Wo früher das „Zweierlei“ Feines auf die Teller brachte, hat sich seit ein paar Jahren ein Thai-Restaurant in unmittelbarer Dom(hof)nähe etabliert. Mit dem Parken ist das in der Speyrer City ja so eine Sache. Wie mein Rezensions-Kollege und „Kritikbruder“ im Geiste Keeshond das schon treffend in seiner Erstkritik beschrieb, braucht es schon etwas Glück, um das Gefährt in der Johannesstraße (legal) abzustellen. Aber in Speyer gibt es ja bekanntlich jede Menge zu sehen und so nimmt man den Fußmarsch in der Domstadt eigentlich immer gerne in Kauf.
Mein Erstbesuch liegt ein paar Monate zurück. Damals entschied ich mich für das Lokal aufgrund der guten Kritiken bei RK. Was mir damals schon nicht so gut gefiel war das Ambiente. Mir ist das Innere einfach zu steril. Von Gemütlichkeit will ich gar nicht sprechen. Mit diversen Hängelampen, Deckenstrahlern und auffälligen Wandleuchten ist das Thai-Bistro mehr als ausreichend illuminiert. Hier wäre tatsächlich weniger mehr. Aber auch die Inneneinrichtung vermittelt wenig südostasiatisches Flair. Das ist mir persönlich etwas zu sehr aus der Retorte. Der Barbereich ist, meiner Meinung nach, völlig überdimensioniert für ein Thai-Restaurant. Die von einer Seite her einsehbare Küche suggeriert Offenheit und Transparenz bei der Zubereitung der Speisen. Das schafft wiederum Vertrauen bei den Gästen. Somit ein klarer Pluspunkt. Die Dekoration der Tische fällt trotz bunter Stoffdecken und ornamentierten Bastunterlagen eher schlicht aus.
Der freundliche Mann vom Service verwies auf einen Tisch direkt an der Glasfront. Den musste er noch schnell vom Restgeschirr unserer Vorgänger befreien. Der Platz an sich war gar nicht verkehrt, hatte man doch einen netten Blick durch das „Schaufenster“ nach draußen. Leider sind solche Glasfronten oft schwer zu isolieren und benötigen den verstärkten Einsatz von Warmluft durch ein adäquates Heizsystem. Um es klarer zu formulieren: es zog ein wenig und mir war leicht kühl. Das Besteck lag bereits am Platz, war aber anscheinend schon von unseren Vorgängern in Verwendung. Es war total klebrig, weshalb ich es austauschen ließ. Der Service machte auf mich an diesem Abend einen etwas überforderten Eindruck. Lediglich ein Kollege hinter der Bar half beim Ausschank. Alles andere musste er alleine stemmen, was letztlich zu etwas längeren Wartezeiten führte. Die Karten bekamen wir recht zügig gereicht. Dann vergingen jedoch gute 20 Minuten bis nach Speisen und Getränken gefragt wurde. Das sollte eigentlich schneller gehen.
Die Speisenkarte folgt der üblichen Asia-Logik, bei der die Huhn-, Rind-, Schwein-, Ente-, Veggie- und Meeresfrüchtevariationen mit einer Handvoll Saucen und Gemüsegarnituren kombiniert werden. Das lässt die Karte umfangreicher erscheinen, als sie es in Wirklichkeit ist. Trotzdem fiel uns die Wahl nicht leicht. 4 Vorspeisen (Frühlingsrolle & Co.), 4 Suppen (Garnelen, Hühner- und Glasnudelsuppe), ein paar Salate (z.B. Glasnudelsalat mit Chili) sowie 4 Nudel- und Reisgerichte ergänzen die rot-grüne Curry-Koalition und sorgen für Abwechslung. Unter der Woche wird von 11 bis 15 Uhr ein aus ca. 12 verschiedenen Gerichten bestehendes Mittagsmenü mit Suppe/Frühlingsrolle, Hauptgang und kleinem Getränk für um die 8 Euro angeboten. Da kann man nicht meckern!
