In „deli“ (Magazin für Essen und Trinken) 4/2015 werden drei Lokale in Deutschland, die ein besonderes neapolitanisches Pizzakonzept haben, exemplarisch vorgestellt. Typisch für diese Machart: Lange Ruhezeit des Teigs, hohe Temperatur im Ofen, sehr kurze Backzeit.
Die Eigenaussagen auf der Homepage des Lokals sind sehr selbstbewusst: „Ja, wir sind eine Pizzabude. Aber es gibt Pizzabuden und Pizzabuden. Wir gehören eindeutig zur zweiten Gruppe, denn: Wir lieben gutes Essen! Unsere ausgeprägte Produktliebe präsentiert sich schon beim ersten, flüchtigen Blick in unsere Speisekarte. Auch jenseits unseres runden, knusprigen Kernproduktes zeichnet uns der hochgepimpte Qualitätsanspruch an Frische, Regionalität und Saisonalität aus. Von unseren hausgemachten Antipasti mit Kölsch-Blutwurst von der Metzgerei Hennes über das Desserts mit kompromisslos nachhaltiger Schokolade bis zum hochwertigen Fair-Trade Kaffee des Kölner Rösters Van Dyck – wir sind transparent, produktfanatisch und leidenschaftlich! … Aber was wäre Hunger ohne Durst oder ein lebens-hungriger Gast ohne Drink? Daher haben wir unserer Pizza eine Vielzahl handwerklich arbeitender Bier- und Softdrink-Anbieter als Nebendarsteller besorgt. Jedes der angebotenen Getränke weiß zu bestechen und wird von uns stimmig auf die innovative, trotzdem simple Bühne des 485Grad gehoben. Dort sorgen wir auch beim Auftritt unseres Weinangebots vom charmanten Newcomer bis zum beliebten Klassiker für gleißendes Scheinwerferlicht.“
Die drei Aussagen zur Pizza sind auf jeden Fall ganz in meinem Sinne:
72 Stunden Teigruhe
485 Grad
60 Sekunden
Denn: 1984 wurde in Neapel die Associazione Verace Pizza Napoletana zur Wahrung der Tradition gegründet. Die Mitglieder haben das Recht ihre Produkte, echte neapolitanische Pizza zu nennen.
2005 wurde die Pizza Napoletana als Warenzeichen innerhalb der Europäischen Union eingetragen.
Seit 2010 sind die traditionelle Zusammensetzung und die Herstellung geschützt.
Die Pizza Napoletana besteht dabei aus folgenden Grundstoffen: Weichweizenmehl, Bierhefe, natürliches Trinkwasser, geschälte Tomaten und/oder kleine Frischtomaten, Meersalz oder Kochsalz und natives Olivenöl extra. Weitere zugelassene Stoffe sind Knoblauch und Oregano, frisches Basilikum und Mozzarella di Bufala Campana g.U. (geschützte Ursprungsbezeichnung) oder die Mozzarella g.t.S. (garantiert traditionelle Spezialität) Das Backen erfolgt ausschließlich in Holzöfen, in denen eine für die Zubereitung wesentliche Backtemperatur von 485 °C erreicht wird. Die Garzeit darf 60 bis 90 Sekunden nicht überschreiten.
Die neapolitanische Pizza ist nicht so knackig und knusprig wie sie teilweise in anderen Regionen üblich ist (Pizza Romana: sehr dünn und knusprig) – und das soll sie auch überhaupt nicht so sein. Sie ist viel mehr luftig-geschmeidig, etwa vier Millimeter dick und gut belegt. Zur Mitte hin wird sie dünner und feuchter, der Rand sollte wulstig durchgebacken sein und darf sogar ein klein bisschen verbrannt aussehen.
Ambiente
Das Lokal liegt an der Kyffhäuser Straße im Studentenviertel der Stadt dem so genannten „Kwartier Latäng“. Diese kleine Straße in der Nähe des Barbarossa Platzes ist einerseits eine Wohngegend, andererseits hat aber auch fast jedes Haus ein Geschäft. Vom Sternelokal bis zur Imbissbude, von der Bar bis zum Cafe; alles ist auf wenigen Metern vorhanden.
