Besucht am 27.10.20192 Personen
Rechnungsbetrag: 9 EUR
Eine Reise nach Franken kommt immer auch einer Genusstour gleich: deftige Speisen, gute Weine, liebliche Landschaft. Nach vielen Fahrten in die Gegend von Volkach und Sommerach bietet sich Würzburg nun wirklich einmal an – besonders empfehlenswert im Oktober, wie auch schon StadtLandGenuss vor mir praktiziert hat. Der Blick auf die Festung Marienberg und das Käppele sind legendär und geradezu bilderbuchmässig schön! Und wenn man auf der Brücke vor der Alten Mainmühle steht, glaubt man sich glatt in fremde Gefilde gebeamt, vielleicht nach Südfrankreich oder ins Piemont., so lieblich und südländisch ist hier die Region.
Während unseres dreitägigen Aufenthalts in Würzburg können wir beim besten Willen nicht ununterbrochen konsumieren, ein Schoppen Wein zwischendrin geht aber immer noch. Das denken offenbar auch die vielen Menschen, die trinkend, schwätzend, lachend mit einem Glas auf der Alten Mainbrücke stehen und den Moment geniessen. Die Brücke mit seinen Statuen und Heiligen kann als absoluter Hotspot gelten, immer gut besucht. Direkt am Brückenkopf befindet sich das Gasthaus Alte Mainmühle, dazu gehörend ein Pavillon mit Brückenausschank. In den 1920er Jahren befand sich hier eine Art Kraftwerk und ein Wellenbad. Viele Um-, An- und Neubauten haben aus dem historischen Gebäude ein wunderschönes Lokal gemacht, einzigartig gelegen, sehr rustikal ausgestattet, mit heimeligem Ambiente. Holzböden, Backsteinmauern und sehr viel Licht durch die grossen Dachgauben und Sprossenfenster zaubern ein urgemütliches Ambiente. Bei gutem Wetter sollte man unbedingt auf dem Balkon mit grandiosem Blick auf die Festung Platz nehmen. Hier kann man fränkische Gastlichkeit geniessen. Die Karte bietet deftige, regionale Spezialitäten wie Blaue Zipfel, Schweinssülze, Bratwürste, aber auch aussergewöhnliche und moderne Interpretationen wie ein Ofenschlupfer von der Brezel mit Bergkäse auf Tomatenragout oder einen Flammkuchen mit Blutwurst und Sauerkraut. Dazu eine sehr beeindruckende Auswahl regionaler Weine (vom örtlichen Juliusspital, Bürgerspital oder Weingut am Stein), sowohl als Viertele oder als Achtel oder gleich als Flaschenwein. Hier könnte man durchaus einige Tage zubringen, ohne dass es einem langweilig würde. Leider befinden sich die Räume auf verschiedenen Ebenen, so dass eine Barrierefreiheit nicht gegeben ist. Die (sauberen und gut gepflegten) Toiletten sind im oberen Stockwerk ganz hinten zu finden.
Am vielleicht letzten sonnigen Tag in diesem Herbst beschliessen wir, den Wein auf der Brücke zu geniessen. Wir wählen jeweils ein Viertel Silvaner (für 4,50 Euro) und ein Viertel Rotling (für 5,00 Euro). Beide Weine schimmern so intensiv farbig im Nachmittagslicht, dass man glatt an eine optische Täuschung glauben mag. Der Silvaner birgt Aromen von Apfel und Birne, der Rotling erinnert an Erdbeeren und Himbeeren. Beide Weine werden gut gekühlt serviert und wurden grosszügig eingegossen. Auf der Mainbrücke herrscht dichtes Gedränge, hier treffen sich Jung und Alt, Einheimische und Touristen. Dazu gibt es kostenlose Live-Musik und einen berauschenden Ausblick auf das Panorama Würzburgs. Komisch: während andernorts um den Ausschank jedes Stadtfestes, jedes Open-Air-Events hart gekämpft werden muss, scheint hier alles problemlos abzulaufen. Nur sollte man sein Glas nicht unbeaufsichtigt auf den Steinmauern abstellen. Das könnte die örtliche „Brückenbeauftragte“ höflich monieren und um sichere Standfestigkeit bitten (immer eine Hand am Glas halten!).
Ein Besuch der Alten Mainmühle ist aufgrund des einzigartigen Flairs und des Genius Loci auf jeden Fall zu empfehlen. Das Servicepersonal agiert umsichtig und bodenständig, mit gewohnt fränkischem Charme. Noch ein Tipp für alle Nachkommenden: an Silvester wird ein besonderes Programm geboten, für das zum Zeitpunkt meines Besuches (Ende Oktober 2019) noch einige Plätze frei waren. Hätte ich nicht schon feste Pläne, würde ich mir diese reizvolle Option durchaus durch den Kopf gehen lassen. Eine bessere Kulisse zum Jahreswechsel kann man sich kaum vorstellen.
