borgi & Co.
So ähnlich hätte wohl Ludwig XIV. seine Gäste begrüßt, wäre er kein absolutistischer Herrscher, sondern Gastronom aus Leidenschaft gewesen. Nun, Chefkoch und Betreiber des Restaurants „Feines 1783“ Stefan Schröder ist genau das und lange Reden sind nicht sein Ding. Stattdessen möchte der 41jährige Hanseat lieber mit hoher Produktqualität, ausgesuchten Zutaten und dem Komplettverzicht auf Konservierungsstoffe bzw. Geschmacksverstärker punkten.
Mit markigen Sprüchen, die vielleicht nicht bei jedem Gast gut ankommen, verkörpert der Hamburger Jung, der im Souterrain des Schüttings, einem denkmalgeschützten... mehr lesen
5.0 stars -
"„La Carte – c’est moi!“" Ehemalige UserSo ähnlich hätte wohl Ludwig XIV. seine Gäste begrüßt, wäre er kein absolutistischer Herrscher, sondern Gastronom aus Leidenschaft gewesen. Nun, Chefkoch und Betreiber des Restaurants „Feines 1783“ Stefan Schröder ist genau das und lange Reden sind nicht sein Ding. Stattdessen möchte der 41jährige Hanseat lieber mit hoher Produktqualität, ausgesuchten Zutaten und dem Komplettverzicht auf Konservierungsstoffe bzw. Geschmacksverstärker punkten.
Mit markigen Sprüchen, die vielleicht nicht bei jedem Gast gut ankommen, verkörpert der Hamburger Jung, der im Souterrain des Schüttings, einem denkmalgeschützten
Besucht am 30.08.2017Besuchszeit: Abendessen 4 Personen
Rechnungsbetrag: 133 EUR
Wie schon geschrieben, ist dies eine ungewöhnliche Location. Der Slogan "Hier fährt der Genuss ab" bezieht sich sicherlich auch darauf, dass es mal ein Bahnhof war. Aber geniessen kann man hier, ohne Schi-Schi.
Was ich besonders mag, ist, dass es eine übersichtliche Speisenkarte ist, mit absolut frischen Speisen, immer der Saison angepasst. Neben der hier üblichen bergischen Küche werden auch Steaks angeboten und eben das Saisonale. Als Pfifferling-Fan wurde ich fündig!
Spitzen von der Rinderlende in einer Pfifferling-Pfeffersauce auf hausgemachten Bandnudeln und einem gemischten Salat zu EUR 23,30. Die Spitzen entpuppten sich als feine dünne Fleischscheiben, sehr zart und sogar medium gebraten. Die Soße war cremig, perfekt mit Pfeffer abgestimmt und die Pfifferling fest, nicht zerkocht oder "matschig". Die Portion war OK, aber es war so lecker, es schmeckte nach meeeehr!
Mein Frau, ebenfalls nach Pfifferlingen suchend wählte die Medaillions von der Duroc Schweinelende auf einem Ragout von frischen Pfifferlingen dazu Kartoffel-Parmesankuchen und Feldsalat in einem Kürbisdressing. Der Preis lag bei EUR 19,50. Auch hier war das Fleisch sehr zart, perfekt zubereitet und die Pilze sehr schmackhaft. Es passte. Was uns allerdings erst später auffiel war, dass der Feldsalat auch ein gemischter Salat war. Zu spät gemerkt. Machte aber nichts aus. Erwähnenswert ist noch, das der Kartoffel-Parmesankuchen in einer sehr netten, ansprechenden Form serviert wurde.
Als dritte Speise wählte unser Gast die bunte Salatschüssel der Saison mit frischen Salaten mit Balsamicodressing zu EUR 10,50 dazu noch 100 g gebratene Putenbrust, welche mit EUR 5,50 zu Buche schlagen.
