Geschrieben am 15.01.2017 2017-01-15| Aktualisiert am
16.01.2017
Besucht am 30.11.2016Besuchszeit: Abendessen
Wein und Speisen – Park Hotel Idar Oberstein
Abwarten und Wein trinken... Geduld ist nicht die Stärke mancher Individuen hier... ;-) Was ein Kommentar ausmachen kann... Nun denn. Beuge ich mich der Meute.
Ursprünglich war nicht angedacht diesen Abend im November 2016 auf „Papier“ zu bringen. Auch wenn ich an den Abend schon zwei Kritikerkollegen zwischendurch mit Fotos versorgte...
Hatte ich erstens schon eine Bewertung über das Parkhotel geschrieben und auch gibt es einen Bericht über diese Art Veranstaltung, sprich „Wein und Speisen“.
Der Öffentliche Anzeiger (Ableger der Rheinzeitung) hatte eingeladen. In Zusammenarbeit mit dem Parkhotel Idar Oberstein (in Person von Küchenchef Renato Manzi) und einem regional hochgeachteten Önologen. Gerade diesem ist es seit langer Zeit ein Dorn im Auge, wie stiefmütterlich die Kombination Wein und Speisen behandelt wird. Sicher hat sich die Qualität der angebotenen Weine verbessert und auch die Auswahl, doch viel zu oft sind es die jungen Weine, und die trockenen Weine die offen auf der Karte stehen. Das Flaschenangebot ist meist schon besser doch wie viele trinken den schon eine ganze Flasche, bzw. zu jedem Gang eine andere? Da ist der Gast oft alleine auf sich gestellt. Und nur die wenigsten, die besten Restaurants haben Sommeliers die es verstehen die passenden Weine zu empfehlen... Daher tut so eine Veranstaltung auch mal dem Gastronom ganz gut.
Diesmal war also das Parkhotel Idar Oberstein der Austragungsort. Lokalmatadorin PetraIO zeigte Angesicht des vorab unbekannten Menüs weniger Interesse uns zu begleiten. Dennoch fanden 70 Interessierte in die beiden Räumlichkeiten von „Manzis Restaurant“
Chefkoch Renato Manzi hatte in der Vergangenheit mehrfach einen Michelin-Stern erkocht und das schraubt die Erwartungen an das Essen natürlich schon etwas höher..
Die hauseigenen Parkplätze waren noch nicht alle belegt. Vorbei am Hotel-Bistro rein durch den Haupteingang, dann links, dann rechts und schon steht man im Restaurant. Ein typisches Hotel-Restaurant mit Teppichboden, großen Gardinen, goldenen Fenstergriffen und Kristallleuchtern und Stuck an der Decke. Es hat sich nichts verändert seit unserem letzten Besuch 2015. Wir wurden freundlich empfangen, und es wurden uns die Jacken abgenommen. Im Saal dann Begrüßung durch den Önologen und Moderator, man kennt sich und sitzt am gleich Tisch. Direkt an der Heizung. Und die ballerte...
Der Tisch schön mit weißer Stofftischdecke eingedeckt, darauf schon drei Weingläser und ein Wasserglas. Je Gast versteht sich.
Reichlich Besteck war ebenso schon eingedeckt wie eine ordentliche Stoffserviette. Es war sogar noch Platz für zwei Teelichte und ein Tellerchen mit Brotmesser stand auch schon bereit.
Kaum saßen wir, wurden wir nach Wasser gefragt. Leider kam dann erst mal ein eiskaltes Aqua Panna obwohl wir „frizzante“ bestellten. Die weiteren Wässer waren dann von der Sorte San Pellegrino. Ja der Service. War an dem Abend etwas überlastet. Was aber nicht sein kann. Es war klar wie viele Leute da sein werden, es gab überall das gleiche zu essen. Da muss man etwas anders organisieren und nicht jeden Kellner/in an jeden Tisch lassen. (ich glaube es waren sieben oder acht Servicekräfte) Zwischendurch wurden auch Bestellungen vergessen. Naja....
Es dauerte ein wenig bis es offiziell wurde. Einigen wohl zu lange, da wurden Pils und Sekt bestellt als gäbe es sonst nichts mehr an diesem Abend. Man hatte wohl schon lange nix mehr getrunken.
Nach verbalen Einleitungen und den „Spielregeln“ konnte es doch bald losgehen. Sinn und Zweck des Abends war es, zu bemerken, wie sich unterschiedliche Weine auf den Genuss mit dem Essen auswirken. Hört sich allerdings einfacher an als es ist. Von den je drei Weinen harmonierte eigentlich immer nur einer mit dem Essen. Die beiden anderen konnten das Gericht hier und da in eine falsche Richtung drücken...
Doch zunächst gab es zum ersten Einstieg zwei Sorten leckeres Brot, dazu Butter und Olivenöl und Salz. Und dann gab es noch vor dem eigentlich Einstieg in den Abend einen feinen Gruß aus der Küche...
Sah fein aus, und war es auch. Eine Art Sushi auf Möhrenpüree, welches geschmacklich sehr intensiv war und nicht besser zu machen ist. Das Äußere der Rolle (war es ein Algenblatt? Hatte bisher noch kein Sushi) war würzig und knusprig zugleich. Der Reis hatte eine kompakte Konsistenz, noch leicht Biss und war fein im Geschmack. Das Innere war kein Thunfisch, sondern ein Stück Rind, ich vermute Rücken. Leider kam dessen Geschmack nicht so wirklich zur Geltung. Dennoch ein feiner, gelungener Auftakt. 4*
Dann sollte es aber endlich losgehen. Die ersten drei Weine wurden eingeschenkt. Jeweils knapp 0,1 Liter in jedes Glas, jeweils auf einem andersfarbigen Untersetzer um Verwechslungen zu vermeiden. Das zog sich aber ziemlich in die Länge, Koordination unter den Servicekräften suchte man vergebens.
Der Sous Chef kam kurz aus der Küche um kurz das Essen zu erläutern. Das wiederholte sich dann vor jedem Gang, auch die Tatsache, dass er schon erklärte, obwohl der Önologe noch in seinem Rücken (Im Nebenraum) den Gästen die Weine vorstellte. Wie gesagt. Die Abläufe waren nicht stimmig und vorher wohl auch nicht groß diskutiert worden...
2015er Riesling Kabinett – trocken
Kreuznacher Kahlenberg
Staatsweingut Bad Kreuznach
-rassiger, säurebetonter Riesling mit toller Frucht-
2015er Riesling Spätlese – trocken
Kreuznacher Kahlenberg
Staatsweingut Bad Kreuznach
-runder, voller Riesling, exotisch und lang-
2015er Riesling Spätlese – halbtrocken
Staatsweingut Bad Kreuznach
-vollmundig, Schmelz mit gepufferter Säure-
Solo konnte mich am meisten die trockene Spätlese begeistern. Das Essen dazu:
Alleine optisch schon ein Genuss. Auch die Portion ausreichend um nicht gleich nach dem ersten Probeschluck schon nix mehr zu Beißen zu haben. Der Fisch vorbildlich gegart, sehr saftig, dezent aber ausreichend gewürzt. Die Gnocchi waren sehr klein gehalten worden, passten aber so wunderbar zum Gericht. Die waren fluffig und kompakt zugleich und nahmen perfekt die cremige und intensive Hummersoße auf. Das Gemüse bestand aus in Streifen geschnittenen Kaiserschoten, getrockneten Tomaten und kleinen weißen Bohnen. Alles kurz angeschwitzt und gut abgeschmeckt. Ein rundes Gericht das wunderbar mit dem halbtrockenen Riesling schmeckte, die ein oder anderen Aromen sogar hervorhob. Die trockenen Weine wurden dagegen leicht bitter im Geschmack, bzw. Säurelastiger. Für das Essen 5*
Da es auf den Tischen keine Ausgießer gab und die Damen nicht immer alle Weine komplett austranken wurden die Reste oft unter den anwesenden Männern am Tisch aufgeteilt. Schon nach dem ersten Gang war somit klar, das wird ein anstrengender Abend ;-)
Bedingt durch das verzögerte Servieren zog sich der Abend in die Länge. Es wurden schon Wetten abgeschlossen, ob der Hauptgang vor Mitternacht serviert würde. Im Laufe des Abends sollte aber Routine in die Sache kommen und es klappte zeitlich immer besser.
Während wir also mit dem ersten Gang durch waren, waren die letzten gerade am Anfang. Mit deutlich erwärmten Weinen... So sollte es uns dann auch beim zweiten Gang gehen...
2015er Weißburgunder – trocken
Nahe
Weingut Bamberger, Meddersheim
-reif wirkend, sehr vollmundig und lang, leicht süß-
Hier konnte mich der Weißburgunder begeistern, auch der Grauburgunder, doch der zeigte sich noch viel zu jung und unharmonisch. Was sich beim Essen aber ändern sollte.
