Geschrieben am 30.12.2019 2019-12-30| Aktualisiert am
31.12.2019
Besucht am 30.12.2019Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 43 EUR
Nachdem der Karlsruher Chefguide kürzlich das Taumi für die Qualität seines rohen Fisches lobte, wir dieses aber noch gar nicht kannten, nutzten wir unseren heutigen Ausflug in die große Stadt, um diese Lücke zu schließen.
Das Taumi ist fürwahr ein bemerkenswertes Restaurant. Es liegt im Erdgeschoss eines metallenen Bürogebäudes in unmittelbarer Nachbarschaft des Zentrums für Kunst und Medien, und die Kunst- und Medienschaffenden der Stadt scheinen dies sonder Zahl zu goutieren. Es war am vorletzten Tag des Jahres jedenfalls gut voll, ich schätze mal zu zwei Dritteln.
Passend zum ZKM und seiner Umgebung ist das Taumi hochmodern eingerichtet. Neben einem wilden Wandgemälde mit roter Sonne dienen als Schmuck, warum auch immer, Raumteiler aus Birkenstämmen, aus denen ansatzlos Ahornblätter sprießen, wohl damit man nicht befürchten muss, bei Hans im Glück gelandet zu sein.
Dazu gab es noch einen enormen Weihnachtsbaum, der mit aggressiv blinkenden blauen LEDs orniert war, aber dessen Tage ja gezählt waren.
Ein freundlicher, schwarzgewandeter junger Mann bot uns freie Platzwahl; wir ließen uns gegenüber der Theke nieder, wo ein weiterer schwarzgewandeter junger Mann mächtige Fischbatzen sushi- und sashimitauglich portionierte und auf Schieferplatten arrangierte. Wir genießen es sonst immer, den Künstlern bei der Arbeit zuzuschauen; in diesem Fall war es nicht die beste Entscheidung, schon wegen des freien Blicks auf den Weihnachtsbaum. Dazu aber gleich mehr.
Wir überblätterten den vietnamesischen Teil der umfangreichen Karte und konzentrierten uns auf die Sushi. Die Wahl fiel auf eine Platte für zwei, die sich, ich erröte, Kamasutra nannte. Wir wagten nicht nachzufragen, wie diese indische Leibesübung zur Namenspatenschaft gekommen war. Der mit der deutschen Sprache etwas fremdelnde junge Mann – die Frage, ob wir die Kamasutra-Platte mit Unagi Sushi, also die mit Aal, Räucheraal, also mit dem langen Fisch, wie Schlange, aufstocken könnten, war nur mit ausladender Gestik zu vermitteln - hätte uns da wohl nicht weiterhelfen können. (Unagi Sushi gab es leider auch nicht.)
Der Fisch war wie erhofft gut. Der Lachs auf den Nigiri Sushi untadelig, der in der Tempura-Rolle schon ein bisschen durch. Die beiden Garnelen waren spürbar ermattet auf ihr Reislager niedergesunken. Die zweite Rolle hat uns überrascht, sie war nämlich mit Reispapier umwickelt, wohl um die vietnamesisch-japanische Freundschaft zu bekunden. Dass das Papier schon etwas zäh geworden war, erwies sich dann als hinderlich beim Abbeißen; die Scheiben waren nämlich zu groß, um sie mit Anstand am Stück in den Mund zu schieben. Puristen mögen auch bemängeln, dass der Kern dieser Rolle aus Surimi bestand; wir lassen uns da eigentlich ganz gerne bescheißen.
Obwohl die 36-Euro-Platte es noch geschafft hatte, uns satt zu kriegen, werden wir trotz der ordentlichen Sushi nicht wieder hingehen. Wenn ich das Taumi mit einem Wort beschreiben müsste, würde ich sagen: hektisch. In dem Restaurant herrscht ein Höllenlärm, zu dem auch der bereits erwähnte Sushikoch beitrug, indem er sich nicht scheute, über uns und noch einige andere Gäste hinweg mit Freunden des Hauses ein Gespräch zu führen.
Und es geht uns unglaublich auf die Nerven, wenn Kellner ihren Job im Laufschritt erledigen müssen. Wenn das wirklich nötig ist, dann stimmt die Personalplanung nicht; wenn es zeigen soll, wie man sich im Dienste des Gastes aufreibt, dann ist das Quatsch.