Bei meinem letzten Besuch im November hatte ich die gebratenen Garnelen mit Bohnen, Bambussprossen, Thai-Basilikum und Chili. Die waren lecker, aber für 16,90 Euro nichts wirklich Besonderes. Ehrlich gesagt kamen mir die Scampis auch ein wenig mickrig vor. Die Soße war – wenn ich mich richtig erinnere – auf Soja-Basis, das schmeckte deutlich hervor. Und auch an Schärfe mangelte es damals dem Gericht. Deshalb bestellte ich diesmal das „Grüne Hühner-Curry“ (10,90 Euro), um schärfemäßig auf Nummer sicher zu gehen. Was auf thailändisch den Namen „Gaeng kiaw wan gai“ trug, entpuppte sich jedoch als „Konsenz-Produkt“ für den westeuropäischen Gaumen. Hier fehlte eindeutig das Feuer in der Schüssel. Vom Mannheimer „Supan’s Kitchen“ bin ich da eine härtere Gangart beim Curry gewöhnt. Mehr Würze würde dem ansonsten sehr aromatischen Kokos-Sud den letzten Kick verleihen. Das Hühnerfleisch war von guter Qualität, wenn auch der Verzicht auf die sogenannten „Weichmacher“ noch eine Steigerung zulassen würde. Das Gemüse war schön knackig. Auf meinen Sonderwunsch (keine Auberginen!) wurde mit Zucchini passend reagiert. Die große Reisschüssel teilte ich mit meinem Mannschaftskollegen. Er bestellte „Muh Phad Gra-Pau“ (auch 10,90 Euro), die Schweinefleischvariante meiner damaligen Garnelen. Die Sauce kam mir seltsam bekannt vor. Vorneweg entschied ich mich für die gebackenen bzw. frittierten Wan Tan (3,90 Euro), die sich zu viert einen kleinen Teller teilten. Mein Kollege orderte eine Hühnersuppe mit Kokosmilch („Tom Kha Gai“, 4,90 Euro) und war voll des Lobes. Ein Thai-Eistee (0,4 l für 2,90 Euro) und ein Apfelsaftschorle (gleiches Volumen, gleicher Preis) löschten unseren Durst. Warum die gebackene Banane mit Honig nicht auf der Rechnung erschien, erschloss sich mir selbst im Nachhinein nicht. Gemerkt habe ich es eh erst beim Schreiben dieser Zeilen, weshalb ich mich an dieser Stelle für das gewollte oder ungewollte „Auf’s-Haus-Dessert“ artig bedanke.
In der Summe waren wir mit dem Essen, was die Portionsgrößen und die Qualität angeht, wirklich zufrieden. Authentische Thai-Küche stelle ich mir jedoch ein wenig anders vor und habe diese woanders auch schon pikanter erlebt. Trotzdem kommen im Krua Thai schmackhafte, frisch zubereitete Asia-Gerichte variantenreich auf den Tisch. Der könnte allerdings etwas liebevoller eingedeckt sein. Die Toiletten waren im Normbereich. Sicherlich würde eine noch gründlichere Reinigung der Wandfließen und Waschbecken das Sauberkeitsempfinden der Besucher erhöhen.
Wo früher das „Zweierlei“ Feines auf die Teller brachte, hat sich seit ein paar Jahren ein Thai-Restaurant in unmittelbarer Dom(hof)nähe etabliert. Mit dem Parken ist das in der Speyrer City ja so eine Sache. Wie mein Rezensions-Kollege und „Kritikbruder“ im Geiste Keeshond das schon treffend in seiner Erstkritik beschrieb, braucht es schon etwas Glück, um das Gefährt in der Johannesstraße (legal) abzustellen. Aber in Speyer gibt es ja bekanntlich jede Menge zu sehen und so nimmt man den Fußmarsch in... mehr lesen
3.0 stars -
"Rot-grüne Currykoalition im Herzen von Speyer" Ehemalige UserWo früher das „Zweierlei“ Feines auf die Teller brachte, hat sich seit ein paar Jahren ein Thai-Restaurant in unmittelbarer Dom(hof)nähe etabliert. Mit dem Parken ist das in der Speyrer City ja so eine Sache. Wie mein Rezensions-Kollege und „Kritikbruder“ im Geiste Keeshond das schon treffend in seiner Erstkritik beschrieb, braucht es schon etwas Glück, um das Gefährt in der Johannesstraße (legal) abzustellen. Aber in Speyer gibt es ja bekanntlich jede Menge zu sehen und so nimmt man den Fußmarsch in
Chinesisch, Indisch und vor allem Thailändisch essen gehen ist in der Südpfalz nicht so einfach, wenn man mal die Imbissvarianten außen vor lässt. Ein Speyerer Kritiker hatte mehrfache Vorarbeit geleistet und so entschieden wir uns für das Krua Thai in Speyer.
Wir hatten für Samstagabend reserviert, eine Reservierung war auch machbar, allerdings konnte uns erstmal nur ein Tisch in Türnähe angeboten werden. Man versprach aber uns nach Möglichkeit einen anderen Tisch anzubieten.