In der Suppentasse serviert sah man erst mal nicht viel außer Sahne und ein paar Schnittlauchröllchen. Die Suppe an sich aber sehr schmackhaft, starker Champignongeschmack und perfekt gewürzt. Der Semmelknödel war in Scheiben geschnitten worden, zwei Stücke fanden in meine Tasse. Gutes Gericht, die Weine hatten ein bisschen ihre Mühe. Wäre die Suppe noch etwas kraftvoller abgeschmeckt worden, hätte der wuchtige Grauburgunder klar das Match gewonnen. So konnte auch der gereifte feinherbe Riesling punkten, wenn auch etwas weniger. Der Weißburgunder dagegen, den ich solo gerne an einem Sommerabend auf der Terasse trinken würde, ging komplett unter gegen die Suppe. Da war nichts zu machen.
Die Suppe ist 4,5* wert.
Langsam bekamen es die Serviceleute in den Griff. Nach jedem Essen machte sich der Önologe auf, um die Gäste nach ihren Erfahrungen und Favoriten zu befragen. Er selbst erläuterte die Wirkungen der einzelnen Weine. Und doch gab es unterschiedliche Meinungen. Aber ein Großteil deckte sich mit dem Urteil des Profis. Bei manchen scheint ein Umdenken stattgefunden zu haben, bei den anderen ging es hauptsächlich ums gute Essen oder bestellten zwischendurch weitere Flaschen Sekt oder Biere. Wohl auch um die lange Zeiten dazwischen zu überbrücken... Aber es sollte weitergehen mit Runde 3:
Das war wieder fein. Eine Tranche saftige, wohlschmeckende Hühnerbrust in einer feinen Soße die aber nur wenig an Kokos erinnerte. Die Reiscreme, eine weitere Soße konnte da schon besser gefallen. Der Raviolo war mit einer Farce aus Poulardenfleisch gefüllt, delikat abgeschmeckt und leider viel zu wenig... Die zwei Kressesorten brachten zusätzlich leben und Abwechslung ins Gericht. Auch hier 4,5*. Von den Weinen konntet die halbtrockene Spätlese den Sieg davontragen, wenn auch knapp gefolgt von der gereiften trockenen Spätlese. Völlig unharmonisch und bitter wirkend kam der junge, knackige Riesling daher.
Spätestens hier sollte den meisten hier im Raum (abgesehen von den biertrinkenden Feierbiestern) zu Bedenken geben, was der falsche Wein zum Essen für Wirkungen haben kann. Nicht nur, das der Wein oder gar das Essen seinen Charakter total verändern kann, nein, im Schritt weiter kann es sogar auf den Winzer abfärben, dem schlechte Weine attestiert werden, obwohl diese alleinstehend absolut in Ordnung sind. Andersrum kann man der Küche einen Strick draus drehen. Wer also gerne zu einem guten Essen auch guten Wein mag, sollte doch mal das Spiel wagen und neues riskieren, selbst wenn er sich das partout nicht vorstellen mag...
Doch weiter im Programm, der Hauptgang nahte. Wurden zu den Gängen zuvor immer Weine eines Weinguts serviert (fand ich gut, somit konnte man die „schlechteren“ Weine nicht auf das Weingut abwälzen), wurde nun unter den dreien gemischt. Dazu muss ich erwähnen, dass dies alle keine Weine waren, die auf der Karte des Restaurants stehen, sondern vom Önologen gewählt und mitgebracht wurden...
2015er Weißburgunder – classic Nahe
Staatsweingut Bad Kreuznach
Das war mal ein Stück Fleisch. Optisch perfekt gebraten mit schönen Röstaromen versehen. Doch leider waren die meisten nicht weit genug gegart worden. Eher rare als medium. Mir machte das wenig aus, aber das war so bestimmt nicht gewollt. Mir hat es jedenfalls geschmeckt. Ein feines Kalb. Das Wurzelgemüse bestand aus diversen Rüben, Möhren und Kohlrabi. Alles knackig, gut abgeschmeckt und mit einer leichten Sahnesoße glasiert. Das Püree war sehr sehr cremig, hatte wohl auch viel Butter und Sahne gesehen und die Jus war das krönende I-Pünktchen. Eine feine Essenz die sicherlich lange eingekocht wurde. Als Deko gab es einen Kartoffelchip und eine gebratene Kirschtomate. Schade, dass das Kalb nicht perfekt gegart war. So nur 4,5*
Die meisten hätten hier wohl einen Roten erwartet, auch bevorzugt (ich insgeheim auch). Man muss aber sagen, das der gereifte, trockene Riesling am besten mit dem Gericht klar kam und gerade das Gemüse geschmacklich noch heben konnte. Den Roten dann doch nicht vermisst.
Der offizielle Teil war damit beendet. In der hinteren Ecke gab es noch mal eine Runde Pils zum Spülen. Ich musste dann auch mal langsam den Weg zur Toilette aufsuchen und begab mich dazu in den Keller. Hier hat sich zum letzten Besuch auch nichts geändert, alles tipp topp!
Leider war beim Menü (inkl. Wein zu 69€) kein Dessert enthalten. Doch mir war nach Süßem nach dem anstrengenden Abend. Also ließ ich den Maitre antanzen um mir die Auswahlmöglichkeiten darzubieten. Ich entschied mich dann für etwas schokoladiges, den genauen Wortlaut weiß ich leider nicht mehr, und es hatte um die 9€ gekostet...
Den Kern bildetet das geschichtete Schoko-Nugat-Schnittchen mit Heidelbeeren als Topping. Dazu ein Eis (keine Ahnung mehr was es war) ein paar Beeren und Schokokrümel als Unterlage auf einem gelben Fruchtspiegel. Nur soviel, ich war angetan davon und habe es verputzt ohne dem Fräulein auch nur einen Löffel anzubieten, leider.... Sie vergnügte sich unterdessen mit einem Espresseo.
Immerhin sind wir noch vor Mitternacht aus dem Restaurant raus. Die Schwiegermutter fuhr uns heil nach Hause. Der Abend war gelungen.
Trinken und Essen will gelernt sein!
Was die Sache an sich angeht war es ein durchaus gelungener Abend. Das Essen sehr gut, wenn auch hier ein paar Kleinigkeiten durchgerutscht sind. Dennoch 5* für das gebotene. Der Service hatte an dem Abend leider etwas zu kämpfen, die Organisation stimmte einfach nicht und es gab dadurch immer wieder Verzögerungen. 3* Das Ambiente ist mir immer noch zu altbacken und schwerfällig. Hier muss bald Hand angelegt werden. 3,5*
An der Sauberkeit gab es auch diesmal nichts auszusetzen. Alles perfekt. 5* Das PLV an diesem Abend unübertrefflich. Weine und Essen (außer Dessert) für 69 €, in der Qualität nicht zu toppen.
Diese Art der Gastronomie würde ich jederzeit wieder mitmachen und ist absolut empfehlenswert!
P.S.: Hoffe der Ein oder Andere hier ist nun zufrieden ;-)))
5 – unbedingt wieder!
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise")
Wein und Speisen – Park Hotel Idar Oberstein
Abwarten und Wein trinken... Geduld ist nicht die Stärke mancher Individuen hier... ;-) Was ein Kommentar ausmachen kann... Nun denn. Beuge ich mich der Meute.
Ursprünglich war nicht angedacht diesen Abend im November 2016 auf „Papier“ zu bringen. Auch wenn ich an den Abend schon zwei Kritikerkollegen zwischendurch mit Fotos versorgte...
Hatte ich erstens schon eine Bewertung über das Parkhotel geschrieben und auch gibt es einen Bericht über diese Art Veranstaltung, sprich „Wein... mehr lesen
Restaurant im Parkhotel
Restaurant im Parkhotel€-€€€Restaurant0678150900Hauptstrasse 185, 55743 Idar-Oberstein
5.0 stars -
"Trinken und Essen will gelernt sein!" NoluxWein und Speisen – Park Hotel Idar Oberstein
Abwarten und Wein trinken... Geduld ist nicht die Stärke mancher Individuen hier... ;-) Was ein Kommentar ausmachen kann... Nun denn. Beuge ich mich der Meute.
Ursprünglich war nicht angedacht diesen Abend im November 2016 auf „Papier“ zu bringen. Auch wenn ich an den Abend schon zwei Kritikerkollegen zwischendurch mit Fotos versorgte...
Hatte ich erstens schon eine Bewertung über das Parkhotel geschrieben und auch gibt es einen Bericht über diese Art Veranstaltung, sprich „Wein
Geschrieben am 16.04.2016 2016-04-16| Aktualisiert am
16.04.2016
Besucht am 15.04.2016
Mit reichlich Vorschusslorbeeren bedacht waren wir neugierig auf die Küche des „Manzi’s“. Das Hotel-Restaurant trägt seit einigen Monaten den Namen seines Chef de cuisine; Renato Manzi ist kein Unbekannter in der Gastroszene und hat bereits im Passione Rossa des BollAnt's im Park in Bad Sobernheim und im Restaurant Clauss-Feist in Traben-Trarbach als Chef de cuisine mit 1 Stern sein Können bewiesen.
Näheres zum Chefkoch, der hier seit etwa einem Jahr wirkt, und dem Ambiente des Restaurants kann man auf der Homepage http://www.parkhotel-idaroberstein.de oder in den Gastroguide-Kritiken von Nolux und PetraIO, mit der wir uns auf deren Anregen heute hier zu einem gemeinsamen Essen verabredet hatten, nachlesen.