Eine Reise nach Franken kommt immer auch einer Genusstour gleich: deftige Speisen, gute Weine, liebliche Landschaft. Nach vielen Fahrten in die Gegend von Volkach und Sommerach bietet sich Würzburg nun wirklich einmal an – besonders empfehlenswert im Oktober, wie auch schon StadtLandGenuss vor mir praktiziert hat. Der Blick auf die Festung Marienberg und das Käppele sind legendär und geradezu bilderbuchmässig schön! Und wenn man auf der Brücke vor der Alten Mainmühle steht, glaubt man sich glatt in fremde Gefilde gebeamt,... mehr lesen
Alte Mainmühle
Alte Mainmühle€-€€€Restaurant, Weinstube, Biergarten, Ausflugsziel093116777Mainkai 1, 97070 Würzburg
4.0 stars -
"Hotspot mit Aussicht" MinitarEine Reise nach Franken kommt immer auch einer Genusstour gleich: deftige Speisen, gute Weine, liebliche Landschaft. Nach vielen Fahrten in die Gegend von Volkach und Sommerach bietet sich Würzburg nun wirklich einmal an – besonders empfehlenswert im Oktober, wie auch schon StadtLandGenuss vor mir praktiziert hat. Der Blick auf die Festung Marienberg und das Käppele sind legendär und geradezu bilderbuchmässig schön! Und wenn man auf der Brücke vor der Alten Mainmühle steht, glaubt man sich glatt in fremde Gefilde gebeamt,
Geschrieben am 19.08.2018 2018-08-19| Aktualisiert am
19.08.2018
Besucht am 04.10.2017Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 103 EUR
Um den goldenen Herbst in seinen schönsten Zügen zu genießen, machten wir uns vergangenen Oktober für einen Kurzurlaub nach Würzburg auf. Die Stadt überraschte uns mit schönem Wetter, sehr vielen Kirchen und guter Gastronomie.
Nach einem anstrengenden Aufstieg zum Käppele sowie zur Festung Marienberg (der Weg lohnt sich - die Aussicht ist super!) freuten wir uns auf den Abend, denn wir hatten schon mittags einen Tisch in der Alten Mainmühle reserviert. Direkt am Main und der darüber führenden Alten Brücke gelegen, ist die Mainmühle die erste Anlaufstelle für Touristen, die sich ein Glas Weißwein mitnehmen und den Abend auf der Brücke ausklingen lassen. Die ganzjährig zur Brücke hin geöffnete Loggia der Mainmühle ist dafür ideal und hat einen Bistro-ähnlichen Charakter, dominiert von rustikalen Holzmöbeln. Folgt man der Treppe nach oben, gelangt man in den Schober, wo in offener Küche gekocht wird. Das besondere Ambiente ergibt sich aus der gelungenen Mischung von Backsteinwänden und hohen Holzdecken, die von alten (oder auf alt gemachten) Metallvorrichtungen geziert wird. Die Loggia wird bei kühleren Temperaturen mit einem Holzofen beheizt, sodass es nicht zu kalt wird - die offene Küche wärmt hier aber zusätzlich ordentlich. Es gibt zudem einen Balkon, der über den Main ragt; aufgrund des bereits fortgeschritten herbstlichen Wetters wählten wir allerdings lieber einen Platz im Restaurantinneren.
Als Aperitif sollte es für uns beide ein fruchtig-spritziger Limetten-Erdbeer-Secco zu 4,90 €/Glas sein. Sehr lecker, für Herrn Stadt als Liebhaber herberer Aperitifs vielleicht etwas zu süß. Trotzdem eine gelungene Einstimmung für den Abend.
Unsere überaus kompetente und herzliche Bedienung, die uns auch seitdem sehr positiv in Erinnerung geblieben ist, brachte sodann die Vorspeise, für Herrn Stadt in Form einer Kokoskürbissuppe mit Flusskrebsschwänzen (6,00 €), für Frau Land ebenfalls saisonal angemessen als kleinen Feldsalat im Kartoffeldressing mit Wildschweinschinken und Walnüssen (12,90 €).
Die fruchtige, gut abgeschmeckte Suppe stimmte gut auf den Herbst ein, auch wenn die zarten Flusskrebsschwänze erwartungsgemäß nicht nur optisch, sondern leider auch geschmacklich in der Suppe untergingen.
