Besucht am 04.12.2018Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 14 EUR
Da uns unser Reisebus an unserem dritten und letzten Tag in Leipzig erst um 16.30 Uhr abholen kam, konnten wir den Tag nochmal so richtig genießen. Nach dem wieder erstklassigen Frühstück im Hotel checkten wir schon kurz nach 10 Uhr aus, um auch noch der Leipziger Geschäftswelt unsere Aufwartung zu machen. Unser Reisegepäck wurde im Hotel deponiert und los ging‘s.
Nachdem wir so ziemlich sämtliche Kaufhäuser, Filialisten sowie Boutiquen der Innenstadt abgeklappert hatten und doch tatsächlich klamottenmäßig fündig wurden, kehrten wir in Hotelnähe in die Cafébar in der Reichsstraße ein. Zum einen wollten wir uns aufwärmen, zum anderen noch die letzten anderthalb Stunden bis zur Heimreise überbrücken.
In den drei Tagen sind wir schon ein paarmal an dieser Location vorbeigelaufen und haben sie uns vorgemerkt. Auch ein Blick auf deren Website war vielversprechend.
Ein paar hartgesottene Raucher saßen auf Bänken vor dem Café und wurden auch bedient. Wir wollten ins Warme, also rein in die gute Stube.
Zwei Stufen hoch, Tür auf, einen dicken Vorhand etwas zur Seite geschoben, und schon waren wir mittendrin. Unser Blick schweifte durch den Gastraum. Oh je, nichts frei. Jedoch ein Lichtblick, an einem 4er-Tisch wurde bezahlt. Währenddessen schauten wir uns schon mal die Kuchentheke an. Die Auswahl war nicht mehr so üppig. Doch in einer Vitrine standen noch eine nicht angeschnittene Mandarinen-Schmand-Torte sowie ein unversehrter Mohn-Käse-Kuchen. Genau das Richtige für uns.
Mittlerweile war der Bezahlvorgang an dem ins Auge gefassten Tisch erledigt und wir kaperten den Tisch, während die freundliche Bedienung die Utensilien der Vorgänger wegräumte und den Tisch noch von den Krümeln der Vorgänger mit einem Wischtuch befreite. Dabei vergaß sie nicht, uns freundlich zu begrüßen, um sich direkt danach zu entfernen. Auf dem Tisch standen etliche Aufsteller bzw. lagen Karten der Angebote. Wir schauten mal kurz rein, aber unsere Wahl war ja schon vorher getroffen.
Mohn-Käse-Kuchen
den Mohn-Käse-Kuchen für mich. Dazu je einen großen Cappuccino. Dies gaben wir der freundlichen Dame kund, und es dauerte nicht lange bis die Bestellung serviert wurde. Ein freundliches Guten Appetit kam aus ihrem Munde. Danach schaute sie immer mal wieder bei uns vorbei, ob es schmeckt, ob alles recht sein oder ob wir noch einen Wunsch hätten. Trotz des vollen Hauses agierten die Servicekräfte freundlich, stressfrei und kompetent. Unserem Bezahlwusch wurde zügig nachgekommen. Die einzelnen Komponenten in ein Handgerät getippt, das aber keinen Bon auswarf.
Die frischen Torten- bzw. Kuchenstücke (je 3,- €) waren von ausgezeichneter Qualität. Der Cappuccino (je 4,20 €) schön heiß, wie er sein soll. Das PLV erstklassig. Touri-Abzocke nicht ansatzweise erkennbar. Da gibt man gerne ein gutes Trinkgeld.
Das Ambiente gefiel uns ganz gut. Eine detaillierte Beschreibung erspare ich mir. Die Gästeschar bestand überwiegend aus ein paar Studenten oder einheimischen jungen Müttern mit Kleinkindern, aber auch betagten Gästen. Ein paar Touristen sind wohl wie wir auch dort eingekehrt. Ich denke aber mal, dass das Central, da in einer Seitenstraße gelegen, von Touristen kaum wahrgenommen wird.
Fazit:
Während unsere Aufenthaltes mussten immer mal wieder neu eintretende Gäste kehrt Marsch machen, da nicht ein Stuhl oder Sessel mehr frei war. Dies ist ein Beleg dafür, dass hier Qualität geboten wird und eine angenehme Atmosphäre einen umgibt.
Da uns unser Reisebus an unserem dritten und letzten Tag in Leipzig erst um 16.30 Uhr abholen kam, konnten wir den Tag nochmal so richtig genießen. Nach dem wieder erstklassigen Frühstück im Hotel checkten wir schon kurz nach 10 Uhr aus, um auch noch der Leipziger Geschäftswelt unsere Aufwartung zu machen. Unser Reisegepäck wurde im Hotel deponiert und los ging‘s.
Nachdem wir so ziemlich sämtliche Kaufhäuser, Filialisten sowie Boutiquen der Innenstadt abgeklappert hatten und doch tatsächlich klamottenmäßig fündig wurden, kehrten... mehr lesen
Central | Restaurant & Cafébar
Central | Restaurant & Cafébar€-€€€Restaurant, Cafebar03411492370Reichsstraße 2, 04109 Leipzig
4.0 stars -
"Zu empfehlende Cafébar mit Restaurant, etwas abseits vom Touristenstrom!" Ehemalige UserDa uns unser Reisebus an unserem dritten und letzten Tag in Leipzig erst um 16.30 Uhr abholen kam, konnten wir den Tag nochmal so richtig genießen. Nach dem wieder erstklassigen Frühstück im Hotel checkten wir schon kurz nach 10 Uhr aus, um auch noch der Leipziger Geschäftswelt unsere Aufwartung zu machen. Unser Reisegepäck wurde im Hotel deponiert und los ging‘s.
Nachdem wir so ziemlich sämtliche Kaufhäuser, Filialisten sowie Boutiquen der Innenstadt abgeklappert hatten und doch tatsächlich klamottenmäßig fündig wurden, kehrten
Geschrieben am 10.12.2018 2018-12-10| Aktualisiert am
10.12.2018
Besucht am 03.12.2018Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 62 EUR
Zweiter Tag unseres Leipzig-Besuchs. Nach einem opulenten Frühstück in unserem Hotel machten wir uns zu Fuß auf den Weg zur Nikolai-Kirche. Deutsche Geschichte über die Ereignisse vor der Wende bis kurz nach der Wende war äußerst interessant auf etlichen großen Tafeln zu lesen. Wir hielten wir uns deshalb fast eine ganze Stunde im Kirchengebäude auf. Danach machten wir uns auf den Weg zum Leipziger Hauptbahnhof, der mit seinen vielen Geschäften über mehrere Etagen durch verschiedene Eingänge zu betreten ist. Das muss man mal gesehen haben. Da hat der Soli was wirklich Feines vollbracht. Man kann sich aber auch ganz leicht verlaufen. Als wir wieder auf dem richtigen Weg waren, ging es zu Fuß schnurstracks zu Auerbachs Keller in der Mädler-Passage. Christbaum am Ende der Passage
Nachdem wir uns am Sonntagabend auf dem Weihnachtsmarkt gestärkt hatten, sollte heute eine Einkehr in Leipzigs berühmtester Lokalität unseren Hunger stillen. Ein Besuch in Leipzigs berühmtester Lokalität hatten wir uns schon zu Hause vorgenommen, wohl wissend, dass der Auerbachs Keller eine reine Touristenattraktion ist. Das kann man schon auf der umfangreichen Website des Restaurants lesen.
Entsprechend einer amerikanischen Studie rangiert Auerbachs Keller unter den 10 bekanntesten Gaststätten der Welt derzeit auf Rang 5 nach:
1. Münchner Hofbräuhaus (schon mehrmals dort eingekehrt)
2. Caesar‘s Palace in Las Vegas (1996 in einer Siegfried und Roy-Show gewesen)
3. Café Sacher in Wien (auch schon konsultiert und die Sachertorte genossen)
4. Hard Rock Café, L. A. (1996 betreten am 1. Tag einer 4-wöchigen USA-Rundreise mit einem Mietwagen)
5. Auerbachs Keller Leipzig (durfte deshalb nicht fehlen, wenn man schon mal in Leipzig ist)
Goethe war hier, weil man schon lange vor seiner Zeit zu sagen pflegte: „Wer nach Leipzig zur Messe gereist, ohne auf Auerbachs Hof zu gehen, der schweige still, denn das beweist: Er hat Leipzig nicht gesehn.“ Die beiden Herren bewachen den Eingang
Reserviert hatten wir nicht, brauchten wir auch nicht, denn als wir um 15.30 Uhr ins Restaurant gingen, waren noch nicht oder nicht mehr viele Gäste anwesend. Der Keller hat durchgehend von 11 Uhr bis 21 geöffnet.