Das Ambiente passt perfekt zu der ambitionierten gehobenen Küche, die es sich zum Ziel gesetzt hat, die Gäste „ stets aufs Neue mit kreativen Ideen kulinarischer Köstlichkeiten zu überraschen“ – der Gastraum präsentiert sich hell, freundlich, gemütlich und edel mit gekonnt stilsicher eingedeckten Tischen. Das geschmackvolle Interieur mit hochwertigen Materialien vermittelt zeitloses Wohlfühl- Ambiente. Das hat was.
Service
Wir wurden freundlich begrüßt und zu unserem Tisch geleitet. Im Einsatz waren 4 in korrektem Kellnerzwirn gekleidete Servicekräfte, die sich abwechselnd den ganzen Abend über unaufdringlich aufmerksam und flott um unser Wohlergehen bemühten, Getränke- und Speisenbestellung waren unkompliziert, die Speisen wurden nach angenehmer Wartezeit serviert.
Küche
Die „normale“ Karte des „Manzi’s“ ist überschaubar, aber dennoch dürfte für jeden Geschmack was dabei sein. Der 15.04.16 war zudem einer der hier regelmäßig stattfindenden Eventabende und stand unter dem kulinarischen Motto „mediterrane Fischgerichte und Grillspezialitäten aus Kalabrien“. Hierzu gab es in einer eigenen Karte mit „kulinarischen Empfehlungen zum Frühlingsanfang“ von Kräutercremesuppe mit Lachsroulade über hausgemachte Bandnudeln mit Pesto und Garnelen, gegrilltem Kalbs-Kotelett mit mediterranem Gemüse bis zum gebratenen Rotbarschfilet unter der Kräuterkruste zur Wahl.
Wir waren zu sechst im Manzi’s zu Gast, ich werde aber nur auf die Gerichte meiner Frau und von mir eingehen. Soviel schon mal vorab – wir waren wie unserer Begleiter sehr zufrieden mit dem Gebotenen.
Wir hatten
Vorspeisen
· Carpaccio vom Rind mit Parmesan, Pesto und Rucola (16€)
· Calamari auf Frühlingssalat und Krustentiersauce (16€)
Hauptspeisen
· Rindersteak mit Balsamico und Pilzen, Kartoffelgratin und Grillgemüse (24€)
· Dorade auf Kräuter-Risotto mit Fenchelgemüse (24€)
Nach der ersten Getränkebestellung, reichlich Wasser mit und ohne Gas, verschiedenen Aperitifs und von der kleinen Weinempfehlungstafel 2015er Sauvignon Blanc vom Weingut Schneider und 2014er Spätburgunder Blanc de Noir vom Weingut Eugen Müller aus der Pfalz, wurde ofenwarmes knackiges Brot, hell und dunkel, mit leicht gesalzener Butter und herrlich aromatischem Olivenöl gereicht.
Auch der Gruß aus der Küche ließ nicht lange auf sich warten, ein kleines Stück Pizza, reichlich belegt mit Thunfisch und hauchdünn geschnittenen roten Zwiebeln, der Boden vielleicht einen Tick zu fest gebacken, trotzdem war es ein gelungener Spannung auf die anderen Kreationen der Küche machender Appetizer.
Vor- und Haupspeisen
Alle Zutaten waren von vorzüglicher Qualität, die Zubereitung auf hohem Niveau handwerklich perfekt sowie kreativ und professionell in Zusammenstellung und Präsentation. Alle Speisen mundeten vorzüglich.
Meine Frau hatte das Carpaccio, hauchdünne Scheiben von sehr fein marmoriertem Rindfleisch mit schönem Aroma, das durch die dezente Pesto, kaum gewürzte Rucola, Pinienkerne und hauchdünne Parmesanflocken nicht überdeckt wurde. Sehr gut mundete ihr auch die Dorade auf Kräuter-Risotto mit Fenchelgemüse.
Ich fand die Calamari ausgezeichnet. Tintenfisch gehört sicher nicht zu den schönsten Meeresbewohnern, aber richtig zubereitet durchaus zu den schmackhaftesten mediterranen Köstlichkeiten. Im „Manzi’s“ versteht man sich auf die Zubereitung, Tuben und Tentakel sauber getrennt, schön zart gegart, mit einer perfekten dünnschaumigen Krustentiercreme als Gaumenkitzler, angerichtet um einen würzig abgeschmeckten Frühlingssalat aus Rucola, Radicchio, Lollo Bianco, Cocktailtomaten und Kichererbsen. Klasse.
Absolut spitze und kaum zu übertreffen war das Rindersteak, ein wahrer Gaumenschmaus, der am Tisch Diskussionen über die Zubereitung aufkommen ließ. Auf Nachfrage meinte die junge Dame vom Serviceteam, das Steak würde ausschließlich auf dem „Schwenker“ zubereitet. Ich war der Meinung, ein so perfekt durchgehend a point medium geratenes Stück Fleisch muss kurz scharf auf beiden Seiten gegrillt und dann zum Niedriggaren in den Ofen. Aber egal wie auch immer zubereitet – es war zum Hinknien. Der Grillmeister versteht sein Handwerk, das gut abgehangene absolut sehnenfreie Premiumsteak war perfekt geraten, extrem mager, butterzart, saftig und von herrlichem Geschmack. Gut gepasst und ebenfalls gekonnt zubereitet die Beilagen, eine hervorragende Balsamico-Jus, ein Gratin aus dünnen (nicht vorgekochten) Kartoffelscheiben sowie ein gut abgeschmecktes noch bissfestes Grillgemüse.
Fazit: Gehobene, ambitionierte, kreative Küche in schönem Ambiente, eine Bereicherung für Idar-Oberstein’s Gastronomie. Meine Weiterempfehlung.
Mit reichlich Vorschusslorbeeren bedacht waren wir neugierig auf die Küche des „Manzi’s“. Das Hotel-Restaurant trägt seit einigen Monaten den Namen seines Chef de cuisine; Renato Manzi ist kein Unbekannter in der Gastroszene und hat bereits im Passione Rossa des BollAnt's im Park in Bad Sobernheim und im Restaurant Clauss-Feist in Traben-Trarbach als Chef de cuisine mit 1 Stern sein Können bewiesen.
Näheres zum Chefkoch, der hier seit etwa einem Jahr wirkt, und dem Ambiente des Restaurants kann man auf der Homepage... mehr lesen
Restaurant im Parkhotel
Restaurant im Parkhotel€-€€€Restaurant0678150900Hauptstrasse 185, 55743 Idar-Oberstein
4.5 stars -
"Gehobene, ambitionierte, kreative Küche in schönem Ambiente, eine Bereicherung für Idar-Oberstein’s Gastronomie. Meine Weiterempfehlung." saarschmeckerMit reichlich Vorschusslorbeeren bedacht waren wir neugierig auf die Küche des „Manzi’s“. Das Hotel-Restaurant trägt seit einigen Monaten den Namen seines Chef de cuisine; Renato Manzi ist kein Unbekannter in der Gastroszene und hat bereits im Passione Rossa des BollAnt's im Park in Bad Sobernheim und im Restaurant Clauss-Feist in Traben-Trarbach als Chef de cuisine mit 1 Stern sein Können bewiesen.
Näheres zum Chefkoch, der hier seit etwa einem Jahr wirkt, und dem Ambiente des Restaurants kann man auf der Homepage
Geschrieben am 20.02.2016 2016-02-20| Aktualisiert am
22.02.2016
Besucht am 01.02.2016
Eigentlich wollte ich meine Genießerfreunde von GastroGuide nicht schon wieder mit einem Besuch im Parkhotel langweilen. Aber es steht ja jedem frei, ob er lesen möchte.
Worauf ich aber hoffe: Dass die heimische Bevölkerung dies vielleicht liest und das Parkhotel mal wieder besucht. Es gibt Spießbraten, aber auch viel Feines mehr!
Am 23.01.16 erschien in der Nahezeitung ein großer Bericht über den Sternekoch Renato Manzi, er schwingt seit vergangenem Jahr den Kochlöffel im Parkhotel. Die Eigentümer sind mit der Entwicklung sehr zufrieden, Herr Manzi wohl auch.
Und schon kreisen schon wieder Gerüchte, Herr Manzi würde das Parkhotel verlassen. Nun ja, lange gehalten hat sich kein Koch, da kann man leicht diese Behauptung in den Raum werfen. Dem wurde nun in diesem ausführlichen Bericht deutlich widersprochen. Um dem Nachdruck zu verleihen, trägt das Restaurant nun einen neuen Namen: MANZI’S.
Soweit die Vorgeschichte.
Zum gepflegt-eleganten Interieur gehe ich heute nicht weiter ein. In den vorherigen Beiträgen ist dies gut beschrieben.
Unseren Tisch für ein Abendessen zu zweit hatte ich kurz vorher telefonisch reserviert. Wir wurden von einem jungen Herrn, laut Beleg Herr Kuttler, sehr freundlich begrüßt und an unseren fein eingedeckten Tisch begleitet. Die Garderobe wurde abgenommen und sofort war er wieder zur Stelle, Karte gereicht und Getränkewünsche abgefragt. Dieser junge Mann umsorgte uns sehr aufmerksam, konnte gut Auskunft geben. Seine Freundlichkeit mit etwas Witz, das hat uns gut gefallen.
