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Balkan-Küche - bzw. damals noch jugoslawische Gaststätten - waren unsere ersten Erfahrungen mit Restaurants auf eigene Rechnung. Zuerst in Opladen und später in Wermelskirchen. Zwischendurch ging es auch noch in Köln-Kalk zu einem griechischen Vertreter. Die Gerichte kamen meist vom Grill und dazu gab es eigentlich immer Krautsalat und Reis. Die Peperoni waren dabei relativ sanft in der griechischen Version und scharf im Balkan-Haus.
Cevapcici, Prošek, Julischka, Kruškovac, Sliwowitz sind die Stichwörter der damaligen Zeit.
Aber dann kamen auch Schnitzel und Steaks auf die Karte. Sicher war die breite Palette für viele Gäste wichtig, aber in meinen Augen ging die Qualität darüber etwas verloren. Nach meiner Einschätzung wurden immer mehr sehr viele Convenience-Lebensmittel eingesetzt; mir fällt dabei sofort der Einsatz von Sauce béarnaise ein – und die Gerichte wurden manchmal fast schneller als die Bestellung serviert.
So wurden die Besuche seltener. Aber wenn ich von einem „guten“ Restaurant höre, bin ich dabei.
Daher gehen wir zwischendurch auch heute gelegentlich in diese Gasthäuser. Unsere kroatischen Nachbarn haben uns in Bergisch Gladbach nun auf das „Rustikana“ in Bensberg aufmerksam gemacht.
Eingang zur Straße
Ambiente
Das Haus steht am Straßenrand von einer gut befahrenen Landstraße (die Autos kommen recht zügig daher; denn es ist eine freie Strecke). Andere Wohnhäuser in der Nähe habven wir nicht bemerkt. Hier kommt wohl keine Laufkundschaft hin. Aber es gibt eine Bushaltestelle vor der Türe.
Im Sommer wird wohl auch ein großer Außenbereich bewirtschaftet.
Blick zum Außenbereich
Im Inneren kommt man zuerst in einen Flur und die Theke auf der rechten Seite. Hier finden sich die typischen Bauelemente des Balkan: Ziegelsteine mit Rundbögen.
Theke
Links liegen die meisten Gästetische. Hier sind diese Elemente nicht zu finden. Die Einrichtung entspricht dort einem deutschen Gasthaus: blanke, braune Tische. Bequeme Stühle und Sitzbänke machen die Plätze komplett.
Dekorationen sind spärlich vorhanden. Auf der Papierserviette prangt das Firmenlogo.
Teilansicht Raum
Sauberkeit
Alles wirkte gut gepflegt.
Sanitär
Die Toiletten sind ebenerdig zu erreichen. Auch hier ist alles ordentlich sauber.
Service
Die jungen Damen und Herren waren höflich aber nicht besonders gesprächig. Die Karten wurden gereicht und fast sofort nach der Bestellung gefragt. Wir brauchten etwas Zeit für das dicke Buch. Aber beim dritten Anlauf bestellten wir dann auch unsere Gerichte.
Später wurde gelegentlich nach weiteren Wünschen oder nach Zufriedenheit gefragt.
Hauptraum
Die Karte(n)
Neben den Balkan-Gerichten stehen viele Steaks, Salate, Fisch, Fleisch nach Lamm, Schwein, Pute gegliedert und Schnitzel auf der Karte. Zusätzlich gab es eine Gänse-Seite.
Auch für Senioren und Kinder fanden wir Abschnitte eine Abteilung.
Früh Kölsch und Bitburger sowie weitere Biere gibt es vom Fass oder aus der Flasche. Weine, Schnäpse und alkoholfreie Getränke werden ebenfalls breit gefächert gelistet.
Die verkosteten Speisen
Salat „Filetto di Manzo“ 14,90 €
bunt gemischter Salat mit hausgemachtem Vinaigrette-Dressing, dazu Steakfleisch-streifen, mediterranes Gemüse und Parmesan
Salatgericht mit Fleisch
Neben Salatblättern gab es noch Gurke, Tomatenstücke, Paprika und Zuccini. Die Stücke waren teilweise recht groß geschnitten. Das Fleisch war leider übergart und recht trocken. Der Parmesan-Haufen war etwas lieblos obenauf geschüttet worden. Das Dressing war in Ordnung.