Zu den Getränken ist zu bemerken, dass es nur eine kleine Anzahl offener Weine gibt und diese ausschließlich aus Baden-Württemberg. Der Riesling und der Weißburgunder waren gut, aber trotzdem würde ich mir mehr Auswahl wünschen. Kleinigkeit am Rande: es gibt hier den Düsseldorfer Senfrostbraten, aber leider kein Düsseldorfer Altbier ;-(
Einen Lacher hatten wir am Anfang, beim studieren der Speisekarte. So wird bei den Steaks frisch geriebener Meertetich angeboten, klar was gemeint ist, liest sich aber sehr komisch, oder? Als wir die Bedienung daraufhin aufmerksam machten bekamen wir als Antwort "Sie sind schon der Fünfte, der mir das sagt....". Warum ändert man das dann nicht?
Wie schon geschrieben, ist dies eine ungewöhnliche Location. Der Slogan "Hier fährt der Genuss ab" bezieht sich sicherlich auch darauf, dass es mal ein Bahnhof war. Aber geniessen kann man hier, ohne Schi-Schi.
Was ich besonders mag, ist, dass es eine übersichtliche Speisenkarte ist, mit absolut frischen Speisen, immer der Saison angepasst. Neben der hier üblichen bergischen Küche werden auch Steaks angeboten und eben das Saisonale. Als Pfifferling-Fan wurde ich fündig!
Spitzen von der Rinderlende in einer Pfifferling-Pfeffersauce auf hausgemachten Bandnudeln und einem... mehr lesen
4.0 stars -
"Immer wieder wechselnde Speisekarte - diesmal besonders Pfifferlinge" Ehemalige UserWie schon geschrieben, ist dies eine ungewöhnliche Location. Der Slogan "Hier fährt der Genuss ab" bezieht sich sicherlich auch darauf, dass es mal ein Bahnhof war. Aber geniessen kann man hier, ohne Schi-Schi.
Was ich besonders mag, ist, dass es eine übersichtliche Speisenkarte ist, mit absolut frischen Speisen, immer der Saison angepasst. Neben der hier üblichen bergischen Küche werden auch Steaks angeboten und eben das Saisonale. Als Pfifferling-Fan wurde ich fündig!
Spitzen von der Rinderlende in einer Pfifferling-Pfeffersauce auf hausgemachten Bandnudeln und einem
Besucht am 25.08.2017Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 40 EUR
Ein Düsseldorfer (also ich) in Köln. Das geht, wenn man ein wenig tolerant ist. Nein, Scherz bei Seite, der Kölner und der Düsseldorfer an sich sind Rheinländer und immer für Spaß und Gemütlichkeit zu haben. Dazu trägt das obergäriges Bier bei. Da heißt es Alt und dort eben Kölsch - und beides ist auch Kult.
Also, das Lommerzheim muss man wirklich gesehen haben. Nicht gerade von außen, da ist es eher schäbig und abweisend, was aber so gewollt ist und auf die traditionsreiche Vergangenheit hinweist (siehe die Vorkritik).
Ich habe mich dann doch auch noch an einem Freitag Abend an dem der FC Köln noch ein Heimspiel hat auf den Weg gemacht. Zuerst der Anblick des Gebäudes und dann ein total überfüllter Bürgersteig mit all den Fußball-Fans. Eine tolle Stimmung! Ich versuchte mich in den Gastraum hineinzudrängeln, was mir dann mit einigem Schubsen auch gelang. Was war das im wahrsten Sinne des Wortes eine dicke Luft, einfach zu viele Menschen auf kleinem Raum. Bewundernswert, wie sich die Kellner ihren Weg bahnten.
Es wird ja kein Tisch reserviert und so meldete ich meinen Wunsch einen Tisch für zwei zu bekommen an. "Du bist Nummer 4! Da musste wat warten.". Aber die Warte Zeit verging recht schnell, denn mehr als 2/3 der Gäste begaben sich auf den Weg ins Stadion, gut gelaunt hin, aber später nicht so gut gelaunt zurück, denn das erste Heimspiel ging gegen den HSV 1:3 verloren.