Für einen Montag Abend war das Restaurant gut besucht. Ich habe hier 2014 an einem Samstag und Feiertag (vor Manzi) schon gähnende Leere erlebt.
Zum Aperitif gab es 2 Gläser Sekt der Hausmarke zu € 3,50. Nächstes Mal (= heute) werde ich mal eine Alternative testen. Der Sekt ist ok, aber als Hausmarke mit Anspruch würde ich eine andere Wahl treffen.
Noch eine Flasche San Pellegrino, € 6,00 / 1 l zum Durst löschen.
Wir studierten die Karten, ich konnte nur leider die hausgemachten Pappardelle mit Trüffelsauce nicht entdecken. Die hatte ich auf der Homepage entdeckt und mich schon drauf gefreut.
Unsere Vorspeisen waren schnell gefunden:
Für meinen Mann: Carpaccio vom Kalb, Parmean, Pesto und Rucola zu € 16,00
Für mich: Salat mit Riesengarnelen in Kräuterbutter, Hummerschaum zu € 16,00
Unsere Hauptspeisen:
Mein Mann wählte Kabeljau mit Rote-Beete-Gemüse, Champagnersauce und Bandnudeln zu € 25,00.
Mir war ausnahmsweise mal nicht nach Fisch. Ich fragte nach der Trüffelpasta, Herr Kuttler fragte in der Küche nach und kam zurück mit der Antwort „kein Problem“ und ergänzend ob vielleicht noch ein paar Pilze dabei sein dürfen. Gerne! Also gab es für mich: Hausgemachte Papadelle, Trüffelsauce und frische Champigons zu € 16,00.
Bevor die Speisen serviert wurden, gab es einen Gruß aus der Küche.
Der junge Mann, ich bleibe mal bei Herr Kuttler (hoffe, der Rechnungsbelegt stimmt), hatte im beim Bestellen mitgekommen, dass ich kein Fleischfan bin. So war ich doch sehr angetan, als ich ein sehr schön angerichtetes Tellerchen „Tomate-Mozzarella“ bekam. Der Alibigruß für Vegetarier war in dieser Variation gar nicht langweilig. Rote und gelbe Coctailtomaten, Büffelmozzarella und Salat mit Wildkräutern (u. a. Sauerampfer), Pesto. Der Salat wunderbar leicht aromatisiert, hier schmeckte man die guten Zutaten der Vinaigrette.
Mein Mann freute sich über Vitello tonnato serviert, eine Augenweide. Das hatte er bisher noch nie gegessen und war begeistert. Das Kalbfleisch leicht aufgerollt, mittig ein Kapernapfel arrangiert und ebenfalls auf einigen Salatblättern angerichtet. Die Thunfischcreme habe ich auch gekostet – sehr fein!
Zu den Speisen entschieden wir uns beide für einen trockenen Riesling, 0,2 l zu € 4,20.
Unsere Vorspeisen wurden serviert, konnten sich sehen und schmecken lassen.
Das Carpaccio hauchdünn wie es sein soll. Ergänzt mit einem Bukett Rucola, reichlich Parmesan, gerösteten Pinienkernen, Cotailtomaten und dem feinen Pesto, das ich ja schon kennenlernen durfte.
Mein reichlicher Salatteller überzeugte in jeder Hinsicht. Feine Blattsalate, Karottenraspel, Radieschen, 6 größere saftige Garnelen und als Überraschung (nicht auf der Karte) kleine, kurz gebratene Calamarettistreifen. Der Salat in der wunderbar leichten Vinaigrette, drum herum die Garnelen und Kopffüßler mit dem Hummerschaum bedeckt. Ich geriet ins Schwärmen.
Zu den Vorspeisen wurde das frische Brot nochmals nachgefüllt.
Herr Kuttler fragte ob alles Recht ist. Dies konnten wir beide bejahen und ich sagte, er könne der Küche ruhig ausrichten, dass ich mich sehr über die Zugabe der Calamaretti freue. Er machte auf dem Absatz kehrt, 2 Minuten später war er wieder zu Stelle mit noch einem Küchengruß „Die Küche grüßt zurück und sagte: Endlich merkt´s mal einer!“ Da habe ich mich drüber gefreut. Aber man sieht leider auch: Die Leute schaufeln oft einfach rein, ohne Wertschätzung den Lebensmitteln und auch der Küche entgegen zu bringen.
Nach angenehmer Wartezeit kamen die Hauptgerichte.
Ein großes und dickes Stück Kabeljau, angerichtet auf der roten Beete, zierte den Teller meines Mannes. Durch die Dicke wunderbar saftig, es zerfiel in seine typischen Streifen. Der feine Fischgeschmack wurde durch dezente Würze unterstrichen. Auch er wurde mit den Calamarettistreifen bedacht, außerdem fand sich noch etwas knackiges Gemüse (Zuckerschoten, Brokkoli, Blumenkohl) auf dem Teller ein. War zwar nicht mein Essen, aber ich liebe bunte Teller! Die hausgemachten Papadelle und zusätzliche Beete wurden in separaten Schälchen dazu gereicht.
Im tiefen Teller wurden meine Papadelle serviert. Frische Kresse obenauf brachte auch Farbe und zusätzliche Würze auf den Teller. Die braunen Champignons in einer Qualität die man im Einzelhandel wohl kaum findet. Diese waren in sehr intensiven Pilzfond zubereitet. So aromatisch, dass ich keinen Trüffel schmecken konnte. Ob er eventuell vergessen wurde, kann ich nicht sagen. Das Gericht war aber so aromatisch, dass ich ihn auch nicht wirklich vermisst habe.
Für ein Dessert waren wir beide mal wieder zu satt. Dafür gab es noch einen Espresso mit einem wunderbar saftigen Petit four für € 1,90. Da soll mal keiner meckern!
Wir wurden sehr nett von Herrn Kuttler verabschiedet, die Jacken gereicht. Herrn Manzi hätten wir auch gerne mal gesehen, vielleicht ergibt es sich heute Abend mal. Wir durften noch erfahren, dass im Bistro des Parkhotels nicht mehr geraucht wird. Wunderbar, so habe ich für heute Abend dort reserviert. Hier können wir mit Papa im Rollstuhl hin (das Restaurant ist allerdings auch rollstuhlgerecht).
Also auf, Idarer, Obersteiner und drumrum, ins Parkhotel! Das Niveau hat sich sehr stark verbessert, in jeder Hinsicht.
Eigentlich wollte ich meine Genießerfreunde von GastroGuide nicht schon wieder mit einem Besuch im Parkhotel langweilen. Aber es steht ja jedem frei, ob er lesen möchte.
Worauf ich aber hoffe: Dass die heimische Bevölkerung dies vielleicht liest und das Parkhotel mal wieder besucht. Es gibt Spießbraten, aber auch viel Feines mehr!
Am 23.01.16 erschien in der Nahezeitung ein großer Bericht über den Sternekoch Renato Manzi, er schwingt seit vergangenem Jahr den Kochlöffel im Parkhotel. Die Eigentümer sind mit der Entwicklung sehr zufrieden,... mehr lesen
Restaurant im Parkhotel
Restaurant im Parkhotel€-€€€Restaurant0678150900Hauptstrasse 185, 55743 Idar-Oberstein
4.5 stars -
"Wo bleiben die heimischen Gäste? Hier hat sich was getan!" PetraIOEigentlich wollte ich meine Genießerfreunde von GastroGuide nicht schon wieder mit einem Besuch im Parkhotel langweilen. Aber es steht ja jedem frei, ob er lesen möchte.
Worauf ich aber hoffe: Dass die heimische Bevölkerung dies vielleicht liest und das Parkhotel mal wieder besucht. Es gibt Spießbraten, aber auch viel Feines mehr!
Am 23.01.16 erschien in der Nahezeitung ein großer Bericht über den Sternekoch Renato Manzi, er schwingt seit vergangenem Jahr den Kochlöffel im Parkhotel. Die Eigentümer sind mit der Entwicklung sehr zufrieden,
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Besucht am 06.06.2015
Park Hotel Idar Oberstein
Essen verbindet! Darüber zu schreiben auch. So war es auch nur eine Frage der Zeit bis sich endlich ein Termin fand für das erste Treffen zwischen PetraIO und Nolux. Nur wohin? Es gibt ja einige schöne Sachen zwischen Mainz und Idar-Oberstein. Da fiel PetraIO eine Anzeige im hiesigen Blättchen ins Auge. Das Parkhotel hat einen neuen Küchenchef, dieser hatte sich zuvor mehrmals einen Stern im „Passione Rossa Bad Sobernheim“ und später an der Mosel erkocht und ist dann weg zwecks neuer Herausforderung. Wieso Renato Manzi nach Idar-Oberstein fand ist MIR ein Rätsel. Er hat die Herausforderung angenommen und mein erster Eindruck ist ein sehr guter!
