Geschrieben am 18.11.2016 2016-11-18| Aktualisiert am
18.11.2016
Besucht am 16.11.2016Besuchszeit: Mittagessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 17 EUR
Geschäftlicher Termin in Düsseldorf, Theodorstraße, und nein, ich wollte kein Eishockey schauen. Mittags suchte ich nach einer Möglichkeit in dieser Gegend zum Mittagessen einkehren zu können. Aber in der Theodorstraße gibt es Röhren nicht aus Weizenmehl, sondern nur aus Stahl......weit und breit kein Gasthaus zu finden. Und jetzt kann ich eine Premiere verkünden (es geht voran), ich habe das erste Mal mit GG App eine Einkehr gefunden und erwählt. Nachdem ich diese geöffnet hatte, zeigte sie als erstes den Bericht des Kollegen Escoffier zum van der Valk Airport Hotel und dessen gastronomischen Angebot an. Durch meine beruflich niederländischen Wurzeln ist der Hotel Konzern gut bekannt und nicht gerade als zur Einkehr verlockend zu bezeichnen. Aber angesichts beschränkter Currywurst Imbiss Alternativen in der Nähe und angesichts der Bilder des Berichts vom Kollegen entschloss ich mich, hoffend auf einen Mittagstisch, die 500 Meter dorthin zu fahren.
Parken ist kein Problem, es gibt Parkplätze vor der Tür und in einem Parkhaus. Ich betrat das Hotel und gleich links hinter dem Eingang weißt eine Schiefertafel auf die Brasserie Max hin. Angeboten wurde dort, typisch November, nicht so typisch fürs Rheinland, Grünkohl mit Kartoffeln und Pinkel! Nein Danke, dass muss ich hier nicht essen, hoffentlich gibt es noch was anderes!
Die Brasserie kümmert sich um die Gäste, wenn das Restaurant ZiZou geschlossen ist. Man kommt herein, zur rechten dann die offene Küche und die Theke, davor hohe Bartische, weiter zur vorderen Glasfront hin, Sitzgelegenheiten für 2 bis 4 Personen pro Tisch. Nach hinten hin schließen sich ohne Übergang die Räumlichkeiten des ZiZou an. Insgesamt eine behagliche Atmosphäre, man erkennt, der van der Falk Konzern richtet seine Hotels neu aus und wird feiner in seinem Auftreten (gäbe es die Möglichkeit niederländische Hotels mit ihren Restaurants dieser Kette zu bewerten, stünde dort häufig was anderes).
Ich suchte mir einen Zweiertisch und nahm Platz. Meine Frage nach einer Lunchkarte wurde von der sehr freundlichen und herzlichen Servicekraft bejaht und die Karte wurde gereicht.
Auf der Karte der typische Mix aus Pasta, Burger, Salat, Flammkuchen, Fisch, Fleisch und Dessert. Insgesamt aber in wohltuend reduzierter Auswahl und guter Zusammenstellung. Es musste kein Grünkohl werden, stellte ich erleichtert fest. Am Nebentisch servierte Pasta und Burger-Gerichte sahen verlockend aus. Aber danach stand mir irgendwie nicht der Sinn. Ich war schon drauf und dran mir einen Cesars Salat zu ordern, da fiel mein Blick auf ein Gericht der Sparte Fisch und Fleisch. Lammcurry im Brotlaib mit Kichererbsen-Paprika-Ingwer Ragout
Das klang verlockend. Ich orderte eine Apfelschorle und eben dieses Gericht. Die wirklich sehr sympathisches junge Dame lächelte mich an, beglückwünschte mich zu dieser Wahl und kehrte mit Getränk, Besteck und einem Küchengruß zurück.