Die Suche nach Karlsruhes ultimativen Sushi geht also weiter.
Nachdem der Karlsruher Chefguide kürzlich das Taumi für die Qualität seines rohen Fisches lobte, wir dieses aber noch gar nicht kannten, nutzten wir unseren heutigen Ausflug in die große Stadt, um diese Lücke zu schließen.
Das Taumi ist fürwahr ein bemerkenswertes Restaurant. Es liegt im Erdgeschoss eines metallenen Bürogebäudes in unmittelbarer Nachbarschaft des Zentrums für Kunst und Medien, und die Kunst- und Medienschaffenden der Stadt scheinen dies sonder Zahl zu goutieren. Es war am vorletzten Tag des Jahres jedenfalls gut voll,... mehr lesen
3.0 stars -
"Running Sushi, mal anders" Oparazzo
Nachdem der Karlsruher Chefguide kürzlich das Taumi für die Qualität seines rohen Fisches lobte, wir dieses aber noch gar nicht kannten, nutzten wir unseren heutigen Ausflug in die große Stadt, um diese Lücke zu schließen.
Das Taumi ist fürwahr ein bemerkenswertes Restaurant. Es liegt im Erdgeschoss eines metallenen Bürogebäudes in unmittelbarer Nachbarschaft des Zentrums für Kunst und Medien, und die Kunst- und Medienschaffenden der Stadt scheinen dies sonder Zahl zu goutieren. Es war am vorletzten Tag des Jahres jedenfalls gut voll,
Besucht am 17.12.2018Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 33 EUR
Im Sommer 2017 war die Welt für Freunde asiatischer Kreuzüberküche - zumindest in der Südpfalz - noch halbwegs in Ordnung. Hatte man Lust auf optisch aufgemotzte Sushi-Burgen, kunstvoll arrangierte Sashimi-Teppiche oder dampfende vietnamesische Suppenschüsseln, fuhr man ins Zentrum des deutschen Durchschnittsbürgertums nach Haßloch (ja genau das mit dem Ferienpark), um dort nach tagelanger Vorreservierung einen der wenigen Plätze beim immer ausgebuchten Panasiaten „Koza“ zu erhaschen. Doch mittlerweile haben die Betreiber des Haßlocher Hot-Spots eine Dependance im nicht ganz so weit entfernten Landau eröffnet und damit eine Alternative geschaffen. Nicht ganz so cool und trendy wie das Original, aber unter gleichem Namen firmierend wird auch hier Tempura, Unagi und Co. effektvoll gehuldigt.
Der Erfolg dieses Konzepts: es ist einfach für jeden Geschmack etwas dabei. Selbst eingefleischte Fischverweigerer werden – Curry und Tofu sei Dank – hier fündig und alles wird sehr ansprechend auf die stylischen Schieferplatten geschichtet. Was wir damals noch nicht wussten: bereits im Oktober 2015 hatte im Landkreis Rastatt, genauer gesagt im südwestlich von Baden-Baden gelegenen Städtchen Bühl, ein Sushi-Freestyler namens „Taumi“ eröffnet. Der lief anscheinend so gut, dass seine Gründer binnen eines Jahres eine zweite Filiale in der weiter südlich gelegenen Kreisstadt Lahr (Schwarzwald) aufmachten. Wieder ein Jahr später im Dezember 2017 kam dann der dritte Taumi-Ableger in der Fächerstadt Karlsruhe dazu.
Hinter der erfolgreichen Asia-Kette steckt die UHADE International GmbH, die mit allem Möglichen handelt, Gastrobetriebe berät bzw. leitet und ihren Hauptsitz in Karlsruhe hat. Ihr Geschäftsführer, Dipl. Inf. Tien Dung Nguyen, entwickelte das Taumi-Konzept, bei dem sowohl thailändische und vietnamesische Gerichte, als auch außergewöhnliche Sushi-Kreationen im Mittelpunkt stehen. Nun ist ja Panasian-Cuisine mittlerweile zwischen aller Ess-Stäbchen und wer heute noch nicht weiß, was „Edamame“ ist, sollte multi-cuisinal gesehen lieber gleich bei einer kleinen Pizza Salami verweilen.