Das Parkplatzangebot im Bereich des Krua Thai ist zumindest Samstagabends alles andere als üppig, was mich bei dezentem Nieselregen zu leichten Verwünschungen und meine Frau zu beruhigenden Worten veranlasste. Geparkt wurde in dem Einbahnstraßengewirr der Speyerer Innenstadt letztendlich auf dem Parkplatz des Finanzamtes, wovon das Krua Thai in ein paar Minuten zu erreichen ist.
Eintreten durch die Tür und den schweren Vorhang der als Windschutz dient, ein freundliches nicken hinter der Theke und dann.... nichts. Okay, selbst ist der Mann und damit einfach mal drei Schritte auf die Theke zu und kommuniziert, dass wir für 20h einen Tisch reserviert hatten. Von einer Reservierung war nichts bekannt, aber da das Restaurant auch nicht voll belegt war zum Glück kein Problem. Mit einem lächelnden Daumenzeigen wurde uns dann der Weg zu unserem Tisch im hinteren Gastraum gewiesen, fairerweise muss man aber erwähnen, dass uns der Service zu unserem Tisch nachfolgte.
Wie ließen uns an unserem Vierertisch nieder, erhielten die Speisekarten und genügend Zeit uns diese an- und uns im Raum umzuschauen. Helle Wände, an der Rückwand ein großer Spiegel, die Tische eingedeckt mit asiatisch gemusterten Tischdecken und Platzdeckchen, dazu rote Stoffservierten. Die Stühle im vorderen Bereich mit weißem Kunstleder bezogen, im hinteren Bereich mit blauem Stoff. Das sonst fast immer in hohem Maße vorhandene asiatische Dekosammelsorium war zum Glück nicht vorhanden. Wie schon von den Vorkritikern geschrieben kann man der Küche, je nach Sitzplatz mehr oder weniger gut, beim Zubereiten der Speisen zusehen.
Nach angenehmer Wartezeit wurde von unserer freundlichen Bedienung, der Herr mit dem Zeigedaumen, die Bestellung aufgenommen. Sa-The Gai - Hähnchenspieße mit Erdnusssoße – ( € 4,90 ), Poh Pia – Thailändische Frühlingsrollen mit Pflaumensoße - ( € 4,90 ), Ped Phad Gra Pau – Knusprige Ente mit Chili, Bohnen, Paprika, Bambus und Thai Basilikum –
( € 14,90 ) und Gaeng Kiaw Wan Gai – Hünchen mit grünem Curry, Aubergine, Bambus, Paprika, Kokosmilch und Thai Basilikum – ( € 10,90 ). Dazu ein Thai Eistee ( € 2,90/0,4l ) und ein Erdinger Hefeweizen ( € 3,50/0,5l ).
Das Hefeweizen kam so wie man es erwarten kann, hervorragend war aber der Thai-Eistee, der sich geschmacklich von den sonst angebotenen Eisteevarianten in Lokalen abgesetzt hat. Zitat „Endlich mal ein Eistee, der nicht nach Tetrapack schmeckt“.
Die beiden Hähnchenspieße zart gegart mit gut abgeschmeckter Erdnusssoße in der man die Erdnüsse schmecken und sehen konnte. Die drei kleinen Frühlingsröllchen sicherlich nicht selbst gemacht, aber gut gefüllt und vor allem nicht vor Friteusenfett triefend. Die Pflaumensoße als Dipp dazu süßlich mit einer leichten ( mir fast zu leichten ) Schärfe im Hintergrund. Beide Gerichte schmackhaft und als Vorspeise absolut in Ordnung.
Wirklich knusprig wie in der Karte angekündigt war die knusprige Ente. Dazu das bissfeste Gemüse und beides Zusammen in einer ausreichenden Menge serviert. Ob man das Ganze noch mit Gurkenscheiben und Tomaten ausdekorieren muss lasse ich jetzt mal dahingestellt. Einen kleinen Abzug gibt es leider dafür, dass das Fleisch leicht trocken daher kam und die Soße etwas mehr „Power“ hätte vertragen könnte.
Mein Hünchen mit grünem Curry im ersten Moment mengenmäßig recht überschaubar, aber dann doch absolut ausreichend. Das Fleisch zart, das Gemüse nicht tot gekocht. Die Kokosmilch hätte von der Konsistenz für meinen Geschmack etwas kräftiger sein können, so kam das doch einer Brühe sehr nahe. Geschmacklich aber einwandfrei, allerdings hätte ich mir bei dem Schärfegrad zwei von drei doch etwas mehr „Schärfe“ gewünscht. Ich brauche ja keinen Schweißausbruch beim Essen, aber was ist dann die Stufe 1? Zu beiden Hauptgerichten bekamen wir eine üppige Portion Reis, die ich in der Menge auch schon für 4 Personen erlebt habe. Ich schwanke hier zwischen 3 – 4****, aber da die Ente etwas trocken war und ich mir bei mittlerer Schärfe etwas mehr ( ja, das ist subjektiv ) etwas mehr vorgestellt habe verdammt gute 3***.
