Geschrieben am 03.02.2015 2015-02-03| Aktualisiert am
27.04.2015
Es existiert eine neue Bewertung von diesem User zu
Schassbergers Hotel Ebnisee · Schassbergers Stuben
Besucht am 08.06.2014
Vorab:
Die korrekte Anschrift lautet:
Schassbergers Hotel Ebnisee, Ebnisee 2, 73667 Ebnisee
(Diese Seite des Ebnisee gehört politisch zu Welzheim und nicht zu Kaisersbach, leider Kennt Google den Ort nicht. (Siehe auch HP)
Chronik Ursprung des Hotels am Ebnisee war das 1886 erstellte "Schweizerhaus am See", das als Sommerwirtschaft diente. 1938 erwarb Küchen- und Konditormeister Ernst Philipp Schassberger das inzwischen in "Hotel Café Restaurant" umbenannte Haus. Dessen Witwe - Ilse Schassberger - führte das Haus bis zur Übernahme durch deren Sohn - Ernst-Ulrich W. Schassberger im Jahre 1990. Es führte dann unter dem Namen "Wirtshaus am Ebnisee" ein Schattendasein unter versch. Pächtern, was zu einer gewissen Abwirtschaftung führte. 2011-2012 wurde es durch Ernst-Ulrich W. Schassberger renoviert und aus seinem Dornröschenschlaf geweckt.
Erreichbarkeit Der Ebnisee ist mit dem PKW leicht zu erreichen, weil gut ausgeschildert, sowohl über Schorndorf als auch Winnenden und Backnang. Er ist an Wochenenden deshalb ein beliebtes Naherholungsziel für Stuttgarter und Bewohner der Region. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln allerdings hapert’s. Der Bus 263 von Schorndorf nach Ebni bzw. Althütte fährt am Wochenende nur sehr sporadisch, also nicht zu empfehlen.
Philosophie und Motivation Schassberger hat 2010 die Initiative Coq d'Or ins Leben gerufen. Deren Zielsetzung ist die Bewahrung des kulinarischen Erbes einzelner Regionen bzw. regionaler Landstriche. Alte oder gar uralte Rezepte unserer Vorfahren sollen nicht in Vergessenheit geraten bzw. neu belebt werden. Bei den zertifizierten Mitgliedern gibt es mindestens 3 traditionelle Speisen der jeweiligen Gegend. Um dieses Angebot näher kennenzulernen und die Lust auf etwas Deftiges haben mich bewogen die Pfingstfeiertage für einen spontanen Ebniseetrip zu nutzen.
Bedienung Da ich erst kurz nach 13:30 Uhr ankam, wies mich Herr Schassberger freundlich darauf hin, dass ich wegen des starken Andranges (vollbesetzter Biergarten und Seeterasse) mit einer Mindestwartezeit bis 14:00 Uhr rechnen müsse. Ich reservierte den Ecktisch in der Flösser-Stube und nutzte die Zeit, für einen Spaziergang um den See, der trotz sengender Hitze infolge der schattigen Waldwege angenehm war.
Als ich gegen 14:15 Uhr wieder eintrudelte, hatte sich die Situation ein wenig entspannt. Auf meinem Tisch lag bereits die ansprechend gestaltete Speisekarte aus der mir beim ersten Durchblättern sofort das einseitige Anbot des Coq d’Or Menüs ins Auge stach, für das ich mich auch prompt entschied. Der Hitze wegen verzichtete ich auf meinen geliebten Rotwein und bestellte ein kühles "naturtrübes Schoofseggel" Bier der Lammbrauerei Hilsenbeck aus Gruibingen.
Ich hatte die Karte noch nicht ganz durchgeblättert als schon die Bedienung neben mir stand und geduldig auf meine Bestellung wartete. Das bestellte Bier wurde mir in der Bügelflasche mit dazugehörigem Bierseidel serviert. Das dauerte keine 5 Minuten.