Vom kurzweiligen Bericht einer Karlsruher Food-Bloggerin namens „Adina“ angefixt, stapfte ich an einem Montagabend nach dem Besuch des unweit gelegenen Europabads zu Fuß die paar Meter dem ZKM (Zentrum für Kunst und Medien) entgegen. In einer kleinen Seitenstraße, die direkt zum Filmpalast am ZKM führt, befand sich das einladend beleuchtete Restaurant. Es war schon etwas später und der große Andrang schien bereits vorüber zu sein. Unweit der appetitanregenden Frischfischtheke ließ ich mich nieder. Da konnte ich den Sushimeistern beim „Front-Rolling“ zuschauen und hatte einen guten Blick auf die hübsch angerichteten Teller, die aus der benachbarten Küche kamen.
Nun, die Freundlichkeit des Personals war zwar nicht gerade überbordend, aber auch nicht spröde. Die dicke, in Kunstleder gebundene Speisenkarte, hielt ich alsbald in Händen. Niemand drängte mich zur Bestellung und so nahm ich mir ausreichend Zeit, das ansprechend bebilderte Angebot zu studieren. Vietnamesische Suppen, pfiffige Salate, Nudelgerichte aus Südvietnam (Bun), Thai-Curry, gedämpfte, frittierte oder gebackene Petitessen panasiatischer Provenienz, gegrillte Garnelen oder Entenbrust, frische Sommerrollen, süffiges Thunfischtatar, Udon-Nudeln mit Tofu sowie eine breite Palette an Sushi-Rolls (Inside-out, Tempura, etc.) und Sashimi-Platten. Bei letzteren konnte man die saftigen Lachs- und Thunfischscheiben auch angeflämmt bzw. flambiert genießen.
Eine mehr als reichliche Auswahl, die mir die Entscheidung nicht unbedingt erleichterte. Ein Schoppen Radler (4,50 Euro), dessen Bieranteil aus dem Hause Krombacher kam, half gegen den Durst. Mein Blick schweifte durch den sich langsam leerenden Gastraum. Die langen Holztische mit ihren einfachen, aber bequem gepolsterten Bänken ohne Rückenlehne wirkten wie bessere Bierbankgarnituren. Komfortabler muteten da die etwas bunt zusammengewürfelten Schalensitze sowie die von rotem Stoff überzogenen Wandbänke an. Sie brachten wenigstens etwas Farbe in das ansonsten eher steril erscheinende Industrie-Ambiente. Die grauen Wände, die dunkelgrau gestrichene Decke und die freiliegenden Lüftungsrohre boten den nüchternen Rahmen für ein zeitgemäß-schickes „Urban casual Design“, bei dem die Lampenformen nicht hätten unterschiedlicher ausfallen können.
Als Blickfang fungierte ein die komplette Stirnseite bedeckendes, hauptsächlich in Schwarz-weiß gehaltenes Wandbild, das mir ziemlich japanisch vorkam. Zu meiner Rechten werkelten im einheitlichen schwarzen Taumi-Dress die freundlichen Rohfischakrobaten ganz abgeklärt an den letzten Tellern des Abends. Dass es hier bei voller Hütte recht laut werden kann, leuchtete mir sofort ein. Die hohen Decken und das dichte Beisammensitzen tragen bei Hochbetrieb wohl kaum zu einem geringen Geräuschpegel bei. Ich hatte indes Glück und konnte das Taumi in angenehmer Akustik auf mich wirken lassen, da lediglich im rechten Flügel des langgestreckten Gastraums noch ein paar Gäste saßen.
Einer der letzten Teller war dann auch für mich bestimmt. Das Teil nannte sich „Crispy Rocket“ (17,90 Euro) und stellte eine gemischte Sushi- und Sashimi-Platte dar. Darauf befanden sich acht knusprig umhüllte Stücke von der mit Lachs und Avocado gefüllten Tempura Roll sowie jeweils zwei Thunfisch- bzw. Lachsnigiri. Natürlich gehörte zur Serienausstattung der „Knusperrakete“ eine Knetkugel aus Wasabi, eingelegter Ingwer (Gari) und das übliche, frisch geraspelte Rettich-Möhren-Stroh. Doch bevor ich mir diese mit reichlich Guacamole, Salsa Roja sowie einer nach Sesam und Ponzu schmeckenden Japan-Mayo ausgestattete Sushi-Kreation munden ließ, hatte ich mich schon im Vorfeld mit knusprigen vietnamesischen Frühlingsrollen (6 Euro) und gedämpften Dumplings mit Garnelen-Gemüse-Füllung (5 Euro) ausreichend akklimatisiert.