Ciabatta mit einer Art Tomatensugo, oder besser Salat, und einer Kräutercreme. Das Ciabatta war geröstet und mit einer Gewürzmischung geschmacklich aufgepeppt. Das war okay, die Creme so lala, das Sugo aber lecker. So konnte ich die ca. 20 Minuten bis zum servieren des Hauptgerichtes gut überbrücken. Nach dieser Wartezeit kam die junge Dame wieder mit einem gewinnenden lächeln an den Tisch zurück und servierte mein Curry:
Das sah schon extrem verlockend aus. Das Curry war in einen ausgehöhlten kleinen Brotlaib gefüllt, der Brotdeckel wieder obenauf. Den Deckel nahm ich zur Hand und aß ihn begleitend zum Curry. Ein erster Geschmackstest offenbarte obige Zutaten, das Lammfleisch sehr weich geschmort, und dazu ein ausgeprägtes Zitronengrasaroma. Das Curry war sehr heiß! Ich musste mich ein wenig gedulden um es so weit abkühlen zu lassen, bis ich es mit der Gabel essen konnte. Abgeschmeckt war es eher säuerlich würzig, denn scharf würzig. Das gefiel mir aber ausnehmend gut, die Zutaten ließen sich deutlich schmecken, das Lammfleisch war zart und gar geschmort. Zum Abschluss konnte man den mit dem Curry getränkten Brotlaib verzehren, was ich komplett tat, denn das war dann wirklich lecker. Der dazu servierte Salat gab keinen Grund zur Klage, alle Zutaten waren frisch und appetitlich angerichtet und mit einer guten Vinaigrette versehen. Ein schmackhaftes Mittagsgericht!
Eine kleine Klage doch noch zum Schluss, der abschließende Espresso ist genauso schlecht wie in allen anderen van der Valk Hotel, die ich kenne! Der schmeckte wirklich wie ein auf Espressotassen verkleinerter Filterkaffee........das ging gar nicht. Schade, dass ein so schöner Mittagstisch so abgeschlossen werden muss! Liebes Airport-Hotel, ich habe die Kaffeemaschine nicht gesehen, aber entweder einen Vollautomaten nehmen der Espresso kann, und entsprechend guten Kaffee, oder das Personal auf der Siebträgermaschine schulen. So was muss nicht sein!
Großes Lob aber an die Küche und an den Service, ich habe mich wohl gefühlt in der einstündigen Mittagspause. Wenn die Theodorstraße wieder ruft, dann kehre ich gerne wieder ein, aber keine Espresso mehr danach. Das PLV war mit 17 EUR für Lunch, Getränk und Espresso okay, für Düsseldorfer Verhältnisse.
Geschäftlicher Termin in Düsseldorf, Theodorstraße, und nein, ich wollte kein Eishockey schauen. Mittags suchte ich nach einer Möglichkeit in dieser Gegend zum Mittagessen einkehren zu können. Aber in der Theodorstraße gibt es Röhren nicht aus Weizenmehl, sondern nur aus Stahl......weit und breit kein Gasthaus zu finden. Und jetzt kann ich eine Premiere verkünden (es geht voran), ich habe das erste Mal mit GG App eine Einkehr gefunden und erwählt. Nachdem ich diese geöffnet hatte, zeigte sie als erstes den Bericht... mehr lesen
Geschrieben am 03.04.2016 2016-04-03| Aktualisiert am
03.04.2016
Besucht am 25.03.2016
Aufgrund eines sich mit geradezu enervierender Regelmäßigkeit jährenden Auslieferungsdatums (O-Ton Madame), reservierten wir für Karfreitag im Restaurant ZiZou des Van der Valk Airporthotels. Ehemals, Leipzich/Einundleipzich, als es drei Tage kein Wetter gab bereits besucht und auf der ehemaligen Restaurantkritik-Plattform die, die hier nicht genannt werden soll für gut befunden, hofften wir das Ergebnis wiederholen zu können. Allerdings hieß das Restaurant damals noch ZinZi, was möglicher Weise wegen der Namensgleichheit zu einem damaligen In-Laden (anscheinend auch schon Geschichte) geändert (2012) wurde. Die telefonische Reservierung über die Hotel-Rezeption gelang erwartungsgemäß problemlos freundlich. Sonn- und Feiertags lässt das ÖPNV-Angebot am Rand der verbotenen Stadt traditionell noch mehr zu wünschen übrig als an Werktagen und so durfte ich kutschieren und Madame musste, wegen der schweren Last, trinken.
Gegenwärtig sind die Hotel-Parkplätze und der Bereich vor dem Haupteingang ‘under construction‘, dafür können aber das, normalerweise den Hotelgästen vorbehaltene (Schranke), Parkdeck und der Hintereingang (auch nett mit Springbrunnen) genutzt werden. Egal welchen Eingang man bemüht, man findet sich in der Regel vor der Rezeption wieder und direkt gegenüber liegt der Eingang zum ‘Ort, an dem ich mich wohlfühle‘ (Bedeutung der afrikanischen Ausdrücke ZiZou und ZinZi laut Hotelmanagement).