Nach der langen Anreise von Mainz hatte ich mich mit Fräulein selbst zu einem Aperitif bei PetraIO eingeladen. Als Dank haben wir gleich mal Ihre Einrichtung zerstört. Gut, es war nur ein Glas. (noch mal sorry an dieser Stelle). Eine gute Stunde saßen wir im schönen Garten und lernten uns erst mal kennen. Reserviert war zwischen 19 und 19:30. Mit dem Auto waren es dann noch knapp fünf Minuten zum Restaurant.
Die hauseigenen Parkplätze waren zu unserer Überraschung alle belegt. Also 100 Meter weiter und links am Straßenrand geparkt. Vorbei am Hotel-Bistro rein durch den Haupteingang, dann links, dann rechts und schon steht man im Restaurant. Ein typisches Hotel-Restaurant mit Teppichboden, großen Gardinen, goldenen Fenstergriffen und Kristallleuchtern und Stuck an der Decke. Genauso stelle ich mir einen Gastraum aus den 1970er Jahren vor. Sogar die Sitzmöbel könnten noch aus der Zeit sein. Wir wurden freundlich empfangen und es wurden uns einige Möglichkeiten zur Platzauswahl gegeben. Die Damen entschieden. Ab in die Ecke.
Der Tisch schön mit weißer Stofftischdecke eingedeckt, darauf schon Wein- und Wassergläser, eine ordentliche Stoffserviette und schweres Besteck. Zwei Teelichte, eine weiße Rose mit grün schwamm im Wasser und ein Tellerchen mit Brotmesser stand auch schon bereit.
Kaum saßen wir, kam noch vor der Karte die (ich vermute) Servicechefin mit vier Gläsern Sekt an unseren Tisch. „Der geht aufs Haus“! Da freut sich doch der Gast! Und geschmeckt hat er auch noch. Dann gab es auch gleich die Karte von einer weiteren jungen Servicekraft. Insgesamt waren hier fünf oder sechs Leute unterwegs. Einer für Alle und Alle für einen. Jeder durfte mal an den Gast.
Die Karte war klein. Wurde doch im Vorfeld mit einem „Mediterranen Abend mit Fisch & Krustentieren“ im Internet geworben, ebenso aber auch mit Spargel. Den gab es aber nicht. Drei Vorspeisen, sechs Hauptspeisen (vier Wasser, zwei Land) und drei Desserts. Weinempfehlungen gab es satte drei Stück vom Pfälzer Winzertalent Markus Schneider. Auf spezielle Nachfrage und kurzer Diskussion gab es auch die eigentliche Weinkarte. Dort findet man neben Nahewinzern (Lorenz und Korrell aus Bosenheim, Schäfer-Fröhlich aus Bockenau) auch Weine aus der Pfalz, von der Mosel, Rheinhessen und auch italienische Gewächse. Letztendlich blieben wir dann bei den Empfehlungen.
Da die Auswahl klein war, fiel die Entscheidung auch schnell was gegessen werden soll. Wir durften bestellen und konnten neben intensiven Gesprächen mit der neuen Bekanntschaft auch dem Grillmeister vor unserem Fenster beobachten, wie er Fleisch flambierte.
Wir bekamen dann erst mal frisches Brot, (teilweise noch verpackt ;-) ), mit salziger Butter und einem Kräuterfrischkäse, könnte aber auch Butter gewesen sein. Außerdem ein Kännchen mit Olivenöl. Eine Salzmühle stand ebenfalls schon auf dem Tisch. Dieser Gruß war in Ordnung, wenn auch nichts Weltbewegendes. Für den ersten Hunger ideal! Unsere Bestellten Weine wurden dann in einer Glaskaraffe serviert und eingegossen, ebenso das Wasser, welches dankender Weise von PetraIO gezahlt wurde. Ich entschied mich für den 2014er Weißburgunder (0,2 / 5,50€) / Weingut Markus Schneider, welcher leider schnell warm wurde, aber absolut meinen Geschmack traf. Animierend im Duft, nach gelbem Apfel und etwas Kiwi, im Mund dann recht kraftvoll, rund und lang. Ein toller Wein. Fräulein blieb beim Wasser, bzw. dem Sekt, nippte aber hier und da mal an meinem Glas… Dann die Überraschung
Wan Tan von der Garnele mit Scampi
Ein schöner Gruß aus der Küche. Und ein aufwendiger und kostspieliger zudem. Da möchte man wohl Eindruck schinden und die Gäste bei der Stange halten. Ein sehr toller Appetizer! Der machte Spaß und die hohen Erwartungen an die Küchenleistung stiegen weiter.
Der Wan Tan war ein hauchdünner Ravioliteig, gefüllt mit sehr feiner Fischfarce und Garnele und allerlei Gewürzen und Kräutern, ging meiner Meinung nach leicht ins asiatische. Der Kaisergranat war perfekt gebraten, sauber, ohne Schale. Ein feines, cremiges Sößchen rundete das Gericht ab. Zum Knabbern noch ein Chip von der lila Kartoffel. Lecker! Volle Punktzahl! 5*
Das Abräumen ging fix, nach der Zufriedenheit wurde auch gefragt, dann verschwand der Service aber auch wieder schnell. Hier wirkt alles noch etwas zu gewollt professionell und etwas steif. Lassen wir ihnen mal etwas Zeit. Hier wurde wohl jeder Stein umgedreht und komplett neues Personal eingestellt. Die vielen Gäste drinnen (ca. 20 plus wir) und draußen (auch ca. 20) wurden aber immer korrekt und freundlich bedient. Irgendwann kamen dann unsere Vorspeisen. Durch die regen Gespräche bei uns am Tisch hatte ich kein Zeitgefühl mehr…
Geeiste Tomatenessenz mit Melone, Minze, Olive und Calamaretti (7€)
Ich hatte nicht wirklich eine Vorstellung was mich erwartet. Ein Süppchen ja. Aber geeist war sie nicht wirklich. Kalt und sehr klar. Anfangs auch voll nach Tomate schmeckend, nahm mit zunehmender Dauer immer mehr die Minze überhand. Und das gefiel mir dann nicht mehr so. Ich wollte ja keinen Tee trinken… Die beiden Kugeln von Cantaloupe- und Honigmelone konnten gefallen, ebenso die feinen Ringe der schwarzen Olive. Was völlig unterging waren die Tintenfischringe, welche zwar perfekt gegart, aber leider völlig geschmacksneutral waren. Das Gericht sicher handwerklich super gemacht, aber es traf nicht meinen Geschmack. Mir war die Minze zu dominant! Okay, nicht mehr. 3*
Schwertfisch vom Grill mit Frühlingssalat und Kräutersaitlingen (15€)
In meinen Augen eine perfekte Vorspeise. Der Schwertfisch ein Top-Produkt, saftig auf dem Grill gegart, innen noch leicht glasig. Ruhen durfte der sehr schmackhafte Fisch auf perfekt gebratenen Baby-Kräutersaitlingen. Diese hatten ein schönes Aroma und waren noch zart, dazu eine feine, cremige Soße auf Fisch/Krustentierbasis. Ein paar geschnitzte Möhren, gelb und orange, waren leckere Deko. Auf allem thronte ein Mix von bunten Frühlingssalaten, die auch mit gutem Dressing angemacht wurden. Eine herrliche Vorspeise, die ich meinem Fräulein nur zu gerne gegönnt habe… 5*
Beim Abräumen dann wieder das gleiche Spiel, schnell ran an den Gast, nachgefragt und wieder weg. Ebenso das Servieren der Hauptspeisen. Für eine Nachfrage blieb kaum Zeit. Da musste man erst nochmal einen Bei rufen. Warum aber nachgefragt wird, ob man zu seinem Fisch ein Fischbesteck haben möchte, ich dann ablehne aber trotzdem eins bekomme, „weil die anderen auch eins haben“, erschließt sich mir nicht. Möhren kann man schlecht damit schneiden. Ein Wunder dass hier nichts quer über den Tisch flog…
Variation von Edelfischen, Fenchelpüree und Kräutersalat (22€)
Den Salat mag der Chefkoch wohl gerne. Wir aber auch! Was die Edelfische angeht mussten wir erst mal raten. Lachs war klar, Wolfsbarsch hatte ich auch noch gefunden, die anderen Beiden wurden erst auf Nachfrage als St. Pierre und Rochenflügel benannt. Ob’s stimmt? Auf jeden Fall waren alle perfekt in der Zubereitung und Geschmack. Sehr, sehr gut! Das Fenchelpüree war geschmacklich rund, Hauptbestandteil natürlich Kartoffeln aber fein nach Fenchel schmeckend und riechend. Das werde ich mal nachkochen! Der Salat schon wie bei der Vorspeise sehr gut! Und auch hier neben ein paar kurz gegarten Möhren diese leckere Soße! Hier hat alles gepasst! 5*
Wolfsbarsch auf gelben Linsen & Hummerschaum (21€)
Das war wirklich herrlich! Ein dickes Stück saftiger Loup de mer mit krosser Haut. Lecker. Und die Linsen hatten noch schön Biss, hatten auch genug Salz genossen und das Sößchen ein Träumchen… Hmmm! Allein für das Gericht würde ich wieder kommen. Frische Erbsen, geschnitzte Möhren und eine Kaiserschote brachten noch mehr Farbe und Leben auf den Teller! Ach ja, den Salat gab es hier natürlich auch. Also mit Fisch kann der Koch umgehen! 5*
