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Tag zwei unseres „sturmfreien“ Wochenendes. Die Kinder mit der Jugendfeuerwehr im Zeltlager, haben wir nach vielen Dienstreisen von mir, endlich mal die Zeit, die Zeit zu zweit zu genießen. Den Morgen mit Frühstück im Bett(so ein Gekrümel) begonnen, den Tag über bei herrlichsten Sonnenschein im Garten hinterm Haus verbracht. Abends nun waren wir zu faul uns zu Hause etwas zu Essen zu machen. Döner holen schied auch aus, auf Pizza hatten wir auch keinen Appetit. Also GG am Rechner aufgerufen, und umliegende Kneipen gesucht. Nachdem wir bei einigen eine Abfuhr erhielten, da an diesem Wochenende viele Gaststätten geschlossene Gesellschaften hatten, landeten wir schließlich beim Lindenhof in Radeberg. Nach einem Anruf sollte uns ein Tisch reserviert werden. Gespannt auf die Speisekarte, im Internet findet man nichts, fuhren wir also am zeitigen Abend nach Radeberg. Der „Lindenhof“ befindet sich genau an der Gablung von Radeberg in Richtung nach Liegau-Augustusbad und Ottendorf-Okrilla, ist also recht leicht zu finden.
Ambiente:
Von außen ist der Lindenhof vielleicht nicht sehr ansprechend, der Putz hat schon einige Jahre auf dem Buckel, aber dieses imposante Gebäude fällt ins Auge. Vor dem Lindenhof, auf einer großen Terrasse ein schöner, schattiger Biergarten.
Biergarten unter den Linden
Den Schatten spenden natürlich Linden, welche dem Haus auch den Namen gaben. Vom Biergarten kommt man in den Gastraum, wo Schilder den Gast in den Nichtraucher- oder Raucherbereich führen. Der Gastraum selbst ist großzügig eingerichtet und versprüht mit seiner Holzbalkendecke einen Charme aus den frühen Zwanzigern, gepaart mit den Möbeln aus den neunziger Jahren nach der Wende. Der gesamte Gastraum, als auch der Thekenbereich sind mit Naturholzparkett ausgelegt. Wo findet man so etwas heute noch?
Gastraum
Da wir einen lauen Sommerabend hatten, nahmen wir im Biergarten mit stabilen Holzstühlen und Tischen Platz. Für den zarten Po gab es dicke Plüschkissen als Unterlage. Als Restaurant würde ich persönlich den Lindenhof nicht bezeichnen, aber als gutbürgerliche Gaststätte kann man ihn schon bezeichnen. Man fühlt sich wohl, und das ist die Hauptsache.
Bedienung:
Wir waren 18:30 Uhr in Radeberg angekommen, und zu unserem Erstaunen waren Gastraum als auch Biergarten leer. Uns schwante böses. Lediglich vor der Theke saßen vier Stammgäste und klönten beim Bier über das aktuelle Geschehen in Radeberg. Chef und Frau-Koch und Wirtin klönten mit, aber fanden sofort Zeit für uns. Wir wurden nach draußen in den Biergarten begleitet, und die Karte gereicht. Da wir reichlich Zeit hatten, wollten wir erst mal studieren, was uns auch gegönnt war. Nach angemessener Zeit kam die Chefin, eine rüstige Mittfünfzigerin wieder an unseren Tisch und gab uns auch Tipps zu den Spezialitäten des Hauses. Auch zu jedem gebrachten Essen wurde genauestens erklärt was drin ist, und das wirklich frisch gekocht wird. Hier merkte man, die Frau ist mit Leib und Seele Gastwirtin.
Das Essen:
Eine angenehme Karte mit Vorspeisen als Salat oder Süppchen, etwas für den kleinen Hunger als auch rustikale Gerichte aus Topf und Pfanne wurden angepriesen. Zusätzlich noch eine Tageskarte mit ständig wechselnden Gerichten. Also sollte jeder etwas für seinen Geschmack finden.
Als Getränke wählte ich ein Hartmannsdorfer Pils (und das unweit der Radeberger Brauerei-wie mutig) für 2,00 €, meine Frau wählte den Schoppen trockenen Müller Thurgau für 3,10 €.
Als Vorspeisen wählten wir beide jeweils ein Knoblauchrahmsüppchen mit Bärlauch für je 3,50 €.
