Besucht am 26.10.2019Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 29 EUR
Längst hat der Würzburger Maulaffenbäck Kult-Status erlangt – und das nicht nur aufgrund des skurrilen Namens. Der Legende nach stand der hier ansässige Bäcker immer dumm und bräsig in der Gegend herum, hielt also Maulaffen feil. Noch viel bemerkenswerter find ich persönlich die hiesige Tradition des „Bäcks“, einer praktischen Kreuzung zwischen Bäckerei und Weinstube, also einem Ort für alle Tageszeiten und alle Bedürfnisse, vielleicht einem fränkischen Pendant zum österreichischen Kaffeehaus. Beim Bäck kann man oft auch seine eigene Brotzeit mitbringen, beim Maulaffenbäck zum Beispiel vormittags zwischen 10 und 12 Uhr. Wie mir erzählt wurde, hat man dazu in der Vergangenheit gerne im Nachbargebäude beim Metzger eine Wurscht gekauft. Leider ist in diesem Haus heutzutage ein „Dean & de Luca“ untergebracht. Die Gentrifizierung hat also auch vor Würzburg nicht Halt gemacht.
Aber wieso eine eigene Brotzeit mitbringen, wenn die Speisekarte voller Köstlichkeiten ist? Weisswürste, Tellersülze, Leberklösschensuppe? Ripple und Knöchle? Flammkuchen und Griebenschmalzbrot? Vom regionalen Wein mal ganz zu schweigen. Dass dem Lockruf der Location die Hundertschaften folgen, müssen wir samstagabends leider selbst erleben. Zwar hat der Maulaffenbäck in den letzten Jahren mehrmals die Betreiber gewechselt (nicht immer zum Besten), aber er gilt nach wie vor als ein Hot Spot in Würzburg. Schon am frühen Abend finden wir keinen Platz mehr in der proppevollen Wirtsstube, die rustikal und zweckmässig eingerichtet ist. Hier steppt der Bär, ähh, der Maulaff! Nur mit eingezogenem Bauch kann man sich durch die Reihen schlängeln, doch eine Nachfrage beim Ober ergibt: keine Chance, alles voll, vielleicht am nächsten Tag erneut versuchen…
Doch wir lassen uns nicht abwimmeln und schnappen uns den letzten freien Tisch im Aussenbereich. Ein mutiger Schritt Ende Oktober. Die beiden Ober haben alle Hände voll zu tun, versorgen uns jedoch schon nach kurzer Wartezeit mit der Speisekarte und danach recht schnell mit dem Bestellten. Vielleicht ist es dem Migrationshintergrund der feschen Kellner geschuldet, vielleicht auch meinen eigenen mangelnden Fränkischkenntnissen, auf jeden Fall landet nicht ganz das Gewünschte auf unserem Tisch, aber das macht fast gar nichts. Getrunken wird auf jeden Fall ein Viertel Grauburgunder vom Teufelskeller für 5,20 Euro (überraschend nuancenreich und blumig) und ein Silvanerschorle für 3,70 Euro (eher flach und nichtssagend). Gegessen werden Blaue Zipfel ( in Essigsud gegarte Bratwürste) für etwas überteuerte 10,50 Euro. Sie entpuppen sich leider als latente Enttäuschung. Ich kenne die Zipfel eigentlich in kleinerer Variante, gut durchgezogen und aromatischer. Hier sind sie eher lauwarm und haben in der allgemeinen Hektik die Brühe nur zu kurz gesehen. Dazu wurde eine Portion Grupfter bestellt (die fränkische Variante des Obatzten), geliefert wird aber ein Rupfbrot (5,70 Euro), was allerdings eine interessante neue Erfahrung ergibt. Auf deftigem, mit Kümmel gewürztem Bauernbrot wird eine würzige Käse-Sahne-Butter-Mischung überbacken und mit Zwiebelscheiben garniert. Ist ziemlich mächtig und deftig, mundet aber gut. Der dazu bestellte Beilagensalat (4,20 Euro) entspricht eher dem Mittelmass, aber wer isst hier schon Salat?