Eine resolute weibliche Servicekraft empfing uns nach dem Betreten des Kellers und fragte freundlich nach einer Reservierung. Wir verneinten. Sie führte uns daraufhin wortlos an einen kleinen Tisch, direkt vor einer Nische, der mit vier Stühlen umrahmt war, aber für zwei Personen gerade noch ausreichend schien. Nische hinter unserem Tisch heißt Studierzimmer
Sie wartete bis wir unsere Jacken ausgezogen hatten und fragte direkt nach unseren Getränkewünschen. Das war uns dann doch zu schnell, und ich äußerte den Wunsch nach einer Karte. Sie nickte kurz und entschwand. Nach einer längeren Wartezeit kam dann ein Kellner an unseren Tisch und brachte uns Speisen- sowie Getränkekarte. Er wartete an unserem Tisch, bis wir uns für die Getränke entschieden hatten. Irgendwie wirkte er gelangweilt und leicht mürrisch, als er dann unsere Bestellung von je einem Paulaner Hefeweizen hell aufnahm. Diese schlug mit je 4,80 € zu Buche.
Nachdem er sich entfernte, widmeten wir uns der Speisekarte. Als er dann wiederum nach geraumer Zeit unsere beiden Biere top eingeschenkt und gekühlt servierte, fragte er in jetzt überraschend freundlicher Art nach unseren Essenswünschen. Unser Hunger war um diese Uhrzeit noch nicht sehr groß. So wählten wir beide die Rehmedaillons (160 g) vom Rehrücken mit Kartoffelgratin und Gemüse (26,20 €). Er fragte nach unserem gewünschten Gargrad. Wir wünschten uns beide medium. Nach angenehmer Wartezeit wurden die beiden Gerichte von ihm serviert und uns einen guten Appetit gewünscht. Zwischendurch schaute er immer mal wieder an unserem Tisch vorbei und fragte nach, ob alles recht sei.
Die 160 g verteilten sich auf zwei kleine Medaillons. Der Gargrad war perfekt getroffen. Das gut gewürzte Fleisch ließ sich gut schneiden und auch kauen. Das Gemüse in Form von Brokkoli, Rosenkohl sowie Champignons war bissfest. Die Rotweinsauce schmeckte gut dazu. Einzig das Kartoffelgratin gab Anlass zu einer Kritik unsererseits, da dieser viel zu helle Batzen auch noch ziemlich roh wirkte. Beim Abräumen der Teller und der Frage, ob es denn geschmeckt hat, gab ich ihm zu verstehen, dass die Küche bei Kartoffelgratin noch etwas üben muss. Ansonsten hat alles geschmeckt. Ich bekam ein „der eine Gast will es hell, der andere Gast dunkler, das ist das Problem“, von ihm entgegnet. Leider ist das Kartoffelgratin auf dem Foto nicht zu sehen. Rehmedaillons vom Rücken
Während wir speisten und danach noch gemütlich unsere Hefeweizen austranken, wuselten die immer zahlreicher zu sehenden Servicekräfte durch die Räumlichkeit und stellten diverse Tische zusammen, damit die eingegangenen Reservierungen für den Abend problemlos gemeistert werden. So orderten wir dann auch die Rechnung, die aus einem ordentlichen Kassenbon bestand.
Das Kellergewölbe wurde von der geschätzten Kollegin Lavandula schon ausführlich beschrieben, so dass ich mir diese Arbeit schenke.
Das Ambiente strahlte trotz aufkommender Hektik beim Personal eine gewisse ruhige Atmosphäre aus. Von einem Lärmpegel meilenweit entfernt, an der Sauberkeit gab es nichts zu bemängeln.
Mein Fazit:
Wie der Zufall es will, konnten wir mit dem Besuch des Auerbach Kellers damit die Einkehr in den laut Auerbach Website fünf bekanntesten Restaurants weltweit zu den Akten legen. Bei den weltweit besten Restaurants wird Auerbachs Keller wohl nicht unter den ersten fünftausend auftauchen.
Unser Aufenthalt war jetzt nicht was Besonderes, das Essen, den Service, das Ambiente usw. betreffend, aber das Gefühl im fünftbekanntesten Restaurant der Welt gesessen und gespeist zu heben, überwog dann doch den insgesamt durchschnittlichen Eindruck.
Zweiter Tag unseres Leipzig-Besuchs. Nach einem opulenten Frühstück in unserem Hotel machten wir uns zu Fuß auf den Weg zur Nikolai-Kirche. Deutsche Geschichte über die Ereignisse vor der Wende bis kurz nach der Wende war äußerst interessant auf etlichen großen Tafeln zu lesen. Wir hielten wir uns deshalb fast eine ganze Stunde im Kirchengebäude auf. Danach machten wir uns auf den Weg zum Leipziger Hauptbahnhof, der mit seinen vielen Geschäften über mehrere Etagen durch verschiedene Eingänge zu betreten ist. Das... mehr lesen
Auerbachs Keller · Restaurant Großer Keller
Auerbachs Keller · Restaurant Großer Keller€-€€€Restaurant0341216100Grimmaische Straße 2-4, 04109 Leipzig
3.5 stars -
"Erwartungen im Vorfeld einigermaßen erfüllt, mehr aber nicht!" Ehemalige UserZweiter Tag unseres Leipzig-Besuchs. Nach einem opulenten Frühstück in unserem Hotel machten wir uns zu Fuß auf den Weg zur Nikolai-Kirche. Deutsche Geschichte über die Ereignisse vor der Wende bis kurz nach der Wende war äußerst interessant auf etlichen großen Tafeln zu lesen. Wir hielten wir uns deshalb fast eine ganze Stunde im Kirchengebäude auf. Danach machten wir uns auf den Weg zum Leipziger Hauptbahnhof, der mit seinen vielen Geschäften über mehrere Etagen durch verschiedene Eingänge zu betreten ist. Das
Besucht am 17.11.2018Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 58 EUR
Wohl dem, der nach einer winterlichen Wanderung (auf das Weinbiet) die Gastlichkeit Gimmeldingens beim „Winzer“ genießen darf. Diesmal war es nämlich nicht der Gimmeldinger Steinbruch, der uns in den oberhalb Neustadts gelegenen Ortsteil mit den vielen Mandelbäumen lockte. Das Outdoorklettern macht gerade Winterpause und so behilft man sich mit weniger vertikalen Naturerlebnissen. Wandern am Haardtrand bzw. im Pfälzerwald ist da immer eine beliebte Alternative, die nicht minder hungrig macht. Wie gut, dass wir an jenem Samstagabend einen Tisch in der heimeligen Gastwirtschaft im Ortskern des Weinörtchens reserviert hatten.
Schon von außen heißt einem die wohlig beleuchtete Gaststube aufs herzlichste willkommen. Noch schnell ein Blick in den Schaukasten mit den Speiseangeboten und dann an paar Meter an rustikalen Fassböden vorbei ins Innere des behaglich eingerichteten Weinlokals. Das Interieur hat sich seit meinem letzten Besuch im Sommer vor zwei Jahren nicht verändert. Der alte Kachelofen, das viele dunkle Holz an Decke und Wänden, die massiven Holzstühle mit ausgesägtem Loch (in Herz- oder Weinglasform) in der Rückenlehne und die holzverkleidete Sitznische gehören noch genauso zum Inventar wie Chefkoch Stefan Braun. Nach wie vor setzt dieser bei der Ausgestaltung des Raumes weniger auf Weinstubenfolklore, sondern auf schlichte Eleganz, was dem Innenleben des „Winzers“ gut steht. Der gute Wolfram S. hätte zu Lebzeiten wohl von solider Bürgerlichkeit ohne Schwäche fürs Modernistische gesprochen.
Früher führte Stefan Braun zusammen mit seiner Frau Helga die „Brezel“ im Zentrum von Neustadt und machte sich schon zu dieser Zeit mit ideenreicher Frischeküche einen Namen. Seit September 2009 betreibt er den Gimmeldinger Winzer und auch hier bleibt er seinem Stil treu. Neben ehrlicher Regionalkost, wie sie pfalzübergreifend in vielen Weinstuben serviert wird, bietet Braun herzhaft Gutbürgerliches, nicht selten mit elsässischen Akzenten. Von seiner Liebe zum Nachbarn zeugen Quiche, Schnecken, Baeckeoffe und Woigugelhupf.
Seine Frau Helga vermissten wir an jenem Novemberabend. Statt ihrer wurde der Service von zwei jungen Mädchen geschmissen. Beide redlich bemüht, um ihre Sache möglichst gut zu machen. Was sie an Professionalität vermissen ließen, machten sie mit jugendlichem Charme locker wett und so fühlten wir uns von den jederzeit freundlich agierenden Mädels gut umsorgt, wenngleich es auch manchmal etwas dauerte, bis wir eine der beiden zu Gesicht bekamen.
Wir waren recht früh dran und wurden zu unserem Tisch am Ende des Gastraums geführt. Von dort beobachtete ich, wie sich dieser nach und nach füllte. Als wir zweieinhalb Stunden später den Winzer wieder verließen, waren noch nahezu alle Tische (manche auch mit größeren Gruppen) belegt.
