Besucht am 25.12.2023Besuchszeit: Abendessen 5 Personen
Rechnungsbetrag: 194 EUR
Seit die Eltern meiner Frau als auch meine Eltern nicht mehr unter uns weilen, haben wir es uns zur Angewohnheit gemacht, zum Weihnachtsfest gemeinsam mit unseren Kindern etwas Besonderes zu unternehmen. Da meine Frau und ich große Theaterfans sind, geben wir unsere Begeisterung gern an unsere Kinder weiter, und so ist es nun schon seit vielen Jahren Tradition, dass wir am ersten Weihnachtsfeiertag in ein Theater, Operette oder in die Comödie gehen. Dieses Jahr war nun das Deutsch-Sorbische Volkstheater in Bautzen an der Reihe, dort wurde „Bills Ballhaus Band“- Das ultimativ letzte Konzert mit Stars und Sternchen aufgeführt. Dies war eine schräge, bunte und vor allem witzige Show mit Stars und Sternchen aus Vergangenheit und Gegenwart, verbunden mit viel Parodie, Travestie und schwungvoller Live-Musik. Wir haben herzlich gelacht und diesen wunderschönen Abend gemeinsam mit unseren Mädels und (mittlerweile anerkannten) Schwiegersohn genossen.
Bevor es aber ins Theater ging, sollte der Abend mit einem gemütlichen Abendessen starten. Da aber Herr Jenome jedoch nicht im Hinterkopf hatte das ja viele Familien diesen Abend zu einem gemeinsamen Essen im Restaurant nutzen, war es für eine Reservierung im Oktober in vielen Restaurants längst zu spät. Hilfe ereilte uns im „Alter Bierhof“ in Bautzen. Auf telefonische Nachfrage wurde uns ebenfalls mitgeteilt das das komplette Restaurant ausgebucht sei. Schade.
Im Gespräch erwähnte ich dann aber eher beiläufig das wir ins Theater gehen wollen, und da kam von der freundlichen Dame am anderen Ende die Frage wann denn das Theater beginnt. Nun machte sie mir einen Vorschlag: „Sie kommen 17 Uhr zu uns, und versprechen mir das sie spätestens um 18:45 Uhr den Tisch verlassen, damit wir ihn für die neuen Gäste um 19 Uhr wieder herrichten können.“ Na das war doch ne Ansage, und ich griff natürlich sofort zu, denn unser Theater begann 19:30 Uhr. Unser Abend war gerettet.
Am ersten Weihnachtsfeiertag machten wir uns also nun auf den Weg nach Bautzen, und wurden natürlich wieder mit der sehr komplizierten Parkplatzsituation in Bautzen konfrontiert. In der Altstadt gibt es zu 90% nur Parkplätze für Anwohner, die wenigen Bezahlplätze sind hoffnungslos überfüllt. Da zu Weihnachten natürlich auch das nahe Kornmarktcenter geschlossen war, war die Sache natürlich noch komplizierter. Letztendlich fanden wir ein freies, wenn auch nicht legales Plätzchen, und konnten zum Restaurant stiefeln. Hier wurden wir freudig und freundlich empfangen, mehrere Servicekräfte warteten entspannt auf die Gäste. Chef und Chefin saßen am Tresen, grüßten ebenfalls freundlich und nahmen vorm großen Ansturm schnell noch ihr Abendessen ein.
Wir wurden von einem jungen Herrn an unseren großen 10-Mann-TischTisch begleitet, wo bereits für uns fünf eingedeckt war. Wenige Minuten später brachte eine junge Dame dann die Speisekarten, und wir erbaten uns kurz etwas Zeit um wenigstens erst einmal die Getränke zu suchen.
Hier wurden wir trotz einer vielfältigen Bier und Wein Auswahl schnell fündig, und orderten erst einmal:
Getränke:
· 1x 0,2ér Eichstädter Herrenbruck Weißburgunder vom Weingut Kiefer für 6,90 € · 1x 0,5ér Duckstein vom Fass für 5,30 € · 1x 0,4ér Hausbier vom Fass für 3,90 € · 1x0,25ér Lichtenauer Tonic Water für 3,20 € · 2x 0,4ér Vita Cola zu je 5,00 € · 1x Cocktail Pandora für 7,90 € · 1x Cocktail Bandito für 7,90 €
Nun hatten wir erst einmal Zeit in der üppigen Speisekarte zu stöbern. Neben den normalen Gaumenfreuden wie Fisch, Steak, Hähnchen, Schnitzel und auch vegetarischen Varianten gab es auch eine spezielle Winterkarte mit Spezialitäten der Weihnachtszeit. Es sollte also für jeden etwas dabei sein. Als nach knappen 10 Minuten unsere Getränke an den Tisch kamen, orderten wir also:
Vorspeisen:
· 1x Senf-o-cino, ein herzhaftes Senfsüppchen mit allerlei Senf aus Bautz‘ner Landen, gekrönt von Milchschaum, dazu hausgebackenes Senfbrot für 6,90 € · 1x Festtagssuppe eine Kräftige Brühe von allerlei Winter-Geflügel aus den Hofstallungen, mit Kräuter-Celestine, Gemüse, Fleischeinlage und hausgebackenem Senfbrot für 6,90 €
Hauptspeisen:
· 1x Gänsebrust auf Rotweinsoße an Kürbis-Mango-Chutney, dazu Rosenkohl und Kartoffelkroketten für 25,30 € · 1x Zartes Schweinefilet mit einer Walnuss-Aprikosen-Füllung an feiner Soße, dazu Butterbohnen und Kartoffelkroketten für 24,60 € · 2x Bierhofs Bröselteppich ein knusprig gebratenes Senfschnitzel an Zwiebelsoße und hausgemachter Abernmauke (Kartoffelpüree) zu je 18,80 € · 1x Zofensalat - Des Gefolges großer Salatteller - gemischte Salate und Gemüse nach Saison mit gebratenen Hähnchenbruststreifen für 15,80 €
Nun konnten wir erst einmal unsere Getränke genießen. Ich freute mich, hier in unserer Gegend ein leckereres Duckstein vom Fass bekommen zu haben. Das kenn ich sonst fast immer nur von den norddeutschen Ländern. Der Schwiegersohn blieb bescheiden, und wählte das Hausbier. Hier ist uns allerdings nicht bekannt wo dieses gebraut wird. Der Weißburgunder meiner Frau war süffig und gut.