Ich hatte grad mein Glas eingeschenkt, da kam auch schon das erste Amuse Bouche (kalt), fünf Minuten später das zweite (warm). Nach weiteren 15 Minuten wurde der Salatteller serviert. Der Hauptgang und das Dessert folgten im 20 Minutenabstand. Ich hatte also ausreichend Zeit die einzelnen Gänge zu genießen. Interessehalber habe die Pausenzeiten tatsächlich mit der Stoppuhr gestoppt.
Eine Meisterleistung des Kochs, der nur mit einer Aushilfe den Feiertagsansturm bewältigte. Er hat offensichtlich die Ruhe weg und die Arbeit macht ihm sichtlich Spaß, wovon ich mich bei einem Blick in die Küche überzeugt habe. Kein Handgriff geschieht hier unnötig.
Das Essen
Amuse Bouche 1 Serviert wurde ein Schälchen mit köstlichem Kräuter-Sahne-Quark und einem Körbchen Bauernbrot, das sehr gut mit dem Aufstrich harmonierte.
Amuse Bouche 2
Brotsuppe aufgekocht mit Rinderkraftbrühe und einem Schuss Bier. Ein Rezept, das ich so noch nicht kannte, ein sehr angenehmer Appetizer.
Salatteller Dieser lachte mich förmlich an. Getoppt war er mit frischen Blattsalaten (rotem Eichblatt und Friseesalat), hausgemachten Croutons und frischen Möhrenstreifen. Die Basis bildeten ein echter schwäbischer Kartoffelsalat (kein Mus), Streifen von rotem, gelbem und grünem Paprika, geraspelte Möhren, Datteltomaten und Gurken. Blatt- und Gemüsesalate waren gekonnt mit einem hausgemachten Kräuterdressing abgeschmeckt.
Suppe Kein Schwabenessen ohne Suppe und dann noch Flädlesuppe - Rinderkraftbrühe mit einer Einlage aus fein geschnittenen, hauchdünnen Pfannkuchen - ein Sonntagsessen für sich. Sehr schmackhaft und dezent gewürzt, traditionell korrekt mit geschnittener Petersilie.
Hauptgericht
Omas Sauerbraten mit handgeschabten Spätzle vom Brett, eine Köstlichkeit für sich. Das verwendete Rindfleisch (kein altes Kuhfleisch) sehr zart und dennoch schnittfest. Auf dem Teller lagen 2 ordentliche Scheiben Fleisch (eine hätte mir auch gereicht) und eine große Portion Spätzle (auch hier hätte mir die Hälfte gereicht). Angerichtet war das Ganze mit einer appetitlichen, leicht sämigen, braunen Soße mit dezentem Essiggeschmack, gekonnt abgerundet mit Rotwein und geringfügig Zucker (wahrscheinlich ein kleiner Hinweis auf die rheinische Abstammung des Kochs). Eine Kirschtomate und ein Zweig Pimpinelle zur Verzierung beigefügt.
Dessert Schwäbischer Ofenschlupfer mit Vanillesoße und Schlagsahne. Meine bayrischen Freunde kennen das Gericht wahrscheinlich als Scheiterhaufen. Eine köstliche alte Mehlspeise aus in Milch eingeweichten Semmeln, Eiern, Äpfeln, Zucker, Zimt, Mandeln und in Rum eingeweichten Rosinen. Obwohl ich schon von den vorherigen Gängen papp satt war, das wurde Rumpf und Stumpf auch noch dazu gepackt. Nichts, aber auch gar nichts davon durfte umkommen.
Jetzt tat ein kräftiger Espresso gut, der mir zusätzlich serviert wurde.
Zu den ersten vier Gängen gab’s das geliebte Schoofseggel Bier. Insgesamt hat mich der Spaß 30,-€ gekostet.
Das Ambiente Die Ernst-Philipp- und Ilse Stube sind feierlich eingerichtet mit weißen Hussen und schönem Blick auf den See.