Die Portionen waren jetzt nicht zu groß, mit der Vorspeise aber ausreichend. Der Hauptgang solo hätte mich wohl nicht satt gemacht. Ein Dessert war jetzt auch nicht geplant, aber der freundlichen Nachfrage der weiblichen, jungen Bedienung konnten wir wohl nicht widerstehen. Somit orderten Fräulein und ich ein Dessert welches wir uns teilten…
Erdbeertiramisu mit Erdbeerragout (8€)
Da jubele ich schon ob des selbst gebackenen Biskuitbodens, dann ist der trocken… Die paar Erdbeeren darauf waren auch nicht besonders saftig. Obendrauf dann einfache Schlagsahne und viel Kakaopulver. Da hätte ich mehr erwartet. Eigentlich ein besseres „Erdbödenchen“ mit viel Schlagsahne. Die marinierten Erdbeeren untendrunter waren lecker, waren aber keine Kunst. Dazu ein Segel aus Bitterschokolade! Für 8€ erwarte ich da etwas mehr! Gerade noch 3*
Das sollte die Stimmung an diesem Abend aber nicht trüben. Ich denke, wir vier hatten einen schönen Abend und schreit nach einer Wiederholung. Nur das nächste Mal werden wir näher bei uns das Treffen vereinbaren. Ich weiß auch schon wo…
Die Bezahlung ging unkompliziert über die Bühne. Nach kurzer Klarstellung, welche Partei was gegessen hat, bekamen wir zwei ordentliche Bons. Eine Verabschiedung gab es jetzt nicht wirklich, nur der Hinweis, dem Barmann in der „CohiBar“ wäre langweilig, über Besuch würde er sich freuen. Mit uns konnte er an diesem Abend aber nicht mehr rechnen…
Fazit:
Hier entsteht was Großes! Nur müssen die Idar-Obersteiner mitziehen. Zwei kenne ich nun. Jetzt muss Renato Manzi zeigen, dass die Stadt mehr als Spießbraten is(s)t und kann! Das Essen verdient von mir sehr gute 4*. Leider konnte das Dessert mit den anderen Speisen kaum mithalten. Das mir die Vorspeise nicht wirklich gefiel ist aber persönlicher Natur. Der Service, daran zu erkennen dass jeder irgendetwas Schwarzes trug, aber nichts einheitlich, machte seine Sache ordentlich, sachlich, freundlich. Zwischen den Gängen wünsche ich mir in solch einem Restaurant für die Zukunft mehr Präsenz. Leere Gläser und Flaschen wurden nicht bemerkt, hier muss der Gast noch selbst aktiv werden. Ansonsten mehr als okay! 3,5* Das Ambiente ist mir etwas zu altbacken. Die Musik, welche ich hin und wieder im Hintergrund wahrnahm, störte mich eigentlich nicht. Es wirkt nun mal sehr in die Jahre gekommen. 3,5* Wenn das Restaurant wirklich laufen sollte in Zukunft, wird wohl Geld da sein um auch das in Angriff zu nehmen. Allein an der Sauberkeit gab es nichts auszusetzen, 5*. Selbst die Toiletten im Keller waren tadellos. Das wirkte im Vergleich richtig modern. Warmes Wasser und richtige Handtücher lassen gefallen. PLV ist mehr als in Ordnung! Beste Produkte werden hier sorgsam zubereitet und ansprechend dem Gast präsentiert. 4,5*
Uns hat der Abend sehr gut gefallen, wir haben eine äußerst nette Bekanntschaft gemacht und freuen uns schon auf das nächste Mal. Wenn es sich ergibt auch wieder im Parkhotel Idar-Oberstein!
4,5 – wenn es sich ergibt unbedingt wieder!
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise")
Park Hotel Idar Oberstein
Essen verbindet! Darüber zu schreiben auch. So war es auch nur eine Frage der Zeit bis sich endlich ein Termin fand für das erste Treffen zwischen PetraIO und Nolux. Nur wohin? Es gibt ja einige schöne Sachen zwischen Mainz und Idar-Oberstein. Da fiel PetraIO eine Anzeige im hiesigen Blättchen ins Auge. Das Parkhotel hat einen neuen Küchenchef, dieser hatte sich zuvor mehrmals einen Stern im „Passione Rossa Bad Sobernheim“ und später an der Mosel erkocht und ist... mehr lesen
Restaurant im Parkhotel
Restaurant im Parkhotel€-€€€Restaurant0678150900Hauptstrasse 185, 55743 Idar-Oberstein
4.5 stars -
"Neue Besen kehren gut und hier wurde wohl ordentlich gefegt!" NoluxPark Hotel Idar Oberstein
Essen verbindet! Darüber zu schreiben auch. So war es auch nur eine Frage der Zeit bis sich endlich ein Termin fand für das erste Treffen zwischen PetraIO und Nolux. Nur wohin? Es gibt ja einige schöne Sachen zwischen Mainz und Idar-Oberstein. Da fiel PetraIO eine Anzeige im hiesigen Blättchen ins Auge. Das Parkhotel hat einen neuen Küchenchef, dieser hatte sich zuvor mehrmals einen Stern im „Passione Rossa Bad Sobernheim“ und später an der Mosel erkocht und ist
Geschrieben am 07.06.2015 2015-06-07| Aktualisiert am
05.02.2016
Es existiert eine neue Bewertung von diesem User zu Restaurant im Parkhotel
Besucht am 06.06.2015
Nach unserem letzten fatalen Besuch im Parkhotel am 01.11.2014 (s. meine Erstkritik vom 02.01.15) hatte sich das Parkhotel an sich endgültig für uns erledigt. Dieser Besuch war schlicht die Krönung unserer durchwachsenen Parkhotel-Besuche, in negativer Sicht.
In der Presse dann im März die Mitteilung, dass das Parkhotel den Sternekoch Renato Manzi als Chefkoch gewinnen konnte. "Mutig, dieser Herr Manzi" war mein erster Gedanke, der traut sich was! Eine echte Herausforderung. Die Adressen seiner vorherigen Wirkstätten können sich sehen lassen.
Trotzdem wollte ich erst mal nicht hin, sollen doch andere vorab versuchen. Diesen Gefallen wollte mir mal wieder niemand tun und so ergab sich das schon länger angedachte Treffen mit Kritikerfreund Nolux und der Dame an seiner Seite ("Fräulein" will mir nicht über die Tastatur huschen :-)
Zur Auswahl standen einige Restaurants zwischen Guldental und Idar-Oberstein. Letztlich machte das Parkhotel das Rennen. Nolux war der Koch Renato Manzi noch eher als mir ein Begriff. Und pünktlich erschien in Presse und der Homepage des Hotels der Themenabend Mediterraner Abend mit Fisch & Krustentieren am Samstag, 06.06.2015! So fand sich die Entscheidung für unser erstes Kritikertreffen schnell und die Mainzer nahmen den doch recht weiten Weg auf sich.
Erstes gutes Zeichen: Die Parkplätze des Parkhotels waren alle belegt. Dies hatten wir hier noch nie erlebt. Ein paar Meter weiter fand sich bequem am Seitenstreifen noch ein Parkplatz.
Service:
Servicekräfte waren gestern Abend ausreichend vorhanden. Wir wurden freundlich begrüßt und durften noch zwischen 2 Vierertischen wählen. Ein Tisch mit Blick durchs Fenster auf den Schwenkgrill vor der Küche war unsere Wahl.
Die Servicekräfte bedienen alle gemeinsam jeden Tisch. Dies hat leider nicht zur Folge, dass man besonders gut bedient wird. Als Gast muss man sich zudem noch merken, was man bei wem geordert hat um bei Bedarf nachfragen zu können.
Die Mitarbeiter alle freundlich und zuvorkommend, aber auch steif und immer sehr schnell verschwunden. Bei Fragen muss man schnell sein. So wurden die Gerichte immer so zügig vor dem Gast platziert, man hatte fast keine Chance etwas nachzufragen. So z. B. beim Gruß aus der Küche und bei "Variationen" vom Fisch und Sorbet. Etwas als Variation zu betiteln ist ja schön, aber ich gehöre zu den Gästen, die gerne wissen was sie essen. Teilweise mußte der Service in der Küche selbst nochmals nachfragen, was serviert wurde. Bei der übersichtlichen schönen Karte des Themenabends verstehe ich so etwas wirklich nicht. Dies gehört vor dem Eintreffen der Gäste mit dem Personal abgestimmt.
Auf der Karte noch Weinempfehlungen zu dem Menü. Nolux wollte interessehalber gerne die Weinkarte des Restaurants sehen. Hier entstand eine lebhafte Diskussion, dass es doch Empfehlungen gäbe, mit dem Service. Keine Ahnung, warum man dem mündigen Gast nicht einfach die gut ausgestattete Weinkarte reicht!