Auch das „485 Grad“ ist von außen nicht besonders auffällig. Ein paar Sitzplätze liegen auch draußen. Nach dem Betreten der Gaststätte stehe ich direkt vor der Theke. Dort kann ich die Karte an der Wand einsehen. Einige Kunden stehen vor mir und dadurch gewinne ich die Zeit, mich mit den Abläufen vertraut zu machen. In einem großen Kühlschrank stehen die gekühlten Biere übersichtlich bereit. Ich entnehme eine Flasche mit und bin schon an der Reihe.
Der Pizzaofen liegt in meinem Blickfeld. Weiter durch sind einige Sitzgelegenheiten aufgestellt. Die Tische sind gewollt „einfach“ gestaltet. Sie bestehen aus Holzlatten. Wahrscheinlich Fichte – das Holz ist auch bei Regalen und Türen verwendet worden.
Das schlichte Besteck befindet sich an einer Wand in Kästen, als Serviette stehen Küchenrollen daneben. Die Stühle sind schwarz und sehen wie Industriemöbel aus.
Sauberkeit 3*
Die Räume sind ordentlich gepflegt.
Sanitär 3*
Am Ende des Lokals hinter einer der groben Holztüren befindet sich der Sanitärbereich. Auch hier sind die nötigsten Dinge vorhanden und alles ist sauber.
Service 4*
Junge Menschen – überwiegend weiblich - in einer einheitlichen Kleidung (Hemd/Bluse in Schwarz mit dem Logo in Weiß) kümmern sich um die Gäste. Das machen sie sehr freundlich und kundenorientiert. Ruhig werden die Bestellungen entgegen genommen. Eine Beratung ist jederzeit möglich. Getränke nimmt man selbst mit und geht zu einem freien Platz. Zum Abschluss bezahlt man (nur Bargeld) und der Bon geht zur nächsten Kraft, die die Arbeiten erledigt bzw. ausführt.
Man wird nach seinem Vornamen gefragt, um später die richtigen Gerichte zu bekommen. Die Kellner bringen dann die fertigen Speisen zu den Tischen. Der Name wird angesagt und man meldet sich einfach. Beim Abtragen vom Geschirr wird ernsthaft nachgefragt, ob alles in Ordnung war.
Die Karte(n)
Die Pizzakarte besteht aus elf Klassikern und drei Innovationen.
Weiterhin gibt es auch Vorspeisen und Nachtisch, sowie Kaffee, Alkoholfreies, Wein, Bier und andere alkoholische Getränke. Die verkosteten Speisen4* Thunfisch 2015 - 14,50 €
(Tropea ist ein Ort an der italienischen Mittelmeerküste in Kalabrien. Die durch eine kontrollierte Ursprungsbezeichnung I.G.P. (Indicatione Geografica Protetata) geschützen Zwiebeln der Region gehören zu den süßesten Zwiebeln überhaupt.)
Die Pizza war perfekt im Erscheinungsbild: groß, wulstiger Rand, fein gebräunt. Die hauchdünnen Scheiben von frischem Thunfisch sind eine Freude. Auf einer „normalen“ Pizza wird in der Regel „Dosenthunfisch“ verwendet – das ist schon eine andere Liga. Die Tomatenpaste auf dem Teig war so mild und gleichzeitig cremig und fruchtig wie selten. Die weichen fluffigen Zwiebelstücke habe ich so auch noch nicht gegessen. Die Pilze waren ebenfalls aromatisch und angenehm im Mund.
Der Teigrand schmeckte mir gut. Dieser Teil war luftig gebacken. Nicht übermäßig knusprig, aber nicht weich. Zur Mitte hin wird die Pizza dünner und geht mit dem Belag eine ausgewogene Verbindung ein. Auffällig für mich war die dezente Würzung. So konnte ich den Geschmack der Komponenten wie selten erkosten. Ich denke, dass durch die kurze Ofenzeit die Pizza beim Aufessen relativ schnell abkühlt. Das machte mir jedoch nichts aus. So konnte ich von heiß bis warm die Bestandteile verkosten.
Tarte au Chocolat - 5,00 €
Original Beans „Beni Wild 66%”
(Wildkakao aus Bolivien, dunkle Tafelschokolade)
Der Kuchen bestand aus einem kleinen Quader aus fast purer Schokolade. Die Aromen waren überzeugend. Ich liebe dunklen Kakao. Das Stück hätte für mich durchaus auch größer sein dürfen. Die drei Kleckse aus weißer Soße wirkten auf mich „gewollt“. Aber das ist wohl der Stil des Hauses, dass auf Dekoration keinen größeren Wert gelegt wird.