Die Flösserstuben etwas rustikaler mit liebevoll drapierten Antiquitäten.Alle Tische in diesem Bereich sind mit (Stoff-) Tischläufern bzw. Decken einladend eingedeckt. Besteck wird mit dem Essen aufgelegt und mit jedem neuen Gang ersetzt.
Der Biergarten (Schoofseggel-Alm) urig mit hellbraunen, schweren Holzbänken (mit Rückenlehne) und Tischen (6-10 Personen) Schreinerware, gefertigt aus ca. 5 cm starken Holzplanken, dazu dunkelblaue Sonnenschirme, die angenehmen Schatten spenden. Für Essensgäste stehen hier Besteck und Servietten in Bierkrügen auf den Tischen bereit.
(Auf eine wörtliche Übersetzung des Biernamens verzichte ich an dieser Stelle um keine Deaktivierung zu riskieren. Wer mehr darüber wissen möchte siehe http://www.schoofseggl.de)
Auf der Seeterrasse, hoch über dem Promenadenweg, kann man gemütlich sitzen, speisen und den Seeblick genießen, sowie besonders an Wochenenden die vorbeidefilierenden Passanten beobachten. Wegen des langen Weges von der Küche muss man hier beim Service kleine Abstriche machen (Kellner und Bedienungen sind halt auch nur Menschen), besonders dann wenn die Hälfte des Personals erkrankt ist und sich, wie an Pfingsten geschehen, nicht ausreichend Ersatz mehr findet (überall herrscht halt Personalmangel).
Der Sandstrand und die Kaiserloge - mit den aufgestellten Strandkörben hauptsächlich von Hotelgästen genutzt - weckt in manchen wohl Erinnerungen an den Ballermann. Die im Außenbereich - zwar relativ dezent - abgestrahlte Unterhaltungsmusik tut noch ein Übriges dazu. Zumindest während der Essenszeiten wäre eine andere Musikauswahl wünschenswert. Obwohl ich dazu auch meine Vorbehalte habe, möchte ich wegen diesem Punkt die Gesamtbewertung nicht versauen und gebe trotzdem 4 Sterne.
Weil die mit öffentlichen Mitteln (60.000 €) geförderte Toilettenanlage am Ebniseeparkplatz (ca. 100 m entfernt) nur sporadisch geöffnet wird, versuchen immer wieder Durchreisende, Spaziergänger und Badende die Hoteltoiletten zu nutzen, was diesen auch hin und wieder gelingt. Deren Hinterlassenschaften sind manchmal nicht sehr angenehm. Für die Gäste bedeutet das, die Unannehmlichkeit an der Theke den Toilettenschlüssel holen zu müssen.
Sauberkeit Das alte Gebäude hat trotz Renovierung in Punkto Sauberkeit seine besonderen Tücken. Viele Ecken und Kanten, die man heute baulich vermeiden würde, ziehen einen erheblichen Aufwand nach sich. Trotz allem machen Gast- und Nebenräume und Toiletten einen saubereren Eindruck. Darunter fällt auch die Küche, in die ich einen Blick werfen konnte.
Vorab:
Die korrekte Anschrift lautet:
Schassbergers Hotel Ebnisee, Ebnisee 2, 73667 Ebnisee
(Diese Seite des Ebnisee gehört politisch zu Welzheim und nicht zu Kaisersbach, leider Kennt Google den Ort nicht. (Siehe auch HP)
Chronik
Ursprung des Hotels am Ebnisee war das 1886 erstellte "Schweizerhaus am See", das als Sommerwirtschaft diente. 1938 erwarb Küchen- und Konditormeister Ernst Philipp Schassberger das inzwischen in "Hotel Café Restaurant" umbenannte Haus. Dessen Witwe - Ilse Schassberger - führte das Haus bis zur Übernahme durch deren... mehr lesen
Schassbergers Hotel Ebnisee · Schassbergers Stuben
4.0 stars -
"Eine weitere Perle des Schwäbischen Waldes" carpe.diemVorab:
Die korrekte Anschrift lautet:
Schassbergers Hotel Ebnisee, Ebnisee 2, 73667 Ebnisee
(Diese Seite des Ebnisee gehört politisch zu Welzheim und nicht zu Kaisersbach, leider Kennt Google den Ort nicht. (Siehe auch HP)
Chronik
Ursprung des Hotels am Ebnisee war das 1886 erstellte "Schweizerhaus am See", das als Sommerwirtschaft diente. 1938 erwarb Küchen- und Konditormeister Ernst Philipp Schassberger das inzwischen in "Hotel Café Restaurant" umbenannte Haus. Dessen Witwe - Ilse Schassberger - führte das Haus bis zur Übernahme durch deren
Der Name Schassberger steht für hohes Niveau, exzellente Küche, zahlreiche Auszeichnungen, jedoch auch für eine wechselvolle Vergangenheit in den letzten Jahren.
