Geschrieben am 14.02.2018 2018-02-14| Aktualisiert am
15.02.2018
Besucht am 11.02.2018Besuchszeit: Abendessen 6 Personen
Rechnungsbetrag: 260 EUR
Karneval, das bedeutet meine Frau und ich sind nicht in Rheine, im Münsterland oder sonst wo in NRW! Wir suchen uns einen Fleck in Deutschland, in dem die Reformation dem Karnevalstreiben zuverlässig den Garaus gemacht hat! Und dieses Jahr passte es gut, nach Schwaben zu fahren, der Schwiegervater hatte Geburtstag, gute Ausrede jede Einladung zu einer Karnevalsfeier bei uns in Rheine auszuschlagen.
Am Sonntagabend vor dem Rosenmontag hatte er seinen Clan zum gemeinsamen Abendessen eingeladen. Selbst in Pfullingen wurde es schwierig an diesem Sonntagabend einen Tisch für 6 Personen zu buchen. Er dehnte den Suchradius entsprechend aus und wurde im angrenzenden Reutlingen fündig, es sollte in das Hotel Restaurant Achalm gehen. Wie ich so bin, schaute ich mich vorher mal auf der HP um und das erste was ich im Bereich des Restaurants erblickte war: Aufgrund umfangreicher Renovierungsarbeiten, ergeben sich in unserem Restaurant folgende Änderungen......
Oh je, hatte er etwa einen Deal gemacht, günstiger Speisen auf der Baustelle? Zuzutrauen wäre es ihm. Ich war gehörig skeptisch, als wir uns von Pfullingen auf den Weg zur Achalm machten.
Die Achalm ist der Reutlinger Hausberg, und egal wie das Essen sein würde, der Blick von der Achalm hinunter auf Reutlingen und Pfullingen ist schon spektakulär, im Dunklen wie im Hellen. Üblicherweise ist das Restaurant vom Hotelneubau getrennt gelegen, aber weil wie schon gesagt, das Restaurantgebäude renoviert wurde, ging es am oben gezeigten Veranstaltungsbereich vorbei zum Hoteleingang
Der Hotelbau ist recht neu und sehr edel und ansprechend gestaltet, irgendwie sehen diese designbetonten "upper midclass" Hotels alle gleich aus, wenn sie in den letzten paar Jahren gebaut wurden. Gibt es nur noch einen Innenarchitekt, der alle macht? Nun denn, es ging weiter zum Frühstücksbuffetbereich mit offener Küche. Im ersten Moment fürchtete ich, wir müssten auf den Frühstückplätzen speisen, eingedeckt waren sie. Der Bereich hatte sehr wenig Flair. Zum Glück aber wies der Service nach dem verkünden des Namens in die entgegengesetzte Richtung und wir erblickten einen abgetrennten Raum
Das sah schon schöner aus. Mit warmen Töne Holztönen war der Raum eingerichtet worden. Design und Atmosphäre passten. Wir nahmen an unserem Tisch an der Fensterfront nach Reutlingen hinaus Platz
Ich war erleichtert, hier konnte man einen schönen Abend verbringen, abseits der Küchengeräusche und dem Frühstücksraumflair gegenüber. Der Service nahm uns die Garderobe ab und geleitete uns zum Tisch. Eine Frage nach einem Aperitif wurde verneint, trinkt der Schwabe nie, und die Weinkarte stattdessen verlangt. Weinauswahl fällt in diesem Familienkreis immer schwer, das Familienoberhaupt ist militanter Lemberger & Trollinger halbtrocken aus der 1 Liter Flasche Trinker, dass verträgt sich schwer mit dem Geschmack eines Spätburgunder aus dem Barrique Trinker. Die Weinkarte im Haus ist gut sortiert und so nahm ich mal das Angebot in Augenschein. Gewählt wurde letztendlich ein Wein aus dem VDP Weingut Wöhrwag (der leckere Lemberger GG aus der Adlerwirtschaft Franz Keller war noch gut im Gedächtnis),