Die Mädels wählten jeweils einen Cocktail. Beide Cocktails hatten laut Karte wohl schon einmal den ersten Platz in der deutschen Cocktailmeisterschaft errungen. Der Bandito war ein Cocktail mit Gin, Apricot Brandy, Erdbeersirup, Orangen-und Maracujasaft. Der Pandora war aus Rum, Batida de Coco, Vanillesirup, Mangosirup und Maracujasaft. Beide Cocktails waren verdammt lecker und süffig, und hatten es wirklich in sich.
Da wir am Anfang noch ziemlich allein im Gasthaus waren, kamen unsere beiden Suppen auch schon nach knapp 10 Minuten an den Tisch. Ich hatte mir das Senf-o-cino, das herzhafte Senfsüppchen gewünscht. Ein großes Einweck-Glas mit einem cremigen, heißen und leicht scharfen Süppchen war gut gefüllt. Die Suppe hatte eine angenehm goldgelbe Farbe, ähnlich wie wir das vom Senf kennen.
In der cremigen Suppe waren vom Senf auch noch viele Senfkörner vorhanden. Von der eigentlichen Schärfe einer Senfsuppe wie ich sie mir vorstelle, fehlte mir heute allerdings noch ein ganzer Ticken. Oben auf ein kräftiger Klecks Milchschaum und einige Stückchen von einem Bärlauch Pesto. Dazu gab es ein hausgebackenes Senfbrot. Hier war ich allerdings enttäuscht, denn frisch war das nicht. So blieb dieser trockene, krümelige Krumen auf dem Teller liegen.
Meine Frau hatte sich heute die Festtagssuppe auserkoren. Bereits auf den ersten Blick in die große Terrine machte diese auch schon was her. Eine kräftige, heiße Brühe. In ihr war reichlich gestifteltes Gemüse aus Möhre, Sellerie, Porree und Lauch. Auch reichlich kleine Fleischstückchen fanden sich in der Brühe wieder. Das war wahrlich eine Festtagssuppe. Einzig das hausgebackene Senfbrot blieb wie bei mir auf dem Teller liegen.
20 Minuten nach unseren Vorspeisen kamen dann auch unsere Hauptspeisen. Das Lokal hatte sich zwischenzeitlich merklich gefüllt, und die Servicekräfte wuselten fleißig umher.
Wie sollte es anders sein, unser angehender Schwiegersohn bestellte sich was? Natürlich Schnitzel. Hier als Bierhofs Bröselteppich mit Zwiebelsoße und Abernmauke angepriesen. Viele werden jetzt fragen, was um Gottes Willen ist Abernmauke? So wird bei uns in der Oberlausitz der Kartoffelbrei genannt. Abern sind die Kartoffeln, Mauke wird bei uns ein dünner Brei genannt. Zum selbst gestampften Kartoffelbrei gab es aber das wichtigste, ein großes, dickes Schnitzel.
Das war gut paniert und schön goldgelb gebraten, war nicht zu trocken, sondern butterweich. Die Panade kross, so wie es sein muss. Auf dem Schnitzel waren dann viele frische, geschmorte Zwiebeln verteilt, welche jedoch durch eine dünne, nichts schmeckende Soße verunstaltet wurden. Als Beilage gab es noch frischen, knackigen Salat. Unsre Große wünschte auch das Schnitzel, allerdings mit Pommes Frites, welche mit 0,50 € Aufpreis berechnet wurden. Das ist völlig ok. Auch wünschte sie sich keine Soße, diese wurde aber in einem extra Schälchen parat gestellt. Letztendlich war sie froh, dass sie sich so entschieden hatte. Die Pommes kross, und ohne Soße schmeckte das Schnitzel mit den geschmorten Zwiebeln hervorragend.
Meine Frau wählte das zarte Schweinefilet mit einer Walnuss-Aprikosen-Füllung an feiner Soße, dazu Butterbohnen und Kartoffelkroketten. Und sie hatte sich gut entschieden. Vier zusammengerollte Schweinefilets lagen da auf dem Teller. Gefüllt mit Wallnuss-Stücken und Aprikose. Eine seltsame Zusammenstellung, mir wäre es definitiv zu süß gewesen, meine Frau mochte es.
Sehr gut waren auch die herrlich grünen und bissfesten, leicht schnorpsigen Butterbohnen. Als Sättigungsbeilage lagen noch fünf dunkel frittierte Kroketten auf dem Teller, die sicher aus dem TK-Regal kommen. Die Soße auch hier wieder nicht unbedingt eine Wucht, das kennen wir geschmacklich besser. Eine kleine Salatbeilage rundete das ganze ab.