Das Haus liegt sehr malerisch am Ebnisee (der übrigens kein Natursee ist, sondern künstlich geschaffen wurde), mit eigenen Gartenanlagen, Terrassen, Sonnenliegen etc. Herrlicher Ausblick! Allerdings ist diese Gegend in den Sommermonaten grandios überlaufen, so dass wir (vier Personen)
den späten September für unseren Besuch wählten, genau genommen einen Sonntagmittag gegen 14 Uhr. Überall schon Herbststimmung, der Parkplatz kaum belegt, auch keine Motorradfahrer, die sonst häufig in Rudeln hier her kommen.
Zuerst haben wir nicht den Eingang gefunden, da das große Anwesen zwar über viele Türchen und Tore verfügt, jedoch auch über Hinweisschilder „geschlossen, kein Durchgang“. Überhaupt sind rund um das Gebäude herum für meinen Geschmack zu viele Schilder angebracht, die auf Tanzveranstaltungen, Musikdarbietungen, Sonderaktionen, „Bierkrüge zum Mitnehmen“ und vielem mehr hinweisen. Im Laufe der Jahre wurde das Haus mehrfach erweitert und mit Anbauten versehen. Der Haupteingang liegt auf jeden Fall oben an der Straße!
Drinnen luxuriöses Ambiente im Stile vergangener Jahrzehnte. Offener Kamin und Ledercouchen nahe des Eingangs. Ein leider gerade nicht besetzter Hoteltresen. Parkettboden, moderne hohe Stühle. Viel Deko, z.B. mehrere Puppenwagen (meine Mutter war begeistert!). Der Patron hat uns sehr angenehm persönlich begrüßt, sofort fühlten wir uns willkommen und gut aufgehoben. Und dann dieser berauschende Blick auf den See, absolut unverbaut und exklusiv.
Leider war keine Zeit, an unserem Tisch die Spuren der Vorgänger zu beseitigen. Die Tischdecken waren mit Sauce bekleckst, es wurde verpasst, Weingläser einzudecken und das Besteck wurde etwas ungeschickt aufgebracht. Auch inhaltlich war der Ober nicht ganz auf dem neuesten Stand. So konnte er uns keineswegs die Bestandteile der extra beworbenen Herbstbowle Mike erklären. Leider bestellten wir blind und waren dann etwas enttäuscht. In einem Viertelesglas wurde ein Drink serviert, der meiner Meinung nach aus Weisswein (oder Sekt) mit einem Schuss Kräuterlikör oder Absinth bestand, darauf einige Scheiben Apfel und Zwetschgen und ein kleiner Strohhalm. Wirkte alles etwas gedrängt. Auf der Rechnung stand nachher: Verrenberger Riesling, 5,90 Euro. Ganz nach Gusto und Erwartung dann allerdings das Schoofseggl Bier, auf das man hier abonniert ist (3,70 Euro). Als Amuse Gueule wurde recht rasch ein Sahnesüppchen serviert, sehr niedlich in einer Mini-Mini-Sossenterrine angerichtet.