Fazit: Wir waren zum Ersten aber sicher nicht zum letzten Mal im Krua Thai. Ein gutes Thai Restaurant ohne besondere Höhen aber auch ohne wirkliche Schwächen. Die Bedienung freundlich und aufmerksam ( bis auf unsere Reservierung ) und die Sache mit dem Daumen vergesse ich jetzt mal auf Grund des restlichen Services = 3***. Das Ambiente neu, hell und modern ohne großes Asia – Deko – Gedöns, ebenfalls 3***. Die Toiletten wurden nicht aufgesucht, für das, was das menschliche Auge wahrnehmen kann war es sauber, dementsprechend 3***. Wir haben inkl. Vorspeisen und Getränke 42 Euro bezahlt, das Essen war gut und wohl gefühlt haben wir uns an diesem Abend auch, PLV = 4****.
Chinesisch, Indisch und vor allem Thailändisch essen gehen ist in der Südpfalz nicht so einfach, wenn man mal die Imbissvarianten außen vor lässt. Ein Speyerer Kritiker hatte mehrfache Vorarbeit geleistet und so entschieden wir uns für das Krua Thai in Speyer.
Wir hatten für Samstagabend reserviert, eine Reservierung war auch machbar, allerdings konnte uns erstmal nur ein Tisch in Türnähe angeboten werden. Man versprach aber uns nach Möglichkeit einen anderen Tisch anzubieten.
Das Parkplatzangebot im Bereich des Krua Thai ist zumindest Samstagabends... mehr lesen
3.0 stars -
"Chinesisch, Indisch und vor allem T..." KeeshondChinesisch, Indisch und vor allem Thailändisch essen gehen ist in der Südpfalz nicht so einfach, wenn man mal die Imbissvarianten außen vor lässt. Ein Speyerer Kritiker hatte mehrfache Vorarbeit geleistet und so entschieden wir uns für das Krua Thai in Speyer.
Wir hatten für Samstagabend reserviert, eine Reservierung war auch machbar, allerdings konnte uns erstmal nur ein Tisch in Türnähe angeboten werden. Man versprach aber uns nach Möglichkeit einen anderen Tisch anzubieten.
Das Parkplatzangebot im Bereich des Krua Thai ist zumindest Samstagabends
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Mein Erstbesuch liegt ein paar Monate zurück. Damals entschied ich mich für das Lokal aufgrund der guten Kritiken bei RK. Was mir damals schon nicht so gut gefiel war das Ambiente. Mir ist das Innere einfach zu steril. Von Gemütlichkeit will ich gar nicht sprechen. Mit diversen Hängelampen, Deckenstrahlern und auffälligen Wandleuchten ist das Thai-Bistro mehr als ausreichend illuminiert. Hier wäre tatsächlich weniger mehr. Aber auch die Inneneinrichtung vermittelt wenig südostasiatisches Flair. Das ist mir persönlich etwas zu sehr aus der Retorte. Der Barbereich ist, meiner Meinung nach, völlig überdimensioniert für ein Thai-Restaurant. Die von einer Seite her einsehbare Küche suggeriert Offenheit und Transparenz bei der Zubereitung der Speisen. Das schafft wiederum Vertrauen bei den Gästen. Somit ein klarer Pluspunkt. Die Dekoration der Tische fällt trotz bunter Stoffdecken und ornamentierten Bastunterlagen eher schlicht aus.
Der freundliche Mann vom Service verwies auf einen Tisch direkt an der Glasfront. Den musste er noch schnell vom Restgeschirr unserer Vorgänger befreien. Der Platz an sich war gar nicht verkehrt, hatte man doch einen netten Blick durch das „Schaufenster“ nach draußen. Leider sind solche Glasfronten oft schwer zu isolieren und benötigen den verstärkten Einsatz von Warmluft durch ein adäquates Heizsystem. Um es klarer zu formulieren: es zog ein wenig und mir war leicht kühl. Das Besteck lag bereits am Platz, war aber anscheinend schon von unseren Vorgängern in Verwendung. Es war total klebrig, weshalb ich es austauschen ließ. Der Service machte auf mich an diesem Abend einen etwas überforderten Eindruck. Lediglich ein Kollege hinter der Bar half beim Ausschank. Alles andere musste er alleine stemmen, was letztlich zu etwas längeren Wartezeiten führte. Die Karten bekamen wir recht zügig gereicht. Dann vergingen jedoch gute 20 Minuten bis nach Speisen und Getränken gefragt wurde. Das sollte eigentlich schneller gehen.