Unsre kleine wollte heute mal voll und ganz auf ihre Linie achten, und bestellte den großen Salatteller mit gemischten Salaten und Gemüse der Saison sowie mit gebratenen Hähnchenbruststreifen. Das war natürlich ein Fehler, den welche Salate haben denn im Dezember Saison? So gab es hauptsächlich blasse Tomate, nichts schmeckende Gurke, Chicorée und Blattsalat. Dazu ein mildes Joghurtdressing in einem extra Schälchen, sowie ein sehr süßliches Dressing, welches bereits über dem Salat verteilt war. Dieses süßliche Dressing in Verbindung mit den nicht wirklich schmeckenden Tomaten und Gurken blieb letztendlich auf dem Teller liegen. Einzig der frische und knackige Blattsalat als auch die Hähnchenbruststreifen waren dann doch ganz gut. Aber man kann ja der Jugend erzählen, was man will, im Winter nen Salatteller zu bestellen ist in meinen Augen Blödsinn. Tja….
Richtig gut hatte dagegen ich es mit meiner Gänsebrust auf Rotweinsoße an Kürbis-Mango-Chutney, und dazu Rosenkohl getroffen. Da in der Karte Kroketten als Beilage angepriesen wurden, mir das aber nicht passte, habe ich gefragt, ob eine andere Beilage möglich ist. Natürlich war es des, und für adäquate 0,50 € Aufpreis bekam ich vier wundervolle Semmelknödel geliefert.
Zusammen mit der zarten, richtig gut schmeckenden Gänsebrust war das ne Wucht. Die Gänsebrust war richtig gut gebraten, die Haut kross, das Fleisch butterweich. Im Gegensatz zu den anderen Speisen war hier die Soße richtig lecker, und passte hervorragend zum Gänsebraten. Hervorragend dazu passte auch der geschmorte und gebratene Rosenkohl. Wow war das ein Weihnachtsessen. Ich war vollauf zufrieden.
Da es den Damen und dem Herrn Schwiegersohn noch nicht genug war, musste es natürlich noch einen Nachtisch geben.
So wurden geordert:
· 2x Hausgebackener Apfelstrudel mit cremigem Vanilleeis, garniert mit Sahne für je 6,60 € · 2x Eis mit heißen Himbeeren eine Kombination aus 3 Kugeln köstliches Vanilleeis mit heißen Himbeeren und Sahne für je 6,80 €
Nach nicht allzu langer Wartezeit kamen diese dann auch, und ich konnte mir ein grinsen ob der erstaunten Gesichter meiner Mädels nicht verkneifen. Der Apfelstrudel war schon mal ne ordentliche Scheibe.
Das die Kleine nach ihrem misslungenen Salatteller noch Knast hatte war da von Vorteil, meine Frau hatte mit dem großen Stück ganz schön zu kauen. Der Apfelstrudel war im Gegensatz wie man es sonst kennt kalt, also im Vorhinein gebacken. Aber er schmeckte gut, war nicht zu süß und reichlich gefüllt.
Zeitmäßig lagen wir voll im Plan, pünktlich 18:44 Uhr zahlten wir, und der Tisch war für unsere Nachfolger frei. Nun konnten wir zu unseren schönen Theaterabend starten.
Unser Fazit: wir ließen zu fünft glatt 194 Euro im Alten Bierhof in Bautzen. Die Bedienung war top in Form, jederzeit auf das Wohl der Gäste bedacht, da gaben wir natürlich gern etwas mehr 10 % Trinkgeld gegeben. Das Essen war auch gut, bis auf die Soße beim Schnitzel und der unsägliche Salatteller. Warum bietet man den im Winter überhaupt an? Um Vegetarier zu beruhigen? Wir kommen gern wieder!
Seit die Eltern meiner Frau als auch meine Eltern nicht mehr unter uns weilen, haben wir es uns zur Angewohnheit gemacht, zum Weihnachtsfest gemeinsam mit unseren Kindern etwas Besonderes zu unternehmen. Da meine Frau und ich große Theaterfans sind, geben wir unsere Begeisterung gern an unsere Kinder weiter, und so ist es nun schon seit vielen Jahren Tradition, dass wir am ersten Weihnachtsfeiertag in ein Theater, Operette oder in die Comödie gehen. Dieses Jahr war nun das Deutsch-Sorbische Volkstheater in... mehr lesen
Alter Bierhof | Historisches Restaurant
Alter Bierhof | Historisches Restaurant€-€€€Restaurant, Catering, Biergarten03591326018Heringstraße 7, 02625 Bautzen
4.5 stars -
"Weihnachtliche Schlemmerei" JenomeSeit die Eltern meiner Frau als auch meine Eltern nicht mehr unter uns weilen, haben wir es uns zur Angewohnheit gemacht, zum Weihnachtsfest gemeinsam mit unseren Kindern etwas Besonderes zu unternehmen. Da meine Frau und ich große Theaterfans sind, geben wir unsere Begeisterung gern an unsere Kinder weiter, und so ist es nun schon seit vielen Jahren Tradition, dass wir am ersten Weihnachtsfeiertag in ein Theater, Operette oder in die Comödie gehen. Dieses Jahr war nun das Deutsch-Sorbische Volkstheater in
Geschrieben am 28.08.2022 2022-08-28| Aktualisiert am
28.08.2022
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Alter Bierhof | Historisches Restaurant
Besucht am 14.08.2022Besuchszeit: Abendessen 3 Personen
Rechnungsbetrag: 112 EUR
Das nach unserem 14-tägigen Normandie Urlaub der heimische Kühlschrank am Sonntag Abend leer ist, war uns bereits in Frankreich bewusst, und für uns war traditionell klar, wir gehen essen. Nur war die Frage wohin. Nachdem wir in der französischen Küche ausgiebig geschlemmt hatten, sollte es nun erst einmal wieder deutsche Küche werden. Und da in Bautzen von Anfang August bis Anfang September die Bautzener Senfwochen sind, war für uns klar, das isses. 14 Bautzner Gasthäuser nehmen an diesem Event teil, und verschreiben sich mehrere Gerichte rund um den Senf anzubieten. Na da sollte doch was dabei sein. Die Ernüchterung folgte auf dem Fuße, da viele der Gastwirtschaften Sonntags geschlossen haben. Upps….
