Geschrieben am 17.07.2018 2018-07-17| Aktualisiert am
22.07.2018
Besucht am 07.07.2018Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
* Seit langer Zeit mal wieder zu Scarpati. Immer noch für ein bestimmtes Klientel die kulinarische Top-Adresse in Wuppertal und dem nahen Umland. Immer wieder hoch gelobt, in der Vergangenheit sogar sehr hoch gelobt. Wir wollten es wissen. Nein nicht im Restaurant von Scarpati und auch nicht in der Trattoria. Der Dauer-Frühling-Sommer 2018 vereinte auch an diesem Abend 99% aller Gäste auf der relativ neu gestalteten Terrasse. Gegen 19:00 Uhr schien die Sonne immer noch auf die Markise, die die Terrasse zu knapp 100% gänzlich abdeckt.
* Wir hatten reserviert und wurde auch sofort nach einer knappen Begrüßung auf die Terrasse geführt. Ein Zweier-Tisch fast mittendrin. Hasimausi nahm Platz und schaute mich an. Dieser Blick beinhaltete die unausgesprochene Frage, "sollen wir wieder gehen". Ich wollte gerade die gleiche Frage stellen. Nein es war nicht die fast 100% Auslastung der Terrasse, aber eine Bestuhlung wie sie kaum auf Kreuzfahrtschiffen zur Anwendung kommt. Die 3 Nachbartische waren jeweils weniger als 1. Meter von uns entfernt. Dazu auf den Tischen nicht den Ansatz einer kleinen Deko. Genauso kahl die gesamte Terrasse. Kein Flair, kein Wohlfühl-Ambiente, einfach nur gefühlt 50 oder 60 Menschen in der Seniorenklasse 65/70 Plus. Nein, in keinem Fall störte uns der Altersdurchschnitt, zumal ich da schon gerade hineinpasse, aber hier fehlte wirklich alles. Diese Sommerterrasse bietet sich geradezu an, etwas (z.B.) toskanisches Flair zu verschaffen. Ein paar Keramik Kübel mit kleinen Palmen oder ein paar Laternen, Fackeln oder was auch immer. Nichts davon. Hasimausi brachte es dann - zugegeben wenig charmant - auf den Punkt. "Ich komme mir vor wie auf der Terrasse in einem Altersheim". Ich klärte Sie auf, dass man heute von Senioren-Residenzen spricht. Fazit. Wir fühlten uns unwohl, wobei ich Hunger verspürte und deswegen nicht wieder gehen wollte.
* Die Karten wurden gereicht. Die 4 Kellner, der Restaurant-Chef und der Junior Patrone waren fast alle in Pollunder gekleidet. Sie kennen das ja bestimmt, diese Pullover ohne Ärmel die in den 80er Jahren mal der modische Hit waren. Wir wurden nach unseren Getränkewünschen gefragt, die auch fix serviert wurden. Die Karte war inhaltlich weniger in Richtung einer modernen Küche ausgerichtet, sondern eher klassisch und konservativ. Bei Interesse einfach mal auf der Homepage anklicken. Auffällig war auf der ersten Innenseite das Menü Jerome vollständig und seitenfüllend aufgezeigt, 4 Gänge für 35,- Euro. Hasimausi meinte das wäre für sie genau das richtige. Ich gab zu bedenken, dass man bei diesen Ansprüchen die Scarpati selber an sich stellt, für 35,- Euro bei 4 Gängen nicht zuviel erwarten sollte. Hasimaus bestand aber auf das Menü und bevor ich mich a la carte anders entscheiden wollte, sah ich den in roten Buchstaben verfassten Hinweis unter dem Menü. War doch dort fett zu lesen, dass das Menü nur tischweise serviert wird und innerhalb des Menüs keine Änderungen möglich sind. Damit bestätigte sich doch die Meinung meiner lieben Frau - Seniorenresidenz, Änderungen sind nicht gestattet. Als dann, Hasimausi wollte das Menü, ich folgte ihr. Und dann ? Dann passierte nichts. Wir warteten etwa 15 bis 20 Minuten, bis man nach unserer Bestellung fragte, obwohl in diesem Zeitfenster etwa alle 30 Sekunden einer der Kellner hautnah unseren Tisch passierte. Nun gut, wir bestellten 2 x das Menü Jerome und ich wagte trotzdem einen Änderungswunsch auszusprechen. Dieser wurde allerdings - entgegen der Aussage in der Karte - mit "kein Problem" beantwortet.