eine Cuvee mit Namen Moritz von 2016, trocken, aber sehr fruchtbetont. Und tatsächlich war der für alle Geschmäcker ein guter Kompromiss. Das war also schon mal geschafft, also zu den Speisen. Die Karte ist recht kompakt, zwei DIN A4 Seiten, einsehbar auf der HP, und hat eine sehr schwäbische Ausrichtung. Ob die Karte auch im Restaurant so bleibt, kann ich nicht sagen. Eine Tagesempfehlung wurde noch verkündet, geschmorte Ochsenbäckchen. Vorstellen will ich die von meiner Frau und mir erwählten Gerichte. Vorweg für meine Frau Kräftige Brühe vom Rind mit Flädle und Schnittlauch. Serviert wurde ihr eine tadellose Rinds-Bouillon mit viel Flädlestreifen drin und frischem Schnittlauch obenauf. Da gab es nichts zu meckern an der Suppe. Für mich sollte es sein Achalm Probierere: eine hausgemachte geschmelzte Maultasche mit Bratensoße und Kartoffelsalat. Schwaben pur, Maultasche gefüllt mit einer Kalbsfarce, lecker, mit einer Bratensauce drauf. Sehr lecker, das können sie wirklich in Schwaben, der Kartoffelsalat, lau warm und schlotzig. Ein bisschen Salat noch, war das fast zu viel für ein Vorspeise und ein "Probiererle"! Zwischen den Gängen der zu jedem Hauptgang servierte Beilagensalat
Frisch und knackig, gut gemacht, schlecht serviert, der Salat war nicht verzehrgeeignet per Messer und Gabel in seiner großblättrigen Darreichung. Nach dem der Salat dann verzehrt war, unsere Hauptgerichte geschmortes Ochsenbäckchen mit Spätzle und Rahmwirsing. Ich vernahm keine Klage über das servierte Gericht bei meiner Frau. Das Fleisch butterzart geschmort gefiel, ebenso wie die Sauce. Für mich ein schwäbischer Klassiker
ich hatte verlangen nach einem guten Stück Rindfleisch, pur bekommt man es nicht in der Achalm, sondern nur als Zwiebelrostbraten. Bestellt hatte ich den Zwiebelrostbraten medium rare, ist ja letztendlich nichts anderes als ein Roastbeef ertränkt in Bratensauce. Der Gargrad war gut getroffen
wie bei allen Tischgenossen wurden die hausgemachten Spätzle separat serviert. Diese Spätzle waren eher Bandnudeln, so lang waren die. In den Topf waren die nicht geschabt worden, eher grob geschnitten nach dem ausrollen des Teigs. Wieder ein Problem, weil die "Nudeln" so lang waren, dass die Kleidung extrem gefährdet war, durch Bratensauce verunreinigt zu werden, wenn sie auf der Gabel zum Mund geführt wurden. Oben auf dem Braten noch reichlich "geschmelzte" Zwiebel, war das ein zwiespältiger Genuss. Das Fleisch war ohne Tadel in Qualität und Zubereitung, ob Spätzle so sein müssen, wie sie waren, war Gegenstand einer Diskussion am Tisch, geschmeckt haben sie. Aber ich ziehe ein gutes Stück Rindfleisch pur genossen vor, da muss kein halber Liter Bratensauce darüber. Das kann ich aber der schwäbischen Küche in der Achalm nicht vorwerfen. Allgemein wurde das Essen gelobt. Dessert gab es auch noch, hier lasse ich mal die Bilder sprechen
Ob Creme Brulee, rote Grütze klassisch mit Vanilleeis oder ein Sorbet aufgegossen mit einem Rieslingsekt, alle Desserts wurden sehr gelobt. Zwischenfazit Küche, gute, sehr schwäbische Kochkunst, wenn man die mag, findet die Küche ihre Liebhaber.