Fündig wurden wir letztendlich in der Bautzner Altstadt, mit dem hier ansässigen „Alter Bierhof“. Unsere drei Plätze konnte ich online reservieren, wobei dabei sogar die Auswahl zwischen Innen- und Außenbereich bestand. Da es laut Wetterbericht in der Heimat an diesem Wochenende wieder bis weit über die 30 Grad Marke gehen sollte, war uns klar das es nur draußen im Biergarten ein Plätzchen sein sollte. Die Bestätigung kam alsbald per Mail, und selbst einen Abend zuvor wurde man noch einmal auf die Reservierung aufmerksam gemacht.
Zu Hause das Auto war ausgepackt, die Koffer auch und die Waschmaschine rotierte im Keller. Also konnten wir getrost den letzten Urlaubsabend genießen gehen. Aber erst einmal stand wieder die knifflige Auffgabe an den fahrbaren Untersatz in Bautzen adäquat und Strafzettelfrei los zu werden. Und das ist in der Bautzner Altstadt ein wahrliches Kunststück. Nach mehreren Runden „um den Block“ hatten wir das Glück das gerade eine Parklücke frei wurde, und wir sie flugs erhaschen konnten. Die letzten Meter zum Bierhof ging es dann zu Fuß durch die wunderschöne Bautzner Altstadt.
Der „Alte Bierhof“ versteckt sich hier ziemlich unscheinbar inmitten einer langen Häuserzeile, ist aber trotzdem unübersehbar. Auf die Minute genau betraten wir das Lokal und wurden vom Chef hinter dem Tresen freundlich empfangen. Nachdem er unsere Reservierung gecheckt hatte, bat er uns doch bitte quer durch das Restaurant bis in den Biergarten zu gehen, und dem dortigen Kollegen zu sagen das Tisch Nummer 6 für uns gedacht sei. Also stiefelten wir einmal quer durch das wunderschön mittelalterlich hergerichtete Restaurant in den Biergarten.
Der war proppevoll besetzt, und zwei Servicekräfte wirbelten umher die dortigen Gäste zu bewirten. Dabei ließen sie uns erst einmal knappe fünf Minuten links liegen, was bei mir etwas Unbehagen auslöste. Letztlich wurden wir aber doch ersehen, und der junge Mann führte uns an unseren Tisch in einer ruhigen und geschützten Ecke des Biergartens.
Von hier hat man einen herrlichen Blick auf die Bautzner Friedensbrücke als auch auf die „Alte Wasserkunst“. Umso später der Abend wird, umso romantischer ist es dann auch bei spärlicher Beleuchtung hier mitten in der Bautzner Altstadt.
Wir wurden also platziert, die Speisekarte wurde gereicht, und wir hatten erst mal gute 15 Minuten Zeit bis der junge Herr sich wieder bei uns blicken ließ. Wir konnten also ausgiebig die Speisekarte studieren. Die Sommersaisonkarte ist inspiriert durch das Theaterstück „Sherlock Holmes“ was zum diesjährigen Sommertheater, im Hof der nahen Ortenburg in Bautzen, aufgeführt wird, und so haben die Gerichte Namen wie „Die Bestie aus Bautzen“, „Holmes Geliebte Irene Adler“ oder „Der selige Sir Charles Baskerville“. Wir fanden die Umschreibung lustig und passend. Zusätzlich zur Sommersaisonkarte gab es aber auch die Spezialkarte „Bautzner Senfwochen“, wegen der wir ja nun eigentlich hier waren.
· 1x 0,2 l Pfaffmann Riesling aus der Pfalz vom Weingut Markus Pfaffmann für 6,30 € · 1x 0,5 l Duckstein Original vom Faß für 4,80 € · 1x 0,4 l Vita Cola für 4,50 €
Als Vorspeisen sollten es sein:
· 1x Senf-o-cino – ein herzhaftes Senfsüppchen mit allerlei Senf aus Bautz‘ner Landen, gekrönt von Milchschaum und Bärlauchpesto, dazu hausgebackenes Senfbrot für 6,90 € · 1x Junker, das Zwischendurch für Sherlock Holmes auch als Würzfleisch bekannt - gewürfeltes Huhn in feiner Soße, mit Käsekruste und hausgebackenem Senfbrot für 7,30 €
Als Hauptspeisen hatten wir uns ausgesucht:
· 1x Flinke Füße bekommt der Schwerverbrecher John Clay - durch gebratenen Tilapia (Buntbarsch) auf Spinattagliatelle mit Kirschtomaten und feiner Zitronen – Buttersoße für 16,60 € · 1x George Harisson lädt ein, in Bautzner´s Altstadt ihre Lieblingsburger zu genießen - den Bierhof Burger bestehend aus hausgebackenem Schwarzbierbrötchen belegt mit allerlei Blattwerk, Gurken, Tomaten, roter Zwiebel, Bacon und Käse, dazu Süßkartoffel-Pommes, wahlweise mit Hackfleisch und Senfremoulade für 15,20 € · 1x Senfschnitzel - ein mit feinem Zwetschgensenf, Bacon und Käse gefülltes Senfschnitzel, dazu Drillinge und Gurkensalat für 16,90 €
Während wir nun 10 Minuten auf unsere Getränke warteten, bemerkten wir, wie sich mehrere Tische über fehlende Getränke oder aber auch über recht lange Wartezeiten auf die Speisen beschwerten. Wie gesagt, der Biergarten war voll, der junge Herr größtenteils allein, nur zum Essen austragen bekam er Unterstützung. Das ist ne Menge Arbeit. Aber er ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, bat um Verzeihung und Verständnis und brachte alsbald zumindest die fehlenden Getränke.