Die Beschaffenheit der Speisenkarte hätte gar nicht „oldschooler“ ausfallen können, steckten doch die bedruckten Listen in wenig kultiviert wirkenden Klarsichthüllen. Die Zweckmäßigkeit heiligte eben die Mittel. Gleich auf Seite 1 lockte ein übersichtliches Aperitifangebot mit Sherry, Campari, Ricard und Co zu Preisen, die den Appetit nicht verdarben. Das Glas Riesling Sekt vom Weingut August Ziegler aus Maikammer war für erfreuliche 4,50 Euro zu haben. Das Bier stammte von der 1846 in Ludwigshafen-Oggersheim gegründeten Privatbrauerei Gebr. Mayer. Ein Familienbetrieb, der sich heute „Mayer’s Brauwerk“ nennt und als mittlerweile in der fünften Generation geführter Hort handwerklich hergestellter Hopfenkaltschalen die älteste Braustätte der Pfalz darstellt.
Selbstverständlich stand bei der Getränkeauswahl das umfangreiche Weinangebot im Vordergrund. Wir sind schließlich hier in Gimmeldingen, wo so wohlklingende Großlagen wie Meerspinne und Mandelgarten zum Stolz der Mittelhaardt gehören. Stolleis, Ziegler, Steigelmann – dem Kenner durchaus bekannte Namen, deren Kreszenzen auch viertelweise für um die 5 Euro offen ausgeschenkt wurden.
Gegen den Durst behalf man sich mit einer Flasche Mineralwasser für zurückhaltende 2,90 Euro. Mayer‘s Kellerbier kam frisch vom Fass, also warum nicht mal antesten? Bier in Gimmeldingen – klang irgendwie antizyklisch, schmeckte aber richtig gut. Die 0,3l-Abfüllung stand später mit 3,80 Euro auf der Rechnung. Soweit galten unsere durstigen Seelen als gesättigt, aber auch die hungrigen sollten mit Gutem gefüllt werden.
Wir wollten uns ja nicht nur den Mund „amüsieren“, sondern hatten von der Wanderung richtig Hunger mitgebracht. Gleich bei der ersten Seite mit den Tagesempfehlungen (jeweils vier Vor- und Hauptspeisen plus ein Deesert) blieb ich hängen. Bauerngans, Grünkohlknödel, Wildschweinsaumagen und Elsässer Baeckeoffe versprachen deftige Winterkost. Doch auch das Standardrepertoire klang appetitanregend. Knusprig gebackene, pikante Pulled-Pork-Kroketten, Saumagencarpaccio, französische Zwiebelsuppe und jede Menge auf Sauerkraut gebettete Pfalz-Classics (Flääschknepp, Broodworscht, Saumaache unn nadierlich Läwwerkneedel) waren zu zivilen Preisen erhältlich.
Für gutbürgerlich gesinnte Carnivoren standen Wiener Schnitzel, argentinisches Rumpsteak, Winzersteak vom Schweinenacken und Schweinerückensteak mit Spätzle und Pfefferrahmsauce bereit. Mit 17,90 Euro markierte der entweder von Kräuterbutter oder Röstzwiebeln begleitete Fleischhappen aus Südamerika (inkl. Bratkartoffeln) die preisliche Obergrenze. Selbst das in der Butterpfanne gebratene Kalbsschnitzel kam mit Pommes frites und Salat nicht über lobenswerte 17,50 Euro hinaus.
Auf Nachfrage hin wurde die wahre Identität der „Rahmsuppe des Tages“ (5 Euro) geklärt. Um das feine Kartoffelcrèmesüppchen mit Einlage kam ich nicht herum. Aber auf den Feldsalat mit Kracherle und ausgelassenem Speck, Kirschtomaten und Wachtelei (7,90 Euro) wollte ich auch nicht verzichten. Also habe ich ganz locker nach Art und Weise meines Bremer Mentors zwei Vorspeisen bestellt. Man gönnt sich ja sonst nicht gerade viel. Meine nicht ganz so gierige Begleitung begnügte sich mit dem hausgebeizten Lachs an Kräutersauce und bunten Blattsalaten (11,50 Euro) vorweg.
Der in einem anderen Forum als „Elsassinator“ gefürchtete Schreiber dieser Zeilen outet sich hier mal als getreuer Verehrer der herzhaften bürgerlich-elsässischen Rustikalküche. Genau wie beim Pfälzer Pendant wird auch bei ihr getreu dem Motto „Im Einfachen liegt die Raffinesse“ aufgetischt. Schön, dass sich Küchenchef Stefan Braun dies zu Eigen macht und mit einigen typischen Spezialitäten aus der Nachbarregion aufwartet. So ein Elsässer Baeckeoffe, der stundenlang in einer traditionellen Steingutterrine gegart wird, ist schon eine besonders köstliche Deftigkeit, die einem in der Pfalz nicht so oft serviert wird.
Das nach dem Backofen des örtlichen Bäckers („Bäckerofen“) benannte Gericht, bei dem die weibliche Landbevölkerung mit ihren mit Fleisch, Kartoffeln und Gemüse gefüllten Tonterrinen die Restwärme des Bäckerofens ausnutzten (so die Überlieferung), gehört mittlerweile zum kulinarischen Erbe des Elsass. Seine verschiedenen, mürbe gegarten Fleischsorten (Rind, Lamm, Schwein), die sättigenden Kartoffeln und der aromatische Sud aus Gemüse und trockenem Weißwein machen ihn zu einem ganz besonderen Leckerbissen, der an kalten Tagen das Herz erwärmt.
Ungeachtet der beiden Vorspeisen entschied ich mich für den Elsass-Eintopf, auch wenn ich schon im Vorfeld um seine Mächtigkeit wusste. Die hierfür verwendeten Zutaten und der Aufwand bei der Zubereitung rechtfertigten allein seinen Preis, der mir mit 18,90 Euro keineswegs zu hoch erschien. Meine Begleitung bestellte im Hinblick auf ihr Magenvolumen wesentlich vernünftiger. Wie vor zwei Jahren sollten es auch diesmal wieder die Käsespätzle mit Röstzwiebeln und gemischtem Salat (8,90 Euro) sein.
Die Küche grüßte mit frischem Kräuterquark, zu dem sich dunkles Bauernbrot und ein paar Radieschen gesellten und der uns die Wartezeit aufs Essen etwas verkürzte. Die mit einem schmackigen Hackklops als Einlage gereichte Kartoffelsuppe duftete leicht nach Majoran und zeugte von solidem Handwerk beim Abschmecken. Zeitgleich mit ihr traf der feinsäuerlich angemachte Feldsalat ein, bei dem die buttrigen Croutons und der würzige Speck für ein kraftvolles Geschmacksbild sorgten. Auch die Dame gegenüber lobte ihren Lachsteller, der liebevoll zusammengestellt war und mit Produktfrische überzeugte. Der hausgebeizte Protagonist brillierte im Zusammenspiel mit einer leichten Kräutersauce und der dezent würzigen Vinaigrette der Blattsalate. Daneben steuerten Schnittlauch und Dill frische Noten bei. Cocktailtomate und Wachtelei rundeten den Teller stimmig ab.
Schon leicht vorgesättigt warteten wir gespannt auf unsere beiden Hauptgänge. Der Baeckeoffe dampfte mir ganz stilecht aus einer kleinen Tonterrine entgegen. Kaum hatte ich diese ihres Deckels entledigt, nahm ich dessen unverwechselbaren Fleischduft war. Die Säure des Weißweins: präsent. Der Wohlgeruch des Gemüses (Zwiebeln, Karotten, Lauch): betörend. Darüber ein Teppich aus herrlich zarten Pfälzer Kartoffelscheiben. Gewiss keine leichte Kost, aber ein glücklich machender, beherzt gewürzter Mikrokosmos guter Zutaten, die anscheinend genügend Zeit hatten, ihr Aroma schonend zu entfalten. Besonders der aus Wein, Fleisch- und Gemüsesaft gewonnene Sud schmeckte umwerfend. Umamifaktor 100! Ihm war es wohl in erster Linie zu verdanken, dass ich den Inhalt der Terrine bis auf den letzten Krümel verputzte.
Die schlotzig-cremigen Käsepätzle, die sich meine Begleitung munden ließ, habe ich schon beim letzten Bericht lobend erwähnt. Von der Portionsgröße her stimmig und was die Käseausstattung betraf mächtig, so das Fazit der komplett gesättigten Dame am Tisch.
Die Frage nach einem Nachtisch erübrigte sich genauso wie die Frage, ob wir dem Winzer mal wieder einen Besuch abstatten. Na, klar! Denn hier in Gimmeldingens Ortskern sind die Preise reell und das, was auf den Teller kommt, frisch und schmackhaft zubereitet. Gut, so einen traumhaften Blick in die Rheinebene wie vom nicht weit entfernten Moro hat man hier nicht. Dafür wird man aber anständig bedient und muss sich nicht über das PLV ärgern.