Innerhalb kurzer Zeit wurde die Luft besser und das Bier, hier genannt Kölsch, floß sehr gut.
Platz eingenommen und dann mal in Ruhe sich umgeschaut. Alles ist hier alt, zwar renoviert, aber ich habe den Eindruck, dass die Theke noch Original ist, genauso wie die Wandverkleidungen.
An diesen Wänden findet der Gast auch die zwei Tafeln als Speisekarte. Fleischkäse mit Bratkartoffeln oder das allseits gelobte Kotelett (mehr als Daumendicke) mit Pommes und Zwiebeln, Curry- oder Bratwurst, alles in verdammt riesigen Portionen.
Ich war von der Kotelettgröße so geschockt, dass ich mich mit einer Bratwurst (EUR 8,80) zufrieden gab. Dachte ich, die Bratwurst war ebenfalls riesig:
Qualitativ eine sehr gute, kaum Fett, sehr gut gebraten/gegrillt und auch gut gewürzt. Mit der Portion Pommes eine wahrlich große Portion. Dazu wird hausgemachter (?) Ketchup gereicht.
Die Atmosphäre ist gut, aber sehr laut und man muss es auch akzeptieren, dass sich mal jemand zu einem setzt. So kommt man ins Gespräch. Rheinland eben.
Neben dem Hauptraum gibt es noch einen Keller und einen Biergarten.
Leute, Kult, da muss man mal hin!
Ein Düsseldorfer (also ich) in Köln. Das geht, wenn man ein wenig tolerant ist. Nein, Scherz bei Seite, der Kölner und der Düsseldorfer an sich sind Rheinländer und immer für Spaß und Gemütlichkeit zu haben. Dazu trägt das obergäriges Bier bei. Da heißt es Alt und dort eben Kölsch - und beides ist auch Kult.
Also, das Lommerzheim muss man wirklich gesehen haben. Nicht gerade von außen, da ist es eher schäbig und abweisend, was aber so gewollt ist und auf... mehr lesen
4.0 stars -
"Die kultigste Kölsch-Kneipe - es ist was Besonderes...." Ehemalige UserEin Düsseldorfer (also ich) in Köln. Das geht, wenn man ein wenig tolerant ist. Nein, Scherz bei Seite, der Kölner und der Düsseldorfer an sich sind Rheinländer und immer für Spaß und Gemütlichkeit zu haben. Dazu trägt das obergäriges Bier bei. Da heißt es Alt und dort eben Kölsch - und beides ist auch Kult.
Also, das Lommerzheim muss man wirklich gesehen haben. Nicht gerade von außen, da ist es eher schäbig und abweisend, was aber so gewollt ist und auf
Das ehemalige Amigos auf der Bergerstraße hat einen neuen Pächter. Nach Renovierung wird in ca 8 Tagen dort die Amore Lounge eröffnen. Eine Kombination von Pizzeria und Shisha Bar. Im Inneren der Lokalität gibt es leckere Pizza, Nudeln und Antipasti. Auf der Terrasse Cocktail und Shisha. Die Inhaber Saskia Klotz und Ibrahim Al-Shihmani freuen sich auf ihr neues Restaurant.
NEUER PÄCHTER IM AMIGOS - Amore Lounge in der Altstadt
NEUER PÄCHTER IM AMIGOS
2. Juni 2017
Das ehemalige Amigos auf der Bergerstraße hat einen neuen Pächter. Nach Renovierung wird in ca 8 Tagen dort die Amore Lounge eröffnen. Eine Kombination von Pizzeria und Shisha Bar. Im Inneren der Lokalität gibt es leckere Pizza, Nudeln und Antipasti. Auf der Terrasse Cocktail und Shisha. Die Inhaber Saskia Klotz und Ibrahim Al-Shihmani freuen sich auf ihr neues Restaurant.