* Kurz nach der Order wurde Brot und Butter serviert. Zwei kleine Scheiben leckeres Weißbrot, zwei kleine Scheibchen sehr leckeres Nussbrot. Dazu in einem offenen Schälchen Butter. Keine Lachs-oder Nussbutter, nur simpel und einfach Butter. Nicht nett präsentiert, nicht abgedeckt und dazu streichzart, allerdings wohl erst 20 Minuten später. Kurz danach der Gruß aus der Küche. Ein Amuse Bouche bestehend aus einem geeisten Kürbis-Kiwi Süppchen. Optik - unauffällig, Geschmack, unauffällig. Ein langweiler Gruß.
* Hasimausi meinte nur ironisch, dass es ja besser werden könnte. Und da kam sie, die erste Vorspeise. Carpacciovom Gelbflossen Thunfisch. Leicht mit einer Zitronenmarinade überdeckt, ein Rucola-Sträußchen war noch auf dem Teller abgelegt. Ein Gaumenschmeichler, kulinarisch wertvoll ? Nee, fast neutral im Geschmack.
* Nach einem angenehmen Abstand wurde das Zwischengericht serviert. Hausgemachte Cannelloni mit einerKalbfleischfüllung. Auch diese Vorspeise war wieder mit einem Rucola-Sträußchen abgedeckt. Und der Spaß im Mund ? Sagen wir es mal so, wenn Hasimausi zu Hause Cannelloni oder Lasagne aus Barilla Platten in der Küche zaubert und dazu aus Rinderhack die Füllung erstellt, schmeckt das genau so. Mit anderen Worten, dass was serviert wurde war soweit in Ordnung, aber weit weg von einer kulinarischen Besonderheit. Es war okay, eben wie zu Hause. Nur wenn ich in ein gutes italienischen Restaurant gehe, erwarte ich (viel) mehr.
* Die Hauptgerichte. Das Menü bietet zwei Alternativen an. Einmal ein Gebratenes Doradenfilet oder ein Argentinisches Entrecote. Wir hatten uns beide für das Entrecote entschieden. Und das wurde uns serviert: Wie auch bereits bei den beiden Vorspeisen, alles unaufgeregt auf den Tellern abgelegt. Nett und visuell ansprechend angerichtet oder gefällig präsentiert ? Nein beides nicht. Wobei die jeweils beiden Tranchen (geschätzt 120 Gramm) vom Entreocte auf den Tellern einen hervorragenden Eindruck machten. Auf den Punkt zubereitet und eine unstrittig gute Fleischqualität. Dafür ein dickes Lob. Aber das war es auch dann. Das dabei servierte Sommergemüse war langweilig, die als Rosmarin-Kartoffeln angekündigten Erdäpfel waren okay, aber das Rosmarin hatte die 3 Kartöffelchen nie erreicht. Tja und dann war da noch etwas Jus an dem Entrecote. Jus aus der Abteilung "Neutralität im Geschmack".
* Das Dessert. Für Hasimausi Dessertvariationen. Zweimal etwas - wie sie sagte - sehr süßes Mousse, eine Windbeutelchen, etwas Obst. Hasimausi verzehrt es und murmelte etwas von "na gut." Ganz anders bei mir. Wirklich 4 gute Käsevarianten, dazu Feigensenf und sehr leckeres Brot. Wobei auch diese Butter erst auf dem Wege zur streichfähigkeit war.
Wir verzichteten auf einen Digestif und beschränken uns auf Kaffee und Espresso. Nett die auf einer Etagere servierten Pralines. Das war's - wir verließen Scarpati, das uns kulinarisch nicht überzeugt hat.