Der Salat war üppig mit Schinken belegt, dessen herrliches Aroma vom Kartoffeldressing gut eingefangen wurde und so nicht überhandnahm. Die Anrichtung war hier, wie allgemein in der Mainmühle, eher simpel gehalten - dies fügte sich aber auch gut ins rustikale Ambiente ein. Der einfache Salat war in Ordnung.
Zur Hauptspeise durfte es dann zünftig-fränkisch zugehen, bei Herrn Stadt mit einem Rehragout an Pfifferlingen, Preiselbeeren und Polenta (18,00 €). Das Fleisch war nicht so üppig vorhanden wie erwartet und schwamm etwas in der kräftigen Sauce, bei der das Reh allerdings geschmacklich mithalten konnte. Der resultierende sehr intensive Geschmack war etwas zu viel des Guten, woraufhin Herr Stadt sich zum Wein rettete. Die 2015er Cuvée aus Pinot Noir und Domina vom ortsansässigen Weingut am Stein (0,25 l/6,90 €) konnte die Intensität des Wilds erfreulicherweise abmildern. Die Polenta wäre ohne die Sauce etwas trocken dahergekommen, war darin getränkt jedoch in Ordnung. Die Pfifferlinge sowie der schmelzende Klecks Sauerrahm waren nicht weiter auffällig.
Als regionale Spezialität kam bei Frau Land das „Fränkische Hochzeitsessen“ auf den Teller. Drei große Scheiben zartes Tafelspitz wurden in einer milden Meerrettichsauce serviert - der frisch darüber geriebene Meerrettich gab noch einiges an Geschmack, wenn auch erstaunlicherweise kaum Schärfe dazu. Die Bandnudeln an knusprigen Semmelbröseln waren schön buttrig, die üblichen Preiselbeeren rundeten das Gericht mir ihrer Süße ab. Insgesamt hätten sowohl die Nudeln als auch die in ihrer Gesamtheit etwas schwere Soße mehr Würze vertragen können; das Fleisch war jedoch von sehr guter Qualität und für 16,90 € insgesamt mehr als preiswert. Der im Weinrömer gereichte Federweiße zu 3,70 € dazu erfrischend.
Wie auch ein Blick an den Nachbartisch bestätigte, an dem eine britische Männerrunde sich an ihren Haxen erfreute, sind die Portionen hier durchweg ordentlich. Also kein Touri-Nepp, sondern eine ordentliche Mahlzeit für den ausgehungerten Wanderer.
Der süße Abschluss kam bei Herr Stadt sodann in Form des „Mainmühlen Genuss“: 6 leckere hausgemachte, (teils) alkoholhaltige Mainmühlenpralinen (8,00 €).
Frau Land erfreute sich währenddessen an einem mit Secco aufgegossenen Birnensorbet (4,90 €), dessen herbe Süße gut mit dem sprudeligen Schaumwein harmonierte und eine angenehme Erfrischung nach dem eher schweren Hauptgang darstellte.
Zum Digestif bedienten wir uns an der großen Auswahl angebotener Obstbrände. Für 4,20 € bekam Herr Stadt den intensiven, holzfassgereiften Schnaps von der Walnuss aus der Destillerie Gößwein aus Thüngersheim. Der Holunderbrand von Frau Land aus demselben Hause konnte trotz Auszeichnung mit der Fränkischen Goldmedaille leider nicht überzeugen - kaum Eigengeschmack, der Alkohol überlagerte fast alles andere. Dies tat dem schönen Abend aber letztendlich keinen Abbruch.
Fazit: Gutes PLV in prominenter Lage, schmackhaftes fränkisches Essen in schönem Ambiente.
Um den goldenen Herbst in seinen schönsten Zügen zu genießen, machten wir uns vergangenen Oktober für einen Kurzurlaub nach Würzburg auf. Die Stadt überraschte uns mit schönem Wetter, sehr vielen Kirchen und guter Gastronomie.
Nach einem anstrengenden Aufstieg zum Käppele sowie zur Festung Marienberg (der Weg lohnt sich - die Aussicht ist super!) freuten wir uns auf den Abend, denn wir hatten schon mittags einen Tisch in der Alten Mainmühle reserviert. Direkt am Main und der darüber führenden Alten Brücke gelegen,... mehr lesen
Alte Mainmühle
Alte Mainmühle€-€€€Restaurant, Weinstube, Biergarten, Ausflugsziel093116777Mainkai 1, 97070 Würzburg
4.0 stars -
"Kurzurlaub in Franken - Teil 4: Das Wandern ist des Müllers Lust" StadtLandGenussUm den goldenen Herbst in seinen schönsten Zügen zu genießen, machten wir uns vergangenen Oktober für einen Kurzurlaub nach Würzburg auf. Die Stadt überraschte uns mit schönem Wetter, sehr vielen Kirchen und guter Gastronomie.