Sehr erfreulich an besagtem Sonntagabend die Serviceleistung. Die junge Chefin der Servicetruppe hatte ihre Leute im Griff, korrigierte sofort sich anbahnende Fehle rund war selber tadellos ausgebildet. Vom präsentieren der Karten, über das öffnen des Weines bis hin zu stetem im Auge haben des Gastes war das eine sehr gute Leistung und verdient ein Extralob! Das hat man nicht mehr so häufig! Fein!
Fazit meines Besuches in der Achalm. Gute, qualitätsbewußte, sehr schwäbische ausgerichtete Küche. Wer die sucht, ist hier sehr gut aufgehoben. Mir persönlich ist die Küche ein wenig zu sehr auf die Regionalität ausgerichtet und auf das Bewährte. Da fehlt mir ein bisschen das Kreative und Neue. Alles im Allem war das okay bis gut!
Karneval, das bedeutet meine Frau und ich sind nicht in Rheine, im Münsterland oder sonst wo in NRW! Wir suchen uns einen Fleck in Deutschland, in dem die Reformation dem Karnevalstreiben zuverlässig den Garaus gemacht hat! Und dieses Jahr passte es gut, nach Schwaben zu fahren, der Schwiegervater hatte Geburtstag, gute Ausrede jede Einladung zu einer Karnevalsfeier bei uns in Rheine auszuschlagen.
Am Sonntagabend vor dem Rosenmontag hatte er seinen Clan zum gemeinsamen Abendessen eingeladen. Selbst in Pfullingen wurde es schwierig... mehr lesen
Achalm Hotel & Restaurant
Achalm Hotel & Restaurant€-€€€Restaurant, Hotel, Partyservice071214820Achalm (Gewand) 2, 72766 Reutlingen
3.5 stars -
"Gute schwäbische Küche" Carsten1972Karneval, das bedeutet meine Frau und ich sind nicht in Rheine, im Münsterland oder sonst wo in NRW! Wir suchen uns einen Fleck in Deutschland, in dem die Reformation dem Karnevalstreiben zuverlässig den Garaus gemacht hat! Und dieses Jahr passte es gut, nach Schwaben zu fahren, der Schwiegervater hatte Geburtstag, gute Ausrede jede Einladung zu einer Karnevalsfeier bei uns in Rheine auszuschlagen.
Am Sonntagabend vor dem Rosenmontag hatte er seinen Clan zum gemeinsamen Abendessen eingeladen. Selbst in Pfullingen wurde es schwierig
Geschrieben am 15.01.2017 2017-01-15| Aktualisiert am
15.01.2017
Besucht am 10.01.2017Besuchszeit: Abendessen 3 Personen
Das Restaurant Achalm liegt in luftiger Aussichtslage am Südwesthang des gleichnamigen Reutlinger Hausbergs. Besonders in der Abenddämmerung ist die Sicht wirklich hinreißend. Das moderne Gebäude mit seiner großen Glasfassade und der davor liegenden Terrasse ist konsequent auf diesen Ausblick hin ausgerichtet.
Ich war seit langer Zeit heute Abend mal wieder hier aufgrund eines Geschäftsessens.
Ambiente / Sauberkeit
Der Saal ist angenehm hoch mit einer großen Glasfront. Die Tische haben genügend Abstand um eine gewisse Intimität zu wahren, allerdings fehlt jegliche schallschluckende Unterteilung und so dürfte es bei voller Besetzung recht laut werden. Die Einrichtung wirkt sehr stilvoll und in sich stimmig. Tische mit Stofftischdecken und Kerzen, bequeme Stühle und dezente Kunstwerke an den Wänden vermitteln ein modernes gehobenes Ambiente.
Vor dem Eingang befindet sich eine große Sonnenterrasse die gleichermaßen von der tollen Aussicht profitiert.