Zusammenfassendes Fazit: Wie bereits geschildert, vermittelt die Terrasse kein Ambiente und auch keine Wohlfühlatmosphäre. Das man für 35,- Europ kaum ein sehr gutes 4 Gang Menü servieren kann, hatte ich vorher unterstellt und das hat sich leider auch bestätigt. Und warum dieses Menü um alles in der Welt vorne in der Karte auffällig auf der ersten Innenseite präsentiert wird, anstatt ganz hinten, wir wissen es nicht. Das a la carte Geschäft dürfte doch deutlich lukrativer sein, wo ein Rinderfilet oder ein Lammcarre alleine bereits jeweils 34,- Euro Erlös in die Kasse spült. Oder man rüstet ein solches Menu kulinarisch auf und bietet es für 49,- Euro an. Das hier verkehrende Klientel wird damit kaum Probleme haben.
Es zieht sich leider wie ein roter Faden durch das Restaurant. Es fehlt die Liebe zum gestalterischen Detail. Auf den Tellern, auf den Tischen, genau so wie auf der Terrasse und auch ebenso auch im Innenteil des Restaurants. Gleiches gilt für die Toiletten. Keine Frage, tadellos sauber, aber eben auch im Design der 80/90er Jahre. Dazu gesellt sich dann noch auf dem Gang zu den Toiletten die Galerie der Stars und Sternchen aus Politik und Entertainment, die hier schon mal in der Vergangenheit gespeist haben. Von Johannes Rau, über Hans-Dietrich Genscher, bis zu irgendwelchen Schlager-Fuzzies, teilweise noch als Schwarz-Weiß Fotos. Fehlt eigentlich nur noch Catarina Valente oder Vico Torriani. Ebenso passen die in zahlreichen Rahmen aufgehängten Urkunden von Gault Millau und dem Feinschmecker nicht mehr in unsere Zeit.
Noch ein Satz zum Service. Der agierte perfekt und tadellos. Wobei man das allerdings hier auch erwartet. Obwohl perfekt und ohne Tadel, eine "Beziehung" zum Gast wurde nicht aufgebaut. Mit Ausnahme zu den Stammgästen.
Jungs und Mädels von Scarpati und sehr geschätzer Padrone, überzeugt eure Gäste mit einer raffinierten Küche und nicht mit z.T. alten Urkunden. Überzeugt mit einem netten Ambiente a la Toskana und kleinen Details, anstatt mit Bildern von Rau und Genscher. Überzeugt mit Gerichten, wo bereits das Auge verwöhnt wird. Und warum muss ein Menü mit 4 Gängen den Titel "Menü Jerome" tragen, also exakt so wie der Vorname des Junior Padrone, der ja im Service arbeitet und nicht in der Küche,
Das Scarpati verfügt bestimmt noch über genügend Potential und Chancen. Die muss man allerdings auch nutzen.
* Seit langer Zeit mal wieder zu Scarpati. Immer noch für ein bestimmtes Klientel die kulinarische Top-Adresse in Wuppertal und dem nahen Umland. Immer wieder hoch gelobt, in der Vergangenheit sogar sehr hoch gelobt. Wir wollten es wissen. Nein nicht im Restaurant von Scarpati und auch nicht in der Trattoria. Der Dauer-Frühling-Sommer 2018 vereinte auch an diesem Abend 99% aller Gäste auf der relativ neu gestalteten Terrasse. Gegen 19:00 Uhr schien die Sonne immer noch auf die Markise, die die... mehr lesen
3.0 stars -
"Immer noch eine kulinarische Top Adresse in Wuppertal ? ? ?" x2x* Seit langer Zeit mal wieder zu Scarpati. Immer noch für ein bestimmtes Klientel die kulinarische Top-Adresse in Wuppertal und dem nahen Umland. Immer wieder hoch gelobt, in der Vergangenheit sogar sehr hoch gelobt. Wir wollten es wissen. Nein nicht im Restaurant von Scarpati und auch nicht in der Trattoria. Der Dauer-Frühling-Sommer 2018 vereinte auch an diesem Abend 99% aller Gäste auf der relativ neu gestalteten Terrasse. Gegen 19:00 Uhr schien die Sonne immer noch auf die Markise, die die
Geschrieben am 30.03.2015 2015-03-30| Aktualisiert am
30.03.2015
Besucht am 27.03.2015
Endlich, nach ca. 15 Jahren, hatte es geklappt und wir hatten einen Tisch in der Trattoria reserviert. Die Reservierungs-Bestätigung erhielten wir am nächsten Tag per Email.