Wohl dem, der nach einer winterlichen Wanderung (auf das Weinbiet) die Gastlichkeit Gimmeldingens beim „Winzer“ genießen darf. Diesmal war es nämlich nicht der Gimmeldinger Steinbruch, der uns in den oberhalb Neustadts gelegenen Ortsteil mit den vielen Mandelbäumen lockte. Das Outdoorklettern macht gerade Winterpause und so behilft man sich mit weniger vertikalen Naturerlebnissen. Wandern am Haardtrand bzw. im Pfälzerwald ist da immer eine beliebte Alternative, die nicht minder hungrig macht. Wie gut, dass wir an jenem Samstagabend einen Tisch in der... mehr lesen
Gimmeldinger Winzer
Gimmeldinger Winzer€-€€€Restaurant0632160678Meerspinnstr. 24, 67435 Neustadt an der Weinstraße
4.5 stars -
"Urgemütlich, deftig, preiswert - bei diesem Winzer lässt es sich gut schlemmen!" Ehemalige UserWohl dem, der nach einer winterlichen Wanderung (auf das Weinbiet) die Gastlichkeit Gimmeldingens beim „Winzer“ genießen darf. Diesmal war es nämlich nicht der Gimmeldinger Steinbruch, der uns in den oberhalb Neustadts gelegenen Ortsteil mit den vielen Mandelbäumen lockte. Das Outdoorklettern macht gerade Winterpause und so behilft man sich mit weniger vertikalen Naturerlebnissen. Wandern am Haardtrand bzw. im Pfälzerwald ist da immer eine beliebte Alternative, die nicht minder hungrig macht. Wie gut, dass wir an jenem Samstagabend einen Tisch in der
Besucht am 02.12.2018Besuchszeit: Abendessen 5 Personen
In Gesamtkomplex des Bikini ist dieses Steaks House. Eben eine Restaurant-Kette...Im Inneren, wie alle anderen, die Speisekarte wie üblich.
Wir wurden eingeladen und dachten uns, mit einem Steak kannst Du dort nichts falsch machen. So ist es auch! Das "Mrs. Rumpsteak", 180 gr. Sirloin, genauso perfekt wie das "American Tenderloin", das Beste Stück und mit 250 gr.
Nichts an dem Fleisch und der Zubereitung auszusetzen. Perfekt, gut, lecker, gebraten wie gewünscht, das können sie!
Alles andere Durchschnitt. Die Bull Soup als Vorspeise war gerade mal warm, der Salat einfach, genauso langweilig wie die Dressings und die Pommes, dünn und auch nicht gerade heiß.
Hinzu kommt, dass die Bedienung nicht gerade flott ist.
Fazit, am besten ein Stück Fleisch mit einer Scheibe Brot, das reicht! ;-)
In Gesamtkomplex des Bikini ist dieses Steaks House. Eben eine Restaurant-Kette...Im Inneren, wie alle anderen, die Speisekarte wie üblich.
Wir wurden eingeladen und dachten uns, mit einem Steak kannst Du dort nichts falsch machen. So ist es auch! Das "Mrs. Rumpsteak", 180 gr. Sirloin, genauso perfekt wie das "American Tenderloin", das Beste Stück und mit 250 gr.
Nichts an dem Fleisch und der Zubereitung auszusetzen. Perfekt, gut, lecker, gebraten wie gewünscht, das können sie!
Alles andere Durchschnitt. Die Bull Soup als Vorspeise war gerade mal warm, der Salat einfach, genauso langweilig wie die Dressings und die Pommes, dünn und auch nicht gerade heiß.
Hinzu kommt, dass die Bedienung nicht gerade flott ist.
Fazit, am besten ein Stück Fleisch mit einer Scheibe Brot, das reicht! ;-)
BLOCK HOUSE Am Zoo Palast
BLOCK HOUSE Am Zoo Palast€-€€€Steakhouse03026558500Budapester Str. 42-50, 10787 Berlin
3.0 stars -
"Ja, Steaks können sie..." Ehemalige UserIn Gesamtkomplex des Bikini ist dieses Steaks House. Eben eine Restaurant-Kette...Im Inneren, wie alle anderen, die Speisekarte wie üblich.
Wir wurden eingeladen und dachten uns, mit einem Steak kannst Du dort nichts falsch machen. So ist es auch! Das "Mrs. Rumpsteak", 180 gr. Sirloin, genauso perfekt wie das "American Tenderloin", das Beste Stück und mit 250 gr.
Nichts an dem Fleisch und der Zubereitung auszusetzen. Perfekt, gut, lecker, gebraten wie gewünscht, das können sie!
Alles andere Durchschnitt. Die Bull Soup als Vorspeise war
Geschrieben am 09.12.2018 2018-12-09| Aktualisiert am
09.12.2018
Besucht am 02.12.20182 Personen
Rechnungsbetrag: 20 EUR
Beim Busunternehmen unseres Vertrauens haben wir eine kurze Reise vom 2. bis 4. Dezember nach Leipzig zum Weihnachtsmarkt gebucht.
Bei richtigem Sauwetter fuhr der Bus vom STEWA-Gelände in Kleinostheim um 8.30 Uhr los. Da es sich um einen Bistro-Bus handelte, haben wir im Bus das im Preis inkludierte Premium-Frühstück genossen und mit einem Prosecco auf hoffentlich drei schöne Tage in Leipzig angestoßen. Bei unserer Ankunft um 12.30 Uhr vor dem Radisson Blu Hotel am Augustusplatz regnete es leicht. Die gebuchten Zimmer waren aber noch nicht bezugsfertig, so konnten wir erst ab 15 Uhr einchecken. Kein Problem, unser Gepäck wurde in einem Abstellraum des Hotels abgestellt und schon ging es zu Fuß über die Straße direkt ins weihnachtliche Vergnügen.
Nachdem wir die Weihnachtsstände in der Grimmaischen Straße beschnupperten, suchten wir uns ein trockenes Plätzchen. Unsere Wahl fiel auf das Café Kandler an der Thomaskirche, da ja schon die geschätzte Kollegin Lavandula hier auf GG ihre Eindrücke von dem Café niederschrieb.
Im Gegensatz zu ihrer Rezi war das Café prall voll mit Gästen. Unser Glück war, dass kurz nach unserem Eintritt ins Café ein Tisch direkt an der Wand mit Blick auf die Kuchentheke und Übersicht auf das komplette Café frei wurde. Sofort nahmen wir diesen in Beschlag.
Die Mädels vom Service hatten einiges zu tun, und so dauerte es eine Weile bis sich eine Bedienung zu uns an den Tisch gesellte. Da wir die Wartezeit nutzten und uns die Angebote der Kuchentheke anschauten und auch einen Blick in die Speisenkarte warfen, konnte sie, nachdem sie uns freundlich begrüßte, sofort unsere Bestellung aufnehmen.
Für meinen Wunsch nach einem Stück sogenannter Bachtorte (4,- €) wurde die Torte später frisch angeschnitten. Auch ich nahm als Ergänzung noch ein Petit Four. Als Getränk orderten wir jeweils einen Cappuccino (3,40 €). Bachtorte plus Petit Four
Nach unserer Bestellung tat sich einige Zeit nichts mehr. Ein ständiges Kommen und Gehen forderte die Servicekräfte ordentlich. Die Wartezeit nutzte ich zu einem Gang auf die Toilette, die sich im Kellergeschoss befindet. Eine Treppe führt nach unten. Ein Schild weist darauf hin, dass die Türen bitte geschlossen sein sollen. Das war auch bitter nötig, damit der wirklich unangenehme Geruch der sich in den Sanitärräumen ausbreitete, nicht auch noch den Weg nach oben ins Café findet. Nach meiner Rückkehr an unseren Tisch tat sich immer noch nichts. Aber was soll‘s, wir hatten ja Zeit, saßen im Warmen und Trockenen, waren auch nicht auf der Flucht.
Gut Ding will Weile haben, und so kamen dann nach ca. 20 Minuten unsere Tortenstücke an den Tisch. Der Cappuccino dauert noch etwas, wurde uns offeriert. Nun ja, es dauerte etwas länger, so dass wir schon mal anfingen zu essen.
Wir waren beide äußerst zufrieden, die Torten schmeckten ausgezeichnet, frisch. Die beiden Petit Four auch. Der etwas verspätet dargereichte Cappuccino war schön heiß und von der besseren Sorte.
Unserem Bezahlwusch wurde übrigens zügig nachgekommen, denn der Strom von Gästen ebbte nicht ab und jeder frei werdende Tisch wird gleich wieder besetzt.
Fazit:
An einem Weihnachtsmarkt-Sonntag die Wartezeit aufs Einchecken im Hotel ordentlich überbrückt und insgesamt einen durchwachsenen Eindruck von unserer Einkehr ins Café Kandler mitgenommen.
Beim Busunternehmen unseres Vertrauens haben wir eine kurze Reise vom 2. bis 4. Dezember nach Leipzig zum Weihnachtsmarkt gebucht.