Sogleich beim Betreten des Restaurants, durch die vollverglaste Weinflaschenpräsentation also gefühlt durch den Chambrair, bemerkt und freundlich begrüßt, wurden wir kurz darauf vom (einzigen) maskulinen Kellner zum Tisch geführt. Der übrige Service ist eindeutig weiblich (ø4,7), jung, wirkt natürlich freundlich und scheint bereits jetzt mit dieser im Genussmittelspeditionsgewerbe weit verbreiteten Flieh- und Schwerkraftbehinderung geschlagen. Die Garderobe wurde nicht abgenommen, dafür konnten wir uns aber einen Vierertisch am Fenster aussuchen. Beim ZiZou handelt es sich um eine großen Raum mit hohen Decken und trotzdem angenehmer Akustik. Zum Wohlgefühl trägt auch die Aufteilung in Polsterbankreihen (weiß) vor Banketttischen und Kunstledersesseln mit niedriger Lehne (abwechseln weiß und violett) sowie Vierergruppen an der langen Fensterfront bei. Die Beleuchtung, ein Mix aus gedämpft funzelnden Leuchtobjekten und die nett eingedeckten Tische perfekt ausleuchtenden Deckenspots, tut ein Übriges.
Kaum platzgenommen kam auch schon die obligatorische Frage nach den Getränkewünschen, der wir routiniert mit der Bestellung einer Flasche stillen Wassers (Gerolsteiner Naturell Gastroausführung, 0,75 L à 6,50 Euronen) begegneten. Speise- und Weinkarte wurden nicht angereicht, sondern auf dem Tisch abgelegt. Das Sortiment ist recht typisch für ein Hotelrestaurant, neben den ‘für jeden etwas Offerten‘ gibt es aber noch ein paar Highlights und saisonale Angebote. Interessanter Weise wird bei den Steaks in Entrecôte und Rib-Eye differenziert. Meine ketzerische Nachfrage zum Unterschied wurde mit, am Entrecôte sei mehr Fleisch und (jetzt mit deutlich angeekeltem Gesichtsausdruck) nicht so viel Fett wie am Rib-Eye, dass außerdem noch einen Knochenanteil aufweisen würde. Aha, da wird es sich wohl um eine sehr eigene (niederländische?) Interpretation der Steakvarianten handeln. So kann man natürlich auch Alleinstellungsmerkmale schaffen, etwas unkonventionell aber wenn‘s hilft…
Beim zügigen Abmarsch um das bestellte Wässerchen nebst Eiskühler (angesichts der auf den Nebentischen kühlerlos vor sich hin transpirierenden Wasserflaschen hatte ich um einen Vakuumkühler gebeten, was von der Servicefachkraft in Eiskühler upgegradet wurde) zu organisieren, schnappte sie sich leere Teller vom Nebentisch. Die Auswirkung ihres jugendlichen Schwungs auf die Fliehkraft sträflich unterschätzend, war sie recht überrascht, dass das benutzte Besteck diesen Umstand gnadenlos ausnutzend einen unschuldig wirkenden Gast um ….haaresbreite, laut scheppernd verfehlte. Mir standen plötzlich Schweißperlen auf der Stirn, wähnte ich mich doch bereits beim nächsten Servierversuch im Blizzardhagel mutmaßlich legionellengespickter Eismaschinenwürfel, zudem wollten wir auch noch eine Flasche Weißwein bestellen, also gleich zwei Matchbälle für die Servicedarsteller.
Glücklicher Weise ließ dann die massive Ausführung der Kühler-Podest-Kombination in Tateinheit mit ihrer eher zierlichen Konstitution das Aufkommen irgendwelchen Schwungs nicht zu und mein Pulsschlag kam wieder aus dem Kolibrimodus.
Kurz darauf wurde bereits das amuse gueule eingesetzt, laut Ansage ein Geflügelragoût mit Blätterteig. Eventuell bin ich da etwas oldschool aber für mich ist ein Ragoût in der Regel halbflüssig, dieses erinnerte in seiner Konsistenz eher an den Inhalt der von den Niederländern heiß geliebten Resteverwertung namens Kipcorn. Leider kein Photo, ist wohl durch die Erleichterung dem Super-GAU entronnen zu sein untergegangen. Madame meinte impertinenter Weise, dies sei eine Schutzbehauptung und das fehlende Bild einfach meiner grenzenlosen Gier geschuldet. Merkwürdig nur, dass ihre Portion auch nicht mehr als Photomodell zur Verfügung stand… Aber so sind sie halt, die Wesen mit der komplexeren Gefühlsdifferenzierung, unter keinen Umständen gehässig oder schadenfroh würden sie niemals elektrounterstützt bikend über ihr tapferst analog strampelndes Schatzl herziehen….