Als wir gegen 18:30 Uhr ankamen wurden wir von einem Herrn begrüßt und an unseren Tisch begleitet. Außer uns waren zu dieser Zeit noch 2 andere Tische besetzt, im Laufe des Abends waren aber alle Tische besetzt.
Wir erhielten von unserem Kellner die Speisekarten und bestellten gleichzeitig einen Aperitif. Für meine Frau einen Kir Royal (9€), für mich als Fahrer einen Sanbitter mit Orangensaft (5,50€). Die Getränke kamen nach kurzer Zeit und gut temperiert zu uns, gleichzeitig bat ich um die Speisekarte aus dem Restaurant. Diese Speisekarten scheinen knapp zu sein, denn wir erhielten eine zum Teilen. Mit beiden Karten zusammen hat man eine kleine feine und ausgewogene Auswahl sowohl an Vorspeisen, Zwischengerichten und den Hauptspeisen.
Die Bestellung der Speisen nahm unser Kellner kommentarlos entgegen. An Getränken bestellten wir einen Montepulciano, einen Chardonnay (beide 0,25l a. 5€) und ein SP (0,75l 6€). Die Weine kamen sehr schnell, waren gut temperiert aber keine Offenbarung. Wenn ich mir allerdings den Preis betrachte, ist es für dieses Restaurant wohl in Ordnung. Die Lieferung des Mineralwasser müssten wir später anmahnen und erhielten die mürrische Antwort „Ich komme gleich damit“. Und da wir gerade bei dem Service sind, mussten wir feststellen, dass unser Kellner die mürrische Art den ganzen Abend nicht abgelegt hat. Auch sollte er wissen, dass man nicht so wie es kommt über den Tisch entlang meiner Nase serviert und es wäre schön gewesen, wenn die Getränke durch ihn zumindest einmal nachgeschenkt werden. Er schien einfach lustlos und überlastet. Etwas ausgeglichen hat diese Stimmung ein anderer Kellner (Oberkellner?) der gelegentlich an unseren Tisch kam und sehr freundlich mit uns umgegangen ist. Und das Mineralwasser kam dann doch noch ohne Kühler auf den Tisch.
Auf´s Haus erhielten wir ein Körbchen mit 2 Sorten Brot und ein Schälchen mit Butter. Ich persönlich finde dieses etwas einfallslos, eine verfeinerte Butter z. B. wäre mir lieber gewesen. Als zweiten Gruß des Hauses erhielten wir ein Artischocken Süppchen, welches kräftig nach dem schmeckte, woraus es gemacht war.
Meine Vorspeise, lt. Karte Gänseleberpastete mit Apfel Vin-Santo Gelee und gerösteter Brioche (21€) kam nach einer angenehmen Wartezeit. Aber wo war die geröstete Brioche: hatte die Küche vergessen und ich bestellte mir noch etwas Brot. Die Pastete war zusammen mit dem Apfelgelee ein wirklicher Genuss, allerdings schaffen es französische Restaurants noch mehr Gänseleber Geschmack in die Pastete zu bringen. Aber dieses ist Jammern auf hohem Niveau. Meine Frau hatte ein Avocado Tatar mit lauwarmen Scampi (18€) und war sehr zufrieden.
Meine Hauptspeise ein gebratener Skrei auf Erbsenstampf umrahmt von einem Krustentierschaum (29€) machte nicht nur optisch einen guten Eindruck. Der Skrei innen noch schön glasig, der Krustenschaum hat dem Fisch den richtigen Geschmack gegeben, der Erbsenstampf schön intensiv nach frischen Erbsen, dazu eine Erbsenschote. Das war sehr gut gemacht. Meine Frau hatte einen Schmorbraten vom US Beef mit Polenta (21€). Den Schmorbraten habe ich probiert. Er war butterzart und sollte ich mal wieder ins Scarpati gehen, würde ich mir diesen sofort bestellen.