Zu den drei halbiert vor mir liegenden Frühlingsrollen wurde ein süßer Chili-Dip gereicht. Die Dim Sum tunkte ich in etwas Soja-Sauce. Das Kikkoman-Fläschchen stand ja schon auf dem Tisch. Geschmacklich war das alles nichts Aufregendes, aber für den ersten Happen auch kein Reinfall. Asialokale lassen sich ja generell als kulinarische Chamäleons bezeichnen. In der Anpassung an die Gaumen der Bewohner des jeweiligen Gastlandes sind sie unübertroffen. Behutsam und schonend stillen sie das Bedürfnis nach gemäßigter Exotik auf dem Teller. Und das geschieht ohne dass der Gast seinen eigenen kulinarischen Kosmos ernsthaft verlassen müsste.
Auch im Taumi bewegt man sich in vertrauter Geschmacksbandbreite. Mal prickelt es entschlossen salzig auf der Zunge, mal kitzelt es dann wieder süß-sauer am Gaumen. Immer ist etwas knackige Frische (leider nur als spärliche Teller-Deko) und „umamisierte“ Cremigkeit (meist Avocado) am Start. Serviert wird in europäisiertem Schärfegrad, denn pikant nachwürzen kann ja jeder nach Belieben. Ausreichend Knetmasse (Wasabi) und Sriracha-Sauce aus der Quetschflasche sind meist vorhanden oder können im Bedarfsfall nachgeordert werden.
Auch am Sushi-Teller gab es nichts zu meckern. Die Lachsscheibchen lagen „fat as usual“ auf ihren Reiskissen. Der Thunfisch schmolz zwar nicht auf der Zunge, hatte aber dennoch anständige Sashimi-Qualität vorzuweisen. Die frittierte Tempura-Rolle schmeckte eher nach den inflationär darüber gespritzten Soßen, als nach den von Reis ummantelten Füllstoffen (Lachs, Avocado, Frischkäse), aber das erwartet man auch nicht unbedingt anders.
Aufgrund seiner Nähe zum großen Filmpalast wird wohl so mancher aufrechte badische Kinogänger zum „langnasigen Chineasten“, der sich am panasiatischen Mischmasch erfreut und von den hübsch präsentierten Fischpreziosen keine Stäbchenbreite abweicht. Ein Besuch im Taumi lässt sich gut mit einem guten Film im ZKM-Palast oder mit ein paar schönen Stunden im Europabad kombinieren. Dafür lohnt dann auch die Fahrt über den Rhein. Nur wegen dem Essen muss das Tagesvisum nach Karlsruhe allerdings nicht beantragt werden. Da gibt es in Landau bzw. Haßloch Vergleichbares.
Im Sommer 2017 war die Welt für Freunde asiatischer Kreuzüberküche - zumindest in der Südpfalz - noch halbwegs in Ordnung. Hatte man Lust auf optisch aufgemotzte Sushi-Burgen, kunstvoll arrangierte Sashimi-Teppiche oder dampfende vietnamesische Suppenschüsseln, fuhr man ins Zentrum des deutschen Durchschnittsbürgertums nach Haßloch (ja genau das mit dem Ferienpark), um dort nach tagelanger Vorreservierung einen der wenigen Plätze beim immer ausgebuchten Panasiaten „Koza“ zu erhaschen. Doch mittlerweile haben die Betreiber des Haßlocher Hot-Spots eine Dependance im nicht ganz so weit... mehr lesen
3.5 stars -
"Angesagter Asia-Schuppen mit mächtig Fusionsdrang, der nicht nur Kinogänger erfreut" Ehemalige UserIm Sommer 2017 war die Welt für Freunde asiatischer Kreuzüberküche - zumindest in der Südpfalz - noch halbwegs in Ordnung. Hatte man Lust auf optisch aufgemotzte Sushi-Burgen, kunstvoll arrangierte Sashimi-Teppiche oder dampfende vietnamesische Suppenschüsseln, fuhr man ins Zentrum des deutschen Durchschnittsbürgertums nach Haßloch (ja genau das mit dem Ferienpark), um dort nach tagelanger Vorreservierung einen der wenigen Plätze beim immer ausgebuchten Panasiaten „Koza“ zu erhaschen. Doch mittlerweile haben die Betreiber des Haßlocher Hot-Spots eine Dependance im nicht ganz so weit
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Nachdem der Karlsruher Chefguide kürzlich das Taumi für die Qualität seines rohen Fisches lobte, wir dieses aber noch gar nicht kannten, nutzten wir unseren heutigen Ausflug in die große Stadt, um diese Lücke zu schließen.