Die Karte des Themenabends schön zusammengestellt: 3 Vorspeisen, 4 Fisch-Hauptgerichte, 2 Fleischgerichte (für Nicht-Pescetarier), 3 Desserts. Ich hatte kein Problem bei den schönen Speisen etwas zu finden. Trotzdem wurde auf der Internetseite des Parkhotels auf die aktuellen Spargelgerichte verwiesen. Eine Spargelkarte bzw. Spargelgerichte wurden uns aber nicht angeboten.
Die Abstände der Speisefolgen waren uns genau passend und angenehm. Alle Gänge wurden immer gemeinsam serviert. Das Fischbesteck zu den Hauptgängen wurde erst nach dem Servieren getauscht, dies hätte vorher erfolgen können / müssen.
Speisen und Getränke:
0,75 l Hochwaldsprudel zu € 5,00
Die Weinempfehlungen:
0,2 l Sauvignon blanc Kaitui, trocken, Weingut Schneider / Pfalz zu € 6,90 für mich. Dieser fruchtige Wein hat mir sehr gut gefallen!
0,2 l Grauburgunder, trocken, ebenfalls Weingut Schneider / Pfalz zu € 6,50 die gute Wahl meines Mannes.
Schöne Grüße aus der Küche:
Als Gruß aus der Küche wurde feines frisches Brot im Körbchen serviert (Papierschilder auf dem Brot könnten vor dem Servieren entfernt werden), dazu eine cremige Kräuterbutter (evtl. mit Frischkäse verfeinert, aber der Service sagte nichts hierzu), Butter und ein aromatisches Olivenöl im Kännchen.
Es folgte ein zweiter Gruß, diesmal mit Ansage: "Gefüllter WanTan mit Garnele". Auf meine Frage wurde dann noch die Füllung "mit Fisch" beschrieben. Egal, der Gruß war toll! Eine feine und aromatisch gewürzte Fischfarce in hauchfeiner Teighülle, dazu keine Garnele sondern ein Kaisergranat, auf den Punkt gegart. Ein leichtes Sahnesößchen (Champagner ?) umrundete den Gruß! Ein toller Auftakt der Hoffnung machte.
Vorspeisen:
Einer der ersten heißen Sommertage und auf der Karte steht: Geeiste Tomatenessenz mit Melone, Minze, Olive, Calamaretti zu € 7,00. Dies klingt für mich nach einer perfekten Vorspeise an einem heißen Tag. Außerdem habe ich dies noch nie gegessen! Offen für Neues - her damit!
Das gut gekühlte Süppchen dann eine Überraschung, denn sie wurde geklärt serviert! Daran hatte ich bei der Bestellung gar nicht gedacht. Ein schöner Hingucker im Teller, tolles Tomatenaroma und mit der Minze sehr erfrischend. Ich liebe ja frische Kräuter ohnehin. Schwarze Olivenscheiben und 2 Melonenbällchen durften schwimmen, ebenso die Calamaretti. Die Calamaretti gingen geschmacklich dennoch unter, die Essenz wäre auch ohne die Calamaretti ausgekommen.
Mein Mann entschied sich für: Rochenflügel mit Tomaten-Olivenragout an Champangersauce zu € 16,00. Spätestens jetzt wußten wir: In der Küche ist nun Leben! Ein seltenes Gericht auf deutschen Speisekarten. Eine gute Portion, der Rochen perfekt gebraten, das Ragout sehr aromatisch und stimmig - einfach Klasse!
Hauptspeisen:
Mich lachte der Wolfsbarsch auf gelben Linsen und Hummerschaum zu € 21,00 an. Auch hier wieder eine überzeugende Küchenleistung. Der Wolfsbarsch kross auf der Haut gebraten, das Fleich saftig. Die gelben Linsen noch mit leichtem Biss. Sehr schön angeichtet mit Zuckerschote, Karotte und FRISCHEN Erbsen. Herr Manzi scheint glaubhaft den Anspruch zu haben, nicht aus der Konserve zu kochen! Obenauf ein paar Wildsalatblätter. Einfach schön und sehr gelungen. Lediglich der Hummerschaum wollte nicht so sehr schäumen (auch ich komme mit meinem Espuma-Isi-Gourmet noch nicht richtig klar).
Mein Mann wählte die Variation von Edelfischen, Fenchelpüree und Kräutersalat zu € 22,00. Hier ebenso schön angerichtet. Die Fischvariation unter dem Kräutersalat versteckt. Natürlich Lachsfilet leicht zu erkennen, bei den 2 anderen Fischfilets kamen wir ins stolpern und der Service war weg. Wir machten uns bemerkbar, der junge Herr mußte aber auch eine Kollegin zu Rate ziehen. Diese nannte 3 Sorten Fisch, aber keinen Lachs. Also raten wir mal auf definitiv frischen Fisch: Lachs, Steinbutt und Wolfsbarsch. Jedenfalls alle 3 Fischfilets ebenfalls perfekt gebraten. Das Fenchelpüree mit tollem Aroma. Auch dieses Gericht mit dem knackigen und frischen Gemüse und dem Hummersud umrundet.
Die Gerichte heiß und auf gut vorgewärmten Tellern serviert.
Es war noch Platz für ein Dessert (mit 2 Löffeln).
Die vorangegangenen Speisen waren wirklich gut bemessen, was uns sehr erfreute. Für ein Sorbet ist immer noch Platz. Also bestellte wir die Sorbetvariation zu € 7,50 mit 2 Löffeln. Liebevoll und schön angerichtet wurde auf einem großen Teller (ohne Ansage des Service) serviert.
1. Sorbet Birne. Birnen mag ich nur frisch und roh aus der Hand. Und Birne passt eher in den Herbst. Mein Mann übernahm gerne dieses Bällchen. Das 2. Sorbet, hier war ich etwas unschlüssig, Apfel. Das 3. Sorbet, mein Favorit: Erdbeere! Das Erdbeersorbet auf einem feinen Ananas-Vanilleragout geparkt. Auch frische Erdbeeren, Physalis und Schoko- und dünne Teighippe dekorierten den schönen Teller. Wieder beim Service nachgefragt, welches das 2. Sorbet wohl war... hier wieder ziemliches gestotter... sorry, aber etwas mehr Leidenschaft und Interesse für die Speisen setze ich in diesem Beruf voraus.
Ambiente:
Sehr geflegt und sauber. Schön eingedeckte Tische mit gestärkten Tischtüchern, Stoffserviette, Kerzchen, frischer Rose. Die Plätschermusik als Hintergrunduntermahlung hätte ich nicht gebraucht, passt aber hier zum Großteil der Gäste. Die schöne Außenterrasse war wohl auch sehr gut besucht.
Fazit:
Ein schöner Abend für ein erstes persönliches Kritikertreffen mit Nolux und Fräu.... seiner Herzdame. An Gesprächsstoff hat es natürlich nicht gemangelt und ich habe mich gefreut, hier einen genussvollen Rahmen gefunden zu haben. Nolux überlasse ich dann gerne die Restaurantwahl für unser nächstes Treffen!
Wir sind uns wieder einig mit dem Parkhotel. So hebe ich auch gerne meine Kritik vom November mit nur 1* an.
Herr Manzi scheint hier gut aufzuräumen und erweckt hoffentlich dem Service noch das Interesse an schönen Speisen. Vielleicht sollte er bei Dienstantritt jedem Mitarbeiter mal ein Testlöffelchen ausgeben?!
Wir wünschen ihm viel Erfolg - dann kommen wir auch gerne wieder! Eine dauerhaft gute Adresse, noch dazu für Fischliebhaber, würde uns gut gefallen.
Nach unserem letzten fatalen Besuch im Parkhotel am 01.11.2014 (s. meine Erstkritik vom 02.01.15) hatte sich das Parkhotel an sich endgültig für uns erledigt. Dieser Besuch war schlicht die Krönung unserer durchwachsenen Parkhotel-Besuche, in negativer Sicht.
In der Presse dann im März die Mitteilung, dass das Parkhotel den Sternekoch Renato Manzi als Chefkoch gewinnen konnte. "Mutig, dieser Herr Manzi" war mein erster Gedanke, der traut sich was! Eine echte Herausforderung. Die Adressen seiner vorherigen Wirkstätten können sich sehen lassen.
Trotzdem wollte ich... mehr lesen
Restaurant im Parkhotel
Restaurant im Parkhotel€-€€€Restaurant0678150900Hauptstrasse 185, 55743 Idar-Oberstein
4.5 stars -
"Ein Lichtblick nach dem Wechsel an der Küchenfront!" PetraIONach unserem letzten fatalen Besuch im Parkhotel am 01.11.2014 (s. meine Erstkritik vom 02.01.15) hatte sich das Parkhotel an sich endgültig für uns erledigt. Dieser Besuch war schlicht die Krönung unserer durchwachsenen Parkhotel-Besuche, in negativer Sicht.
In der Presse dann im März die Mitteilung, dass das Parkhotel den Sternekoch Renato Manzi als Chefkoch gewinnen konnte. "Mutig, dieser Herr Manzi" war mein erster Gedanke, der traut sich was! Eine echte Herausforderung. Die Adressen seiner vorherigen Wirkstätten können sich sehen lassen.