Die Speisenkarte folgt der üblichen Asia-Logik, bei der die Huhn-, Rind-, Schwein-, Ente-, Veggie- und Meeresfrüchtevariationen mit einer Handvoll Saucen und Gemüsegarnituren kombiniert werden. Das lässt die Karte umfangreicher erscheinen, als sie es in Wirklichkeit ist. Trotzdem fiel uns die Wahl nicht leicht. 4 Vorspeisen (Frühlingsrolle & Co.), 4 Suppen (Garnelen, Hühner- und Glasnudelsuppe), ein paar Salate (z.B. Glasnudelsalat mit Chili) sowie 4 Nudel- und Reisgerichte ergänzen die rot-grüne Curry-Koalition und sorgen für Abwechslung. Unter der Woche wird von 11 bis 15 Uhr ein aus ca. 12 verschiedenen Gerichten bestehendes Mittagsmenü mit Suppe/Frühlingsrolle, Hauptgang und kleinem Getränk für um die 8 Euro angeboten. Da kann man nicht meckern!
Bei meinem letzten Besuch im November hatte ich die gebratenen Garnelen mit Bohnen, Bambussprossen, Thai-Basilikum und Chili. Die waren lecker, aber für 16,90 Euro nichts wirklich Besonderes. Ehrlich gesagt kamen mir die Scampis auch ein wenig mickrig vor. Die Soße war – wenn ich mich richtig erinnere – auf Soja-Basis, das schmeckte deutlich hervor. Und auch an Schärfe mangelte es damals dem Gericht. Deshalb bestellte ich diesmal das „Grüne Hühner-Curry“ (10,90 Euro), um schärfemäßig auf Nummer sicher zu gehen. Was auf thailändisch den Namen „Gaeng kiaw wan gai“ trug, entpuppte sich jedoch als „Konsenz-Produkt“ für den westeuropäischen Gaumen. Hier fehlte eindeutig das Feuer in der Schüssel. Vom Mannheimer „Supan’s Kitchen“ bin ich da eine härtere Gangart beim Curry gewöhnt. Mehr Würze würde dem ansonsten sehr aromatischen Kokos-Sud den letzten Kick verleihen. Das Hühnerfleisch war von guter Qualität, wenn auch der Verzicht auf die sogenannten „Weichmacher“ noch eine Steigerung zulassen würde. Das Gemüse war schön knackig. Auf meinen Sonderwunsch (keine Auberginen!) wurde mit Zucchini passend reagiert. Die große Reisschüssel teilte ich mit meinem Mannschaftskollegen. Er bestellte „Muh Phad Gra-Pau“ (auch 10,90 Euro), die Schweinefleischvariante meiner damaligen Garnelen. Die Sauce kam mir seltsam bekannt vor. Vorneweg entschied ich mich für die gebackenen bzw. frittierten Wan Tan (3,90 Euro), die sich zu viert einen kleinen Teller teilten. Mein Kollege orderte eine Hühnersuppe mit Kokosmilch („Tom Kha Gai“, 4,90 Euro) und war voll des Lobes. Ein Thai-Eistee (0,4 l für 2,90 Euro) und ein Apfelsaftschorle (gleiches Volumen, gleicher Preis) löschten unseren Durst. Warum die gebackene Banane mit Honig nicht auf der Rechnung erschien, erschloss sich mir selbst im Nachhinein nicht. Gemerkt habe ich es eh erst beim Schreiben dieser Zeilen, weshalb ich mich an dieser Stelle für das gewollte oder ungewollte „Auf’s-Haus-Dessert“ artig bedanke.
In der Summe waren wir mit dem Essen, was die Portionsgrößen und die Qualität angeht, wirklich zufrieden. Authentische Thai-Küche stelle ich mir jedoch ein wenig anders vor und habe diese woanders auch schon pikanter erlebt. Trotzdem kommen im Krua Thai schmackhafte, frisch zubereitete Asia-Gerichte variantenreich auf den Tisch. Der könnte allerdings etwas liebevoller eingedeckt sein. Die Toiletten waren im Normbereich. Sicherlich würde eine noch gründlichere Reinigung der Wandfließen und Waschbecken das Sauberkeitsempfinden der Besucher erhöhen.