Der Innenraum wirkte sauber und gepflegt, auch die Toiletten waren vollkommen in Ordnung.
Bedienung
Das Servicepersonal war von Anfang bis Ende freundlich und überaus aufmerksam. Man wechselte sich untereinander ab und dachte gut mit. Da machte es gar nichts, dass wir zweimal nacheinander nach Nachtisch- oder Kaffeewünschen gefragt wurden. Soviel Aufmerksamkeit wünscht man sich in manch anderem Haus vergebens.
Essen / Trinken
Die Speisekarte repräsentiert überwiegend gehobene deutsche Küche mit Schwerpunkt auf edlen Fleischgerichten. Jetzt im Winter findet sich darunter zusätzlich allerlei vom Wild. Es gibt jedoch auch ausgefallene vegetarische Gerichte, ein wenig Fisch und die in Schwaben übliche Vesperkarte für rastende Wanderer oder solche, die nur eine preisgünstige Kleinigkeit zu sich nehmen möchten. Im Eingangsbereich sind weitere Tagesempfehlungen auf einer Tafel angeschrieben.
Wir entschieden uns für folgende Gerichte: Rote Bete Carpaccio mit gratiniertem Ziegenkäse, Apfel-Kresse Salat und Baguette Carpaccio vom Rind mit Rucola, Parmesanflocken und Stangenweißbrot Rehrücken an Wachholdersoße mit Spätzle, Kräutersaiblingen, Preiselbeerbirne und Salatteller Bratapfel-Crumble mit Vanillesoße und Mandeleis Schwarzwaldeisbecher
Zu Beginn trank ich einen leckeren alkoholfreien Hugo, da ich bei den derzeitigen winterlichen Straßenverhältnissen lieber halbwegs klaren Kopf behalten wollte. Als meine Kollegen dann ihre Vorspeise serviert bekamen, durfte ich auch schon mal mit meinem Beilagensalat beginnen. Dieser war frisch angemacht, sehr vielseitig und für einen Hauptspeisenbegleiter überraschend reichhaltig.
Der wenig später servierte Rehrücken erwies sich als gute Wahl. Wunderbar zart und innen saftig rosa, dazu handgemachte Spätzle und ein würzige Sauce. Da wurde einem richtig warm zumute an diesem winterlichen Abend. Dazu noch ein paar angebratene Kräutersaiblinge und eine Preiselbeerbirne machten daraus ein überaus reichhaltiges Hauptgericht. Da hat sich der Wind anscheinend etwas gedreht gegenüber den eher überschaubaren Portionen bei meinem letzten Besuch vor ein paar Jahren. Umso besser, da das Preisniveau doch recht gehoben ist. Dazu trank ich einen badischen Spätburgunder, der gut mit dem Wild harmonierte, aber leider ein wenig zu warm war.
Zum Nachtisch dann noch ein gelungenes Bratapfel-Crumble mit einer hervorragende dickcremigen Vanillesauce und sahnigem Mandeleis aus dem Lautertal. Zum Glück hatte ich keine Vorspeise gewählt, und konnte so dieses gehaltvolle Dessert noch guten Gewissen genießen.
Fazit
Die Küche bewegt sich auf hohem Niveau und kann mittlerweile mit dem traumhaften Ambiente Schritt halten. Der Service umsorgt die Gäste freundlich und aufmerksam. Das Preisniveau liegt etwas höher, ist jedoch der gebotenen Gesamtleistung angemessen. Ich werde in Zukunft sicherlich ab und zu wieder vorbeischauen
Das Restaurant Achalm liegt in luftiger Aussichtslage am Südwesthang des gleichnamigen Reutlinger Hausbergs. Besonders in der Abenddämmerung ist die Sicht wirklich hinreißend. Das moderne Gebäude mit seiner großen Glasfassade und der davor liegenden Terrasse ist konsequent auf diesen Ausblick hin ausgerichtet.