An der Wartezeit hatten wir vorerst nichts zu bemängeln, denn eine knappe Viertelstunde nach unserer Bestellung waren unsere beiden Vorspeisen am Tisch.
Ich hatte mir das Senf-o-cino, ein herzhaftes Senfsüppchen gewünscht. Ein großes (Einweck)Glas mit einem cremigen, leicht Senfscharfen Süppchen war gut gefüllt. Die Suppe hatte eine angenehm dunkelgelbe Farbe, vom Senf noch viele Senfkörner in der Suppe vorhanden. Anhand des Geschmacks würde ich auch sagen das hier nicht nur der mittelscharfe Senf Anwendung fand, sondern auch von den anderen Bautzner Sorten sich je ein Klecks mit darin befand. Die Suppe war esswarm, von mir aus hätte sie gern noch einen Ticken wärmer sein können. Oben auf ein leichter Milchschaum und einige Stückchen von einem Bärlauch Pesto. Dazu gab es ein frisches, hausgebackenes Senfbrot. Das Brot war angenehm weich, mir persönlich fehlte hier allerdings die typische Senf-Note.
Meine Frau hatte sich den Junker- das Würzfleisch aus Hähnchen auserkoren. Hier wurde es bewusst auch wieder Würzfleisch genannt, da ja Ragout-fin bekanntlich aus Kalb hergestellt wird. Hier in der Oberlausitz findet aber vermehrt Hähnchen oder auch Kaninchen Anwendung. Das Würzfleisch war dampfend heiß, und wurde in einer großen Terrine angerichtet. Die Fleischstückchen war für unseren Geschmack etwas zu klein geschnitten, man hat doch Zähne und ist hier nicht im Altersheim. Naja, dafür war das ganze dann in einer cremigen Soße angerichtet. Auch das ist dann wieder von Lokal zu Lokal unterschiedlich, denn bei vielen Gastronomen kommt als Farbklecks und Streckungsmittel noch etwas Gemüse mit hinein. Das ganze war mit einer dicken Schicht Käse überbacken und mit frischen Salat, Rettich und Tomate garniert. Auch hier dazu wieder besagtes Senfbrot. Das Würzfleisch war gut, wir hatten schon bessere.
Eine dreiviertel Stunde nach unseren Vorspeisen, also eine Stunde nach Bestellung bahnten sich dann unsere Hauptspeisen ihren Weg an unseren Tisch.
Meine Frau hatte sich die Flinken Füße also das gebratene Tilapia-Filet gewünscht. Auf einem sehr voll gepackten Teller thronten oben auf 2 saftige, auf der Haut kross gebratene Tilapia-Filets. Sie waren angenehm gewürzt und zum richtigen Zeitpunkt aus der Pfanne genommen worden. Unter den Tilapia Filets war ein ordentlicher Berg mit zwei verschiedenen Sorten Tagliatelle. Einmal die normale Tagliatelle und einmal Spinattagliatelle. Beide waren bissfest gekocht. Zusätzlich war unter die Tagliatelle noch frischer, leicht würziger Blattspinat vermischt. Verfeinert wurde das ganze mit einer leichten Zitronen-Buttersoße. Diese Soße war für meine Frau richtig lecker, mir hätte der Zitrogeschmack zu den Tagliatelle nicht gepasst. Aber Geschmack ist ja bekanntlich verschieden. Als optische Leckerbissen gab es noch frische Kirschtomaten und auch eine frische Salatgarnitur oben auf. Alles richtig gemacht.
Das große Kind hatte von vornherein Appetit auf Burger, und wollte uns ursprünglich in eine der vielzähligen Burgerketten nach Dresden schleppen. Also war klar das sie sich hier, wenn verfügbar, auch einen Burger nimmt. Den gab es mit dem vielversprechenden Namen „Bierhof Burger“, den man mit Hackfleisch, Schweineschnitzel oder Hähnchenbrust bestellen konnte.
Das Kind entschied sich für die klassische Variante mit Hackfleisch. Der erste Eindruck vom Burger war erst mal „Wow“. Das war ein Mordsding was da auf dem Teller serviert wurde. Dazu noch eine große Portion Süßkartoffelpommes und frischer Salat als Beiwerk. Der Burger selbst war auch gut belegt mit frischen Salat, Gurke, Tomate und Zwiebel. Dazu leicht angebratener und würziger Bacon und reichlich Käse, der mit einer mildwürzigen Senfsoße übergossen war. Der eigentliche Patty war aber ein normales Beefsteak aus Schweinehackfleisch, oder wie er in anderen Teilen der Republik genannt wird, eine normale Boulette. Da diese nicht so flach gedrückt war wie ein Burgerpatty, war am Rand des Burgers leider kein Fleisch, in der Mitte dafür umso mehr. Auch beim Burgerbrötchen, welches als Schwarzbierbrötchen deklariert wurde, wäre eigentlich weniger mehr.
Das Brötchen war relativ trocken, und wie auf dem Foto ersichtlich, die obere Hälfte einfach zu dick. Am Ende nahm unser Kind dann die obere Hälfte des Burgers ab, und verspeiste nur die Boulette und das Unterteil. Schade, der hätte besser sein können.
Dafür hatte ich an meinem Senfschnitzel nichts zu meckern. Ein zartes, weiches Schnitzel, gefüllt mit frischen und leicht angebratenen Bacon sowie reichlich Käse nach Cordon Blue Art bedeckte fast die Hälfte des Tellers. Die Panade war angenehm knusprig gebraten, einzig der Zwetschgensenf passte mir hier nicht so recht dazu.