Der Sauerbraten für vollkommen angemessene 14,90 schmeckte ganz wie in meiner Jugend: leicht süss-säuerlich, rezent, zart, gut abgehangen, mit einer dunklen, sicherlich stundenlang eingekochten, deliziösen Sauce. Dazu rustikale handgeschabte Spätzle mit angeschmelzten Semmelbröseln obendrauf. Ein Gedicht! Die Portion war reichlich und sättigte angenehm lange. Der günstige Schweinebraten (12,80 Euro) war fein gegart, zerfiel jedoch nicht. Zu den beiden großzügigen Scheiben wurden Bratkartoffeln mit angenehmer Bräunung und aparten Röstaromen serviert. Nach dem Essen hatten wir Espresso (2,50). Er wurde mit einer etwas zu opulenten Etagere mit einem halben Dutzend verschiedenen Zuckersorten serviert. War aber optisch sehr schön. Auch das großzügige, ausladende Tafelgeschirr war sehr hübsch; bei vier Personen am Tisch wurde es fast jedoch etwas eng…
Etwas befremdlich fand ich nur die Tatsache, dass für die Toiletten ein extra Schlüssel erbeten werden muss. Ansonsten wurden wir sehr freundlich und rasch bedient, unsere Fragen nach Zutaten und Zubereitung konnten jedoch nicht immer umfassend beantwortet werden. Beim nächsten Besuch möchten wir sehr gerne im Hause übernachten. Sonntags gilt Late Checkout bis 18 Uhr, damit man noch im Garten liegen und die tolle Aussicht geniessen kann.
Der Name Schassberger steht für hohes Niveau, exzellente Küche, zahlreiche Auszeichnungen, jedoch auch für eine wechselvolle Vergangenheit in den letzten Jahren.
Das Haus liegt sehr malerisch am Ebnisee (der übrigens kein Natursee ist, sondern künstlich geschaffen wurde), mit eigenen Gartenanlagen, Terrassen, Sonnenliegen etc. Herrlicher Ausblick! Allerdings ist diese Gegend in den Sommermonaten grandios überlaufen, so dass wir (vier Personen)
den späten September für unseren Besuch wählten, genau genommen einen Sonntagmittag gegen 14 Uhr. Überall schon Herbststimmung, der Parkplatz kaum belegt,... mehr lesen
Schassbergers Hotel Ebnisee · Schassbergers Stuben
4.0 stars -
"Aussichtsreiche Lage" MinitarDer Name Schassberger steht für hohes Niveau, exzellente Küche, zahlreiche Auszeichnungen, jedoch auch für eine wechselvolle Vergangenheit in den letzten Jahren.
Das Haus liegt sehr malerisch am Ebnisee (der übrigens kein Natursee ist, sondern künstlich geschaffen wurde), mit eigenen Gartenanlagen, Terrassen, Sonnenliegen etc. Herrlicher Ausblick! Allerdings ist diese Gegend in den Sommermonaten grandios überlaufen, so dass wir (vier Personen)
den späten September für unseren Besuch wählten, genau genommen einen Sonntagmittag gegen 14 Uhr. Überall schon Herbststimmung, der Parkplatz kaum belegt,
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
Datenschutz-Einstellungen
Hier können Sie festlegen, wie wir Ihre Daten verwenden dürfen. Bitte beachten Sie, dass auf Basis Ihrer Einstellungen womöglich nicht mehr alle Funktionen zur Verfügung stehen.
Unbedingt erforderliche Technologien
Um Sicherheit gewährleisten, Missbrauch verhindern und Inhalte und Anzeigen technisch sowie unsere Services wie von Ihnen gewünscht bereitstellen zu können, sind folgende Technologien erforderlich.
Produkte oder Inhalte technisch bereitstellen
z.B. Session für Warenkorb, Favoriten, letzte Bestellungen ...
Google Maps
z.B. Integration von Google Maps Standorten über iFrame- / Javascript Technologie im internen Bereich an erforderlichen Stellen.
Google Anzeigen
z.B. die kostenlose Nutzung unserer Website ist nur mit Google Adsense Werbeanzeigen möglich.
