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Für eine eine kleine oder größere Gesellschaft, die sich kennt und am Nachmittag – vielleicht nach einem Spaziergang – noch etwas Hunger hat, halte ich eine „Bergische Kaffeetafel“ für eine passende Lösung.
„Hunger“ sollte schon da sein, weil es relativ viel zu essen gegen wird.
Einige Dinge gehören unbedingt zur Ausstattung:
Eine „Kranenkanne“ mit dem Namen Dröppelminna muss auf dem Tisch stehen. Oft ist die Kanne nur noch Dekoration; aber in einigen Häusern wird daraus auch noch tatsächlich der Kaffee ausgeschenkt.
Hier war sie heute Dekoration. Der „Filterkaffee“ kam dann aus „normalen“ Kannen.
Da meine Frau und ich fast nur Espresso aus unserer hauseigenen „jura“ trinken, immer ein Erlebnis diese Variante zu trinken. Meist finden wir den Geschmack dann als „Luurenkaffee“ - wir sehen fast den Boden der Tasse. Aber das muss sein, weil es dazu gehört.
Typisch ist auch das gereichte Porzellan. Es handelt sich meist um weiße Teller und Tassen mit blauen Verzierung - eine Musterung mit Linien und Blumen
(Strohblumenmuster).
Auch bei den Zutaten kann man diverse Gerichte erwarten: Rosinenbrot, Schwarzbrot, Marmeladen, Honig, Zuckersirup. Auf jeden Fall Waffeln und Milchreis.
Natürlich Butter, Zucker, Zimt. Eierspeisen, Wurst und Kuchen. Der Tisch muss einfach voll sein.
Ob die Kaffeetafel früher ein eigenständiges Gericht war oder je nach Anlass und Finanzkraft des Gastgebers zusammen gestellt wurde, ist noch nicht genug erforscht.
Ambiente
Wir jedenfalls hatten eine Familienfeier. Nach dem Essen - in einem anderen Ortsteil - gingen wir in Herrenstrunden etwas spazieren (Wald und Wiesen). Ein Abendessen wollten wir heute nicht ausrichten, sondern noch etwas quatschen und dabei die eine oder andere Köstlichkeit verspeisen.
Natürlich meldet man sich für eine solche Aktion vorher an. Dieses Lokal hat einen kleinen Saal aber auch Außengastronomie. Das erschien uns daher – weil auch Kinder dabei waren – besonders geeignet.
Daher haben wir uns auch nicht für das kleine Lokal „Dröppelminna“ entschieden, das auch im Ort liegt und vielleicht die besseren Kritiken aufweisen kann.
Doch genug Platz war uns heute vorrangig. Die Kinder sollten laufen können bzw. etwas spielen.
Sauberkeit
Wir hatten das Lokal vor einiger Zeit mehr zufällig für uns entdeckt. Die deftige Mittagsküche hatte uns gefallen. Wir haben auch den Brunch ausprobiert. Und daher bot sich die dritte Komponente einfach auch an.
Es war auch alles für uns passend hergerichtet. Wir bekamen einen Teil des Raumes für uns.
Service
Wir wurden ordentlich bewirtet. Kaffee wurde immer vorrätig gehalten. Ein Kölsch oder eine Limo wurde auf Wunsch zügig gebracht.
Auch die „Reste“ am Ende konnten wir einpacken und mitnehmen. Schließlich haben wir kaum die Hälfte der Zutaten geschafft.
Die verkosteten Speisen
Bergische Kaffeetafel 17,50 € / Person inklusive Kaffee, Kakao und einen Abschluss Schnaps.
Der Kaffee war nicht zu stark. Die Waffeln waren frisch gemacht. Es handelte sich um die bekannte Herzform aus dem Waffeleisen. Sie waren schmackhaft; aber die rechteckigen dicken Sorten mag ich noch lieber.
Dazu gehört klassisch bei der Kaffetafel auch Milchreis. Kirschkompott passt dazu. Und wer mag, nimmt auch noch Schlagsahne. Quark war ebenfalls auf dem Tisch.
Der Kuchen war recht gelungen. Der Apfelkuchen war saftig. Gut Marmorkuchen gehört nicht zu meinen Lieblingssorten; aber aus der Kindheit wohlbekannt (kam jeden Sonntag auf Mutters Tisch). Er war etwas trocken. Der Streuselkuchen darf für mich mehr Butter enthalten, aber auch er war ordentlich gemacht.
Die Brotsorten waren in Ordnung. Es gab Schwarz-, Grau- und Weißbrot. Mir schien es einfache Supermarktware. Ähnlich verhielt es sich beim Käse. Es gab fertige Würfel und Scheiben von Gouda und Emmentaler.
Die Abteilung Wurst bestand aus Scheiben von Schinken, Salami, Blut- und Leberwurst. Diese deftigen Komponenten gehören einfach dazu. Gerne hätte ich noch (echte) Kottenwurst mit Schwarzbrot gegessen. Aber auch mit Blutwurst und Schinken schmeckte es.
Sicher nachvollziehbar, dass wie in einem Hotel viele kleine Details in Verpackungen waren: Marmelade, Butter, Zucker, Kondensmilch. Aber es sieht natürlich hübscher in kleinen Schalen aus – und es wirkt mitunter wie selbst gemacht.
Auch der Honig und das Rübenkraut befanden sich in Plasikbehältern.
Eigentlich gibt es an der Qualität der Zutaten nichts zu meckern – viele Sachen waren sogar ganz lecker.
Für mich haperte es etwas an der Optik. Vielleicht war es sogar nur die Anordnung auf dem Tisch. Denn grundsätzlich war das Porzellan gut gewählt. Eine Dröppelminna war da (doch Kaffee und Kakao waren in Plastikwarmhlatekannen – praktisch, aber Porzellan wirkt schöner).
Die Auswahl an Speisen war groß – Wurst und Käse auf Etageren zu präsentieren, fand ich auch gut.
Aber das ist Geschmackssache.
Gut unterhalten haben wir uns alle – und satt und sitt waren wir auch.
Die Reste haben wir zu Hause am nächsten Tag noch verputzt und sie schmeckten noch recht gut – das spricht doch für die Zutaten.
Alle Beteiligten haben von den Sachen probiert. Wir haben uns unterhalten. Und dann haben wir nach einiger Zeit zum Aufbruch "geblasen". Jeder bekam noch etwas von den Resten in die Hand gedrückt. Und dann reisten alle nach Hause.
Preis-Leistungs-Verhältnis
Am Preis will ich nicht meckern – aber vielleicht gebe ich demnächst etwas mehr aus und erhalte dafür auch noch etwas mehr Optik.
Fazit
3 – wenn es sich ergibt. Das Lokal bleibt für uns ein Ziel. Die Kaffeetafel vielleicht in der Form nicht unbedingt.
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
Datum des Besuchs: 18.05.2023 – Bergische Kaffeetafel - nachmittags
Meine Genießer-Erlebnisse stehen auch bei http://kgsbus.beepworld.de/archiv.htm