Kroatia-Platte 18,80 €/Person
Cevapcici, Raznjici, Hacksteaks, Rückensteaks, Speck und Debreciner Würstchen, dazu Gemüse, Djuwetschreis und Pommes frites – sowie Salat von der Salatbar.
Kroatia-Platte
Cevapcici waren gewürzt und gebraten; für mich aber etwas zu kompakt und ohne leichte Röstaromen.
Raznijici-Stücke waren leicht aromatisiert; aber mir zu trocken und etwas zäh. In meiner Erinnerung waren Gemüse und Zwiebelstücken dazwischen und das Fleisch hatte mehr Würfelform; dadurch glaube ich bleiben sie zarter und saftiger.
Teller mit Cevapcici, Wurst, Speck
Das Hacksteak war ebenfalls etwas kompakt in der Konsistenz.
Das Geflügelbrustfleisch (wahrscheinlich Pute) war dagegen saftig und zart.
Der Speck war relativ salzig und nur etwas kross gebraten.
Die Würstchen waren für mich das Beste auf der Platte; sie waren kräftig gewürzt und knackig gehalten.
Anschnitt Hack und Steak
Die Rindfleischstücke waren wieder weniger saftig, aber ordentlich mariniert.
Pommes gab es reichlich, die Stücke waren dünn und außen knusprig: also in Ordnung.
Pommes
Der Reis war noch leicht fest und daher recht gut gemacht.
Möhre, Broccoli und Blumenkohl waren weich, aber nicht übergart. Die Sauce erinnerte mich an Hollandaise und war dezent eingesetzt.
Salatbar
An einem kleinen Buffet standen die Salatschüsseln und Saucen in Metallschalen bereit. Auf einem Bord darüber standen Maggi und Tabasco mit anderen Fläschchen zur Verfügung. Das war immerhin etwas Kindheit: Maggi-Würze und Fondor.
Gurke, Tomate und Salate waren frisch. Die Saucen waren ordentlich abgeschmeckt.
Salat als Beilage
Zum Schluss gab es dann noch einen süßen Schnaps aufs Haus.
Getränke
Bei der Weinkarte herrschten deutsche, italienischen und spanische Weine vor. Lediglich zwei rote Exemplare kamen aus Kroatien.
Karl Pfaffmann, Riesling Herrenberg QbA, Pfalz (Kräftige Früchte und zart süßlicher Schmelz. Feinherb) 5,20 € 0,2l - 19,00 € Flasche
Plavac, Kroatien (Fein trockener, leichter Wein) 4,90 € 0,2l - 17,00 € Flasche
Wein und Wasser
Die beiden gewählten Weine entsprachen der Beschreibung – der Preis war relativ fair gehalten; denn im Supermarkt kostet eine Flasche etwa so viel wie das Glas mit 0,2 Liter.
Plavac kostet zum Beispiel zur Zeit bei Lidl 4,29 € im Sonderangebot (vorher 4,99 €).
Gerolsteiner 0,75 l medium 5,00 €
Preis-Leistungs-Verhältnis
Die aufgerufenen Preise waren nicht überhöht. In der Woche gibt es sogar mittags besonders günstige Angebote
Fazit
3 – wenn es sich ergibt. Bei uns kam (leider) keine Nostalgie auf und daher sind die Gedanken eher nüchtern: Es war nicht schlecht, aber eben auch nicht besonders. Für eine viel Fleisch-Platte brauchen wir nicht so weit zu fahren. Diese Gerichte gibt es bei den zwei türkischen Restaurants in der Innenstadt auch; in meinen Augen auch leicht besser – und dann auch noch preiswerter.
Das sind die persönlichen Eindrücke – und es gibt wohl mehr Leute, die anderer Ansicht sind; denn es gab wohl viele Stammgäste und das Haus war gut besucht.
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
Datum des Besuchs: 28.11.2021 – mittags – 3 Personen
Meine Genießer-Erlebnisse stehen auch bei http://kgsbus.beepworld.de/archiv.htm