Ich hätte mir lieber den scharfen oder mittelscharfen Bautzner Senf dazu gewünscht. Aber der Koch wird sich ja dabei was gedacht haben. Als Beilage zum Schnitzel gab es frische Frühkartoffeln, welche halbiert auf eine Art Rosmarinkartoffeln angerichtet waren. Lecker. Als Beilage auch hier wieder frisches Blattwerk, Rettich und selbst angerichteter Gurkensalat. Ich hatte mich mal wieder richtig entschieden.
Da wir den wunderbaren Sommerabend noch ein bisschen in der Bautzner Altstadt genießen wollte, orderten sich meine beiden Mädels noch einen Cocktail und was süßes zum Nachtisch.
So sollten es noch einmal sein:
· 2x Schoko-Buttermilch-Kuchen für je 2,60 € · 1x Cocktail Hurricane mit weißen und braunen Rum, Lime Juice, Maracujasirup, Orangen- und Ananassaft für 6,90 € · 1x Cocktail Coconut Lips mit Kokossirup, Grenadine, Sahne und Ananassaft für 5,80 €
Da der Ansturm im Lokal vorbei war, dauerten die Cocktails als auch der Schokokuchen nicht allzu lange, und meine Mädels konnten ihren Nachtisch genießen.
Die Cocktails waren lecker, dafür war der Schokokuchen, welcher sicher Convenience war etwas zu trocken. Zum Glück gab es zwei Kleckse Schlagsahne dazu.
Unser Fazit: Wir ließen zu dritt 112,50 Euro im „Alten Bierhof“ in Bautzen. Das Lokal, der Biergarten als auch die Toiletten waren ordentlich sauber. Das Ambiente im Biergarten mit Blick auf die Bautzner Altstadt grandios, das Lokal selber auch mal was anderes mit seinem Mittelalterlook. Die Bedienung ob der Massen am Abend leicht überfordert, aber immer freundlich. Das Essen war gut, einzig der Burger entsprach nicht so den Vorstellungen eines normalen Burgers. Für eine gutbürgerliche, deutsche Küche kann man den Bierhof gern empfehlen. Und den Bautzner Senfwochen wurde auch Rechnung getragen.
Das nach unserem 14-tägigen Normandie Urlaub der heimische Kühlschrank am Sonntag Abend leer ist, war uns bereits in Frankreich bewusst, und für uns war traditionell klar, wir gehen essen. Nur war die Frage wohin. Nachdem wir in der französischen Küche ausgiebig geschlemmt hatten, sollte es nun erst einmal wieder deutsche Küche werden. Und da in Bautzen von Anfang August bis Anfang September die Bautzener Senfwochen sind, war für uns klar, das isses. 14 Bautzner Gasthäuser nehmen an diesem Event teil,... mehr lesen
Alter Bierhof | Historisches Restaurant
Alter Bierhof | Historisches Restaurant€-€€€Restaurant, Catering, Biergarten03591326018Heringstraße 7, 02625 Bautzen
4.5 stars -
"Alle Jahre wieder: die Bautzner Senfwochen" JenomeDas nach unserem 14-tägigen Normandie Urlaub der heimische Kühlschrank am Sonntag Abend leer ist, war uns bereits in Frankreich bewusst, und für uns war traditionell klar, wir gehen essen. Nur war die Frage wohin. Nachdem wir in der französischen Küche ausgiebig geschlemmt hatten, sollte es nun erst einmal wieder deutsche Küche werden. Und da in Bautzen von Anfang August bis Anfang September die Bautzener Senfwochen sind, war für uns klar, das isses. 14 Bautzner Gasthäuser nehmen an diesem Event teil,
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Bevor es aber ins Theater ging, sollte der Abend mit einem gemütlichen Abendessen starten. Da aber Herr Jenome jedoch nicht im Hinterkopf hatte das ja viele Familien diesen Abend zu einem gemeinsamen Essen im Restaurant nutzen, war es für eine Reservierung im Oktober in vielen Restaurants längst zu spät. Hilfe ereilte uns im „Alter Bierhof“ in Bautzen. Auf telefonische Nachfrage wurde uns ebenfalls mitgeteilt das das komplette Restaurant ausgebucht sei. Schade.
Im Gespräch erwähnte ich dann aber eher beiläufig das wir ins Theater gehen wollen, und da kam von der freundlichen Dame am anderen Ende die Frage wann denn das Theater beginnt. Nun machte sie mir einen Vorschlag: „Sie kommen 17 Uhr zu uns, und versprechen mir das sie spätestens um 18:45 Uhr den Tisch verlassen, damit wir ihn für die neuen Gäste um 19 Uhr wieder herrichten können.“ Na das war doch ne Ansage, und ich griff natürlich sofort zu, denn unser Theater begann 19:30 Uhr. Unser Abend war gerettet.
Am ersten Weihnachtsfeiertag machten wir uns also nun auf den Weg nach Bautzen, und wurden natürlich wieder mit der sehr komplizierten Parkplatzsituation in Bautzen konfrontiert. In der Altstadt gibt es zu 90% nur Parkplätze für Anwohner, die wenigen Bezahlplätze sind hoffnungslos überfüllt. Da zu Weihnachten natürlich auch das nahe Kornmarktcenter geschlossen war, war die Sache natürlich noch komplizierter. Letztendlich fanden wir ein freies, wenn auch nicht legales Plätzchen, und konnten zum Restaurant stiefeln. Hier wurden wir freudig und freundlich empfangen, mehrere Servicekräfte warteten entspannt auf die Gäste. Chef und Chefin saßen am Tresen, grüßten ebenfalls freundlich und nahmen vorm großen Ansturm schnell noch ihr Abendessen ein.
Wir wurden von einem jungen Herrn an unseren großen 10-Mann-TischTisch begleitet, wo bereits für uns fünf eingedeckt war. Wenige Minuten später brachte eine junge Dame dann die Speisekarten, und wir erbaten uns kurz etwas Zeit um wenigstens erst einmal die Getränke zu suchen.