Als Hauptspeise wählte meine Frau das Zarte Hähnchenbrustfilet mit Tomate und Mozzarella überbacken, Petersilienpesto, dazu Rosmarinkartoffelnecken und Salat für 10,30 €, ich entschied mich für das Schnitzel „Lindenhof“, gefüllt mit Zwiebel, Senf, Gewürzgurke und Salami, auf Bratkartoffeln, dazu Salat für 9,80 €.
Die beiden Getränke wurden recht fix an den Tisch gebracht, das Hartmannsdorfer Pils (http://www.braha.de) hat mich als bekennender Radeberger und Jever Pilsner Kenner aber sofort positiv überrascht. Ein süffiges Bier, das sucht seinesgleichen. Da das erste recht schnell geleert war, musste doch sofort noch ein zweites nachgeordert werden. Auch der Wein meiner Frau war kein Billigheimer, man gab uns auch eine Visitenkarte des Winzers mit nach Hause.
Dass hier wirklich selbst, und vor allem frisch gekocht wurde, erkannten wir schon mal daran, dass wir knappe 35 Minuten auf unser Vorsüppchen warten mussten. Aber das Knoblauchrahmsüppchen mit Bärlauch hatte es in sich. Schön heiß, cremig gerührt, mit noch ganzen Scheibchen frischen Knoblauchs. Gut das wir beide das Süppchen bestellt hatten.
Knoblauchrahmsüppchen mit Bärlauch
Wir „stanken“ wie eine Kompanie Russen. Wer zu DDR-Zeiten mal in Dresden neben einem Soldaten der Sowjetarmee in der Straßenbahn gefahren ist, weiß wovon ich rede. Aber lecker war das Süppchen…..mmmmh.
Nachdem wir unsere Vorspeise vertilgt hatten, war wieder Zeit zum miteinander klönen, den die Hauptspeise brutzelte noch in der Küche. Zirka 50 Minuten nach Bestellung kamen dann auch diese an den Tisch.
Zartes Hähnchenbrustfilet mit Tomate und Mozzarella überbacken, Petersilienpesto, dazu Rosmarinkartoffelnecken
Das Zarte Hähnchenbrustfilet mit Tomate und Mozzarella überbacken, Petersilienpesto, dazu Rosmarinkartoffelnecken und Salat war zwar nicht so schön und in Szene gesetzt angerichtet wie einen Tag zuvor im „Culinarium“ in Bautzen, dafür aber kochend heiß, frisch und lecker. Das Hänchenbrustfilet butterweich und zart, der Käse zart schmelzend und Fäääääden ziehend, die Rosmarinkartoffelecken knackig im Biss, einzig der Salat, naja mach euch euer eignes Bild.
Salatbeilage
Mein Schnitzel „Lindenhof“, gefüllt mit Zwiebel, Senf, Gewürzgurke und Salami, auf Bratkartoffeln, dazu Salat war so groß, es bedeckte fast zwei Drittel des Tellers und war gute zwei Zentimeter dick.
Schnitzel „Lindenhof“, gefüllt mit Zwiebel, Senf, Gewürzgurke und Salami, auf Bratkartoffeln
Die Bratkartoffeln ebenfalls frisch gebraten (ja eine Ecke war auch etwas dunkel geraten) und richtig schön kross. So liebe ich sie, nicht so pappig wie in manch anderer Lokalität. Da sei auch der „dunklen“ Ecke verziehen. Das Schnitzel selbst aber sowas von mit viel Zwiebel, Senf, Gewürzgurke und Salami gefüllt, davon hätten auch locker zwei Personen satt werden können. Das Fleisch war zart, nicht trocken und die Panade ebenfalls knusprig. Die Anrichtung auf dem Teller, der Salat-naja. Geschmeckt hats!
Sauberkeit:
Das Restaurant, der Biergarten als auch die Toiletten waren sauber. Zu beanstanden gab es da nichts.
Resultat:
Ein Restaurant-naja eher nicht. Aber eine urgemütliche, gutbürgerliche Gaststätte, mit frischen und selbstgekochten Essen und wirklich ehrlichen und sehr günstigen Preisen-was will man mehr. Ein Candelightdinner wird’s hier nicht werden, aber man ist hier als Kunde noch immer König, wird freundlich bedient und das Essen ist lecker-ohne Zusatzstoffe! Gerne wieder!
PS: der Biergarten füllte sich im Laufe des Abend dann auch noch, also wir waren nicht allein.