Bei richtigem Sauwetter fuhr der Bus vom STEWA-Gelände in Kleinostheim um 8.30 Uhr los. Da es sich um einen Bistro-Bus handelte, haben wir im Bus das im Preis inkludierte Premium-Frühstück genossen und mit einem Prosecco auf hoffentlich drei schöne Tage in Leipzig angestoßen. Bei unserer Ankunft um 12.30 Uhr vor dem Radisson Blu Hotel am Augustusplatz regnete es leicht. Die gebuchten Zimmer... mehr lesen
Cafe Kandler an der Thomaskirche - Stammhaus
Cafe Kandler an der Thomaskirche - Stammhaus€-€€€Restaurant, Cafe, Konditorei0341 2132181Thomaskirchhof 11, 04109 Leipzig
3.5 stars -
"Sehr leckere Torten, freundlicher, aber leicht überforderter Service!" Ehemalige User
Beim Busunternehmen unseres Vertrauens haben wir eine kurze Reise vom 2. bis 4. Dezember nach Leipzig zum Weihnachtsmarkt gebucht.
Bei richtigem Sauwetter fuhr der Bus vom STEWA-Gelände in Kleinostheim um 8.30 Uhr los. Da es sich um einen Bistro-Bus handelte, haben wir im Bus das im Preis inkludierte Premium-Frühstück genossen und mit einem Prosecco auf hoffentlich drei schöne Tage in Leipzig angestoßen. Bei unserer Ankunft um 12.30 Uhr vor dem Radisson Blu Hotel am Augustusplatz regnete es leicht. Die gebuchten Zimmer
Aus Altersgründen, so hört man, wird die Lokalität zum Jahresende geschlossen.
Schade!
Aus Altersgründen, so hört man, wird die Lokalität zum Jahresende geschlossen.
Schade!
Cafe Restaurant Haus Bärwinkel
Cafe Restaurant Haus Bärwinkel€-€€€Restaurant, Cafe, Ausflugsziel020522156Höhenweg 38, 45529 Hattingen
stars -
"Zum Jahresende wird der Betrieb aufgegeben!" Ehemalige UserAus Altersgründen, so hört man, wird die Lokalität zum Jahresende geschlossen.
Schade!
Besucht am 15.11.2018Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 28 EUR
Zugegeben, es war schon ein seltsames Gefühl, als ich nach über 20 Jahren die Stufen des ehemaligen Ratskellers zu Kandel hinunterstieg, um nach so langer Zeit mal wieder dort einzukehren. Schon damals in den wilden 90ern war hier eine Pizzeria, die in Anlehnung an den heimeligen Gewölbekeller den Namen „La Grotta“ trug. Diese war eine durchaus beliebte Adresse für knusprige Teigfladen italienischer Provenienz und eine willkommene Alternative zur damals oft ausgebuchten Pizzeria Da Angelo im nicht weit entfernten Tabakdorf Hayna (bei Herxheim).
Seit 1998 betreibt die Familie Pisano die urige Taverne und seitdem zählt das „La Taverna“ zu den kulinarischen Verlässlichkeiten der südpfälzischen Kleinstadt. Wer keine Lust auf deftige griechische Fleischkost („Sto Castello“ schräg gegenüber), knusprige halbe Hähnchen („Drei Mohren“ quasi ums Eck) oder gehobenere Kreativküche („Zum Riesen“ die Hauptstraße runter) hat, ist hier immer noch gut aufgehoben.
Am Interieur hat sich jedenfalls wenig geändert. Und so wurde es ein erfreulich gemütlicher Abend, den wir in einer lauschigen Ecke zwischen unverputzten Sandsteinwänden bzw. unter rotem Backsteingewölbe verbrachten. Von kleineren Unzulänglichkeiten beim Essen einmal abgesehen, fühlten wir uns im alten Ratskeller gut aufgehoben. Hätten wir da schon die Pizza probiert, wäre die Rechnung auch kulinarisch aufgegangen, zumal bei einem Folgebesuch zur Mittagszeit ihre fluffig-saftige Konsistenz an alte Zeiten erinnerte und auch geschmacklich nichts zu wünschen übrig ließ.
So viel zur Vorgeschichte und dem „Drumherum“. Heute wird die Pizzeria von Paula Pisano alleine geführt. Nach der Trennung von ihrem Mann Guiseppe, der seit diesem Jahr in der Herxheimer „Galerie“ für italienische Momente sorgt, eine mutige Entscheidung. Doch die jungen Servicekräfte italienischer Herkunft signalisieren familiären Zusammenhalt, ohne den die Trattoria wahrscheinlich nicht mehr existieren würde.
Der Empfang fiel an jenem Donnerstagabend angenehm freundlich aus. Wir durften uns ein ruhiges Plätzchen in einem der vielen behaglichen Winkel des Gastraumes aussuchen und hielten auch bald die Speisenkarten in unseren Händen. Der größte Andrang schien an diesem Abend schon vorüber und so zählten wir kurz nach 20 Uhr zu den letzten Neuankömmlingen. Der vordere Teil des beschaulichen Kellergewölbes war noch zur Hälfte mit Gästen gefüllt. In dieser trauten Atmosphäre fühlten sich die noch anwesenden Pärchen, Familien, Freunde oder Kollegen sichtlich wohl. Ein unauffälliger Mix aus Alt und Jung sorgte für eine angenehme Geräuschkulisse, bei der die angeregten Unterhaltungen von wohlklingendem Geschirr- bzw. Besteckgeklapper noch untermalt wurden.
Die rotweiß-eingedeckten Tische gemahnten an alte italienische Gasthaustugenden. Zwischen ihnen war ausreichend Platz, um nicht an den Gesprächen der Nachbartische unfreiwillig zu partizipieren. Ein Ort für Romantiker, gewiss. Aber ohne zu dick auftragen zu wollen. Eher was fürs erste Date, bei dem die Umgebung nicht zu laut und schon gar nicht zu hell sein sollte. Und tatsächlich verbreiteten die paar Funzeln an Decke und Wänden alles andere als betriebsame Bahnhofsatmosphäre.
Leicht schummrig ist die ehemalige „Grotte“ auch heute noch ausgeleuchtet und das passt ganz wunderbar zur schlichten Einrichtung. Bei den großformatigen Wandgemälden, auf denen altmodisch gekleidete Menschen an längst vergangene Zeiten erinnern, kann man sicherlich geteilter Meinung sein. Aber auch hier verhindern die gedämpften Lichtverhältnisse allzu viele unnötige Entdeckungen und lassen den Blick am Wesentlichen, nämlich an der Person gegenüber haften. Ach, wie schön, dass es solche Refugien für Freunde essbarer Erinnerungen noch gibt. Der „Italiener ums Eck“, bei dem die Zeit eine Pizza lang stillsteht, darf niemals aussterben, so mein Gedanke an diesem Abend.
Ein Lichtlein wurde entzündet und wäre der Abend nicht in die Zeit meiner absoluten Alkoholabstinenz gefallen, wäre wohl sofort ein Gläschen perlender Lambrusco geordert worden. Stattdessen fand eine Flasche San Pellegrino für gerade noch subventionierbare 4,50 Euro den Weg auf unseren Tisch. Gut, das Italo-Durchschnittsaqua perlte auch und tat ja nicht weh. Beim „Eifelhasch“ (Bitburger) vom Fass muss man da schon vorsichtiger sein. Mit süßem Sprudel zum Radler erhoben, lässt es sich aber halbwegs genießen. Mit 3,30 Euro für den halben Liter war man hier dabei.
Bei über 40 Pasta-Positionen auf der in Ringbuchform mit eingehefteten Klarsichthüllen konzipierten Karte (hatte ich auch schon lange keine mehr in Händen…) wurde uns die Auswahl nicht gerade leicht gemacht. Dazu gesellte sich ein ansehnliches Pizza-Angebot, das dem Nudelreigen in puncto Vielfalt in nichts nach stand. Bei der hausgemachten Pasta gab es einige Entdeckungen, die vom Standardrepertoire gewöhnlicher Pizzerien erfreulicherweise abwichen. So erinnerten mich beispielsweise die Orrechiette alle Cime di Rapa (12,90 Euro) an meinen Apulien-Urlaub, wo das mit Stängelkohl verfeinerte Nudelgericht herkommt.
Tortellacci tricolore, Panzerotti alla siciliana, Cavatelli con Vongole und Triangoli Rucola seien an dieser Stelle exemplarisch für das breite Spektrum an selbstgemachter Pasta genannt, die preislich zwischen 11 und 15 Euro oszillierte. Die lediglich in Einheitsgröße erhältlichen Pizzen durchbrachen dagegen selten die pekuniäre Grenze von 10 Euro. Bei meinem Besuch zur Mittagszeit wurde die Standardkarte von ein paar preisgünstigen Tagesempfehlungen, bei denen auch ein kleiner Beilagensalat inklusive war, ergänzt. Mit ein paar Fleischklassikern (z.B. Scaloppina Valdostana), diversen Risotti und gegrilltem bzw. frittiertem Fisch (Lachs, Dorade und Co.) präsentierte sich das Angebot fast schon unverschämt üppig. Da wird wohl zwangläufig einiges aus der Gefriertruhe kommen, so meine Vermutung, die mich bei meiner Wahl zu einem Al-Forno-Klassiker tendieren ließ.