Und da noch ein wenig Platz im Magen war, haben wir uns auch noch ein Dessert gegönnt. Hierfür gibt es eine spezielle Dessertkarte mit ca. 6 Auswahlmöglichkeiten. Ich hatte eine geeiste braune Schokoladen Mousse, dazu eingelegte Pflaumen (10€). Das war nicht schlecht, aber meine Frau hatte die bessere Wahl betroffen, denn sie hatte die Dessert Variationen (12€) bestehend aus einem Minze Eis, weißer und brauner Mousse, Panna Cotta, einem Erdbeer Mousse und einer Tarte. Hier hat die Küche wieder gezeigt, was Kochkunst ist.
Der Bezahlvorgang ging mit Kreditkarte (Trinkgeld in bar) einigermaßen schnell, wir gingen, ohne verabschiedet zu werden.
Die Küche kocht ausgezeichnet gut, dass Ambiente ist in Ordnung, an der Sauberkeit habe ich auch nichts aus zu setzen, aber wenn ich bereit bin so viel Geld für einen schönen Abend zu investieren, möchte ich mich nicht über einen schlechten Service ärgern. Daher sehe ich in unserer Gegend bessere Alternativen.
Fazit zum Gesamteindruck:2 – kaum wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise") )
Endlich, nach ca. 15 Jahren, hatte es geklappt und wir hatten einen Tisch in der Trattoria reserviert. Die Reservierungs-Bestätigung erhielten wir am nächsten Tag per Email.
Als wir gegen 18:30 Uhr ankamen wurden wir von einem Herrn begrüßt und an unseren Tisch begleitet. Außer uns waren zu dieser Zeit noch 2 andere Tische besetzt, im Laufe des Abends waren aber alle Tische besetzt.
Wir erhielten von unserem Kellner die Speisekarten und bestellten gleichzeitig einen Aperitif. Für meine Frau einen Kir Royal (9€),... mehr lesen
3.0 stars -
"Küche Top, Service Flop" Ehemalige UserEndlich, nach ca. 15 Jahren, hatte es geklappt und wir hatten einen Tisch in der Trattoria reserviert. Die Reservierungs-Bestätigung erhielten wir am nächsten Tag per Email.
Als wir gegen 18:30 Uhr ankamen wurden wir von einem Herrn begrüßt und an unseren Tisch begleitet. Außer uns waren zu dieser Zeit noch 2 andere Tische besetzt, im Laufe des Abends waren aber alle Tische besetzt.
Wir erhielten von unserem Kellner die Speisekarten und bestellten gleichzeitig einen Aperitif. Für meine Frau einen Kir Royal (9€),
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* Wir hatten reserviert und wurde auch sofort nach einer knappen Begrüßung auf die Terrasse geführt. Ein Zweier-Tisch fast mittendrin. Hasimausi nahm Platz und schaute mich an. Dieser Blick beinhaltete die unausgesprochene Frage, "sollen wir wieder gehen". Ich wollte gerade die gleiche Frage stellen. Nein es war nicht die fast 100% Auslastung der Terrasse, aber eine Bestuhlung wie sie kaum auf Kreuzfahrtschiffen zur Anwendung kommt. Die 3 Nachbartische waren jeweils weniger als 1. Meter von uns entfernt. Dazu auf den Tischen nicht den Ansatz einer kleinen Deko. Genauso kahl die gesamte Terrasse. Kein Flair, kein Wohlfühl-Ambiente, einfach nur gefühlt 50 oder 60 Menschen in der Seniorenklasse 65/70 Plus. Nein, in keinem Fall störte uns der Altersdurchschnitt, zumal ich da schon gerade hineinpasse, aber hier fehlte wirklich alles. Diese Sommerterrasse bietet sich geradezu an, etwas (z.B.) toskanisches Flair zu verschaffen. Ein paar Keramik Kübel mit kleinen Palmen oder ein paar Laternen, Fackeln oder was auch immer. Nichts davon. Hasimausi brachte es dann - zugegeben wenig charmant - auf den Punkt. "Ich komme mir vor wie auf der Terrasse in einem Altersheim". Ich klärte Sie auf, dass man heute von Senioren-Residenzen spricht. Fazit. Wir fühlten uns unwohl, wobei ich Hunger verspürte und deswegen nicht wieder gehen wollte.
* Die Karten wurden gereicht. Die 4 Kellner, der Restaurant-Chef und der Junior Patrone waren fast alle in Pollunder gekleidet. Sie kennen das ja bestimmt, diese Pullover ohne Ärmel die in den 80er Jahren mal der modische Hit waren. Wir wurden nach unseren Getränkewünschen gefragt, die auch fix serviert wurden. Die Karte war inhaltlich weniger in Richtung einer modernen Küche ausgerichtet, sondern eher klassisch und konservativ. Bei Interesse einfach mal auf der Homepage anklicken. Auffällig war auf der ersten Innenseite das Menü Jerome vollständig und seitenfüllend aufgezeigt, 4 Gänge für 35,- Euro. Hasimausi meinte das wäre für sie genau das richtige. Ich gab zu bedenken, dass man bei diesen Ansprüchen die Scarpati selber an sich stellt, für 35,- Euro bei 4 Gängen nicht zuviel erwarten sollte. Hasimaus bestand aber auf das Menü und bevor ich mich a la carte anders entscheiden wollte, sah ich den in roten Buchstaben verfassten Hinweis unter dem Menü. War doch dort fett zu lesen, dass das Menü nur tischweise serviert wird und innerhalb des Menüs keine Änderungen möglich sind. Damit bestätigte sich doch die Meinung meiner lieben Frau - Seniorenresidenz, Änderungen sind nicht gestattet. Als dann, Hasimausi wollte das Menü, ich folgte ihr. Und dann ? Dann passierte nichts. Wir warteten etwa 15 bis 20 Minuten, bis man nach unserer Bestellung fragte, obwohl in diesem Zeitfenster etwa alle 30 Sekunden einer der Kellner hautnah unseren Tisch passierte. Nun gut, wir bestellten 2 x das Menü Jerome und ich wagte trotzdem einen Änderungswunsch auszusprechen. Dieser wurde allerdings - entgegen der Aussage in der Karte - mit "kein Problem" beantwortet.
* Kurz nach der Order wurde Brot und Butter serviert. Zwei kleine Scheiben leckeres Weißbrot, zwei kleine Scheibchen sehr leckeres Nussbrot. Dazu in einem offenen Schälchen Butter. Keine Lachs-oder Nussbutter, nur simpel und einfach Butter. Nicht nett präsentiert, nicht abgedeckt und dazu streichzart, allerdings wohl erst 20 Minuten später. Kurz danach der Gruß aus der Küche. Ein Amuse Bouche bestehend aus einem geeisten Kürbis-Kiwi Süppchen. Optik - unauffällig, Geschmack, unauffällig. Ein langweiler Gruß.
* Hasimausi meinte nur ironisch, dass es ja besser werden könnte. Und da kam sie, die erste Vorspeise. Carpaccio vom Gelbflossen Thunfisch. Leicht mit einer Zitronenmarinade überdeckt, ein Rucola-Sträußchen war noch auf dem Teller abgelegt. Ein Gaumenschmeichler, kulinarisch wertvoll ? Nee, fast neutral im Geschmack.
* Nach einem angenehmen Abstand wurde das Zwischengericht serviert. Hausgemachte Cannelloni mit einer Kalbfleischfüllung. Auch diese Vorspeise war wieder mit einem Rucola-Sträußchen abgedeckt. Und der Spaß im Mund ? Sagen wir es mal so, wenn Hasimausi zu Hause Cannelloni oder Lasagne aus Barilla Platten in der Küche zaubert und dazu aus Rinderhack die Füllung erstellt, schmeckt das genau so. Mit anderen Worten, dass was serviert wurde war soweit in Ordnung, aber weit weg von einer kulinarischen Besonderheit. Es war okay, eben wie zu Hause. Nur wenn ich in ein gutes italienischen Restaurant gehe, erwarte ich (viel) mehr.