Nach einem anstrengenden Aufstieg zum Käppele sowie zur Festung Marienberg (der Weg lohnt sich - die Aussicht ist super!) freuten wir uns auf den Abend, denn wir hatten schon mittags einen Tisch in der Alten Mainmühle reserviert. Direkt am Main und der darüber führenden Alten Brücke gelegen,
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Während unseres dreitägigen Aufenthalts in Würzburg können wir beim besten Willen nicht ununterbrochen konsumieren, ein Schoppen Wein zwischendrin geht aber immer noch. Das denken offenbar auch die vielen Menschen, die trinkend, schwätzend, lachend mit einem Glas auf der Alten Mainbrücke stehen und den Moment geniessen. Die Brücke mit seinen Statuen und Heiligen kann als absoluter Hotspot gelten, immer gut besucht. Direkt am Brückenkopf befindet sich das Gasthaus Alte Mainmühle, dazu gehörend ein Pavillon mit Brückenausschank. In den 1920er Jahren befand sich hier eine Art Kraftwerk und ein Wellenbad. Viele Um-, An- und Neubauten haben aus dem historischen Gebäude ein wunderschönes Lokal gemacht, einzigartig gelegen, sehr rustikal ausgestattet, mit heimeligem Ambiente. Holzböden, Backsteinmauern und sehr viel Licht durch die grossen Dachgauben und Sprossenfenster zaubern ein urgemütliches Ambiente. Bei gutem Wetter sollte man unbedingt auf dem Balkon mit grandiosem Blick auf die Festung Platz nehmen. Hier kann man fränkische Gastlichkeit geniessen. Die Karte bietet deftige, regionale Spezialitäten wie Blaue Zipfel, Schweinssülze, Bratwürste, aber auch aussergewöhnliche und moderne Interpretationen wie ein Ofenschlupfer von der Brezel mit Bergkäse auf Tomatenragout oder einen Flammkuchen mit Blutwurst und Sauerkraut. Dazu eine sehr beeindruckende Auswahl regionaler Weine (vom örtlichen Juliusspital, Bürgerspital oder Weingut am Stein), sowohl als Viertele oder als Achtel oder gleich als Flaschenwein. Hier könnte man durchaus einige Tage zubringen, ohne dass es einem langweilig würde. Leider befinden sich die Räume auf verschiedenen Ebenen, so dass eine Barrierefreiheit nicht gegeben ist. Die (sauberen und gut gepflegten) Toiletten sind im oberen Stockwerk ganz hinten zu finden.
Am vielleicht letzten sonnigen Tag in diesem Herbst beschliessen wir, den Wein auf der Brücke zu geniessen. Wir wählen jeweils ein Viertel Silvaner (für 4,50 Euro) und ein Viertel Rotling (für 5,00 Euro). Beide Weine schimmern so intensiv farbig im Nachmittagslicht, dass man glatt an eine optische Täuschung glauben mag. Der Silvaner birgt Aromen von Apfel und Birne, der Rotling erinnert an Erdbeeren und Himbeeren. Beide Weine werden gut gekühlt serviert und wurden grosszügig eingegossen. Auf der Mainbrücke herrscht dichtes Gedränge, hier treffen sich Jung und Alt, Einheimische und Touristen. Dazu gibt es kostenlose Live-Musik und einen berauschenden Ausblick auf das Panorama Würzburgs. Komisch: während andernorts um den Ausschank jedes Stadtfestes, jedes Open-Air-Events hart gekämpft werden muss, scheint hier alles problemlos abzulaufen. Nur sollte man sein Glas nicht unbeaufsichtigt auf den Steinmauern abstellen. Das könnte die örtliche „Brückenbeauftragte“ höflich monieren und um sichere Standfestigkeit bitten (immer eine Hand am Glas halten!).
Ein Besuch der Alten Mainmühle ist aufgrund des einzigartigen Flairs und des Genius Loci auf jeden Fall zu empfehlen. Das Servicepersonal agiert umsichtig und bodenständig, mit gewohnt fränkischem Charme. Noch ein Tipp für alle Nachkommenden: an Silvester wird ein besonderes Programm geboten, für das zum Zeitpunkt meines Besuches (Ende Oktober 2019) noch einige Plätze frei waren. Hätte ich nicht schon feste Pläne, würde ich mir diese reizvolle Option durchaus durch den Kopf gehen lassen. Eine bessere Kulisse zum Jahreswechsel kann man sich kaum vorstellen.