Nachdem wir unsere Bestellung platziert hatten, wurden auch noch Mini Brötchen, sehr gute Tapenade aus ungefärbten Oliven mit Knobi und ein etwas langweilig wirkender Quark-Paprikadip (upgrade mittels der bereitgestellten Salz- und Pfeffermühlen im CD der Van der Valk-Kette) von einer nicht minder schwungvoll agierenden Kollegin (ihr Part bestand allerdings darin Servietten so gekonnt zu verlieren, dass Hänsel und Gretel ihre wahre Freude gehabt hätten) serviert.
In der epischen Schlacht Physik gegen Service stand es demnach mindestens Zwei zu Null…
| Die Vorspeisen |
Der Thai–Beef Salat mit Pak Choi, Sesam, Koriander, Zucchini und Grapefruit für 12,50 Euronen kam geschmacklich sehr authentisch rüber. Einziges Manko war ein sehr grober Paksoistrunk. Das üppig eingesetzte Dressing von dezent süß-saurer Schärfe, die fruchtigen rosa Grapefruitfilets mit Sesam ein idealer Kontrapunkt. Gut gewürzt auch das auf den Punkt gegrillte Rindfleisch. Madame war hochzufrieden.
Das Bäckchen vom Wollschwein mit Sülze, Schinken, Pilzcreme, saurem Romanesco und Vanille Apfel für 12,50 Euronen war in Teilen sehr gut umgesetzt. Allerdings machte sich ausgerechnet die Namensgebende Hauptzutat etwas rar. Vom zartgeschmorten Bäckchen fand sich gerademal ein lauwarmes Stück von etwa Kleinfingerdimension auf dem Teller. Der Anteil der sehr saftigen und gut abgeschmeckten aber eiskalten Terrine wirkte dagegen doppelt so groß. Sehr knackig dazu die angenehm säuerlich eingelegten Romanesco-Röschen. Genial die ausgestochenen Apfelkugeln mit ihrem Vanille-Zimtaroma, so dezent, dass sogar der leichte Trüffelhauch der Pilzcrème nicht unterging. Unspektakulär die Schinkenscheibe und die dressinglosen Alibisalatblätter.
| Die Hauptspeisen |
Für Madame sollte es Nordamerikanisches IBP Prime Angus Entrecote 220g, Kartoffelbeilage, tagesfrisches Gemüse und Portweinjus für 25,50 Euronen sein.
Das Steak sehr gut, wie gewünscht medium gegart. Durch die gute Fleischqualität (ja, IBP ist böse, trotzdem…) sehr zart und saftig mit lediglich einer kleinen Sehne. Der dazu gereichte Brokkoli auf den Punkt und schön mit geröstetem Paniermehl aufgepeppt, ebenso gut die auf dem Teller befindliche Mini-Gemüse-Garnitur, langweilig wiederum die Petersilien-Würfelkartoffeln. Toll die hocharomatische Portweinjus (eher Demiglacequalität).
Mich ernüchterte Kaninchenrücken und Ragout, kleine Leber und Niere, Pastinaken Sauerampfer Creme, Kartoffelpüree, Karottencroquette, gebratene Pilze, Kirsch Jus für 24,50 Euronen.
Der Kaninchenrücken obwohl medium rare bestellt leider durch aber bis auf den umhüllenden Bauchlappen gerade noch saftig, die Niere hart und krümelig, das Leberschnipselchen mit höchstem Wohlwollen gerade noch als medium zu bezeichnen. Sehr gut die Idee, Pastinaken als Trägermedium für das Sauerampferpüree zu nutzen, damit wird dessen Säure die Spitze genommen und es wirkt runder. Davon hätte es gerne mehr, anstelle des einfachen Kartoffelbreis, geben dürfen. Die Kernkompetenz der niederländischen Küche fand natürlich, in Gestalt einer sehr gut umgesetzten Karottencroquette, auch ihren Platz auf dem Teller. Beim panieren und frittieren macht unseren Nachbarn so schnell keiner was vor. Beim Ragoût und den angeschwenkten Pilzen gab es nix zu meckern, Kirscharoma schien bei der Jus nicht wirklich vorhanden, dafür meinte ich dezent Lebkuchen herauszuschmecken, auch wenn es nicht mehr die richtige Jahreszeit ist, hier durchaus passend.