Info von:
http://www.lokalbuero.com/2017/06/02/neuer-paechter-im-amigos/
NEUER PÄCHTER IM AMIGOS - Amore Lounge in der Altstadt
Amore Lounge
Amore Lounge€-€€€Bar, PizzeriaBerger Str. 27, 40213 Düsseldorf
stars -
"NEUER PÄCHTER IM AMIGOS - Amore Lounge in der Altstadt" Ehemalige UserNEUER PÄCHTER IM AMIGOS
2. Juni 2017
Das ehemalige Amigos auf der Bergerstraße hat einen neuen Pächter. Nach Renovierung wird in ca 8 Tagen dort die Amore Lounge eröffnen. Eine Kombination von Pizzeria und Shisha Bar. Im Inneren der Lokalität gibt es leckere Pizza, Nudeln und Antipasti. Auf der Terrasse Cocktail und Shisha. Die Inhaber Saskia Klotz und Ibrahim Al-Shihmani freuen sich auf ihr neues Restaurant.
Info von:
http://www.lokalbuero.com/2017/06/02/neuer-paechter-im-amigos/
NEUER PÄCHTER IM AMIGOS - Amore Lounge in der Altstadt
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An dem heißen, sonnigen Tag, sind wir mit dem Bus mit Umstieg in Berchtesgaden nach Hinterbrand gefahren, um von dort aus weiter zur Mittelstation der Jenner-Bergbahn zu wandern. Die Bergbahn ist in diesem Jahr leider außer Betrieb, da sowohl Tal- als auch Mittel- und Bergstation große Baustellen für die sich im Bau befindliche neue Seilbahn geworden sind. Nachdem wir ca. 50 Höhenmeter über der Mittelstation an der Baustelle vorbeigingen, kam ich ins Grübeln, ob das tatsächlich bis zum Frühjahr 2018 alles fertig wird. Ich denke eher: Berliner Flughafen, Elbphilharmonie oder Stuttgart 21 lassen grüßen. Wir gingen dann weiter, um zum Gipfel des Jenner hochzugehen. Eine Beschilderung am Abzweig avisierte uns, dass von dort aus ca. 3 Stunden Aufstieg einzuplanen sind. Aus Zeitgründen verwarfen wir dieses Vorhaben. Mit Aufenthalt auf dem Gipfel und dann wieder an den Punkt zurück, danach noch 2 Stunden Abstieg zum Königssee, das war uns dann doch des Guten zu viel. Also Plan B. Erstmal am Hang entlang, dann in einer der Almen stärken und Flüssigkeit tanken, bevor wir uns auf die 1400 Höhenmeter Abstieg zum Königssee machten.
Als wir dann unten im Ortsteil Königssee ankamen, machten wir noch mal Rast in einem Café, dazu in den nächsten Tagen in einer separaten Rezi, bevor wir uns auf den Weg zu unserer Unterkunft machten.
Fünf Minuten vom Haus entfernt liegt das Alpenhotel Brunneck auf einer Anhöhe an einer Straßengabelung. Wenn man von unten kommt, kann man sich schon mal mit der Speisekarte in einem Glaskasten an einer Mauer vertraut machen, bevor man über etliche steile Stufen nach oben geht. Ich opferte mich und bewältigte die Stufen, um für den Abend einen Tisch auf der Terrasse zu reservieren, während die anderen schon der Straße entlang nach oben zur Unterkunft gingen.
Oben, vor dem Hotel-Restaurant gibt es Parkplätze und man kann ebenerdig ins Restaurant gehen. Auch im Inneren des Restaurants und auf der Terrasse dürfte es für Gehandicapte keinerlei Problem geben.
Service
Mein Reservierungswunsch für 18 Uhr wurde von einer jungen weiblichen Servicekraft gerne entgegengenommen. Terrasse geht, aber kein Tisch explizit wählbar. Wer zuerst kommt, kann sich einen der reservierten Tische, die noch frei sind, aussuchen Also, Terrasse war sicher, ob wir aber einen Premiumblick-Tisch ergattern oder nicht, lag daran, ob schon viele oder aber wenige Gäste vor uns eintrafen.