In kulinarischer Sicht entspricht das Lokal nicht ganz seinem langjährigen Ruf, doch man ist sichtlich bemüht, die Legende aufleben zu lassen. An den Schoppengläsern baumelt ein kleines Plastikäffchen, das Wirtshausschild und das Logo tragen einen Affen zur Schau und es sind zahlreiche kostenlose Maulaffen-Postkarten im Umlauf, darunter eine mit dem lesenswerten, passenden Mundartgedicht. Ein Besuch des Lokals gehört daher zum Pflichtprogramm für jeden Würzburg-Touristen. Das wissen auch die vielen Asiaten, die hier zu Besuch sind. Es geht also ziemlich multikulti zu, manchmal auch ziemlich laut und weinselig – spätestens dann, wenn ein Akkordeonspieler die Gaststube beschallt und die schon etwas angeschickerten Gäste zu schunkeln anfangen. Es versteht sich von selbst, dass man hier mit Öffis oder zu Fuss anreisen sollte, aber das ist eh kein Problem bei der besten Innenstadtlage.
Längst hat der Würzburger Maulaffenbäck Kult-Status erlangt – und das nicht nur aufgrund des skurrilen Namens. Der Legende nach stand der hier ansässige Bäcker immer dumm und bräsig in der Gegend herum, hielt also Maulaffen feil. Noch viel bemerkenswerter find ich persönlich die hiesige Tradition des „Bäcks“, einer praktischen Kreuzung zwischen Bäckerei und Weinstube, also einem Ort für alle Tageszeiten und alle Bedürfnisse, vielleicht einem fränkischen Pendant zum österreichischen Kaffeehaus. Beim Bäck kann man oft auch seine eigene Brotzeit mitbringen,... mehr lesen
4.0 stars -
"Mit Wurscht und Weck zum Bäck" MinitarLängst hat der Würzburger Maulaffenbäck Kult-Status erlangt – und das nicht nur aufgrund des skurrilen Namens. Der Legende nach stand der hier ansässige Bäcker immer dumm und bräsig in der Gegend herum, hielt also Maulaffen feil. Noch viel bemerkenswerter find ich persönlich die hiesige Tradition des „Bäcks“, einer praktischen Kreuzung zwischen Bäckerei und Weinstube, also einem Ort für alle Tageszeiten und alle Bedürfnisse, vielleicht einem fränkischen Pendant zum österreichischen Kaffeehaus. Beim Bäck kann man oft auch seine eigene Brotzeit mitbringen,
Geschrieben am 05.05.2019 2019-05-05| Aktualisiert am
06.05.2019
Besucht am 04.05.2019Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 19 EUR
Der Maulaffenbäck ist hier bei GG noch ohne eine Rezension???
Das kann eigentlich gar nicht sein.
Oder doch, nach den mehrfachen Pächterwechseln in den letzten 15 Jahren ... ?
Also mein Mann war da schon vor mehr als 50 Jahren mit seiner Oma, wenn diese ihren Enkel auf einen Stadtbesuch vom Dorf nach Würzburg mitgenommen hatte.
Die bis heute noch zum Teil geltenden Besonderheiten für eine Einkehr dort sollte der interessierte Leser auf der Webseite des Hauses eruieren.
Parken kann man in der Nähe nur gebührenpflichtig, am besten gleich in der Tiefgarage am Marktplatz. Die Weinstube liegt in einer Seitengasse der Fussgängerzone von Würzburg. An warmen Tagen gibt es auch ein paar Tische entlang des Hauses in der Gasse.
Die Einrichtung drinnen beschreibt man am besten als "MUSEUMSÄHNLICH". Die ursprüngliche Einrichtung wurde selbst nach einigen Modernisierungsmaßnahmen liebevoll in den heutigen Gastbetrieb überführt.
Die ein oder andere Deko mag auf den ersten Blick etwas befremdlich auf den Erstbesucher wirken, aber das Gesamtbild wird spätestens beim zweiten Glas Wein etwas "einleuchtender".