Ich war seit langer Zeit heute Abend mal wieder hier aufgrund eines Geschäftsessens.
Ambiente / Sauberkeit
Der Saal ist angenehm hoch mit einer großen Glasfront. Die Tische haben genügend Abstand um eine gewisse Intimität zu wahren, allerdings fehlt jegliche schallschluckende Unterteilung und... mehr lesen
Achalm Hotel & Restaurant
Achalm Hotel & Restaurant€-€€€Restaurant, Hotel, Partyservice071214820Achalm (Gewand) 2, 72766 Reutlingen
4.0 stars -
"Gehobene Gastlichkeit in unvergleichlicher Lage" DerOlli69Das Restaurant Achalm liegt in luftiger Aussichtslage am Südwesthang des gleichnamigen Reutlinger Hausbergs. Besonders in der Abenddämmerung ist die Sicht wirklich hinreißend. Das moderne Gebäude mit seiner großen Glasfassade und der davor liegenden Terrasse ist konsequent auf diesen Ausblick hin ausgerichtet.
Ich war seit langer Zeit heute Abend mal wieder hier aufgrund eines Geschäftsessens.
Ambiente / Sauberkeit
Der Saal ist angenehm hoch mit einer großen Glasfront. Die Tische haben genügend Abstand um eine gewisse Intimität zu wahren, allerdings fehlt jegliche schallschluckende Unterteilung und
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
Datenschutz-Einstellungen
Hier können Sie festlegen, wie wir Ihre Daten verwenden dürfen. Bitte beachten Sie, dass auf Basis Ihrer Einstellungen womöglich nicht mehr alle Funktionen zur Verfügung stehen.
Unbedingt erforderliche Technologien
Um Sicherheit gewährleisten, Missbrauch verhindern und Inhalte und Anzeigen technisch sowie unsere Services wie von Ihnen gewünscht bereitstellen zu können, sind folgende Technologien erforderlich.
Produkte oder Inhalte technisch bereitstellen
z.B. Session für Warenkorb, Favoriten, letzte Bestellungen ...
Google Maps
z.B. Integration von Google Maps Standorten über iFrame- / Javascript Technologie im internen Bereich an erforderlichen Stellen.
Google Anzeigen
z.B. die kostenlose Nutzung unserer Website ist nur mit Google Adsense Werbeanzeigen möglich.
Performance Cookies
Mithilfe dieser Cookies können wir Besuche und Traffic-Quellen zählen, damit wir die Leistung unserer Website messen und verbessern können. Sie geben uns Aufschluss darüber, welche Seiten beliebt und weniger beliebt sind und wie sich Besucher auf der Website bewegen.
Google Analytics
z.B. Erfassung der Seitenaufrufe, Verweildauer usw.
Google Tag Manager
z.B. Erfassen von Events (Warenkorb, Bestellprozess, Aktionen usw.)
Facebook Pixel
z.B. Erfassen von Events (Warenkorb, Bestellprozess, Aktionen usw.)
Multimediale Cookies
Diese Cookies ermöglichen es uns, die Funktionalität und individuelle Gestaltung zu verbessern, beispielsweise von integrierten Videos und virtuellen 360° Rundgängen. Ohne diese Cookies können einige oder alle dieser Funktionen nicht ordnungsgemäß funktionieren.
Youtube Videos
z.B. Integration von Youtube Videos über iFrame Technologie.
Google Maps
z.B. Integration von Google Maps Standorten über iFrame- / Javascript Technologie.
Google Maps 360° Rundgänge
z.B. Integration von Google Maps 360° Rundgängen per Javascript
Marketing Cookies
Diese Cookies ermöglichen es uns, auf die Benutzerinteressen abgestimmte Werbung einzublenden.