Hier wurden wir trotz einer vielfältigen Bier und Wein Auswahl schnell fündig, und orderten erst einmal:
Getränke:
· 1x 0,2ér Eichstädter Herrenbruck Weißburgunder vom Weingut Kiefer für 6,90 €
· 1x 0,5ér Duckstein vom Fass für 5,30 €
· 1x 0,4ér Hausbier vom Fass für 3,90 €
· 1x0,25ér Lichtenauer Tonic Water für 3,20 €
· 2x 0,4ér Vita Cola zu je 5,00 €
· 1x Cocktail Pandora für 7,90 €
· 1x Cocktail Bandito für 7,90 €
Nun hatten wir erst einmal Zeit in der üppigen Speisekarte zu stöbern. Neben den normalen Gaumenfreuden wie Fisch, Steak, Hähnchen, Schnitzel und auch vegetarischen Varianten gab es auch eine spezielle Winterkarte mit Spezialitäten der Weihnachtszeit. Es sollte also für jeden etwas dabei sein. Als nach knappen 10 Minuten unsere Getränke an den Tisch kamen, orderten wir also:
Vorspeisen:
· 1x Senf-o-cino, ein herzhaftes Senfsüppchen mit allerlei Senf aus Bautz‘ner Landen, gekrönt von Milchschaum, dazu hausgebackenes Senfbrot für 6,90 €
· 1x Festtagssuppe eine Kräftige Brühe von allerlei Winter-Geflügel aus den Hofstallungen, mit Kräuter-Celestine, Gemüse, Fleischeinlage und hausgebackenem Senfbrot für 6,90 €
Hauptspeisen:
· 1x Gänsebrust auf Rotweinsoße an Kürbis-Mango-Chutney, dazu Rosenkohl und Kartoffelkroketten für 25,30 €
· 1x Zartes Schweinefilet mit einer Walnuss-Aprikosen-Füllung an feiner Soße, dazu Butterbohnen und Kartoffelkroketten für 24,60 €
· 2x Bierhofs Bröselteppich ein knusprig gebratenes Senfschnitzel an Zwiebelsoße und hausgemachter Abernmauke (Kartoffelpüree) zu je 18,80 €
· 1x Zofensalat - Des Gefolges großer Salatteller - gemischte Salate und Gemüse nach Saison mit gebratenen Hähnchenbruststreifen für 15,80 €
Nun konnten wir erst einmal unsere Getränke genießen. Ich freute mich, hier in unserer Gegend ein leckereres Duckstein vom Fass bekommen zu haben. Das kenn ich sonst fast immer nur von den norddeutschen Ländern. Der Schwiegersohn blieb bescheiden, und wählte das Hausbier. Hier ist uns allerdings nicht bekannt wo dieses gebraut wird. Der Weißburgunder meiner Frau war süffig und gut.
Die Mädels wählten jeweils einen Cocktail. Beide Cocktails hatten laut Karte wohl schon einmal den ersten Platz in der deutschen Cocktailmeisterschaft errungen. Der Bandito war ein Cocktail mit Gin, Apricot Brandy, Erdbeersirup, Orangen-und Maracujasaft. Der Pandora war aus Rum, Batida de Coco, Vanillesirup, Mangosirup und Maracujasaft. Beide Cocktails waren verdammt lecker und süffig, und hatten es wirklich in sich.
Da wir am Anfang noch ziemlich allein im Gasthaus waren, kamen unsere beiden Suppen auch schon nach knapp 10 Minuten an den Tisch. Ich hatte mir das Senf-o-cino, das herzhafte Senfsüppchen gewünscht. Ein großes Einweck-Glas mit einem cremigen, heißen und leicht scharfen Süppchen war gut gefüllt. Die Suppe hatte eine angenehm goldgelbe Farbe, ähnlich wie wir das vom Senf kennen.
In der cremigen Suppe waren vom Senf auch noch viele Senfkörner vorhanden. Von der eigentlichen Schärfe einer Senfsuppe wie ich sie mir vorstelle, fehlte mir heute allerdings noch ein ganzer Ticken. Oben auf ein kräftiger Klecks Milchschaum und einige Stückchen von einem Bärlauch Pesto. Dazu gab es ein hausgebackenes Senfbrot. Hier war ich allerdings enttäuscht, denn frisch war das nicht. So blieb dieser trockene, krümelige Krumen auf dem Teller liegen.
Meine Frau hatte sich heute die Festtagssuppe auserkoren. Bereits auf den ersten Blick in die große Terrine machte diese auch schon was her. Eine kräftige, heiße Brühe. In ihr war reichlich gestifteltes Gemüse aus Möhre, Sellerie, Porree und Lauch. Auch reichlich kleine Fleischstückchen fanden sich in der Brühe wieder. Das war wahrlich eine Festtagssuppe. Einzig das hausgebackene Senfbrot blieb wie bei mir auf dem Teller liegen.
20 Minuten nach unseren Vorspeisen kamen dann auch unsere Hauptspeisen. Das Lokal hatte sich zwischenzeitlich merklich gefüllt, und die Servicekräfte wuselten fleißig umher.
Wie sollte es anders sein, unser angehender Schwiegersohn bestellte sich was? Natürlich Schnitzel. Hier als Bierhofs Bröselteppich mit Zwiebelsoße und Abernmauke angepriesen. Viele werden jetzt fragen, was um Gottes Willen ist Abernmauke? So wird bei uns in der Oberlausitz der Kartoffelbrei genannt. Abern sind die Kartoffeln, Mauke wird bei uns ein dünner Brei genannt. Zum selbst gestampften Kartoffelbrei gab es aber das wichtigste, ein großes, dickes Schnitzel.