Einen Platz zu bekommen ist nicht leicht, gerade, wenn man einen Spontanbesuch anstrebt. Aber da ist das Personal schon sehr eifrig und fast immer gelingt es, Neuankömmlinge an einem Tisch mit schon anwesenden Gästen dazuzusetzen. Mancher ist da vielleicht erst einmal etwas verdutzt, aber beim Frankenwein vom Randersackerer Weingut Brand kommt man schnell ins Gespräch und die Zeit vergeht dann, wie im Flug.
Als wir am 04.05.2019 abends nach einigen Besorgungen in der Stadt etwas Entspannung suchten, sind wir seit längerer Zeit wieder einmal hier eingekehrt. Und: Es erging auch uns wie gerade beschrieben; nur, dass wir an einen großen für vier Personen reservierten Tisch geleitet wurden an welchem noch zwei Plätze frei waren. Schade, dass wir während unseres gesamten Aufenthalts die Reservierenden nie zu Gesicht bekamen, aber viele tischsuchende Gäste abgewiesen werden mußten.
Die Karte lag bereits am Tisch und der Kellner nahm alsbald unsere Bestellung auf.
Meine Wahl fiel auf einen Hausschoppen ( Cuvee Müllerthurgau ) 0,25 ltr zu 3,60 € und mein Mann bestellte sich einen Silvaner 0,25 ltr zu 4,60 €, beide vom bereits erwähnten Weingut Brand aus Randersacker am Main.
Dazu orderten wir eine Häckerbrotzeit für 10,90 € mit zwei Tellern; Besteck wurde am Tisch bereits zusammen mit Servietten in einem Maßkrug vorgehalten.
Unsere beiden Weine kamen recht schnell bestens eingeschenkt und gut gekühlt.
Auf unsere Brotzeit mußten wir, wie andere Gäste auch auf ihre Essensbestellungen, relativ lange warten. Dafür wurden wir durch Quantität und Qualität mehr als entschädigt. Wir hatten, wie gesagt, eine Portion bestellt. Die gereichte Portion samt Brotscheiben war jedoch so groß, dass wir beide locker davon satt wurden. Und sowohl die Wurst- als auch die Schmalz- & Käsesorten schmeckten ausgezeichnet!
Am Nachbartisch hatte sich ein Gast ein Schäufele bestellt; als dieses serviert wurde, bereute mein Mann unsere kleine Bestellung sehr. Echt verlockend, was da so aufgetischt wurde.
Fazit: Wein sehr gut - Brotzeit ausgezeichnet - Portion sehr groß - uriges Ambiente - Stimmung sehr gut
Besuchsnachweis: Tisch 7 Gast 1 Datum 04.05.2019 19:26 Uhr Rechnung 13958 Summe : 19,10 €
Der Maulaffenbäck ist hier bei GG noch ohne eine Rezension???
Das kann eigentlich gar nicht sein.
Oder doch, nach den mehrfachen Pächterwechseln in den letzten 15 Jahren ... ?
Also mein Mann war da schon vor mehr als 50 Jahren mit seiner Oma, wenn diese ihren Enkel auf einen Stadtbesuch vom Dorf nach Würzburg mitgenommen hatte.
Die bis heute noch zum Teil geltenden Besonderheiten für eine Einkehr dort sollte der interessierte Leser auf der Webseite des Hauses eruieren.
Parken kann man... mehr lesen
4.0 stars -
"Alte Traditionsweinstube mit vielen Stammgästen" FränkinDer Maulaffenbäck ist hier bei GG noch ohne eine Rezension???
Das kann eigentlich gar nicht sein.
Oder doch, nach den mehrfachen Pächterwechseln in den letzten 15 Jahren ... ?
Also mein Mann war da schon vor mehr als 50 Jahren mit seiner Oma, wenn diese ihren Enkel auf einen Stadtbesuch vom Dorf nach Würzburg mitgenommen hatte.
Die bis heute noch zum Teil geltenden Besonderheiten für eine Einkehr dort sollte der interessierte Leser auf der Webseite des Hauses eruieren.