Die Entscheidung zu Gunsten der „Combinazione“ (8,20 Euro) war gefallen. Meine Begleitung wählte die „Spaghetti la Taverna“ (11 Euro), die mit schwarzen Oliven, Sardellen, scharfen Peperoni, geriebenem Schafskäse, Knoblauch und Tomatensauce nicht hätten deftiger klingen können. Für vorweg gab ich noch eine Tomatencrèmesuppe (4,50 Euro) in Auftrag. Beim Mittagstisch ein paar Tage später wurde die Pizza 4 Stagioni (9,80 Euro) auf meinen Wunsch hin ihrer Artischocken beraubt und durch scharfe Salami ersetzt. Kochschinken, Champignons, Paprika und milde Peperoni gesellten sich beim Belag dazu und lieferten den Geschmack.
Der Pizzaboden war etwas dicker und von luftig weicher Konsistenz. Das Glück kam dampfend aus dem Steinbackofen und es besaß einen kross gebackenen Untergrund, dessen ungleichmäßig verteilte Backbräune von solidem Handwerk kündete. Das Käse-Belag-Verhältnis stimmte zudem. Die Zutaten waren frisch und verliehen den heißen Teigfladen die nötige Saftigkeit und dieses typisch würzige Aroma, das einen gleich an die tief verinnerlichten Esserlebnisse beim Italiener zu Kindertagen erinnerte.
Die Tomatensuppe hatte dagegen eher Durchschnittsniveau. Ein Zuviel an Sahne ebnete sie geschmacklich ein und hinterließ einen eindimensionalen, langweiligen Geschmack am Gaumen, dem jegliche Frische (durch Säure) fehlte. Auch hier liege ich wohl nicht komplett falsch, wenn ich die Herkunft der Grundzutaten dem Konserven- bzw. Tetrapack-Milieu zuordne. Klar, machen das bestimmt viele Italiener genauso, weshalb eine gute Crema Pomodoro heute schon eher die Ausnahme darstellt.
Meine Combi kam dann derart heiß aus dem Steinbackofen, dass ich dem blubbernden Al-Forno-Gericht noch ein wenig Zeit gab, um auf Esstemperatur zu gelangen. Die Mischung aus Bechamel und Tomatensauce vertrug sich gut mit dem gratinierten Käse. Leider wurden die Nudeln (Penne, Tortellini, Fusilli) eine Spur zu lange gekocht, bevor sie ihren Gang in die Auflaufform antraten. Die logische Folge: der 300°-Celsius-Ofen nahm ihnen auch noch den letzten Biss. Schade, denn an der Sauce war nichts auszusetzen, wenn auch eher im geschmacklichen Mainstream angesiedelt. Bei den Spaghetti meiner Begleitung hatte man es dagegen mit der Süffigkeit etwas übertrieben, denn die deftige Tomatensauce hinterließ eine ansehnliche Ölpfütze auf ihrem Teller. Und auch hier hätten die Nudeln bissfester ausfallen können.
Zusammenfassend liegen die Stärken des „La Taverna“ eindeutig im Bereich Pizza, wobei es sicherlich auf einen weiteren Besuch ankäme, um die Pastaqualität noch genauer unter die Lupe zu nehmen. Ein großes Plus des Traditionslokals ist sein anachronistisch anmutendes Ambiente, bei dem Nostalgiker voll auf ihre Kosten kommen. Auch das freundliche Service-Team und die blitzsauberen Nassräume (sahen frisch renoviert aus…) hinterließen einen positiven Eindruck. Sicherlich spielt die „Taverna“ nicht in der gleichen Liga wie das Mörzheimer „Piccolo Paradiso“ oder das Landauer „Sapori D’Italia“, aber eine gemütliche Alternative für eine schmackhafte Oldschool-Pizza „ums Eck“ ist sie allemal.
Zugegeben, es war schon ein seltsames Gefühl, als ich nach über 20 Jahren die Stufen des ehemaligen Ratskellers zu Kandel hinunterstieg, um nach so langer Zeit mal wieder dort einzukehren. Schon damals in den wilden 90ern war hier eine Pizzeria, die in Anlehnung an den heimeligen Gewölbekeller den Namen „La Grotta“ trug. Diese war eine durchaus beliebte Adresse für knusprige Teigfladen italienischer Provenienz und eine willkommene Alternative zur damals oft ausgebuchten Pizzeria Da Angelo im nicht weit entfernten Tabakdorf Hayna... mehr lesen
La Taverna
La Taverna€-€€€Restaurant07275949781Hauptstraße 61, 76870 Kandel
3.5 stars -
"Alteingesessenes Ristorante im Zentrum von Kandel, das mit fluffig-saftigen Old-School-Pizzen, hausgemachter Pasta und rotweiß-karierter Gemütlichkeit essbare Erinnerungen weckt" Ehemalige UserZugegeben, es war schon ein seltsames Gefühl, als ich nach über 20 Jahren die Stufen des ehemaligen Ratskellers zu Kandel hinunterstieg, um nach so langer Zeit mal wieder dort einzukehren. Schon damals in den wilden 90ern war hier eine Pizzeria, die in Anlehnung an den heimeligen Gewölbekeller den Namen „La Grotta“ trug. Diese war eine durchaus beliebte Adresse für knusprige Teigfladen italienischer Provenienz und eine willkommene Alternative zur damals oft ausgebuchten Pizzeria Da Angelo im nicht weit entfernten Tabakdorf Hayna
Besucht am 30.11.2018Besuchszeit: Mittagessen 16 Personen
Rechnungsbetrag: 16 EUR
Das kleine Lokal ist ausgerichtet für die schnelle Mahlzeit, und das machen die richtig gut. Der Schwerpunkt liegt bei riesiger Pizza, Burgern und Salaten. Mein "Monsterburger" mit Beilagen war nicht nur lecker, sondern als Mahlzeit völlig ausreichend. Die Pizzen (?) meiner Kollegen waren riesig und nur von guten Essern zu schaffen oder aber zu zweit.
Wir waren mit einer größeren Gruppe zur Mittagszeit dort, was eine Reservierung erforderlich machte, das Personal hat aber alles sehr gut abarbeiten können.
Das "Surfkitchen" ist eng bestuhlt und die Außenfläche in der kalten Jahreszeit nur zum Rauchen nutzbar.
Die Preise sind für die Lage sehr moderat, 16€ für Monsterburger, großen Spezi und Cappuccino ist meines Erachtens ok.
Das kleine Lokal ist ausgerichtet für die schnelle Mahlzeit, und das machen die richtig gut. Der Schwerpunkt liegt bei riesiger Pizza, Burgern und Salaten. Mein "Monsterburger" mit Beilagen war nicht nur lecker, sondern als Mahlzeit völlig ausreichend. Die Pizzen (?) meiner Kollegen waren riesig und nur von guten Essern zu schaffen oder aber zu zweit.
Wir waren mit einer größeren Gruppe zur Mittagszeit dort, was eine Reservierung erforderlich machte, das Personal hat aber alles sehr gut abarbeiten können.
Das "Surfkitchen" ist eng bestuhlt und die Außenfläche in der kalten Jahreszeit nur zum Rauchen nutzbar.
Die Preise sind für die Lage sehr moderat, 16€ für Monsterburger, großen Spezi und Cappuccino ist meines Erachtens ok.
4.0 stars -
"schnell mal was essen an der Elbe" Ehemalige UserDas kleine Lokal ist ausgerichtet für die schnelle Mahlzeit, und das machen die richtig gut. Der Schwerpunkt liegt bei riesiger Pizza, Burgern und Salaten. Mein "Monsterburger" mit Beilagen war nicht nur lecker, sondern als Mahlzeit völlig ausreichend. Die Pizzen (?) meiner Kollegen waren riesig und nur von guten Essern zu schaffen oder aber zu zweit.
Wir waren mit einer größeren Gruppe zur Mittagszeit dort, was eine Reservierung erforderlich machte, das Personal hat aber alles sehr gut abarbeiten können.
Das "Surfkitchen" ist eng
Besucht am 28.11.2018Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 38 EUR
Wenn ich ein für mich nicht bekanntes Restaurant aufsuche schaue ich in der Regel vorher mal bei GG rein und mache mir ein erstes Bild. Auch hier...und mein lieber Solinger-Mitkritiker Shaneymac hat mich geschockt mit seiner Vorkritik. Ich wollte schon absagen, aber freundlich und höflich wie ich bin habe ich den Termin doch wahrgenommen.