Am Sonntagabend vor dem Rosenmontag hatte er seinen Clan zum gemeinsamen Abendessen eingeladen. Selbst in Pfullingen wurde es schwierig an diesem Sonntagabend einen Tisch für 6 Personen zu buchen. Er dehnte den Suchradius entsprechend aus und wurde im angrenzenden Reutlingen fündig, es sollte in das Hotel Restaurant Achalm gehen. Wie ich so bin, schaute ich mich vorher mal auf der HP um und das erste was ich im Bereich des Restaurants erblickte war: Aufgrund umfangreicher Renovierungsarbeiten, ergeben sich in unserem Restaurant folgende Änderungen......
Oh je, hatte er etwa einen Deal gemacht, günstiger Speisen auf der Baustelle? Zuzutrauen wäre es ihm. Ich war gehörig skeptisch, als wir uns von Pfullingen auf den Weg zur Achalm machten.
Die Achalm ist der Reutlinger Hausberg, und egal wie das Essen sein würde, der Blick von der Achalm hinunter auf Reutlingen und Pfullingen ist schon spektakulär, im Dunklen wie im Hellen. Üblicherweise ist das Restaurant vom Hotelneubau getrennt gelegen, aber weil wie schon gesagt, das Restaurantgebäude renoviert wurde, ging es am oben gezeigten Veranstaltungsbereich vorbei zum Hoteleingang
Der Hotelbau ist recht neu und sehr edel und ansprechend gestaltet, irgendwie sehen diese designbetonten "upper midclass" Hotels alle gleich aus, wenn sie in den letzten paar Jahren gebaut wurden. Gibt es nur noch einen Innenarchitekt, der alle macht? Nun denn, es ging weiter zum Frühstücksbuffetbereich mit offener Küche. Im ersten Moment fürchtete ich, wir müssten auf den Frühstückplätzen speisen, eingedeckt waren sie. Der Bereich hatte sehr wenig Flair. Zum Glück aber wies der Service nach dem verkünden des Namens in die entgegengesetzte Richtung und wir erblickten einen abgetrennten Raum
Das sah schon schöner aus. Mit warmen Töne Holztönen war der Raum eingerichtet worden. Design und Atmosphäre passten. Wir nahmen an unserem Tisch an der Fensterfront nach Reutlingen hinaus Platz
Ich war erleichtert, hier konnte man einen schönen Abend verbringen, abseits der Küchengeräusche und dem Frühstücksraumflair gegenüber. Der Service nahm uns die Garderobe ab und geleitete uns zum Tisch. Eine Frage nach einem Aperitif wurde verneint, trinkt der Schwabe nie, und die Weinkarte stattdessen verlangt. Weinauswahl fällt in diesem Familienkreis immer schwer, das Familienoberhaupt ist militanter Lemberger & Trollinger halbtrocken aus der 1 Liter Flasche Trinker, dass verträgt sich schwer mit dem Geschmack eines Spätburgunder aus dem Barrique Trinker. Die Weinkarte im Haus ist gut sortiert und so nahm ich mal das Angebot in Augenschein. Gewählt wurde letztendlich ein Wein aus dem VDP Weingut Wöhrwag (der leckere Lemberger GG aus der Adlerwirtschaft Franz Keller war noch gut im Gedächtnis),
eine Cuvee mit Namen Moritz von 2016, trocken, aber sehr fruchtbetont. Und tatsächlich war der für alle Geschmäcker ein guter Kompromiss. Das war also schon mal geschafft, also zu den Speisen. Die Karte ist recht kompakt, zwei DIN A4 Seiten, einsehbar auf der HP, und hat eine sehr schwäbische Ausrichtung. Ob die Karte auch im Restaurant so bleibt, kann ich nicht sagen. Eine Tagesempfehlung wurde noch verkündet, geschmorte Ochsenbäckchen. Vorstellen will ich die von meiner Frau und mir erwählten Gerichte. Vorweg für meine Frau