* Die Hauptgerichte. Das Menü bietet zwei Alternativen an. Einmal ein Gebratenes Doradenfilet oder ein Argentinisches Entrecote. Wir hatten uns beide für das Entrecote entschieden. Und das wurde uns serviert: Wie auch bereits bei den beiden Vorspeisen, alles unaufgeregt auf den Tellern abgelegt. Nett und visuell ansprechend angerichtet oder gefällig präsentiert ? Nein beides nicht. Wobei die jeweils beiden Tranchen (geschätzt 120 Gramm) vom Entreocte auf den Tellern einen hervorragenden Eindruck machten. Auf den Punkt zubereitet und eine unstrittig gute Fleischqualität. Dafür ein dickes Lob. Aber das war es auch dann. Das dabei servierte Sommergemüse war langweilig, die als Rosmarin-Kartoffeln angekündigten Erdäpfel waren okay, aber das Rosmarin hatte die 3 Kartöffelchen nie erreicht. Tja und dann war da noch etwas Jus an dem Entrecote. Jus aus der Abteilung "Neutralität im Geschmack".
* Das Dessert. Für Hasimausi Dessertvariationen. Zweimal etwas - wie sie sagte - sehr süßes Mousse, eine Windbeutelchen, etwas Obst. Hasimausi verzehrt es und murmelte etwas von "na gut." Ganz anders bei mir. Wirklich 4 gute Käsevarianten, dazu Feigensenf und sehr leckeres Brot. Wobei auch diese Butter erst auf dem Wege zur streichfähigkeit war.
Wir verzichteten auf einen Digestif und beschränken uns auf Kaffee und Espresso. Nett die auf einer Etagere servierten Pralines. Das war's - wir verließen Scarpati, das uns kulinarisch nicht überzeugt hat.
Zusammenfassendes Fazit: Wie bereits geschildert, vermittelt die Terrasse kein Ambiente und auch keine Wohlfühlatmosphäre. Das man für 35,- Europ kaum ein sehr gutes 4 Gang Menü servieren kann, hatte ich vorher unterstellt und das hat sich leider auch bestätigt. Und warum dieses Menü um alles in der Welt vorne in der Karte auffällig auf der ersten Innenseite präsentiert wird, anstatt ganz hinten, wir wissen es nicht. Das a la carte Geschäft dürfte doch deutlich lukrativer sein, wo ein Rinderfilet oder ein Lammcarre alleine bereits jeweils 34,- Euro Erlös in die Kasse spült. Oder man rüstet ein solches Menu kulinarisch auf und bietet es für 49,- Euro an. Das hier verkehrende Klientel wird damit kaum Probleme haben.
Es zieht sich leider wie ein roter Faden durch das Restaurant. Es fehlt die Liebe zum gestalterischen Detail. Auf den Tellern, auf den Tischen, genau so wie auf der Terrasse und auch ebenso auch im Innenteil des Restaurants. Gleiches gilt für die Toiletten. Keine Frage, tadellos sauber, aber eben auch im Design der 80/90er Jahre. Dazu gesellt sich dann noch auf dem Gang zu den Toiletten die Galerie der Stars und Sternchen aus Politik und Entertainment, die hier schon mal in der Vergangenheit gespeist haben. Von Johannes Rau, über Hans-Dietrich Genscher, bis zu irgendwelchen Schlager-Fuzzies, teilweise noch als Schwarz-Weiß Fotos. Fehlt eigentlich nur noch Catarina Valente oder Vico Torriani. Ebenso passen die in zahlreichen Rahmen aufgehängten Urkunden von Gault Millau und dem Feinschmecker nicht mehr in unsere Zeit.
Noch ein Satz zum Service. Der agierte perfekt und tadellos. Wobei man das allerdings hier auch erwartet. Obwohl perfekt und ohne Tadel, eine "Beziehung" zum Gast wurde nicht aufgebaut. Mit Ausnahme zu den Stammgästen.
Jungs und Mädels von Scarpati und sehr geschätzer Padrone, überzeugt eure Gäste mit einer raffinierten Küche und nicht mit z.T. alten Urkunden. Überzeugt mit einem netten Ambiente a la Toskana und kleinen Details, anstatt mit Bildern von Rau und Genscher. Überzeugt mit Gerichten, wo bereits das Auge verwöhnt wird. Und warum muss ein Menü mit 4 Gängen den Titel "Menü Jerome" tragen, also exakt so wie der Vorname des Junior Padrone, der ja im Service arbeitet und nicht in der Küche,
Das Scarpati verfügt bestimmt noch über genügend Potential und Chancen. Die muss man allerdings auch nutzen.