Performance Cookies
Mithilfe dieser Cookies können wir Besuche und Traffic-Quellen zählen, damit wir die Leistung unserer Website messen und verbessern können. Sie geben uns Aufschluss darüber, welche Seiten beliebt und weniger beliebt sind und wie sich Besucher auf der Website bewegen.
Google Analytics
z.B. Erfassung der Seitenaufrufe, Verweildauer usw.
Google Tag Manager
z.B. Erfassen von Events (Warenkorb, Bestellprozess, Aktionen usw.)
Facebook Pixel
z.B. Erfassen von Events (Warenkorb, Bestellprozess, Aktionen usw.)
Multimediale Cookies
Diese Cookies ermöglichen es uns, die Funktionalität und individuelle Gestaltung zu verbessern, beispielsweise von integrierten Videos und virtuellen 360° Rundgängen. Ohne diese Cookies können einige oder alle dieser Funktionen nicht ordnungsgemäß funktionieren.
Youtube Videos
z.B. Integration von Youtube Videos über iFrame Technologie.
Google Maps
z.B. Integration von Google Maps Standorten über iFrame- / Javascript Technologie.
Google Maps 360° Rundgänge
z.B. Integration von Google Maps 360° Rundgängen per Javascript
Marketing Cookies
Diese Cookies ermöglichen es uns, auf die Benutzerinteressen abgestimmte Werbung einzublenden.
Die korrekte Anschrift lautet:
Schassbergers Hotel Ebnisee, Ebnisee 2, 73667 Ebnisee
(Diese Seite des Ebnisee gehört politisch zu Welzheim und nicht zu Kaisersbach, leider Kennt Google den Ort nicht. (Siehe auch HP)
Chronik
Ursprung des Hotels am Ebnisee war das 1886 erstellte "Schweizerhaus am See", das als Sommerwirtschaft diente. 1938 erwarb Küchen- und Konditormeister Ernst Philipp Schassberger das inzwischen in "Hotel Café Restaurant" umbenannte Haus. Dessen Witwe - Ilse Schassberger - führte das Haus bis zur Übernahme durch deren Sohn - Ernst-Ulrich W. Schassberger im Jahre 1990. Es führte dann unter dem Namen "Wirtshaus am Ebnisee" ein Schattendasein unter versch. Pächtern, was zu einer gewissen Abwirtschaftung führte. 2011-2012 wurde es durch Ernst-Ulrich W. Schassberger renoviert und aus seinem Dornröschenschlaf geweckt.
Erreichbarkeit
Der Ebnisee ist mit dem PKW leicht zu erreichen, weil gut ausgeschildert, sowohl über Schorndorf als auch Winnenden und Backnang. Er ist an Wochenenden deshalb ein beliebtes Naherholungsziel für Stuttgarter und Bewohner der Region. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln allerdings hapert’s. Der Bus 263 von Schorndorf nach Ebni bzw. Althütte fährt am Wochenende nur sehr sporadisch, also nicht zu empfehlen.
Philosophie und Motivation
Schassberger hat 2010 die Initiative Coq d'Or ins Leben gerufen. Deren Zielsetzung ist die Bewahrung des kulinarischen Erbes einzelner Regionen bzw. regionaler Landstriche. Alte oder gar uralte Rezepte unserer Vorfahren sollen nicht in Vergessenheit geraten bzw. neu belebt werden. Bei den zertifizierten Mitgliedern gibt es mindestens 3 traditionelle Speisen der jeweiligen Gegend. Um dieses Angebot näher kennenzulernen und die Lust auf etwas Deftiges haben mich bewogen die Pfingstfeiertage für einen spontanen Ebniseetrip zu nutzen.
Bedienung
Da ich erst kurz nach 13:30 Uhr ankam, wies mich Herr Schassberger freundlich darauf hin, dass ich wegen des starken Andranges (vollbesetzter Biergarten und Seeterasse) mit einer Mindestwartezeit bis 14:00 Uhr rechnen müsse. Ich reservierte den Ecktisch in der Flösser-Stube und nutzte die Zeit, für einen Spaziergang um den See, der trotz sengender Hitze infolge der schattigen Waldwege angenehm war.