Das Taumi ist fürwahr ein bemerkenswertes Restaurant. Es liegt im Erdgeschoss eines metallenen Bürogebäudes in unmittelbarer Nachbarschaft des Zentrums für Kunst und Medien, und die Kunst- und Medienschaffenden der Stadt scheinen dies sonder Zahl zu goutieren. Es war am vorletzten Tag des Jahres jedenfalls gut voll, ich schätze mal zu zwei Dritteln.
Passend zum ZKM und seiner Umgebung ist das Taumi hochmodern eingerichtet. Neben einem wilden Wandgemälde mit roter Sonne dienen als Schmuck, warum auch immer, Raumteiler aus Birkenstämmen, aus denen ansatzlos Ahornblätter sprießen, wohl damit man nicht befürchten muss, bei Hans im Glück gelandet zu sein.
Dazu gab es noch einen enormen Weihnachtsbaum, der mit aggressiv blinkenden blauen LEDs orniert war, aber dessen Tage ja gezählt waren.
Ein freundlicher, schwarzgewandeter junger Mann bot uns freie Platzwahl; wir ließen uns gegenüber der Theke nieder, wo ein weiterer schwarzgewandeter junger Mann mächtige Fischbatzen sushi- und sashimitauglich portionierte und auf Schieferplatten arrangierte. Wir genießen es sonst immer, den Künstlern bei der Arbeit zuzuschauen; in diesem Fall war es nicht die beste Entscheidung, schon wegen des freien Blicks auf den Weihnachtsbaum. Dazu aber gleich mehr.
Wir überblätterten den vietnamesischen Teil der umfangreichen Karte und konzentrierten uns auf die Sushi. Die Wahl fiel auf eine Platte für zwei, die sich, ich erröte, Kamasutra nannte. Wir wagten nicht nachzufragen, wie diese indische Leibesübung zur Namenspatenschaft gekommen war. Der mit der deutschen Sprache etwas fremdelnde junge Mann – die Frage, ob wir die Kamasutra-Platte mit Unagi Sushi, also die mit Aal, Räucheraal, also mit dem langen Fisch, wie Schlange, aufstocken könnten, war nur mit ausladender Gestik zu vermitteln - hätte uns da wohl nicht weiterhelfen können. (Unagi Sushi gab es leider auch nicht.)
Der Fisch war wie erhofft gut. Der Lachs auf den Nigiri Sushi untadelig, der in der Tempura-Rolle schon ein bisschen durch. Die beiden Garnelen waren spürbar ermattet auf ihr Reislager niedergesunken. Die zweite Rolle hat uns überrascht, sie war nämlich mit Reispapier umwickelt, wohl um die vietnamesisch-japanische Freundschaft zu bekunden. Dass das Papier schon etwas zäh geworden war, erwies sich dann als hinderlich beim Abbeißen; die Scheiben waren nämlich zu groß, um sie mit Anstand am Stück in den Mund zu schieben. Puristen mögen auch bemängeln, dass der Kern dieser Rolle aus Surimi bestand; wir lassen uns da eigentlich ganz gerne bescheißen.
Obwohl die 36-Euro-Platte es noch geschafft hatte, uns satt zu kriegen, werden wir trotz der ordentlichen Sushi nicht wieder hingehen. Wenn ich das Taumi mit einem Wort beschreiben müsste, würde ich sagen: hektisch. In dem Restaurant herrscht ein Höllenlärm, zu dem auch der bereits erwähnte Sushikoch beitrug, indem er sich nicht scheute, über uns und noch einige andere Gäste hinweg mit Freunden des Hauses ein Gespräch zu führen.
Und es geht uns unglaublich auf die Nerven, wenn Kellner ihren Job im Laufschritt erledigen müssen. Wenn das wirklich nötig ist, dann stimmt die Personalplanung nicht; wenn es zeigen soll, wie man sich im Dienste des Gastes aufreibt, dann ist das Quatsch.
Die Suche nach Karlsruhes ultimativen Sushi geht also weiter.