Getränke
Meine Lieblingsgetränkgruppe ist sicher Wein, aber auch besondere Biere verachte ich nicht. Daher sind die „Craft“ Biere auf der Karte eine Verlockung für mich. Da die Homepage alle Namen aufführt, habe ich mir vorab Informationen eingeholt und mich für ein India Pale Ale entschieden.
Das Crew India Pale Ale (IPA) zeichnet sich durch seine IPA typischen bitteren sowie auch floralen Geschmacksnoten aus. Hier wird auch ein sehr gutes Glas verwendet, das für Bier besonders geeignet ist
Das "Crew" hat mir ausgezeichnet geschmeckt. Die Beschreibung (s. o.) trifft voll zu: Ich liebe feine Bitternoten im Bier.
Preis-Leistungs-Verhältnis 4*
Durch die hochwertigen Zutaten sind die Entgelte gerechtfertigt.
Fazit
Ich werde sicher nicht extra wegen der Pizza extra nach Köln fahren, aber wenn es sich ergibt, werde ich sicher weitere Produkte probieren. Auch die Weine sollen hier gut ausgewählt sein. 4 – gerne wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
Datum des Besuchs: mittags - 1 Person – 26.10.2015
In „deli“ (Magazin für Essen und Trinken) 4/2015 werden drei Lokale in Deutschland, die ein besonderes neapolitanisches Pizzakonzept haben, exemplarisch vorgestellt. Typisch für diese Machart: Lange Ruhezeit des Teigs, hohe Temperatur im Ofen, sehr kurze Backzeit.
Die Eigenaussagen auf der Homepage des Lokals sind sehr selbstbewusst:
„Ja, wir sind eine Pizzabude. Aber es gibt Pizzabuden und Pizzabuden. Wir gehören eindeutig zur zweiten Gruppe, denn: Wir lieben gutes Essen! Unsere ausgeprägte Produktliebe präsentiert sich schon beim ersten, flüchtigen Blick in unsere Speisekarte.... mehr lesen
4.0 stars -
"Hier gibt es echte neapolitanische Pizza" kgsbusIn „deli“ (Magazin für Essen und Trinken) 4/2015 werden drei Lokale in Deutschland, die ein besonderes neapolitanisches Pizzakonzept haben, exemplarisch vorgestellt. Typisch für diese Machart: Lange Ruhezeit des Teigs, hohe Temperatur im Ofen, sehr kurze Backzeit.
Die Eigenaussagen auf der Homepage des Lokals sind sehr selbstbewusst:
„Ja, wir sind eine Pizzabude. Aber es gibt Pizzabuden und Pizzabuden. Wir gehören eindeutig zur zweiten Gruppe, denn: Wir lieben gutes Essen! Unsere ausgeprägte Produktliebe präsentiert sich schon beim ersten, flüchtigen Blick in unsere Speisekarte.
Pizzaqualität in neuer Dimension dank kompromisslosem Anspruch an Zutaten, original neapolitanischem Teig und eines 485°C-heißen Backofens.
1952 öffnete das „Sabbie di Capri“ in Würzburg als erste Pizzeria die Tore für die Pizzakultur in Deutschland. Viel Zeit ist seitdem vergangen, und die Pizza hat ihren Ruf als gesundes und authentisch italienisches Fastfood eingebüßt. Billige Zutaten in schlechter Qualität, Skandale um Analogkäse oder Wasserschinken taten ihr Übriges. Heute gilt die Pizza in Deutschland als fettiges Fastfood-Produkt, das qualitäts- und ernährungsbewusste Menschen abschreckt. Pizza wird heute nicht mehr zelebriert und hat die Magie als Ausdruck italienischer Lebensfreude fast gänzlich verloren.
Das 485° definiert die Pizza durch die Rückkehr zu ihren Wurzeln nun neu! Der Name steht für die optimale Temperatur, bei der die Pizzen in weniger als 60 Sekunden gebacken werden, sowie für einen kompromisslos hohen Anspruch an Zutaten, Herstellungsprozess und Service. Das Konzept wurzelt in der originalen Pizza Napoletana und ihrem traditionellen Herstellungsprozess aus dem 18. Jahrhundert, das gänzlich ohne Geschmacksverstärker und sonstige unerwünschte Begleiter auskommt. Hefe, Salz und Wasser sind die Basis des Pizzateigs, der hier mit Herz und Seele belegt wird.