Als ich gegen 14:15 Uhr wieder eintrudelte, hatte sich die Situation ein wenig entspannt. Auf meinem Tisch lag bereits die ansprechend gestaltete Speisekarte aus der mir beim ersten Durchblättern sofort das einseitige Anbot des Coq d’Or Menüs ins Auge stach, für das ich mich auch prompt entschied. Der Hitze wegen verzichtete ich auf meinen geliebten Rotwein und bestellte ein kühles "naturtrübes Schoofseggel" Bier der Lammbrauerei Hilsenbeck aus Gruibingen.
Ich hatte die Karte noch nicht ganz durchgeblättert als schon die Bedienung neben mir stand und geduldig auf meine Bestellung wartete. Das bestellte Bier wurde mir in der Bügelflasche mit dazugehörigem Bierseidel serviert. Das dauerte keine 5 Minuten.
Ich hatte grad mein Glas eingeschenkt, da kam auch schon das erste Amuse Bouche (kalt), fünf Minuten später das zweite (warm). Nach weiteren 15 Minuten wurde der Salatteller serviert. Der Hauptgang und das Dessert folgten im 20 Minutenabstand. Ich hatte also ausreichend Zeit die einzelnen Gänge zu genießen. Interessehalber habe die Pausenzeiten tatsächlich mit der Stoppuhr gestoppt.
Eine Meisterleistung des Kochs, der nur mit einer Aushilfe den Feiertagsansturm bewältigte. Er hat offensichtlich die Ruhe weg und die Arbeit macht ihm sichtlich Spaß, wovon ich mich bei einem Blick in die Küche überzeugt habe. Kein Handgriff geschieht hier unnötig.
Das Essen
Amuse Bouche 1
Serviert wurde ein Schälchen mit köstlichem Kräuter-Sahne-Quark und einem Körbchen Bauernbrot, das sehr gut mit dem Aufstrich harmonierte.
Amuse Bouche 2
Brotsuppe aufgekocht mit Rinderkraftbrühe und einem Schuss Bier. Ein Rezept, das ich so noch nicht kannte, ein sehr angenehmer Appetizer.
Salatteller
Dieser lachte mich förmlich an. Getoppt war er mit frischen Blattsalaten (rotem Eichblatt und Friseesalat), hausgemachten Croutons und frischen Möhrenstreifen. Die Basis bildeten ein echter schwäbischer Kartoffelsalat (kein Mus), Streifen von rotem, gelbem und grünem Paprika, geraspelte Möhren, Datteltomaten und Gurken. Blatt- und Gemüsesalate waren gekonnt mit einem hausgemachten Kräuterdressing abgeschmeckt.
Suppe
Kein Schwabenessen ohne Suppe und dann noch Flädlesuppe - Rinderkraftbrühe mit einer Einlage aus fein geschnittenen, hauchdünnen Pfannkuchen - ein Sonntagsessen für sich. Sehr schmackhaft und dezent gewürzt, traditionell korrekt mit geschnittener Petersilie.
Hauptgericht
Omas Sauerbraten mit handgeschabten Spätzle vom Brett, eine Köstlichkeit für sich. Das verwendete Rindfleisch (kein altes Kuhfleisch) sehr zart und dennoch schnittfest. Auf dem Teller lagen 2 ordentliche Scheiben Fleisch (eine hätte mir auch gereicht) und eine große Portion Spätzle (auch hier hätte mir die Hälfte gereicht). Angerichtet war das Ganze mit einer appetitlichen, leicht sämigen, braunen Soße mit dezentem Essiggeschmack, gekonnt abgerundet mit Rotwein und geringfügig Zucker (wahrscheinlich ein kleiner Hinweis auf die rheinische Abstammung des Kochs). Eine Kirschtomate und ein Zweig Pimpinelle zur Verzierung beigefügt.