Parken kann man
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Aber wieso eine eigene Brotzeit mitbringen, wenn die Speisekarte voller Köstlichkeiten ist? Weisswürste, Tellersülze, Leberklösschensuppe? Ripple und Knöchle? Flammkuchen und Griebenschmalzbrot? Vom regionalen Wein mal ganz zu schweigen. Dass dem Lockruf der Location die Hundertschaften folgen, müssen wir samstagabends leider selbst erleben. Zwar hat der Maulaffenbäck in den letzten Jahren mehrmals die Betreiber gewechselt (nicht immer zum Besten), aber er gilt nach wie vor als ein Hot Spot in Würzburg. Schon am frühen Abend finden wir keinen Platz mehr in der proppevollen Wirtsstube, die rustikal und zweckmässig eingerichtet ist. Hier steppt der Bär, ähh, der Maulaff! Nur mit eingezogenem Bauch kann man sich durch die Reihen schlängeln, doch eine Nachfrage beim Ober ergibt: keine Chance, alles voll, vielleicht am nächsten Tag erneut versuchen…
Doch wir lassen uns nicht abwimmeln und schnappen uns den letzten freien Tisch im Aussenbereich. Ein mutiger Schritt Ende Oktober. Die beiden Ober haben alle Hände voll zu tun, versorgen uns jedoch schon nach kurzer Wartezeit mit der Speisekarte und danach recht schnell mit dem Bestellten. Vielleicht ist es dem Migrationshintergrund der feschen Kellner geschuldet, vielleicht auch meinen eigenen mangelnden Fränkischkenntnissen, auf jeden Fall landet nicht ganz das Gewünschte auf unserem Tisch, aber das macht fast gar nichts. Getrunken wird auf jeden Fall ein Viertel Grauburgunder vom Teufelskeller für 5,20 Euro (überraschend nuancenreich und blumig) und ein Silvanerschorle für 3,70 Euro (eher flach und nichtssagend). Gegessen werden Blaue Zipfel ( in Essigsud gegarte Bratwürste) für etwas überteuerte 10,50 Euro. Sie entpuppen sich leider als latente Enttäuschung. Ich kenne die Zipfel eigentlich in kleinerer Variante, gut durchgezogen und aromatischer. Hier sind sie eher lauwarm und haben in der allgemeinen Hektik die Brühe nur zu kurz gesehen. Dazu wurde eine Portion Grupfter bestellt (die fränkische Variante des Obatzten), geliefert wird aber ein Rupfbrot (5,70 Euro), was allerdings eine interessante neue Erfahrung ergibt. Auf deftigem, mit Kümmel gewürztem Bauernbrot wird eine würzige Käse-Sahne-Butter-Mischung überbacken und mit Zwiebelscheiben garniert. Ist ziemlich mächtig und deftig, mundet aber gut. Der dazu bestellte Beilagensalat (4,20 Euro) entspricht eher dem Mittelmass, aber wer isst hier schon Salat?
In kulinarischer Sicht entspricht das Lokal nicht ganz seinem langjährigen Ruf, doch man ist sichtlich bemüht, die Legende aufleben zu lassen. An den Schoppengläsern baumelt ein kleines Plastikäffchen, das Wirtshausschild und das Logo tragen einen Affen zur Schau und es sind zahlreiche kostenlose Maulaffen-Postkarten im Umlauf, darunter eine mit dem lesenswerten, passenden Mundartgedicht. Ein Besuch des Lokals gehört daher zum Pflichtprogramm für jeden Würzburg-Touristen. Das wissen auch die vielen Asiaten, die hier zu Besuch sind. Es geht also ziemlich multikulti zu, manchmal auch ziemlich laut und weinselig – spätestens dann, wenn ein Akkordeonspieler die Gaststube beschallt und die schon etwas angeschickerten Gäste zu schunkeln anfangen. Es versteht sich von selbst, dass man hier mit Öffis oder zu Fuss anreisen sollte, aber das ist eh kein Problem bei der besten Innenstadtlage.