Also beeilten wir uns, und trafen 10 Minuten vor der Zeit ein. Die freundliche Maid vom Nachmittag führte uns auf die Terrasse. Leider trat ein, was ich befürchtet hatte, die Tische mit dem Premiumblick waren schon alle besetzt. Also blieb nur noch die Wahl, an der Hauswand in der Nähe des Eingangs oder im hinteren Bereich ohne irgendwelche schöne Aussicht. Wir entschieden uns für einen Tisch an der Hauswand, direkt neben dem Eingang ins Restaurant-Innere. Da hat es die Bedienung nicht weit zu uns, und wir nicht weit zum Salatbuffet, das bei den meisten Gerichten im Preis inkludiert war. Höflich wie wir sind, setzten wir unsere Mädels für den schönen Ausblick mit dem Rücken an die Hauswand und wir Herren erfreuten uns am Anblick unserer immer noch gut aussehenden besseren Hälften.
Servicekräfte gab es zur Genüge, junge weibliche im Dirndl sowie junge männliche in Krachledernen. Allen kann man eine große Freundlichkeit und Spaß an ihrem Beruf attestieren. Sämtliche Attribute, wie guten Appetit wünschen, Getränkenachschub erfragen, nach der Befindlichkeit des Gastes fragen, leere Teller schnell abräumen, nachdem alle am Tisch fertig gegessen hatten, dem Bezahlwunsch zügig nachkommen, einen guten Nachhauseweg wünschen, waren vorhanden. Dass beim Abräumen leerer Teller es öfter mal auf den Terrassenfliesen schepperte, weil ein Messer oder eine Gabel herabfielen oder ein Gericht an einem falschen Tisch serviert werden wollte, geschenkt. Die hatten ganz schön zu tun, und da kann so etwas schon mal vorkommen.
4 GG-Sterne finde ich fair bewertet.
Essen
Auch in diesem Restaurant lag das Hauptaugenmerk der Speisenkarte auf bayrisch, regional, aber auch internationalen Spezialitäten.
Mir fiel nach dem Blick in die Speisekarte die Wahl leicht, da ich schon beim Anschauen der Karte im Schaukasten mich für die Pfifferlinge mit Semmelknödel in Rahmsauce (11,90 €) begeisterte. Und so lautete dann auch meine Bestellung. Optisch sehr schön in einem tiefen weißen Porzellanteller ein wunderbarer Semmelknödel mit einer kleinen Scheibe gebratenen Speck obendrauf. Für die Lokalpatrioten steckte im Knödel noch die weißblaue Fahne als zusätzlicher Blickfang. Aber was nützt der schönste Blickfang? Das Essen muss schmecken. Und das war so. Der Knödel superklasse in Konsistenz und Geschmack, die Rahmsauce mit den Pfifferlingen perfekt in Geschmack und Würzung mit Kräutern verfeinert. Die Pilze super bissig, kein knirschen, toller Pfifferlingsgeschmack. Das kleine beigegebene Tierchen aus Blätterteil passte auch, nicht nur als Optikverschönerung, sondern auch im Mund. Da dieses Gericht in der Pilzsaison zu meinen Lieblingsgerichten gehört, esse ich es öfter in Lokalen. Hier im Brunneck fand ich die diesjährige Krönung desselben.
Überzeugend auch der vorab am Buffet selbst zusammengestellte Beilagensalat. Mindestens zehn bis zwölf in Schüsseln angemachte Salate standen zur Auswahl, dazu noch drei verschiedene Dressings. Und was mir dabei am meisten gefiel, nur ein Blattsalat. Ich legte mir Krautsalat, Gurkensalat, Oliven, Nudelsalat, Tomatensalat, Kidneybohnen in mein Schüsselchen. Da alle Salate angemachte waren, verzichtete ich auf Dressing und nahm lieber einen Löffel voll von den verschiedenen Körnern, die zur Auswahl standen. Was sonst noch an frischen Salaten im Angebot war, habe ich mir leider nicht mehr gemerkt.