Dessert
Schwäbischer Ofenschlupfer mit Vanillesoße und Schlagsahne. Meine bayrischen Freunde kennen das Gericht wahrscheinlich als Scheiterhaufen. Eine köstliche alte Mehlspeise aus in Milch eingeweichten Semmeln, Eiern, Äpfeln, Zucker, Zimt, Mandeln und in Rum eingeweichten Rosinen. Obwohl ich schon von den vorherigen Gängen papp satt war, das wurde Rumpf und Stumpf auch noch dazu gepackt. Nichts, aber auch gar nichts davon durfte umkommen.
Jetzt tat ein kräftiger Espresso gut, der mir zusätzlich serviert wurde.
Zu den ersten vier Gängen gab’s das geliebte Schoofseggel Bier. Insgesamt hat mich der Spaß 30,-€ gekostet.
Das Ambiente
Die Ernst-Philipp- und Ilse Stube sind feierlich eingerichtet mit weißen Hussen und schönem Blick auf den See.
Die Flösserstuben etwas rustikaler mit liebevoll drapierten Antiquitäten.Alle Tische in diesem Bereich sind mit (Stoff-) Tischläufern bzw. Decken einladend eingedeckt. Besteck wird mit dem Essen aufgelegt und mit jedem neuen Gang ersetzt.
Der Biergarten (Schoofseggel-Alm) urig mit hellbraunen, schweren Holzbänken (mit Rückenlehne) und Tischen (6-10 Personen) Schreinerware, gefertigt aus ca. 5 cm starken Holzplanken, dazu dunkelblaue Sonnenschirme, die angenehmen Schatten spenden. Für Essensgäste stehen hier Besteck und Servietten in Bierkrügen auf den Tischen bereit.
(Auf eine wörtliche Übersetzung des Biernamens verzichte ich an dieser Stelle um keine Deaktivierung zu riskieren. Wer mehr darüber wissen möchte siehe http://www.schoofseggl.de)
Auf der Seeterrasse, hoch über dem Promenadenweg, kann man gemütlich sitzen, speisen und den Seeblick genießen, sowie besonders an Wochenenden die vorbeidefilierenden Passanten beobachten. Wegen des langen Weges von der Küche muss man hier beim Service kleine Abstriche machen (Kellner und Bedienungen sind halt auch nur Menschen), besonders dann wenn die Hälfte des Personals erkrankt ist und sich, wie an Pfingsten geschehen, nicht ausreichend Ersatz mehr findet (überall herrscht halt Personalmangel).
Der Sandstrand und die Kaiserloge - mit den aufgestellten Strandkörben hauptsächlich von Hotelgästen genutzt - weckt in manchen wohl Erinnerungen an den Ballermann. Die im Außenbereich - zwar relativ dezent - abgestrahlte Unterhaltungsmusik tut noch ein Übriges dazu. Zumindest während der Essenszeiten wäre eine andere Musikauswahl wünschenswert. Obwohl ich dazu auch meine Vorbehalte habe, möchte ich wegen diesem Punkt die Gesamtbewertung nicht versauen und gebe trotzdem 4 Sterne.
Weil die mit öffentlichen Mitteln (60.000 €) geförderte Toilettenanlage am Ebniseeparkplatz (ca. 100 m entfernt) nur sporadisch geöffnet wird, versuchen immer wieder Durchreisende, Spaziergänger und Badende die Hoteltoiletten zu nutzen, was diesen auch hin und wieder gelingt. Deren Hinterlassenschaften sind manchmal nicht sehr angenehm. Für die Gäste bedeutet das, die Unannehmlichkeit an der Theke den Toilettenschlüssel holen zu müssen.
Sauberkeit
Das alte Gebäude hat trotz Renovierung in Punkto Sauberkeit seine besonderen Tücken. Viele Ecken und Kanten, die man heute baulich vermeiden würde, ziehen einen erheblichen Aufwand nach sich. Trotz allem machen Gast- und Nebenräume und Toiletten einen saubereren Eindruck. Darunter fällt auch die Küche, in die ich einen Blick werfen konnte.