Wir haben uns an die Theke gesetzt, weil ich eigentlich auf das Essen verzichten wollte, aber so nach einer halben Stunde meinte meine Begleitung, ob wir nicht doch eine Kleinigkeit zu uns nehmen sollten...OK, Kleinigkeit.
Der Gastraum füllte sich mit der Zeit und wir fragten nach einem Tisch für zwei und bekamen den letzten nicht reservierten.
Und bisher war die Bedienung freundlich, ohne bunte Turnschuhe und sprach meine Sprache ;-)
Die Speisekarten kamen prompt und auch die Frage, ob wir noch was trinken möchten. Wir wiederholten unsere Getränkewünsche, eine Rhabarber-Schorle zu EUR 2,95 und ein alkoholfreies Pils zu EUR 3,30 für 0,33 l. Schnell, mit einem Lächeln kamen die Getränke. Neue Servicekräfte? Mit Sicherheit!
Ich war, wie gesagt, vorsichtig bzgl. des Essens und bestellte mir nur den kleinen Feldsalat mit Himbeerdressing und gebratener Kalbsleber mit einer Rotweinsoße zu EUR 9,90. Meine Bekannte die große Portion zu EUR 13,90.
Es sah auf dem ersten und auch auf dem zweiten Blick gut aus. Der Salat frisch, die Leber super zart und gut gewürzt und die Soße passend und für mich richtig lecker. Neuer Koch? Nein, sicherlich nicht, denn die kleinen gelben, grünen und roten Paprikawürfelchen waren auf unter dem Feldsalat, aus meiner Sicht überflüssig, aber heute bei mir ein insgesamt ein guter Eindruck.
Der abschließende Espresso schlug dann mit EUR 2,40 zu Buche.
Die Einrichtung, OK, viel Holz, aber sehr geschmackvoll für die Weihnachtszeit dekoriert.
Wenn ich ein für mich nicht bekanntes Restaurant aufsuche schaue ich in der Regel vorher mal bei GG rein und mache mir ein erstes Bild. Auch hier...und mein lieber Solinger-Mitkritiker Shaneymac hat mich geschockt mit seiner Vorkritik. Ich wollte schon absagen, aber freundlich und höflich wie ich bin habe ich den Termin doch wahrgenommen.
Wir haben uns an die Theke gesetzt, weil ich eigentlich auf das Essen verzichten wollte, aber so nach einer halben Stunde meinte meine Begleitung, ob wir nicht... mehr lesen
Landpartie im Fachwerk
Landpartie im Fachwerk€-€€€Restaurant, Landgasthof, Biergarten, Ausflugsziel+49210355900Marktstr. 9-11, 40721 Hilden
4.0 stars -
"Bei uns passte es, auch mit dem Service!" Ehemalige UserWenn ich ein für mich nicht bekanntes Restaurant aufsuche schaue ich in der Regel vorher mal bei GG rein und mache mir ein erstes Bild. Auch hier...und mein lieber Solinger-Mitkritiker Shaneymac hat mich geschockt mit seiner Vorkritik. Ich wollte schon absagen, aber freundlich und höflich wie ich bin habe ich den Termin doch wahrgenommen.
Wir haben uns an die Theke gesetzt, weil ich eigentlich auf das Essen verzichten wollte, aber so nach einer halben Stunde meinte meine Begleitung, ob wir nicht
Geschrieben am 28.11.2018 2018-11-28| Aktualisiert am
28.11.2018
Besucht am 09.09.2018Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 58 EUR
Im September waren wir mit den Kollegen übers Wochenende nach München gefahren. Auch Lehrer vom Lande müssen mal Großstadtluft schnuppern und so machten wir drei Tage lang die Hauptstadt des Freistaats unsicher. Ein gastronomisches Erlebnis der deftigeren Art stand auch auf unserer kulinarischen Agenda: eine halbe Schweinshaxn beim „Kufflerwirt“ alias „Haxnbauer“ im altehrwürdigen Scholastikahaus aus dem 14 Jahrhundert.
Hier im Zentrum Münchens begann mit der Eröffnung des „Haxnbauers“ in den 80er Jahren die kometenhafte Gastrokarriere des Roland Kuffler, der als Jungunternehmer schon in den 60ern eine Studentenkneipe nach der anderen eröffnete und der mittlerweile über 40 (!!!) Restaurants in Deutschland sein Eigen nennt. Seit rund zwei Jahren hat sich der erfolgreiche Entrepreneur aus dem operativen Geschäft zurückgezogen, nun leiten seine beiden Söhne Sebastian und Stephan die Geschicke des Kuffler-Imperiums.
Der gemeine Münchentourist landet oft ohne es zu wissen in einem Gastbetrieb der Kuffler-Gruppe. So sind beispielsweise das Spatenhaus an der Oper und das Seehaus im Englischen Garten beliebte Besucheradressen, die für viele zu einem Münchentrip einfach dazu gehören.
Wir waren schon ein paar Mal in diesem Alt-Münchner „Haxaurant“ zu Gast und wurden nie enttäuscht. Ich glaube sogar, vor vielen Jahren einen Bericht auf der mittlerweile legendären, leider nicht mehr existenten RK-Seite veröffentlicht zu haben. Der hat sich jedoch in „Yelp“ aufgelöst. Also doch noch mal ran ans Gerät und rein ins Schmankerlseminar im bayrischen Institut für knusprig gegrillte Haxialkunde…oder war es Haxometrie? Naja, nach ein paar Halben von Dinkelacker (für 4,90 Euro) weiß man das am Ende auch nicht mehr so genau.
Doch zuerst noch ein Blick ins Skript, das uns der flinke Service-Assessor nonchalant reichte. Wie sich herausstellte, beherrschte er auch die englische Sprache, die er bei den vielen ausländischen Gastessern mit rustikalem Charme zum Besten gab, fließend. Ramenmüde Asiaten und burgerresistente Amerikaner tummelten sich zuhauf auf den unbequemen Holzstühlen in der großräumigen Wirtshaushalle und die meisten von ihnen hatten nur eins im Sinn: einen der fein gewürzten, langsam über Buchholzkohle gegrillten Schweins- oder Kalbshaxen zu erstehen.
Auch wir waren im Namen des Haxens unterwegs und machten gleich mit Sonderwünschen auf uns aufmerksam. Statt der gummiartigen Kartoffelpappmaché-Knödel sollte diesmal eine ordentliche Kelle Kartoffelpüree auf unseren von Bratensauce benetzten Tellern landen. Preislich tat das nichts zur Sache und wurde von den „Haxenmächten“ mit den üblichen 18,90 Euro berechnet. Klar, wer hier noch vorweg eine Brotzeit oder eine Suppe zu sich nimmt, muss schon ein ausgedehntes Magenvolumen vorweisen können, um nicht später bei den Schweinereien vom Grill einzuknicken. Aber wir waren ja diesbezüglich keine Erstsemester und wussten unsere Säfte (des Magens) einzuteilen.
Wir schauten uns in der gut besuchten Halle der Deftigkeiten um und machten schockierende Beobachtungen. Der gemeinhin als entdeckungsfreundlich geltende, hier im Rudel auftretende Asiate machte schon zu Beginn seiner bajuwarischen Fleischkur grobe Fehler, da er sich auf fremdem Terrain nicht richtig kulinarisch akklimatisierte, sprich sich nicht langsam genug an Biersee und Fleischberg heranwagte, sondern gleich aufs Ganze ging. Und das Ganze ist in diesem Falle wörtlich gemeint. Ich spreche vom ganzen Schweins- oder Kalbshaxen, dessen Ausmaße vorweg vom Service gezeigt werden und der schließlich nach Gewicht berechnet wird. Selbst für sportliche Carnivoren mit eingefleischtem Hang zu XXL-Portionen wären die aufgefahrenen Eisbeinlichkeiten wahrlich keine Selbstgänger gewesen. Und so kam es dann, wie es kommen musste: das Meiste davon ging zurück und landete im Abfalleimer. „Schad ums Geld!“, wie mir der große Gerhard Polt am Tisch gegenüber fiktiv bestätigte.
Aber genug beobachtet. Unsere kross gegrillten Rotationskörper vom Buchholzkohlegrill waren schon im Anflug. Nach der Theorie nun also die Praxis. Zwei stattliche, nahezu haxensymmetrische Schweineunterschenkel lagen stolz auf dem Bratensaucenspiegel. Daneben ein Kartoffelpüree, das tatsächlich schmeckte. Und zwar – kein Witz – nach Kartoffeln! Mit geeignetem Schneidewerkzeug ausgerüstet, galt es zunächst die unter der aufgepoppten Krachschwarte befindliche Fettschicht wegzuschneiden. Diese kulinarische „Liposuktion“ war bitter nötig, da bei einem solchen Gericht dem Geschmacksträger Fett für gewöhnlich zu viel Anteil zugemessen wird. Für den Zugang zum saftig-mürben Kern brauchte es fast schon chirurgische Fähigkeiten.