Kräftige Brühe vom Rind mit Flädle und Schnittlauch. Serviert wurde ihr eine tadellose Rinds-Bouillon mit viel Flädlestreifen drin und frischem Schnittlauch obenauf. Da gab es nichts zu meckern an der Suppe. Für mich sollte es sein
Achalm Probierere: eine hausgemachte geschmelzte Maultasche mit Bratensoße und Kartoffelsalat. Schwaben pur, Maultasche gefüllt mit einer Kalbsfarce, lecker, mit einer Bratensauce drauf. Sehr lecker, das können sie wirklich in Schwaben, der Kartoffelsalat, lau warm und schlotzig. Ein bisschen Salat noch, war das fast zu viel für ein Vorspeise und ein "Probiererle"! Zwischen den Gängen der zu jedem Hauptgang servierte Beilagensalat
Frisch und knackig, gut gemacht, schlecht serviert, der Salat war nicht verzehrgeeignet per Messer und Gabel in seiner großblättrigen Darreichung. Nach dem der Salat dann verzehrt war, unsere Hauptgerichte
geschmortes Ochsenbäckchen mit Spätzle und Rahmwirsing. Ich vernahm keine Klage über das servierte Gericht bei meiner Frau. Das Fleisch butterzart geschmort gefiel, ebenso wie die Sauce. Für mich ein schwäbischer Klassiker
ich hatte verlangen nach einem guten Stück Rindfleisch, pur bekommt man es nicht in der Achalm, sondern nur als Zwiebelrostbraten. Bestellt hatte ich den Zwiebelrostbraten medium rare, ist ja letztendlich nichts anderes als ein Roastbeef ertränkt in Bratensauce. Der Gargrad war gut getroffen
wie bei allen Tischgenossen wurden die hausgemachten Spätzle separat serviert. Diese Spätzle waren eher Bandnudeln, so lang waren die. In den Topf waren die nicht geschabt worden, eher grob geschnitten nach dem ausrollen des Teigs. Wieder ein Problem, weil die "Nudeln" so lang waren, dass die Kleidung extrem gefährdet war, durch Bratensauce verunreinigt zu werden, wenn sie auf der Gabel zum Mund geführt wurden. Oben auf dem Braten noch reichlich "geschmelzte" Zwiebel, war das ein zwiespältiger Genuss. Das Fleisch war ohne Tadel in Qualität und Zubereitung, ob Spätzle so sein müssen, wie sie waren, war Gegenstand einer Diskussion am Tisch, geschmeckt haben sie. Aber ich ziehe ein gutes Stück Rindfleisch pur genossen vor, da muss kein halber Liter Bratensauce darüber. Das kann ich aber der schwäbischen Küche in der Achalm nicht vorwerfen. Allgemein wurde das Essen gelobt. Dessert gab es auch noch, hier lasse ich mal die Bilder sprechen
Ob Creme Brulee, rote Grütze klassisch mit Vanilleeis oder ein Sorbet aufgegossen mit einem Rieslingsekt, alle Desserts wurden sehr gelobt. Zwischenfazit Küche, gute, sehr schwäbische Kochkunst, wenn man die mag, findet die Küche ihre Liebhaber.
Sehr erfreulich an besagtem Sonntagabend die Serviceleistung. Die junge Chefin der Servicetruppe hatte ihre Leute im Griff, korrigierte sofort sich anbahnende Fehle rund war selber tadellos ausgebildet. Vom präsentieren der Karten, über das öffnen des Weines bis hin zu stetem im Auge haben des Gastes war das eine sehr gute Leistung und verdient ein Extralob! Das hat man nicht mehr so häufig! Fein!
Fazit meines Besuches in der Achalm. Gute, qualitätsbewußte, sehr schwäbische ausgerichtete Küche. Wer die sucht, ist hier sehr gut aufgehoben. Mir persönlich ist die Küche ein wenig zu sehr auf die Regionalität ausgerichtet und auf das Bewährte. Da fehlt mir ein bisschen das Kreative und Neue. Alles im Allem war das okay bis gut!