Die Servicedamen blieben die ganze Zeit über freundlich bemüht, trotz leicht hektischer Betriebsamkeit und der ein oder anderen Showeinlage (die epische Schlacht betreffend…). Mein Hinweis, dass der gewünschte Gargrad um mindestens zwei Garstufen verfehlt wurde, produzierte einen derart verzweifelten Augenaufschlag, dass ich mich spontan freiwillig (der schockfrostende Blick von Madame war also obsolet) entschloss meine Äußerung ausdrücklich nicht als Reklamation gelten zu lassen. Dadurch etwas entspannter wollte sie’s trotzdem an die Küche weiter geben, was im Folgenden zur Äußerung: „Die Küche entschuldigt sich für den Fehler“ jedoch zu keinerlei Kompensation führte.
Eigentlich bereits vollumfänglich gesättigt, Madame hatte auf mein Dessertangebot augenverdrehend abgewunken, nutze ich ihre kurze Abwesenheit (Abteilung für kleine Königstigerinnen) bei unserem Servicemädel die Bestellung für ein Dessert zu platzieren. Man kennt ja schließlich die Erwartungshaltung der Community. Die Gastarbeiterin meinte dann verschwörerisch zwinkernd einen zweiten Löffel bringen zu wollen, welcher von Madame dann auch gerne genutzt wurde.
| Die Nachspeise |
Ein wirklich genialer Abschluss war die Schwarze Johannisbeer-Mousse, Mohn Trüffel und Weiße Schokoladen Panna Cotta für 7,50 Euronen.
Minimalistisch-modern angerichtet, geschmacklich aber eine Bombe. Die bei Mitbewerbern bisher eher als fade erlebte panna cotta hier mit dem sehr gut herausgearbeitetem Aroma weißer Schokolade und, besonders angenehm, von ideal zarter Konsistenz dabei nicht zu süß. Auch das sahnig-fruchtige Mousse konnte überzeugen, mit angenehmer Säure eine erfrischende Kombination zur panna cotta und den ebenfalls intensiven Trüffeln (Mohncanache in Pistazienbrösel gehüllt).
Zusammenfassend war’s eigentlich ganz nett. Am Service sollte man bitte nichts verändern damit ein gewisser Nervenkitzel gewahrt bleibt J. Die guten Ansätze der Küche könnten allerdings durch etwas mehr Sorgfalt in wirklich tolle Ergebnisse gewandelt werden.
Für eine Flasche stillen Wassers, eine Flasche Grauburgunder (Salwey 2013, Kaiserstuhl) à 27,50 Euronen, zwei Vor-, zwei Hauptspeisen und ein Dessert wurden 116,50 Euronen fällig. Bei etwas besserer Umsetzung bzw. kleinem Kompensationsangebot wegen des vermurksten Kaninchenrückenfilets wäre es ambitioniert aber fair, in der beschriebenen Gestaltung scheint es überteuert.
Aufgrund eines sich mit geradezu enervierender Regelmäßigkeit jährenden Auslieferungsdatums (O-Ton Madame), reservierten wir für Karfreitag im Restaurant ZiZou des Van der Valk Airporthotels. Ehemals, Leipzich/Einundleipzich, als es drei Tage kein Wetter gab bereits besucht und auf der ehemaligen Restaurantkritik-Plattform die, die hier nicht genannt werden soll für gut befunden, hofften wir das Ergebnis wiederholen zu können. Allerdings hieß das Restaurant damals noch ZinZi, was möglicher Weise wegen der Namensgleichheit zu einem damaligen In-Laden (anscheinend auch schon Geschichte) geändert (2012) wurde.... mehr lesen
Parken ist kein Problem, es gibt Parkplätze vor der Tür und in einem Parkhaus. Ich betrat das Hotel und gleich links hinter dem Eingang weißt eine Schiefertafel auf die Brasserie Max hin. Angeboten wurde dort, typisch November, nicht so typisch fürs Rheinland, Grünkohl mit Kartoffeln und Pinkel! Nein Danke, dass muss ich hier nicht essen, hoffentlich gibt es noch was anderes!