Der vollmundige Geschmack des zarten roten Fleisches entschädigte jedoch für die anfängliche Säbelei. Das Wort „saugut“ war in diesem Zusammenhang mehr als angebracht. Dies lag wohl in erster Linie an der nach einem alten Geheimrezept zubereiteten Marinade, wie meine nachträgliche Recherche im Worldwideweb ergab. Angeblich werden die opulenten Leckerbissen 24 Stunden lang in einer delikaten Salz-Kräuter-Mischung mariniert, bevor sie auf dem Grill ihre letzten Runden drehen.
Auch wir drehten danach noch ein paar Runden, was im Wesentlichen unserer Verdauung geschuldet war. Einem der zuvor bereits erwähnten Gäste aus dem fernen Osten hatte die überdimensionierte Kombination aus Bier und Beinfleisch wohl etwas auf den Magen geschlagen. Meine Kollegin warnte jedenfalls vor dem Besuch der Nassräume, da es dort ihrer Meinung nach nicht besonders gut roch. Nun, wir verzichteten gerne auf die Schattenseiten des Institutslebens und waren uns einig, dass es für Haxenfreunde keinen besseren „Place to be“ gibt als das Kufflersche Wirtshaus im Herzen der Weltstadt mit Herz.
Im September waren wir mit den Kollegen übers Wochenende nach München gefahren. Auch Lehrer vom Lande müssen mal Großstadtluft schnuppern und so machten wir drei Tage lang die Hauptstadt des Freistaats unsicher. Ein gastronomisches Erlebnis der deftigeren Art stand auch auf unserer kulinarischen Agenda: eine halbe Schweinshaxn beim „Kufflerwirt“ alias „Haxnbauer“ im altehrwürdigen Scholastikahaus aus dem 14 Jahrhundert.
Hier im Zentrum Münchens begann mit der Eröffnung des „Haxnbauers“ in den 80er Jahren die kometenhafte Gastrokarriere des Roland Kuffler, der als Jungunternehmer... mehr lesen
Haxnbauer im Scholastikahaus
Haxnbauer im Scholastikahaus€-€€€Restaurant, Take Away0892166540Sparkassenstraße 10, 80331 München
4.0 stars -
"Wenn Schweinshaxe, dann hier im Münchner Institut für bayrische Schmankerlogie und Haxialkunde" Ehemalige UserIm September waren wir mit den Kollegen übers Wochenende nach München gefahren. Auch Lehrer vom Lande müssen mal Großstadtluft schnuppern und so machten wir drei Tage lang die Hauptstadt des Freistaats unsicher. Ein gastronomisches Erlebnis der deftigeren Art stand auch auf unserer kulinarischen Agenda: eine halbe Schweinshaxn beim „Kufflerwirt“ alias „Haxnbauer“ im altehrwürdigen Scholastikahaus aus dem 14 Jahrhundert.
Hier im Zentrum Münchens begann mit der Eröffnung des „Haxnbauers“ in den 80er Jahren die kometenhafte Gastrokarriere des Roland Kuffler, der als Jungunternehmer
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
Datenschutz-Einstellungen
Hier können Sie festlegen, wie wir Ihre Daten verwenden dürfen. Bitte beachten Sie, dass auf Basis Ihrer Einstellungen womöglich nicht mehr alle Funktionen zur Verfügung stehen.
Unbedingt erforderliche Technologien
Um Sicherheit gewährleisten, Missbrauch verhindern und Inhalte und Anzeigen technisch sowie unsere Services wie von Ihnen gewünscht bereitstellen zu können, sind folgende Technologien erforderlich.
Produkte oder Inhalte technisch bereitstellen
z.B. Session für Warenkorb, Favoriten, letzte Bestellungen ...
Google Maps
z.B. Integration von Google Maps Standorten über iFrame- / Javascript Technologie im internen Bereich an erforderlichen Stellen.
Google Anzeigen
z.B. die kostenlose Nutzung unserer Website ist nur mit Google Adsense Werbeanzeigen möglich.
Performance Cookies
Mithilfe dieser Cookies können wir Besuche und Traffic-Quellen zählen, damit wir die Leistung unserer Website messen und verbessern können. Sie geben uns Aufschluss darüber, welche Seiten beliebt und weniger beliebt sind und wie sich Besucher auf der Website bewegen.
Google Analytics
z.B. Erfassung der Seitenaufrufe, Verweildauer usw.
Google Tag Manager
z.B. Erfassen von Events (Warenkorb, Bestellprozess, Aktionen usw.)
Facebook Pixel
z.B. Erfassen von Events (Warenkorb, Bestellprozess, Aktionen usw.)
Multimediale Cookies
Diese Cookies ermöglichen es uns, die Funktionalität und individuelle Gestaltung zu verbessern, beispielsweise von integrierten Videos und virtuellen 360° Rundgängen. Ohne diese Cookies können einige oder alle dieser Funktionen nicht ordnungsgemäß funktionieren.
Youtube Videos
z.B. Integration von Youtube Videos über iFrame Technologie.
Google Maps
z.B. Integration von Google Maps Standorten über iFrame- / Javascript Technologie.
Google Maps 360° Rundgänge
z.B. Integration von Google Maps 360° Rundgängen per Javascript
Marketing Cookies
Diese Cookies ermöglichen es uns, auf die Benutzerinteressen abgestimmte Werbung einzublenden.
Nachdem wir so ziemlich sämtliche Kaufhäuser, Filialisten sowie Boutiquen der Innenstadt abgeklappert hatten und doch tatsächlich klamottenmäßig fündig wurden, kehrten wir in Hotelnähe in die Cafébar in der Reichsstraße ein. Zum einen wollten wir uns aufwärmen, zum anderen noch die letzten anderthalb Stunden bis zur Heimreise überbrücken.
In den drei Tagen sind wir schon ein paarmal an dieser Location vorbeigelaufen und haben sie uns vorgemerkt. Auch ein Blick auf deren Website war vielversprechend.
Ein paar hartgesottene Raucher saßen auf Bänken vor dem Café und wurden auch bedient. Wir wollten ins Warme, also rein in die gute Stube.
Zwei Stufen hoch, Tür auf, einen dicken Vorhand etwas zur Seite geschoben, und schon waren wir mittendrin. Unser Blick schweifte durch den Gastraum. Oh je, nichts frei. Jedoch ein Lichtblick, an einem 4er-Tisch wurde bezahlt. Währenddessen schauten wir uns schon mal die Kuchentheke an. Die Auswahl war nicht mehr so üppig. Doch in einer Vitrine standen noch eine nicht angeschnittene Mandarinen-Schmand-Torte sowie ein unversehrter Mohn-Käse-Kuchen. Genau das Richtige für uns.
Mittlerweile war der Bezahlvorgang an dem ins Auge gefassten Tisch erledigt und wir kaperten den Tisch, während die freundliche Bedienung die Utensilien der Vorgänger wegräumte und den Tisch noch von den Krümeln der Vorgänger mit einem Wischtuch befreite. Dabei vergaß sie nicht, uns freundlich zu begrüßen, um sich direkt danach zu entfernen. Auf dem Tisch standen etliche Aufsteller bzw. lagen Karten der Angebote. Wir schauten mal kurz rein, aber unsere Wahl war ja schon vorher getroffen.
Die Mandarinen-Schmand-Torte für Schätzchen,
den Mohn-Käse-Kuchen für mich. Dazu je einen großen Cappuccino. Dies gaben wir der freundlichen Dame kund, und es dauerte nicht lange bis die Bestellung serviert wurde. Ein freundliches Guten Appetit kam aus ihrem Munde. Danach schaute sie immer mal wieder bei uns vorbei, ob es schmeckt, ob alles recht sein oder ob wir noch einen Wunsch hätten. Trotz des vollen Hauses agierten die Servicekräfte freundlich, stressfrei und kompetent. Unserem Bezahlwusch wurde zügig nachgekommen. Die einzelnen Komponenten in ein Handgerät getippt, das aber keinen Bon auswarf.
Die frischen Torten- bzw. Kuchenstücke (je 3,- €) waren von ausgezeichneter Qualität. Der Cappuccino (je 4,20 €) schön heiß, wie er sein soll. Das PLV erstklassig. Touri-Abzocke nicht ansatzweise erkennbar. Da gibt man gerne ein gutes Trinkgeld.
Das Ambiente gefiel uns ganz gut. Eine detaillierte Beschreibung erspare ich mir. Die Gästeschar bestand überwiegend aus ein paar Studenten oder einheimischen jungen Müttern mit Kleinkindern, aber auch betagten Gästen. Ein paar Touristen sind wohl wie wir auch dort eingekehrt. Ich denke aber mal, dass das Central, da in einer Seitenstraße gelegen, von Touristen kaum wahrgenommen wird.
Fazit:
Während unsere Aufenthaltes mussten immer mal wieder neu eintretende Gäste kehrt Marsch machen, da nicht ein Stuhl oder Sessel mehr frei war. Dies ist ein Beleg dafür, dass hier Qualität geboten wird und eine angenehme Atmosphäre einen umgibt.