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Bei meinen letzten beiden Besuchen hatte ich als Hauptgericht jeweils die Pho Bo, die hier nach nordvietnamesischer Rezeptur bereitet wird, und die mir ausgesprochen gut geschmeckt hat. Aber dieses Mal wollte ich etwas anderes ausprobieren.
Vorsichtshalber hatte ich für uns einen Tisch reservieren lassen, und die beiden Schwalmwellis erschienen ganz pünktlich. Wir hätten auch draußen auf der Terrasse vor dem Capitol-Kino Platz nehmen können, aber wir zogen dann doch den Innenraum vor.
Der Gastraum ist relativ klein (für etwa 50 Personen), schlicht, aber durchaus harmonisch gestaltet und im hinteren Bereich kann man sogar unter „Palmen“ sitzen. Über den Tischen sind die für Vietnam typischen kegelförmigen Hüte als Lampen angebracht. Das kann mögen oder auch nicht! Ich empfinde das Ambiente als recht angenehm.
Die Speisekarten lagen auf dem Tisch bereit, aber (wie Herr Schwalmwellis schon beschrieben hat) man mochte sie nur ungern anfassen. Vielleicht hatte die Servicedame unsere entsprechenden Blicke gesehen oder uns zugehört, sie entschuldigte den schlechten Zustand der Karten mit dem Hinweis auf neue, die aber noch nicht zur Verfügung standen.
Die gut gekühlten Getränke kamen zügig an unseren Tisch, für mich ein Bitburger alkoholfrei für 1,90 €, und obwohl wir wieder viel zu quatschen hatten, gelang es uns dieses Mal schneller, unsere Bestellung aufzugeben. Vor allem mittags brauche ich keine Vorspeise, weil ich von einem Hauptgericht gut satt werde. Meine Entscheidung fiel heute auf die Nr. 61: Vit chien gion thap cam - Knusprig gebratene Ente mit verschiedenem frischem Gemüse und Reisbeilage für 8,20 €.
Herr Schwalmwellis hatte seine Suppe bei Weitem noch nicht verzehrt (natürlich hat er während des Essens auch gern ein bisschen geredet), als unsere drei Hauptgerichte zum Tisch gebracht wurden. Mein spontaner Ausruf „Das geht aber gar nicht!“ wurde mit einem wirklich sehr freundlichem Lächeln quittiert und dem Vorschlag, man nehme den Teller gerne wieder zurück in die Küche und könne das Gericht in der Mikrowelle wieder erwärmen! Und das bei einer knusprig gebratenen Ente! Ein No-Go! Also ergab sich Herr Schwalmwellis in sein Schicksal, löffelte erst brav seine Suppe aus und konnte sich dann der Ente widmen.
Auch meine knusprig gebratene Ente war tatsächlich knusprig, ob nur gebraten oder zum Schluss kurz in der Fritteuse aufgepimpt, war zumindest geschmacklich nicht festzustellen. Eine komplette Entenbrust war in Tranchen auf dem Teller drapiert, unterlegt mit recht knackigem Gemüse (Champignons, Zucchini, Brokkoli, Sprossen, Zwiebeln, Paprika) in einer leichten Sauce, die mir schmeckte, der ich aber keine bestimmte Geschmacksrichtung zuordnen konnte.
Die Entenbrust war innen bei Weitem nicht zartrosa, die Randtranchen waren eher etwas trocken, auch hier konnte ich eine besondere Würzrichtung nicht feststellen. Diese Entenbrust gehörte ganz sicher nicht zu „den besten erlesenen Zutaten“, wie in der HP angemerkt, denn dafür war der Fettanteil doch etwas zu hoch, sodass die Tranchen auseinanderfielen. Auf dem Foto ist das recht gut zu erkennen. Da sieht die Entenbrust auf dem Foto von Trüffeline vom 10.05.2014 doch ganz anders aus! Es hat mir geschmeckt, aber eine kulinarische Offenbarung, wie ich sie vor allem in einem einfachen Restaurant in Saigon erlebt habe, war diese Entenbrust ganz sicher nicht.
Positiv ist anzumerken, dass nach eigenen Angaben bei allen Gerichten kein Glutamat oder andere Geschmacksverstärker verwendet werden.
Preislich liegt das Pho Vang bei allen Speisen deutlich unter der 10 €-Grenze und liefert dafür solide Portionen, von denen man gut satt wird. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist für die gebotene Qualität daher wirklich gut.