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"Stilvolles Ausflugsziel mit schönem Seeblick"
Geschrieben am 16.09.2018 2018-09-16

"Klasse Essen, am Service sollte man arbeiten, ein drei Gänge Menü in 1 Stunde ist uns zu schnell und beim reservieren auf die Platzwahl achten"
Geschrieben am 03.02.2015 2015-02-03 | Aktualisiert am 03.02.2015

Zu Gast war ich hier bereits schon einmal im Winter 2012/2013 und kann mich noch gut an den hellen, großzügig verglasten Gastraum im Stile eines Wintergartens erinnern. Und an den unerwarteten Blick auf den Bodensee und das Schweizer Ufer gegenüber. In diesem grandiosen Spätsommer 2018 (der eigentlich schon längst Herbst ist) treffe ich mich noch einmal mit einigen Freunden, um einen Abschied zu feiern. Da noch am Abend ein laues Lüftlein über dem See liegt, beschliessen wir, draussen im Biergarten Platz zu nehmen. Hier sitzt man bequem auf Pseudo-Rattan-Möbeln an Vierertischen; Holzbohlen ebnen uns den Weg auf der steinigen, mit Kieseln ausgelegten Terrasse.
Der jugendliche Service ist auf Zack: gut gelaunt, zuverlässig, mehrsprachig parlierend. Das ist auch notwendig bei zunehmend ausländischen Gästen und Touristen. Unsere Gruppe wird freundlich bedient, auch Sonderwünsche und Fragen werden nicht abgeschmettert. Leider kommt im Biergarten nur eine Sonderspeisekarte zum Zuge, die sich hauptsächlich auf Flammkuchen und Pizze stützt. Doch dies in zahlreichen Variationen, so dass sowohl Carnivoren als auch Vegis eine grosse Auswahl haben. Dazu kommt ein umfangreiches Getränkeangebot: Biere, Weine, Longdrinks, Softdrinks, Aperitive, Digestive sowohl regionaler als auch internationaler Couleur.
Die Freunde essen alle begeistert Flammkuchen, doch meine Begleitung und ich haben schon andernorts zu Abend gespeist, so dass wir vor allem aus der Getränkekarte wählen. Der Lillet Wild Berry (6,80 Euro) entpuppt sich in der hiesigen Interpretation allerdings als etwas zu blass und fade. Anstatt der ursprünglich vorgesehenen Waldbeeren werden hier verschrumpelte Kirschen verwendet (möglicherweise aus der Tiefkühle?). Trotzdem sehr erfrischend und prickelnd. Als vermutlich hauseigene Kreation kann der Martini Bodensee (6,90 Euro) durchgehen, bestehend aus Martini, Blue Curacao und einigen geheimen Zutaten. Hübsche Farbe, eisgekühlt und alkoholischer, als man sich im ersten Moment so denkt. Das Weinschorle rot/sauer wird auf Wunsch sortenrein mit einem kräftigen spanischen Tempranillo gemixt anstatt des hier oftmals üblichen badischen Spätburgunders. Alle Getränke werden individuell und sehr adrett in besonderen Gläsern serviert.
Mobilitätseingeschränkte Gäste werden die Rampe zum Zugang des Hauses schätzen, auch die bequemen Holzbohlen im Biergarten. So sind im Waldhaus Jakob auch Patienten einer nahen Reha-Klinik gerne zu Gast, mit Rollator, Rollstuhl oder Krücken. Die Innenräume des Restaurants habe ich bei diesem Besuch nicht komplett durchlaufen. Spontan gefällt mir jedoch ein charmanter, eleganter Mix aus historisch angehauchten Details und modernen Elementen.
Erwähnenswert finde ich noch ein stabiles, kostenloses Gäste-WLan, was in der wackligen Situation am See (ständig will sich das Schweizer Netz aufdrängen) Gold wert ist. In den oberen Etagen des Gebäudes befinden sich etwa 30 ruhige, freundliche und modern eingerichtete Zimmer, die jedoch häufig ausgebucht sind. Freunde, die hier bereits übernachtet haben, mussten bereits 2-3 Monate im voraus buchen.
Fazit: stilvolles Ausflugsziel mit schönem Biergarten und unerwartetem Seeblick. Auch die Hotelzimmer würden mich durchaus reizen. Steht schon auf der Wunschliste für den nächsten Sommer.