Schätzchen hatte einen Bärenhunger von den Anstrengungen des Tages und entschied sich für ein Schweinerückensteak mit Käse überbacken (10,80 €), dazu Pommes und natürlich auch der gute Salat, natürlich in einer anderen Zusammenstellung wie bei mir. Welche Käsesorte es war, ist uns beiden nicht mehr präsent, da auf dem Bon nur Schweinerückensteak steht. Fakt ist: Zartes Fleisch, kräftiger Käse, frische, gut gemachte Pommes, ein leer gegessener Teller. Dies sollte aussagekräftig genug sein, dass sie sehr zufrieden war.
Kommen wir zum Schwager neben mir: Deftig sollte es sein, also Bauernschmaus (11,90 €) bestellt. Dieser wurde in einer Art Kochtopf gebracht. Ein weißer Porzellanteller daneben gestellt. Leider hat vom Service niemand Anstalten gemacht, den Bauernschmaus auf dem Teller anzulegen. Selbsthilfe war angesagt, schließlich wollte ich ja auch ein Foto machen. Ich denk, der Schwager hat es ganz ordentlich auf dem Teller hingekriegt. Bestandteile: ein genauso guter Semmelknödel wie bei mir, eine kräftige Scheibe Schweinebraten, deutlich besser als in einem anderen von mir bewerteten Restaurant, eine Scheibe Kassler, ein Wammerl, sowie ein Würstchen Wiener oder Frankfurter sowie Sauerkraut mit Speck. Es gab nichts auszusetzen vom ihm, außer dass im Sauerkraut viel Speck mit reingeschnitten war, der dafür sorgte, dass das Kraut zu salzig war.
Seine Frau isst nicht so die großen Portionen, lieber Salat oder andere Kleinigkeiten. Da heute ein Salatbuffet inkludiert war, begnügte sie sich zusätzlich mit einer Ofenkartoffel à la Allgäu mit Gemüse und Käse (7,90 €). Für mich wär es nix, aber ihr hat es sehr gut geschmeckt.
Leider konnte ich nur Fotos von den Tellern der Herren machen, da die Damen ein Ablichten verweigerten
Diesmal tranken Schwager und auch ich dasselbe Bier. Helles vom Fass von der einheimischen Brauerei (0,5 l, 3,70). Ein überall angebotener Blauer Zweigelt aus dem nahen Österreich mundete den Damen gut (0,25 l, 3,90 €). Da wollen wir mal nicht meckern. Er war sozusagen trinkbar und das reicht. Schließlich waren wir ja nicht in einem gehobenen Restaurant.
Auch in diesem Hotel-Restaurant sind 4 GG-Sterne von mir durchaus vertretbar.
Ambiente
Innen bayrische Gasthaus-Einrichtung, wie fast überall, ein bisschen duster vielleicht. Wir saßen ja im Freien, hatten mal richtig Glück mit dem Wetter und der Blick auf die Berge ist grandios.
Sauberkeit
Tische, Bestecke, Geschirr, alles tadellos sauber. Zu den Toiletten kann ich nichts sagen, habe sie nicht aufgesucht. Da die anderen diesbezüglich sich nach Besuch derselben nicht äußerten, gehe ich mal davon aus, dass es auch hier keinerlei Beanstandungen gibt.
Fazit:
Das Brunneck war eine Empfehlung unserer Hotel-Chefin. Und diesmal hat Sie voll ins Schwarze getroffen. Hier kann man auf alle Fälle gut essen, die bayerische Gemütlichkeit erleben. Sollten wir jemals wieder nach Schönau kommen, werden wir das Restaurant garantiert wieder aufsuchen, und deshalb erlaube ich mir, eine Empfehlung auszusprechen.