485 Grad ist ein trendiges Gesamtkonzept – weit weg von niedrigem Wareneinsatz, liebloser Umsetzung oder schneller Sättigung mit hohem Fettgehalt. Es lebt vom Anspruch, jeden einzelnen Gedanken auch zu Ende zu denken, Der 72-stündige Fermentationsprozess des Pizzateigs, die am Fuß des Vesuvs vollreif geernteten Tomaten, das naturbelassene Luisenhaller Tiefensalz und die aus der Paestum-Region stammenden „Mozzarella di Bufala“ und „Fior di Latte“ sind nur einige der frischen Gedanken, die das 485° zum nächsten deutschen Food-Trend machen.
Starke Vereinfachung von Formensprache und Typografie prägen auch das Look-and-feel des Corporate Designs. Die Innenarchitektur lebt von avantgardistischer Einfachheit in altem Bauholz, gepaart mit eklektischen Accessoires, die den strengen Linien eine verspielte Wärme verleihen. Das Gründerteam bildet mit Sebastian Georgi & Lars Zöllner eine perfekte Symbiose von Gastronomie Know-How gepaart mit Kaufmännischem Hintergrundwissen. Das Gesamtpaket kommt so gut an, dass nun der große Rollout ansteht: Im September geht in Köln die zweite Dependance an den Start, ab Januar 2016 wird die Location in der Hamburger Sternschanze vorbereitet und Mitte nächsten Jahres sollen weitere Ableger im Raum Düsseldorf und Bonn folgen.
Dafür wurde 485Grad mit dem Fizzz Award 2015 für das beste Trendkonzept ausgezeichnet.
Zitat:
https://www.fizzz.de/award/nominee-2015/485-grad-k%C3%B6ln
Pizzaqualität in neuer Dimension dank kompromisslosem Anspruch an Zutaten, original neapolitanischem Teig und eines 485°C-heißen Backofens.
1952 öffnete das „Sabbie di Capri“ in Würzburg als erste Pizzeria die Tore für die Pizzakultur in Deutschland. Viel Zeit ist seitdem vergangen, und die Pizza hat ihren Ruf als gesundes und authentisch italienisches Fastfood eingebüßt. Billige Zutaten in schlechter Qualität, Skandale um Analogkäse oder Wasserschinken taten ihr Übriges. Heute gilt die Pizza in Deutschland als fettiges Fastfood-Produkt, das qualitäts- und ernährungsbewusste Menschen abschreckt. Pizza... mehr lesen
stars -
"Pizzaqualität in neuer Dimension ..." carpe.diemZitat:
https://www.fizzz.de/award/nominee-2015/485-grad-k%C3%B6ln
Pizzaqualität in neuer Dimension dank kompromisslosem Anspruch an Zutaten, original neapolitanischem Teig und eines 485°C-heißen Backofens.
1952 öffnete das „Sabbie di Capri“ in Würzburg als erste Pizzeria die Tore für die Pizzakultur in Deutschland. Viel Zeit ist seitdem vergangen, und die Pizza hat ihren Ruf als gesundes und authentisch italienisches Fastfood eingebüßt. Billige Zutaten in schlechter Qualität, Skandale um Analogkäse oder Wasserschinken taten ihr Übriges. Heute gilt die Pizza in Deutschland als fettiges Fastfood-Produkt, das qualitäts- und ernährungsbewusste Menschen abschreckt. Pizza
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Die Eigenaussagen auf der Homepage des Lokals sind sehr selbstbewusst:
„Ja, wir sind eine Pizzabude. Aber es gibt Pizzabuden und Pizzabuden. Wir gehören eindeutig zur zweiten Gruppe, denn: Wir lieben gutes Essen! Unsere ausgeprägte Produktliebe präsentiert sich schon beim ersten, flüchtigen Blick in unsere Speisekarte. Auch jenseits unseres runden, knusprigen Kernproduktes zeichnet uns der hochgepimpte Qualitätsanspruch an Frische, Regionalität und Saisonalität aus.
Von unseren hausgemachten Antipasti mit Kölsch-Blutwurst von der Metzgerei Hennes über das Desserts mit kompromisslos nachhaltiger Schokolade bis zum hochwertigen Fair-Trade Kaffee des Kölner Rösters Van Dyck – wir sind transparent, produktfanatisch und leidenschaftlich! …
Aber was wäre Hunger ohne Durst oder ein lebens-hungriger Gast ohne Drink? Daher haben wir unserer Pizza eine Vielzahl handwerklich arbeitender Bier- und Softdrink-Anbieter als Nebendarsteller besorgt. Jedes der angebotenen Getränke weiß zu bestechen und wird von uns stimmig auf die innovative, trotzdem simple Bühne des 485Grad gehoben. Dort sorgen wir auch beim Auftritt unseres Weinangebots vom charmanten Newcomer bis zum beliebten Klassiker für gleißendes Scheinwerferlicht.“
Die drei Aussagen zur Pizza sind auf jeden Fall ganz in meinem Sinne:
Denn: 1984 wurde in Neapel die Associazione Verace Pizza Napoletana zur Wahrung der Tradition gegründet. Die Mitglieder haben das Recht ihre Produkte, echte neapolitanische Pizza zu nennen.
2005 wurde die Pizza Napoletana als Warenzeichen innerhalb der Europäischen Union eingetragen.
Seit 2010 sind die traditionelle Zusammensetzung und die Herstellung geschützt.
Die Pizza Napoletana besteht dabei aus folgenden Grundstoffen: Weichweizenmehl, Bierhefe, natürliches Trinkwasser, geschälte Tomaten und/oder kleine Frischtomaten, Meersalz oder Kochsalz und natives Olivenöl extra. Weitere zugelassene Stoffe sind Knoblauch und Oregano, frisches Basilikum und Mozzarella di Bufala Campana g.U. (geschützte Ursprungsbezeichnung) oder die Mozzarella g.t.S. (garantiert traditionelle Spezialität) Das Backen erfolgt ausschließlich in Holzöfen, in denen eine für die Zubereitung wesentliche Backtemperatur von 485 °C erreicht wird. Die Garzeit darf 60 bis 90 Sekunden nicht überschreiten.
Die neapolitanische Pizza ist nicht so knackig und knusprig wie sie teilweise in anderen Regionen üblich ist (Pizza Romana: sehr dünn und knusprig) – und das soll sie auch überhaupt nicht so sein. Sie ist viel mehr luftig-geschmeidig, etwa vier Millimeter dick und gut belegt. Zur Mitte hin wird sie dünner und feuchter, der Rand sollte wulstig durchgebacken sein und darf sogar ein klein bisschen verbrannt aussehen.
Ambiente
Das Lokal liegt an der Kyffhäuser Straße im Studentenviertel der Stadt dem so genannten „Kwartier Latäng“. Diese kleine Straße in der Nähe des Barbarossa Platzes ist einerseits eine Wohngegend, andererseits hat aber auch fast jedes Haus ein Geschäft. Vom Sternelokal bis zur Imbissbude, von der Bar bis zum Cafe; alles ist auf wenigen Metern vorhanden.
Auch das „485 Grad“ ist von außen nicht besonders auffällig. Ein paar Sitzplätze liegen auch draußen. Nach dem Betreten der Gaststätte stehe ich direkt vor der Theke. Dort kann ich die Karte an der Wand einsehen. Einige Kunden stehen vor mir und dadurch gewinne ich die Zeit, mich mit den Abläufen vertraut zu machen. In einem großen Kühlschrank stehen die gekühlten Biere übersichtlich bereit. Ich entnehme eine Flasche mit und bin schon an der Reihe.
Der Pizzaofen liegt in meinem Blickfeld. Weiter durch sind einige Sitzgelegenheiten aufgestellt. Die Tische sind gewollt „einfach“ gestaltet. Sie bestehen aus Holzlatten. Wahrscheinlich Fichte – das Holz ist auch bei Regalen und Türen verwendet worden.
Das schlichte Besteck befindet sich an einer Wand in Kästen, als Serviette stehen Küchenrollen daneben. Die Stühle sind schwarz und sehen wie Industriemöbel aus.
Sauberkeit 3*
Die Räume sind ordentlich gepflegt.
Sanitär 3*
Am Ende des Lokals hinter einer der groben Holztüren befindet sich der Sanitärbereich. Auch hier sind die nötigsten Dinge vorhanden und alles ist sauber.
Service 4*
Junge Menschen – überwiegend weiblich - in einer einheitlichen Kleidung (Hemd/Bluse in Schwarz mit dem Logo in Weiß) kümmern sich um die Gäste. Das machen sie sehr freundlich und kundenorientiert. Ruhig werden die Bestellungen entgegen genommen. Eine Beratung ist jederzeit möglich. Getränke nimmt man selbst mit und geht zu einem freien Platz. Zum Abschluss bezahlt man (nur Bargeld) und der Bon geht zur nächsten Kraft, die die Arbeiten erledigt bzw. ausführt.
Man wird nach seinem Vornamen gefragt, um später die richtigen Gerichte zu bekommen. Die Kellner bringen dann die fertigen Speisen zu den Tischen. Der Name wird angesagt und man meldet sich einfach. Beim Abtragen vom Geschirr wird ernsthaft nachgefragt, ob alles in Ordnung war.
Die Karte(n)
Die Pizzakarte besteht aus elf Klassikern und drei Innovationen.
Weiterhin gibt es auch Vorspeisen und Nachtisch, sowie Kaffee, Alkoholfreies, Wein, Bier und andere alkoholische Getränke.
Die verkosteten Speisen 4*
Thunfisch 2015 - 14,50 €
Gebackene Paprika ° Steinpilze
Tropea Zwiebeln IGP
Thunfisch-Tatar ° Bio-Zitrone aus Mallorca
(Tropea ist ein Ort an der italienischen Mittelmeerküste in Kalabrien. Die durch eine kontrollierte Ursprungsbezeichnung I.G.P. (Indicatione Geografica Protetata) geschützen Zwiebeln der Region gehören zu den süßesten Zwiebeln überhaupt.)
Die Pizza war perfekt im Erscheinungsbild: groß, wulstiger Rand, fein gebräunt. Die hauchdünnen Scheiben von frischem Thunfisch sind eine Freude. Auf einer „normalen“ Pizza wird in der Regel „Dosenthunfisch“ verwendet – das ist schon eine andere Liga. Die Tomatenpaste auf dem Teig war so mild und gleichzeitig cremig und fruchtig wie selten. Die weichen fluffigen Zwiebelstücke habe ich so auch noch nicht gegessen. Die Pilze waren ebenfalls aromatisch und angenehm im Mund.
Der Teigrand schmeckte mir gut. Dieser Teil war luftig gebacken. Nicht übermäßig knusprig, aber nicht weich. Zur Mitte hin wird die Pizza dünner und geht mit dem Belag eine ausgewogene Verbindung ein. Auffällig für mich war die dezente Würzung. So konnte ich den Geschmack der Komponenten wie selten erkosten. Ich denke, dass durch die kurze Ofenzeit die Pizza beim Aufessen relativ schnell abkühlt. Das machte mir jedoch nichts aus. So konnte ich von heiß bis warm die Bestandteile verkosten.
Tarte au Chocolat - 5,00 €
Original Beans „Beni Wild 66%”
(Wildkakao aus Bolivien, dunkle Tafelschokolade)
Der Kuchen bestand aus einem kleinen Quader aus fast purer Schokolade. Die Aromen waren überzeugend. Ich liebe dunklen Kakao. Das Stück hätte für mich durchaus auch größer sein dürfen. Die drei Kleckse aus weißer Soße wirkten auf mich „gewollt“. Aber das ist wohl der Stil des Hauses, dass auf Dekoration keinen größeren Wert gelegt wird.
Getränke
Meine Lieblingsgetränkgruppe ist sicher Wein, aber auch besondere Biere verachte ich nicht. Daher sind die „Craft“ Biere auf der Karte eine Verlockung für mich. Da die Homepage alle Namen aufführt, habe ich mir vorab Informationen eingeholt und mich für ein India Pale Ale entschieden.
Crew Republic ° München - „Drunken Sailor” IPA ° 0,33l - 4,50 €
Das Crew India Pale Ale (IPA) zeichnet sich durch seine IPA typischen bitteren sowie auch floralen Geschmacksnoten aus. Hier wird auch ein sehr gutes Glas verwendet, das für Bier besonders geeignet ist
Das "Crew" hat mir ausgezeichnet geschmeckt. Die Beschreibung (s. o.) trifft voll zu: Ich liebe feine Bitternoten im Bier.
Preis-Leistungs-Verhältnis 4*
Durch die hochwertigen Zutaten sind die Entgelte gerechtfertigt.
Fazit
Ich werde sicher nicht extra wegen der Pizza extra nach Köln fahren, aber wenn es sich ergibt, werde ich sicher weitere Produkte probieren. Auch die Weine sollen hier gut ausgewählt sein.
4 – gerne wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
Datum des Besuchs: mittags - 1 Person – 26.10.2015