Die Brasserie kümmert sich um die Gäste, wenn das Restaurant ZiZou geschlossen ist. Man kommt herein, zur rechten dann die offene Küche und die Theke, davor hohe Bartische, weiter zur vorderen Glasfront hin, Sitzgelegenheiten für 2 bis 4 Personen pro Tisch. Nach hinten hin schließen sich ohne Übergang die Räumlichkeiten des ZiZou an. Insgesamt eine behagliche Atmosphäre, man erkennt, der van der Falk Konzern richtet seine Hotels neu aus und wird feiner in seinem Auftreten (gäbe es die Möglichkeit niederländische Hotels mit ihren Restaurants dieser Kette zu bewerten, stünde dort häufig was anderes).
Ich suchte mir einen Zweiertisch und nahm Platz. Meine Frage nach einer Lunchkarte wurde von der sehr freundlichen und herzlichen Servicekraft bejaht und die Karte wurde gereicht.
Auf der Karte der typische Mix aus Pasta, Burger, Salat, Flammkuchen, Fisch, Fleisch und Dessert. Insgesamt aber in wohltuend reduzierter Auswahl und guter Zusammenstellung. Es musste kein Grünkohl werden, stellte ich erleichtert fest. Am Nebentisch servierte Pasta und Burger-Gerichte sahen verlockend aus. Aber danach stand mir irgendwie nicht der Sinn. Ich war schon drauf und dran mir einen Cesars Salat zu ordern, da fiel mein Blick auf ein Gericht der Sparte Fisch und Fleisch.
Lammcurry im Brotlaib mit Kichererbsen-Paprika-Ingwer Ragout
Das klang verlockend. Ich orderte eine Apfelschorle und eben dieses Gericht. Die wirklich sehr sympathisches junge Dame lächelte mich an, beglückwünschte mich zu dieser Wahl und kehrte mit Getränk, Besteck und einem Küchengruß zurück.
Ciabatta mit einer Art Tomatensugo, oder besser Salat, und einer Kräutercreme. Das Ciabatta war geröstet und mit einer Gewürzmischung geschmacklich aufgepeppt. Das war okay, die Creme so lala, das Sugo aber lecker. So konnte ich die ca. 20 Minuten bis zum servieren des Hauptgerichtes gut überbrücken. Nach dieser Wartezeit kam die junge Dame wieder mit einem gewinnenden lächeln an den Tisch zurück und servierte mein Curry:
Das sah schon extrem verlockend aus. Das Curry war in einen ausgehöhlten kleinen Brotlaib gefüllt, der Brotdeckel wieder obenauf. Den Deckel nahm ich zur Hand und aß ihn begleitend zum Curry. Ein erster Geschmackstest offenbarte obige Zutaten, das Lammfleisch sehr weich geschmort, und dazu ein ausgeprägtes Zitronengrasaroma. Das Curry war sehr heiß! Ich musste mich ein wenig gedulden um es so weit abkühlen zu lassen, bis ich es mit der Gabel essen konnte. Abgeschmeckt war es eher säuerlich würzig, denn scharf würzig. Das gefiel mir aber ausnehmend gut, die Zutaten ließen sich deutlich schmecken, das Lammfleisch war zart und gar geschmort. Zum Abschluss konnte man den mit dem Curry getränkten Brotlaib verzehren, was ich komplett tat, denn das war dann wirklich lecker. Der dazu servierte Salat gab keinen Grund zur Klage, alle Zutaten waren frisch und appetitlich angerichtet und mit einer guten Vinaigrette versehen. Ein schmackhaftes Mittagsgericht!
Eine kleine Klage doch noch zum Schluss, der abschließende Espresso ist genauso schlecht wie in allen anderen van der Valk Hotel, die ich kenne! Der schmeckte wirklich wie ein auf Espressotassen verkleinerter Filterkaffee........das ging gar nicht. Schade, dass ein so schöner Mittagstisch so abgeschlossen werden muss! Liebes Airport-Hotel, ich habe die Kaffeemaschine nicht gesehen, aber entweder einen Vollautomaten nehmen der Espresso kann, und entsprechend guten Kaffee, oder das Personal auf der Siebträgermaschine schulen. So was muss nicht sein!
Großes Lob aber an die Küche und an den Service, ich habe mich wohl gefühlt in der einstündigen Mittagspause. Wenn die Theodorstraße wieder ruft, dann kehre ich gerne wieder ein, aber keine Espresso mehr danach. Das PLV war mit 17 EUR für Lunch, Getränk und Espresso okay, für Düsseldorfer Verhältnisse.