Trotzdem wollte ich
Abwarten und Wein trinken... Geduld ist nicht die Stärke mancher Individuen hier... ;-) Was ein Kommentar ausmachen kann... Nun denn. Beuge ich mich der Meute.
Ursprünglich war nicht angedacht diesen Abend im November 2016 auf „Papier“ zu bringen. Auch wenn ich an den Abend schon zwei Kritikerkollegen zwischendurch mit Fotos versorgte...
Hatte ich erstens schon eine Bewertung über das Parkhotel geschrieben und auch gibt es einen Bericht über diese Art Veranstaltung, sprich „Wein und Speisen“.
Der Öffentliche Anzeiger (Ableger der Rheinzeitung) hatte eingeladen. In Zusammenarbeit mit dem Parkhotel Idar Oberstein (in Person von Küchenchef Renato Manzi) und einem regional hochgeachteten Önologen. Gerade diesem ist es seit langer Zeit ein Dorn im Auge, wie stiefmütterlich die Kombination Wein und Speisen behandelt wird. Sicher hat sich die Qualität der angebotenen Weine verbessert und auch die Auswahl, doch viel zu oft sind es die jungen Weine, und die trockenen Weine die offen auf der Karte stehen. Das Flaschenangebot ist meist schon besser doch wie viele trinken den schon eine ganze Flasche, bzw. zu jedem Gang eine andere? Da ist der Gast oft alleine auf sich gestellt. Und nur die wenigsten, die besten Restaurants haben Sommeliers die es verstehen die passenden Weine zu empfehlen...
Daher tut so eine Veranstaltung auch mal dem Gastronom ganz gut.
Diesmal war also das Parkhotel Idar Oberstein der Austragungsort. Lokalmatadorin PetraIO zeigte Angesicht des vorab unbekannten Menüs weniger Interesse uns zu begleiten. Dennoch fanden 70 Interessierte in die beiden Räumlichkeiten von „Manzis Restaurant“
Chefkoch Renato Manzi hatte in der Vergangenheit mehrfach einen Michelin-Stern erkocht und das schraubt die Erwartungen an das Essen natürlich schon etwas höher..
Die hauseigenen Parkplätze waren noch nicht alle belegt. Vorbei am Hotel-Bistro rein durch den Haupteingang, dann links, dann rechts und schon steht man im Restaurant. Ein typisches Hotel-Restaurant mit Teppichboden, großen Gardinen, goldenen Fenstergriffen und Kristallleuchtern und Stuck an der Decke. Es hat sich nichts verändert seit unserem letzten Besuch 2015. Wir wurden freundlich empfangen, und es wurden uns die Jacken abgenommen. Im Saal dann Begrüßung durch den Önologen und Moderator, man kennt sich und sitzt am gleich Tisch. Direkt an der Heizung. Und die ballerte...
Der Tisch schön mit weißer Stofftischdecke eingedeckt, darauf schon drei Weingläser und ein Wasserglas. Je Gast versteht sich.
Reichlich Besteck war ebenso schon eingedeckt wie eine ordentliche Stoffserviette. Es war sogar noch Platz für zwei Teelichte und ein Tellerchen mit Brotmesser stand auch schon bereit.
Kaum saßen wir, wurden wir nach Wasser gefragt. Leider kam dann erst mal ein eiskaltes Aqua Panna obwohl wir „frizzante“ bestellten. Die weiteren Wässer waren dann von der Sorte San Pellegrino. Ja der Service. War an dem Abend etwas überlastet. Was aber nicht sein kann. Es war klar wie viele Leute da sein werden, es gab überall das gleiche zu essen. Da muss man etwas anders organisieren und nicht jeden Kellner/in an jeden Tisch lassen. (ich glaube es waren sieben oder acht Servicekräfte) Zwischendurch wurden auch Bestellungen vergessen. Naja....
Es dauerte ein wenig bis es offiziell wurde. Einigen wohl zu lange, da wurden Pils und Sekt bestellt als gäbe es sonst nichts mehr an diesem Abend. Man hatte wohl schon lange nix mehr getrunken.
Nach verbalen Einleitungen und den „Spielregeln“ konnte es doch bald losgehen. Sinn und Zweck des Abends war es, zu bemerken, wie sich unterschiedliche Weine auf den Genuss mit dem Essen auswirken. Hört sich allerdings einfacher an als es ist. Von den je drei Weinen harmonierte eigentlich immer nur einer mit dem Essen. Die beiden anderen konnten das Gericht hier und da in eine falsche Richtung drücken...
Doch zunächst gab es zum ersten Einstieg zwei Sorten leckeres Brot, dazu Butter und Olivenöl und Salz. Und dann gab es noch vor dem eigentlich Einstieg in den Abend einen feinen Gruß aus der Küche...
Sah fein aus, und war es auch. Eine Art Sushi auf Möhrenpüree, welches geschmacklich sehr intensiv war und nicht besser zu machen ist. Das Äußere der Rolle (war es ein Algenblatt? Hatte bisher noch kein Sushi) war würzig und knusprig zugleich. Der Reis hatte eine kompakte Konsistenz, noch leicht Biss und war fein im Geschmack. Das Innere war kein Thunfisch, sondern ein Stück Rind, ich vermute Rücken. Leider kam dessen Geschmack nicht so wirklich zur Geltung. Dennoch ein feiner, gelungener Auftakt. 4*
Dann sollte es aber endlich losgehen. Die ersten drei Weine wurden eingeschenkt. Jeweils knapp 0,1 Liter in jedes Glas, jeweils auf einem andersfarbigen Untersetzer um Verwechslungen zu vermeiden. Das zog sich aber ziemlich in die Länge, Koordination unter den Servicekräften suchte man vergebens.
Der Sous Chef kam kurz aus der Küche um kurz das Essen zu erläutern. Das wiederholte sich dann vor jedem Gang, auch die Tatsache, dass er schon erklärte, obwohl der Önologe noch in seinem Rücken (Im Nebenraum) den Gästen die Weine vorstellte. Wie gesagt. Die Abläufe waren nicht stimmig und vorher wohl auch nicht groß diskutiert worden...
Kreuznacher Kahlenberg
Staatsweingut Bad Kreuznach
-rassiger, säurebetonter Riesling mit toller Frucht-
2015er Riesling Spätlese – trocken
Kreuznacher Kahlenberg
Staatsweingut Bad Kreuznach
-runder, voller Riesling, exotisch und lang-
Staatsweingut Bad Kreuznach
-vollmundig, Schmelz mit gepufferter Säure-
Solo konnte mich am meisten die trockene Spätlese begeistern. Das Essen dazu:
Nahe
Weingut Bamberger, Meddersheim
-leicht, frische Apfelaromen, rund-
Meddersheimer Rheingrafenberg
Weingut Bamberger, Meddersheim
-deutliche Holzaromen, süß wirkend, breit, fett-
Monzinger Frühlingsplätzchen
Weingut Bamberger, Meddersheim
-reif wirkend, sehr vollmundig und lang, leicht süß-
Nahe – „vom Grünschiefer“
Weingut Weber, Monzingen
-mineralisch, spritzig und süffig. -
Monzinger Halenberg
Weingut Weber, Monzingen
-gereifter Wein, wirkt süß aber noch sehr frisch-
Monzinger Frühlingsplätzchen
Weingut Weber, Monzingen
-gehaltvoll, breit, gut eingebundene Säure-
Hier war es wieder der junge, knackige Riesling der mich sofort begeisterte. Doch zum Essen...?
Poularde in Kokos mit Ravioli und Reiscreme
Nahe
Staatsweingut Bad Kreuznach
-frisch, nussig, belebend und vollmundig-
Meddersheimer Altenberg
Weingut Bamberger, Meddersheim
-gereift, sehr lang und gehaltvoll-
Monzinger Frühlingsplätzchen
Weingut Weber, Monzingen
-feine Restsüße, leicht gereift und sehr lang-
Die meisten hätten hier wohl einen Roten erwartet, auch bevorzugt (ich insgeheim auch). Man muss aber sagen, das der gereifte, trockene Riesling am besten mit dem Gericht klar kam und gerade das Gemüse geschmacklich noch heben konnte. Den Roten dann doch nicht vermisst.
Fazit:
Trinken und Essen will gelernt sein!
Was die Sache an sich angeht war es ein durchaus gelungener Abend.
Das Essen sehr gut, wenn auch hier ein paar Kleinigkeiten durchgerutscht sind. Dennoch 5* für das gebotene.
Der Service hatte an dem Abend leider etwas zu kämpfen, die Organisation stimmte einfach nicht und es gab dadurch immer wieder Verzögerungen. 3*
Das Ambiente ist mir immer noch zu altbacken und schwerfällig. Hier muss bald Hand angelegt werden. 3,5*
An der Sauberkeit gab es auch diesmal nichts auszusetzen. Alles perfekt. 5*
Das PLV an diesem Abend unübertrefflich. Weine und Essen (außer Dessert) für 69 €, in der Qualität nicht zu toppen.
Diese Art der Gastronomie würde ich jederzeit wieder mitmachen und ist absolut empfehlenswert!
P.S.: Hoffe der Ein oder Andere hier ist nun zufrieden ;-)))
5 – unbedingt wieder!
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise")