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Die Begrüßung ist, und bevor wir uns auf der Terasse niederlassen, zurückhaltend freundlich.
Bei unserem ersten Besuch war die Begrüßung zugleich auch noch sehr herzlich. Da hatte Vikneswaran ganz sicher noch einen seiner freundlichsten Mitarbeiter eingesetzt. Wie er uns danach später auch "betreute", läßt auf Erfahrung schließen. Damals saßen wir auch drinnen und durften uns einen der ca. 18 vorhandenen Tische aussuchen. An der Aufteilung der Räumlichkeiten wurde nichts verändert. Das Ambiente wurde ein bißchen auf indisch aussehend mit zwei Tempelwächtern, die am Durchgang zum zweiten Restaurantbereich stehen und geschwungenen Bögen gestylt. Die Hängeleuchten passen dann so gar nicht mehr dazu. Die Wände wurden in einem Gelbton überstrichen, dass es mal rosafarben war, läßt die schlampige Arbeit des Malers an den Fensterbänken und den Jalousiengurten ersehen. Nicht mal Farbspritzer auf dem Holz der Bänke wurden weggewischt. Eingedeckt war mit sauberen Stoffen und Papierservietten und einer echten Rose auf jedem Tisch.
Auf der Terasse ist alles einfacher. Als Gast sitzt man dann auch noch zur Straßenseite. Eine saubere Speisekarte auf Kunstdruckkarton, deren Inhalt geringer ausfällt als in den Stuttgarter Filialen, kommt sogleich. Ich sehe nur sieben vegetarische Gerichte (Stuttgart doppelt so viele). Da es sich um ein indisch-ceylonesisches Restaurant handelt, findet sich zum Glück kein Schnitzel und Rostbraten auf der Karte. Kurz darauf dürfen wir uns an dem Papadam aufs Haus mit vier verschiedenen Aufstrichen (u. a. Tamarinde, Mango Chutney) erfreuen. Das alles wird uns wortlos auf den Tisch gestellt.
Für mich darf es mein Lieblingsgericht "Bhindi Ghosth" sein und ich freue mich auf zartes Lammfleisch mit Okraschoten, Zwiebeln und Tomaten. Meine (Vor)Freude war berechtigt, denn das Lammfleisch ist zart und ohne müffeligen Geruch, die Okraschoten teilen sich die Schüssel mit kleingeschnittenem Paprika, Zwiebeln und einer schmackhaften Soße, die genau meinen gewünschten Schärfegrad, der vorher abgefragt wird, trifft.. Ich mag es gerne, wenn der Soße Gewürze zugesetzt sind, und der Geschmack beim Kauen entfaltet. Leider wird auch hier mit ziemlich viel paprika, der nicht mal auf der Speisekarte erwähnt wird, eingedeutscht und gestreckt. Dass soviel Paprikaanteil nicht erwähnt wird, hat mich sehr gestört. Eine Änderung und das Weglassen wäre möglich gewesen. Die Fleisch-Gemüse-Mischung kommt in einem Metalltöpfchen, das später auf einem Stövchen warmgehalten wird. Die Teller sind vorgewärmt. Der Reis wird in einem großen Pott für alle am Tisch aufgetragen. Falls diese nicht reicht, wird kostenfrei aufgefüllt. Das zuvor Gegessene und warm servierte Butter Naan war einer der besten und fluffigsten, das ich bisher gegessen habe.
Auch die anderen sind mit ihren Speisen zufrieden und sogar ein guter Esser am Tisch wurde mehr als satt.
Der uns heute bedienende, schlurkende große und schlanke Kellner stellt zur Verwollkommnung den Teller nicht vor den Gast, sondern immer daneben. Das Glas indessen stellt er direkt zwischen Messer und Gabel - fremde Länder, fremde Sitten?
Und wer den erfolgsgewohnten Subramaniam Vikeswaran kennt, weiß, daß er auch hier nichts dem Zufall überläßt und das volle Programm auffährt. In der Zeit von Montag bis Freitag von 11.30 bis 14 Uhr kann sich der Gast am Bufett bedienen. Ich bin kein Alles-Was-in-Dich-Hineinpaßt-Fan, aber wer in Eile ist und zudem vergünstigt essen mag, wird sich darüber freuen.
Zum Abschluß gab es bei unseren ersten Besuchen hausgemachten Mangolikör auf's Haus. Diese nette Geste gibt es auch nicht mehr.