Das war gut paniert und schön goldgelb gebraten, war nicht zu trocken, sondern butterweich. Die Panade kross, so wie es sein muss. Auf dem Schnitzel waren dann viele frische, geschmorte Zwiebeln verteilt, welche jedoch durch eine dünne, nichts schmeckende Soße verunstaltet wurden. Als Beilage gab es noch frischen, knackigen Salat. Unsre Große wünschte auch das Schnitzel, allerdings mit Pommes Frites, welche mit 0,50 € Aufpreis berechnet wurden. Das ist völlig ok. Auch wünschte sie sich keine Soße, diese wurde aber in einem extra Schälchen parat gestellt. Letztendlich war sie froh, dass sie sich so entschieden hatte. Die Pommes kross, und ohne Soße schmeckte das Schnitzel mit den geschmorten Zwiebeln hervorragend.
Meine Frau wählte das zarte Schweinefilet mit einer Walnuss-Aprikosen-Füllung an feiner Soße, dazu Butterbohnen und Kartoffelkroketten. Und sie hatte sich gut entschieden. Vier zusammengerollte Schweinefilets lagen da auf dem Teller. Gefüllt mit Wallnuss-Stücken und Aprikose. Eine seltsame Zusammenstellung, mir wäre es definitiv zu süß gewesen, meine Frau mochte es.
Sehr gut waren auch die herrlich grünen und bissfesten, leicht schnorpsigen Butterbohnen. Als Sättigungsbeilage lagen noch fünf dunkel frittierte Kroketten auf dem Teller, die sicher aus dem TK-Regal kommen. Die Soße auch hier wieder nicht unbedingt eine Wucht, das kennen wir geschmacklich besser. Eine kleine Salatbeilage rundete das ganze ab.
Unsre kleine wollte heute mal voll und ganz auf ihre Linie achten, und bestellte den großen Salatteller mit gemischten Salaten und Gemüse der Saison sowie mit gebratenen Hähnchenbruststreifen. Das war natürlich ein Fehler, den welche Salate haben denn im Dezember Saison? So gab es hauptsächlich blasse Tomate, nichts schmeckende Gurke, Chicorée und Blattsalat. Dazu ein mildes Joghurtdressing in einem extra Schälchen, sowie ein sehr süßliches Dressing, welches bereits über dem Salat verteilt war. Dieses süßliche Dressing in Verbindung mit den nicht wirklich schmeckenden Tomaten und Gurken blieb letztendlich auf dem Teller liegen. Einzig der frische und knackige Blattsalat als auch die Hähnchenbruststreifen waren dann doch ganz gut. Aber man kann ja der Jugend erzählen, was man will, im Winter nen Salatteller zu bestellen ist in meinen Augen Blödsinn. Tja….
Richtig gut hatte dagegen ich es mit meiner Gänsebrust auf Rotweinsoße an Kürbis-Mango-Chutney, und dazu Rosenkohl getroffen. Da in der Karte Kroketten als Beilage angepriesen wurden, mir das aber nicht passte, habe ich gefragt, ob eine andere Beilage möglich ist. Natürlich war es des, und für adäquate 0,50 € Aufpreis bekam ich vier wundervolle Semmelknödel geliefert.
Zusammen mit der zarten, richtig gut schmeckenden Gänsebrust war das ne Wucht. Die Gänsebrust war richtig gut gebraten, die Haut kross, das Fleisch butterweich. Im Gegensatz zu den anderen Speisen war hier die Soße richtig lecker, und passte hervorragend zum Gänsebraten. Hervorragend dazu passte auch der geschmorte und gebratene Rosenkohl. Wow war das ein Weihnachtsessen. Ich war vollauf zufrieden.
Da es den Damen und dem Herrn Schwiegersohn noch nicht genug war, musste es natürlich noch einen Nachtisch geben.
So wurden geordert:
· 2x Hausgebackener Apfelstrudel mit cremigem Vanilleeis, garniert mit Sahne für je 6,60 €
· 2x Eis mit heißen Himbeeren eine Kombination aus 3 Kugeln köstliches Vanilleeis mit heißen Himbeeren und Sahne für je 6,80 €
Nach nicht allzu langer Wartezeit kamen diese dann auch, und ich konnte mir ein grinsen ob der erstaunten Gesichter meiner Mädels nicht verkneifen. Der Apfelstrudel war schon mal ne ordentliche Scheibe.
Das die Kleine nach ihrem misslungenen Salatteller noch Knast hatte war da von Vorteil, meine Frau hatte mit dem großen Stück ganz schön zu kauen. Der Apfelstrudel war im Gegensatz wie man es sonst kennt kalt, also im Vorhinein gebacken. Aber er schmeckte gut, war nicht zu süß und reichlich gefüllt.
Auch das Eis mit den heißen Himbeeren war reichlich, immerhin gab es ja drei Kugeln Eis. Dann Sollens mal machen.
Ich gönnte mir unterdessen noch ein leckeres Ducksteiner.
Zeitmäßig lagen wir voll im Plan, pünktlich 18:44 Uhr zahlten wir, und der Tisch war für unsere Nachfolger frei. Nun konnten wir zu unseren schönen Theaterabend starten.
Unser Fazit: wir ließen zu fünft glatt 194 Euro im Alten Bierhof in Bautzen. Die Bedienung war top in Form, jederzeit auf das Wohl der Gäste bedacht, da gaben wir natürlich gern etwas mehr 10 % Trinkgeld gegeben. Das Essen war auch gut, bis auf die Soße beim Schnitzel und der unsägliche Salatteller. Warum bietet man den im Winter überhaupt an? Um Vegetarier zu beruhigen? Wir kommen gern wieder!